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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 17

1862 - Kiel : Homann
17 2. Starklaüt sur5: ». das Lautzeichcn für den Nachlaut ist nicht verdoppelt. lach (!) mach.. wach wasch wisch ich. lach-e mache wache wasche wische du lach-est machest wachest waschest wischest er lach-et machet wachet waschet wischet wir lach-en machen wachen waschen wischen fisch drisch iß miß friß ich - fische dresche eße meße freße du fischest drischest ißest mißest frißest er fischet duschet ißet mißet frißet wir fischen dreschen eßen meßen freßen kochen pochen naschen Haschen faßen mischen zischen zechen stechen brechen sprechen krachen I>. das Lantzeichen sur den Nachlaut ist verdoppelt. bell (!) bell-en schaff schaffen gaff. gaffen soll sollen murr murren hopp Hoppen foppen tappen retten bitten stzen setzen wetten wetzen kitten nicken necken wecken sticken blicken spicken spitzen kratzen schwatzen rennen nennen summen kommen backen packen knurren grollen schmollen brummen irren klirren sperren knallen spinnen spannen schwünmen sprttzen a*, das Stnmmwort Hat 2 Nachlante. kw ----- qu halt (!) halt-en hilf helsen schilt schelten danken zanken tanzen- fingen fiuken folgen zwingen schwingen schnarchen schllrchten spalten sterben sorgen horchen rupfen klopfen znpfen stopsen >nnken springen schminken Ungen, schimpfen Mugen kwacken quacken quieten . quackeln qmrlen quetschen

2. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 25

1862 - Kiel : Homann
4. durch Geschlechtswort und Umlaut. der Bruder die B rüder der Vater der Hammer der Apfel die Apfel der Mantel der Schnabel der Ofen die Öfen der Haken der Garten 5. durch Geschlechtswort und Nachsilbe (e er en). der Tisch die Tlsche her Stern der Hund das Schaf das Schwein das Heft)^ das Kinn das Nest die Nester das Reis das Licht der Mensch die Menschen der Narr der Graf der Hirt der Fürst der Bube der Knabe ( ». durch Umlaut und Nachsilbe. die Dtaus die Mäuse die Bank die Wand die Kuh die Nuß die Gans die Brust., 7. durch Geschlechtswort, Umlaut und Nachsilbe. der S tocf die Stö cke der Kopf der Knopf der Fuchs der Schwanz der Hals der Arzt der 9)? a n n die Männer der Rand der Wurm der Wald der Ort das Lamm das Horn 6 p r o ß w v r t e r. Nachsilbe n: 1, Männliche Dingwörter. I. er el (Einzahl und Mehrzahl.) das Schaf der Schäfer der Topf der Töpfer das Seil der Seiler die Kutsche der Kutscher die Schule der Schüler der Krug der Krüger der Tisch ^ der Tischler die Nadel der Nadler der Trödel der Trödler der Sattel der Sattler der Gürtel der Gürtler der Zoll der Zöllner, der Sold der Söldner die Hufe der Hufner die Harfe der Harfner die Pforte der Pförtner der Garten der Gärtner die Glocke der Glöckner der Zug der Zügel der Flug der Flügel der Bug der Bügel der Schlag der Sckflägel der Wurf der Würfel der Arm der Armes 2. in > ling ----- link der Hanf der Hänfling das Nest der Nestling

3. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 33

1862 - Kiel : Homann
33 Tadel tadelhaft tadelig Bube bübisch bubenhaft haben habhaft zagen zaghaft naschen naschhaft schwatzen schwatzhaft klatschen klatschhaft'scherzen scherzhaft Herz herzhaft herzlich Ernst ernsthaft ernstlich Sünde sündhaft sttndlich Schmerz schmerzhaft schmerzlich Schade schadhaft schädlich Schreck schreckhaft schrecklich Glaube glaubhaft glaublich glaubbar gläubig gläubisch Zttsammengesetzte Wörter: Dingwörter. Einzahl und Mehrzahl der Tisch das Halstuch der Hausknecht die Haustaube die Wandtafel das Kopfkißen der Holzapfel das Fensterblei der Löffelstiel der Winterrock das Weizenbrot die Meßerspitze die Ofenkante das Kellerfenster das Nadelkißen die Waßerblume der Regenbogen der Fuß der Holzwurm der Schafhirt der Geldbeutel der Nachtwächter die Heugabel die Knopfnadel das Meßerheft der Apfelkern der Nagelkopf der Fingerbut die Bodentreppe die Fenstersproße der Keßelflicker der Butterteller der Meßerrücken der Tischfus; ^ das Lammfleisch das Schulhaus die Dachpfanne der Milcheimer die Fischangel das Hausmädchen der Müllerknecht die Angelschnur der Morgenstern der Blumenstrauß die Tafel ecke der Tischlermeister. der Besenbinder/ die Fensterscheibe die Mädchenkammer oas Vogelbauer das Taschenmeßer. Nußbaumholz das Kirschbaumblatt der Birnbaumstamm di.- Kalbfleischsuppe die Brotbaumfrucht die Ochsenfleischsuppe der Haushund der Lichttalg der Hausherr das Stubenmädchen das Gartenhaus die Wagenleiter der Gartenbaum das Baumöl das Vaterhaus der Landesvater das Hundenhaus die Haustaube das Herrenhaus der Geldbeutel der Hausgarten der Leiterwagen die Gartenfrucht der Ölbaum der Hausvater der Landmann • das Talglicht das Taubenhaus die Mädchenstube das Beutelgeld der Feld garten H der Baumgarten der Fruchtgärten . der Fruchtbaum das Vaterland ' - der Landsmann- '

4. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 35

1862 - Kiel : Homann
35 unterhalten übersetzen nachsehen zuwerfen aussprechen aufsitzen beistehen durchbrechen. Wortfamilien. der Fisch fischen der Fischer die Fischerei der Fischer- knecht — das Schiff schiffen der Schiffer das Dampf- schiff —. schneiden die Schneide der Schneider der Schneidermeister -- schnitt der Schnitt die Schnitte der Schnitter die Sichel — schnitzen der Schnitzer schnitzeln die Schnitzelei —^ decken die Decke der Deckel der Decker das Dach die Bettdecke der Pfeifendeckel das Schieferdach harken die Harke der Harker die Gartenharke —* binden die Binde der Binder das Band der Band das Bund der Bund das Bündel die Halsbinde der Faßbinder das Heubündel —7 der Pflug pflügen der Pflüger die Pflugschar — fliegen die Fliege der Flug flügge die Flagge die Stuben- fliege der Flugsand —"wiegen die Wiege das Wiegen- kind —■' die Wage der Wagen die Woge die Welle wackeln wechseln — wachen die Wache der Wächter — streuen die Streue der Streusand melken die Milch die Ziegenmilch die Milchfrau -- schließen der Schließer das Schloß der Schloßer der Schlüget das Schl äße! loch —"schlafen der Schlaf der Schläfer der Siebenschläfer — spinnen die Spinne die Spinnerin die Spindel der Wollspinner — werfen der Wurf der Würfel würfeln worfeln - wirken wirksam wirklich die Wirkung das Werk das Werkzeug das Werkbaus — winden die Winde die Windel die Ackerwinde — ' stechen der Stecher stich der Stich der Stichel der Stachel stacheln stachelig sticheln die Stichelei der Stichling -- stecken der Stecken der Stock verstockeu - trinken der- Trinker trinkbar ertrinken der Trank die Tränke das Getränk getrunken der Trunk W s'nniken die Trunkenheit der Trunkenbold ^schreiben 3'

5. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 51

1862 - Kiel : Homann
51 Die Gebühr ist bezahlt. Der Blitz rührte sie. Der Führer führt den Blinden. — „Ein blinder Mann, ein armer Mann." — 7. e ee eh — ä ah See Schnee Klee Thee Beet Allee Seele Heede Geest. — See seh — Beet Bett — Allee alle — Seele selig. — ee — st. Meer Heer Heerde Beere Theer Speer — leer — Heer her Herr — Heerde Herd — Birne Bar. — 1. Gott ist ewig. Die Allee ist am See. Ich seh' den Schnee. Alle Beete sind leer. Das Bett ist weich. Der Klee ist ein Kraut. Der Thee ist ein Getränk. Die Seele ist unsichtbar. Wer wird selig? Die Heede ist grob. Die Geest ist sandig. Das Meer ist tief. Das Heer kämpft tapfer. Komm' her! Der Herr ist gut. Der Hirt weider die Heerde. Wo ist der Herd? Die Beere ist eine Frucht. Nenne Beeren! Was ist die Birne? Was ist der Bär? Der Theer ist dick. Was ist der Speer? „Leere Tonnen klingen hohl." — „Leere Kornähren stehen hoch." — „Niel Naschen macht leere Taschen." Räthsel. Ich führe Brücken über die Seen, doch muß man mich vorsichtig begeh'n. — O, welche Freude haben nicht über mich die Knaben. 1. eh = äh n. Sehne Lehne — dehnen sehnen —> zehn. 2. nt. Lehm — nehmen- 3. l. Mehl Kehle stehlen hehlen> fehlen befehlen. 4. r. Gewehr — ehren (Ähre) lehren kehren wehren zehren begehren entbehren sehr mehr — Meer mehr Mähre — ehren Ähre — lehren lernen — wehren währen wären. — Die Sehne ist dehnbar. Der Stuhl hat eine Lehne Was hat der Lehnstuhl? Der Sohn sehnt sich nach Hause. Die Uhr schlägt zehn. Der Lehm ist klebrig. Nehmt die Tafeln! Das Mehl ist gemahlen. Die Kehle schmerzt. Der Dieb stiehlt. Du sollst nicht stehlen. Das Kind schielt. Der Herr befiehlt. Die Tochter spielt. Die Mutter spült. 4*

6. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 38

1862 - Kiel : Homann
38 7. sieben Tage, sieben Sterne, sieben Pfund. 8. zwei Wagen acht Näder, zwei Esel 8 Beine. 9. drei Gabeln neun Zinken, drei Finger neun Glieder. 10. zwei Hände zehn Finger, zwei Füße zehn Zehen, zwölf Griffel ein Dutzend, vierzehn Pfund ein Liespfund, sechszehn Schillinge eine Mark, zwanzig Eier ein Stieg, hundetttage, tausend Wochen; — viele Sterne, einige Ries- en, etliche Zwerge, wenige Greise, alle Mensch- en; — erster Platz, zweite Bank, drittes Fenster, siebenter Tag, zwölfte Stunde, vier? tes Gebot, letzter Monat. 5) Stamm des Baumes, Spitze der Nase, Heft des Meßers. 6) Wolken am Himmel, Fische im Waßer, Menschen auf. Erden. 7) Gott zu danken, Menschen zu gefallen, Feinde zu lieben. 8) 1. hier bleiben, dort sitzen, schlafen im Bett, stehen am Hause; — rechts gehen, links sehen, steigen bergauf, reisen nach Hamburg, fallen ins Feuer; — laufen bergab, ^'ueu bmrin, kommen von Gott, fallen vom Hllmuel. 2. jetzt singen, heute arbeiten, am Morgen beten, am Tage arbeiten, am Abend ruhen; — reisen nach Mitternacht, kommen nach Mittag; — sterben vor Abend, beten vor dem Eßen; — allezeit danken, 'niemals lügen, schlafen bis acht, bleiben bis Abend. 3. schön schreiben, laut sprechen, andächtig beten, gehen auf Krücken, laufen mit Vorsicht. 4. reich durch Arbeit', arm durch Verschwendung, stark durch Glauben, schreien aus Eigensinn,

7. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 46

1862 - Kiel : Homann
46 o. Bittsätze. Ausrufungszeichen. August, weine nicht ! August weint. August weint nicht. — Heinrich, trinke doch! — Johannes, laufe doch! — Gvttlieb, lüge nicht! — Gottfried, streite nicht! — Rosa, sei nicht eigensinnig! — Hedwig, sei nicht albern! — Emma, sei emsig! — Peter, sei ein Fels! -- Adolt, sei ein guter Baum! — Ludolf, sei ein Schaf! — Rudolf, sei kein Schaf! — Kinder, werdet ein Frnchtgarten! — Mädchen, seid Bienen! — Knaben, seid Ameisen! Frisch begonnen, halbgewonnen. — Jung gethan, alt gewohnt. Mit Last beladen kann ich geh'n; nimm mir die Last, so muß ich steh'n. — Fünfte Abtheilung. Ausn-a hmen.- I. v *= f, V -- F, pf und Pf Vater Better Vogt Volk Vieh Vogel Vers Vesper Veil- chen Viole Violine vier Viertel voll völlig von vor - Sklave Frevel Malve Pulver Levkoje brav rc. •, Der Vater ist brav. Der Vetter hat Pulver. Der Vogt hat viele Vögel. Das Volk ist untreu. Das Vieh ist fett/ Der. Vers ist leicht. Der Fuß hat eine Ferse. Die Tochter ißt Vesper. Das Veilchen ist blau. Was ist die Feile? Wie ist der Pfeil? Der Wind pfeift. Die Pfeife ist kost- bar. Was ist die Viole? Spiele die Violine! Die Pflaume hat vier Viertel. Der Sack ist völlig voll. Ernst, sei folg- sam ! Sonntag ist vor Montag. Der Jäger fordert seine Flinte. Die Feder siel nieder. Der Sklave ist traurig. Der! Frevel ist strafbar. Wer ist ein Frevler? Was ist die • Malve? Die Levkoje ist hübsch. — „Biele Köche verderben den Brei". „So viel Köpfe, so viel Sinne." —

8. Fibel, oder naturgemäßer Lerngang im Rechtschreiben und Rechtlesen - S. 50

1862 - Kiel : Homann
50 erhält Lohn. Welcher Knecht erhält keinen Lohn? Der Hohn kränkt. Die Bohne ist weiß. Die Dohne ist eine Schlinge. Die Drohne ist eine Biene. Die Schwester ist entwöhnt. Der Bruder ist versöhnt. Der Schlag dröhnt. Der Kranke stöl'nt. Franz kommt ohne Mütze. — Die Lüge ist eine häßliche Gewohnheit. Lügen haben kurze Beine. Halte deinen Mund rein! 2. oh l. Kohl Kohle Köhler Bohle Dohle Sohle — wohl hohl — hohl hol — wohl wol. — 3 oh r. Ohr Ohr Mohr Möhre Rohr Röhre Bohre Föhre — Mohr Moor — Möhre Möre. — Der Kohl hat Köpfe. Hans hat keinen Kopf. Die Kohle ist schwarz. Was thut der Köhler? Die Bohle liegt. Was ist die Dohle? Wie ist die Sohle? Das Ohr ist hohl. Hole die Bohre! Tjer Mohr ist ein Mensch. Das Moor ist Erde. Die Nadel hat ein Ohr. Was ist die Möhre? Die Möre geben uns Torf. Das Rohr verdorrt. Die Pfeife hat ein Rohr. Die Röhre ist eisern. Die Föhre ist schlank. Was ist die Fähre? Der Fuchs wohnt in Höhlen. Was ist die Hölle? Hülle dich ein! Lebe wohl! Er kommt wol nicht wieder. — Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. — Schreibt euch das hinter die Ohren! 6. n uh — ü üh 1. uh n Huhn — kühn. 2 In. Muhme — rühmen. 3. l. Stuhl Pfuhl Pfühl Mühle — fühlen wühlen — kühl. 4. r. Uhr Ruhr Bühre Gebühr — führen rühren. — Was ist die Schule? Was ist der Stuhl? — Das Huhn ist zahm. Der Soldat ist kühn.' Die Saat ist grün. Der Abend ist kühl. Die Luft ist schwül. Die Muhme rühmt. Wie ist die Blume? Was ist der Pfuhl? Der Pfühl ist weich. Das fühle ich. Was ist die Pfütze? Die Mühle mahlt. Das Schwein wühlt. Die Uhr ist vier. Die Ruhr ist gefährlich. Was ist die Schnur? Die Bühre ist Bettzeug.

9. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 504

1882 - Kiel : Homann
504 Hi. Bilder aus der deutschen Geschichte. Römer, die mit Karl deut Großen beginnt. Das durch diesen gestiftete heilige römische Reich deutscher Nation hatte damit nach tausendjährigem Bestände sein Leben beschlossen. Daniel's Deutschland für die Jugend. 11)6. Die Reformen des preußischen Staates unter Friedrich Wilhelm Ih. durch den Freiherrn von Stein. Der Friede zu Tilsit nahm Preußen alle Länder westlich der Elbe. Es behielt nur 157 850 qkm mit 4 560 000 Einwohnern, wodurch es zu einer Macht dritten Ranges herab sank. Aber das Unglück erwies sich als der beste Arzt, es deckte die Schäden auf und predigte Besserung. Die Not der Zeit zwang auch die Widerstrebenden zu dem, was allen am meisten gebrach, zur Selbsterkenntnis und zu der Einsicht, daß es nur besser werden könne, wenn man selber besser werde. Eine durchgreifende Reform des ganzen Staates war notwendig, Reform war die Losung aller und keiner fühlte dies lebhafter als der König selbst. Er wurde darin auf das nachhaltigste unterstützt durch seine hochherzige Gemahlin, die Königin Luise. „Es wird mir immer klarer" — so schrieb sie in dieser Zeit an ihren Vater, den Herzog von Mecklenburg-Strelitz — „daß alles so kommen mußte, wie es gekommen ist. Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich überlebt hat und als abgelebt in sich zusammenstürzt. Wir sind einge- schlafen auf den Lorbeeren Friedrich's des Großen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fort- geschritten und deshalb überflügelt sie uns. Von Napoleon können wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er gethan und ausge- richtet hat. Es wäre Lästerung zu sagen: Gott sei mit ihm; aber offen- bar ist er ein Werkzeug in des Allmächtigen Hand, um das Alte, welches keiu Leben mehr hat, das aber mit den Außendingen fest verwachsen ist, zu begraben." Die Reform des Staates ging denn auch bald mit raschen Schritten vor sich. Dem König war nur das Land zwischen Weichsel und Pregel frei geblieben und er hielt sich in seiner äußersten Grenzstadt Memel auf. Von hier aus geschah der wichtige Anfang der Umgestaltung aller innern Verhältnisse. Der König fing die Reform bei sich selber an. Er schränkte den eigenen Haushalt auf das allernotwendigste ein. Er lebte in Memel wie ein Privatmann, in einfachen, beschränkten Zimmern, auf frühere Bequem- lichkeit und Genüsse stoisch verzichtend. Die Mittagstafel war in so hohem Grade einfach und frugal, daß alle, die zugezogen, versicherten, man habe zu dieser Zeit an Bürgertischen besser gespeist. Man aß von irdenen Schüsseln und Tellern wie früher von goldenen. Das kostbare, ganz goldene Tafelservice, das Erbstück der Ahnen, auch was an Silbergeschirr irgend entbehrlich war, wurde in Holland für 4vs Milt. Mark verkauft,

10. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 9

1882 - Kiel : Homann
I. Lebensbilder. 9 Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer; Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer. Und wenn der Freund dich kränkt, verzeih's ihm und versteh: Es ist ihm selbst nicht wohl, sonst that er dir nicht weh. Und kränkt die Liebe dich, sei dir's zur Lieb' ein Sporn, Daß du die Rose hast, das merkst du erst am Dorn. 10. Die Langeweile ein Gespenst. Weiß wohl, lieber Leser, daß du nicht mehr an Gespenster glaubst, wie ich auch nicht. Es giebt aber ein Gespenst, daß ich oft gesehen habe bei Leuten, die auf harten Bänken und bei Leuten, die auf weichen Polstern sitzen. Ich habe es am hellen Tag, bei einsamer Öllampe und beim Scheine von hundert Wachskerzen gesehen. Du kennst die Sage, daß, wenn jemand gewaltsam umgebracht worden ist, fein Geist als Gespenst umwandle. Biele Menschen schlagen die Zeit gewaltsam tot durch Nichtsthun oder dadurch, daß sie etwas treiben, was nicht viel mehr als Nichtsthun ist und da kommt denn das Gespenst der gemordeten Zeit, die Langeweile, und setzt sich den Mördern, wo sie sind, auf den Nacken; es macht kein Geräusch, es macht nur gähnen. Willst du das Gespenst von dir bannen, mußt du immer etwas Rechtes thun oder denken. Berthold Auerbach. 11. Di-. Christian Ludwig Heim. Heim mochte eben so vergnügt in die Hütten der Armen kriechen, als in die Paläste der Reichen gehen. Darum war er auch ein Liebling des Volks. Einmal zu Pferde sich durch dichte Haufen drängend und einer Illumination zusehend, verwandelte sich der laut gewordene Unwille über den kecken Reiter, den man schon vom Pferde reißen wollte, in ein jubelndes Geschrei, sobald man den Vater Heim erkannte. Darum weil er im Volke und für dasselbe lebte, hatte er in seinem ganzen Sinn und Wesen etwas Freies und Kurzabgebrochenes, was ihm, dem die scherzhafte Laune zur anderen Natur geworden, auch dann nicht verließ, wenn er mit den höheren und höchsten Ständen umging. Er war Leibarzt der Prin- zessin Amalie, der Königin der Niederlande und des Kurfürsten von Hessen während ihrer Anwesenheit in Berlin, auch der Prinzessin Ferdinand. Diese hohe Frau hatte einen vortrefflichen, biedern, gutmütigen Charakter; sie und ihr Hof aber hatten noch die Färbung von der Hofhaltung Fried- richs des Großen, der alle Leute „Er" nannte. Es kam folgender charakteri- sierender Auftritt vor. Die Prinzessin sitzt in einem prächtigen Audienz- saale auf einem Sopha und besieht durch ein Augenglas von der Fußsohle bis zum Scheitel den geforderten, vorgelassenen und eingeführten Dr. Heim. „Tret' Er näher!" spricht sie und fährt dann fort: „Ich höre von seiner Geschicklichkeit und von seiner großen und glücklichen Praxis sehr viel Rühmliches. Ich bin darum entschlossen, ihn zu meinem Leibarzt zu er- nennen; solches habe ich ihm kund thun wollen." — „Ew. königlichen Ho-
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