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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 20

1910 - Hannover : Helwing
— 20 — ist Bernward bahnbrechend für die Kunst geworden. Zum ersten Male seit Jahr- Hunderten ist in ihnen ein Werk entstanden, ans dem die dargestellten Personen durch ihre Bewegungen und Gebärden lebhaft erzählen, nicht mehr blosz starr und tot dastehen. Auch eine der schönsten Kirchen der Rnndbogen-Bauweise (romanisch), die Michaeliskirche, verdankt diesem bedeutenden Manne ihre Entstehung; ihre Decke trägt das größte (28 lj2 m laug und 8 lj2 m breit) und schönste Deckengemälde dieser Zeit, welches den Stammbaum Jesu darstellt. Aus der Blütezeit des Bürgertums im 15. und 16. Jahrhundert sind so viele und prächtige Holzbauten erhalten (Knochenhaueramthaus), daß man Hildesheim der vielen altertümlichen Bauten wegen das Nürnberg des Nordens genannt hat (47 000 Einwohner). An der Stelle, wo die Leine aus dem Hügellande in die Ebene tritt, liegt die Haupt- und Residenzstadt Hannover (280090 Einwohner). Der Name be- deutet „hohes Ufer" (niederdeutsch hoen overe, die älteren Stadtteile liegen mehr als 6 m über dem Flußbett der Leine). Schon zur Zeit Heinrichs des Löwen Königl. Theater in Hannover. war die Ansiedlung ein ansehnlicher Ort; 1451 wurde sie auch Mitglied der Hansa. Hannover ist ein Kreuzuugspuukt großer Straßen aus den vier Welt- gegendeu und war daher von jeher eine Stätte regen Verkehrslebens. Infolge des 30 jährigen Krieges, der auch hier mit Schrecken einkehrte, kam die Stadt sehr zurück; Teuerung, Hunger und Senchen rafften fast -j3 der Einwohner hinweg. Im Jahre 1636 wurde Hannover fürstliche Residenz. Seitdem blühte sie schnell auf; selbst als Georg I. 1714 uach England zog, um deu dortigen Königsthron zu besteigen, verminderte sich der Wohlstand der Stadt nicht. Ungleich schneller aber wuchs sie an, als vom Jahre 1837 an die Verbindung mit England aufhörte und König Ernst August hier wieder seinen Sitz nahm. Auch der Verlust des königlichen Hofes im Jahre 1866 hemmte die Entwickelnug der Stadt nicht. Das geht nicht bloß aus der raschen Bevölkerungszunahme, sondern auch daraus hervor.

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. I

1883 - Hannover : Helwing
Kütfsßuch für den Gkschichlsililltnichl in Iräparanden-Anstakten und Wttekschuken, zugleich den Geschichtsstoff der Volksschule in geeigneter Auswahl und Form enthaltend, von c5. Koffmeyer, und W. Kering, Vorsteher der König!. Praparanden- Lehrer am König!. Seminare Anstalt zu Aurich. Zweiter Teil: Mittlere und neue Geschichte bis 1648. Preis 1 Mark. Dritte verbesserte Auflage. Hannover, 1883. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Th. Mterzi nsky, Kgl. Hofbnchhcìndler.) Schlägerstraße 20.

3. Bd. 3 - S. 289

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 2g$ Namen eines gewissen Ortes, wo ehedem ein berühmtem Weltweise zu Athen, Namens Plato lehrte, nannte man sie auch Academien. Die vornehmsten Universitä- ten, welche in diesem Zeitraum nach und nach entstanden, waren Paris, Oxford, Köln, Padua, Heidel- berg, Prag, Wien, Erfutth, Leipzig, Tüdin- gen, Basel und Wittenberg. — Was aber die schnellere Ausbreitung dek Wissenschaften und jeder guten Kenntniß nunmehr mit vervielfachter Kraft beförderte > das war die Erfindung einer'wundervollen und unbe- schreiblich wohllhätigen Kuüst, diè Erfindung der Buchdruàkunsti Bisher hätte män keine andere Schrift, als gesthklebmè gehabt, ünd ein Buch konntl nicht anders vervielfältigt werden, als durch die Hand eines Abschreibers. Da man nun in alten Zeiten nicht etwa unsere jetzige flüchtige Schrift (Currentschrift) gebrauchte, sondern in der steifen, langsamen Fractur- schrift schrieb, die man, weil die Mönche am meisten zu Abschreibern gebraucht wurden, auch Mönchsschrift nannte, so könnet Ihr leicht denken, theils, wie lange Zelterfordert wurde, ehe die Abschrift eines Buchs zu Stande kam, theils, wie fehlerhaft solche Abschriften seyn, theils endlich, wie themr solche geschriebene Bü- cher zu stehen kommen mußten. Die Buchdruckerkunst hob diese Nachtheile mit einem male: denn was Kaufend gute Schreiber in der steifen, langsamen Fracturschrift kaum in einer Woche liefern konnten, das kann ein einziger Setzer mit jwey Druckern fehlerfrey und in schönen, sich einander völlig gleichen Buchstaben in einem Iiage liefern. Der Erfinder dieser segenövollen Kunst war ein Deutscher, Johann Guttcnberg, der gegen das Jahr 1440 zu Maynz zuerst mit Holz rnen Buchstaben druck- te. Da aber solcherley Buchstaben viele Unbequemlich- keiten mit sich führten, so erfand bald darauf Johann (Bürgerschule, zt»r Vv-) . T Faust

4. Bd. 3 - S. 323

1793 - Hannover : Helwing
w und ungestraft im Schwange. Die Städte waeeu voll ar- mer Witwen, und die Dörfer waren ausgestorbm. Hie und da an den Zäunen lagen etwa«, noch einige größere Kinder mit den lsauglingen der hingeopferten Mütter, und sichten nakt und abgezehrt den vorübereilenden Feind um Erbarmung. In den großen und kleinen Städten wa- ren! die Schulen leer; die Schüler waren Soldaten gewor- den, oder hatten sich verlaufen, und die wenigen Lehrer mußten umsonst arbeiten. Auf der Universität Helmftädt, damals jnoch die einzige in den hiesigen Landen, wurde nur im Winter ^Unterricht ertheilt, denn im Sommer faßen Lehrer und Studenten als Dragoner zu Pferde, und kämpften gegen den Feind. Selbst der in unserer Stadt Hannover im Jahr 1659 als Rector verstorbene Eber- hard Baring war erst Lehrer zu Hclmstädt, dann Reu- ter, darauf, weil er verwundet wurde, Lehrer Zu Braun- schwcig, hieraufwiedcr schwedischer Soldat, sodann Pro- fessor zu Marburg und endlich hiesiger Rector. Alle Stän- de verwilderten; die Vornehmen erniedrigten sich zu den Ausschweifungen des Pöbels; die Geringen äußerten nichts mehr von Schaam und Sitte, und alle ahmten zuletzt den Grausamkeiten des Feindes und der Zügellosigkeit des Freundes nach. Die Tugenden eines ganzen Jahrtau- sends schienen verschwunden zu seyn und nur blos die La- sser desselben waren zurückgeblieben. Am glücklichsten un- ter allen rhrcn Schwestern war unsere Stadt Hannover. Nie war der Feind ihrer mächtig geworden, der grausame Hlllli und der übcrmüthige Wall nsteitt hatten sich beide dsrrch eine Geldsumme zum Rückzuge bewegen lassen, und einer schwedischen Garnison wurde nie der Emzug erlaubt. Unterdessen also Pest, Hunger und Verwüstung im übri- gen Lande wütheten, während daß Hameln von einem Feind nach dem andern in Besitz genommen, Chö ringen beynahe eingeaschert und Nordheitn zum Steinhaufen 2 ge-

5. Bd. 3 - S. 337

1793 - Hannover : Helwing
33? Die Geschichte nach Christi Geburt. könnerr, seiner'freyheit, feiner natürlichen Güter und seis ües'fleißes immer mehr zu genießen. Und ft> blühen denn also in diesem glücklichen Staate alle Künste des Friedens. Die Wissenschaften sind geehrt und cs giebt unter den Schweizern viele große Gelehrte; Künste aller Art sind in Aufnahme und steigen immer höher, die Handlung ist! ausgebreitet und der Lüudbstu und die Viehzucht sind musterhaft» Italien ist in viele Staaten getheilt- Zwar haben die deutschen Kaiser, wie Ihr wisset, feit Carl des Großen Zelten, immer Ihr Recht auf Italien, dieses schöne, anmuthige und fruchtbare Land, zu behaupten gesucht, allein ihr Glück war sehr abwechselnd und unter allen Nachfolgern Carls war keiner, als der Kaiser Otto im :oten Jahrhundert, der ruhig über Ita- lien ! geherrscht chatte. Nachher wurde theilö durch die Päbste, theils durch andere' italianische Große, theils aber durch Ausländer immer ein Stück nach dem andern abgerift sen und der ganze Staat zersiel in mehrere kleinere Staaten. Eben dies ist die Ursache, weswegen ich Euch bisher we- nig von Italien gesagt habe ; ich hatte sehr weitlauftig seyn müssen, wenn Ihr mich hättet verstehen sollen. Damit Ihr je- doch einen kleinen Vcgrisvon der Geschichte der merkwürdig- sten italiänischen Staaten bekommet, so will ich Euch von Venedig, Genua, Florenz und Äeapolis ein paar Worte sagen. Der venetianische Staat hatte sich, wie Ihr wisset, bey den verwüstenden Einfallen der Hunnen gebildet- und die Stadt Venedig stieg gleichsam aus dem Meere empor, und trotzte dem Grimme der mörderi- schen Barbaren. Dle Stadt nebst dem Gebiete derselben war gleich anfangs ein Freystaat und das Haupt dessrl- den hieß , wie noch jetzt, Doge. Vom neunten Jahrhun- dert machte es Eroberungen, gewan viele Reichttzünnr (Bürgerschule, ztrr Bv-) P àch

6. Bd. 3 - S. 161

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nati) Christi Geburt, isi heit und Erfahrung, noch durch den Gebrauch seiner Macht, Stärke und Geschicklichkeit, noch auch durch den Schutz seiner Frömmigkeit und Tugend, seinem Schick- sal entgehen könne, dieser Grundsatz machte sie uner- schrocken auf dem Schlachtfeld und völlig furchtlos gegen den Tod. Eben dieser Grundsatz ist die Ursache, warum noch heutiges Tages alle Mubamedaner, vornemlich aber die Türken, im Kriege sehr fürchterliche und unbändige Streiter sind. „Ist mir — denkt der Anhänger Muha- meds — mein noch nicht bestimmt, so mag ich mitten in Feuerflammen stehn, ich mag mich mitten unter Millionen Verpesteten besinden, es mögen tausend Schwcrdter gegen mich gezückt sinn, und ein dichter Ku- gelregen der Feinde mag mrch überschütten: ich sterbe doch nicht; ist er mir aber bestimmt, so muß ich sterben, ich mag nun im Bette ruhen, oder am Arme eines Freundes wandeln, oder im Tempel anbeten." Es giebt auch Christen, lieben Leser, die so muhamedanisch glau- den *). — Die ersttn Chalifen hatten ihren Sitz in der berühmten syrischen Stadt Damascus; im Jahr 763 aber erbauete einer derselben, Namens Al-Mansur, am Zusammenfluß des Tygerö und Euphraths die große und schöne Stadt Bagbad, welche von nun an die Rest- denz der arabischen Beherrscher war. Von hier aus gien- gen ihre furchtbaren Heere nach allen Weltgegenden, und eine solche Armee drang jetzt auch von Spanien aus nach Frank- *) Sehr häufig bemerkt man unter unwissenden Christen diesen Wahn an Krankenbetten, wo Pfuscher, Quacksalber und Marktschreyer morden: da heißt es auch: „Der Tod war dem Parienten bestimmt." Sogar auf Hochgerichten führe man dies Wort: „Dem Diebe, dem Mörder rc. war sein Ende bestimmt," im Munde. Können wohl — lieben Leser — Christen vom Heiligen, Gerechten und Allgütigen so uttheilen? (Bürgerschule, ztrr Bd.) £ 1

7. Weltkunde - S. 145

1886 - Hannover : Helwing
145 Kriegesheld" re.). Durch diese Schlacht legte er den Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ, und die Franzosen ihn bedrohten, mußte er in: Frieden von St. Germain (bei Paris) 1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch die erledigten schlesischen Fürstentümer (s. vor. §) erlangte er nicht. Der Kaiser nahn: sie an sich. Dennoch unterstützte er diesen später gegen die Türken. — 3. Der große Kurfürst regierte unumschränkt und suchte nmnentlich eine größere Einheit der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landesteile zu begründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohlfahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume gepflanzt hatte); er sorgte für Handel und Gewerbe (Chausseeen, Post, Friedrich-Wilhelms-Kanal, welcher Spree und Oder ver- bindet), vergrößerte die Kriegsmacht (Derfflinger), verteilte die Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Kolonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20000 aus Frank- reich vertriebene Reformierte auf, welche die Gewerbe bedeutend verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfriesland. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul Gerhard). § 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Fried- rich (1688—1713) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in Berlin viele prächtige Gebäude an (Schloß, Zeughaus, Sternwarte, Brücke mit dem Reiterstandbilde des großen Kurfürsten rc.), wodurch die Stadt sehr verschönert wurde, aber das Land in Schulden geriet. Er stiftete die Universität in Halle, wo damals Thomasius und der fromme August Hernmnn Francke wirkten. (Ersterer hat die Hexenprozesse bekämpft, letzterer das große Waisenhaus in Halle und verschiedene andere Anstalten gestiftet). — Friedrich hat sich an folgenden Kriegen beteiligt: 1. gegen Frankreich bei dem dritten französischen Raubkriege (s. § 69); 2. gegen die Türken; 3. am spanischen Erbfolgekriege (s. § 70). — Nachdem Hannover 1692 zun: Kurfürstentume erhoben war und Sachsen 1697 die Königskrone in Polen erlangt hatte (der König wurde katholisch), setzte sich Friedrich mit Bewilligung des Kaisers am 18. Januar 1701 in Königsberg die Königskrone aufs Haupt. (Schwarzer Adlerorden). So war nun Brandenburg ein Königreich, und Friedrich nannte sich: Friedrich I., König in Preußen. (König in Preußen, weil Westpreußen noch zur Krone Polen gehörte. Als später Friedrich der Große Westpreußen erhielt, nannte er sich König von Preußen). — Friedrich I. hat folgende Weltkunde. i n

8. Teil 2 - S. I

1888 - Hannover : Helwing
jjjffsud} fr den schichtsuntellichl in Umparandenanjialten von <$. Koffmeyer, und W. Kering, Vorsteher der Knigs. Prparanden- Lehrer am Knigl. Seminare, Anstalt, zu Aurich. Zweiter Teil. Fnfte Auflage. Hannover 1888. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Th. Mierzinsky, Knigl. Hofbuchhndler) Schlgerstrae 20.

9. Teil 3 - S. I

1889 - Hannover : Helwing
Aandöuch für den Gkschichtsiiilterlicht. Zum Gebrauch für Lehrer an Volks- und Mittelschulen c£. Koffmeiier, Borsteher der Königl. Präparanden-Anstalt, W. Kering, Lehrer am Königl. Seminare zu Aurich. Teil 3. Geer:- ut für : : -ie c. ■ .eng Cr: , . vd;g §ci lulbuchbibhothels tq Hannover 1889. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Th. Mierzinsky, Königl. Hofbuchhändler) Schlägerüraße 20. Internntfenafes §z- :;!buci Institut Braune , • . g Inventarisiert unter " Bibliothek - Km-Rr

10. Teil 3 - S. 47

1889 - Hannover : Helwing
Fernere Regierung Friedrichs I. 47 Mitte!, sie genügend zu unterstützen. Die größte Einnahme hatte sie aus dem Kaienderverlag. *) Die Bau-, Bildhauer- und Malkunst begünstigte Friedrich schon deshalb, weil sie zur Verherrlichung seiner Residenz vieles beitragen konnten. Manches Lustschloß, wie das zu Charlottenburg, wurde gebaut und Potsdam vergrößert; Berlin wurde durch die Friedrichsstadt erweitert; manch schönes Kunstwerk Berlins stammt aus jener Zeit, vor allem das schöne Zeughaus und die berühmte Reiterbildsäule des großen Kurfürsten aus der 'langen Brücke, ein Meisterwerk des berühmten Schlüter. Musik und Dichtkunst schätzte der König nicht so hoch; sie fanden eine desto wärmere Freundin an seiner Gemahlin Sophie Charlotte. Sie war die Tochter des Kurfürsten von Hannover. Ihre trefflichen Geistesanlagen erhielten frühzeitig eine vorzügliche Ausbildung durch tüchtige Lehrer, vielfache Reisen und später durch den Einfluß des berühmten Gelehrten und Weltmannes Leib niz. 1684 wurde sie Friedrichs zweite Gemahlin. Die Kälte und das Mißtrauen, welche durch den Einfluß der Kurfürstin Dorothea damals an dem Berliner Hofe herrschten, verleideten ihr das Leben, und als Kurfürstin und Königin waren ihr der Prunk und die steifen Förmlichkeiten sehr lästig. Sie zog sich daher mehr und mehr vom Hofe zurück. Der Kurfürst schenkte ihr das Dorf Liehen bei Berlin und baute ihr dort ein Lustschloß, das nachher ihr zum Andenken Charlottenburg genannt wurde. Hier sammelte sie einen Kreis schöner Frauen und geistreicher Männer um sich, aus dem alle steife Förmlichkeit verbannt war. Neben geselliger, geistreicher Unterhaltung und Vorlesen wurden Musik und Bühnenspiel gepflegt. In der Musik war die Königin Meister. Neben Leibniz und anderen Gelehrten erschienen in diesem Kreise katholische und evangelische Theologen, die in ihrer Gegenwart über Philosophie und Theologie disputierten. Kein Gespräch war so gründlich, sie vermochte zu folgen. Durch ihr unaufhörliches Fragen brachte sie sogar Leibniz oft in Verlegenheit, so daß dieser von ihr sagte, sie frage nicht nur nach dem „Warum?" sondern nach dem „Warum des Warum?" Sophie Charlotte starb zu Hannover, erst 37 Jahre alt. Der Einfluß der Fürstin, zunächst auf die höheren Kreise Berlins, von dort aus *) Julius Cäsar (I. 260) hatte das Jahr zu 3651/4 Tag angenommen und bestimmt, daß auf je drei Gemeinjahre von 365 Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen solle. Da das Jahr aber nur eine Länge von 365 Tagen 5 St. 48 M. 48 Sek. hat, so schaltete man alle vier Jahre 44 Min. 48 Sek. zu viel ein. Im 16. Jahrhundert war man deshalb schon 10 Tage hinter der Sonne zurückgeblieben. Da bestimmte Gregor Xiii. 1582, daß 10 Tage ausfallen sollten, daß nach dem 4. Oktober sofort der 15. folgen solle. In Zukunft sollte, wie bisher, jedes vierte Jahr ein Schaltjahr sein, doch sollten, um nicht zu viel einzuschalten, in je vier Jahrhunderten drei Schalttage ausfallen, so daß 1600, 2000, 2400 rc. Schaltjahre blieben, aber nicht 1700, 1800, 1900, 2100 u. s. w. Die meisten katholischen Länder führten diesen Gregorianischen Kalender oder den „Kalender des neuen Stils" bald ein; die Evangelischen aber widersetzten sich thörichterweise, weil er vom Papste ausging. Durch den Gebrauch zweier verschiedener Kalender entstanden aber manche Unbequemlichkeiten ; deshalb beschlossen 1699 die evangelischen Stände, ebenfalls den verbesserten Kalender einzuführen und zwar in der Weise, daß man 1700 nach dem 18. Februar sogleich den 1. März folgen ließ.
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