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1918

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 123 — mächte Europas einzuführen, erfüllte seine Seele. Preußen besaß alte Ansprüche auf einige schlesische Fürstentümer, die Österreich innehatte. Diese Ansprüche machte Friedrich bald nach seinem Regierungsantritt geltend. (Er verlangte von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia jene Teile Schlesiens, erbot sich aber dafür, sie im Kampfe gegen den Kurfürsten von Bayern zu unterstützen, der sie bedrohte. Maria Theresia wies Friedrichs Forderung ab, und so kam es zum (Ersten Schlesischenkriege. Mitten im Winter rückte Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein und nahm in einigen Wochen das ganze Land M Besitz. Dann gewann er gegen die heranziehenden Österreicher die erste größere Schlacht bei Mourvitz. Dort bewahrte sich zum erstenmal das neugeschulte preußische Kriegsheer. 3n vier Gliedern feuerte das Fußvolk, die ersten beiden knieten. Die österreichische Schlachtreihe wurde zerrissen. Dann gingen die Preußen in festem Schritt zum Sturm vor, und die Österreicher flohen. Friedrich nahm Schlesien in Besitz und richtete preußische Verwaltung ein. Später drang er in Böhmen ein, siegte zum zweitenmal (bei Lhotusitz) und "ötigte dadurch Österreich, ihm im Frieden von Breslau Schlesien abzutreten. 2. Der Zweite Schlesische Nrieg (1744—1745). Kberfriedlich merkte bald, daß Maria Theresia ihm Schlesien nicht lassen wollte. Da er sah, daß die Kaiserin gegen ihre andern Feinde siegreich war, so begann er den 3 ro e 11 e n S ch I e f i s ch e n K r i e g. 3n diesem stieg des Königs Ruhm noch höher, besonders durch die Schlacht bei Hohenfried berg (in Schlesien), wo er in einigen Stunden 7000 (Befangene wachte und 66 Kanonen nebst vielen Fahnen erbeutete. (Entscheidend wurde der Sieg bei Kesselsdorf (unweitdresden), wo die Preußen Unter dem tapfern Riten Dessauer steile, mit Schnee und Eis bedeckte Anhöhen erstiegen und den wohlverschanzten Feind mit gefälltem Bajonett in die Flucht trieben. Friedrich stieg vom Pferde, entblößte sein Haupt und umarmte den greisen Helden, der das preußische Heer so vorzüglich geschult und nun, am Ende seines Lebens, es noch einmal zum schönsten Siege geführt hatte. Überall geschlagen, machte Österreich von neuem Frieden, und Friedrich behielt Schlesien. 3. Friedrich als Regent. In den Friedensjahren, die jetzt folgten, widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Regierungsgeschäften. Hie hat ein Fürst tätiger für feines Volkes Glück gesorgt als er. „Ich bin", sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Hrbeit und Tätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich
1918

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 128

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 128 — griff er die Feinde an. Der Schreckensruf: „Die Preußen geben Den Hussen keinen Pardon", donnerte den Russen entgegen. „Und wir den Preußen nicht", hallte es in den russischen Reihen wieder, vom Morgen bis zum späten ctbend währte der Kampf. (Endlich beim Dunkel der Macht war der Sieg der Preußen entschieden. — Bald daraus stand Friedrich wieder den Österreichern gegenüber bei dem Dorfe hoch" kirch (in Sachsen). (Er hatte eine so geringschätzige Meinung von den Feinden, daß er ihnen den Mut zu einem Angriffe gar nicht zu« traute und ganz in ihrer Nähe ein offenes Lager bezog, „wenn uns die Österreicher hier ruhig lassen," sagte ein General dem Könige frei heraus, „so verdienen sie gehängt zu werden." Friedrich antwortete lächelnd: „Sie fürchten sich vor uns noch mehr als vor dem (Balgen." Doch diesmal hatte er sich geirrt. 3n der Stille der Nacht schlichen die Österreicher heran und überfielen die Preußen. Der König mußte sich zurückziehen, ctber der Unfall raubte ihm den Mut nicht, ctls die Artilleristen ohne Geschütz an ihm vorüberzogen, rief er scherzend: „Leute, wo habt ihr denn eure Kanonen gelassen?" „Der Teufel hat sie in der Nacht geholt", war die ctntrvort. „So wollen wir sie ihm bei Tage wieder abnehmen," erwiderte er; „nicht wahr, Grenadiere?" „Ja," sagten diese, „und sie sollen noch Zinsen dazu geben." 8. Die Schlacht bei Kunersdorf (1759). Doch die nächste große Schlacht fiel unglücklich für Friedrich aus. Sie fand statt bei Kunersdorf, nicht weit von Frankfurt an der ©der, gegen Russen und Österreicher, ctnfangs kämpften di^preußen siegreich; schon war ein Teil des feindlichen Heeres geschlagen, ctllein Friedrich wollte die ctrbeit nicht halb getan haben und führte seine schon ermatteten Krieger auch gegen die Truppen der Feinde, die am Kampfe noch gar nicht teilgenommen hatten. Da wendete sich das Glück des Tages; die Preußen wurden überwältigt und flohen. Umsonst suchte der König die Seinen zum Stehen zu bringen und stürzte sich in den stärksten Kugelregen. Zwei Pferde fielen ihm unter dem Leibe; eine Kugel schlug ihm in die Westentasche, prallte aber an seiner Tabakdose ab. „Kann denn keine verwünschte Kugel mein herz erreichen?" rief er I voll Verzweiflung aus, als er alles verloren sah. Fast mit Gewalt mußte man ihn aus dem Kampfe reißen. Die Niederlage war furcht6 bar; von seinem ganzen Heere blieben dem Könige nur wenige tausend Mann. ctber auch die Sieger hatten so bedeutende Verluste, daß der russische General sagte: „wenn ich noch einen solchen Steg erfechte, jo werde ich mit einem Stabe in der Hand allein die Nachricht nach
1918

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 129

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 129 — Rußland bringen müssen." Nach diesem Unglück wurde Preußen nur dadurch gerettet, daß die Feinde nicht verstanden, ihren Sieg zu benutzen. r Friedrichs letzte Siege; der Friede. Friedrich erhob irch bald wieder von seinem Unglück. So sehr sein Land von der unerhörten Kriegslast erschöpft, so gewaltig seine Armee durch die unaufhörlichen Schlachten zusammengeschmolzen war: der Heldenkönig £ ,auptete sich nicht allein mit (Ehren gegen die Feinde, er führte auch 'eine Opfern bald wieder zu neuen Siegen. Bei Liegnitz vergalt er den Österreichern den Überfall bei Hochkirch, indem er sie früh* Morgens überraschte und völlig aufs Haupt schlug (1760). 3n dem-'e.ben Jahre gewann ihm die Tapferkeit seines alten Generals steten einen großen Sieg bei Torgau. Da jubelte das Heer und £ef: „Unser großer König Fritz soll leben! Rber Vater Steten, unser yusarenkönig, auch!" — Freilich hatte Friedrich auch noch einzelne Unfälle zu bestehen. Selbst bis in seine Hauptstadt Berlin drangen emmal Russen und Österreicher vor und hausten dort einige Tage. obald aber der Ruf erscholl: „Der König kommt!", eilten die Feinde ”0n bannen. So groß war der Schrecken vor Friedrich selbst noch ann, als ihm fast alle Mittel ausgegangen waren, den Krieg gegen öte Übermacht fortzusetzen. Sein ausdauernder Mut, seines Heeres Begeisterung, seines Volkes hingebende Treue hielten ihn auch in der edrängtesten Lage aufrecht. Da zogen sich zuerst die Russen und Schweden vom Kampfe zurück. Ruch Frankreich fühlte sich matt und Machte Frieden, was hätte aber Maria Theresia allein Friedrich 9egenüber vermocht? Sie erkannte, daß Preußen nicht zu bezwingen, aß Schlesien ihm nicht wieder zu entreißen war, und schloß auf dem Jagdschlösse Hubertusburg in Sachsen Frieden. Der gewaltige siebenjährige Krieg war zu (Ende (1763). 57. Friedrich als Fürst und Mensch. 1. Friedrichs landesväterliches Walten. Friedrichs erste arge nach erkämpftem Frieden war darauf gerichtet, die Wunden l?eiicn* die der Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Das (Betreibe, as er für den nächsten Feldzug hatte aufkaufen lassen, verteilte er Saatkorn unter die verarmten Landleute; die Pferde, die für das efchütz und Gepäck bestimmt waren, gab er für den Ackerbau her. o b eignen Ersparnissen baute er niedergebrannte Ortschaften wieder ul und ließ notleidenden Gegenden Geldunterstützungen zufließen. finfci«, Lrzshkms«« «ms der W-Itg«schicht«. Ii. Ausg. A. 9
1918

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 112

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 112 — schlugen die Franzosen in mehreren Schlachten. Dennoch erlangte Ludwig, daß sein (Enkel König von Spanien wurde, wo dessen Nachkommen von nun an regierten. — Mit dem Wohlstände Frankreichs war es immer mehr rückwärts gegangen. Des Königs maßlose Pracht« liebe und Verschwendung, seine fortwährenden Kriege legten dem Volke unerträgliche Lasten auf; tüchtige Menschen hatte er ihres Glaubens wegen vertrieben. So hinterließ Ludwig, als er starb, ein zerrüttetes verarmtes Land. „Ahme mir nicht nach 1" sagte er selbst auf dem Sterbebette zu seinem Nachfolger. Das französische Volk aber jubelte bei der Nachricht von seinem Tode. 49. Des Großen Kurfürsten weitere Regierung. 1. Oie Schlacht bei Sehrbelttn. Rn dem ersten Kriege des Deutschen Reiches gegen Ludwig Xiv. (1674—1679) nahm auch das Kurfürstentum Brandenburg teil. Um sich dieses Gegners zu entledigen, bewog Ludwig die Schweden, in Pommern und die Mark einzufallen. Zunächst auf sich selbst angewiesen, rotteten sich hie und da die Bauern zusammen und fielen mit Heugabeln und Sensen über schwedische Abteilungen her. Ruf ihren Zahnen stand die Inschrift: „Coir sind Bauern von geringem Gut — Und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut." Der Kurfürst aber mit seinem Heere eilte vom Rhein nach Brandenburg zurück. Das herz blutete ihm, als er die von den Schweden niedergebrannten Dörfer, die verwüsteten Fluren sah. So schnell marschierte er auf die Schweden los, daß der größte Teil seines Fußvolkes zurückblieb. Trotzdem griff er mit Hilfe seines Feldmarschalls Derf f Iinger den gefürchteten Feind bei dem Städtchen Fehrbellin an (28. Juni 1675). Der Kurfjirft selber kämpfte mit heldenkühnheit. (Eine Schwadron hatte ihren tfauptmann verloren; da stellte er sich an ihre Spitze und rief: „Mut, Kinder! Ich, euer Fürst, bin jetzt euer Hauptmann und will siegen oder ritterlich mit euch sterben." (Er gewann den glorreichsten Sieg. Die Schweden wurden gänzlich geworfen und flohen eiligst zum Lande hinaus. Mit (Erstaunen erkannte alle lvelt die Kraft, die in dem brandenburgischen Heere und feinem tapfern Führer lebte. — Der Kurfürst erntete leider nicht die ge* hofften Fruchte dieses siegreichen Feldzuges, von dem Kaiser und den übrigen Bundesgenossen im Stich gelassen, sah er sich genötigt, mit Frankreich einen Frieden zu schließen, worin er fast ganz Pommern wieder an Schweden abtrat. Rls er die Urkunde unterzeichnete, rief er zornig aus: „Möge dereinst aus meinen Gebeinen ein Rächer entstehen.'
1918

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 125

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 125 — Hemden zuvor. Unvermutet drang er in Lachsen ein, schlug die heranrückenden (Österreicher (bei Lobositz), und das sächsische f)eer nahm er (bei Pirna) gefangen. Bas war der Anfang des großen Sieben-jährigen Krieges (1756—1763). 2. Schlacht bei Prag (1757). Friedrichs plötzlicher Angriff brachte alle seine Feinde in Bewegung. Rufter den (Österreichern rückten nun auch Franzosen, Russen und Schweden gegen ihn ins Feld; selbst das Deutsche Reich, das Friedrichs (Einfall in Sachsen für einen Unrechtmäßigen Friedensbruch erklärte, sandte ein Heer aus, um den Preußenkönig zu demütigen. So stand gegen ihn eine Macht von mehr als einer halben Million Krieger, denen er mit aller Mühe kaum 200000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch verzagte er nicht, wandte sich zuerst gegen die Österreicher und rückte in Böhmen ein. Bei Prag kam es zur Schlacht. (Es war ein heißer Kampf. Schon begann die Schlachtordnung der Preußen zu wanken. Da ergriff der alte Feldmarschall Schwerin t)ie Fahne, und mit dem Rufe: „Mir nach, Kinder!" trug er sie den donnernden Feuerschlünden entgegen. Rber er sank nieder, von vier Kartätschkugeln durchbohrt. Sein Heldentod entflammte die Preußen zu höchster Tapferkeit; unaufhaltsam drangen sie vorwärts. Zuletzt durchbrach Friedrich selbst die Witte der feindlichen Schlachtreihe, und der Sieg war gewonnen. (Es war ein teurer Sieg; 13000 Preußen lagen tot oder verwundet auf bent Schlachtfelde. 3. Schlacht bet Kolin (1757). Schort wenige Wochen später stand Friedrich einein zweiten österreichischen Heere bei dem böhmischen Städtchen Kolin gegenüber. Mutig griff er die doppelt so zahlreichen Feinde an. (Er selbst führte mit dem Degen in der Hand eine Kompanie gegen eine österreichische Batterie. Die Leute flohen, als sie in den Bereich der feindlichen Kugeln kamen; Friedrich aber achtete Nicht darauf und ritt immer weiter, bis einer seiner Adjutanten ihm Zurief: „wollen denn Ew. Majestät die Batterie allein erobern?" Jetzt erst erkannte Friedrich seine mißliche Lage, hielt das Pferd an, betrachtete die Batterie durch ein Fernglas und kehrte langsam zu den Deinigen zurück. Das Glück war ihm an diesem Tage entgegen; der königliche Held wurde zum erstenmal geschlagen. Friedrich war sehr niedergedrückt, aber seine Offiziere und Mannschaften zeigten sich voll tttut und vertrauen, wie die Truppen abmarschierten, saß der König traurig auf einem Brunnenrohr; als er aber ihre Begeisterung sah, rief er: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt, aber ich
1918

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 179

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 179 — nicht dulden, daß Preußen an Land und teilten wachse. Rus dem gemeinsam eroberten Schleswig-Holstein wollte Österreich einen neuen deutschen Kleinstaat unter dem Prinzen von Rugustenburg bilden, nur damit cs nicht an Preußen fiele. Rllein das nahegelegene Schleswig-Holstein war für Preußen zu wertvoll; denn die von zwei Meeren Umschlungenen Herzogtümer haben treffliche Seehafen, deren die junge Preußische Kriegsflotte dringend bedurfte. Kein Wunder, daß Preußen die mit seinem Blute befreiten Lande dauernd festzuhalten strebte, diesem Plane widersetzte sich Österreich, und so verwandelte sich die Waffenbrüderschaft, die Preußen und Österreich im Kriege gegen Dänemark verbunden hatte, bald in eine bedenkliche Spannung. ^uch alle die mittleren und mehrere kleine deutsche Staaten gönnten Preußen keinen Machtzuwachs. Wollte Preußen nicht schimpflich Zurückweichen, so mußte es zum Kampfe kommen. Es galt einen Krieg von gewaltiger Bedeutung für ganz Deutschland. Durch ihn Nutzte es sich entscheiden, ob Deutschlands Spaltung und Schwäche Unter der alten Bundesverfassung mit Österreichs (Oberleitung fort* dauern sollte, oder ob Preußen siegreich die ersehnte Neugestaltung es deutschen Vaterlandes herbeiführen werde. 4. Die Besiegung der norddeutschen Gegner. Rm *6.3uni 1866 brach der Krieg aus. Rasch rückten die Preußen gleich« in Hannover, Kurhessen und in Sachsen ein; in wenigen ^agen waren diese Länder in ihren Händen, ohne daß Blut geflossen J&ar. Denn das sächsische Heer wich nach Böhmen zurück; die kurulischen Truppen verließen ihr Land, und die Hannoveraner zogen Süden, um sich zu den Bayern durchzuschlagen. Rllein ein preußisch es Heer hielt die sich im Gefecht bei Langensalza (27. Juni) siegreich _ehauptenden Hannoveraner so lange fest, bis neu herangezogene -"Uppen sie von allen Seiten umringten. Da mußte das ganze hannoversche Heer, gegen 18000 Mann, die Waffen strecken. Hiermit ar Preußen seiner Heinde in Norddeutschland entledigt. 5. Die Schlacht bei Nöniggrätz. Österreich hatte in Böhmen *n Heer von 250000 Mann, dem sich noch 24000 Sachsen anschlössen. eu Oberbefehl über diese gewaltige Streitmacht führte der Feldzeug-jjeister Benedek. von Sachsen und Schlesien her rückten ihm die Vfcußen entgegen, in drei Heere geteilt. 3n mehreren siegreichen (Be* lochten drängten sie die Österreicher zurück, die sich nun bei der kleinen Se|tung Königgrätz in einer starken Stellung zur Entscheidungsrecht versammelten. Den Oberbefehl über die gesamte preußische 12*
1918

7. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — und Österreich-Ungarn seien am Ende ihrer Kraft. Mit nichten. Zwei große Heere, zu denen auch Bulgaren und Türken gehören, waren gegen Rumänien bereit. Unter (Oberleitung hindenburgs und unter Führung des Feldmarschalls von Mackensen und des Generals von Falkenhayn begann ein Feldzug, der an genialer Führung, an Heldenmut und Ausdauer der Truppen, an Strapazen und (Entbehrungen, an Siegen und Ehren zu den denkwürdigsten der Weltgeschichte gehört. Zuerst drang Mackensen von Bulgarien aus in die Dobrudscha ein, die er in heftigen Kämpfen bis zur Donau eroberte. Falkenhayn schlug in der Umfassungsschlacht bei Hermannstadt (26.-30. Sept.) und bei Kronstadt (7.-9. ©kt.) die Rumänen, drängte sie aus Ungarn zurück und erzwang sich in schwierigsten Gebirgskämpfen am Vulkan-, Ezurduk- und Törzburger paß die Übergänge über die Südkarpaten. Mackensen ging nun mit einem Teil seines Heeres bei Swistow über die Donau, vereinigte sich Hnfang Dezember mit Falkenhayn, und trieb die Rumänen vor sich her nach Osten, flm 6. Dez. 1916 ergab sich die stark befestigte Landeshauptstadt Bukarest ohne Kampf. Mackensen, der nun den Oberbefehl über beide Heere hatte, ließ seine Truppen nördlich einschwenken,rückte in der Dobrudscha bis zu den Donaumündungen vor, und durchbrach in der Weihnachtschlacht bei Rimnicul-Sarat die Stellung der Russen, die die fliehenden Rumänen aufgenommen hatten und in einer von den Karpaten bis Braila und Galatz reichenden Schlachtlinie die Moldau verteidigten. 3n Kämpfen am Sereth-Fluß ging dann der Bewegungskrieg in den Stellungskrieg über. Rumänien war, mit Ausnahme der Moldau, im Besitz des Vierverbandes. 5. Die Kämpfe der Türken bis Ende 1916. 1. Bit den Dardanellen. Mit Beginn der Feindseligkeiten (s. Nr. 1, 1) schloß die Türkei die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen. Die russische Flotte des Schwarzen Meeres griff nicht ernstlich an; sie wurde von der türkischen Flotte zurückgehalten, in der sich die deutschen Kreuzer G o e b e n (Sultan Iawus Selim) und Breslau (Midilli) hervortaten. Dagegen versuchten die Engländer und Franzosen, vom Kgäischen Meer aus die Durchfahrt zu erzwingen. Konstantinopel sollte fallen; dann
1918

8. Polen - S. 9

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6. Einfall der Mongolen (Tataren) 1241 9 Ii. Chronik des vinzent Raöfubef um 1200 (Bieloroffi, Monumenta Poloniae historica 11, S. 283). Nach dem Tode des Ifteffo hat seine Frau, da sie dem unreifen Sohne die Herrschaft nicht zu überlassen wagte, selbst die Herrschaft geführt. Da sie aber zu gewalttätig war, und besonders den Einheimischen, ja selbst den Kdeligen, ihre deutschen Dienstmannen und Knechte vorzuziehen anfing, wurde sie von den Bürgern verjagt und mußte in der Verbannung ihr Lebensende zubringen. Der kleine Kasimir blieb unter dem treuen Schuhe der vornehmen zurück. Ris dieser fast zum Itcanne herangewachsen war, wurde er unbilligerweise seines Erbes beraubt. Die Großen fürchteten nämlich, daß er das der Mutter angetane Unrecht an ihnen rächen werde und trieben ihn wie sie in die Verbannung. 6. Einfall der Mongolen (Tataren) Chronik des Bogufal um 1250 (Bieloroffi, Monumenta Poloniae Historica Ii, S. 561). 3m Jahre des Herrn 1241 zog Bathi)1, der König der Tataren mit den Heeren der Tataren,’ eines grausamen und unchristlichen Volkes, durch Rußlanö (Rufsia), um nach Ungarn einzufallen. Doch bevor er die ungarische Grenze überschritt, sanöte er einen Teil feines Heeres gegen Polen. Diese Truppen verwüsteten am Hfcherarittrvoch2 Staöt und Gebiet Sanöomir3; die Bewohner moröeten sie ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter, hierauf zogen sie durch Idislica4 vor Krafau, alles venvüstenö. Bei (Dppeln5 traten ihnen der Herzog wlaöislaus von (Dppeln und der Herzog Boleslaus von Sanöomir entgegen und griffen sie an. Doch balö rvanöten die herzöge sich zur Flucht, öa sie der Zahl der Feinöe und dem willen Gottes nicht zu wiöerstehen vermochten. Die Tataren verwüsteten soöann Sieraözien, L^czqcza und Kuja-roien6 und tarnen nach Schlesien, hier stellte sich ihnen Heinrich, der Sohn Heinrichs mit dem Barte, Herzog von Schlesien, Krakau und Polen", mit vielen Tausenö Bewaffneten auf der tdahtstatt von Liegnitz entgegen und griff sie voll vertrauen auf (Botfes Beistanö an. Doch Gott, der die Seinen wegen ihrer Sünöen züchtigt, ließ es zu, öaß der Herzog viele Tausenö seiner Mannen verlor und selbst Den Toö fanö. 1 Sonst: Batu ober peta. 2 13. Februar. 3 fln der Weichsel, nordöstlich von Krafau, damals schon eine deutsche Gemeinde mit deutschem Recht. * stuf halbem Wege zwischen Sanöomir und Krafau. 6 In Schlesien. 6 stlfo ganz Polen nörölich und westlich von der Weichsel, vgl. „Polen", S. 16. 7 Heinrich I. von Breslau mit dem Barte starb 1238. Er regierte auch in Krafau und föröerte hier das Deutschtum. Sein Sohn war Heinrich Ii. der Fromme, der nach feinem Dater auch die Herrschaft über das Gebiet von Krafau und einen großen Teil Grotzpolens übernommen hatte. (Quellenfammlung Ii, 144: Kainöl, Polen 2
1918

9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 97

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 97 - 2. Quelle: Schreiben des Knigs an seinen Minister von Podewils vom 16. Dez. 1740. bersetzung! G. Mendelssohn-Bartholdh a. a. O. S. 130. Schweidnitz, den 16. Dez. 1740. Mein lieber Podewils! Ich habe den Rubikon berschritten mit fliegenden Fahnen und unter dem Schlag der Trommeln. Meine Truppen sind voll guten Willens, die Offiziere voll Ehrgeiz, und unsere Generale drsten nach Ruhm. Alles wird nach unseren Wnschen gehen, und ich habe Ursache, alles mgliche Gute von dieser Unternehmung zu erwarten. Schicken Sie mir Blow^), sagen Sie ihm viel Liebes und lassen Sie ihn seines Herrn eigenen Vorteil sehen, kurz, bentzen wir die Kenntnis des mensch-lichen Herzens, lassen wir zu unsern Gunsten das Interesse, den Ehrgeiz, die Liebe, den Ruhm und alle Triebfedern, welche die Seele bewegen knnen, wirken. Entweder will ich untergehen oder Ehre von diesem Unternehmen haben; mein Herz sagt mir das Beste von der Welt voraus, kurz, ein gewisser Instinkt, dessen Grund uns unbekannt ist, verkndigt mir Glck und Erfolg, und ich wrde nicht wieder in Berlin erscheinen, ohne mich des Blutes wrdig gemacht zu haben, aus dem ich stamme, und der tapferen Soldaten, die ich die Ehre habe zu befehlen.' Leben Sie wohl, ich empfehle Sie der Obhut Gottes. Friedrich. 54. Letztwillige Verfgungen des Knigs vor seinem ersten Zusammen-treffen mit dem Feinde. 1741. Quelle: Schreiben des Knigs an seinen Bruder, den Prinzen August Wilhelm2). bersetzung: G. Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. 6. 134. Pogarell, den 8. April 1741. Teuerster Bruder, der Feind ist eben in Schlesien eingerckt; wir sind cht mehr als eine Viertelmeile von ihm entfernt. Der morgende Tag mu also der unser Schicksal entscheiden. Wenn ich sterbe, vergessen Sie nicht einen Bruder, der Sie immer sehr zrtlich geliebt hat. Ich empfehle Ihnen fr den Fall, da ich sterbe, meine teuerste Mutter, meine Diener und mein erstes Bataillon. Erinnern Sie sich meiner stets, aber trsten Sie sich der meinen Verlust; der Ruhm der preuischen Waffen und die Ehre meines Hauses heien mich handeln und werden mich bis zu Meinem Tode leiten. Sie sind mein einziger Erbe, ich empfehle Ihnen fr den Fall, da ich sterbe, diejenigen, welche ich *) Der schsische Gesandte in Berlin. *) Prinz August Wilhelm, geb. 1722. Er erhielt nach der Schlacht bei Kolin das Kommando der die geschlagene Armee, um mit ihr die Elblinie zu decken. Er entsprach den Erwartungen des Knigs nicht und nahm, nachdem der König ihn im Laqer bei fsev r. ^"o1!57.^ Un8nobe hatte fhlen lassen, am 30. Juli seinen Ab. schied. Er starb am 12. Juni 1758 zu Oranienburg. W u. O Heize-inghorst, Quellenlesebuch. Ii. 7
1918

10. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 98

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
98 - während meines Lebens am meisten geliebt habe: Keyserling!, Jordan, Wartens-leben1), Hacke-), der ein sehr rechtschaffener Mann ist, Fredersdorf) und (Sichel4), auf die Sie Ihr ganzes Vertrauen setzen knnen. Ich vermache 8000 Taler, die ich bei mir habe, meinen Dienern; alles, was ich sonst besitze, steht zu Ihrer Verfgung. Machen Sie jedem meiner Brder und meiner Schwestern ein Ge-schenk in meinem Namen; tausend Freundschastsversicherungen und Gre an meine Schwester von Bayreuth. Sie wissen, was ich der dieselbe denke, und Sie kennen besser, als ich es ausdrcken kann, meine zrtliche Liebe und die Gefhle der unvernderlichsten Freundschaft, mit welcher ich fr immer, teuerster Bruder, bis zum Tode bin $hr treuer Bruder und Diener Friedrich. 55. Prag ist genommen. 1744. Quelle: Brief des Knigs an den Feldmarschall Herzog von Holstein- Beck in Breslaus. bersetzung: Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S, 169. Prag, 16. September 1744. Mein lieber Holsteiner, Prag ist genommen. Wir hatten 16000 Kriegsgefangene. Lassen Sie ein paar Kanonen auf den Wllen Viktoria schieen und ein Tedeum singen. Schicken Sie einen Offizier an Marwitz, um ihn zu benach-richtigen. Der Markgraf Wilhelm ist an meiner Seite gefallen. Wir haben nur 30 Tote und 66 Verwundete, darunter keinen Offizier. 56. Die Schlacht Bei Hohensriedberg. 1745. Quelle: Schreiben des Knigs an den Minister von Podewils. bersetzung: G. Mendelssohn-Barthldy a. o. O. S. 177178. Schlachtfeld von Hohenfriedberg, 4. Juni 1745. Lieber Podewils, ich berichte Ihnen in drei Worten, da wir soeben einen vollstndigen Sieg der den Feind davongetragen haben. Wir haben 5000 Gefangene gemacht, darunter 30 Offiziere, 5 oder 6 Generale, 66 Fahnen, 3 Standarten und 8 Pauken erobert. sterreicher und Sachsen haben zusammen 34000 Mann an Toten und Verwundeten aus dem Schlachtfelde gelassen. Unsere Ka-vallerie hat Wunder getan, ebenso die Infanterie, alle Truppenteile haben sich aus-gezeichnet. Sie waren alle im Feuer, kurz, nichts hat versagt. Die Schlacht sing um 4 Uhr an und dauerte auf der ganzen Linie bis 11. Truchfe ist gefallen, der arme Oberst Kahlbutz, Massow, von Hacke und Schwerin von Meinem Regiment 1) Graf Wartensleben war Oberst und Generaladjutant des Knigs. 2) Graf Hacke war Oberst und Generaladjutant bei Friedrich Wilhelm I. Er behielt diese Stellung auch bei Friedrich. 3) Geheimer Kmmerer. *4) Kabinettsrat. ) Stellvertretender Gouverneur von Breslau,
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