Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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einem Ritt durch sein im Dreißigjährigen Kriege verwüstetes Land,
neben seinem Pferde an einer Quelle steht und auf Mittel und Wege
sinnt, der allgemeinen Notlage abzuhelfen. Alle drei protestantischen
Kirchen - die Marien- oder Hauptkirche, die Garnison- und die
Iohanniskirche — sind durch Fürsorge der Herzöge entstanden. Als
aber Karl I. seine Residenz 1753 nach Braunschweig verlegte, zogen
gegen 3000 Wolfenbütteler nach Braunschweig, und als bald darauf
Herzogliches Lchloß in Wolfenbüttel.
der Siebenjährige Krieg viele Leiden brachte, nahm der Wohlstand
ab, und Wolfenbüttel wurde eine stille Stadt. Gewerbtätigkeit,
Gartenbau und Schulen erwirkten aber in letzter Zeit ein neues Auf-
blühen.
Einen prächtigen Eindruck macht das in französischem Baustiel er-
richtete Schloß mit gewaltigem Turm. Jetzt dient es der „Schloß-
schule", einer höheren Mädchenschule nebst Lehrerinnenseminar. An
dem Schloßplatz, auf welchem ein Kriegerdenkmal steht, befindet sich
das Herzogliche Konsistorium (Kirchen- und Schulbehörde). Gegen-
über zeigt man das einstige einfache Wohnhaus des Dichters Gott-
hold Ephraim Lessing. Er wirkte von 1770 bis 1781 „in seinem
lieben, einsamen Wolfenbüttel" als Bibliothekar an der berühmten
Bibliothek, die jetzt in einem schönen Gebäude etwa 300000 Bände,
7000 zum Teil außerordentlich wichtige Handschriften und viele Öl-
gemälde umfaßt. Am Kornmarkt steht die Marienkirche, ein drei-
schiffiger Hallenbau, „ein Prachtbau deutscher Renaissance". In der
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TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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1885: 85000, 1890: 101 000, 1900: 128000, 1905: 136000 Ein-
wohner.
Braunschweig (der Andreasturm). liegt unter 52° 16' 9" nörd-
licher Breite und 10° 31' 31" östlicher Länge. Die Seehöhe beträgt
etwa 70 m.
Bei unserem Rundgang durch die Innenstadt folgen wir der
alten Einteilung in die 5 Weichbilder und die Burg.
2. Altstadt. Der Kohlmarkt hat seinen Namen von den
Holzkohlen, welche früher die Köhler des Harzes hier verkauften.
In alter Zeit war er von größter Bedeutung: hier kreuzten die
mächtigen Verkehrsstraßen, welche von Norden nach Süden, von
Westen nach Osten führten. Cr war im 11. Jahrhundert der Mittel-
punkt des Ortes, der Marktniederlassung, und die Ulrichskirche, welche
an der Stelle des jetzigen Brunnens stand, war die Kirche des Mark-
tes Braunschweig. Noch heute ist es der verkehrsreichste Platz der
.Stadt. Am Eingang in die Schuhstraße stehen die Privathäuser
Sonne, Mond, Stern und Rose. In der „Rose" stieg Lessing ge-
wohnlich ab, wenn er von Wolfenbüttel hierher kam. Nach den
Hutfiltern zu erinnert ein Schild an einem Hause an den Leuen-
türm, in welchem früher ein Löwe gehalten wurde- hier war das
Ulrichstor.
An der Spitze des Dreiecks, das der Bankplatz bildet, ist
eine Schokoladenfabrik in einem Renaissancebau vom Jahre 1592, der
Jahrhunderte dem Gymnasium Martino Katharineum, (jetzt Breite-
straße) gedient hat. Ein Bild des Portals zeigt den Bischof St. Mar-
tin, wie er seinen Mantel mit einem Armen teilt. Südöstlich, dem
Bahnhof zu, liegt das im gotischen Stil erbaute Reichspostge-
bäude und das große Waisenhaus zu „Unserer lieben Frauen"
(Beatae Mariae Virginis).
Der Altstadtmarkt (90 m lang, über 50 m breit) ist Mittel-
punkt der Altstadt und war früher auch Hauptverkehrs- und Ver-
gnügungsplatz der ganzen Stadt, bis über die Mitte des 18. Jahr-
Hunderts auch Richtstätte.
Als das bemerkenswerteste alte Rathaus Deutschlands und eine
Perle der Gotik wird das Altstadtrathaus gepriesen. Es besteht aus
zwei, fast rechtwinklich zusammenstoßenden Flügeln, die je vier Bo-
gengänge haben, geziert mit Lauben und hohen Giebeln. Die neun
Bildsäulen dieser Lauben stellen vier deutsche Könige aus dem Sachsen-
Hause dar - von der Martinikirche an: Heinrich I., Otto I., Ii., Iii.,
ferner in der Mitte Kaiser Lothar, endlich vier Welfenfürsten: Kaiser
Otto Iv, Heinrich den Löwen, Herzog Wilhelm von Lüneburg, Herzog
Otto das Kind. Mit Ausnahme Lothars sind auch die Gemahlinnen
mit dargestellt. Der große Saal hat eine reich bemalte Balkendecke,
an den Wänden aber Brustbilder braunschweigischer und anderer
Fürsten' er wird zu Festlichkeiten und Vorträgen benutzt. In den
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Extrahierte Personennamen: Lessing Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Lothar Otto Heinrich Heinrich Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Otto
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1867 die Herzogliche Münzean ihr liegen das Polizeigebäude und
der Iustizpalast.
Nördlich von der Burg Dankwarderode liegt der Ruhfäutchen-
platz, benannt nach den früher hier wohnenden Hofdienern, die über
ihre weißen Strümpfe Gamaschen trugen und den Spitznamen Rauh-
füßchen (Ruhfäutchen) bekamen. Dem Dom gegenüber erhebt sich bis
61 m das im frühgotischen Stil aus Hilssandstein erbaute neue Rat-
haus. Nördlich davon steht das Finanzgebäude, gleichfalls in
frühgotischem Stil, und das Behörden haus (Ministerium, Herzog-
liche Kammer usw.), beide aus Elmkalkstein erbaut.
6. Der Hagen. Während am Westufer der früher mitten durch
die Stadt von Süden nach Norden fließenden Oker die Weichbilder
Altstadt, Sack und Neustadt lagen, breiteten sich am rechten Ufer die
Altewiek und der Hagen aus. •'
Der Hagen, nördlich der Burg, wurde von Heinrich dem Löwen f Cf. J/2?'
gegründet, dem eine dankbare Nachwelt mitten auf dem Hagenmarkt
ein Denkmal, den Heinrichsbrunnen, errichtet hat. Auf drei
miteinander verbundenen, mit Löwen geschmückten Becken steht der
Fürst im Herrschermantel, im rechten Arm das Schwert haltend, im
linken aber das Modell der von ihm gegründeten Katharinenkirche.
An den Posamenten der sechs Säulen stehen die Wappen der fünf
Weichbilder und eine Inschrift. Nördlich von der Kirche spendet ein
ruhender Löwe Wasser. Die schöne Katharinenkirche wurde im
romanischen Stil angelegt, dann aber im gotischen ausgebaut. Bon
besonders schöner Wirkung ist das Rundbogenportal, darüber die
Fensterrose und das gotische Glockenhaus. Der südliche, 77 m hohe
Turm ist mehrmals durch Feuer zerstört worden. Aus dem Hagen-
markt wurden im 14. Jahrhundert Tile von dem Damme und im
17. Jahrhundert Hennig von Brabant unschuldig hingerichtet. Nach
letzterem wurde die Brabantstraße benannt. An der Südseite des
Platzes stand einst das Rathaus des Hagens und später das Opern-
haus. Nordwestlich führt ein Eingang zu der Städtischen
Markthalle. Nördlich führt die Wendenstraße nach dem Wenden-
tor, östlich die Fallersleberstraße nach dem Fallerslebertor (Richtung
nach Fallersleben!), östlich vom Bohlweg der Steinweg nach dem
Steintor. Zwei Straßenzüge führen vom Hagenmarkte südlich nach
dem Herzoglichen Schlosse: der Bohlweg, der seinen Namen von den
Bohlen hat, die der sumpfigen Beschaffenheit wegen in alter Zeit
gelegt waren,' sodann die Wilhelmstraße (an der das Geburtshaus
des großen Rechenmeisters und Astronomen Karl Friedrich Gauß
steht) und der Ritterbrunnen, benannt nach den Tempelrittern, die in
dieser Gegend wohnten.
Das Herzogliche Schloß am Bohlweg, einer der schönsten
Fürstensitze, wurde zu Beginn der Regierungszeit des Herzogs Wil-
Helm aus Sandsteinguadern gebaut an der Stelle, wo früher der
„Graue Hof" des Jisterzienserklosters Riddagshausen stand. Es
ist 114 m lang und 23 m hoch und wird gekrönt von der 10 m
Oppermann, Landeskunde. 4
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Hagen Hagen Hagen Heinrich_dem_Löwen Heinrich Hennig Hagens Karl_Friedrich_Gauß Karl Friedrich Oppermann
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Umflutgräben um 69,3 m aufstaut. Der Wasserspiegel unterhalb der
Wehre wird bei Olper um 66,2 m gestaut. Südlich befindet sich bei
Eisenbüttel das erste Wehr mit 70,9 m Stauhöhe.
Aus dem Wendentor führt die Hamburgerstratze am Schlachte-
hause und Schützenhause vorbei nach Rühme und Wenden. Vom
Fallerslebertorwall gelangt man nordwärts nach der Technischen Hoch-
schule und dem Nordbahnhofe. In der auf Anregung des Abtes
Jerusalem von Herzog Karl I. als Collegium Carolinum gegründeten
Technischen Hochschule studieren etwa 700 junge Leute Baukunst,
Ingenieur- und Maschinenbauwesen, Elektrotechnik, Chemie-, Phar-
mazie u. a. Nördlich ist inmitten großer Spargelfelder beim Dowesee das
städtische Wasserwerk, das täglich bis zu 16000 cbm trinkbares Wasser
liefert. In dieser Gegend hat man zahlreiche Gerätschaften aus der
Steinzeit gefunden. Die Schunter bezeichnet die Nordgrenze des Stadt-
gebiets. Nordöstlich zieht das mit herrlichem Nadel- und Laubwald
bestandene Querumer Holz. Am Fallerslebertore liegt südlich die
Infanteriekaserne, nördlich der Votanische Garten. Nordöstlich gelangen
wir nach Gliesmarode an der Wabe und nach Querum an der
Schunter.
Nördlich und südlich vom Theater liegt der schöne Vh ha große
Herzogliche Park. Nordöstlich vom Hoftheater erinnert das Franz
Abt-Denkmal an den Komponisten des Liedes: „Wenn die Schwal-
den heimwärts ziehn", der hier als Hofkapellmeister gewirkt hat.
Inmitten eines Villenviertels führt die 30 m breite Kaiser Wilhelm-
straße an der Paulikirche vorbei nach dem vielbesuchten bewaldeten
Stadtpark, hinter welchem sich die Garnisonkirche in romanischem
Stil erhebt und sich der neue Spielplatz ausbreitet. Südöstlich erstreckt
sich der Prinz Albrecht-Park (mit Prinz Albrecht-Gedenkstein) bis
zu dem 92 m hohen Nußberg, auf welchem das Olfermann-Denkmal
steht. Aus dem Rogenstein des Nußberges wurden früher Kirchen
und Häuser in Braunschweig erbaut. Von hier hat man eine schöne
Aussicht auf die Stadt und auf das nahe Riddagshausen, in
dessen berühmter Klosterkirche Abt Jerusalem, der Lehrer und Freund
Herzog Karls I., begraben liegt. Viel besucht werden der Grüne Iä-
ger, die Vuchhorst und die fischreichen Teiche, die einen Schmuck der
Landschaft bilden.
Im Süden des Herzoglichen Parks erhebt sich das Herzog-
liche Museum. Den Grund zu den reichen, wertvollen Sammlun-
gen hatte Herzog Anton Ulrich in seinem Lustschlosse Salzdahlum ge-
legt. Herzog Karl I. schuf im Paulinerkloster am Bohlwege ein
Kunst- und Nationalkabinett. Während der Fremdherrschaft wurden
aber viele Kunstschätze nach Paris und Kassel geschafft und nur
zum Teil wieder zurückgegeben. Am wertvollsten ist das Onyxgefäß,
für welches Napoleon 500000 Frank bieten ließ, ein Ölkrug, der
die Familie des Kaisers Tiberius darstellt, wie sie der Gottheit Opfer
bringt. Im Museum finden wir auch viele Denkwürdigkeiten des Fürsten-
Hauses, den Prachtmantel Kaiser Ottos Iv., Luthers Doktorring und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_I. Karl_I. Franz
Abt-Denkmal Franz Karls_I. Karls_I. Anton_Ulrich Karl_I. Napoleon Frank Tiberius Ottos_Iv. Ottos_Iv.
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5. Hier beginnt die Braunschweigische Braunkohlen-
mulde mit zahlreichen Schächten und Tagebauten. Sie erstreckt sich
zwischen dem Ostrande des Elms und dem Westrande der Helmstedter
Höhen, von Süpplingenburg im N. bis Offleben im S., ist über 20 km
lang und 6 km breit und hat 15 abbauwürdige Flöze (Prinz Wilhelm,
Treue, Trendelbusch, Karoline). Man schätzt den Kohlenreichtum aus
2000 Millionen Kubikmeter.*) In diesem Gebiet hat sich eine groß-
artige Brikett-Fabrikation entwickelt. In den vielen Zuckerfabriken
im Vraunschweigischen und Mag-
deburgischen werden die Dampf-
Kessel vorwiegend mit diesen
Kohlen geheizt. Ihre Fortsetzung
findet diese Braunkohlenmulde
bis Oschersleben und geht jen-
seits der Oscherslebener Alluvial-
niederung in die Egeler Braun-
Kohlenmulde über.
6. Helmstedt (d. h.
Stätte des Heimo**), über
16000 Einwohner- der Bahn-
hof 140 m hoch. In einer Ein-
senkung (Mulde) zwischen dem
Elm und dem kohlenreichen Elz
im Sm. und dem mit präch-
tigen Buchen bestandenen Lapp-
wald im No. liegt gar freund-
lich in waldreichem Hügellande
Helmstedt, die älteste Stadt
des Herzogtums, etwa gleichweit
entfernt von den alten Handels-
orten Braunschweig und Magde-
bürg. Bereits um das Jahr 800
gründeten Mönche hier ein Kloster, das nach dem berühmten Abt Ludger,
dem ersten Bischof von Münster, Ludgerikloster genannt wurde. An Lud-
ger erinnert auch am Ludgeriborn vor der Stadt ein eisernes Kreuz,
welches den Missionsbefehl als Inschrift hat- hier sollen seine Mönche
heidnische Sachsen getauft haben. Zur Zeit Heinrichs des Löwen
entstand das Augustiner-Nonnenkloster Marienberg mit schöner
Kirche. Es dient jetzt als Krankenhaus, Mädchenschule und Land-
wirtschaftliche Haushaltungsschule- kunstvolle Altardecken werden hier
gestickt.
Im Mittelalter blühte Helmstedt, das zur Zeit des ersten Kreuz-
zuges Stadtrecht erhalten hatte, als Hansestadt auf, besonders aber
*) 3m Herzogtum förderte man 1887: 400000 Tonnen Braunkohlen, 1908:
2 280000 Tonnen im Werte von 9 Millionen Mark.
**) H. hieß 952 Helmonstede, d. h. Heimos Ort (althochdeutsch stat, nieder-
deutsch stidde — Ort, Statte.)
Iuleum in Helmstedt.
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karoline) Ludger Heinrichs
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später durch die'begründung der berühmten Universität Iuleum durch
Herzog Julius (1576), die jedoch 1810 wieder aufgehoben wurde.
(Jetzt dient das einer Kirche ähnliche Iuleum als Aula und Bib-
liothek des Gymnasiums.) Kurz vorher war das Ludgeri- (Venedik-
tiner-) Kloster in eine braunschweigische Domäne verwandelt worden.
Unter den Schulen erfreut sich weiten Rufes die mit Realklassen
verbundene Berechtigte Landwirtschaftliche Schule. Der Bergbau auf
Kohlen beschäftigt mehrere tausend Menschen- Hunderte von Menschen
arbeiten in den Keuper-Sandsteinbrüchen des Lappwaldes und in den
Kalibergwerken des benachbarten Vehndorf.
Westlich von Helmstedt finden wir die Lübbensteine, zwei Heid-
nische Opfer- und Begräbnisstätten, die ältesten Baudenkmäler, die
das Herzogtum auszuweisen hat. Vier Eisenbahnen verbinden Helm-
stedt nach allen Himmelsrichtungen: von W. nach O. die Bahn Braun-
schweig-Magdeburg, nach S. Helmstedt-Schöningen-Ierxheim, nach N.
Helmstedt-Weferlingen-Öbisfelde.
Nach O. führt eine Kastanienallee in einer Stunde nach dem
schönen Bade Helmstedt im Lappwald.
Eine Stunde nordwestlich entfernt liegt Emmerstedt. Hier
jagte der Wirt einst mit groben Worten die Knechte von der Kegel-
bahn und sagte doch den Studenten, die zum Kegeln von Helmstedt
gekommen waren, er habe es jenen „durch die Blume" zu verstehen
gegeben („Emmerstedtsche Blume"). Eine Stunde nördlich von Helm-
stedt, in der Einsamkeit des Lappwaldes, liegt Marienthal' hier
war früher ein Iisterzienserkloster, in welchem fromme Mönche ein
strenges Leben führten.
Eine Wegstunde ostwärts von Helmstedt beginnt bereits die
Provinz Sachsen. (Die Bahn fährt kurz vor Eisleben über die Aller,
die 5 km südwärts entspringt, und durch die Magdeburger Börde
nach Magdeburg.)
7. Das braunschweigische Allergebiet. In das Hauptge-
biet des Herzogtums dringt von Fallersleben (Geburtsort des Dich-
ters Hoffmann von Fallersleben) aus ein tiefer Einschnitt nach Süd-
osten bis zum Dorm und Lappwald, der zum Teil mit schönen Buchen-
wäldern bestandene Hasenwinkel, und nur ein schmaler Zwickel
erstreckt sich nach Nordnordwest („die unbequeme Stuhllehne"). Das
ist das braunschweigische Allergebiet.
Die Aller, der größte Nebenfluß der Weser (260 km lang),
entspringt in der Provinz Sachsen, östlich von Schöningen zwischen
Oschersleben und Eilsleben am Rande der fruchtbaren Börde, 148 m
hoch (— aber die Oker 880 m! —) in mooriger, flacher Gegend, und
hat daher nur schwaches Gefälle. Ihre Ufer sind flach und werden
von Öbisfelde ab von Marschen und Sümpfen begleitet, die im Früh-
ling oft weite und breite Wasserflächen bilden. Zuerst zieht sie bis
Öbisfelde nahe der Ostgrenze des Herzogtums nach Nordnordwest,
dann durchfließt sie in westlicher Richtung etwa 10 km das Amt
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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unterstützte die Bauern bei Bestellung der Äcker und wehrte dem Raubgesindel.
Jedes Kind wurde zum Schulbesuch verpflichtet, und die Helmstedter Universität
blühte neu auf. Allmählich erholte sich auch Wolfenbüttel wieder von den Leiden
einer 16jährigen Besetzung durch die Kaiserlichen. Eine neue Vorstadt wurde nach
deni Herzoge Auguststadt genannt. Die dankbare Nachwelt hat ihm auf dem
Marktplatze in Wolfenbüttel ein sinniges Brunnen-Denkmal errichtet.
15. Anton Ulrich (1704—14). Der fromme und bescheidene Herzog Rudolf
August (1666—1704) nahm zum Mitregenten seinen Bruder Anton Ulrich an,
einen begabten, tatkräftigen und prachtliebenden Fürsten. In brüderlicher Liebe
blieben beide vereint bis zum Tode Rudolf Augusts. Nun führte Anton Ulrich
die Regierung allein. In Salzdahlum baute er im französischen Stil ein groß-
artiges Schloß in einem mit Wasserkünsten, Grotten und Standbildern geschmückten
Park. In Wolfenbüttel errichtete er das Bibliothekgebäude und eine Ritter-
akademie für die Erziehung vornehmer Jünglinge. In Braunschweig baute er
das Schauspielhaus und die katholische Nicolaikirche. Er dichtete Romane, Sing-
spiele und geistliche Lieder. In unserm Gesangbuche sind von ihm das Trostlied:
„Lasz Dich Gott" (Nr. 363) und das Morgenlied: „Nun tret' ich wieder aus der
Ruh' und geh' dem sauren Tage zu, wie mir ist auferleget" (Nr. 424). Im hohen
Alter trat er zur katholischen Kirche über; Katholisch wurde auch seine Enkelin
Elisabeth Christine, die sich mit dem späteren Kaiser Karl Vi. vermählte und die
Mutter der Kaiserin Maria Theresia wurde. Eine andere Enkelin, die Gattin
des ältesten Sohnes Peters des Großen wurde, blieb ihrem Glauben treu. Vor-
teile erlangte er durch den Glaubenswechsel nicht; andererseits erwuchs seinen
evangelischen Untertanen auch kein Nachteil. Da Anton Ulrichs Söhne und
Nachfolger (August Wilhelm und Ludwig Rudolf) ohne männliche Erben starben,
so fiel das Herzogtum an die bevernsche Linie.*)
*) Die bevernsche Linie.
August d. 3. f 1666
Rubolf August, Anton Ulrich, ' Ferdinand Albrecht I.,
1" 1704 -j- 1714 Stifter der Nebenlinie
Braunschweig Bevern.
August Wilhelm, Ludwig Rudolf, Ferdinand Albrecht Ii.,
t 1731 f 1735 f 1735
Karl I.,
t 1780
Karl Wilhelm Ferdinand,
f 1806
Friedrich Wilhelm,
t 1815
Karl Ii., Wilhelm,
t 1873 f 1884
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Anton_Ulrich_( Rudolf Rudolf August Anton_Ulrich Rudolf_Augusts Rudolf Augusts Anton_Ulrich Elisabeth_Christine Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Anton_Ulrichs_Söhne August Wilhelm Ludwig_Rudolf) Ludwig Rudolf August August Anton_Ulrich Ferdinand_Albrecht_I. Ferdinand Albrecht_I. August Wilhelm Ludwig_Rudolf Ludwig Rudolf Ferdinand_Albrecht_Ii Ferdinand Albrecht Karl_I. Karl_I. Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Ii Karl Wilhelm
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16. Unterwerfung der Stadt Vraunschweig (1671). Drei Jahrhunderte
lang hatte die stolze freie Stadt Braunschweig ihre Selbständigkeit gewahrt. Durch
den 30jährigen Krieg war sie nun aber verarmt und seufzte unter einer großen
Schuldenlast; die Hansa war aufgelöst; sehr unzufrieden war die Bürgerschaft
mit der Verwaltung. Da schlugen die verbündeten welfischen Truppen, 20 000
Mann stark, gegen die von nur 220 Söldnern verteidigte Stadt ihr Hauptquartier
in Riddagshausen auf; zwischen St. Leonhard und dem Wendentor waren 100
große Geschütze aufgestellt. Schon nach kurzem Widerstand wurde die Stadt
genötigt, sich zu unterwerfen, und kam nun in den alleinigen Besitz der Herzöge
Rudolf August und Anton Ulrich. Jetzt wurden die bislang getrennt verwalteten
fünf Weichbilder vereinigt; statt 14 Bürgermeistern genügten nun 4, statt 31
Ratsherren 8. Nicht ohne eigene Schuld — der alte Gemeinsinn der Bürgerschaft
war erloschen — sank Braunschweig nun aus fast völlig freier Stellung zu einer
armen Landstadt herab.
17. Erwerbung Thedinghausens. Braunschweiger Truppen fochten unter
der Regierung des Großen Kurfürsten tapfer gegen die Schweden. Im Frieden
von Celle traten die Schweden Bremen und Verden an die Welfen ab; das Amt
Thedinghausen fiel an Braunschweig (1679).
18. Kar! I. (1735—80). Mit Karls I. Vater war die bevernsche Linie
zur Regierung gekommen, deren letzter Sproß Herzog Wilhelm gewesen ist.
Vielfache Verwandtschaft verband Karl I. mit der preußischen Königsfamilie.
Seine Schwester Elisabeth Christine vermählte sich (in Salzdahlum) mit Friedrich
dem Großen, eine andere, Luise Amalie, mit dessen Bruder August Wilhelm;
sie ist die Stammmutter des jetzt regierenden preußischen Königshauses geworden.
Karl hatte Friedrichs des Großen Schwester zur Gemahlin. Eine Tochter ver-
mählte sich mit dem nachmaligen König Friedrich Wilhelm Ii.
Karls I. Freigebigkeit, die Aufwendungen für wohltätige Einrichtungen, für
Schulen und für Kunst, seine Prachtliebe und der Siebenjährige Krieg stürzten das
Land in fast unerträgliche Schuldenlast. In Delligsen schuf er die „Karlshütte",
in Fürstenberg die berühmte Porzellanfabrik, in Braunschweig das Kollegium
Karolinum, die jetzige Technische Hochschule, und das Herzogliche Museum. Das
Volksschulwesen förderte er durch eine „Schulordnung", die den Schulzwang
schärfer durchführte, und durch die Errichtung der Lehrerseminare in Wolfenbüttel
und Braunschweig. Reformierten Pfälzern gewährte Herzog Karl einen Zufluchts-
ort in Veltenhof. Nach Wolfenbüttel berief er (1770) zum Bibliothekar den
Dichter Lessing. 1753 verlegte er seine Residenz nach Braunschweig. Sein jüngster
Sohn Leopold fand bei einem Versuche, Mitmenschen aus den Fluten der Oder
bei Frankfurt zu retten, den Tod. (Denkmal, Leopold-Stiftung.)
Karls Tochter Anna Amalie vermählte sich mit dem Herzog von Sachsen-
Weimar. Sie war die Freundin Herders und Goethes, ihr Sohn Karl August
der Freund Goethes.
19. Herzog Ferdinand. Von Herzog Karls fünf Brüdern kämpften drei
in preußischen Heeren. Zwei starben den Heldentod, ein dritter, Ferdinand, war
einer der ersten Feldherren seiner Zeit und wurde im Siebenjährigen Kriege zum
„Schützer des deutschen Westens", denn die Franzosen besiegte er glänzend bei
Krefeld und bei Minden.
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Extrahierte Personennamen: Leonhard Rudolf_August Rudolf August Anton_Ulrich Karls_I. Wilhelm Karl_I. Elisabeth_Christine Friedrich Friedrich Luise_Amalie August Wilhelm Karl Karl Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls_I. Karl Karl Wolfenbüttel Lessing Leopold Leopold Karls Anna_Amalie Goethes Karl Karl August Goethes Ferdinand Ferdinand Karls Karls Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Riddagshausen Schweden Celle Salzdahlum Fürstenberg Wolfenbüttel Braunschweig Veltenhof Braunschweig Frankfurt Karls Sachsen-
Weimar Krefeld Minden
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Gruft ruhen 28 Mitglieder des Herzogshauses aus dem 17. und
18. Jahrhundert. In der Nähe ist das Landeshauptarchiv mit
20000 Urkunden des Herzoglichen Hauses, der Klöster, der Behörden,
der Gemeinden und vieler Familien. — Früher durchzogen die Stadt
viele Okerarme und Gräben, die mit malerischen Hinterhäusern be-
setzt waren. Wegen entfernter Ähnlichkeit mit Venedig wird ein Stadt-
teil Klein-Venedig genannt. Aus dem frischen Grün der die Stadt
im Osten und Süd-Osten umgebenden herrlichen Wallanlagen lugen
Lehrerseminar, Gymnasium, Bürgerschule, Stadttheater und Kasernen
für die 1. Abteilung des Artillerieregiments Nr. 46 hervor. Sorg-
fältig werden die Ländereien mit Gartenfrüchten bebaut, die von den
Gärtnern meist nach Vraunschweig und nach dem Harze verkauft
werden. Bezeichnend wird Wolfenbüttel wegen seiner vielen guten
Vildungsanstalten eine Schulstadt genannt. Eine israelitische Schule,
die Samsonschule, erhebt sich dicht am vielbesuchten Lechlumer Holz,
das nach dem früheren Dorfe Lechede seinen Namen trägt. Hier war
einst für die Herzogin Antoinette Amalie ein Lustschloß erbaut, - da-
her der Name Antoineüenruh.
7. An verschwundene Pracht erinnert auch das östlich vom Lech-
lumer Holz gelegene Dorf Salzdahlum (Dahlum Talheim), das
nach einer jetzt eingeganzenen Saline seinen Namen hat. Hier hatte
gegen Ende des 17. Jahrhunderts Herzog Ulrich, „der Dichter auf
braunschweigischem Thron", im französischen Stil ein großartiges Lust-
schloß in einem mit Wasserkünsten, Grotten und Standbildern ge-
schmückten Park' erbauen lassen. In der Kapelle wurde Friedrich Ii.
der Große mit Prinzessin Elisabeth Christine getraut. Wertvolle Gemälde
aus der Galerie wurden von den Franzosen geraubt oder kamen nach
Braunschweig- das Schloß wurde 1813 niedergerissen.
V. Die Haupt- und Residenzstadt Braunschweig.
Bronseroik, du leiwe Stadt
Vor veel dusend Städten!
1. Allgemeines. Zweierlei hat Braunschweigs Blüte und
Macht im Mittelalter begründet: es war der Kreuzpunkt wichtiger
Haadelslinien und nahm in der mächtigen Hansa eine bedeutsame
Stelle ein. Auf dem jetzigen Kohlmarkte kreuzten sich die wichtige
Straße von Kän und Hildesheim nach Magdeburg und die nicht
minder bedeutende von Frankfurt a. M. nach Lüneburg und von da
nach Hamburg und Lübeck. Ferner lag wenig unterhalb der Burg,
an der Kaiserstraße, die Stelle, bis zu der die Lastschiffe von der
Weser und Aller Hernie Oker hinauffahren konnten, w£_alsa alle
Waren vom Schiff auf die Achse und umgekehrt von der Achse auf das
Schiff umgeladen oder für das Umladen aufgestapelt werden mußten.
Die Stadt zählte 1910 über 143000 Einwohner. 1660 hatte
sie 15 000 Einwohner, 1770: 23 000, 1830: 23 000, 1880: 75000,
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Extrahierte Personennamen: Amalie Ulrich Friedrich_Ii Friedrich Elisabeth_Christine
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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seits des Wilhelmitors scharf nördlich und vereinigt sich nördlich
von Löbbeckes Insel mit dem östlichen Umflutgraben. Dieser sendet
bei Hollands Garten einen Iweigarm, der von dem mit schönem
Siegesdenkmal geschmückten Siegesplatze ab nördlich nach der Stadt
ziehend, sich alsbald in den Burgmühlen- und Wendenmühlengraben
teilt und nahe vor der Vereinigung der beiden Umflutgraben mündet.
Diese jetzt meist unterirdisch ziehenden Arme waren zur Zeit Hein-
richs des Löwen das Hauptbett der Oker. Da die Oker ursprüng-
lich von Süden nach Norden mitten durch die Stadt floß und an
beiden Seiten von Vruchniederungen umgeben war, die erst ganz all-
mählich in Baugrund verwandelt werden konnten, so ziehen die alten
Hauptverkehrsstraßen fast sämtlich von Süden nach Norden, und nur
wenige an Stelle alter Dammwege angelegte Straßen vermitteln den
Verkehr zwischen den am West- und Ostufer der Oker gelegenen
Stadtteilen.
Besuchen wir nun den um 1800 durch Herzog Karl Wil-
Helm Ferdinand geschaffenen, 5v2 km langen herrlichen Wall, den
mächtige alte Kastanien und Platanen schmücken, und zwar zunächst
in westlicher Richtung vom Bahnhofe aus! Der an Stelle des
alten Cyriakusstifts erbaute Hauptbahnhof hat nach Westen
eine Rotunde mit 12 korinthischen Säulen und gewölbter Kuppel,
nach Norden einen Triumphbogen. Ihm gegenüber erheben sich große
Bankhäuser, wie die Reichsbankstelle und die Braunschweigische Bank
und Kreditanstalt. Zwei Brücken führen zum Friedrich Wilhelm-Platz.
Vom Gieselerwall führt das Wilhelmitor in das Fabrikviertel
der Stadt und nach dem Westbahnhofe der Landesbahn. Aus dem
Hohentore geht's nach Broitzem. Zwischen dem Hohe- und Petritor
erblickt man jenseits des Umflutgrabens das städtische Krankenhaus
nebst Pflegehaus und Kinderheim. Am Petritor erinnert die Fried-
rich Wilhelms-Eiche daran, daß der Herzog inmitten seiner Krieger
in der Nacht zum 1. August vor dem Treffen bei Olper hier auf
Stroh gelagert hat. Nördlich führt die Eellerstraße am Herzoglichen
Krankenhause vorbei nach Olper- hier bezeichnet ein Denkmal die
Stelle, wo dem Herzog sein Pferd unter dem Leibe erschossen wurde.
Nordwestlich liegt Watenbüttel, der Geburtsort Hans Jürgens,
dem man die Erfindung des Spinnrades zuschreibt- westlich davon
Bortfeld, von dessen Bewohnern noch manche in alter sächsischer
Tracht einhergehen- nördlich (bei Steinhof) sind die Braunschweiger
Rieselfelder (8 km von der Stadt entfernt), welche die Abwässer der
Hauptstadt aufnehmen- östlich liegt Veltenhof, dessen reformierte
Bewohner Nachkommen jener Pfälzer sind, welche Herzog Karl l.
zur Förderung des Tabak- und Weinbaues hier angesiedelt hat.
Vom Petritor führt der Inselwall an Löbbeckes Insel und Garten
vorbei nach dem Gaußdenkmal und Gaußberg, die an den König
der Mathematiker erinnern, dessen Geburtshaus in der Nähe
(Wilhelmstraße 30) ist. Bei dem Gaußberge befindet sich das Wenden-
wehr, das zusammen mit dem Petriwehr die Oker in den beiden
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Löbbeckes Karl_Wil- Karl Ferdinand Friedrich_Wilhelm-Platz Friedrich August Hans_Jürgens Karl_l Karl