Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 1

1911 - Braunschweig : Appelhans
A. Geschichte des Herzogtums Braunschweig. 1. Eiszeit und Steinzeit. In der Eiszeit reichten die nordischen Gletscher- Massen von Skandinavien her auch über unser Braunschweiger Land hinweg. Als dann die Gletscher einem wärmeren Klima wichen, wurde unser norddeutsches Flachland zur Steppe mit reicher Pflanzen- und Tierwelt, ähnlich wie sie heute noch in Südrußland sich zeigt. Damals durchzogen der Polarfuchs, das Renntier, der Lemming und nordische Wühlmäuse unser Gebiet, aber auch die Riesen der Tierwelt, Mammut (Riesen-Elefant), Rhinozeros und Löwe. Mit ihnen zusammen lebte, oft in ernstem Kampfe, schon der Mensch, von dem wir aber nicht wissen, ob er unser Vorfahr oder ausgewandert ist. Funde von Tieren und Feuerstein- geräten, die man bei Thiede, in der Baumanns- und Hermannshöhle bei Rübe- land und an anderen Stellen gemacht hat, erzählen aus jener Urzeit des Menschen. Mehr erfahren wir von ihm aus der jüngeren Steinzeit, als zwar noch der Stein die Geräte lieferte, aber schon in viel vollkommener Art, nämlich schon ge- schliffen und oft künstlerisch in der Form. Der Mensch wurde ein geschickter Töpfer, der seinen Toten kunstvolle Urnen verfertigte. Die Steinkammergräber bargen oft Gefäße und Feuersteinwaffen, in späterer Zeit auch Bronzen, Ringe und Bernstein. An der Wabe und an der Schunter hat man aus jener Zeit zahl- reiche Pfeil- und Lanzenspitzen, Ärte, Beile, Messer, Kratzer, Schaber und Pfriemen gefunden. Die Jagd verstanden die Menschen damals schon, und sie erlegten manches jetzt ausgestorbene große Iagdtier; auch besaßen sie schon Haus- tiere und betrieben einfachen Landbau. 2. Bronzezeit. Während bei uns noch die Steinzeit herrschte, entwickelte sich in den Mittelmeerländern bereits eine mit der Kenntnis der Metalle ver- knüpfte höhere Kultur. Durch Händler wurden Metallgegenstände auch nach dem Norden gebracht; auch hier wich die Steinzeit der Metallzeit. Das älteste Metall, das zu uns gelangte, war die Bronze, die man aus 9 Teilen Kupfer und l Teil Zinn zusammensetzte. Aus ihr goß man Waffen, Geräte und Werkzeuge. Die damals ziemlich dicht wohnende seßhafte Bevölkerung erfreute sich, wie die vielen aufgefundenen Gebrauchs- und Schmuckgegenstände dartun, eines behäbigen und nicht bloß auf Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse gerichteten Lebens. 3. Eisenzeit. Allmählich kamen zu den bronzenen Geräten solche aus Eisen, und zwar vorwiegend von den Kelten, und um das Jahr 500 v. Chr. wurde das Eisen in unserer Gegend allgemein bekannt. Damals und später Iegic man eine Anzahl Burg- und Ringwälle an, z. B. in der Wesergegend, im Elm (Reitlinger Burgwall)"), bei Watenstedt am Heesberge und in den Lichtenbergen. Die Römer *) Zum Schutz des Reitlings vor einem von Westen vordringenden Feinde. Die Burgen und das Tal selbst mit seinem Quellwasser wurden zu einer Iufluchts- und Bergestätte der benachbarten Bewohner und ihres Viehes. Oppermann, Landeskunde. 1

2. Parricida - S. 45

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 45 — wir uns vorläufig jeder Gewaltat. Solange der Müller den Frieden mit uns nicht stört, wollen wir ihn gewähren lassen; sollte es sich aber zeigen, daß er uns Schaden zufügt oder Verrat gegen uns sinnt, so gnade ihm Gott!" Vollradt und Kunz schüttelten zwar den Kops zu dieser Nachsicht ihres Herrn; aber sie wagten es nicht, ihm zu widersprechen. Im geheimen aber nahmen sie sich vor, den Müller zu überwachen; denn daran zweiselten sie nicht, daß er von heute an, besonders wenn er entdeckte, daß sein geheimes Magazin ausgeräumt war, ein grimmiger Feind ihres Herrn war, der alles daran setzte, ihn zu verderben. Ehe sie auseinander gingen, sammelte Jan Dftrif noch einmal seine neuen Genossen um sich und gab ihnen Vorschriften, wie sie sich von jetzt an in seinem Dienst verhalten sollten. „Es ist nicht unsere Aufgabe," sagte er, „den fleißigen Arbeiter zu schädigen und den Kaufmann, der friedlich seines Weges zieht, zu plündern; noch viel weniger wollen wir Hand legen an den einzelnen wehrlosen Wanderer, der durch unsere Wälder zieht. Solche niedere und gemeine Handlungen müßt Ihr von heute au als Eurer unwürdig vermeide». Ein jeder von Euch soll ruhig seiner Beschäftigung nachgehen, seiner soll jemals auf eigene Faust rauben oder stehlen. Aber bereit sollt Ihr Euch halten, jederzeit zu meinen Diensten zu stehen. Gilt es einen Handstreich auszuführen, der gewinnbringend scheint und sich mit meiner Ritterehre verträgt, so lasse ich Euch rufen; was wir tun, tun wir gemeinsam. Die Lage unsers Wohnortes ist unserm Unternehmen günstig. Es fomrnen viele Kaufleute durch, denen wir unfern Schutz anbieten können, und sie werden uns gern mit einem Teil ihrer Labung belohnen; die reichen Bauern geben uns gern den Zehnten von ihrer Ernle, wenn wir verhüten, daß ihre Felber nicht von den Wildschweinen, Hirschen und Rehen verwüstet, nicht von den Söldnern der Herren von Schledehausen und Gesmold oder der Domherren von Osnabrück zertreten werden. Damit wir aber stets kriegstüchtig bleiben und jederzeit jedem feind-

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 3

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 3 — verfolgte die Fährte eines starken Tieres, und ich konnte der Lust nicht widerstehen, es zu jagen. Du weißt, Mutter, an Kühnheit fehlte es mir nicht, obgleich noch nicht der erste Flaum auf meiner Lippe sproßte. Ich fand das Tier, ich griff es an, ich verwundete es. Aber ich hatte es nicht tödlich getroffen. Wütend sprang der starke Keiler auf mich los und schlug mich mit seinen Hauern. Was weiter geschehen ist, weiß ich nicht; mir schwanden die Sinne, und als ich wieder zu mir kam, befand ich mich im Lager der Franken, die damals zum ersten Male gegen unsere Grenzen anrückten. Ich erfuhr bald, wie ich dorthin gekommen war. Einer der fränkischen Edlen hatte in derselben Gegend gejagt, und der Zufall — oder göttlicher Wille — fügte es, daß er dorthin kam, wo ich schwer verwundet lag neben dem toten Eber. Der brave Mann nahm sich meiner an, obgleich er sah, daß ich nicht zu seinem Volke gehörte, und durch seine Knechte ließ er mich, bewußtlos wie ich war, in das Lager bringen. Einige Tage darauf brachen die Franken dasselbe ab und begaben sich nach dem Süden, nach Italien; mich nahmen sie mit sich. Dort genas ich von meiner Wunde, und in inniger Dankbarkeit schloß ich mich an meinen Retter an. Ich lernte den Gott der Franken kennen, ich nahm teil an ihren Gottesdiensten, und ich lernte einsehen, daß er, der Ehristengott, der rechte Gott ist und die Götter unseres Volkes falsche Götter; ich begehrte und erhielt die Taufe. Dann ging ich, begleitet von den Segenswünschen meines Herrn, in ein Kloster und wurde ein Mönch. Ich that es, Mutter, weil ich mein Volk liebte. Denn siehe, wäre ich ein Krieger geworden bei den Franken, so hätte es geschehen können, daß ich genötigt wurde, .gegen mein Volk die Waffen zu tragen; das wollte und konnte ich nicht. Aber als Mönch kann ich ein Lehrer meiner heidnischen Brüder werden, und das, Mutter, das will ich werden, so wahr Gott mir helfe. Das ist mit kurzen Worten meine Geschichte. Jetzt schilt mich, wenn Du noch kannst und willst; aber glaube nicht, daß Du mich wieder abwendig l*

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 16

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 16 — c) An den Grenzgebieten der heifsen und der gemäfsigten Zone fällt die am Äquator emporgestiegene Luft vorwiegend herab; dieselben sind daher ganz regenlos und, wenn es sich um weite Landmassen handelt, wüst (die Sahara). 2. Die gemäfsigten Zonen. Die der heifsen Zone be- nachbarten Gebiete der gemäfsigten Zone sind zur Zeit des höchsten Standes der Sonne (in Europa also im Hochsommer) ebenfalls regenlos (Steppen in Rußland), weiter n. stehen sie aber unter der Herrschaft der veränderlichen Winde. Bei uns sind die Westwinde überwiegend, daneben aber tritt ein so häufiger Wechsel kalter Nordwinde, scharfer und trockener, im Sommer warmer Ostwinde und, je nach der Jahres- zeit warmer oder heifser Südwinde auf, dafs dieser Teil der gemäfsigten Zone sehr unbeständige Witterung zeigt. Auf der s. Halbkugel ist in den entsprechenden Breiten das Klima ähnlich, aber selbstverständlich herrscht hier der Sommer, wenn dort Winter ist und umgekehrt. 3. Die beiden kalten Zonen mit gleichförmigem Klima. Auf einen langen Winter folgt ein kurzer Sommer; je näher den Polen zu, desto weniger taut das Eis zur Zeit des höchsten Standes der Sonne an der Oberfläche der Erde auf. * § 10. Pflanzen- und Tierwelt. Da Feuchtigkeit und Wärme die Hauptbedingungen des Pflanzenlebens sind, so entwickeln sich die kräftigsten Pflanzen in der heißen Zone (Palmen und Bananen) und nehmen nach den Polen zu an Größe und Schönheit ab (sommergrüne Laubhölzer, Nadel- Hölzer; einige Moose und Flechten im höchsten Norden). Ähnlich ist es mit der Tierwelt: die stärksten und reißendsten Tiere (Elefant, Flußpferd, Nashorn, Riesenschlange, Krokodil, Löwe, Tiger u. a.) finden sich in den heißen Gegenden; die Länder des gemäßigten Klimas sind reich an nützlichen, von Menschen ge- zähmten Tieren (Hanstibre, welche?); nach den Polen zu beschränkt sich die Tierwelt auf Pelz- und Thrantiere (welche?). § 11. Der Mensch. 1. In Hinsicht der Körperbeschaffenheit teilt man die (etwa 1500 Mill.) Menschen ein in 3 Hauptrassen: eine weiße, die kaukasische, (S.w.-Asien, Europa und N.-Äsrika), eine gelbe, die mongolische, (N.-und O.-Asien)„ und eine schwarze, die Negerrasse (Afrika), und in 3 Ubergangsrassen: eine braune, die malaiische (Inseln des großen Oceans) und eine kupferrote, die amerikanische Rasse.

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 77

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (= Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt- handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb. nach Kairo und Sues. § 44. Die Hochländer Barka und die Berberei. Barka im O., die Berberei im W. * In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner, in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde der Christen. * 1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür- kischeu Pascha. 2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst. des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am Meere die Trümmer von Karthago. 3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa). * Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. * 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko. § 45. Die Wüste Sahara, ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste). * Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c). Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt, welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen- jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme Mittel-Afrika. *

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 86

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 86 — Ruhe des Staates sind die heifsblütigen und rachsüchtigen Mestizen). Die Sklaverei ist jetzt abgeschafft. An der steilen, hafenarmen W.-Küste sind fast nur die Hochländer anbaufähig, die Küsten heifs, entweder sumpfig oder ganz trocken, dafür aber die Geb. reich an edlen Metallen; daher in den w. Staaten mehr Bergbau (Gold und Silber), in den ö. mehr Ackerbau und Handel. * 1. Die Vereinigten Staaten von Venezuela (Klein-Venedig),, durchströmt vom Orinoko (Schildkrötenfang, Kakao, Kaffee u. s. w.). * Städte: die Hptst. Caracas, Varinas (Tabak). * 2. Die Vereinigten Staaten von Columbia, an beiden Oceanen gelegen, mit Panama, am großen Ocean, von hier führt über die Landenge eine Eisenb. zum atlant. Ocean; * aufserdem: Cartagena, Hafen am atlantischen Ocean. * 3. Die Republik Ecuador („Aquator-Land"), Hptst. Quito (Kito) auf dem Hochlande; * woher kommt es, dafs der Frühling hier fast ununterbrochen herrscht? In Ecuador gedeiht der Kakaobaum und der wichtige Fieberrindenbaum, der aber auch sonst auf den Abhängen der Kordilleren (z. B. in Peru) vorkommt. * 4. Die Republik Peru, meistenteils Gebirgsl., reich an Silber und Kupfer. Hptst. Lima. * Auch hier Verfall. Ausfuhr von feiner Wolle (Vigogne); das Lama ist Lasttier. An der Küste Guano-Inseln. * 5. Die Republik Bolivia oder Ober-Perü, tt?ils auf den s.ö. Kordilleren von Peru, teils in den Ebenen des Amazonenstromes gelegen. 6. Die Republik Chile (Tschile), ein gesegnetes, wohlgeordnetes Land, „der Garten der neuen Welt", die Heimat der Kartoffel. Das Klima gemäßigt. Hptst. Santiago in schöner, fruchtbarer Gegend; * von hier führt eine Eisenb. nach der Hafenst. Valparaiso (Valparaisso) mit vielen Deutschen. Zu Chile gehört der ge- birgige w. Teil vom öden Patagonien und von den Inseln des Feuerlandes, der Heimat der körperlich und geistig ver- kümmerten Indianer, „der Eskimos des Südens". 7. Die Vereinigten Staaten am La Plata oder die argen- tinische Republik. Die Pampas sind reich an Rindern und Pferden Buenos-Ayres (Bueuosaires) am La Plata, Haupthandelsst. für den ganzen S., Ausfuhr von Fellen. * Die Herden werden von den halbwilden Gauchos ge- hütet (das Lasso). Zu Argentinien gehört der ö. Teil Pata- goniens, eines öden, rauhen Steppenlandes, sowie des Feuer- landes und anderer Inseln, welche nur als Stationen für die Walfischfahrer wichtig sind; nach dem Pole zu meist noch unbekannte Inseln, reich an Thrantieren und Pinguinen. *

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 77

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Europas finden sich weiter südlich Gazellen, Antilopen, Löwen, Panther, Hyänen u. a. Trotz des günstigen Klimas und des fruchtbaren Bodens be- finden sich diese Länder in traurigem Zustande, weil die herrschende mohammedanische Bevölkerung, besonders die Mauren, sich in grimmigem Haß gegen die Christen von dem Handel und Verkehr mit Europa abzusperren suchen. 1. Tripolis. Hauptstadt Tripolis, beherrscht von einem türkischen Pascha. 2. Tunis, ein vom Bei dem Namen nach regierter sran- zösischer Schutzstaat. Schöngelegene Hauptstadt Tunis mit be- deutendem Handel. In der Nähe Trümmer der im Altertum blühenden Stadt Karthago. 3 Algerien lalscherien), die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Hauptstadt Algier am Meer, in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Ausfuhr von Gemüse nach dem nördlichen Europa). Tunis und Algerien blühen unter französischer Herrschaft auf. Die Franzosen haben noch immer mit den Kabylen, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich unter französischem Einfluß. Wegen seiner Ecklage und Fruchtbarkeit ist Marokko der wertvollste dieser Staaten. Die Hauptstadt Marokko liegt sehr schön. Größer ist F6s. § 57. Die Sahara (d. h. Wüste), ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochland, halb so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, aus dem sich hier und da Gebirge erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es.an Pflanzen und Tieren fast ganz: Strauße, Antilopen, Löwen finden sich nur am Rande der Wüste. Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die Bewohner der Oasen beschäftigen sich mit Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straußen- jagd; sie sind auch die Führer der Karawanen. Wichtig für das salzarme Mittel-Afrika ist der Reichtum an Salz im S. der Sahara (früher Meeresboden). § 58. Der Sudkn. Der Sudan gehört zu dem äquatorialen oder heißen Afrika. Das heiße Afrika zeichnet sich durch riesige Pflanzen- und Tiergestalten aus. In den fast undurchdringlichen Urwäldern findet

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 78

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen, wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert. Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her- stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird. Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos- butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver- fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer- dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum- wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele- fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi- nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil und das Flußpferd. Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West- Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein- wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen, so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt- ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald, der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh- zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden, Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.

10. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 81

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von Hamburg hin. d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem Festlande sind meist noch wenig bekannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. § 60. Die Inseln. Im Atlantischen Ozean liegen: Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- bar; ebenfalls portugiesisch: Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). Im' Indischen Ozean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die Bewohner sind größtenteils Christen. Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 6
   bis 10 von 91 weiter»  »»
91 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 91 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 2
4 0
5 49
6 5
7 2
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 4
16 20
17 2
18 0
19 1
20 0
21 0
22 3
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 76
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 1
37 11
38 3
39 1
40 0
41 4
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 7
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 6
12 0
13 0
14 0
15 0
16 11
17 8
18 0
19 3
20 0
21 2
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 4
40 0
41 1
42 2
43 0
44 0
45 14
46 0
47 4
48 2
49 0
50 4
51 0
52 0
53 0
54 14
55 0
56 0
57 1
58 0
59 1
60 0
61 1
62 0
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 5
71 0
72 0
73 0
74 0
75 25
76 2
77 37
78 0
79 7
80 0
81 0
82 22
83 0
84 71
85 0
86 0
87 8
88 0
89 0
90 0
91 1
92 8
93 0
94 62
95 4
96 0
97 4
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 93
1 20
2 22
3 233
4 17
5 18
6 49
7 54
8 20
9 56
10 44
11 18
12 187
13 192
14 32
15 23
16 36
17 8
18 37
19 53
20 6
21 62
22 25
23 2
24 61
25 117
26 82
27 24
28 150
29 92
30 57
31 12
32 19
33 168
34 32
35 36
36 9
37 33
38 31
39 72
40 109
41 16
42 383
43 151
44 44
45 8
46 45
47 167
48 14
49 39
50 415
51 590
52 32
53 10
54 236
55 60
56 13
57 13
58 45
59 237
60 45
61 44
62 84
63 25
64 30
65 51
66 9
67 43
68 15
69 0
70 5
71 63
72 57
73 57
74 21
75 35
76 19
77 51
78 43
79 63
80 46
81 403
82 16
83 52
84 182
85 13
86 23
87 22
88 27
89 93
90 12
91 90
92 1
93 16
94 20
95 13
96 13
97 144
98 21
99 36
100 262
101 33
102 159
103 114
104 18
105 46
106 72
107 14
108 13
109 25
110 62
111 218
112 54
113 10
114 130
115 25
116 151
117 55
118 14
119 34
120 23
121 81
122 46
123 94
124 92
125 309
126 32
127 35
128 17
129 39
130 63
131 166
132 22
133 48
134 20
135 10
136 95
137 65
138 13
139 23
140 24
141 9
142 134
143 49
144 30
145 88
146 17
147 18
148 124
149 3
150 38
151 34
152 192
153 15
154 42
155 44
156 58
157 61
158 48
159 27
160 23
161 44
162 23
163 29
164 86
165 43
166 73
167 19
168 140
169 35
170 40
171 94
172 38
173 52
174 25
175 94
176 108
177 89
178 9
179 83
180 56
181 18
182 66
183 435
184 27
185 18
186 16
187 14
188 37
189 10
190 4
191 35
192 40
193 48
194 30
195 91
196 286
197 37
198 32
199 72