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1. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1887 - Leipzig : Teubner
168 Mongolen 1241. Interregnum 1250—1273. wundert und geehrt von allen, die ihm nahe standen, und ein milder, edler Charakter. (■ Im I. 1241 war Deutschland von einer großen Gefahr durch die Mongolen bedroht gewesen. Temudschiu, < v-f: '' Dschingiskhan (der Großkhan), hatte sich im Anfang dieses Jahrhunderts mit seinen tapfern Mongolenhorden in Asien ein ungeheures Reich erobert von dem Hoango - an bis zu dem kaspischen Meere. Sein Enkel Batn besiegte die Russen und überschwemmte Polen und Ungarn. Ein Teil seines Heeres kam bis nach Schlesien und schlug - ' ^ den Herzog von Schlesien, Heinrich Ii. den Frommen, in der Nähe von Liegnitz bei dem Kloster Wahlstadt. Doch verfolgten die Mongolen ihren Sieg nicht weiter; sie füllten neun Säcke mit Ohren der Erschlagenen und zogen mit diesen Trophäen gen Mähren und Ungarn. Rujlattd blieb v - , noch 200 Jahre unter ihrer Herrschaft. ' »'i., rz,f t« _______ Xiii. Dns Irrtervrsrrrrrrr irr Deutschland. 1250—1273. Tie letzten Hohenstaufen: Mit Friedrichs Ii. Tod kamen neue Verwirrungen und neues Unglück über seine Länder, und die Macht und v der Glanz des deutschen Reiches ging zu Grunde. Der Papst Innocenz Iv. jubelte bei der Nachricht von dem Tode seines Feindes und suchte nun sein Haus vollends verderben. In Deutschland verbot er unter schweren Strafen, Friedrichs Sohn, Konrad Iv., als König an-* zuerkennen, Neapel und Sicilien wollte er als ein er- ledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles einziehen. Konrad Iv. A, gab, nachdem er bei Oppenheim durch seinen Gegenkönig Wilhelm von Holland eine Niederlage erlitten hatte, Deutschland auf (125l)wmtd zog nach Italien, um seine Erblande in Besitz zu nehmen, welche sein Halbbruder Manfred gegen den nach Rom zurückgekehrten Papst

2. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 88

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
Trost und Mut ein, und im Gebet für ihre Brüder und die Feinde harrten sie dem Tage entgegen, wo sie gewürdigt werden sollten, gleich den Märtyrern der ersten Christenheit ihren Glauben durch den Tod zu besiegeln. Freilich kamen auch Stunden, in denen die Liebe zum Leben neu in ihnen erwachte, und dann baten sie Wohl im inbrünstigen Gebet Gott und seine Heiligen, sie zu erlösen aus ihren Banden und wieder zu den Ihrigen zu führen. Aber keine Nachricht drang durch die Mauern ihres Kerkers; sie wußten nicht, ob ihre Brüder zu ihrer Rettung herbeieilten oder ob der Feind auch im Felde siegreich gegen dieselben gewesen und sie verhinderte, ihre Bande zu lösen. So zwischen Furcht und Hoffnung verstrichen die Tage; bei der steten Finsternis in ihrem Gefängnis entging ihnen die Zeiteinteilung, so daß sie weder wußten, ob es Tag oder Nacht war, noch wie lange sie schon von den Ihrigen getrennt waren. Lenzen war inzwischen, ehe die Deutschen heranrückten, von den Wenden zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung umgeschaffen worden. Hohe Wälle und tiefe Gräben umgaben den Ort, der an der einen Seite an einen See grenzte und so gleicherweise durch die Natur und durch die Hand der Menschen befestigt war. Darum glaubte auch Jaczo, daß er mit den Seinen hier völlig sicher sei, bis ein Heer zu seinem Entsatz heranrückte, und er zagte nicht, als nun die Sachsen den Ort einschlössen; denn er wußte, daß ein großes Heer der Seinen bereits auf dem Marsche begriffen sei, das durch die Menge seiner Krieger die Sachsen vernichten sollte. Durch die Späher, welche von den hohen Wällen ins Land hineinschauten, erfuhr Jaczo endlich, daß ein wendischer Heerhaufe zu seinem Entsätze nahe. Das war ihm eine erwünschte Botschaft; denn was hinderte ihn, wenn es gelang, hier die Deutschen zu vernichten, mit seinen siegreichen Wenden alsdann auch gegen Brannibor zu ziehen und auch dort feine Herrschaft wieder aufzurichten ? So erging er sich in stolzen Zukunftsplänen; schon sah er sich als den König aller wendischen Stämme

3. Das Mittelalter - S. 220

1877 - Leipzig : Brandstetter
220 »«stärkt war, bei dem Städtchen M ü h ld o r f am Inn und schickte Eilboten an seinen Bruder Leopold, so schnell wie möglich mit seinen Truppen 6er» be,zukommen, Gelang's beiden Brüdern, ihre Streitkräfte zu vereiniaen so war Ludwig verloren. Doch Leopold säumte zur Unzeit, indem er aus Rache tue Guter des Grafen von Montfort verwüstete, und zu Ludwig's (>)luck singen die Mönche von Fürstenfelde die Boten auf, die zwischen den oerden Brütern hin und wieder gingen, so daß keiner vom andern etwas erfuhr. Rasch zog jetzt Ludwig seinem Feinde entgegen und stellte seine Heeresmacht bei Ampfing (nicht weit von Mühldorf) auf; mit ihm waren tue meisten Bürger nebst Kriegsvölkern des Kurfürsten von Trier und des Königs Johann von Böhmen. Er übergab die Leitung der Schlacht und den Oberbefehl einem wohlerfahrenen Ritter, Seifried Schwepper-mann. Als dieser, ein gebeugter Greis, herangeritten kam, schlotterten tyw frte Fiiße in den Steigbügeln, daß ihn alle jungen Herren verlachten: er ließ sie lachen und bestellte still die Schlachtordnung. Den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, legte er mit 400 Rittern, welche aus Kriegslist österreichische Farben und Fahnen angenommen hatten, in einen Hinterhalt. König Ludwig trug einen einfachen Waffenrock, wie em gemeiner Mann, aus Vorsicht, da seinem Leben schon öfters meuchlings nachgestellt worden war. Friedrich ritt, als König gerüstet, in leuch-» tcnt ent goldenem Harnisch, den Reichsadler darauf, die Krone auf dem Helm, stolzfreudig den Seinen voran; nie schien er schöner, als an diesem Tage.' Am frühen Morgen des 18. September 1322 brach die Schlacht los. Die Schlachthörner ertönten, dieheerpauken schmetterten drein; mitgeheuljagten Friedrich s Hülfsvölker aus Ungarn, die wilden Kumanen und Bulgaren, gegen den linken Flügel von Ludwig's Schlachtordnung heran. Dort standen die Böhmen unter ihrem König Johann und vertheidigten sich heldenmütig. Dennoch mußten sie und die Bayern über den Jnnfluß zurückweichen. Schon stand Ludwig selbst in Gefahr, gefangen zu werden; da brachen die Münchener Bäcker zu ihm heran und machten mit tüchtigen Hieben freie Bahn. Bayrische Ritter hielten die Flucht ihres Fußvolks auf, und nun konnten sich auch die Böhmen wieder sammeln. Indessen wandte der kluge Schweppermann plötzlich den linken Flügel, so daß die Feinde Sonnenschein, Wind und Staub in's Gesicht bekamen. Begeistert focht Friedrich mit ritterlichem Heldenmuthe um die Krone; Siegesjubel erscholl in seinem Heere. Doch unerschrocken schlug und wehrte sich Ludwig's Heer zehn Stunden lang. Horch, da erscholl vom rechten Flügel des österreichischen Heeres helles Freudengeschrei, aus einem Waldthal an der Isar rückten frische Schlachthaufen mit österreichischen Farben und Fahnen heran. Das ist gewiß Herzog Leopold! Die Schaaren eilten dicht in Seiten und Rücken der Oesterreicher heran. Jetzt erst, Stirn an Stirn, erkennen d^iese die Kriegslist; nicht Leopold, sondern ihr Feind, der Burggraf von Nürnberg, ist es. Da bricht Entsetzen in die österreichischen Reihen. Von allen Seiten umstellt, drängen sie sich zur Flucht. Nur Friedrich kämpft noch mit drei edlen Genossen wie rasend auf einer Wiese. Endlich stürzt

4. Altertum und Mittelalter - S. 47

1914 - Meißen : Schlimpert
47 1230—1238 Gründung des deutschen Ordensstaates in Preußen (Hermann von Salza). Ausbildung einer absoluten Monarchie in Sizilien. 1237—1250 Entscheidungskampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1237 Friedrichs Sieg bei Cortennova über die Lombarden. Kampf der Guelfen und Ghibellinen (Ezzelino da Romano). Enzio vereitelt das römische Konzil durch Gefangennahme der Prälaten bei Elba. 1241 Mongolenschlacht bei Liegnitz. 1245 Konzil zu Lyon: Bannnng und Absetzung Friedrichs durch Jn-nocenz Iv. „Pfaffenkönige" in Deutschland: Heinrich Raspe von Thüringen und Wilhelm von Holland. 1250 Friedrich Ii. stirbt zu Fiorentino (nach der unglücklichen Belagerung Parmas und der Gefangennahme Enzios durch die Bolognesen). c) Untergang der Staufer und Interregnum. 1250—1268 (1273). 1250—1254 Konrad Iv. 1254 Stiftung des rheinischen Städtebundes. 1257—1273 Interregnum (Richard von Cornwallis und Alfons X. von Castilien). 1266 Niederlage (und Tod) Manfreds bei Benevent durch Karl von Anjou. 1268 Niederlage Konradins bei Tagliacozzo (seine Enthauptung zu Neapel). d) Der Ausgang der Kreuzzüge. 1248—1254 Sechster Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich gegen Ägypten. Damiette wird genommen und zurückgegeben. 1270 Siebenter Kreuzzug Ludwigs Ix. gegen Tunis. 1291 Einnahme Akkons durch den Mamelukensultan von Ägypten.

5. Geschichts-Bilder - S. 322

1878 - Langensalza : Greßler
322 Im Jahre 1656 überzog der König Karl X. von Schweden Polen mit Krieg. Der Kurfürst sah sich genöthigt, mit Schweden zu Marienburg ein Bündniß zu schließen, worin ihm der freie Besitz von Preußen nebst sonstigen Erwerbungen verheißen wurde. In Gemeinschaft mit den Schweden zog er nun gegen die Armee des Königs von Polen und zeigte hier zum ersten Male seine Feldherrngröße. Seine Brandenburger, die den größten Theil der verbündeten Armee ausmachten, gegen 15000 Mattn, zeigten sich den besten Soldaten ebenbürtig. Mit seinem Derslinger, der aus einem Schneiderburschen ein ausgezeichneter Feldmarschall geworden war, schlug er den König von Polen in der dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656). Darauf schloß der König von Polen 1657 mit Friedrich Wilhelm den Vertrag von Welau, worin der Kurfürst als unbeschränkter Herzog in Preußen anerkannt wurde. Als die Franzosen auf ihrem holländischen Eroberungszuge (1672) das deutsche Gebiet verl-etzten, eilte er an den Rhein; aber die elende Hülse, die er an seinem kaiserlichen Bundesgenossen fand, veranlaßte ihn, sich mit dem Reichsfeinde abzufinden, um seine eigenen Grenzen zu schützen. Doch schon im folgenden Jahre, als die Franzosen die Rheingegenden, und insbesondere die Pfalz, wie wilde Barbaren verheerten, und endlich der Reichskrieg gegen sie beschlossen war, war er mit seinen Brandenburgern wieder zur Stelle, und hätte er nur freie Hand gehabt, wäre ihm Vollmacht über das Reichsheer anvertraut gewesen, der vaterländische Boden wäre bald vom Feinde gesäubert worden; nun aber wurde durch die Erbärmlichkeit der kaiserlichen Generale oder durch die sonderbare Einrichtung, daß die Kriegs- und Schlachtpläne in Wien entworfen wurden, Alles verdorben. Der listige Franzose bewog die Schweden, um sich seines starken Feindes zu entledigen, ins Brandenburgische einzufallen. Dies geschah im Jahre 1674. Mit 16000 Mattn bemächtigte sich der schwedische General Wrangel fast der ganzen Mark. Plünderungen, Räubereien und Grausamkeiten aller Art wurden von dem Feinde begangen. Zwar erhoben sich die Landleute in der Altmark zur Vertheidigung ihres Herdes unter ihren Fahnen, welche in redlicher Einfachheit die Inschrift führten: »Wir sind Bauern von geringem Blut und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut!« — aber die Edeln mußten nur zu bald nachgeben. Friedrich Wilhelm war gerade in der Mitte seiner Soldaten, als ihm die Nachricht von dem Einbrüche der Schweden in die Mark gebracht wurde. Bis Ende Mai 1675 blieb er noch bei seinem Heere. Dann brach er plötzlich auf, um sein Land von dem Feinde zu erlösen. Der ganze Zug ging so eilig und in so großer Stille, daß die Schweden auch nicht das Mindeste ahnten. Am 18. Juni 1675 traf er bei Feh rbellin auf 11000 Schweden. Mit 6()00 Brandenburgern erfocht er einen glänzenden Sieg über seinen Feind. Ganz Pommern

6. Geschichts-Bilder - S. 396

1878 - Langensalza : Greßler
396 ihn durch kluge Anordnungen und Kartätschenkugeln in kürzester Frist. Zum Dank dafür wird er, erst 26 Jahre alt, General der Armee in Italien, wohin er 1796 geht, um sich neuen Ruhm zu erwerben, nachdem er sich mit Josephine, der Wittwe des Generals Beauharnais, der auf dem Blutgerüste gestorben war, vermählt hatte. Drei Heere hatte das Direktorium ausgerüstet, alle drei gegen Oesterreich, welches mit England, Rußland und anderen Staaten einen Bund geschlossen hatte zur Vernichtung der Volksherrschaft in Frankreich. Aber während der edle junge Erzherzog Karl von Oesterreich in Deutschland über die Waffen der Franzosen trium-phirte, den General Jourdan besiegte und den General Moreau zum Rückzüge nöthigte, war Napoleon, der ein hungriges und fast nacktes Heer von nur 30,000 Franzosen mit 30 Kanonen gegen 200,000 Oesterreicher mit 200 Kanonen führte, überall siegreich, er brachte ein ganz neues Leben in die Soldaten, wußte zu Allem Rath und erfüllte Europa nicht blos durch seine Worte, sondern auch durch seine Thaten mit wachsender Bewunderung. Bei Mon-tenetto erfocht er den ersten Sieg (April 1796), und Sardinien mußte aus den Reihen der Feinde Frankreichs treten. Bei Lodi (südl. von Mailand) zeigte er sich am 12. Mai als Schlachtengebieter, dem sich ganz Italien unterwerfen mußte, um zu einer Republik umgestaltet zu werden. Doch der blutigste Kampf mußte noch mit den Oesterreichern um die Festung Mantua geführt werden. Von Neuem blieb Napoleon Sieger in der dreitägigen Schlacht bei Arkole, unweit Verona, (15. bis 17. Nov.) nach den furchtbarsten Anstrengungen, und nachdem er selbst fast das Opfer seinen sühnen Muthes geworden war. Der Erzherzog Karl tonnte Italien nicht mehr retten, und der Friede von Campo Formio, Dorf in der Lombardei, (Okt. 1797) machte dem Kriege ein Ende. •— Mit unbeschreiblicher Begeisterung ward der Mann, durch dessen Talent die Franzosen gesiegt hatten, in Frankreich ausgenommen und mit Ehrenbezeugungen überhäuft. Nichts desto weniger fand Napoleon unter seinen Mitbürgern großen Neid, ja Haß. Der Mann, welcher so leicht Sieg an Sieg knüpfte, schien Vielen gefährlich, und erwünscht kam es daher diesen, daß er selbst einen Plan entwarf, welcher ihn aus Frankreich entfernte. Nur ein Feind nämlich war noch unbesiegt von den Franzosen und mochte mit diesen nicht Frieden schließen: England. Gegen dieses Land begannen jetzt die furchtbarsten Rüstungen, überall sammelten sich Truppen und in allen Häsen Kriegs- und Lastschiffe. Doch nicht in England selbst dachte Napoleon zu landen, sondern dieses Land da anzugreifen, woher es feine meisten Reichthümer zog, in Ostindien. Und um dort der Herrschaft der Engländer ein Ende machen zu können, wollte er beginnen mit der Eroberung Aegyptens. Dahin also segelte er am 19. Mai

7. Geschichts-Bilder - S. 350

1878 - Langensalza : Greßler
350 nach Frieden erwachte. Theresia begriff, daß sie Schlesien opfern müsse, um den schlimmsten ihrer Feinde zu beseitigen. Am 11. Juni kam zu Breslau ein vorläufiger Friede mit Preußen zu Staude, dem auch Sachsen beitrat, am 28. Juli aber wurde der völlige Friede zu Berlin unterzeichnet. Ober- und Niederschlesien mit der Grafschaft Glatz, zusammen 685 Quadrat Meilen mit 2 Mill. Menschen kamen an Preußen, und Theresia behielt von Schlesien nur den Teschener und Troppauer Kreis. Jetzt konnte ihre Heeresmacht die Franzosen aus Böhmen vertreiben, als dessen Königin sich Theresia im Frühjahr 1743 huldigen ließ, und Baiern besetzen, wo eine österreichische Verwaltung eingerichtet murde. Die Franzosen wurden bei Dettingen unweit Aschaffenburg geschlagen und über den Rhein verfolgt, und Trenks Mordfcdaaren streiften bis nach Lothringen hinein. Das Glück der Waffen machte Maria Theresia verwegen. Entschieden lehnte sie Karls und Friedrichs Friedeusanträge ab; sie wollte Baiern ganz behalten und sprach selbst ziemlich laut von einer Wiedereroberung Schlesiens und der Nothwendigkeit der Schwächung Preußens. Friedrich, für sein Schlesien besorgt, griff abermals zu den Waffen, schloß im März 1744 einen Bund mit Frankreich, und im Mai desselben Jahres mit Baiern, Kurpfalz und dem Könige von Schweden als Landgrafen von Hessen die sogenannte Frankfurter Union. Von Schlesien aus brach Friedrich aufs Neue in Böhmen ein, versprach es Kartn zu erobern, und führte schon vor Ende 1744 den Kaiser nach München zurück. Frankreich, bis hierher blos Hülfs-macbt Karls, trat am 26. April 1744 mit einer förmlichen Kriegserklärung gegen die Königin von Ungarn auf. In Wien zitterte man, aber die Königin verlor die Fassung nicht. Sie ging wiederum nach Presburg, ihre Ungarn noch einmal aufzumahnen, und Palatin Palfy pflanzte das große rothe Banner auf. Es griffen 44000 Mann zu den Waffen; Friedrich räumte, um nicht abgeschnitten zu werden, Böhmen und zog sich nach Schlesien zurück, wo er siegreich gegen die Oesterreicher und bei Kesselsdorf gegen die mit ihnen verbundenen Sachsen kämpfte. Der letzte Sieg führte am 25. Dezember 1744 das Ende des zweiten schlesischen Krieges durch den Dresdener Frieden herbei, in welchem die Königin von Ungarn abermals aus Schlesien verzichtete, Friedrich dagegen ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Dem allgemeinen Frieden zu Aachen, am 18. Okt. 1748, trat sie nur ungern bei, verbat sich auch die Glückwünsche des englischen Gesandten, weil Beileidsbezeigungen besser an ihrem Orte wären. Sie fühlte, sie werde ihr Schlesien nicht verschmerzen! Es sei der schönste Edelstein in ihrer Krone!

8. Geschichts-Bilder - S. 356

1878 - Langensalza : Greßler
356 innere Staatsverwaltung und vermehrte sein Heer bis auf 160 000 Mann. Die schlesischen Festungen Neiße, Kosel, Glatz, Glogau wurden stärker befestigt, und Schweidnitz zur Festung erhoben. Der Militair-Veroienstorden pour le m6rite wurde gestiftet. Er ließ meilenlange Moräste austrocknen, legte 280 neue Dörfer an, setzte in die urbar gemachten Odersümpfe 3500 Familien ein und lebte in seinem Luftschlosse Sanssouci bei Potsdam, unablässig für das Wohl feines Volkes beschäftigt. Jedermann hatte freien Zutritt bei dem Monarchen, weil er nicht, wie viele Regenten, mit unnützen Hofschranzen umgeben war. Ec liebte die Wahrheit, und um biefe rein und klar zu erfahren, giebt es kein besseres Mittel für Regenten, als ihrem Volke freien Zutritt zu ihnen nicht zu versagen. Swinemünbe erhob Friedrich zur Stadt; das Oberpupillen-foüegium würde von ihm errichtet und die Gerechtigkeitspflege beträchtlich verbessert. 1748 erschien ein allgemeines preußisches Landrecht, unter dem Titel Codex Friedericianus bekannt. Das neue Jnvalidenhaus in Berlin, mit der Überschrift laeso et invicto militi (den verwundeten, aber unbesiegten Kriegern), verdankt seine Entstehung ebenfalls dem großen Friedrich; die ausgedienten Soldaten bezogen dasselbe im Jahre 1748, bett 14. November. Im Jahre 1750 würden das neue Schloß und die Domkirche eingeweiht. Zum Baue der katholischen Kirche steuerte der König reichlich bei. Aber die friedliche, für das ganze preußische Laub so wohlthätige Ruhe, welcher man so viel Schönes, Gutes und Großes verdankte, ward bald durch neues Kriegsgetümmel unterbrochen. Die nunmehr gekrönte Maria Theresia konnte noch immer den Verlust Schlesiens nicht vergessen, und versuchte daher Alles gegen Friedrich den Großen aufzuregen, um Preußen zu bemüthigen und jenes Land wieber an sich zu reißen. So näherte sich bettn der so merktoürbige siebenjährige Krieg, welchen Friedrich der Große vielleicht etwas zu voreilig i. I. 1756 schon begann; allein die ihm zugekommene Kunde eines Vereins zwischen Oesterreich, Rußland und Sachsen, um Preußen anzugreifen, bewog ihn, rasch zu handeln. Er brach deshalb Ende August mit einem Heere von 70,000 Mann ohne vorhergegangene Kriegserklärung in das wehrlose Sachsen ein und nahm das sächsische Heer, 17,000 Mann stark, bei Pirna gefangen. Der österreichische Feldmarschall Brown rückte zwar mit einer Armee von 70,000 Mann heran, um die Sachsen zu befreien, aber Friedrich zog ihm mit 24,000 Mann entgegen und schlug ihn am 1. Oktober 1756 bei dem Dorfe Lo wo sitz. Im Frühjahr 1757 brach Friedrich der Große mit einer Armee von über 100,000 Mann in Böhmen ein und brang rasch und siegreich bis Prag vor. Seine Absicht babei war, durch schnelle und entscheibenbe Siege Oesterreich nicht nur zum Frieden zu

9. Geschichts-Bilder - S. 358

1878 - Langensalza : Greßler
358 »ä'ff!r • L■r-t s - ®eec der Franzosen und der Relchs-ffit »Si ' ? Nlc er sie völlig -msein°ndergew°rf-n, Ern ewig denkwürdiger Tag, an dem Friedrich nicht nur sich selbst und semen Staat, sondern auch Westdeutschland vor den Franzosen bmflr S' i ?nb übgte selbst für die Freiheit der Reichs- volker, die bei Roßbach gegen ihn in den Waffen standen. Denn unterlag? °U§ W°nb geworden, wenn Friedrich den Franzosen Aber während der König in Thüringen für Deutschland gegen bte Franzosen kämpfte, war das Heer der deutschen Kaiserin in seine eigene Lande eingebrochen. Die Oesterreich er hatten im raschen Zuge durch Schlesien Breslau eingenommen; Maria Theresia wtdemes in aller Form die durch die Friedensschlüsse festgesetzte Abtretung des Landes. Doch bald vernahmen die Oesterreicher daß der König in Eilmärschen gegen sie heranzöge. Sie rückten linv, ?len' ,lc^t *n übermüthiger Verachtung der »Potsdamer Wachtparade«, sondern vielmehr voll Besorgniß, mit ihm zusammen u treffen; denn ihrem Heere fehlte die Zucht der unbedingten Unterordnung, die das preußische unüberwindlich machte. Bei Leut den (5. Dezember) wurden sie völlig geschlagen. Es ist die Schlacht, die, wie der größte Kenner des Krieges, Napoleon I., versichert T 9e£!t9e? würde, den königlichen Feldherrn unsterblich zu machen. Durch die Schlacht von Leuthen gelangte König Friedrich nneber tn den Besitz von Schlesien, wie ihm Roßbach seine Stellung ™ Achsen gesichert hatte. So endete der Feldzug des Jahres 1757 wollte Maria Theresia von keinem Frieden hören, der nicht die Macht Preußens auf immer vernichtete. Nicht als ob sie von der Gewißheit eines endlichen Erfolges so vollkommen durchdrungen gewesen wäre — Menschenhülfe ist vergebens, rief sie einmal aus, möge mich denn Gott von diesem Ungeheuer befreien * “« L €aübte burc^ einen nicht günstigen Frieden den An-K^kfenfrlednchsm alle Zukunft ausgesetzt zubleiben. Sie wandte sich, jetzt nach Rußland, um die russische Armee zu einem entscheidenden Eingreifen zu bestimmen. Die Czarin Elisabeth die bereits in Königsberg die Huldigung eingenommen hatte, er-flarte jetzt, sie wolle ihren letzten Soldaten und ihren letzten Rubel gur Erniedrigung Preußens anwenden. Nicht einzelne Festungen oder selbst Provinzen zu erobern, lag damals in der Absicht der beiden Höfe; das Heer Friedrichs sollte zertrümmert werden, denn aus ihm beruhe die Macht Preußens, in ihm liege eine fortwährende Bedrohung des europäischen Friedens. P!r, indem sie sich zur Ausführung ihrer Pläne anschickten, stand König Friedrich mit dem Heere, auf dessen Vernichtung sie sannen, bereits in den Erblanden Maria Theresias vor Olmütz Auch mit diesem plötzlichen Angriff verband Friedrich wieder die

10. Geschichts-Bilder - S. 369

1878 - Langensalza : Greßler
369 Der Tag war noch nicht angebrochen und es schlug im Dorfe Hochkirch 5 Uhr, als der Feind vor dem Lager erschien. Es kamen ganze Haufen auserwählter Soldaten zu den preußischen Vorposten und meldeten sich als Ueberläufer. Ihre Anzahl wuchs so schnell und stark, daß sie bald Vorposten und Feldwachen überwältigen konnten. Die österreichische Armee rückte kolonnenweise von allen Seiten in das preußische Lager ein. Viele Regimenter der königlichen Armee wurden erst durch ihre eigenen Kanonenkugeln vom Schlafe aufgeschreckt, denn die anrückenden Feinde, die größtentheils ihr Geschütz zurückgelassen hatten, fanden auf den schnell eroberten Feldwachen und Batterien Kanonen und Munition, und mit diesen feuerten sie ins Lager der Preußen. Nie befand sich ein Heer braver Truppen in einer so schrecklichen Lage, wie die unter dem Schutze Friedrichs sorglos schlafenden Preußen, die nun auf einmal im Innersten ihres Lagers von einem mächtigen Feinde angegriffen und durch Feuer und Stahl zum Todesschlafe geweckt wurden. Es war Nacht und die Verwirrung über allen Ausdruck. Welch ein Anblick für die Krieger! Die Oesterreicher, gleichsam aus der Erde emporgestiegen, mitten unter den Fahnen der Preußen, im Heiligthume ihres Lagers! Viele Hunderte wurden in ihren Zelten erwürgt, noch ehe sie die Augen öffnen konnten; Andere liefen halb nackt zu ihren Waffen. Die wenigsten konnten sich ihrer eigenen bemächtigen; ein Jeder ergriff das Gewehr, das ihm zuerst in die Hände fiel und floh damit in Reih und Glied. Das Kriegsgeschrei verbreitete sich wie ein Lauffeuer durchs ganze preußische Lager; Alles stürzte aus den Zelten, und in einigen Augenblicken, trotz der unaussprechlichen Verwirrung, stand der größte Theil der Infanterie und Kavallerie in Schlachtordnung. Der anbrechende Tag diente nicht, die Verwirrung zu mindern; denn ein dicker Nebel lag auf den streitenden Heeren. Das Dorf Hochkirch stand in Flammen und wurde dennoch von den Preußen aufs Tapferste vertheidigt. Der Sieg schien von dem Besitze desselben abzuhängen, daher Daun immer frische Truppen zum Angriffe anrücken ließ. Nur 600 Preußen waren hier zu besiegen, die, nachdem sie kein Pulver mehr hatten, den kühnen Versuch machten, sich durch die große Menge Feinde durchzuschlagen. Ein kleiner Theil war so glücklich, es zu bewirken; das Loos aller übrigen aber war Tod, Verwundung oder Gefangenschaft. Nun rückten ganze Regimenter Preußen an und schlugen den Feind wieder aus dem Dorfe. Hier war sodann der Hauptplatz des blutigsten Kampfes. Eine Kanonenkugel nahm dem Prinzen Franz von Braunschweig den Kopf weg; der Feldmarschall Keith bekam einen Schuß in die Brust, stürzte zu Boden und gab ohne einen Laut seinen Heldengeist auf; auch der Feldmarschall Fürst Moritz von Dessau wurde tödtlich verwundet. Die Preußen, Geschichtsbilder. 8t; Aufl. 04
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