Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
A. Geschichte des Herzogtums Braunschweig.
1. Eiszeit und Steinzeit. In der Eiszeit reichten die nordischen Gletscher-
Massen von Skandinavien her auch über unser Braunschweiger Land hinweg. Als
dann die Gletscher einem wärmeren Klima wichen, wurde unser norddeutsches
Flachland zur Steppe mit reicher Pflanzen- und Tierwelt, ähnlich wie sie heute
noch in Südrußland sich zeigt. Damals durchzogen der Polarfuchs, das Renntier,
der Lemming und nordische Wühlmäuse unser Gebiet, aber auch die Riesen der
Tierwelt, Mammut (Riesen-Elefant), Rhinozeros und Löwe. Mit ihnen zusammen
lebte, oft in ernstem Kampfe, schon der Mensch, von dem wir aber nicht wissen,
ob er unser Vorfahr oder ausgewandert ist. Funde von Tieren und Feuerstein-
geräten, die man bei Thiede, in der Baumanns- und Hermannshöhle bei Rübe-
land und an anderen Stellen gemacht hat, erzählen aus jener Urzeit des Menschen.
Mehr erfahren wir von ihm aus der jüngeren Steinzeit, als zwar noch der
Stein die Geräte lieferte, aber schon in viel vollkommener Art, nämlich schon ge-
schliffen und oft künstlerisch in der Form. Der Mensch wurde ein geschickter
Töpfer, der seinen Toten kunstvolle Urnen verfertigte. Die Steinkammergräber
bargen oft Gefäße und Feuersteinwaffen, in späterer Zeit auch Bronzen, Ringe
und Bernstein. An der Wabe und an der Schunter hat man aus jener Zeit zahl-
reiche Pfeil- und Lanzenspitzen, Ärte, Beile, Messer, Kratzer, Schaber und
Pfriemen gefunden. Die Jagd verstanden die Menschen damals schon, und sie
erlegten manches jetzt ausgestorbene große Iagdtier; auch besaßen sie schon Haus-
tiere und betrieben einfachen Landbau.
2. Bronzezeit. Während bei uns noch die Steinzeit herrschte, entwickelte
sich in den Mittelmeerländern bereits eine mit der Kenntnis der Metalle ver-
knüpfte höhere Kultur. Durch Händler wurden Metallgegenstände auch nach dem
Norden gebracht; auch hier wich die Steinzeit der Metallzeit. Das älteste Metall,
das zu uns gelangte, war die Bronze, die man aus 9 Teilen Kupfer und l Teil
Zinn zusammensetzte. Aus ihr goß man Waffen, Geräte und Werkzeuge. Die
damals ziemlich dicht wohnende seßhafte Bevölkerung erfreute sich, wie die vielen
aufgefundenen Gebrauchs- und Schmuckgegenstände dartun, eines behäbigen und
nicht bloß auf Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse gerichteten Lebens.
3. Eisenzeit. Allmählich kamen zu den bronzenen Geräten solche aus Eisen,
und zwar vorwiegend von den Kelten, und um das Jahr 500 v. Chr. wurde das
Eisen in unserer Gegend allgemein bekannt. Damals und später Iegic man eine
Anzahl Burg- und Ringwälle an, z. B. in der Wesergegend, im Elm (Reitlinger
Burgwall)"), bei Watenstedt am Heesberge und in den Lichtenbergen. Die Römer
*) Zum Schutz des Reitlings vor einem von Westen vordringenden Feinde.
Die Burgen und das Tal selbst mit seinem Quellwasser wurden zu einer Iufluchts-
und Bergestätte der benachbarten Bewohner und ihres Viehes.
Oppermann, Landeskunde. 1
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 45 —
wir uns vorläufig jeder Gewaltat. Solange der Müller den Frieden mit uns nicht stört, wollen wir ihn gewähren lassen; sollte es sich aber zeigen, daß er uns Schaden zufügt oder Verrat gegen uns sinnt, so gnade ihm Gott!" Vollradt und Kunz schüttelten zwar den Kops zu dieser Nachsicht ihres Herrn; aber sie wagten es nicht, ihm zu widersprechen. Im geheimen aber nahmen sie sich vor, den Müller zu überwachen; denn daran zweiselten sie nicht, daß er von heute an, besonders wenn er entdeckte, daß sein geheimes Magazin ausgeräumt war, ein grimmiger Feind ihres Herrn war, der alles daran setzte, ihn zu verderben.
Ehe sie auseinander gingen, sammelte Jan Dftrif noch einmal seine neuen Genossen um sich und gab ihnen Vorschriften, wie sie sich von jetzt an in seinem Dienst verhalten sollten. „Es ist nicht unsere Aufgabe," sagte er, „den fleißigen Arbeiter zu schädigen und den Kaufmann, der friedlich seines Weges zieht, zu plündern; noch viel weniger wollen wir Hand legen an den einzelnen wehrlosen Wanderer, der durch unsere Wälder zieht. Solche niedere und gemeine Handlungen müßt Ihr von heute au als Eurer unwürdig vermeide». Ein jeder von Euch soll ruhig seiner Beschäftigung nachgehen, seiner soll jemals auf eigene Faust rauben oder stehlen. Aber bereit sollt Ihr Euch halten, jederzeit zu meinen Diensten zu stehen. Gilt es einen Handstreich auszuführen, der gewinnbringend scheint und sich mit meiner Ritterehre verträgt, so lasse ich Euch rufen; was wir tun, tun wir gemeinsam. Die Lage unsers Wohnortes ist unserm Unternehmen günstig. Es fomrnen viele Kaufleute durch, denen wir unfern Schutz anbieten können, und sie werden uns gern mit einem Teil ihrer Labung belohnen; die reichen Bauern geben uns gern den Zehnten von ihrer Ernle, wenn wir verhüten, daß ihre Felber nicht von den Wildschweinen, Hirschen und Rehen verwüstet, nicht von den Söldnern der Herren von Schledehausen und Gesmold oder der Domherren von Osnabrück zertreten werden. Damit wir aber stets kriegstüchtig bleiben und jederzeit jedem feind-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 3 —
verfolgte die Fährte eines starken Tieres, und ich konnte der Lust nicht widerstehen, es zu jagen. Du weißt, Mutter, an Kühnheit fehlte es mir nicht, obgleich noch nicht der erste Flaum auf meiner Lippe sproßte. Ich fand das Tier, ich griff es an, ich verwundete es. Aber ich hatte es nicht tödlich getroffen. Wütend sprang der starke Keiler auf mich los und schlug mich mit seinen Hauern. Was weiter geschehen ist, weiß ich nicht; mir schwanden die Sinne, und als ich wieder zu mir kam, befand ich mich im Lager der Franken, die damals zum ersten Male gegen unsere Grenzen anrückten. Ich erfuhr bald, wie ich dorthin gekommen war. Einer der fränkischen Edlen hatte in derselben Gegend gejagt, und der Zufall — oder göttlicher Wille — fügte es, daß er dorthin kam, wo ich schwer verwundet lag neben dem toten Eber. Der brave Mann nahm sich meiner an, obgleich er sah, daß ich nicht zu seinem Volke gehörte, und durch seine Knechte ließ er mich, bewußtlos wie ich war, in das Lager bringen. Einige Tage darauf brachen die Franken dasselbe ab und begaben sich nach dem Süden, nach
Italien; mich nahmen sie mit sich. Dort genas ich von
meiner Wunde, und in inniger Dankbarkeit schloß ich mich an meinen Retter an. Ich lernte den Gott der
Franken kennen, ich nahm teil an ihren Gottesdiensten, und ich lernte einsehen, daß er, der Ehristengott, der rechte Gott ist und die Götter unseres Volkes falsche Götter; ich begehrte und erhielt die Taufe. Dann ging ich, begleitet von den Segenswünschen meines Herrn, in ein Kloster und wurde ein Mönch. Ich that es, Mutter, weil ich mein Volk liebte. Denn siehe, wäre ich ein
Krieger geworden bei den Franken, so hätte es geschehen können, daß ich genötigt wurde, .gegen mein Volk die Waffen zu tragen; das wollte und konnte ich nicht. Aber als Mönch kann ich ein Lehrer meiner heidnischen Brüder werden, und das, Mutter, das will ich werden, so wahr Gott mir helfe. Das ist mit kurzen Worten meine Geschichte. Jetzt schilt mich, wenn Du noch kannst und willst; aber glaube nicht, daß Du mich wieder abwendig
l*
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— 16 —
c) An den Grenzgebieten der heifsen und der gemäfsigten
Zone fällt die am Äquator emporgestiegene Luft vorwiegend
herab; dieselben sind daher ganz regenlos und, wenn es sich
um weite Landmassen handelt, wüst (die Sahara).
2. Die gemäfsigten Zonen. Die der heifsen Zone be-
nachbarten Gebiete der gemäfsigten Zone sind zur Zeit des
höchsten Standes der Sonne (in Europa also im Hochsommer)
ebenfalls regenlos (Steppen in Rußland), weiter n. stehen sie
aber unter der Herrschaft der veränderlichen Winde.
Bei uns sind die Westwinde überwiegend, daneben aber
tritt ein so häufiger Wechsel kalter Nordwinde, scharfer und
trockener, im Sommer warmer Ostwinde und, je nach der Jahres-
zeit warmer oder heifser Südwinde auf, dafs dieser Teil der
gemäfsigten Zone sehr unbeständige Witterung zeigt.
Auf der s. Halbkugel ist in den entsprechenden Breiten
das Klima ähnlich, aber selbstverständlich herrscht hier der
Sommer, wenn dort Winter ist und umgekehrt.
3. Die beiden kalten Zonen mit gleichförmigem Klima.
Auf einen langen Winter folgt ein kurzer Sommer; je näher
den Polen zu, desto weniger taut das Eis zur Zeit des höchsten
Standes der Sonne an der Oberfläche der Erde auf. *
§ 10. Pflanzen- und Tierwelt.
Da Feuchtigkeit und Wärme die Hauptbedingungen des
Pflanzenlebens sind, so entwickeln sich die kräftigsten Pflanzen in
der heißen Zone (Palmen und Bananen) und nehmen nach den Polen
zu an Größe und Schönheit ab (sommergrüne Laubhölzer, Nadel-
Hölzer; einige Moose und Flechten im höchsten Norden).
Ähnlich ist es mit der Tierwelt: die stärksten und reißendsten
Tiere (Elefant, Flußpferd, Nashorn, Riesenschlange, Krokodil,
Löwe, Tiger u. a.) finden sich in den heißen Gegenden; die Länder
des gemäßigten Klimas sind reich an nützlichen, von Menschen ge-
zähmten Tieren (Hanstibre, welche?); nach den Polen zu beschränkt
sich die Tierwelt auf Pelz- und Thrantiere (welche?).
§ 11. Der Mensch.
1. In Hinsicht der Körperbeschaffenheit teilt man die (etwa
1500 Mill.) Menschen ein in 3 Hauptrassen: eine weiße,
die kaukasische, (S.w.-Asien, Europa und N.-Äsrika), eine gelbe,
die mongolische, (N.-und O.-Asien)„ und eine schwarze, die
Negerrasse (Afrika), und in 3 Ubergangsrassen: eine
braune, die malaiische (Inseln des großen Oceans) und eine
kupferrote, die amerikanische Rasse.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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— 77 —
Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen
nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern
abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (=
Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt-
handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach
Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des
Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach
S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb.
nach Kairo und Sues.
§ 44. Die Hochländer Barka und die Berberei.
Barka im O., die Berberei im W.
* In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner,
in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den
Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde
der Christen. *
1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür-
kischeu Pascha.
2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst.
des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am
Meere die Trümmer von Karthago.
3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am
Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille,
Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa).
* Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern,
den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. *
4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die
Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko.
§ 45. Die Wüste Sahara,
ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie
Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen
Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich
hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt
es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und
die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste).
* Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c).
Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen
nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme,
welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen
werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt,
welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen-
jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig
ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme
Mittel-Afrika. *
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Extrahierte Personennamen: Barka Tripolis Algier
Extrahierte Ortsnamen: Kairo Kairo Afrikas Paris Hamburg Alexandria Ostindien Europa Indien Australien Kairo Tripolis Tunis Frankreich Karthago Algier Marseille Europa Marokko Marokko Europa
— 74 —
Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens",
blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener-
klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel
nach Persien und Indien.
§ 41. Arabien,
ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen,
umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die
Küstenländer sind gut angebaut.
* Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee,
Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele.
Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden
(Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. *
Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen
Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds,
Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der
K a a b a.
* Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste
durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten.
Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das
Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von
Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *
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— 86 —
Ruhe des Staates sind die heifsblütigen und rachsüchtigen
Mestizen). Die Sklaverei ist jetzt abgeschafft. An der steilen,
hafenarmen W.-Küste sind fast nur die Hochländer anbaufähig,
die Küsten heifs, entweder sumpfig oder ganz trocken, dafür
aber die Geb. reich an edlen Metallen; daher in den w. Staaten
mehr Bergbau (Gold und Silber), in den ö. mehr Ackerbau und
Handel. *
1. Die Vereinigten Staaten von Venezuela (Klein-Venedig),,
durchströmt vom Orinoko (Schildkrötenfang, Kakao, Kaffee u. s. w.).
* Städte: die Hptst. Caracas, Varinas (Tabak). *
2. Die Vereinigten Staaten von Columbia, an beiden Oceanen
gelegen, mit Panama, am großen Ocean, von hier führt über die
Landenge eine Eisenb. zum atlant. Ocean;
* aufserdem: Cartagena, Hafen am atlantischen Ocean. *
3. Die Republik Ecuador („Aquator-Land"), Hptst. Quito
(Kito) auf dem Hochlande;
* woher kommt es, dafs der Frühling hier fast ununterbrochen
herrscht? In Ecuador gedeiht der Kakaobaum und der wichtige
Fieberrindenbaum, der aber auch sonst auf den Abhängen der
Kordilleren (z. B. in Peru) vorkommt. *
4. Die Republik Peru, meistenteils Gebirgsl., reich an Silber
und Kupfer. Hptst. Lima.
* Auch hier Verfall. Ausfuhr von feiner Wolle (Vigogne);
das Lama ist Lasttier. An der Küste Guano-Inseln. *
5. Die Republik Bolivia oder Ober-Perü, tt?ils auf den s.ö.
Kordilleren von Peru, teils in den Ebenen des Amazonenstromes
gelegen.
6. Die Republik Chile (Tschile), ein gesegnetes, wohlgeordnetes
Land, „der Garten der neuen Welt", die Heimat der Kartoffel.
Das Klima gemäßigt. Hptst. Santiago in schöner, fruchtbarer
Gegend;
* von hier führt eine Eisenb. nach der Hafenst. Valparaiso
(Valparaisso) mit vielen Deutschen. Zu Chile gehört der ge-
birgige w. Teil vom öden Patagonien und von den Inseln des
Feuerlandes, der Heimat der körperlich und geistig ver-
kümmerten Indianer, „der Eskimos des Südens".
7. Die Vereinigten Staaten am La Plata oder die argen-
tinische Republik. Die Pampas sind reich an Rindern und Pferden
Buenos-Ayres (Bueuosaires) am La Plata, Haupthandelsst. für
den ganzen S., Ausfuhr von Fellen.
* Die Herden werden von den halbwilden Gauchos ge-
hütet (das Lasso). Zu Argentinien gehört der ö. Teil Pata-
goniens, eines öden, rauhen Steppenlandes, sowie des Feuer-
landes und anderer Inseln, welche nur als Stationen für die
Walfischfahrer wichtig sind; nach dem Pole zu meist noch
unbekannte Inseln, reich an Thrantieren und Pinguinen. *
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Extrahierte Ortsnamen: Venezuela Caracas Columbia Panama Cartagena Ecuador Quito Ecuador Peru Peru Lima Bolivia Peru Chile Valparaiso Chile Patagonien La_Plata La_Plata Argentinien
— 77 —
Europas finden sich weiter südlich Gazellen, Antilopen, Löwen,
Panther, Hyänen u. a.
Trotz des günstigen Klimas und des fruchtbaren Bodens be-
finden sich diese Länder in traurigem Zustande, weil die herrschende
mohammedanische Bevölkerung, besonders die Mauren, sich in
grimmigem Haß gegen die Christen von dem Handel und Verkehr
mit Europa abzusperren suchen.
1. Tripolis. Hauptstadt Tripolis, beherrscht von einem
türkischen Pascha.
2. Tunis, ein vom Bei dem Namen nach regierter sran-
zösischer Schutzstaat. Schöngelegene Hauptstadt Tunis mit be-
deutendem Handel. In der Nähe Trümmer der im Altertum
blühenden Stadt Karthago.
3 Algerien lalscherien), die wichtigste französische Kolonie,
reich an Getreide, Wein und Vieh. Hauptstadt Algier am Meer,
in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Ausfuhr
von Gemüse nach dem nördlichen Europa). Tunis und Algerien
blühen unter französischer Herrschaft auf.
Die Franzosen haben noch immer mit den Kabylen, den flinken
„Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen.
4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich unter französischem
Einfluß. Wegen seiner Ecklage und Fruchtbarkeit ist Marokko der
wertvollste dieser Staaten. Die Hauptstadt Marokko liegt sehr
schön. Größer ist F6s.
§ 57. Die Sahara (d. h. Wüste),
ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochland, halb so groß wie
Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen
Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, aus dem sich
hier und da Gebirge erheben. Infolge des mangelnden Regens
fehlt es.an Pflanzen und Tieren fast ganz: Strauße, Antilopen,
Löwen finden sich nur am Rande der Wüste.
Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen
nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche
in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die Bewohner der Oasen
beschäftigen sich mit Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straußen-
jagd; sie sind auch die Führer der Karawanen. Wichtig für das
salzarme Mittel-Afrika ist der Reichtum an Salz im S. der Sahara
(früher Meeresboden).
§ 58. Der Sudkn.
Der Sudan gehört zu dem äquatorialen oder heißen
Afrika. Das heiße Afrika zeichnet sich durch riesige Pflanzen- und
Tiergestalten aus. In den fast undurchdringlichen Urwäldern findet
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Tripolis Tunis
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Tripolis Tunis Karthago Algerien Algier Marseille Europa Tunis Algerien Marokko Marokko Marokko Europa Afrika Afrika
— 78 —
sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig
durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als
Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen,
wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier
auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert.
Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl
und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her-
stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird.
Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos-
butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle
der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver-
fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer-
dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die
Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum-
wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der
sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen
Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das
Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele-
fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi-
nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das
Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil
und das Flußpferd.
Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die
bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein
waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West-
Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen
die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S.
Ober-Guinea.
Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein-
wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als
Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von
französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine
Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde
Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m
lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und
sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche
Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen,
so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt-
ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald,
der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh-
zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden,
Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und
Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische
Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.
— 81 —
Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts,
erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen
ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und
Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In
den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut
Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im
N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch
den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief-
blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und
mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk,
Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen
auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel
wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört.
In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von
Hamburg hin.
d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi-
bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem
Festlande sind meist noch wenig bekannt.
e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich
bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien.
§ 60. Die Inseln.
Im Atlantischen Ozean liegen:
Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht-
bar; ebenfalls portugiesisch:
Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima,
reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich
die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer
Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte
Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik.
St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre
Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.).
Im' Indischen Ozean:
Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be-
kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse
(Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die
Bewohner sind größtenteils Christen.
Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl.
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TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Daressalam Sansibar Hamburg Abessinien Atlantischen_Ozean Portugal Marokko Nieder-Guinea Madagaskar Deutschland