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1. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 18

1887 - Aachen : Barth
— 18 — der ihm 1736 das malerisch gelegene Schloß Rheinsberg zur Wohnung übergab (Briefwechsel mit Voltaire). Nach seiner Thronbesteigung 1740 führte Friedrich Ii. die Regierung im Geiste seines Vaters fort, jedoch mit dem festen Entschlüsse, zu seinem Königstitel auch die Königsmacht in Europa zur Geltung zu bringen. Sein kühnes Auftreten gegen die Herrschaft Herstall bei Lüttich erregte allgemeines Aufsehen. Beim Tode des deutschen Kaisers Karl Vi., als für Österreich Erbfolgekriege in Aussicht standen, machte er seine Erbansprüche auf Teile von Schlesien geltend (Erbvertrag 1537), um welche er drei Kriege führte. Der erste schlesische Krieg (1740—42) endigte nach den siegreichen 1742 Schlachten bei Mollwitz, Czaslau mit dem Frieden zu Breslau. Die Kaiserin Maria Theresia von Österreich trat Schlesien an Preußen ab. Der zweite schlesische Krieg (1744 — 45) schloß nach den siegreichen Tagen bei Hohenfriedberg, Sorr und Kesselsdorf mit 1745 dem Frieden zu Dresben. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Gemahl Franz Ii. als deutschen Kaiser an. Der dritte schlesische ober siebenjährige Krieg (1756—63), in welchem Sachsen, Rußlanb. Frankreich, Schweden auf Seiten Österreichs, dagegen England, Hannover, Braunschweig und Gotha auf Seiten Preußens standen, endete nach vielen glänzenden Siegen (Prag, Roßbach, Leutheu, Zorndorf, Burkersdorf) und einzelnen Niederlagen (Min, Hochkirch, Kunersdorf) glücklich für Friedrich. Im Frieden 1763 zu Hubertsburg wurde Schlesien als Friedrichs Besitz und Preußen als eine Großmacht Europas anerkannt. Außer Schlesien gewann Friedrich 1744 noch das Fürstentum Ostfriesland und bei der ersten 1772 Teilung Polens 1772 Westpreußen und Ermelaub (König von Preußen). Durch bicfeit Länberznwachs wurde der größere mittlere ^.eil des preußischen Staates mit dem kleinern östlichen verbunben und so das Ganze gefestigt. Auch die innere Wohlfahrt seines Staates hob Friedrich Ii. mit voller Kraft. Er förberte den Ackerbau (Trockenlegung von Sümpfen), das Gewerbe (Anlage von Fabriken) und den Handel (Verkehrsstraßen: Plauensche, Finow- und Swinekanal). Zur Vermehrung der Einnahmen übernahm die Regierung von einzelnen Einfuhrartikeln (Kaffee und Tabak) den Alleinverkauf. Auch die Gesetzpflege würde verbessert (Abschaffung der Folter). Friebrichs liebstes Schlotz, das zu Sanssouci, war der Versammlungsort vieler Gelehrten. Von den vielen Bauten, welche unter ihm aufgeführt würden, sind zu merken: Opernhaus, Jnvalibenhcms, St. Hebwigs-Ktrche, Bibliothek. Friedrich starb nach langer, ruhmvoller Regierung im

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 38

1885 - Aachen : Barth
— 38 — 1<59 war ein großes Unglücksjahr für den Preußenkönig. Bei K n n n e r s d o r f unweit Frankfurt a. d. O. griff Friedrich die Russen und Österreicher an. Anfangs war ihm das Glück günstig, später wandte es sich auf die Seite der Gegner, die dem Preußenkönige eine vollständige Niederlage bereiteten. Die Uneinigkeit, welche zwischen den feindlichen Heerführern entstand, verhütete eine gänzliche Vernichtung des preußischen Heeres. Friedrich zog nach Sachsen, um den Österreichern, die Dresden eingenommen hatten, die Verbindung mit Böhmen abzuschneiden. Der preußische General Fink wurde aber mit seiner Heeresabteilung bei Maxen gefangen genommen. Der einzige gute Erfolg, den Friedrich aufzuweisen hatte, war die Besiegung der Franzosen bei Minden durch Ferdinand von Braunschweig. 1760. Friedrich errang in diesem Jahre zwei Siege; den einen bet Liegnitz, den andern bei Torgan. Bei Landshut hingegen ging ihm die Schlacht verloren. 1761. Die Lage Friedrichs wurde sehr bedenklich, da sein Heer sich sehr verkleinert hatte. Er verschanzte sich deshalb im festen Lager bei Buuzelwitz. 1762. In der bedenklichen Lage des Königs trat in diesem Jahre durch den Tod der Kaiserin Elisabeth von Rußland eine Wendung zum Bessern ein. Der Nachfolger der Kaiserin, Peter der Große, schloß Frieden mit Friedrich und stand ihm sogar anfangs mit Truppen bei. Auch die Schweden ließen die Waffen ruhen. Da konnte der Preußenkönig mit seiner ganzen Heeresmacht sich gegen die Österreicher wenden. Mit den glorreichen Siegen bei Burkersdorf und Freiberg hatte der blutige Krieg für Friedrich ein glückliches Ende erreicht. 1763 am 15. Februar wurde der Friede zu Hubertsburg geschlossen, in welchem Preußen Schlesien zuerkannt wurde. Die glücklich zu Ende geführten Kriege hatten Friedrich in Europa Ruhm und Bewunderung erworben und Preußen eine hervorragende Stellung unter den europäischen Staaten verschafft. An der glücklichen Beendigung des Krieges hatten die tüchtigen Generale Seidlitz und Sieten erheblich mitgewirkt. Nach dem Kriege wandte der König seine ganze Fürsorge dem hart geschädigten Lande zu. Zunächst mußte dem Bauernstande wieder geholfen werden. Diesem gab er Saatkorn und Pferde, ließ Steuern nach und hals durch Geldunterstützungen. An 300 Dörfer ließ der König wieder aufbauen. Durch Anlage von Fabriken, Wegen, Kanälen und Häfen förderte er Handel und Verkehr. Zur Verbesserung der Rechtspflege ließ er ein Gesetzbuch, das „preußische Landrecht", ausarbei-

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 36

1885 - Aachen : Barth
— 36 — Friedrich Ii. hat in der That Großes während seiner Regierung geleistet, weshalb er auch mit Recht den Beinamen „der Große" trägt. Ruhm und Ansehen verschafften ihm besonders die großen Kriegsthaten. Im Kriege zeigte er sich als ausgezeichneter Feldherr. Das hat er zwei Jahre nach Antritt seiner Regierung in den drei Kriegen, die er führen mußte, bewiesen. Erster schlesischer Krieg 1740—1742. Friedrich Ii. machte bei der Kaiserin Maria Theresia von Österreich das überkommene Erbrecht auf die schlesischen Fürstentümer Brieg, Liegnitz, Wohlan und Großjägerndors geltend. Die Kaiserin wollte aber nichts von der Heransgabe dieser Fürstentümer wissen. Da suchte Friedrich sein Recht mit den Waffen zu erkämpfen. Er ließ sosort feine Truppen in Schlesien einrücken und zwang die Kaiserin durch die siegreichen Schlachten bei Mollwitz (1741) und Czaslau (1742) zum Frieden von Breslau (1742). Friedrich erhielt Nieder-schlesien und den größten Teil Oberschlesiens nebst der Grafschaft Glatz. Zweiter schlesischer Krieg 1744—1745. Maria Theresia hatte sich nur zum Friedensschlüsse bestimmen lassen, um Bayern, Sachsen und Frankreich, welche auch die Waffen gegen sie erhoben hatten, schneller und sicherer besiegen zu können. Das gelang ihr auch wirklich. Mit Scharfblick erkannte Friedrich nun sehr bald, daß der nächste Angriff der Kaiserin gegen ihn gerichtet sein würde. Dieser Absicht zuvor zu kommen, war Friedrichs Plan. Gleich ließ er deshalb seine Truppen in drei Heeresabteilungen in Böhmen einrücken und drang bis Prag vor, mußte sich jedoch bald vor den verbündeten Oesterreichern und Sachsen nach Schlesien zurückziehen. Die feindlichen Mächte drangen in Schlesien ein, wurden aber von den Preußen 1745 bei Hohenfriedberg besiegt. Vom Frieden wollte aber Maria Theresia nichts wissen. Nachdem erst Friedrich bei Sorr und der alte Dessauer bei Kesselsdorf glänzende Siege erfochten hatten, verstand sich die Kaiserin zum Friedensschluß von Dresden (1745). Maria Theresia bestätigte Friedrich den Besitz Schlesiens, wogegen dieser ihren Gemahl Franz I. als Kaiser anerkannte. Der dritte schlesische Krieg (siebenjährige Krieg) 1756—1763. Der Besitz Schlesiens war für Friedrich immer noch nicht gesichert. Maria Theresia konnte den Verlust des Landes nicht vergessen und

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 37

1885 - Aachen : Barth
— 37 — that in der Stille vorbereitende Schritte znr Wiedergewinnung desselben. Heimlich hatte sie mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden ein Bündnis gegen den Preußenköuig geschlossen. Friedrich erhielt Kunde hiervon und beschloß, den Feinden zuvor zu kommen. Er gewann Bundesgenossen an England, Braunschweig, Hessen und Gotha. Ende August 1756 rückte Friedrich in Sachsen ein und besetzte Dresden. Die sächsischen Truppen bezogen bei Pirua ein festes Lager, welches die Preußen umzingelten. Die Österreicher wollten den Sachsen zu Hilfe kommen, wurden aber bei Lowositz von den Preußen zurückgeschlagen, und Sachsen mußte sich ergeben. 1757 erschienen alle Verbündeten Österreichs aus dem Kampfplatze. Friedrich richtete seine Hauptmacht gegen die Österreicher. Bei Prag kam es zu einer mörderischen Schlacht. Friedrich gewann dieselbe unter Verlust von 16 000 Mann, darunter seinen tüchtigen Feldmarschall Schwerin. Diesem Siege folgte aber bald für Preußen eine Niederlage. Bei K oll in an der Elbe hatte Friedrich ein neues feindliches Heer unter dem Marschall Daun angegriffen, wurde aber von diesem besiegt. Zn diesem Verluste kamen nun noch die Trauernachrichten über erlittene Niederlagen bei Großjägerudors und Hastenbeck. Friedrich verlor den Mut nicht, sondern ermunterte seine Soldaten und versprach, alles wieder gut zu machen. Dazu sollte der Köuig recht bald Gelegenheit finden. Bei Roßbach stellten sich ihm die Franzosen mit einem dreimal stärkern Heere entgegen, welches aber unter dem preußischen Reitergeneral Seidlitz so geschlagen wurde, daß die Franzosen in wilder Flucht Flinten, Tornister, Hüte und Stiefel wegwarfen. Das Heer Friedrichs war jedoch infolge der vielen Kämpfe fo zusammengeschmolzen, daß man es scherzweise die „Potsdamer Wachtparade" nannte. Mit 33 000 Mann mußte er gegen die Österreicher in Schlesien ziehen, die ein Heer von 80 000 Mann hier ausgestellt hatten. Bei Leut heu kam es zum Treffen. Die Preußen siegten und jagten die Österreicher in die Flucht. Am Abend dieses Tages wäre Friedrich aber bald von österreichischen Offizieren gefangen genommen, wenn ihn nicht seine Geistesgegenwart gerettet hätte. 1758. Die Russen, welche in die Neumark einfielen und dieselbe arg verwüsteten, wurden von der Seidlitzscheu Reiterei bei Zorndorf am 25. August besiegt. In Sachsen hatte Friedrich mit seinen Truppen eine schwache Stellung eingenommen und wurde von Daun in derselben überfallen. Der König erlitt schwere Verluste. Im Westen unseres Vaterlandes besiegte aber Ferdinand von Braunschweig die Franzosen bei Krefeld.

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 49

1885 - Aachen : Barth
— 49 — Armee unter Vogel von Falkenstein die süddeutschen Truppen bekämpfte, wandte sich die Hauptmacht Preußens in drei Heeresabteilungen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem General Herwarth von Bittenfeld und dem Kronprinzen gegen die verbündeten Österreicher und Sachsen. Die beiden ersten Armeen marschierten durch Sachsen nach Böhmen und erfochten bei Münchengrätz am 28. Juni einen größern Sieg über dieselben. Der preußische Kronprinz rückte von Schlesien in Böhmen ein und vereinigte sich nach den siegreichen Gefechten von Nachod, Trautenau und Gitschin mit den beiden anderen Armeen. Am 3. Juli kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz, wo die Preußen glänzend siegten. Als diese hierauf auf Wien losrückten, schloß der Kaiser von Österreich einen Waffenstillstand, dem am 23. August der Friede zu Prag folgte. Auch die Mainarmee unter Vogel von Falkenstein hatte mehrere siegreiche Gefechte zu verzeichnen, unter denen besonders die bei Kissingen (10. Juli) und bei Asch affen bürg (14. Juli) hervorgehoben zu werden verdienen. Am 2. August schlossen die süddeutschen Fürsten einen Waffensüllstand, der den Kampf beendete. Österreich trat im Friedensschluß seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab und schied aus Deutschland. Außerdem erwarb Preußen Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt. Hannover wurde eine preußische Provinz und Kurhessen und Nassau zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Die norddeutschen Staaten vereinigten sich unter Preußens Führung zu einem norddeutschen Bunde. Zwischen den norddeutschen und süddeutschen Staaten kam ein Schutz- und Trutzbündnis zustande, nach welchem sich alle verpflichteten, für den Fall eines Krieges, die gesamte Streitmacht unter den Oberbefehl Preußens zu stellen. Der deutsch-französische Krieg von 1870 und 1871. Gern hätte unser König Wilhelm seinen Lebensabend in Ruhe und Frieden verlebt. Das sollte ihm aber nicht .vergönnt sein. Wie Frankreich schon früher den Ruhm und das Glück Deutschlands mit neidischen Augen angesehen hatte, so konnte es auch jetzt die siegreichen Erfolge und die Machterweiterung Preußens von 1864 und 1866 nicht verschmerzen. Ein geringfügiger Umstand genügte für Frankreich, Preußen den Krieg zu erklären. Ein solcher fand sich in der Mitte des Jahres 1870. Die Spanier hatten ihren König vertrieben und trugen nun die spanische Krone dem Erbprinzen des zu Düsseldorf residierenden Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen Geschichtsbilder für Mädchenschulen. 4

6. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 38

1885 - Aachen : Jacobi
38 letzterer hatte gegen Friedrichs Vorliebe für Künste und Wissenschaften auch nichts mehr einzuwenden. Der König äußerte kurz vor seinem Tode: „0 mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger habe." b. Der 1. schlesische Krieg. 1740—42. Einige Monate nach dem Regierungsantritte Friedrichs des Großen starb der Kaiser Karl Vi. Ihm folgte seine Tochter Maria Theresia; gegen diese trat der Kurfürst von Baiern mit Erbansprüchen auf und wurde dabei von Frankreich und Spanien unterstützt. Auch Friedrich erneuerte die alten Erbanfprüche auf Liegnitz, Brieg und Wohlau. Maria Theresia wies ihn stolz zurück. Da begann er den Krieg, besetzte ganz Schlesien und behauptete es durch den Sieg bei Mollwitz (Schwerin), 1,741. Darauf drang er in Mähren und Böhmen ein und besiegte die Östreicher noch einmal bei Czaslan, 1742. Im Frieden zu Breslau erhielt er Schlesien (mit Ausnahme von Jägemdors, Troppau und Teschen) und die Grafschaft Glatz. o Der 2. schlesische Krieg. 1744—45. Als bald darauf Maria Theresia gegen Baiern und seilte Bundesgenossen siegreich war, fürchtete Friedrich für den Besitz Schlesiens, schloß sich darum den Feinden der Kaiserin abermals an und drang in Böhmen ein. Er mußte sich allerdings zurückziehen, erfocht aber einen herrlichen Sieg bei Hohensriedelierg (1745) und bald darauf noch einen Sieg bei Soor in Böhmen. Die mit den Ostreichern vereinigten Sachsen schlug der „alte Defsauer" noch int Dezember bei Kesselsdorf, woraufzu Dr es d en Frieden geschlossen wurde. Friedrich der Große behielt Schlesien. <1- Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg. 1756— 1763. Ursache und Ausbruch. Utn Schlesien wieder zu er- obern, verband sich Maria Theresia mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich sollte wieder zum Markgrafen von Brandenburg gemacht werden. Im Geheimen rüsteten die Verbündeten mit aller Macht. Doch Friedrich war durch Verrat von allen Schritten feiner Feinde unterrichtet und beschloß, ihrem Angriffe zuvorzukommen. Im Sommer 1756 besetzte er Sachsen, schloß die sächsische Armee im Gebirge an der Elbe ein und schlug ein zur Hilfe heranziehendes östreichisches Heer bei Lowofitz. Die Sachsen mußten sich darauf bei Pirna kriegsgefangen ergeben. — 1757. Wegen Besetzung Sachsens erklärte auch das deutsche Reich den Krieg an Preußen. Friedrich hoffte, durch Schnelligkeit seine Feinde einzeln schlagen zu können. Er rückte in Böhmen ein, siegte über die Östreicher bei Prag (Heldentod Schwerins) und belagerte die Stadt. Als darauf ein anderes östreichisches Heer zum Entsatz heranzog, ging Friedrich ihm mit einem Teile seines Heeres entgegen, wurde aber bei Kollin ge-

7. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 45

1885 - Aachen : Jacobi
45 Schmucksachen für das Vaterland hin. Bald war ein großes Heer in Schlesien versammelt und vereinigte sich mit den Russen. Der alte Blücher erhielt den Oberbefehl. 13. Die Befreiungskriege. 1813—1815. a. Groß-Görschen und Bautzen. Trotz der ungeheuren Verlnste in Rußland hatte Napoleon wieder ein Heer gesammelt und rückte gegen die verbündeten Russen und Preußen vor. In der Leipziger Ebene, bei Groß-Görschen und Lützen, bestand die preußische Landwehr ihre Feuerprobe. Hier wurde der edle Scharnhorst verwundet und starb bald darauf zu Prag. Die Verbündeten gingen langsam über die Elbe zurück. Bei Bautzen kam es Ende Mai wieder znr Schlacht; sie blieb unentschieden, aber die Verbündeten gingen nach Schlesien zurück, um dort ihr Heer zu verstärken. Napoleon merkte wohl, daß es nicht die Preußen von 1806 waren, die ihm gegenüber standen. Er äußerte nach der Schlacht bei Bautzen voll Entrüstung, daß er keinen entscheidenden Erfolg errungen: „Was? nach solcher Schlächterei keine Erfolge? nicht einmal den Nagel einer Kanone lassen uns die Preußen zurück ?" — b. Waffenstill stand. In Poischwitz bei Janer wurde ein mehrwöchentlicher Waffenstillstand geschlossen. Während desselben erklärten auch Östreich und Schweden an Napoleon den Krieg. Es wurden drei Armeeen gegen ihn aufgestellt. Die Hauptarmee unter Schwarzenberg startb in Böhmen und bestand ans Ostreichen!, Russen und Preußen. Bei ihr befanden sich Kaiser Franz, Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm. Die schlesische Armee unter Blücher stand in Schlesien; sie bestand aus Preußen und Russen. Die Nordarmee unter dem Kronprinzen von Schweden stand in der Nähe von Berlin und bestand aus Preußen unter Bülow und Tanentzin und einer schwedischen Abteilung. Napoleon sammelte seine Armee bei Dresden. c. Schlacht an der Katzbach. Am 26. August 1813 versuchte ein französisches Heer bei Liegnitz über die Katzbach zu gehen. Blücher stand mit feinem Heere bei Jauer und bemerkte dies rechtzeitig. Unter strömendem Regen gingen die Preußen nachmittags zum Angriffe über. Wegen des Regens gingen die Gewehre nicht los; da hieben die erbitterten Landwehrleute mit dem Kolben auf die Franzosen ein und drängten sie gegen die hoch angeschwollenen Flüsse Katzbach und Neiße. Blücher ist mit geschwungenem Degen bald hier bald dort, und ermuntert die Seinen durch fortwährenden Zuruf. Bald ist die Schlacht entschieden. Was von den Franzosen nicht erschlagen oder gefangen war, ertrank. Seit diesem Tage hieß Blücher „Marschall Vorwärts" und der König ernannte ihn zum „Fürsten von Wahlstatt." ii.die Völkerschlacht bei Leipzig. Während Blücher

8. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 39

1885 - Aachen : Jacobi
39 schlagen. Er mußte nach Sachsen zurückgehen, und von allen Seiten drangen die Feinde im Lande ein. Die Ost reich er besetzten einen Teil Schlesiens. Die Russen siegten über ein kleines preußisches Heer, zogen sich aber bald wieder zurück. Die Franzosen schlugen ein englisch-hannoversches Heer an der Weser und drangen gegen Sachsen vor. Der glänzende Sieg bei Roßbach befreite den König von diesem Feinde, und der noch ruhmvollere Sieg bei Leuthen, durch welchen die östreichische Armee vernichtet und zersprengt wurde, gab ihm Schlesien wieder. 1758. Die Siege des Königs bewirkten, daß England ent- schieden auf seine Seite trat, bedeutende Hülfsgelder zahlte und den Herzog Ferdinand von Braunschweig an die Spitze seines Heeres stellte. Dieser besiegte die Franzosen bei Krefeld. Nicht so glücklich war Friedrich in seinem Angriffe auf Mähren; er mußte die Belagerung von Olmütz aufgeben, zog sich aber ohne Verlust durck Böhmen nach Schlesien zurück. Darauf wandte er sich gegen die Russen, die bis Küstrin vorgedrungen waren, und zwang sie durch den Sieg bei Zorndorf zum Rückzüge nach Polen. Von Brandenburg aus eilte Friedrich seinem Bruder Heinrich nach Sachsen zu Hülfe, und obgleich er in dem Üb erfall bei Hochkirch eine Niederlage erlitt, behauptete er doch Sachsen und Schlesien. — 1759. Das war für den König ein trauriges ^ahr. Die vereinigten Russen und Östreicher besiegten ihn bei Kunersdorf, Dresden ging verloren und eine Heeresabteilung unter General Fink wurde bei Maxen gefangen. — 1760. Auch dieses Jahr begann unglücklich. General Fouquet, der Schlesien verteidigte, wurde bei Landshut geschlagen und gefangen. Doch siegte Friedrich bei Liegnitz und behauptete sich auch in Sachsen durch den Sieg bei Torgau. — 1761. Friedrichs Heer war so geschwächt, daß er sich auf die Verteidigung des festen Lagers bei Bunzelwitz unweit Schweidnitz beschränkte, wo ihn Russen und Östreicher 6 Wochen lang belagerten. — 1762. Der Tod der russischen Kaiserin Elisabeth brachte Friedrich einige Erleichterung. Ihr Nachfolger Peter Iii. schloß Frieden und gab Preußen und Pommern wieder heraus. Die allgemeine Erschöpfung der kriegführenden Parteien führte endlich den Wunsch nach Frieden herbei; doch erst, als die Östreicher noch einmal bei Burkersdorf geschlagen waren, schloß Maria Theresia im Februar 1763 den

9. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 50

1885 - Aachen : Jacobi
50 feiner Absicht festhielt, kam es zum Kriege. — b. Wichtigste Ereignisse. Die verbündeten Ostreicher und Preußen rückten unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Wrangel in Holstein ein. Die Dänen räumten ohne Widerstand die berühmten „Danewerke" und zogen sich nach Schleswig in die bei Düppel errichteten Schanzen zurück. Diese wurden von den Preußen ant 18. April 1864 mit Sturm genommen. Die Östreicher nahmen die Festung Fridericia. Die Dänen zogen sich rauf die Insel Alfen zurück; doch aucfy, diese wurde am 29. Juni von den Preußen nach einem sühnen Übergange über den Alfensund genommen. Die Dänen mußten auf ihre Schiffe flüchten. — c. Friede. Im Frieden zu Wien trat Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen und Östreich ab? 17. Der östreichische Krieg. 1866. a. Ursache. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden anfangs von Östreich und Preußen gemeinschaftlich,, regiert. Das gab bald Veranlassung zu Streitigkeiten, in folge deren Östreich Holstein und Preußen Schleswig zur alleinigen Verwaltung übernahm. Die Streitigkeiten waren damit nicht gehoben. Östreich wollte die Herzogtümer unter dem Herzoge von Augustenburg selbständig machen, „gegen welches Vorhaben Preußen Widerspruch erhob. Schließlich rief Östreich die Hilfe des deutschen Bundes an, der den Krieg gegen Preußen beschloß. Nur die kleineren norddeutschen Staaten standen auf Preußens Seite. Preußen erklärte am 14. Juni 1866 den deutschen Bund für aufgelöst und begann rasch den Krieg. — b. Ausbruch. Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau, die nächsten Nachbarn Preußens, wurden aufgefordert, sich für Preußen zu erklären; jedoch vergeblich. Da besetzten preußische Truppen diese Länder. Der sächsischen Armee gelang es, nach Böhmen zu entkommen. Die hannoversche Armee wurde nach der Schlacht bei Langensalza mit dem Könige kriegsgefangen. c. Der Feldzug in Böhmen. Die Hauptmacht der Östreicher stand in Böhmen unter Benedek. Die Preußen drangen in 3 Abteilungen in Böhmen ein. Die Elb-Armee führte Herwarth von Bittenfeld die Elbe entlang. Die 1. Armee führte Prinz Friedrich Karl; sie ging von Niederschlesien aus vor. Die 2. Armee unter dem Kronprinzen stieg über die Glatzer Gebirge und das Hochwaldgebirge nach Böhmen hinein. Die in Böhmen eindringenden preußischen Armeeen schlugen die ihnen entgegengeschickten östreichischen Heeresabteilungen in mehreren Gefechten und Schlachten (Gitschin, Trautenau, Nachod, Skalitz) zurück. Benedek vereinigte nun die ganze Macht der Oftreicher bei Königgrätz. Gegen die vereinigte östreichische Armee gingen am 3. Juli die vereinigte Elb- und 1. Armee unter dem Oberbefehl des Königs zum Angriffe über. Der Kronprinz

10. Teil 1 - S. 7

1892 - Aachen : Barth
Wilhelm I., König v. Pr. u. deutscher Kaiser. 7 Nahrung, als sie berieten, was mit den neuerworbenen Lndern Schleswig und Holstein geschehen solle. Denn auch hier-ber konnten sie sich nicht einigen. Da legte der Kaiser von sterreich den Bundesfrsten die Frage zur Entscheidung vor, und diese erklrten dem König Wilhelm den Krieg. Denn die meisten derselben waren aus dessen Macht eiserschtig. 9. Die Schlacht bei Kniggriitz (3. Juli). König Wilhelm stand fast allein gegen die brigen deutschen Staaten. Dennoch verlies der Krieg fr ihn durchaus siegreich. Unser Heer berraschte die Feinde durch die groe Geschwindigkeit, mit welcher es gegen dieselben vorging. Innerhalb weniger Tage besetzten einzelne Abteilungen Hannover, Sachsen und Hessen-Cassel. Unterdessen drang die Hauptmacht gegen die fter-reicher vor. Dieselben standen in Bhmen und hegten die grte Siegeszuversicht. Ihr Anfhrer von Bened ek redete die Truppen in folgender Weise an: Die Preußen haben auch nicht einen einzigen General, der Gelegenheit gehabt htte, sich auf dem Schlachtfelde heranzubilden. Sobald der Gegner ge-schlagen sein wird, werdet ihr in Feindesland euch ausrasten und diejenigen Erholungen in reichstem Mae in Anspruch nehmen, die eine heldenmtige, siegreiche Armee mit vollem Recht ver-dient haben wird." König Wilhelm hatte die bhmische Armee nach, dem Plane des Generals von Moltke in drei Abteilungen geteilt. Dieselben wurden von dem Prinzen Friedrich Karl, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und dem General Her-Wurth von Bittenseld angefhrt. Sie rckten von Norden und Osten her getrennt in Bhmen ein, sollten sich aber an der Elbe vereinigen. Denn hier vermutete man den Feind und wollte man eine entscheidende Schlacht schlagen. Ihr Marsch ging durch die beschwerlichen Gebirgspsse der Sudeten und der Lausitz,' auch traten ihnen feindliche Heere entgegen. Aber sie berwanden mutig und khn alle Hindernisse, trieben in blutigen Gefechten die Feinde vor sich her und trafen Ende Juni glcklich bei Gitfchin zusammen. Auch König Wilhelm langte am 2. Juli hier an und ber-nahm persnlich den Oberbefehl. Nicht weit von Gitfchin eut-
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