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1. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 172

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
L?2 Fünfter Abschnitt. Der Fürst. Keiner da? Keine Antwortt V Der Edelknabe (wirft sich herum und murr welt.) Ich bin ja nur jetzt — nur so eben — Ich habe ja noch so wenig---- Der Fürst. Das spricht doch. Wer wäre denn das? -- Lindem er den Schirm von der Lampe zur rück schlägt und hinsieht.) Ach! ists möglich? Das Kind? — Hat das bei mir, oder hab ich bei ihm wachen sollen? Was hat man gedacht? Der Edelknabe (ist aufgetaumelt und reibt sich die Augen.) Gnädigster Herr? — Der Fürst. Komm, komm, Kleiner! Ermun- tere dich! — Zieh deine Uhr heraus? Meine hier ist mir abgelaufen. Der Edelknabe (hält sich an die Armlehne des Sessels und nickt.) Wie? — wie, gnädigster Herr? Der Fürst (lachend.) Du bist trunken vor Schlaf. Du machst die drolligste Figur von der Welt. Ich möchte dich gleich so gemalt haben. — Die Uhr, sag ich, die Uhr sollst du herausziehn. Du sollst sehn, was die Zeit ist. Der Edelknabe (indem er langsam naher tritt.) Die Uhr, gnädigster Herr? — Ach verzeihn Sie! Ich habe keine. Der Fürst. Du träumst noch. Was wolltest du keine Uhr haben? Der Edelknabe. Ich habe noch nie eine gehabt. Der Fürst. Noch nie? Das ist viel.— Dein Vater schickt dich hieher, und giebt dir nicht einmal das Nothwendigste? das Einzige, was du zu mei- ner Aufwartung brauchst? — Der Edelknabe. Ja, wenn ich noch einen Vater hatte! Der Fürst. Du hast keinen mehr? — Der Edelknabe. Er ist gestorben, eh ich zur Welt gekommen. Ich hab ihn niemals gekannt. Der Fürst. Du armer Knabe! — Aber so konnte doch deine Mutter, dein Vormund — Der Edelknabe. Meine Mutter, gnädigster

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 136

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
iz6 Vierter Abschnitt. richt von meinem Verluste natürlicher Weise verur- sachen mußte. Sollte es nicht weh thun, liebster Geliert, zu erfahren, daß alle meine Betten, Klei- der, Wasche, Bücher, Papiere, Schranke und Stühle zu Asche verbrannt waren? und Sie wissen, wie reichlich mich der Himmel mit allen diesem ge- segnet hat. Gott zum Preise muß ich gestehn, daß ich mich über diesen großen Verlust nicht einen Au- genblick betrübte. Es war weder Reflexion, noch Philosophie, die mich so wunderbar - beruhigte; Gottes Gnade allein war es. Nichts von allem habe ich gerettet, als einen abgetragnen Zeugrock, und ein paar alte Oberhemden, die ich auf die Seite gelegt hatte, um sie meinem Bedienten zu geben. Sonntags früh fing man an, auch für die Neustadt besorgt zu seyn, und viel tausend Menschen gingen zum Thor hinaus, auf das offne Feld, und in die Weinberge. Ich folgte mit, und mein Bedienter mußte mein Bündelten unter den Arm nehmen, mein ganzer Reichthum. Vor dem Schlage fand ich einen zerbrochnen Weinpfahl, auf den stützte ich mich, und watete bei einer brennenden Hitze durch den Sand eine Meile Wegs weit zu meinem Freun- de, auf seinen Weinberg, wo ich nothdürftiges Essen, und gutes Wasser fand. Seit dem izten Abends war ich in kein Bette gekommen, und auch hier lag ich bis Mittwochs auf der Erde. Ich ritt endlich ftlbigen Tages nach Hohenstein, vier Mei- len von Dresden, und weil mein Bedienter ganz kraftlos war, so ließ ich ihn zwei Meilen reiten, und den übrigen Weg ging er zu Fuße. In Hohen- stein fand ich gute Freunde, die auch abgebrannt waren, und wir lebten ruhig, bequem und sehr ver- gnügt. Sonnabends nach dem Bußtage gingen wir zurück, und ich befinde mich seit dem gesund, doch, wie Sie wohl glauben können, gar nicht in mei- ner Ordnung. Ich bin noch vor vielen tausend Menschen glücklich; denn kein einziger von meinen Freunden und Bekannten ist verbrannt, oder er- schossen worden, ich bin gesund geblieben, und habe »och baar Geld gerettet. Etwas von alte« Tische

3. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 181

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Dramatische Darstellung. 181 Der Edelknabe (langsam aufstehend.) Ja, gnädigster Herr. Der Fürst. Deine beiden Augen sind noch voll Schlafs. — Da geh hin in nietn Kabinet! (der Knabe geht.) Lösch die Lampe aus! Wirf die Thüren Zu! (Er löscht die Lampe aus, uyd wirft dir Thüren zu.) — Nun geh nach dem, wo die Uhren hingen! Hübsch schnell! — Nein, nein! nach jenem dort ge- gen über! Geschwinde! — Komm wieder hieher! Komm zurück! — Bist du nun munter? Der Edelknabe. Ach ja, gnädigster Herr! Der Fürst. Sage mir doch — denn ich halte -ich für einen fleißigen und geschickten Knaben — Kannst du schon Briefe schreiben? Der Edelknabe. O wenn ich will!— Schon ganzer zwei hab ich geschrieben. Der Fürst. Und die zwei? — An deine Mut- ter vermuthlich. ' . Der Edelknabe (sehr freundlich.) An meine Mutter, gnädigster Herr. Der Fürst. Die Freude funkelt dir aus den Augen, wenn ich nur von ihr rede. — (vor sich.) Wie sehr sich das liebt, weil es arm ist! — Und ist sie denn eine so gute Frau, deine Mutter? Der Edelknabe (ergreift des Fürsten Hand mit seinen beiden.) Ach, wenn Sie sie kennen sollten! Der Fürst. Das werd ich, Kleiner. Der Edelknabe. Sie ist so liebreich, so gut — Der Fürst. Dann wollt ich aber nur wün- schen, daß sie auch gute Söhne hätte. — Der Fähn- drich, sagt man, soll nicht der Beste seyn; aber du — Der Edelknabe (den Kopf schüttelnd.) Ach, der Fähndrich! der Fähndrich!. Der Fürst. Man sagt wirklich, daß er ihr vielen Kummer macht — Wäre das wahr? Der E krelknabe. Je nu, gnädigster Herr — Man hat mir nur verboten, davon zu reden. Wenn's der Oberst erführe — (im Vertrauen.) O das ist ein harter, häßlicher Mann, der Oberst.. Der Fürst (diehand erhebend.) Behüte! Kein

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 182

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
r3d Fünfter Abschnitt. Wort muß er erfahren! — Was ist denn aber vor, gefallen? Was hats denn gegeben? Der Edelknabe. Allerhand! Ich weiß selbst nicht recht, was? -- So viel weiß ich, daß sich meine Mutter sehr übel darum gehabt; daß sie sich schon einmal ganz bloß gegeben, um es nur bei Zei- ten zu unterdrücken — (ganz ua.be an ihn hinainrer rend und leise.) Er hatte, sagte sie, unglücklich wer- den; er hatte vom Dienst kommen können. Der Fürst. Vom Dienst? Ei, wie das? Der Edelknabe. Ja, das kann ich nicht sa- gen, gnädigster Herr. Der Fürst. Mir wohl! Warum nicht? — Der Edelknabe. Man hats mir selbst nicht gesagt. Der Fürst (lachend.) Da hat man sehr klug gethan. Das ist denn freilich ein anders. — Also wieder auf dich zu kommen: Du hattest vorhin keine Uhr. Hast du wohl deiner Mutter um eine geschrieben? Der Edelknabe. Ein einzigs mal, aber nicht wieder! Der Fürst. Ich merk's. — Ganz gewiß hat sie dir einen Verweis gegeben? Der Edelknabe. ^ Ach nein, gnädigster Herr? Sie will sich behelfen, schreibt sie, um mir so viel zu ersparen, und sie behilft sich so schon so elend. — Das jammert mich viel zu sehr. Der Fürst. Das muß dich auch jammern. Ein guter Sohn sollte seiner Mutter nicht neue Sorgen machen; er sollte wünschen, daß er ihr helfen könn- te. — — Und eine Uhr — Wenns nur um eine Uhr zu thun ist! die wäre ja wohl noch sonst zu be- kommen. — (indem er eine Börse herauszieht.) Sieh hier, kleiner Moritz! Da hatte ich zwölf Dukaten erübrigt, die ich verschenken könnte, — und — ich will sie verschenken. Herdeine Hand! (der Knabe halt die Hand hin, und indem der Fürst zählt) — Der Edelknabe. Sollen sie mein, gnädik- srer Herr?

5. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 144

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
i44 ' Vierter Abschnitt. Ich schwöre Dir bei allen Winden, die uns von dein Hafen zu Bourdeaux aus bis an die holländische Küste trieben, daß wahrend meinem Hinüberschwe- den mir nicht eine unmuthige Stunde, kein trüber Augenblick in den Flug kam, außer da ich mit An-" bruch des letzten Morgens meines Dolontair-Dien- stes, von dem Hurra des Schiffsvolks geweckt, ein Land aus dem Nebel hervorleuchten sah, das ich beim Schlafengehen noch hundert Meilen entfernt glaubte, und da bald nachher ich, indeß mein Koffer, Tagebuch und Puderbeutel in ein kleineres Fahrzeug geladen ward, das wie ein Sarg auf mein Hinein- steigen wartete, thränend an der Brust meines guten Capitains, vor Schmerz kaum ein abgebrvchnes Le- bewohl stammeln konnte. Ich athmete noch schwer, als ich schon am Ufer stand, wüßte vor Betäubung nicht, wie viel oder wie wenig ich den beiden Ma- trosen, die mich herüber gerudert hatten, als Bei- trag zur allgemeinen Trink-Kasse aus meiner Geld- börse in den Hut warf, und winkte mit dem meinen so lange noch dem lieben Schiffs-Patron zu, bis mich ein andrer Führer sehr verschiedenen Ansehens in einen räderlosen Wagen nöthigte, und wie einen armen Sünder zum Richtplatz von Schevelingen nach Haag, und von da mit einem untergelegten Pferde nach der Leydener Treckschüte hinschleifte. 6. Zollikofer an Garve. Leipzig, den 22. Aug. 1779. Endlich, mein liebster Freund, hat mich das traurige Schicksal wirklich getroffen , das mir schon so lange drohte. Ich habe sie verloren die treue Gefährtin durch einen fo beträchtlichen und den besten Theil meines Lebens Ehegestern, den i9ten dieses, Hat sie mir der Tod entrissen. Aber doch ein sanfter, sanfter Tod, ein bloßer Schlummer ohne Aufwachen — ein Tod, so wie sie sich ihn gewünscht, f*

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 184

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
i84 Fünfter Abschnitt. fer.^wölfdukaten! (indem er sie ansieht.) Das ist freilich viel Geld! Gewaltig viel Geld! Wem sie die hatte, davon könnte sie lange, lange leben — ( Er drückt das Geld mit beiden Handen gegen die Brust.) Ach, eine Uhr, eine Uhr! — (und indem er die Hände wieder sinken läßt.) Aber auch eine Mut- ter! eine so gute Mutter! —- Sie war noch gestern so niedergeschlagen. Sie sah so blaß aus, so krank! Ich glaube, wenn ich das Geld ihr wiedergäbe: ihr wär auf einmal geholfen. «-» Soll ichs denn thun? Soll ich^ ihr geben? —- (entschlossen.) O ja! O ja! -----Aber bald muß sie kommen; denn sonst ge- reut's mich wieder. Dre Uhr liegt mir zu sehr am Herzen — (den Zeigefinger an den Lippen.) Horch! Stille! Wer kömmt? -* Neunter Auftritt. Der Edelknabe. Frau von Detmund. Der Hauptmann. Der Edelknabe (ihr entgegen.) Liebe Ma- ma — Frau von Detmund (sich schüchtern umser hend und ohne auf das Kind zu achten.) Ich weiß nicht; — ich bin so unruhig, mein Bruder. Wenn ich nur seine Absichten wüßte! Wenn ich nur gleich vorher wüßte — — Der Hauptmann. Seine Absichten?Da sieh das Kind an! Das Kind giebt Er dir wieder.— (indem sie erschrocken auf den Knaben sieht, dev ihr mit großer Freundlichkeit ihre Hand küßt.) Es war auch wohl beim Himmel! sehr thöricht, daß du es herbrachtest. Was soll es dem Fürsten? —* Die an- dern Edelknaben! die werden groß und gehen in Dienst: aber der — (verächtlich die Hand gegen ihn hinwerfend) der ist zu allem verdorben! den drückt der Kummer und der Gram nieder, womit du ihn aufgesaugt hast! der wird in seinem Leben nicht wachsen: Frau von Detmund (schmerzlich.) Mein Bruder!

7. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 188

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
iö8 Fünfter Abschnitt. Frauvondetmund (in Verlegenheit.) Mein Kind — (laut.) O verzeihen Ihro Durchlaucht! Verzeihen Sie der Einfalt eines Kindes, das der Ehrerbietung vergißt! Der Fürst. Verzeihen, Madame? — Diese Einfalt entzückt mich. Ich wollte, ich könnte in die- ser Einfalt mit allen Menschen leben. Sie ist so sehr rn der Natur. — Immer sprich, Kleiner! Was war's? Wollte dir deine Mutter vielleicht nicht glauben? Der Edelknabe (halb ärgerlich.) Nein, gnä- digster Herr! — Erst wollte sie mir nicht glauben- und nachher auch nid>t nehmen. Der Fürst. Was hör' ich? Nicht nehmen? — Also hast du wohl gar mein Geschenk so verach- tet, es wieder wegzuschenken? — Ich will nicht hoffen! Der Edelknabe (betreten.) Gnädigster Herr? Der Fürst. In der That; das würde mir we- nig Lust machen, dir mehr zu schenken. — Nur gleich bekannt! Hast du's gethan! Der Edelknabe (sich entschuldigend, indem er auf seine Mutter zeigt.) Sie ist so arm, gnädig- ster Herr! Der Fürst. Du guter Knabe! (ihm unters Kinn greifend.)------Und also hast du deinen ein- zigen Wunsch, deine liebste Begierde aufgeopfert, um deiner Mutter zu helfen? — O wahrhaftig? Dann wäre es Jammer, wenn du deine Uhr solltest verloren haben.— (indem er seine eigne Uhr hervor- zieht.) Aber sieh! Und wenn ich nur diese einzige hätte; — um deine Zärtlichkeit zu belohnen: — (Er giebt sie ihm.) Du solltest sie dennoch haben! Der Edelknabe (freudig zugreifend.) Ach gnädigster Herr! — Ist sie im Gange? Der Fürst. Sey ruhig! In vollem Gange. — ( indem der Knabe zu seiner Mutter läuft, sie ihr zu zeigen, ) Aber wenn man's bedenkt: ist es nicht schlimm in der Welt? Die meisten Reichthümer wer- den von Schwelgern besessen , die sie verschwenden, oder von Geizhälsen, die sie verschließen. Männer,

8. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 152

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
152 Fünfter Abschnitt. vollkommen Recht haben, und daß Sie das Ihrige in solchen Händen unmöglich lassen können. Ich gehe und mache das Testament. — Recht, mein Herr Doktor! Und wenn's fertig ist, und Sie und ich und die Zeugen unterschrieben haben; dann mag der Tod kommen, so bald er will. Das Unglück mit meinen Söhnen, gesteh' ich , hat mir das Leben ein wenig verbittert. Der Eine in Nordamerika, der Andere in der übersinnlichen Welt! Der Eine um all' sein bischen Hab' und Gut, der Andere um all' sein bischen Menschenverstand. Engel. 2. - Die Höhle auf Antiparos. O liebster Freund! sagte der Baron von B. zum Herrn von Millwitz, als dieser einst bei ihm zum Besuche war: Sie sind gereist; Sie haben die Welt gesehn. Was war ich doch für ein Thor, daß ich nicht mit ging! — Tausendmal habe ich's schon seit Ihrem letzten Besuchemir selbst' gesagt; denn was Sie mir da erzählt haben — die ganze Zeit ist's mir nicht aus dem Sinne gekommen. Ihre ganze Fahrt habe ich mitgemacht; alle Abende, wenn ich zu Bette gehe, schiffe ich mich im Hafen von Livorno ein, und wache des Morgens im Archipelagus wie- der auf.— Guter, liebster Millwitz! Noch mehr solche Geschichten! Noch mehr! — Aber ich weiß keine mehr. Ei was? Sie müssen noch wissen. — Da! frischen Sie Ihr Gedächtniß auf! — denn eben war der Burgunder gekommen.------Auf der See, glaube ich, waren wir fertig; die türkische Flotte hatten wir zu Pulver verbrannt: nunmehr, dachte ich, sahen wir uns im Lande um. — Ein herrliches Land vermuthlich? — Gewesen, Baron! — als noch Freiheit und Wissenschaft darin wohn- ten. — Aber auch jetzt! — Doch was soll ich Ih- nen erzählen, da wir gar nicht hineingekommen: —

9. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 193

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Dramatische Darstellung. 193 Fräu von Detmund. Ich bin beschämt über Mein Glück. — Ich denke an mein Mißtrauen gegen die Vorsicht/an den tödtlichen Kummer, den ich fühlte, als Du zur Welt kamst. Es war in eben der Stunde; es war Unmittelbar auf den Augenblick, da ich den Tod deines Vaters erfuhr. Mit welchem Jammer sah ich dich an! Mit welchem Schmerz, dich geboren zu haben; (indem sie ihn küßt urid' die Arme um ihn herum schlägt.) Und warst du der, der mir helfen; der schon in seiner frühen Kindheit mei- ne Thränen abtrocknen sollte? — — Gott! Was fehlt mir mm noch? Nichts l Nichts,rnls Gewiß- heit von deinem Bruder! dann bin ich glücklich. .Der Edelknabe. Von meinem Bruders Wie das, liebe Mama? Frau von Detmund. Wettn der Fürst sein Verbrechen wüßte — — Der Edelknabe. Äch wenn auch! Es hat ja nichts zu bedeuten. — Sie sehn ja wohl, wie liebreich, wie freundlich er ist. Frau von Detmund. Gegen Uns, mein Kind. — Weil wir unschuldig sind. Der Edelknabe. Und er hat mir ja ver- sprochen, es sollte geheim bleiben. Der Oberst sollte Nichts davon wissen. Frau von Detmund (auffahrend.) Was? Dir versprochen? Der Edelknabe. Ganz gewiß! Ganz gewiß! Daß Cie sich also deswegen nicht ängsten ! Frau von Detmund. Ich erstane. Du hast ihm gesagt? — Der Edelknabe (indem er Unrath Merkt.) Ach nicht viel! — Was ich wußte. — Er fragte mich nach meines Bruders Aufführung, und dg konnt' ich doch nicht die Unwahrheit reden. Das ha- den Sie ja selbst mir verboten. Frau von Detmund (ängstlich.) Aber- Kind! — Liebstes Kind! — Konnte denn deine Einfalt — Der Edelknabe. Wie? Sind Sie unruhig darüber? tt N

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 303

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
3°;> Achter Abschnitt. Lehr-Dortrag, oder dogmatische Darstellung. Erste Abtheilung. Seiitenzen, Maximen, Sittenlehren und Betrachtungen. l. Wer sich gewöhnt hat, bloß zu essen, was sät- tiget, und bloß zu trinken, was den Durst stillet, findet überall eine offene Tafel. 2. In der Fremde seyn, heißt in die Hand Got- tes fallen, in feinem Vaterlande ist man, wenns hoch kommt, in der Hand der Menschen, gemeinhin in die Hand der Feinde. Z. Es ist ein schlechter Wirth, der sein Zimmer mit Seide ausschlägk, und von oben einregnen läßt» Vom Kleide auf den Mann, vom Hause auf den Herrn, vom Leibe auf die Seele schließen, ist kein unrichtiger Schluß. Wenn man seinen Körper, den man siehet, vernachlässiget, wie will man an seine Seele denken, die. man nicht siehet? 4. Worte finden, heißt denken. Worte sind was körperliches, was sinnliches, sie find die Kleider der Gedanken; Beiwörter der Besatz; Worte der eigent- liche Anzug. Viele Sprachen sind viele Kreditbriefe. Zeige sie vor, du bist überall willkommen. 5. Ein gutes Gewissen ist besser, als zween Zeugen. Es verzehrt deinen Kummer, wie die Sonne
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