Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 85

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Erdkunde und Wirtschaftslehre. 85 Folge? Gefährdung der Grenzprovinzen Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Galizien. Nachteil? Lange Verteidigungslinie. Die Russen konnten in Polen ihre Heere sammeln und plötzlich mit ganzer Wucht vorstoßen, ohne daß man wußte, ob nach Süden, Westen oder Norden. Zeige auf der Karte die Flüsse Bobr, Weichsel und Wicprz! Sie schließen die eigentliche Festung ein. Sucht darin den Bug auf und zeigt die Stelle, wo von drei Richtungeir her Nebenflüsse in den Bug münden! Welche Stadt liegt da? (Brest-Litowsk, d. h. litauisch Brest). Diese ist der Hauptpunkt im großen Festungsbereich. Welche Bedeu- tung haben jene Nebenflüsse? (Verkehrswege). Wodurch wird Brest- Litowsk im Osten geschützt? (Rokitnosümpfe.) Im Norden? (Bje- lowjesher Heide.) Achtet nun auf das Eisenbahnnetz! Mit welchen Hauptplätzen Ruß- lands steht Brest-Litowsk in Verbindung? (Moskau, Orel, Kiew.) Zu welchen polnischen Festungen führen Eisenbahnen? (Warschau, Jwan- gorod, Ossowiec, Cholm.) Skizze an der Tafel. Im Anschluß hieran sind dann die kriegerischen Ereignisse chrono- logisch zu besprechen (vgl. Kriegschronik). Indien. 1. Grundlage für Englands Macht. a. Handel und Schiffahrt mit Indien (Welcher Weg?) Ausfuhr von Indien: 1. Baumwolle, Jute, Wolle. 2. Reis (besonders Hinterindien.) 3. Häute (großer Viehbestand.) 4. Tee (Ceylon und Annam.) 5. Opium, Lackstoffe (Schellack) und Gewürze. 6. Weizen. Ausfuhrmengen sehr schwankend. Weshalb? Monsun. d. Verwaltung Indiens. 1. Alle höheren Stellen in englischer Hand. 2. Bedeutendes weißes Heer wird von Indien bezahlt. 3. Eisenbahnen und industrielle Unternehmen in englischem Besitz, daher große Summen von Indien nach England. Hohe Ge- hälter und Pensionen. Warum? o. Stützpunkt für England. Weg nach Ostasien. Singapore und Colombo auf Ceylon für Handelsflotte, auch deutsche Schiffe. ä. Indische Truppen kämpfen für England.

2. Zur Geschichte des Weltkrieges 1914/15 : ein Lese- u. Merkbüchlein. - S. 48

1915 - Wittlich : Fischer
— 48 — sich die „Emden" in den chinesischen Gewässern. Es gelang ihr, in die hohe See zu entkommen. Ständig verfolgt und nur aus sich selbst angewiesen, hat sie über drei Monate lang ihre wagemutigen Kreuzfahrten ausgeführt. Ant 10. September treffen wir sie im Meerbusen von Bengalen, wo sie in einigen Tagen fünf englische Schiffe versenkte und den Seehandelsverkehr zwischen Vorder- und.hinterindien ins Stocken brachte. Mit Kohlen versorgte sie.sich von den erbeuteten Schissen. Bald daraus erschien sie vor Madras und bombardierte die Stadt. Ale man nach ihr schoß, löschte sie ihre Lichter und verschwand im Dunkel der Nacht. Schon am 29. September wnrde berichtet, daß die „Emden" wieder sechs britische Schiffe erbeutet habe, von denen einige einen sehr hohen Wert besaßen. Am nördlichen Eingang in die Straße von Malakka brachte sie einen russischen Kreuzer und ein französisches Kanonenboot zum Sin-ken. Gegen den Feind waren Führer und Mannschaften stets menschenfreundlich und großmütig, und jenen hat man als den ritterlichen Falken im Weltmeere bezeichnet. Es läßt sich denken, daß die feindlichen Schiffe eifrig Jagd auf die „Emden" machten, um das edle Wild zu fangen. Das gelang ihnen endlich am 9. November bei den Kokosinseln (im Nordwesten von Sumatra). Der britische Kreuzer „Sidney" machte mit seinen überlegenen Geschützen die „Emden" kampfunfähig. Das verlorene Schiff wurde durch die eigene Besatzung auf Strand gesetzt. Die Mannschaft wurde gefangengenommen. Den: Führer wurde wegen seines ruhmreichen Verhaltens der Degen belassen. Nur eine Landungsabteilung war glücklich entkommen. 32. Die Luftflotte im Kriege. In dem gegenwärtigen Weltkriege ist auch die Lust ein wichtiges Kampfgebiet, in dem Luftschiffe und Flugzeuge für den, Krieg tätig sind. Sie dienen hauptsächlich der Beobachtung und, Erkundung. Damit haben sie einen Teil der Arbeit übernommen, die früher der Kavallerie zufiel. Dieser gegenüber bieten sie den Vorteil, daß sie viel mehr und auch genauere Feststellungen machen können, wenn auch Nebel und Dunkelheit ihre Tätigkeit ausschließen. Die Luftschiffe verschaffen vor allem Klarheit

3. Realienbuch - S. 93

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
93 n Im Tieflande von Bengalen vereinigt sich der Ganges mit dem Brah- maputra. Beide Flüsse bilden nun ein Delta, wie die Erde kein zweites auf- zuweisen hat. Durch die Schlammablagerungen der zahlreichen Mündungsarme vergrößert sich das Delta von Jahr zu Jahr. Auf den weichen Schlamminseln finden sich Dickichte von Bambusrohr, Schilf u. a. Sumpfgewächfen. Sie werden Dschungeln genannt. Hier beschleicht der blutgierige Tiger den grasenden Büffel, im Wasser lauert das gefräßige Krokodil, und im Schlamme wälzen sich zahllose giftige Schlangen. Die meisten Mündungsarme im Delta sind verschlammt. An einem der schiffbaren Arme liegt Kalkutta (mit Vorstädten 1,3 M.), die ehemalige Hauptstadt und bedeutendste Stadt Indiens. Jetzt ist Dehli in Nordindien, das Rom Indiens, die Hauptstadt. 3. Klima und Vodenerzeugnille. Die Tiefebene hat schon ihrer süd- lichen Lage wegen ein heißes Klima und ist durch einen mächtigen Gebirgswall gegen die kälteren Nordwinde geschützt. Infolge häufiger Regen jedoch ist die Luft meistens sehr feucht, so daß die Hitze nie so drückend wird wie z. B. in Arabien. Die Regenzeit dauert vom Mai bis zum November. Der Regen wird durch einen feuchtwarmen Wind (Monsun) vom Indischen Ozean herbei- geführt. Im März und April wird es nämlich furchtbar heiß. Die Luft erglüht wie ein Ofen. Auf dem Hochlande Hinterasiens üerbümtt sie sich am meisten. Dahin strömt nun von allen Seiten die Luft. Die Luft vom Meere bringt den Regen. Da gibt es fast täglich furchtbare Gewitter mit Wolken- brüchen und Überschwemmungen. Kaum aber ist die Regenzeit vorüber, so schießt auf dem feuchten, von der Sonne erwärmten Boden eine Pflanzenwelt so üppig empor, wie sie nur noch an wenigen Stellen der Erde gefunden wird. Manche Pflanzen machen in einer Nacht fingerlange Triebe. Die Felder werden in der Regel zweimal bestellt und liefern ungeheure Erträge an Weizen. Nächst Amerika hat Indien die größte Baumwollenernte. Der Reis, die Haupt- nahrung der Hindu, gibt in dem zeitweise überschwemmten Uferlande sogar vier Ernten. Deutschland erhält von Indien jährlich für über 100 Millionen Mark Baumwolle, Jute und Reis. In den Urwäldern, die noch Herden von Elefanten, Tigern, Affen, Pfauen bergen, sieht man die stattlichsten Palmen und die herrlichsten Brotfruchtbäume. — Im November tritt die trockene Jahreszeit ein, herbeigeführt durch den von Nordosten kommenden, mehr trockenen Wintermonsun. 4. Das Hochland von Dekan senkt sich von Westen nach Osten, ist aber sowohl an der Westküste (Malabar) wie an der Ostküste (Koromandel) mit Randgebirgen umgeben. Wenn vom Mai bis September die Jahreswinde (Monsune) aus Südwest wehen, so entladen sich die Regenwolken an der West- küste, während die Ostküste dürr und regenlos bleibt. Wenn aber vom Oktober bis April die Winde aus Nordost wehen, dann hat die Ostküste mehr Regen, solange nämlich im Herbste noch vom Meere feuchtwarme Luft herweht. Das Innere des Landes aber bekommt nur selten Regen und ist daher vielfach dürr. Auf einer kleinen Insel an der Westküste liegt Bombay sbombkhj (über 800 T.), der Haupthafen für Baumwolle und Baumwollenwaren. An der stachen Ostküste liegt an der einzigen Stelle, die durch größere Schiffe zu erreichen ist, die Hafenstadt Madras (x/s M.).

4. Realienbuch - S. 92

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii - 92 - Vorderindien. (8mal so groß wie Deutschland — 300 M. auf 1 qkm 64.) 1. Der Himalaja (b. h. Schneewohnung) bildet den steilen Nordrand Vorderindiens. Er ist das großartigste Gebirge der Erde und bedeckt einen drei- zehnmal so großen Raum wie die Alpen. Auch besitzt er den höchsten Berg der Erde, den Mount fmauntf Everest, dessen Gipfel fast die doppelte Höhe des Montblanc erreicht (8800 m). Wer vom Südfuße des Himalajagebirges bis zum Kamme aufsteigt, durchwandert in kurzer Zeit gleichsam alle Zonen der Erde. In einem Hochtale des Himalaja liegt in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, das durch seine Schalwebereien berühmt ist. 2. Das Tiefland von Hindollan wird im Westen vom Indus, im Osten vom Ganges durchstossen. Die Jndusebene ist mit Ausnahme der Benares. Nach einer Original-Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürich. Flußufer ein ödes, wasserarmes Steppengebiet, die Gangesebene dagegen wegen ihrer reichlichen Niederschläge und der jährlichen Überschwemmungen sehr fruchtbar und dicht bevölkert (190 E. auf 1 qkm). Seiner befruchtenden Kraft wegen halten die Hindu den Ganges für einen heiligen Fluß. Der Kranke hofft in seinen Fluten zu genesen, der Gesunde wünscht darin zu sterben. Daher sind auch seine Ufer bei Sonnenaus- und -Untergang mehrere hundert Meilen entlang von Badenden und Betenden belebt, und Tausende pilgern jährlich nach Senlres und Hlubabad, um in den heiligen Fluten zu baden und sich von Sünden rein zu waschen.

5. Realienbuch - S. 94

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 94 5. Religion. Die heidnischen Hindu bilden noch wie vor Jahrtausenden vier Kasten. Diese Scheidung hat nach ihrer Lehre der Gott Brahma selbst angeordnet. Aus seinem Munde gingen die Priester, aus seinen Armen die Krieger, aus seinen Schenkeln die Ackerbauer und Kaufleute und aus seinen Füßen die Handwerker und Diener (Kulis) hervor. Zu keiner Kaste gehören die verachteten und gemiedenen Parias. — Die Hindu verehren Brahma als den Schöpfer, Wischnu als den Erhalter und Schiwa als den Zerstörer der Welt. Diesen Götzen bringen sie in prachtvollen Tempeln (Pagoden) Opfer. In lzenares (230 T.), der heiligen Stadt der Hindu, findet man am Ufer des Ganges die größten und schönsten Tempel. Auf dem Tempelhose tummeln sich in großer Zahl die heiligen Stiere des Schiwa. An den Wänden des Tempelhofes sieht man in großer Zahl die Fakirs oder Büßer, eine Art vom Volke als heilig verehrte Bettelmönche, neben ihren Götzenbildern. Sie martern ihren Leib in der furchtbarsten Weise; denn die Selbstpeinigung ist ihren Göttern das liebste Opfer. Das Leben ist für den Hindu nur eine Prüfungszeit, die er auf jede Weise abzukürzen sucht. Daher ziehen auch alljährlich große Scharen nach Benares und stürzen sich in die heiligen Fluten des Ganges. Nach dem Glauben der Hindu wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines anderen Menschen oder Tieres. Daher scheuen sie sich, irgend ein Tier zu töten, ausgenommen Fische. — Das Christentum findet nur langsam Eingang, obgleich sich schon viele Missio- nare hier in heldenmütiger Weise geopfert haben. Indien hat 2—3 M. Christen. 6. Seit 1859 steht Vorderindien unter der unmittelbaren Herrschaft Eng- lands, dessen König auch den Titel „Kaiser von Indien" führt. Zu Vorder- indien gehört auch die Insel Ceylon. Sie erzeugt den besten Zimt, in neuester Zeit aber hauptsächlich Kaffee und Tee. An ihren Küsten werden durch Taucher die kostbaren Perlmuscheln vom Meeresgrunde heraufgeholt. frinferindien (4 mal so groß wie Deutschland — 40 M. E.) und die indischen Inseln. 1. I) inte rin clien. Von den mächtigen Strömen, die das Land durch- fließen, ist der Mekong am bedeutendsten. In den Niederungen gedeiht der Reis so vorzüglich, daß auch Vorderindien z. T. von hier aus damit versorgt werden kann. Die Westküste ist im Besitze der Engländer, ebenso die Südspitze der Halbinsel Malakka mit der Hafenstadt Siugapore. Die Ostküste ist französisch, im Nordosten auch das an China angrenzende Tonking. Den übrigen Teil Hiuteriudiens nimmt das noch unabhängige, sehr fruchtbare Reich Siam ein. Es liefert Reis, Tiekholz, Kautschuk und Elfenbein. Hauptstadt ist Bangkok am Menam (630 T.). 2. Die indischen Inseln liegen zwischen Asien und Australien. Sie bilden vier Gruppen: a) die Großen Sundainseln (Sumatra, Java, Borneo, Celebes), d) die Kleinen Sundainseln, c) die Molukken oder Gewürzinseln, 6) die Philippinen. — Alle sind gebirgig, und viele von ihnen besitzen auch tätige Vulkane. Durch das furchtbare Erdbeben 1883 in der Snndastraße wurden aus Java 3 Städte, 50 Dörfer und 50000 Menschen von den Wellen verschlungen. Die Gipfel der Berge sind meistens dicht bewaldet, in den urbar gemachten Tälern aber baut man Mais, Zuckerrohr, Tabak und ganz besonders Kaffee. — Die Sundainseln sowie die Molukken stehen größtenteils unter holländischer Herrschaft; sie sind 44 mal so groß wie Holland. Am meisten Wert und Bedeutung für die Holländer hat die Insel Java. Sie ist etwa fünfmal so groß wie Holland und bringt durch ihre Kaffee- und Teepflanzungen reichen Gewinn. Deutschland erhält von diesen Inseln für 50 Millionen Mark Tabak und Kaffee. Der Hauptort

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 172

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
172 an den Bergabhüngen der Kaffee vorzüglich. Der Hafen Mocha, wo er früher verladen wurde, hat ihm den Namen „Mokka" gegeben. 2. vewokmer und Städte. Im Innern des Landes wohnen Beduinen, die mit ihren Kamelen, edlen Pferden und fettfchwänzigen Schafen von einer Oase zur anderen ziehen. Am Roten Meere beansprucht der türkische Sultan die Schutzherrschaft, namentlich über die heiligen Stätten Mekka und Medina. Mekka (85 T.), die Geburtsstätte Mohammeds, liegt in öder, baumloser Gegend. Die Stadt verdankt ihr Bestehen ganz allein einem jahraus, jahrein Wasser spendenden Brunnen, ihre Größe aber hauptsächlich dem „schwarzen Steine", durch den Mekka ein berühmter Wallfahrtsort geworden ist. Denn jeder Mohammedaner muß einmal in seinem Leben die heilige Stadt gesehen haben. Zur Zeit der Wallfahrten sind daher die Straßen der Stadt von vielen tausend Pilgern belebt. Auf dem Hofe einer Moschee befindet sich das Heiligtum der Araber, die Kaaba. Sie bildet ein kleines, würfelartiges Gebäude (Kaaba bedeutet Würfel), das etwa 18 Schritt lang und 14 Schritt breit ist. Der in der südöstlichen Ecke der Kaaba eingemauerte Stein (wahrscheinlich ein Meteor) sieht fast schwarz aus und ist mit goldenen Reifen eingefaßt. Nach der Sage hat Abraham den Stein von einem Engel erhalten, als er hier die Kaaba errichtete. Unter Gebet umschreiten die Gläubigen die Kaaba und küssen dabei den Stein, um Bergebung der Sünden zu erlangen. 3. An der Südküste liegt die englische Freihafenstadt Aden [dben] in einem schrecklich öden, heißen Lavakessel, durch dessen Ankauf sich England die Herr- schaft im Roten Meere gesichert hat. Zu Arabien gehört auch die Sinai- halbinsel mit dem Sinaigebirge, sowie die durch Perlenfischerei bekannte Insel Ormus. Vorderindien. (8 mal so groß wie Deutschland. — 300 M. E.) 1. Vas I)iniätajagebirge (d. h. Schneewohnung) bildet den steilen Nord- rand Vorderindiens. Es ist das großartigste Gebirge der Erde und bedeckt einen dreizehnmal so großen Raum wie die Alpen. Auch besitzt es den höchsten Berg der Erde, den Mount smauntj Everest. Sein Gipfel erreicht fast die doppelte Höhe des Montblanc (8800 in). In einem Hochtale des Himalaja liegt wie in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, berühmt durch seine Schalwebereien. 2. vas Tiefland von I)indos1an wird im Westen vom Indus, im Osten vom Ganges durchflossen. Die Jndusebene ist mit Ausnahme der Flußufer ein ödes, wasserarmes Steppengebiet, die Gangesebene dagegen wegen ihrer reichlichen Niederschläge und der jährlichen Überschwemmungen sehr fruchtbar und dicht bevölkert (190 E. auf 1 qkm). Seiner befruchtenden Kraft wegen halten die Hindu den Ganges für einen heiligen Fluß. Der Kranke hofft in seinen Fluten zu genesen, der Gesunde wünscht darin zu sterben. Daher sind auch seine Ufer bei Sonnenauf- und -Untergang mehrere hundert Meilen entlang von Badenden und Betenden belebt, und Tausende pilgern jährlich nach Benares (230 T.) und Allahabäd, um in den heiligen Fluten zu baden und sich von Sünden rein zu waschen. Im Tieflande von Bengalen vereinigt sich der Ganges mit dem Brah- maputra. Beide Flüsse bilden nun ein Delta, wie die Erde kein zweites aus- zuweisen hat. Durch die Schlammablagerungen der zahlreichen Mündungsarme vergrößert sich das Delta von Jahr zu Jahr. Auf den weichen Schlamminseln finden sich Dickichte von Bambusrohr, Schilf u. a. Sumpfgewächsen. Sie werden

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 173

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
173 Dschungeln genannt. Hier beschleicht der blutgierige Tiger den Büffel, im Wasser lauert das gefräßige Krokodil, und im Schlamme wälzen sich giftige Schlangen. Die meisten Mündungsarme im Delta sind verschlammt. An einem schiffbaren Arme liegt Kalkutta (mit Vorstädten 1,3 M.), bis 1911 die Hauptstadt Indiens und Wohnsitz des englischen Vizekönigs; jetzt ist Dehli (290 T.) an seine Stelle getreten. 3. Klima und Bodencrjeugnitte. Die Tiefebene hat schon ihrer süd- lichen Lage wegen ein heißes Klima und ist durch einen mächtigen Gebirgswall gegen die kälteren Nordwinde geschützt. Infolge häufiger Regen jedoch ist die Luft meistens sehr feucht, so daß die Hitze nie so drückend wird wie z. B. in Arabien. Die Regenzeit dauert vom Mai bis zum November. Der Regen wird durch einen feuchtwarmeu Wind (Monsun) vom Indischen Ozean herbeigeführt. Im März und April wird es nämlich furchtbar heiß. Die Luft erglüht wie ein Ofen. Auf dem Hochlande Hinterasiens verdünnt sie sich am meisten. Dahin strömt nun von allen Seiten die Luft. Die Luft vom Meere bringt den Regen. Da gibt es fast täglich furchtbare Gewitter mit Wolkeubrüchen und Überschwemmungen. Kaum aber ist die Regenzeit vorüber, so schießt aus dem feuchten, von der Sonne erwärmten Boden eine Pflanzenwelt so üppig empor, wie sie nur noch an wenigen Stellen der Erde gefunden wird. Manche Pflanzen machen in einer Nacht fingerlange Triebe. Die Felder werden in der Regel zweimal bestellt und liefern ungeheure Er- träge an Weizen. Nächst Amerika hat Indien die größte Baumwollenernte. Der Reis, die Hauptnahrung der Hindu, gibt in dem zeitweise überschwemmten Uferlande sogar vier Ernten. Deutschland erhält von Indien jährlich für über 100 Millionen Mark Baumwolle, Jute und Reis. In den Urwäldern, die noch Herden von Elefanten, Tigern, Affen und Pfauen bergen, sieht man die stattlichsten Palmen und die herr- lichsten Brotfruchtbäume. — Im November tritt die trockene Jahreszeit ein, herbei- geführt durch den von Nordosten kommenden, mehr trockenen Wintermonfun. 4. Das Hochland von Dekan senkt sich von Westen und Osten, ist aber sowohl an der Westküste (Malabar) wie auch an der Ostküste (Koromandel) von Randgebirgen umgeben. Das Innere des Landes bekommt daher nur selten Regen und ist vielfach dürr und unfruchtbar. Auf einer kleinen Insel an der Westküste liegt Bombay [bombet)] (800 T.), der Haupthafen für Baumwolle und Baumwollwaren. An der stachen Ostküste liegt an der einzigen Stelle, die durch größere Schiffe zu erreichen ist, die Hafenstadt Madras (Vs M.). 5. Oie Bewohner Vorderindiens gehören größtenteils dem Hindustamme an. Etwa der fünfte Teil besieht aus Mohammedanern und eiugewanderten Christen. Das Christentum findet nur langsam Eingang, obwohl viele Missionare tätig sind. 6. Seit 1857 steht Vorderindien vollständig unter der Herrschaft Eng- lands, dessen König auch den Titel „Kaiser von Indien" führt. Zu Vorder- indien gehört auch die Insel Ceylon, die viel Tee, Kaffee und Zimt ausführt. Binfesindien (4 mal so groß wie Deutschland. — 40 M. E.) und die indischen Inleln. 1. Hinterindien. Von den mächtigen Strömen, die das Land durch- stießen, ist der Mekong am bedeutendsten. Die Westküste Hinterindiens ist im Besitze der Engländer; ebenso die Südspitze der Insel Malaka mit der Hafenstadt

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 174

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
174 — Singapore. Die Ostküste ist französisch, im Nordosten auch das an China gren- zende Tongking. Den übrigen Teil Hinterindiens nimmt das noch unabhängige fruchtbare Reich Siam mit der Hauptstadt Bangkok, am Menam, ein (600 T.). 2. vre inciikcken Inseln liegen zwischen Asien und Australien. Sie bilden vier Gruppen: 1. die Großen Sundainseln (Sumatra, Java, Borneo, Celebes), 2. die Kleinen Sundainseln, 3. die Molukken oder Gewürz- inseln, 4. die Philippinen. — Alle diese Inseln sind gebirgig Viele von ihnen besitzen auch tätige Vulkane. Die Gipfel der Berge sind meistens dicht bewaldet, in den urbar gemachten Tälern aber baut man Reis, Zuckerrohr, Tabak und ganz besonders Kaffee. — Die Sundainseln und die Molukken stehen größten- teils unter holländischer Herrschaft. Am meisten Wert für die Holländer hat die Insel Java. Sie ist etwa fünfmal fo groß wie Holland und bringt durch ihre Tee- und Kaffeepflanzungen reichen Gewinn. Der Hauptort ist die Hafenstadt Batavia. Sie liegt in ungesunder Sumpfgegend, weshalb die Europäer die höher gelegenen Vorstädte bewohnen. Die Philippinen, früher spanisch, wurden 1898 an die Vereinigten Staaten von Nordamerika abgetreten. Der Hauptort der Philippinen ist Manila auf der Insel Luzon, bekannt durch seine Zigarren. China. (Etwas größer als Europa. — 433 M. E., fast 1u aller Bewohner der Erde.) 1. China, das „Reich der Mitte", besteht aus Zentralasien und dem eigentlichen China mit dem südlichen Teile der Mandschurei. 2. ^entralalien umfaßt das gewaltige Hochland von Hinterasien, das von dem Himalaja, dem Altai, den Chinesischen Alpen u. a. höheren Rand- gebirgen umgeben ist. Infolge seiner großen Regenarmut ist das Innere vielfach dürr und zur Wüste geworden. So füllt die Wüste Gobi oder Schamo fast die ganze Mongolei aus, die den nördlichen Teil des Hochlandes einnimmt. Der südliche Teil des Hochlandes heißt Tibet, der westliche Ostturkistan. Die Tibetaner sind Wollweber und Metallarbeiter. 3. vas eigentliche Okina wird im Süden von den Chinesischen Alpen, im Norden von dem großen chinesischen Tieflande angefüllt, das vom Hoangho und Jangtsekiang durchflossen wird. Der gelbe, aus den Steppen Asiens her- übergewehte Lehmboden der Tiefebene ist von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Er hat daher eine ungemein dichte Bevölkerung hervorgerufen, besonders an den Mündungen der großen Flüsse. Dort ist eine Strecke von mehr als 160 Meilen fast wie mit einer einzigen Stadt bedeckt. Man sieht selbst auf dem Wasser kleine Dörfer, die stromauf und stromab schwimmen. Jede Familie hat einen kleinen Kahn zu ihrer Wohnstätte eingerichtet und zieht auf Flößen einen kleinen Garten hinter sich her. Hier im Tieflande liegen auch die größten Städte Chinas, so die Hauptstadt Peking (1,7 M.), das durch seine Seiden- und Baumwollenwebereien bekannte Nanking (*/2 M.) und die Hafenstadt Shanghai (900 T.), von wo viel Seide und Tee ausgeführt wird. 4. Vockenerzeugnme. Die übergroße Bevölkerung Chinas zwingt die Be- wohner zur denkbar größten Ausnützung des Bodens. Jedes Fleckchen Erde wird sorgsam angebaut, und durch reichliche Düngung erzielt man 2—3 Ernten im Jahre. Bleibt aber einmal der Sommerregen aus, daun entsteht bei der starken
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 5
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 2
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 2
16 0
17 1
18 0
19 1
20 0
21 2
22 1
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 3
48 2
49 0
50 3
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 3
80 0
81 0
82 0
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 5
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 32
2 34
3 87
4 6
5 20
6 56
7 30
8 11
9 23
10 17
11 39
12 200
13 72
14 36
15 0
16 4
17 131
18 13
19 69
20 8
21 18
22 7
23 1
24 91
25 34
26 17
27 4
28 151
29 68
30 11
31 0
32 74
33 156
34 69
35 93
36 17
37 6
38 11
39 54
40 14
41 4
42 119
43 48
44 28
45 3
46 101
47 67
48 11
49 4
50 87
51 114
52 128
53 52
54 117
55 3
56 5
57 48
58 12
59 195
60 68
61 43
62 18
63 4
64 8
65 60
66 18
67 33
68 4
69 0
70 7
71 141
72 15
73 11
74 2
75 88
76 14
77 9
78 112
79 4
80 10
81 303
82 8
83 53
84 197
85 3
86 62
87 63
88 105
89 39
90 15
91 55
92 18
93 3
94 6
95 30
96 12
97 19
98 6
99 16
100 161
101 25
102 78
103 118
104 25
105 7
106 19
107 41
108 0
109 13
110 62
111 64
112 28
113 24
114 63
115 4
116 18
117 10
118 4
119 52
120 7
121 272
122 18
123 26
124 202
125 69
126 45
127 20
128 5
129 236
130 20
131 180
132 11
133 108
134 23
135 65
136 112
137 48
138 24
139 26
140 727
141 221
142 52
143 66
144 11
145 31
146 3
147 8
148 5
149 1
150 9
151 68
152 113
153 167
154 16
155 199
156 154
157 36
158 5
159 46
160 11
161 16
162 0
163 4
164 14
165 12
166 19
167 6
168 30
169 37
170 27
171 26
172 7
173 48
174 10
175 136
176 197
177 76
178 7
179 46
180 17
181 6
182 217
183 396
184 17
185 13
186 11
187 7
188 48
189 5
190 4
191 2
192 7
193 26
194 7
195 58
196 103
197 9
198 21
199 37