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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 37

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 13. Der Grosse Kurfürst. 37 Raubkrieg § 8, Iii.), 1672, ist Brandenburg bereits eine Ausschlag gebende Macht. Ludwig bewirbt sich beim Kurfürsten um Bundeshilfe und verlangt nach deren Verweigerung wenigstens Parteilosigkeit. Der Kurfürst schliesst sich dagegen Holland an (Verwandtschaft mit den Oraniern), muss aber 1673 den Separatfrieden von Vossem eingehen. Schon 1674 tritt er als Reichsfürst wieder in den Krieg ein. Der Einfall der Schweden in die Mark führt ihn vom rheinischen Kriegsschauplatz fort. [Einbruch der Schweden von Pommern und Mecklenburg aus in die Ucker- und Mittelmark. Plünderung und Verwüstung des Landes wie im 30jährigen Kriege. Zusammenschluss der Bauern unter Fahnen mit der Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserem Blut.“ Der Kurfürst, von Franken nach Magdeburg geeilt, zieht mit 5600 Reitern und 13 Geschützen ins Havelland; Iooo Mann Fusssoldaten folgen in 146 Wagen.] 1675. Überrumpelung Rathenows. [Die Offiziere der Besatzung vom Landrat von Briest zur Tafel geladen. Brandenburgische Soldaten erhalten, als Schweden verkleidet, mit der einem Schweden abgepressten Losung Einlass. Derfflinger dringt nach Niedermetzelung der Wache in die Stadt.] Dadurch Teilung der schwedischen Heerhaufen. Verfolgung des linken Flügels durch den Kurfürsten und Derfflinger bis zum Rhyn. [Der Prinz von Hessen-Homburg („Der Landgraf mit dem silbernen Bein“) beauftragt, die Flüchtigen aufzuhalten, lässt sich wider den Befehl bei Hakenberg (unweit Fehrbellin) in ein Handgemenge ein. Erzählung von dessen nachheriger Verurteilung zum Tode, benutzt von Heinrich v. Kleist für sein Drama „Der Prinz von Homburg“.] 18. (28.) Juni 1675 Schlacht bei Fehrbellin. [Der Kurfürst eilt dem bedrängten Prinzen zu Hilfe. Besetzung eines das seid beherrschenden Hügels auf Befehl des Kurfürsten und tapfere Verteidigung durch Derfflingers von den Pferden absitzende Dragoner, unter wirksamer Anwendung der brandenburgischen Geschütze. Gefahr des Kurfürsten im Handgemenge (Erzählung vom Stallmeister Froben, der sein Ross mit dem Schimmel des Kurfürsten vertauscht und fällt). 5600 Reiter mit *3 Geschützen halten den 11 000 Schweden (7000 zu Fuss) mit 38 Geschützen stand und erringen einen glänzenden Sieg.] Die glänzende Waffenthat gegen die kriegstüchtige und bisher unbesiegte Grossmacht reiht die brandenburgisch-preussische Monarchie selbst unter die Grossmächte ein. Fortsetzung des Kampfes gegen Schweden. (Geringe Unterstützung vom Reich und von den Dänen. — Schon 1675 Wolgast genommen.) 1678—1679 Vertreibung der Schweden aus Vor-Pommern. [Stettin (Spottbild eines Schneiders mit Schere zur Verhöhnung Derfflingers von den Belagerten aus der Festung herausgehängt)- Greifswald, 8. (28.) Juni 1675

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 50

1894 - Dresden : Ehlermann
50 Preussische Monarchie. — § 17. Der erste schlesische Krieg. § 17. Der erste schlesische Krieg. 1740—1742. I. Stellung Österreichs. Hinterlassenschaft Karls Vi., ein durch den Türkenkrieg (§ 16, Ii, 1) erschöpfter Staatsschatz und ein geschwächtes Heer. Die leitenden Staatsmänner alt und unfähig. Das Volk von Adel und Geistlichkeit in Bevormundung gehalten und durch Teuerung gedrückt. Und nun Feinde ringsum! Bayern, das die pragmatische Sanktion nicht anerkennt (§ 16, Ii, 2), erhebt Anspruch auf österreichische Erbländer (Karl Albert, Gemahl einer Tochter Kaiser Josephs I., beruft sich als Abkömmling einer Tochter Kaiser Ferdinands I. auf dessen Testament, das beim Aussterben der männlichen Linie der Habsburger den Abkömmlingen der weiblichen die Erbfolge zugesagt haben sollte). Frankreich ist bereit, dessen Anspruch zu unterstützen. Bei Friedrichs Angriff erscheint der Zerfall der österreichischen Erbmonarchie unvermeidlich. Maria Theresia nimmt ihren Gemahl zum Mitregenten an und ist selbst rastlos für Besserung der Zustände thätig, kann aber bei dem Mangel an Heer und Schatz ihre Rechte nicht mit Nachdruck verteidigen. Ii. Der Krieg, i) Friedrich rückt von Krossen aus in Schlesien ein. Freudige Aufnahme des evangelischen Königs seitens der von Österreichs Druck * aufatmenden Protestanten. Breslau bleibt neutral; Neisse und Brieg werden umschlossen; Schlesien ist fast ohne Schwertstreich in die Gewalt Friedrichs gelangt. Erneute Anerbietungen zur Unterstützung bei Verteidigung der pragmatischen Sanktion werden von Maria Theresia abgelehnt. 1741 rückt ihr Feldherr Feldmarschall Neipperg in Schlesien ein. t April 1741. Sieg Friedrichs bei Mollwitz (1 Meile westlich von Brieg). [Die österreichischen Reiter bringen Friedrichs rechten Flügel ins Wanken. Der König, selbst in Gefahr, wird durch seine Generale bewogen, das Schlachtfeld zu verlassen. Das Fussvolk unter Schwerin hält unerschüttert stand. Dem unausgesetzten Gewehrfeuer (Schulung des alten Dessauers) müssen die Österreicher weichen.] Brieg, Glogau, Breslau fallen in Friedrichs Hand 2) Sein’ Kriegsglück ermutigt die Gegner der pragmatischen Sanktion zum Angriff auf die österreichischen Erbländer * Bei der Gegenreformation waren die Bauern durch die Lichtensteiner Dragoner („die Seligmacher“) in die Messe gehetzt worden.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 51

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. 51 {den österreichischen Erbfolgekrieg s. § 18). Da England und Russland eine drohende Haltung einnehmen, schliesst Friedrich mit Frankreich (trotz Abneigung) ein Bündnis. Gegen Verzichtleistung auf Berg wird ihm der Besitz Niederschlesiens von dem Verbündeten zugesichert. Maria Theresia, so bedrängt, schliesst Waffenruhe mit Friedrich (Friedrich lässt sich in Niederschlesien huldigen). 3) Das sich zu Gunsten Maria Theresias wendende Kriegsglück (§ 18, Ii.) bringt Friedrich neue Gefahr. Einem österreichischen Einfall in Schlesien kommt Friedrich durch Einrücken in Böhmen zuvor, wo ihm Karl v. Lothringen, der Schwager Maria Theresias, bereits schlagfertig gegenübertritt. Mai 1742. Sieg Friedrichs bei Chotusitz (unfern Mai 1742 Czaslau, s.-ö. von Kollin). [Die von Friedrich ausgebildete neue Reiterei bewährt sich, ebenso wie schon früher das Fussvolk. Persönliches Eingreifen des Königs. Besetzung einer günstig gelegenen Höhe; Wirkung der dort aufgestellten Geschütze.] Iii. Der (Präliminar-) Friede zu Breslau, dem der von Berlin folgt, sichert Friedrich den Besitz von Nieder- und Oberschlesien sowie der böhmischen Grafschaft Glatz. Preussen wird dadurch um 640 □ Meilen vergrössert. [Verstimmung der Verbündeten. Ursprung des Wortes', ,,travailler pour le roi de Prusse“.] § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. 1741 — 1748. _ I74i I. Österreichs Nöte. Nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz Auftreten sämtlicher Feinde Österreichs (§ 17, Ii). 174 Zur Unterstützung der Ansprüche Karl Alberts "schliesst Spanien (zu Nymphenburg, einem Lustschloss bei München) ein Bündnis mit Bayern, zu dem auch Sachsen in Hoffnung auf Landerwerb später hinzutritt. Friedrichs Bund mit Frankreich s. § 17, Ii, 2. Für Maria Theresia nur England -Hannover (Georg Ii., Friedrichs Oheim), das in einen Seekrieg (Südamerika) mit Spanien verwickelt ist, Russland und Holland, die jedoch zunächst'-nicht thätig eingreifen. Ein französisches Heer rückt gegen Hannover und hindert dies am Eingreifen, ein anderes führt den Kurfürsten Karl Albert nach Österreich, wo er sich als Erzherzog, P~_________________

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 57

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 57 (Druckfehler „elende“) Exekutionsarmee aufbieten (Friedrichs Gesandter v. Plotho und der ,,insinuierende“ kaiserliche Notar April!). 2) Dem Mächtebund tritt Schweden bei. 3) Frankreich und 4) Russland verpflichten sich zum Angriff auf Preussen. Im Versailler Vertrage einigen sich die Mächte über die Verteilung der Länder Friedrichs nach dessen gänzlicher Vernichtung. b) Für Friedrich von deutschen Reichsständen nur Hessen-Kassel, Gotha, Braunschweig und Hannover (England). Georg Ii. zahlt Hilfsgelder (aber geringer als er versprochen), auch unterstützt er Friedrich nicht durch Einlaufen seiner Flotte in die Ostsee. Friedrich mit einer Armee von 152000 M. Feld- und 58800 M. Garnisontruppen den 430000 M. seiner Feinde nicht gewachsen. Notwendigkeit, die Gegner zu trennen und einzeln zu schlagen. Friedrich verlässt (Januar 1757) Berlin, um es erst nach 7 Jahren wiederzusehen. Seine geheime ,,Instruktion“ an den Minister Grafen Finkenstein ein Denkmal seines Heldengeistes! B. Feldzüge. 1) Gegen Österreich. Frühjahr 1757 überschreiten vier Heerhaufen die böhmischen Gebirge und dringen, vereinigt, in das Herz Böhmens ein. 6. Mai. Friedrichs Sieg bei Prag. [Karls von Lothringen Stellung auf den Höhen des rechten Moldau-ufers. Friedrichs unverzüglicher Angriff trotz Ermüdung der Truppen und Schwerins Abraten. Die Stürmenden kommen beim Feuer der Batterien ins Wanken. Schwerin (7zjährig) stürmt, die Fahne ergreifend, voran und stirbt den Heldentod.] Ein Erfolg, doch Prag noch nicht genommen! Belagerung der Stadt notwendig, zu deren Entsatz der Feldmarschall Daun heranzieht. Friedrich eilt diesem entgegen. 18. Juni. Schwere Niederlage Friedrichs bei Kollin. [Änderung des Schlachtplanes inmitten des Kampfes. Hartnäckigkeit Friedrichs, den Einwendungen Moritz’ von Dessau gegenüber. Der fast gewonnene Sieg wird Friedrich, dem Reserven fehlen, durch Daun entwunden. Friedrichs Heldenmut: „Wollen Ew. Majestät die Batterie allein erobern?“] Friedrich muss Böhmen räumen. Der Zauber der Un-überwindlichkeit ist von ihm gewichen. Schon ist Schlesien in Gefahr. [September. General v. Winterfeld, der Liebling Friedrichs, fällt bei Moys (unweit Görlitz). November. Der Herzog v. Braunschweig-Bevern zieht sich vor Daun und Karl v. Lothringen unter Preisgabe von Schweidnitz bis vor Breslau zurück, das nach dessen Gefangennahme (selbst beabsichtigt?) den Feinden in die Hände fällt.]

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 59

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 59 kunft von Kloster Zeven (s. o. 2 B. 2) im Parlamente durch. Der Herzog von Cumberland wird abberufen; Herzog Ferdinand von Braunschweig (auf Friedrichs Empfehlung) an seiner Stelle. Frühjahr 1758. Die Franzosen werden über den Rhein zurückgetrieben. Bei deren erneutem Vordringen Juni 1758. Sieg Ferdinands bei Krefeld. B. Im Osten. 1) Die Russen besetzen von neuem Preussen (Huldigung für Elisabeth!) und dringen unter Verheerungen durch Pommern und die Neumark nach Küstrin vor, das niedergebrannt wird. Friedrich sucht die Österreicher an der Vereinigung mit ihnen durch einen Zug nach Mähren zu verhindern. Vergebliche Belagerung von Ol mütz. Bei dem Vormarsch der Russen kühner Rückzug Friedrichs durch Böhmen nach Schlesien unter listiger Täuschung Dauns. 25. August 1758. Friedrichs Sieg bei Zorndorf (1 Meile n. von Küstrin) mit 32000 M. über 50000 M. Russen. [Die im Schlachtenviereck aufgestellten Russen stehen wie die Mauern. Seydlitz’ stürmischer Angriff auf die feindliche Reiterei bringt erst diese, dann auch das Fussvolk des rechten Flügels in Verwirrung. Ein zweiter Angriff auf den linken Flügel vollendet den Sieg. Kein Pardon! Die Russen müssen einzeln niedergeschlagen werden. Nach dreizehnstündigem Kampfe Sieg der Preussen unter Verlust von 11 000 M.] 2) Friedrich eilt nach Sachsen seinem von Daun bedrängten Bruder Heinrich zu Hilfe und bezieht zu Hoch-kirch (bei Bautzen) ein offenes Lager Daun gegenüber (Verwegene Herausforderung bei Unterschätzung des vorsichtig zögernden Feldherrn. Abraten Zietens und Keiths). 14. Oktober. Nächtlicher Überfall bei Hochkirch. Schwere Verluste Friedrichs (Keith fällt), doch tapfere Gegenwehr (Zietens Wachsamkeit) und geordneter Rückzug.* 4) Viertes Kriegsjahr. 1759. A. Im Westen. Anrücken 1759 zweier französischer Heere in Deutschland. Ferdinand v. Braunschweig muss (April) dem einen unter dem Herzog von Broglio nach dem Gefecht bei Bergen (in der Nähe von Frankfurt a. M.) weichen (Aufenthalt der Franzosen in Frankfurt. Der Königslieutenant Graf Thorane. Goethes Wahrheit und Dichtung Iii.), siegt aber (1. August) über das andere unter dem Marschall Con-tades bei Minden. Die Franzosen gehen wieder über den Rhein zurück. Daun erhält vom Papst einen geweihten Hut und Degen.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 60

1894 - Dresden : Ehlermann
1760 60 Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. B. Im Osten, a) Fehlschläge 1) Die Russen unter Soltikow ziehen von Ostpreussen aus an der Oderlinie südwärts, um sich mit den unter Laudon entgegenrückenden Österreichern zu vereinigen. F riedrich kann bei Schwächung seiner Truppen die Vereinigung nicht hindern. (Erfolgloser Widerstand bei Kay unweit Ziillichau.) 12. August. (Schwerste) Niederlage Friedrichs bei Kunersdorf (rechtes Oderufer gegenüber Frankfurt a. O.) durch die vereinten Heere. [Nach anfänglichem Siege über den linken Flügel befiehlt t riedrich zu gänzlicher Vernichtung der Feinde einen Angriff auf den rechten. Dieser scheitert gegenüber den frischen Mannschaften Laudons an der Ermüdung der preussischen Truppen. Doppelte Gefahr Friedrichs (Ivugel, Gefangennahme). Zuletzt Friedrich fast allein auf dem Schlachtfeld. Ziethen wird verwundet. Der Dichter Ewald von Kleist stirbt bald nach der Schlacht an seinen Wunden.] 2) (September). Dresden wird an die Feinde übergeben. Dadurch ist Sachsen verloren 3) (November). Der General Fink muss sich bei Maxen (südlich von Dresden) mit 11 000 M. einer dreifachen Übermacht ergeben (der ,,Finkenfang“). b) Rettung. Laudons Plan, auf Berlin vorzurücken, scheitert an der Eifersucht Soltikow s. Die Russen ziehen nach Pommern und belagern Kolb erg. Laudon marschiert nach Schlesien. Die Trennung beider Friedrichs Rettung. 5) Fünftes Kriegsjahr. 1760. A. Verzweifelte Lage 1) Friedrich durch Mangel an Truppen und Geldmitteln erschöpft. Das Land durch Steuern und Aushebungen ausgesogen. Feinde in Sachsen, Schlesien, Preussen. Prinz Heinrich ohnmächtig russischer Überzahl gegenüber an der sächsisch-schlesischen Grenze. 2) (Juni). Fouque wird von Laudon bei Landshut aufs Haupt geschlagen und gefangen. 3) (Oktober). Ein russisches Streifkorps unter Tottleben und ein österreichisch-sächsisches unter Lacy diingen nach Berlin und brandschatzen die Hauptstadt (zwar Abwendung der Plünderung, doch banausische Zerstörungen in Schloss und Schlossgarten zu Charlottenburg durch die Sachsen, eine Rache für die Zerstörung Brühlscher Schlösser durch Friedrich.) B. Notbehelfe. Geringwertiges Geld wird geprägt (Münzmeister Ephraim), Kassenscheine werden als Zahlungsmittel ausgegeben. Werber pressen mit List und Gewalt Soldaten (Verschlechterung der Truppenbeschaffenheit).

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 61

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 61 C. Wiederherstellung des Glückes, i) Nach vergeblicher Beschiessung Dresdens eilt Friedrich (nur mit List den ihm auflauernden Feinden entgehend) nach Schlesien, wo zwar Glatz verloren, aber Breslau durch Tauentzien tapfer gehalten ist. 15. August. Friedrichs Sieg bei Liegnitz über Laudon. [Daun, über den Standort Friedrichs in Unkenntnis, greift nicht rechtzeitig ein und wird schliesslich von Zieten zurückgetrieben,] Daun geht nach Sachsen. 2) 3. November. Friedrichs Sieg bei Torgau. Stellung Dauns zwischen Torgau und den Siptitzer Höhen. Umgehung des Feindes geplant. Friedrich greift, durch Kanonendonner getäuscht, an, ehe Zieten, der von einer feindlichen Abteilung aufgehalten wird, eingreifen kann. ,,Es war wie ein Pelotonfeuer der Kanonen“. „Sie schossen mir das Wort vom Munde ab“. Eine Kugel trifft den König, doch ohne ihn zu verwunden. Der Sieg fast schon in Dauns Händen. Wendung abends durch Zieten, der auf einem Waldwege („aus dem Busch“) die Siptitzer Höhen erklimmt und die ermatteten Feinde in die Flucht jagt. Friedrich erfährt nach ruheloser Nacht in der Kirche zu Elsnig durch Ziethen selbst die Siegeskunde.] 6) Sechstes Kriegsjahr. 1761. Friedrich, fast gänzlich 1761 erschöpft, kann sich nur in einer Verteidigungsstellung halten. Sein festes Lager bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz) gegenüber den Österreichern (unter Laudon) und den Russen (unter Buturlin). Dazu Unfälle: 1) Schweidnitz wird von den Österreichern, 2) Kolberg von den Russen genommen. 3) Nach dem Tode Georgs Ii. (1760) Georg Iii. König von England. Rücktritt des Friedrich freundlich gesinnten Ministers Pitt. Sein Nachfolger Lord Bute entzieht k riedrich die Hilfsgelder. — Nur die eigene Ausdauer und der Zwiespalt der Feinde (die Russen gehen nach Polen zurück) retten Friedrich. (Der Verräter v. Warkotsch.) [Bündnis mit dem türkischen Sultan und einem Fatarenchan gegen Russland.] 7) Siebentes Kriegsjahr. 1762. a) Umschwung. Elisa- 1762 beth von Russland stirbt. Ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. (S. o. 2 C. 2) schliesst k rieden und Bündnis mit Friedrich. Czernitscheff stösst mit seinem Heere zu Friedrich. Auch Schweden schliesst Frieden. b) Neue Gefahr. Peter Iii. wird von seiner Gemahlin Katharina (Prinzessin von Anhalt-Zerbst) entthront, später (ohne deren Vorwissen) ermordet. Katharina Ii. tritt zwar dem Bunde gegen Friedrich nicht bei, ruft aber ihre Truppen ab.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 62

1894 - Dresden : Ehlermann
62 Preussische Monarchie. — § 21. Aufklärung und Fürstenhöfe. c) Letzte Siege, i) Friedrich bewegt Czernitscheff, seine Abberufung drei Tage lang zu verheimlichen. 2i. Juli. Sieg Friedrichs bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz) über Daun, der sich durch die Anwesenheit der Russen über Friedrichs Stärke täuschen lässt. 2) 2q. Oktober. Sieg des Prinzen Heinrich bei Freiberg in Sachsen über Österreicher und Reichstruppen. Allgemeine Erschöpfung. Maria Theresia, nach Verlust des russischen Bundesgenossen auch noch durch Abschluss eines Präliminarfriedens zwischen Frankreich und England des französischen beraubt, muss endlich der allgemeinen Friedensstimmung nachgeben. V. Der Friede, i) Zu Hubertusburg (sächsisches Jagdschloss bei Grimma) zwischen Österreich und Preussen: Friedrich bleibt im Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz und verspricht, bei der römischen Königswahl seine Kurstimme Joseph, dem Sohne Maria Theresias, zu geben. 2) Zu Paris (nach längerem, für Frankreich meist unglücklichem See- und Landkriege in den Kolonien) zwischen England, Frankreich und Spanien: Frankreich tritt Canada, das westliche Louisiana, Senegambien ab, Spanien Florida, das durch den Rest von Louisiana entschädigt wird. England giebt wichtige Eroberungen von spanischen Inseln (Havanna) heraus, doch wächst seine Kolonialmacht durch die neuen Eroberungen bedeutend. § 21. Die „Aufklärung“ und die Fürstenhöfe. I. Die Aufklärung. Durchbruch einer freieren Weltanschauung: 1) In England. Baco von Verulam (Zeit der Elisabeth und Jakobs I.) geht, im Gegensatz zu den Philosophen, die ihr Denken auf das Übersinnliche richteten, von der Erkenntnis der Natur als der Mutter aller Wissenschaften aus und hebt die Wichtigkeit der Erfahrung und des Experiments zur Erkenntnis der wahren Beschaffenheit der Dinge hervor. Die grossen Entdeckungen der Naturforscher Kepler und Galilei (Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh.), sowie Newtons (Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrh.) über die im Weltall herrschenden Gesetze lenken das Denken zu weiterer Verfolgung dieser Bahnen. Der Philosoph Locke untersucht den menschlichen Geist nach naturwissenschaft-

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 176

1894 - Dresden : Ehlermann
1 i 6 Zeit gemässigten Fortschrittes. -— § 59. Der österreichische Krieg. bis anwesend, deren Verlust die Vortrefflichkeit des von Moltke entworfenen Schlachtplanes gerade durch seine Nichtbeachtung deutlich vor Augen stellt. 1839 wieder Mitglied des Grossen Generalstabes in Berlin, 1855—1859 Adjutant des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den er nach St. Petersburg, London und Paris begleitet (Urteil der Kaiserin Eugenie über ihn). 1858 Chef des Grossen Generalstabes. Die grossen Heerführer der folgenden Kriege aus seiner Schule. Vorbereitung und Ordnung aller Heereszweige bereits im Frieden so, dass sie bei Ausbruch des Krieges sofort in Wirksamkeit treten können. Sein strategischer Grundsatz: „Getrennt marschieren, vereint schlagen!“ Ziel seiner Pläne, den Feind nicht sowohl in offener Schlacht zu schlagen, als durch Flankenbewegungen zu umstellen. Schnelligkeit in der Auffassung der augenblicklichen Verhältnisse und feine psychologische Beurteilung der Feinde zeichnen ihn im Felde, grosse Bescheidenheit und Wortkargheit („der grosse Schweiger“) neben Beweisen feiner innerer Bildung im geselligen Verkehr aus.] Preussen von drei Seiten bedroht. Die Feinde an Zahl überlegen, Nachteile, die nur durch schnelle Verhinderung einer Vereinigung auszugleichen sind. Erster Angriff Preussens gegen die norddeutschen Feinde, welche die Verbindung der östlichen und westlichen Landesteile zu hindern vermögen, zu unternehmen, Hauptkraft aber gegen Böhmen zu richten. Gegen Böhmen Bildung dreier Armeen: Die I. unter Prinz Friedrich Karl aus drei Armeekorps* bestehend, die Ii. unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, aus vier Armeekorps bestehend** und die sogenannte Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, aus anderthalb Armeekorps bestehend,*** zusammen etwa 260000 Mann, den sieben Armeekorps der Österreicher in Böhmen an Zahl ungefähr gleich. Die I. sollte von der Lausitz aus in Böhmen eindringen, um sich dort mit der flussaufwärts marschierenden Elbarmee zu verbünden, die Ii. von Schlesien aus vordringen. Alle drei sollten sich im nördlichen Böhmen (etwa bei Gitschin zwischen der Iser und Oberelbe) vereinigen. Das 6. Armeekorps sollte von Neisse aus, um den Feind zu täuschen, nach Olmütz zu vorrücken. Eine Reserve von 24300 Landwehrmännern folgte der I. Armee im Rücken. D. Kriegführung. Der Kampf 1) gegen die norddeutschen Feinde, a) Einrücken in Sachsen. Das sächsische * Dem 2. (Pommern), dem 3. (Brandenburg), dem 4. (Sachsen) mit den Divisionen Horn und Franseck y. -* Dem Gardekorps, dem l. (Preussen), dem 5- (Posen und Nieder-Schlesien) und dem 6. Korps (Oberschlesien). *** Dem 8. Korps (Rheinländer) und der 14. Division des 7. Korps (Westfalen).

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 178

1894 - Dresden : Ehlermann
2g. Juni 1866 28. Juni 1866 27.—29 Juni 1866 178 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § Zy. Der österreichische Krieg. unter ihm stehenden Korpsführern (Erzherzögen, Grafen u. a.) nicht genehm. a) Einmarsch in Böhmen, a) Von Norden. Die Elbarmee gelangt nach dem Gefecht bei Hühnerwasser (27. Juni) an die Iser in die Nähe von Münchengrät z. Die I. stösst nach Besetzung von Reichenberg bei Lie-benau (25. Juni) zum ersten Male auf den Feind und nimmt Stellung in Turnau (Kreuzung der Strassen nach München-grätz und nach Gitschin). Nach Einnahme des Dorfes Podol ist Münchengrätz von zwei Seiten bedroht. Der sächsische Kronprinz Albert zieht sich unter Kämpfen von dort nach Gitschin zurück. Vorrücken beider preussischer Armeen (die I. Armee von Turnau, die Elbarmee von Münchengrätz aus) auf Gitschin. [Schwieriger Kampf gegen die feste Stellung der Österreicher. Ein verspätet eintreffender Rückzugsbefehl Benedeks bringt Verwirrung in die österreichischen Reihen. Die Verfolgung der Flüchtigen wird bis zur Stadt fortgesetzt.] 29. Juni. Einnahme von Gitschin (unter nächtlichen Strassenkämpfen). Das österreichische Korps Clam-Gallas ist zersprengt; Kronprinz Albert zieht sich unter Verlusten zurück. ß) Von Osten, au) Von der Ii. Armee besetzt das 1. Armeekorps (27. Juni) Trautenau, muss aber, von Gab lenz überrascht, die errungene Stellung wieder aufgeben. Das Eintreten des Gardekorps stellt am 28. Juni (bei Burkersdorf, Soor, Trautenau) das Schlachtenglück wieder her. ßß) Steinmetz bricht mit dem 5. Armeekorps aus den Glatzer Bergen hervor. Der Engpass bei Nachod wird beschritten, sein Eingang von Böhmen her durch die Leonidasthat Löwenfelds bis zum Eintreffen grösserer Heeresabteilungen gehalten. Der Sieg über das Korps Ram-ming daselbst (27. Juni) erwirbt Steinmetz den Namen des „Löwen von Nachod“. Schon an den folgenden Tagen neue Siege, am 28. bei Skalitz über Erzherzog Leopold und am 29. bei Schweinschädel über Feste-tics. Nachdem die Garde (29. Juni) Königinhof erstürmt hat, und auch das 6. Armeekorps (s. o. C.) herangekommen ist sind die Abteilungen der Ii. Armee wieder vereinigt und in 'langer Linie in der Nähe der Elbfestung Josephstadt zusammengeschlossen. b) Die vereinigten Armeen in Böhmen. König Wilhelm begiebt sich mit Bismarck, Roon und Moltke auf den Kriegsschauplatz. Standquartier Gitschin. Die Österreicher nehmen Stellung zwischen dem kleinen Flüsschen
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