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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 82

1852 - Koblenz : Bädeker
82 Ritterwesen. Wissenschaften. Universitäten. Buchdruckerkunsi. Ritterstand mit den 3 Abstufungen des Edelknaben (vom 7.-14. Jahre), des Knappen und des Ritters, und der Verpflichtung, die Kirche und die Schwächer» zu beschützen, das diesen widerfahrne Unrecht zu rächen, die eigene Ehre unverletzt zu erhalten und gegen die Damen ein bescheidenes, höfliches Wesen zu beobachteu. Die Aufnahme in den Ritterstand geschah durch den mit besonderir Feier- lichkeiten verbundenen Ritterschlag. Am glänzendsten trat das Ritter- thum in den ans Waffenspielen hervorgegangenen Turnieren her- vor, welche im 11. Jahrh. durch bestimmte Vorschriften eine feste Gestalt erhielten. Eine Verbindung des Ritterthums mit dem Mönchthum erscheint in den geistlichen Ritterorden. Zur Theilnahme an den Turnieren wurde Ritterbürtigkcit und ein un- tadeliger Ruf verlangt. Die bei denselben gebräuchlichen Waffen waren Anfangs hölzerne Schwerter mit eisernen, nicht geschärften Spitzen, später die gewöhn- lichen Schwerter, jedoch nicht geschliffen, und die Lanze. Der Kampf bestand theils im Gefechte ganzer Haufen gegeneinander, theils in Einzelkämpfen; der Sieg entschied sich dadurch, taß der Gegner aus dem Sattel gehoben wurve. Den Dank, gewöhnlich in kostbaren Waffen, in goldenen Arm- oder Halsketten oder in goldenen Ringen bestehend, empfing der Sieger aus der Hand vornehmer Frauen. Angesehene Ritter wachten als Turnicrrichter über die Beobachtung der Turniergesetze. 4. Mit den Wissenschaften beschäftigten sich in der ersten Hälfte des Mittelalters nur die Geistlichen, und die Kloster-, Dom- und Stiftsschulen (zu St. Gallen, Corvey, Fulda, Paderborn, Hildesheim) wurden die Pflanzschulen der wissenschaftlichen Bildung. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber wurden die Wissen- schaften auch außerhalb der Klöster gelehrt, selbst von Laien fleißig betrieben, von geistlichen und weltlichen Fürsten gefördert, am meisten aber durch die Vermehrung der Schulen und später auch durch die Entstehung der Universitäten (Prag 1348, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt, Würzburg, Leipzig, Rostock, Greifswalde, Freiburg, Trier, Ingolstadt, Mainz, Wittenberg) ausgebildet und verbreitet. Das wichtigste Beförderungsmittel für schnellere und allgemeinere Verbreitung der Wissenschaften war die der Anwendung des Lum- penpapiers bald folgende Erfindung der Buchdruckerkunst durch Joh. Gänßfleisch genannt Gutenberg ans Mainz, welcher während seines Aufenthaltes zu Straßburg schon Versuche im Drucken gemacht hatte, als er, nach seiner Vaterstadt znrückkehrend, mit Hülfe des reichen Goldschmids Joh. Faust und des Peter Schöffer die Sache zur Ausführung brachte um 1450. Das erste gedruckte Werk war die Guteuberg'sche lateinische Bibel.

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 157

1852 - Koblenz : Bädeker
Aufschwung der Naturwissenschaften. 167 Kopernicus (aus Thorn ch 1543) den unbeweglichen Stand der Sonne in der Mitte der Planetenbahnen, die Umdrehung der Erde um ihre eigene Achse und ihren Lauf um die Sonne erkannte und Joh. Kepler (ein Würtemberger, ch zu Regensburg 1631) die Ge- setze des Laufes der Planeten um die Sonne und das Verhältnis ihrer Entfernungen zu ihren Umlaufzeiten entdeckte. Auch ün Laufe des 17. Jahrhunderts wurden die Naturwissenschaften durch zahl- reiche und wichtige Entdeckungen (Erfindung der Elektrisirmaschine und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike, der Rechnung des Unendlichen durch Leibnitz u. s. w.) be- reichert. Die Gelehrten des 18. Jahrhunderts waren mit der Ver- vollkommnung der Erfindungen ihrer nächsten Vorgänger wie mit der Aneignung der im Auslande erzielten Fortschritte in diesen Wissenschaften beschäftigt. Die Erforschung der Natur ward wesent- lich gefördert durch die Stiftung von Akademien (zu Berlin 1700, zu Göttingen 1750, zu München 1759, erweitert 1815, zu Wien 1847) und gelehrten Gesellschaften, die Anlage von Sternwarten, Pflanzengärten und Naturaliencabineten, die Verbesserung der Instru- mente (Frauenhofer st 1826), die zahlreichen Reisen zu Wasser und zu Lande (Alex. v. Humboldt's und des Prinzen Max v. Neuwied), die jährlichen Versammlungen der Naturforscher (veranlaßt durch Oken seit 1822), zahlreiche Vereine u. s. w. In den übrigen Wis- senschaften war die im Anfänge der neuern Zeit aufgekeimte Blüte durch die Religionskriege wieder vernichtet worden, aber seit der Mitte des 18. Jahrhunderts erhoben sich die Deutschen durch eben so gründliche, als unermüdliche Forschung auf fast allen Gebieten des Wissens über die andern Nationen, insbesondere erreichte die speculative Philosophie durch Kant, Fichte, Schelling, Hegel und deren Schüler ihre höchste Reife, die Geschichtschreibung und Alt er t h u m s w i s s e n s ch af t im weitesten Sinne (Philologie) wurde im 19. Jahrhundert von einer Reihe ausgezeichneter akademischer Lehrer, die zum Theil noch wirken, mit eben so großem Scharfsinn als Fleiß und Geschmack gepflegt, die Geographie durch Carl Ritter erst zur eigentlichen Wissenschaft erhoben. 5) Die deutsche Literatur nahm ebenfalls erst seit der Mitte des 18. Jahrh. einen höhern Aufschwung. Zwar hatte sie im 16. Jahrh. einen wesentlichen Fortschritt gemacht durch das Entstehen einer allgemeinen neuhochdeutschen Prosa, wofür Luther's Schriften, besonders seine Bibelübersetzung, von dem entschiedensten Einflüsse

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 160

1852 - Koblenz : Bädeker
Igo Kunst. Handel und Gewcrdsteiß. zu hoher Vollendung. Neben der Münchener Malerschule, an deren Spitze P. v. Cornelius stand, blühte die Düsseldorfer Schule unter W. Schadow's Leitung. Geschmack und Sinn für die Kunst ver- breiteten die reichen Gemäldegallerien in Dresden, München, Berlin, Wien, die vielen Privatsammlungen und die allenthalben entstande- nen Kunstvereine, nicht wenig aber auch die Leichtigkeit der Verviel- fältigung der Kunstwerke durch den Steindruck — eine deutsche Er- findung (Sennefelder's in München) — und durch den in England erfundenen Stahlstich. Mehr noch als in den übrigen Künsten, ragte Deutschland im letzten Jahrhundert in der Musik hervor; denn ihm gehören die genialsten Componisten neuerer Zeit an: Mozart (-s 1791), Haydn (-s 1809), van Beethoven (7 1827) und ne- den diesen lloch eine Menge anderer von ebenfalls europäischem Rufe. Zur Verbreitung und höhern Ausbildung der Tonkunst dienen die zahlreichen Singacademien, Liedertafeln, die großartigen Musik- und Gesangfeste, der vorherrschende Geschmack an Operndarstellungen re. 7) Handel und Gewerbfleiß. Die Umgestaltung des Welthandels in Folge der Entdeckung Amerikas und der Auffindung des Seeweges nach Indien blieb auch für Deutschland nicht ohne Rückwirkung, indem der deutsch-italienische Welthandel an Portugal und Spanien überging. Der Versuch der Häuser Fugger und Wel- ser in Augsburg Deutschland an dem Seehandel auf dem Ocean und an der Colonisation in Amerika zu betheiligen, war nur ein vor- übergehender. Die deutsche Hanse hatte in: Auslande allmälig ihre Privilegien verloren, sie löste sich (1630) bis auf drei Städte auf, und ein späterer Versuch (1669) den Bund herzustellen blieb erfolg- los. Der 30jährige Krieg vernichtete den deutschen Handel und Ge- werbsteiß vollends auf längere Zeit, deshalb nahm die Einfuhr aus- ländischer Natur- und Kunstprodukte immer mehr zu, wodurch sich vorzüglich diejenigen Städte hoben, welche den Verkehr mit dem westlichen Europa betrieben, wie Hamburg und Bremen, und die Meßplätze, wie Frankfurt, Leipzig und Braunschweig. Einzelne Maß- regeln der Regierungen (wie Friedrich's Ii. und Joseph's Ii.) reich- ten nicht hin, der deutschen Industrie einen neuen Aufschwung zu geben, um so weniger als gleichzeitig England in Folge der Erfin- dung der Spinnmaschinen und der Verbesserung der Dampfmaschinen anfing Europa mit wohlfeilen Manufakturen zu überschwemmen. Erst nach der Ausschließung englischer Fabrikate durch die Continental-

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. I

1873 - Elberfeld : Bädeker
Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum. Iin ^ ; für den ersten Unterricht in der Geschichte in den höheren Klassen der Elementarschulen und den unteren der Gymnasien und Realschulen von Dr. Zarl ßhr. Konrad Aömer, Oberlehrer am Gymnasium zu Elberfeld. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Elberfeld. Druck und Verlag der Bädeker'schen Buch- und Kunsthandlung (A. Martini & Grütteßea). ^

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 10

1872 - Elberfeld : Bädeker
10 — um unmarbar- Dogmen füllen den größten Theil seiner höchst lana-weiligen Geschichte aue. Nnr einmal erhob sich das Reich F einem I T al ,Tm ®lani unl£r 2ustinmn I., dem die Zeitgenossen en schmeichelnden Beinamen des Großen gegeben haben Er w ans niederem Stande, der Sohn eines Landmannes; dnrch seinen llch als Soldat ausgezeichnet und vom Befehls- ec vci wache auf den Thron geschwungen hatte, -am Mit- regenteu ernannt, folgte er ihm nach seinem Tode in der Lernn Ohne besondere Getstesgaben zu besitze», verstand er es doch, die geeigneten Männer znr Aussiihrnng seiner Pläne zu finden/und Gern M Iti mctnt'>mmvn durch seine rank-volle, aber kluge Gemahlin Theodora unterstützt, die Tochter eines Aufsehers Über die um Kampfspiele bestimmten Baren, die früher als Schaufpielerin zur Bfosjt« ???- dann M geändert hatte und rnbf/r, t ? s“m“ 9ei“"9t roar' d°r, durch ihren Geist und ihre Schönheit entzückt, sie zu seiner Gemahlin und bei seiner Krönung zur Mitregentin erhob. Ein großes Verdienst erwarb sich Justinian, der selbst sich viel-ftch Mit Jurisprudenz beschäftigt hatte, dadurch' daß er' durch 7hn alle M f l 1' "Tl 6e”en &if,onia™* der ausgezeichneteste war, alle G setze der Kaiser von Hadrian an sammeln ließ und diese Sammlung unter dem Namen codex Justinianeus bekannt machte. leier «Sammlung folgten bald die sogenannten Pandekten, Entscheidungen älterer Juristen über besondere Rechtsfäll-, dann ein Lehr-uch es römischen Rechts, Institutionen genannt, und die Novellen, »erlr r * 9c9cbme ®£f=6e. Diese Sammlungen sind neueren ötf '°9°"°""'°" corpas luris> welch-« die Grundlage aller neueren Gesetzgebung m den christlichen Staaten bildet. fein 2 v ®au‘m °"lch>°dener An machte sich Justinian um Lrickita „ k “ 6 9e9cn "ch'iig feste Plätze an der Donau Zf je F lchiitz-"' biete Städte theils neu anlegen, slntfit mmt' t‘Ultcn' ^«tferleitungen, Krankenhäuser und sonstige kü-rfi t-e Herrichten und verschönerte namentlich Sonftnntinopet to« funrnndzwanzig neue Kirchen, unter denen die der göttlichen »ertheil (der Hagia Sophia) geweihte Sophienkirche hervorragte, d-e i-tzt d,e Hauptmofchee der Türken in Constantinopel ist und noch >mmer als ein Meisterstück der Baukunst gilt. An ihr sollen zehn-

6. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. V

1872 - Elberfeld : Bädeker
V Ich selbst habe dieselben fleißig zu Rathe gezogen und man wolle es mir nicht übel deuten, wenn ich in vielen Dingen ihrem Gange gefolgt bin, da sie des Trefflichen gar viel enthalten. Und so möge denn dieses Büchlein dieselbe freundliche Aufnahme finden, die den kleinen Lebensbildern aus dem Alterthum zu Theil geworden ist, über die man unter Andern das Urtheil von Professor Dr. Herrig im Archiv für neuere Sprachen, Band Xlvii., Heft 1 u. 2, S. 170, vergleichen wolle. *) Elberfeld, im Mai 1872. Der Verfasser. 9h 9*©€70°Utf’ "®eut^e Schulzeitung" von Fr. Ed. Keller (Berlin), 2. Jahrgang,

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. I

1872 - Elberfeld : Bädeker
Meine Lebensbilder aus dem Mittelalter. Ein Hilssbuch für den ersten Unterricht in der Geschichte in den höheren Klassen der Elementarschulen und den unteren der Gymnasien und Realschulen von Dr. grtts Ehr. Konrad Hzölker, Oberlehrer am Gymnasium zu Tlberfelb. (cfortsdpng der kleinen Irbrnsbilder aus dem Alterthum.) - - Elberfeld. Druck und Verlag der Bädeker'schen Buch- und Kunsthandlung (A. Martini & Grnttefien). 1872.

8. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 28

1876 - Leipzig : Bädeker
28 Friedrich Iii. Kurfürst. §. 9. Um so ernstlicher verfolgte der Kurfürst dje Absicht, die königliche Krone zu erwerben, welche angeblich schon seinem Vater versprochen war. Dazu bot sich damals eine günstige Gelegenheit, indem der Kaiser bei dem bevorstehenden Kriege über die spanische Erbfolge die mächtigsten Reichsfürsten auf seiner Seite zu sehen wünschte. Gegen das Versprechen des Kurfürsten bis zur völligen Durchführung der österreichischen Succession in Spanien 80000 M. Hülsstruppeu zu stellen, willigte Kaiser Leopold I. nach mannichfachen (auch religiösen) Bedenken ein in die Erhebung des Herzogthums Preußen zum Königreiche. Denn die Krone sollte sich nicht auf die Reichslande des Kurfürsten gründen (was bei den Reichsfürsten schwerlich durchzusetzen war), sondern zunächst auf sein von allem Lehnsverband unabhängiges Herzogthum Preußen; doch umfaßten Titel und Rang alle Provinzen. Am 18. Januar 1701 setzte Friedrich Iii. sich als Friedrich I. König in Preußen und seiner Gemahlin zu Königsberg die Krone auf, nachdem er am Tage vorher den schwarzen Adlerorden mit dem Wahlspruche suum cuique (als Symbol einer gerechten Regierung) — im Gegensatze zum polnischen weißen — gestiftet hatte. Der Weltstellung des emporkommenden Staates entsprachen auch die Bestrebungen, Wissenschaft und Kunst zu fördern. So stiftete Friedrich schon als Kurfürst die Universität Halle (1694), zunächst um die Theologen einem feindlichen Einflüsse zu entziehen. Hier lehrten Samuel Pusendorf das Naturrecht und Christian Thomasius das Kirchenrecht, beide unabhängig von theologischen Systemen. Auf Anregung des Philosophen Leibnitz gründete Friedrich (1700), nach dem Vorbilde Englands und Frankreichs, eine ,, Societät der Wissenschaften", vorzugsweise zur Förderung der mathematisch-physikalischen Wissenschaften, und seine Vorliebe für die Baukunst veranlaßte ihn nicht nur seine Residenz (so wie Charlottenburg) mit Prachtbauten auszuschmücken, sondern auch eine Akademie der Künste,zu gründen, die bald eine Pflanzschule, besonders der Baukunst, sür ganz Deutschland wurde. J *

9. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 51

1876 - Leipzig : Bädeker
Friedrich Wilhelm Iii. Preußens Wiedergeburt. §. 14. 51 Colbergs, sein Husarenregiment (von etwa 600 M.) aus Berlin wie zum Exerciren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber, va gleichzeitig die Nachrichten von Napoleon's Siegen an der Donau lim Kriege gegen Oesterreich 1809). eintrafen, nirgends den erwarteten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem größten Theile seiner Mannschaft in Stralsund (wo er eine Zuflucht auf der englischen Flotte finden wollte) im Gefechte mit dänischen und holländischen Truppen; die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. 3. Preußens Wiedergeburt. Schon im October des 1.1807 unter des Freiherrn von Stein kurzer Leitung der ganzen innern Verwaltung (1807 bis 1808) erschien das berühmte Edict, durch welches den Bürgerlichen der Erwerb adeliger Güter gestattet, so wie überhaupt die freie Verfügung über das Grundeigenthum Behufs Verbesserung des Anbaues erleichtert und bestimmt wurde, daß fortan jebes)>Unterthänigkeitsver-hältniß aufhören sollte. Die obersten Verwaltungsbehörden erhielten eine neue Organisation «besondere Ministerien der Finanzen und des Innern und als Mittelglied zwischen der obersten Staatsverwaltung und den Provinzen Oberpräsidenten); die Städte erlangten durch die Städteordnung vom I. 1808- eine größere Selbständigkeit in der Verwaltung ihrer Angelegenheiten. Gleichzeitig erfuhr die Wehrverfassung des Landes eine Umgestaltung (durch den Kriegsminister Scharnhorst und den Obersten Gneisenau), indem (mit Beseitigung der meist auswärtigen Werbung) die allgemeine^Wehrpflicht als Grundsatz aufgestellt und die Offizierstellen auch den Bürgerlichen zugänglich wurden. Napoleon erzwang bte Entlassung des von ihm (durch Decret vom 16. Dee. 1808) geächteten Ministers Stein („eines gewissen Stein, der in Deutschland Unruhen zu erregen suche"); aber mehrere der von Stein vorbereiteten Reformen wurden von Hardenberg als Staatskanzler (1810—1822) ausgeführt, so eine neue Anordnung des Steuerwesens: Aufhebung der bisherigen Steuerfreiheit adeliger Besitzungen, Abschaffung der Binnenzölle u. f. w. Auch auf bic höhere geistige Bilbung des Volkes erstreckte sich in dieser Zeit schwerer Prüfungen die Fürsorge der Regierung, inbem die Universität Berlin neu gestiftet (1810) und mit trefflichen Lehrkräften ausgestattet, die Universität von Frankfurt a. d. O. aber nach Breslau verlegt und mit der bort schon Bestehenben katholisch-theologischen Faeultät verbunben würde.

10. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 61

1876 - Leipzig : Bädeker
Friedrich Wilhelm Iv. §. 15. 61 Schatzes, so wie die der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten erhielten besondere Mimftenen, die Steuerverfassung eine neue Organisation (Grund-, Klassen-, Gewerbe-, Consnmtions-und Stempelsteuer). Die bewaffnete Macht ward aus dem stehenden Heere, der Landwehr 1. und 2. Aufgebots und dem Landsturm gebildet, neue Festungen im Westen (Köln, Coblenz mit Ehrenbreitstein, Minden) und Osten (Posen, Königsberg) angelegt. Die schon früher mehrmals versuchte, aber gescheiterte Vereinigung („Union") der lutherischen und reformirten Confession zu einer „evangelischen Kirche" wurde verordnet (1817), die Verhältnisse der katholischen Kirche durch ein (von Niebuhr unterhandeltes und von Hardenberg abgeschlossenes) Concordat mit dem Papste geordnet und die Verwaltung derselben zwei Erzbischöfen und sechs Bischöfen übertragen. X£)ie Ausstattung der Universitäten, zu denen Bonn als sechste hinzukam (1818), mit den vorzüglichsten Lehrkräften, so wie die Vermehrung und Verbesserung der übrigen Unterrichtsanstalten erhoben die geistige Bildung des Volkes auf eine höhere Stufe. Auch die bildenden Künste erfreuten sich einer sorgfältigen Pflege (besonders in Merlin und an der neu gegründeten Malerakademie in Düsseldorf). Die fortwährende umfangreiche Vermehrung der Landstraßen, die Verbesserung der Wasserstraßen, die große Ausdehnung der Postverbindungen, der Beginn der Anlage von Eisenbahnen, der Abschluß von Handels- und Schisffahrtsverträgen, vor Allem aber der von Preußen gestiftete und allmählich erweiterte, allgemeine deutsche Zollverein (1834) gaben dem Handel und Gewerbefleiß einen neuen Aufschwung. Zu einer Volksvertretung ward der Grund gelegt durch Einführung von Provinzial-Landtagen mit ständischer Gliederung und berathender Stimme (1823). Das preußische Gebiet erhielt noch eine Erweiterung durch das (1834) von Coburg-Gotha (gegen eine Jahresrente) abgetretene Fürstenthum Lichtenberg auf der linken Rheinseite. §• 15. Friedrich Wilhelm Iv. 1840-1861. Nachdem der König schon im Anfange seiner Regierung den Provinzial-Landtagen durch öftere Berufung und größere Öffentlichkeit ihrer Verhandlungen, sowie durch die in Berlin zusammentretenden ständischen Ausschüsse aller Provinzen eine höhere Wirksamkeit verliehen hatte, gab er 1847 den ständischen Verhältnissen eine weitere
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