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ist Bernward bahnbrechend für die Kunst geworden. Zum ersten Male seit Jahr-
Hunderten ist in ihnen ein Werk entstanden, ans dem die dargestellten Personen
durch ihre Bewegungen und Gebärden lebhaft erzählen, nicht mehr blosz starr und
tot dastehen. Auch eine der schönsten Kirchen der Rnndbogen-Bauweise (romanisch),
die Michaeliskirche, verdankt diesem bedeutenden Manne ihre Entstehung; ihre Decke
trägt das größte (28 lj2 m laug und 8 lj2 m breit) und schönste Deckengemälde
dieser Zeit, welches den Stammbaum Jesu darstellt. Aus der Blütezeit des
Bürgertums im 15. und 16. Jahrhundert sind so viele und prächtige Holzbauten
erhalten (Knochenhaueramthaus), daß man Hildesheim der vielen altertümlichen
Bauten wegen das Nürnberg des Nordens genannt hat (47 000 Einwohner).
An der Stelle, wo die Leine aus dem Hügellande in die Ebene tritt, liegt
die Haupt- und Residenzstadt Hannover (280090 Einwohner). Der Name be-
deutet „hohes Ufer" (niederdeutsch hoen overe, die älteren Stadtteile liegen mehr
als 6 m über dem Flußbett der Leine). Schon zur Zeit Heinrichs des Löwen
Königl. Theater in Hannover.
war die Ansiedlung ein ansehnlicher Ort; 1451 wurde sie auch Mitglied der
Hansa. Hannover ist ein Kreuzuugspuukt großer Straßen aus den vier Welt-
gegendeu und war daher von jeher eine Stätte regen Verkehrslebens. Infolge des
30 jährigen Krieges, der auch hier mit Schrecken einkehrte, kam die Stadt sehr
zurück; Teuerung, Hunger und Senchen rafften fast -j3 der Einwohner hinweg.
Im Jahre 1636 wurde Hannover fürstliche Residenz. Seitdem blühte sie schnell
auf; selbst als Georg I. 1714 uach England zog, um deu dortigen Königsthron
zu besteigen, verminderte sich der Wohlstand der Stadt nicht. Ungleich schneller
aber wuchs sie an, als vom Jahre 1837 an die Verbindung mit England aufhörte
und König Ernst August hier wieder seinen Sitz nahm. Auch der Verlust des
königlichen Hofes im Jahre 1866 hemmte die Entwickelnug der Stadt nicht. Das
geht nicht bloß aus der raschen Bevölkerungszunahme, sondern auch daraus hervor.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Bernward Heinrichs Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Michaeliskirche Hildesheim Hannover Hannover England England
Kütfsßuch
für den
Gkschichlsililltnichl
in
Iräparanden-Anstakten und
Wttekschuken,
zugleich
den Geschichtsstoff der Volksschule in geeigneter Auswahl
und Form enthaltend,
von
c5. Koffmeyer, und W. Kering,
Vorsteher der König!. Praparanden- Lehrer am König!. Seminare
Anstalt
zu Aurich.
Zweiter Teil:
Mittlere und neue Geschichte bis 1648.
Preis 1 Mark.
Dritte verbesserte Auflage.
Hannover, 1883.
Helwingsche Verlagsbuchhandlung.
(Th. Mterzi nsky, Kgl. Hofbnchhcìndler.)
Schlägerstraße 20.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Die Geschichte nach Christi Geburt. 2g$
Namen eines gewissen Ortes, wo ehedem ein berühmtem
Weltweise zu Athen, Namens Plato lehrte, nannte
man sie auch Academien. Die vornehmsten Universitä-
ten, welche in diesem Zeitraum nach und nach entstanden,
waren Paris, Oxford, Köln, Padua, Heidel-
berg, Prag, Wien, Erfutth, Leipzig, Tüdin-
gen, Basel und Wittenberg. — Was aber die
schnellere Ausbreitung dek Wissenschaften und jeder guten
Kenntniß nunmehr mit vervielfachter Kraft beförderte >
das war die Erfindung einer'wundervollen und unbe-
schreiblich wohllhätigen Kuüst, diè Erfindung der
Buchdruàkunsti Bisher hätte män keine andere
Schrift, als gesthklebmè gehabt, ünd ein Buch konntl
nicht anders vervielfältigt werden, als durch die Hand
eines Abschreibers. Da man nun in alten Zeiten nicht
etwa unsere jetzige flüchtige Schrift (Currentschrift)
gebrauchte, sondern in der steifen, langsamen Fractur-
schrift schrieb, die man, weil die Mönche am meisten
zu Abschreibern gebraucht wurden, auch Mönchsschrift
nannte, so könnet Ihr leicht denken, theils, wie lange
Zelterfordert wurde, ehe die Abschrift eines Buchs zu
Stande kam, theils, wie fehlerhaft solche Abschriften
seyn, theils endlich, wie themr solche geschriebene Bü-
cher zu stehen kommen mußten. Die Buchdruckerkunst
hob diese Nachtheile mit einem male: denn was Kaufend
gute Schreiber in der steifen, langsamen Fracturschrift
kaum in einer Woche liefern konnten, das kann ein
einziger Setzer mit jwey Druckern fehlerfrey und in schönen,
sich einander völlig gleichen Buchstaben in einem Iiage
liefern. Der Erfinder dieser segenövollen Kunst war ein
Deutscher, Johann Guttcnberg, der gegen das Jahr
1440 zu Maynz zuerst mit Holz rnen Buchstaben druck-
te. Da aber solcherley Buchstaben viele Unbequemlich-
keiten mit sich führten, so erfand bald darauf Johann
(Bürgerschule, zt»r Vv-) . T Faust
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Extrahierte Personennamen: Namens_Plato Johann_Guttcnberg Johann Johann
(Bürgerschule Johann
Extrahierte Ortsnamen: Christi Paris Oxford Padua Heidel- Prag Wien Leipzig Basel Wittenberg
w
und ungestraft im Schwange. Die Städte waeeu voll ar-
mer Witwen, und die Dörfer waren ausgestorbm. Hie
und da an den Zäunen lagen etwa«, noch einige größere
Kinder mit den lsauglingen der hingeopferten Mütter,
und sichten nakt und abgezehrt den vorübereilenden Feind
um Erbarmung. In den großen und kleinen Städten wa-
ren! die Schulen leer; die Schüler waren Soldaten gewor-
den, oder hatten sich verlaufen, und die wenigen Lehrer
mußten umsonst arbeiten. Auf der Universität Helmftädt,
damals jnoch die einzige in den hiesigen Landen, wurde nur
im Winter ^Unterricht ertheilt, denn im Sommer faßen
Lehrer und Studenten als Dragoner zu Pferde, und
kämpften gegen den Feind. Selbst der in unserer Stadt
Hannover im Jahr 1659 als Rector verstorbene Eber-
hard Baring war erst Lehrer zu Hclmstädt, dann Reu-
ter, darauf, weil er verwundet wurde, Lehrer Zu Braun-
schwcig, hieraufwiedcr schwedischer Soldat, sodann Pro-
fessor zu Marburg und endlich hiesiger Rector. Alle Stän-
de verwilderten; die Vornehmen erniedrigten sich zu den
Ausschweifungen des Pöbels; die Geringen äußerten nichts
mehr von Schaam und Sitte, und alle ahmten zuletzt den
Grausamkeiten des Feindes und der Zügellosigkeit des
Freundes nach. Die Tugenden eines ganzen Jahrtau-
sends schienen verschwunden zu seyn und nur blos die La-
sser desselben waren zurückgeblieben. Am glücklichsten un-
ter allen rhrcn Schwestern war unsere Stadt Hannover.
Nie war der Feind ihrer mächtig geworden, der grausame
Hlllli und der übcrmüthige Wall nsteitt hatten sich beide
dsrrch eine Geldsumme zum Rückzuge bewegen lassen, und
einer schwedischen Garnison wurde nie der Emzug erlaubt.
Unterdessen also Pest, Hunger und Verwüstung im übri-
gen Lande wütheten, während daß Hameln von einem
Feind nach dem andern in Besitz genommen, Chö ringen
beynahe eingeaschert und Nordheitn zum Steinhaufen
2 ge-
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33?
Die Geschichte nach Christi Geburt.
könnerr, seiner'freyheit, feiner natürlichen Güter und seis
ües'fleißes immer mehr zu genießen. Und ft> blühen denn
also in diesem glücklichen Staate alle Künste des Friedens.
Die Wissenschaften sind geehrt und cs giebt unter den
Schweizern viele große Gelehrte; Künste aller Art sind
in Aufnahme und steigen immer höher, die Handlung
ist! ausgebreitet und der Lüudbstu und die Viehzucht
sind musterhaft»
Italien ist in viele Staaten getheilt-
Zwar haben die deutschen Kaiser, wie Ihr wisset,
feit Carl des Großen Zelten, immer Ihr Recht auf
Italien, dieses schöne, anmuthige und fruchtbare Land, zu
behaupten gesucht, allein ihr Glück war sehr abwechselnd
und unter allen Nachfolgern Carls war keiner, als der
Kaiser Otto im :oten Jahrhundert, der ruhig über Ita-
lien ! geherrscht chatte. Nachher wurde theilö durch die
Päbste, theils durch andere' italianische Große, theils aber
durch Ausländer immer ein Stück nach dem andern abgerift
sen und der ganze Staat zersiel in mehrere kleinere Staaten.
Eben dies ist die Ursache, weswegen ich Euch bisher we-
nig von Italien gesagt habe ; ich hatte sehr weitlauftig seyn
müssen, wenn Ihr mich hättet verstehen sollen. Damit Ihr je-
doch einen kleinen Vcgrisvon der Geschichte der merkwürdig-
sten italiänischen Staaten bekommet, so will ich Euch von
Venedig, Genua, Florenz und Äeapolis ein paar
Worte sagen. Der venetianische Staat hatte sich, wie
Ihr wisset, bey den verwüstenden Einfallen der Hunnen
gebildet- und die Stadt Venedig stieg gleichsam aus
dem Meere empor, und trotzte dem Grimme der mörderi-
schen Barbaren. Dle Stadt nebst dem Gebiete derselben
war gleich anfangs ein Freystaat und das Haupt dessrl-
den hieß , wie noch jetzt, Doge. Vom neunten Jahrhun-
dert machte es Eroberungen, gewan viele Reichttzünnr
(Bürgerschule, ztrr Bv-) P àch
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Extrahierte Personennamen: Carl_des_Großen Carls Otto
Extrahierte Ortsnamen: Christi Italien Italien Italien Venedig Genua Florenz Venedig
Die Geschichte nati) Christi Geburt, isi
heit und Erfahrung, noch durch den Gebrauch seiner
Macht, Stärke und Geschicklichkeit, noch auch durch den
Schutz seiner Frömmigkeit und Tugend, seinem Schick-
sal entgehen könne, dieser Grundsatz machte sie uner-
schrocken auf dem Schlachtfeld und völlig furchtlos gegen
den Tod. Eben dieser Grundsatz ist die Ursache, warum
noch heutiges Tages alle Mubamedaner, vornemlich aber
die Türken, im Kriege sehr fürchterliche und unbändige
Streiter sind. „Ist mir — denkt der Anhänger Muha-
meds — mein noch nicht bestimmt, so mag ich
mitten in Feuerflammen stehn, ich mag mich mitten unter
Millionen Verpesteten besinden, es mögen tausend
Schwcrdter gegen mich gezückt sinn, und ein dichter Ku-
gelregen der Feinde mag mrch überschütten: ich sterbe doch
nicht; ist er mir aber bestimmt, so muß ich sterben, ich
mag nun im Bette ruhen, oder am Arme eines Freundes
wandeln, oder im Tempel anbeten." Es giebt auch
Christen, lieben Leser, die so muhamedanisch glau-
den *). — Die ersttn Chalifen hatten ihren Sitz in der
berühmten syrischen Stadt Damascus; im Jahr 763
aber erbauete einer derselben, Namens Al-Mansur,
am Zusammenfluß des Tygerö und Euphraths die große
und schöne Stadt Bagbad, welche von nun an die Rest-
denz der arabischen Beherrscher war. Von hier aus gien-
gen ihre furchtbaren Heere nach allen Weltgegenden, und
eine solche Armee drang jetzt auch von Spanien aus nach
Frank-
*) Sehr häufig bemerkt man unter unwissenden Christen diesen
Wahn an Krankenbetten, wo Pfuscher, Quacksalber und
Marktschreyer morden: da heißt es auch: „Der Tod war
dem Parienten bestimmt." Sogar auf Hochgerichten führe
man dies Wort: „Dem Diebe, dem Mörder rc. war sein
Ende bestimmt," im Munde. Können wohl — lieben
Leser — Christen vom Heiligen, Gerechten
und Allgütigen so uttheilen?
(Bürgerschule, ztrr Bd.) £
1
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Christi Bagbad Spanien Frank-
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
145
Kriegesheld" re.). Durch diese Schlacht legte er den
Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den
nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und
Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ, und die Franzosen
ihn bedrohten, mußte er in: Frieden von St. Germain (bei Paris)
1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch
die erledigten schlesischen Fürstentümer (s. vor. §) erlangte er nicht.
Der Kaiser nahn: sie an sich. Dennoch unterstützte er diesen
später gegen die Türken. — 3. Der große Kurfürst regierte
unumschränkt und suchte nmnentlich eine größere Einheit der bis
dahin nur lose zusammenhängenden Landesteile zu begründen.
Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt.
Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohlfahrt des Landes.
Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher
heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume
gepflanzt hatte); er sorgte für Handel und Gewerbe (Chausseeen,
Post, Friedrich-Wilhelms-Kanal, welcher Spree und Oder ver-
bindet), vergrößerte die Kriegsmacht (Derfflinger), verteilte die
Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine
Kolonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20000 aus Frank-
reich vertriebene Reformierte auf, welche die Gewerbe bedeutend
verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden
in Ostfriesland. Lutheraner und Reformierte wollte er einen.
(Paul Gerhard).
§ 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Fried-
rich (1688—1713) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung
an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in Berlin viele
prächtige Gebäude an (Schloß, Zeughaus, Sternwarte, Brücke
mit dem Reiterstandbilde des großen Kurfürsten rc.), wodurch die
Stadt sehr verschönert wurde, aber das Land in Schulden geriet.
Er stiftete die Universität in Halle, wo damals Thomasius und
der fromme August Hernmnn Francke wirkten. (Ersterer hat die
Hexenprozesse bekämpft, letzterer das große Waisenhaus in Halle
und verschiedene andere Anstalten gestiftet). — Friedrich hat sich
an folgenden Kriegen beteiligt: 1. gegen Frankreich bei dem
dritten französischen Raubkriege (s. § 69); 2. gegen die Türken;
3. am spanischen Erbfolgekriege (s. § 70). — Nachdem Hannover
1692 zun: Kurfürstentume erhoben war und Sachsen 1697 die
Königskrone in Polen erlangt hatte (der König wurde katholisch),
setzte sich Friedrich mit Bewilligung des Kaisers am 18. Januar
1701 in Königsberg die Königskrone aufs Haupt. (Schwarzer
Adlerorden). So war nun Brandenburg ein Königreich,
und Friedrich nannte sich: Friedrich I., König in Preußen.
(König in Preußen, weil Westpreußen noch zur Krone Polen
gehörte. Als später Friedrich der Große Westpreußen erhielt,
nannte er sich König von Preußen). — Friedrich I. hat folgende
Weltkunde. i n
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Extrahierte Personennamen: Germain Paul_Gerhard Friedrich_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Thomasius August Francke Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_der_Große_Westpreußen Friedrich Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburgs Pommern Paris Schweden Friedrich-Wilhelms-Kanal Afrika Frank- Emden Ostfriesland Berlin Frankreich Sachsen Polen Königsberg Brandenburg Polen
jjjffsud}
fr den
schichtsuntellichl
in
Umparandenanjialten
von
<$. Koffmeyer, und W. Kering,
Vorsteher der Knigs. Prparanden- Lehrer am Knigl. Seminare, Anstalt,
zu Aurich.
Zweiter Teil.
Fnfte Auflage.
Hannover 1888. Helwingsche Verlagsbuchhandlung.
(Th. Mierzinsky, Knigl. Hofbuchhndler) Schlgerstrae 20.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Aandöuch
für den
Gkschichtsiiilterlicht.
Zum Gebrauch für Lehrer
an
Volks- und Mittelschulen
c£. Koffmeiier,
Borsteher der Königl. Präparanden-Anstalt,
W. Kering,
Lehrer am Königl. Seminare
zu Aurich.
Teil 3.
Geer:- ut
für : : -ie
c. ■ .eng
Cr: , . vd;g §ci lulbuchbibhothels
tq
Hannover 1889.
Helwingsche Verlagsbuchhandlung.
(Th. Mierzinsky, Königl. Hofbuchhändler)
Schlägerüraße 20.
Internntfenafes §z- :;!buci Institut Braune , • . g Inventarisiert unter " Bibliothek - Km-Rr
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Fernere Regierung Friedrichs I. 47
Mitte!, sie genügend zu unterstützen. Die größte Einnahme hatte sie aus dem Kaienderverlag. *)
Die Bau-, Bildhauer- und Malkunst begünstigte Friedrich schon deshalb, weil sie zur Verherrlichung seiner Residenz vieles beitragen konnten. Manches Lustschloß, wie das zu Charlottenburg, wurde gebaut und Potsdam vergrößert; Berlin wurde durch die Friedrichsstadt erweitert; manch schönes Kunstwerk Berlins stammt aus jener Zeit, vor allem das schöne Zeughaus und die berühmte Reiterbildsäule des großen Kurfürsten aus der 'langen Brücke, ein Meisterwerk des berühmten Schlüter. Musik und Dichtkunst schätzte der König nicht so hoch; sie fanden eine desto wärmere Freundin an seiner Gemahlin Sophie Charlotte.
Sie war die Tochter des Kurfürsten von Hannover. Ihre trefflichen Geistesanlagen erhielten frühzeitig eine vorzügliche Ausbildung durch tüchtige Lehrer, vielfache Reisen und später durch den Einfluß des berühmten Gelehrten und Weltmannes Leib niz. 1684 wurde sie Friedrichs zweite Gemahlin. Die Kälte und das Mißtrauen, welche durch den Einfluß der Kurfürstin Dorothea damals an dem Berliner Hofe herrschten, verleideten ihr das Leben, und als Kurfürstin und Königin waren ihr der Prunk und die steifen Förmlichkeiten sehr lästig. Sie zog sich daher mehr und mehr vom Hofe zurück. Der Kurfürst schenkte ihr das Dorf Liehen bei Berlin und baute ihr dort ein Lustschloß, das nachher ihr zum Andenken Charlottenburg genannt wurde. Hier sammelte sie einen Kreis schöner Frauen und geistreicher Männer um sich, aus dem alle steife Förmlichkeit verbannt war. Neben geselliger, geistreicher Unterhaltung und Vorlesen wurden Musik und Bühnenspiel gepflegt. In der Musik war die Königin Meister. Neben Leibniz und anderen Gelehrten erschienen in diesem Kreise katholische und evangelische Theologen, die in ihrer Gegenwart über Philosophie und Theologie disputierten. Kein Gespräch war so gründlich, sie vermochte zu folgen. Durch ihr unaufhörliches Fragen brachte sie sogar Leibniz oft in Verlegenheit, so daß dieser von ihr sagte, sie frage nicht nur nach dem „Warum?" sondern nach dem „Warum des Warum?" Sophie Charlotte starb zu Hannover, erst 37 Jahre alt. Der Einfluß der Fürstin, zunächst auf die höheren Kreise Berlins, von dort aus
*) Julius Cäsar (I. 260) hatte das Jahr zu 3651/4 Tag angenommen und bestimmt, daß auf je drei Gemeinjahre von 365 Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen solle. Da das Jahr aber nur eine Länge von 365 Tagen 5 St. 48 M. 48 Sek. hat, so schaltete man alle vier Jahre 44 Min. 48 Sek. zu viel ein. Im 16. Jahrhundert war man deshalb schon 10 Tage hinter der Sonne zurückgeblieben. Da bestimmte Gregor Xiii. 1582, daß 10 Tage ausfallen sollten, daß nach dem 4. Oktober sofort der 15. folgen solle. In Zukunft sollte, wie bisher, jedes vierte Jahr ein Schaltjahr sein, doch sollten, um nicht zu viel einzuschalten, in je vier Jahrhunderten drei Schalttage ausfallen, so daß 1600, 2000, 2400 rc. Schaltjahre blieben, aber nicht 1700, 1800, 1900, 2100 u. s. w. Die meisten katholischen Länder führten diesen Gregorianischen Kalender oder den „Kalender des neuen Stils" bald ein; die Evangelischen aber widersetzten sich thörichterweise, weil er vom Papste ausging. Durch den Gebrauch zweier verschiedener Kalender entstanden aber manche Unbequemlichkeiten ; deshalb beschlossen 1699 die evangelischen Stände, ebenfalls den verbesserten Kalender einzuführen und zwar in der Weise, daß man 1700 nach dem 18. Februar sogleich den 1. März folgen ließ.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_I. Friedrich Friedrich Sophie_Charlotte Friedrichs Dorothea Leibniz Sophie_Charlotte Julius_Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Potsdam Berlin Berlins Hannover Friedrichs Berlin Charlottenburg Hannover Berlins