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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neuere Zeit - S. 282

1872 - Paderborn : Schöningh
— 282 — grössere Selbständigkeit in der Verwaltung Irlands zu erzielen, suchte er anfangs das alte irische Parlament, welches erst 1801 durch eine Union mit dem englischen verschmolzen war, wiederherzustellen. Aber diese Bemühungen für den Repeal d. h. den Widerruf der Union geriethen bei seinem Tode 1847 ins Stocken. — Die Parlamentsresorm, wodurch den kleinen verfallenen Ortschaften (rotten boroughs) ihre Wahlstimme entzogen und die Zahl der Wähler durch grössere Berücksichtigung der volkreichen Städte auf das Doppelte (1 Million) erhöht werden sollte, erhielt erst unter der Regierung Wilhelm Iv. (1830 — 1837) die verfassungsmässige Bestätigung, 1832. Unter Wilhelms Tochter Victoria und ihrem Gemahl dem Prinzen Albert von Sachsen - Coburg (f 1861) nahm der englische Handel einen neuen mächtigen Aufschwung. Der Minister Robert Peel brachte gegen die reichen Grundbesitzer das Gesetz durch, dass die Einfuhr von fremdem Getreide gegen einen bestimmten Zoll gestattet sein solle (1846), während John Cobden den Grundsatz des Freihandels vertheidigte. — Bei der Einmischung in die Verhältnisse des persischen Reiches erlitten die Engländer in Afghanistan eine Niederlage, welche sie zwang das Land zu räumen, 1841. Dagegen eroberten sie das Mündungsgebiet des Indus und das Pendschab mit der Stadt Lahore (1843) und dehnten ihre Herrschaft auch über einen Theil des Birmanenreiches in Hinterindien aus. Einen Aufstand der eingeborenen Sipahis, dessen Hauptsitze Delhi und Lucknow waren, unterdrückten die Generale Wilson und Havelock durch die Ueberlegenheit der europäischen Kriegskunst, 1857. Indess nahm die Regierung von diesem Kriege Veranlassung, um der ostindischen Compagnie die Verwaltung des Landes zu entziehen und diese selbst in die Hand zu nehmen. Das Recht des Opiumhandels mit China setzten die Engländer trotz des Verbotes der chinesischen Regierung durch den sogenannten Opiumkrieg durch. Die Chinesen mussten im Frieden zu Nanking die Insel Hongkong abtreten und dem englischen Handel fünf Hafenplätze öffnen, 1842. Ebenso war ein zweimaliger Krieg, den England in Verbindung mit Frankreich gegen China führte (1857—58, 1860) vom glücklichsten Er-

2. Das Alterthum - S. 71

1874 - Paderborn : Schöningh
— 71 — Gebirgswall des Himalaya, nach allen anderen Himmelsgegenden durch den indischen Ocean abgeschlossen. Es zerfällt in drei Theile: 1. Die Berglandschaft des Himalaya, welche die höchsten Berge der Erde trägt. Dem Südfusse des Gebirges ist eine wald- und sumpfreiche Ebene vorgelagert, welche die Bevölkerung Indiens vom Ueberschreiten des Gebirges abbielt. 2. Die Flussebene des Indus und Ganges. Die Quellen des Indus liegen auf der Nordseite des Himalaya. Nach seinem Durchbruche durch das Gebirge nimmt er von der rechten Seite den Kabul, von der linken fünf Zuflüsse auf, welche ihm durch den Satadrus (j. Sutletsch) zugeführt werden. — Der Ganges entspringt auf den Gletschern an der Südseite des Himalaya und stürzt sich in raschem Laufe in die Ebene, welche er durch regelmässige Ueberschwem-mungen weithin bewässert. An seiner Mündung bilden die übertretenden Gewässer stehende Sumpflachen mit giftigen Ausdünstungen. Wegen seiner hohen Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes wird sein Wasser für heilig gehalten. 3. Die Hochebene von Dekan. So wie Indien selbst von dem übrigen Körper des asiatischen Festlandes abgegrenzt ist, so ist das Dekan für sich wieder ein abgeschlossenes Gebiet. Es ist nämlich im Westen durch das rauhe West-ghatsgebirge, im Osten von den niedrigen Ostghats und ■der unzugänglichen Küste Koromandel, im Norden von dem Yindhyagebirge umwallt. Bei dieser natürlichen Abgrenzung haben sich im Innern der Hochebene noch bis jetzt Beste der alten Urbevölkerung erhalten. Indien ist mit allen Erzeugnissen, wie kein anderes Land der Erde, verschwenderisch ausgestattet. Der fruchtbare Boden Alexanders d. Gr., Strabo, Plinius. Die Nachrichten der Alten über Indien sind mit vielen Sagen untermischt. Erst seitdem im Anfänge unseres Jahrhunderts die alte Sprache der Inder, das Sanscrit, durch Aug. Wilh. Schlegel, Bopp, Lassen u. a. erforscht ist, ist die indische Literatur selbst und mit ihr eine genauere Kunde des Volkes und seiner Geschichte erschlossen. Bearbeitungen: Lassen, Indische Alterthumskunde. 4 Bde. 1847 ff. — Duncker, Bd. Ii.

3. Das Alterthum - S. 75

1874 - Paderborn : Schöningh
— 75 — 'der Grammatik fand besonders die Philosophie und Mathematik reichliche Pflege, wie denn die Algebra und das dekadische Zahlensystem Erfindungen der Inder sind. Die Dichtkunst entwickelte sich leicht bei dem phantasie-reichen Volke, unter dessen Häijden sich gleichsam Alles poetisch gestaltete. Zwei umfangreiche Yolksepen geben von dem früh erwachten Trieb zu dichterischer Gestaltung Zeugniss. Das Epos Mahabharata, dem die schöne Episode von Nal unddamajanti und der herrliche Bhagavadgita, eine tiefsinnige Betrachtung über Deismus und Pantheismus, eingereiht ist, schildert in 100,000 Doppelversen den Kampf zweier weisser Stämme bei der Eroberung des Landes; der Ramajana feiert den Zug des Heldenjünglings Rama, einer Verkörperung des Vischnu, nach Ceylon. Unter den Dramen ist die Sakuntala des Dichters Kalidasa, welche die Wirkung des Fluches eines Brahinanen in dem Schicksal der Sakuntala darstellt, das bekannteste. Auch das Märchen und die Thierfabel wurden von den Indern entwickelt, und mehrere unserer lieblichsten Kindermärchen haben in dem schönen Gangeslande ihren Ursprung. 4. Die Kunst. Unter den Künsten wurde besonders die Baukunst ausgebildet. Während die Buddhisten hauptsächlich freistehende Tempel, Pagoden (d. h. heilige Häuser), errichteten, bauten die Anhänger des Brahma grossartige Grottentempel, indem sie das Innere der Felsen zu Tempelräumen aushöhlten. Solche Grottentempel finden sich zu Ellora und auf den Inseln Elephante und Salsette. Die Pagoden sowohl wie die unterirdischen Grotten sind mit einer Menge von Götterbildern angefüllt, welche, wie die ganze indische Kunst, das Gepräge regelloser, phantastischer Willkür und unschöner Symbolik an sich tragen. Die Inder waren ein geistig regsames, für Poesie und philosophische Speculation hochbegabtes Volk. Sie erkannten durch eigene Forschung die Einheit der göttlichen Kraft; aber der trostlose Pautheismus und die einsamen Träumereien des Büsserlebens Hessen jede praktische Thätigkeit erstarren und -erstickten die Befähigung für eine grosse geschichtliche Wirksamkeit.

4. Das Alterthum - S. 72

1874 - Paderborn : Schöningh
trägt Reis und Zuckerrohr und gestattet eine dreifache Jahresernte. Im Innern der Erde finden sich Gold und Edelsteine, im Meere kostbare Perlen. Die üppige Triebkraft der Natur überwältigte den Geist des Inders. Die bunte Fülle der Erscheinungen regte die Einbildungskraft mächtig auf, während der Verstand in einem Lande, wo es kaum einen Kampf um das Dasein gab, weniger zur Anstrengung genöthigt wurde. Die Geschichte der Inder. §. 32. Die ältesten Wohnsitze des arischen Stammes waren an den Ufern des Oxus und Jaxartes. Von hier wanderte ein Theil des Volkes nach Iran, während der andere über das Hindukohgebirge nach Indien zog und hier die alten Einwohner, einen dunkelfarbigen Menschenschlag mit glattem schwarzem Haar, nach langem Kampfe unterwarf (c. 1300). Nur ein Theil der Urbevölkerung behauptete im Dekan und in den Schluchten des Vindhyagebirges seine Unabhängigkeit. Die Eroberer gründeten mehrere selbständige Staaten, welche sich gegenseitig oft bekriegten. Aber die Kraft der Inder erschlaffte unter dem üppigen Himmelsstriche schon früh. Das reiche Land wurde bald das Ziel fremder Eroberer. Der Perserkönig Darius unterwarf Indien diesseits des Indus (c. 500); später brachte Alexander d. Gr. mehrere Fürsten des Pendschab zur Unterwürfigkeit, 325. Erst nachdem das Reich Alexanders ganz zerfallen war, gewann das Land seine alte Unabhängigkeit wieder. Die Kultur der Inder. §.33. 1. Die Verfassung. An der Spitze des Staates stand der König, welcher eine fast göttliche Verehrung genoss. Die Gesetze waren verzeichnet in dem Gesetzbuche des Manu, welcher bei den Indern als der erste Mensch und als der Erfinder aller staatlichen Ordnungen galt. Das Volk war in vier Kasten eingetheilt, deren Ursprung wahrscheinlich in einer Stammesverschiedenheit zu suchen ist: 1. Die Brahmanen oder Priester, welche allein im Besitze gelehrter Bildung waren und die heiligen Bücher oder die Veda d. h. Wissen erklärten. 2. Die Krieger. 3. Die

5. Das Alterthum - S. 232

1874 - Paderborn : Schöningh
— 232 — vergebens alle Mittel angewandt hatte, um ihren Sinn zu beugen, entschloss er sich zur Rückkehr, wahrscheinlich weil er selbst bei der Unzuverlässigkeit seiner indischen Vasallenfürsten ein weiteres Vordringen für gefährlich hielt. d. Die Rückkehr, 326 -323. Er überschritt daher den Acesines, gelangte wieder an das linke Ufer des Hydaspes und liess liier in der Nähe der neugegründeten Städte Bucephala und Nicaea eine Flotte bauen. Auf dieser fuhr er den Fluss hinab in das Gebiet der Maller und hatte am untern Indus noch harte Kämpfe mit den Indern zu bestehen, welche von ihren Brahmanenpriestern zu einem wüthenden Nationalkriege gegen die Fremdlinge angefeuert wurden. Gegen Ende August 325 verliess er bei Patala die östliche Indusmündung und zog mit dem Landheer nach dem westlichen Indusarm, während die Flotte unter Nearchus durch den westlichen Indusarm von da an der Küste hersegelte. Den kleineren Theil des Landheeres hatte er bereits unter Cr at er us in das südöstliche Iran vorausgesandt. Auf dem sechszigtägigen Marsche durch die glühendheissen Sandwüsten von Gedrosien gingen drei Viertheile des Heeres elend zu Grunde. In Carmanien vereinigte er sich wieder mit Cra-terus und bald darauf auch mit Nearch. In Susa angekommen hielt er eine glänzende Reichsversammlung, verheirathete 100 vornehme Macedonier und Griechen mit Töchtern des persischen Adels und nahm, obgleich er sich schon mit der bactri-schen Prinzessin Roxane vermählt hatte, des Darius älteste Tochter Statlra zur Gemahlin. Alle Heerführer und Soldaten wurden reich beschenkt, und bei der Selbstverbrennung des indischen Biissers Calanus wurden feierliche Wettspiele angestellt. In Babylon liess er seinem verstorbenen Freunde Hepbaestion eine grossartige Leichenfeier halten und empfing die Gesandten, welche von nahen und fernen Völkern, sogar von Rom her, zur Huldigung erschienen waren. Da setzte, während er schon auf neue Feldzüge nach Arabien, Nordafrika und Italien dachte, der Tod seinem Heldenleben plötzlich ein Ziel, 11. Juni 323. Die Anstrengungen seiner Feldzüge und seine häufige Theilnahme an den ausschweifenden Gelagen

6. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 56

1910 - Paderborn : Schöningh
56 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien Jetzt begaben wir uns nach der Austrittsstelle der Büffel aus dem Holze und fanden hier die Überreste eines noch am selben Morgen von einem Löwen gerissenen Hartebeestes. Dav Raubtier hatte seine Beute da angeschnitten, wo es sie ge- schlagen hatte, und nicht in den nahen, dicken Busch geschleppt, wie es sonst seine Gewohnheit ist. Die aus dem Holz tretende Büffelherde hatte Wind von dem Löwen bekommen. Die Kühe und jungen Bullen hatten sich nicht dazu aufschwingen können, die große Katze anzu- greifen, oder hatten aus Respekt das ihrem alten Führer über- lassen. Denn häufig genug nimmt auch eine Büffelkuh den Löwen an, besonders wenn sie mit einem Kalbe geht. Der Löwe hatte offenbar, solange er sah, daß der Angriff kein ernster war, sich beim Reißen nicht stören lassen und, wenn ihm die Phalanx der Büffel allzu nahe auf den Leib rückte, die Zähne gezeigt oder knurrend gewarnt, was zu dem oben beschriebenen Spiel veranlaßt hatte. Auf das rücksichtslose Vorgehen aber des alten Führers der Herde hatte er flüchtig seine Beute verlassen und dann, durch meinen Schuß auf den Büffel erschreckt, das Weite gesucht, denn mein Ansitzen in der Nähe des vom Löwen verlassenen „Risses" blieb bis tief in die Nacht hinein erfolgslos, obwohl ich durch die wunderbare nächtliche Stille der Wildnis drei Löwen von verschiedenen Richttmgen aus ihr nerven erschüttern- des Konzert anstimmen hörte. Natürlich umschlichen meinen Stand während der ganzen Zeit, das widrige, unheimliche Geheul ausstoßend, Hyänen, deren ungemein scharfer Witterung der „Riß" des Löwen nicht entgehen konnte, und hie und da huschte ein Schakal, der sich, solange er größere Räuber in der Nähe weiß, still verhält, im ungewissen Mondlicht durch das hohe Gras. Aus: Dr. von Wißmann. In den Wildnissen Afrikas und Asiens. Berlin, Parey. Im Löß Von Hankou setzte ich die Durchquerung Chinas in nördlicher Richtung durch Hupe und Hönan fort. Hinter Hö nan fu, der Hauptstadt dieser letzteren Provinz kam ich in

7. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 63

1910 - Paderborn : Schöningh
3m Löf; 63 Baumwollenzeuge von Tien mönn am unteren Han, Bambus- körbe und viele andere Artikel. Tausende und Abertausende von Maultieren und Menschen bewegten sich in unaufhörlichem Getriebe nach beiden Richtun- gen. Es ist daher auch keän Ende von kleinen Restaurants, welche alles aufbieten, durch ausgestellte Backwaren, verlockende Puddings, Neiskuchen mit roten Früchten, gekochte Eier usw. den unter seiner Last keuchenden Kuli anzuziehen. Die Leule waren gut- ich ging fast den ganzen Weg zu Fuß und war meist dem Zuge voraus. Ost mußte ich einer Einladung zu einer Schale Tee Folge leisten; aber es war doch seit dem Eintritt in Schansi eine deutliche Änderung zu bemerken. Ich nutzte mehrere Male das Wort Pang kweitsze hören, das ich in Hönan beinahe vergessen hatte. Ein gewisses Mißtrauen schien mir an die Stelle der Gutmütigkeit der Hönanleule getreten zu sein. Nur wenige Leute kamen abends in das Wirtshaus, und einige Fragen über örtliche Verhältnisse genüg- ten, um diese wenigen zu verscheuchen. Der Verkehr auf einer chinesischen Straße wie der hier beschriebenen ist an sich schon wegen seiner Größe imponierend, denn wenige Länder dürften vor der Zeit der Erbauung von Eisenbahnen ähnliches aufzuweisen gehabt haben, insbesondere dort, wo der Verkehr auf Saumpfade beschränkt ist; aber ein Bild seiner vollen Größe erlangt man erst, wenn man in Betracht zieht, daß seit uralter Zeit der Verkehr wie ein stetig laufender Strom auf diesen selben Linien stattgefunden hat. Schansi ist von jeher das Eisenland von China gewesen. Die Landschaft von Lungan su, zu welcher früher die hier betretene Gegend gehörte, hat stets den ersten Ruf in der Provinz gehabt, und schon die frühen Dynastien werden das Eisen für Waffen und Gerätschaften von hier bezogen haben. Dann aber ging es gewiß auf derselben Straße, welche jetzt im Gebrauch ist, als auf dem kürzesten Wege von dem Gebirge nach der Ebene, in diese hinab, um dann durch die Wasserstraßen weiter ver- breitet zu werden. Der jetzige Verkehr, wie ich ihn traf, ist sogar ein geringerer im Verhältnis zu dem, wie er früher statt- gefunden hat, da das englische Eisen dem einheimischen eine bedeutende Konkurrenz gemacht hat, nicht wegen seiner Güte — denn das einheimische wird vorgezogen —, sondern wegen

8. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 61

1910 - Paderborn : Schöningh
Im Löß 61 vorhanden sein: die aus der Zersetzung der liegenden Gesteine hervorgehenden lösbaren Stoffe werden an die Oberfläche gelangen, und so wird durch die anorganischen Bestandteile der Vegetation eine Erhöhung des Bodens stattfinden, ganz ohne Mitwirkung fließender Gewässer. Was aber die fein- sandigen Bestandteile betrifft, so wird ihr Ursprung klar, wenn man einen Sandsturm erlebt hat, in welchem aus der Gobi Material nach entlegenen Gegenden geführt wird. Im Laufe der Jahrtausende ist der Betrag derselben nicht unbedeutend, und dort, wo die Vegetation diese Bestandteile festhält, müssen sie zur Erhöhung des Bodens beitragen. Man darf in ihnen wohl eine Quelle des feinen Sandes im Löß entdecken. Es wäre gewagt, anzunehmen, daß die ursprüngliche Mächtigkeit des Löß durch die Höhe angezeigt wird, in welcher er noch über den Talebenen vorkommt, ohne Rücksicht auf den Teil desselben, der unzweifelhaft unter den Talebenen sich befindet. Er müßte dann das Tal des Lö hö ungefähr 300—400 m hoch bedeckt haben. Am 28. April verließ ich die Provinz Hönan, von der ich ebenso interessante als angenehme Erinnerungen mitnahm, um Schansi zu betreten. Von dem Dorf Wtai führt der Saumpfad erst auf einer kleinen Terrasse von Gebirgsschutt, die allmählich ansteigt, und in einer halben Stunde erreicht man den Fuß des Tai Hangschan. Der Abfall verläuft in einer geraden Linie. Steil steigt das Gebirge an, und vielfach ist es von Wafferläufen, die viel weiter nördlich in seinem Innern entspringen, durchschnitten. Die Schluchten sind so tief und steil, daß in ihnen keine Wege gehen können, und diese halten sich daher an die einzelnen Nippen, in welche der Gebirgswall geteilt ist. Bei einem Tempel Kwanyinmiau, 60 ni über Mtai, ist die Grenze zwischen Hönan und Schansi; dann geht es noch höher hinauf. Die beste Umschau hat man von dem Dorfe Siau k6u. Ein prachtvoller Rückblick bietet sich hier. Jenseits des breiten Hwanghö steigt die Lößterrasse auf, und man sieht noch die fernen Umrisse der Gebirgskette des hohen Sung schan. In der Tiefe prangt das grüne Tal mit seinen zahllosen Dörfern und großen Städten, von Millionen von Menschen wimmelnd

9. Nieberdings Schulgeographie - S. 29

1909 - Paderborn : Schöningh
— 29 — 1. Zentralasien wird im S. begrenzt durch den Himalajas im N. durch den gold- und silberreichen Altai mit seinen östl. Fort- setzungen. Der Himalaja trägt Tausende von schneebedeckten Gipfeln, darunter den Ganrisankar, den höchsten Berg der Erde, 8800 m. Die Ku6nlun-Kette2 teilt Zentralasien in eine nördl. und eine südl. Hälfte; jene bildet das Hochland Han-hai mit der Mongolei im O., diese das Hochland Tibet, das höchste Plateau der Erde. — Mit Zentralasien stehen nach So. die Gebirge der Halb- insel Hinterindien in Verbindung, nach O. das Bergland von China und der Mandschurei, nach No. das Bergland von Ostsibirien. 2. Das höchste unter den nördl. Randgebirgen Irans ist der Hin du kusch, das Bindeglied zwischen Iran und Zentralasien. — An Iran schließt sich im Nw. das Hochland Armenien mit dem Ararat (ararat), den die Perser den Berg Noahs nennen. Armenien hängt nach N. mit dem Kettengebirge des Kaukasus, nach W. mit dem Hochland von Kleinasien zusammen. Syrien endlich bildet das Bindeglied zwischen Kleinasien und Arabien. b) Die Ströme Asiens münden teils in den Ozean, teils in Seen. Es ergießen sich 1. In das Nördl. Eismeer: der Ob, der Jenisssi' und die L e n a. 2. In den Stillen Ozean: der Amur, der Hoangho, der Jangtsekjang und der Mekong. Der erste ist der Hauptfluß der Mandschurei, die beiden folgenden durchströmen das Chinesische Ties- lend, der Mekong ist der längste Fluß Hiutenndiens. — In welche Meeresteile münden diese Flüsse? 3. In den Indischen Ozean: der Jrawadn der Ganges vereint mit dem Brahmaputra, der Indus, der Euphrat vereint mit dem Tigris. Das Tiefland des Ganges (Hindostän) trennt Dekhan von Zentralasien, das des Indus Dzkhan von Iran, das des Euphrat und Tigris Iran von Syrien und Arabien. — In welche Meeresteile münden diese Flüsse? 4. In Seen: in Turän der Amü und der Syr in den Aräl- See, in Syrien der Jordan in das Tote Meer. Welche Flüsse entspringen auf den Randgebirgen und im Innern von Zentralasien, welche in Armenien? Iv. Pflanzen und Tiere. Charakteristische und verbreitete Pflanzen sind: in China der Teestrauch; in Indien: Palmen in etwa 200 Arten (besonders wichtig sind die am vorzüglichsten in der Nähe 1 — Schneegebirge. Aus der Ferne gesehen, erscheint dieses Gebirge mit seinen Schnee- und Eisfeldern als ein ungeheurer weißer Wall. 2 = Zwiebelgebirge, von den vielen wilden Zwiebeln daselbst.

10. Nieberdings Schulgeographie - S. 166

1909 - Paderborn : Schöningh
-- 166 — eingeschnittenen Talrinnen (Wadis) führen nnr zur Regenzeit Wasser und liegen dann trocken. Acht Monate muß der Regen ersetzt werden durch den Tau, den die auffallend kühlen Nächte nicht selten in Reif verwandeln. Das ist die wahre Heimat der freiheitliebenden, stolzen Beduinen, die mit ihren Kamelen und ihren edlen arabischen Rossen von Oase zu Oase wandern. Durch Natur und Kunst reich bewässert und von außerordent- licher Fruchtbarkeit sind mehrere Küstenstriche, namentlich Oman im So. und Jemen im Sw., letzteres berühmt durch seine Kaffee- gärten (Mokkakasfee), Dattelpalmen und Spezereien, Die nörbt. Hälfte der Westküste heißt Hedschäs; hier liegen die hl. Städte der Moham- medaner: Mekka und Medina. Bergl. Arabien und die Pyrenäische Halbinsel. Vii. Zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste, Armenien und dem nordwestl. Iran dehnt sich das einzige größere Tiefland Borderasiens aus, das Tiefland der Zwillingsströme Euphrat und Tigris. Der Euphrat, der größte Strom Vorderasiens (= 2 mal Rhein), ent- springt in zwei Quellen westl. und südl. vom Ararat in Armenien, dessen südl. Randgebirge er in der Nähe der Tignsquellen durchbricht. Dann trennen sich die beiden Flüsse und umspannen das Steppenland Mesopotamien'. Bei Bagdad nähern sie sich wieder (bis aus 35 km), trennen sich aber zum zweitenmal und umschließen die im Altertum durch ein weitverzweigtes Kanalsystem reich bewässerte und äußerst fruchtbare Landschaft Babylonien, jetzt, ebenso wie Mesopo- tamien, ein Tummelplatz der Beduinen und Raubtiere. Endlich ver- einigen sich beide Flüsse zu einem einzigen gewaltigen Strome, dem Schat-el-Arab^, der sich durch mehrere Deltaarme in den Persischen Meerbusen ergießt. 3. Kückasien. 1. Vorderindien besteht aus den beiden Tiefebenen des Indus und des Ganges und aus dem (dreieckigen) Hochland Dskhan. 1. Der Indus, der längste Strom Indiens (= 272 mal Rhein), entspringt in Tibet auf dem Nordabhange des Himalaja, durchdringt nach Sw. das Gebirge und erreicht bei Attok, wo er den Kabul, deu einzigen größeren Nebenfluß von rechts, aufnimmt, die Ebene. Sein bedeutendster Nebenfluß von links ist der Satledsch, der die vier übrigen Flüsse des fruchtbaren „Fünfstromlandes" (Pandschab) aufnimmt. In seinem weiteren Lanse begleitet den Indus lmks die große Wüste Thar; sein ausgedehntes Delta heißt das Sindh. 1 = Das zwischen den Strömen gelegene Land, v. griech. mesos = mitten und potamös = Fluß. Die Araber nennen das Land die „Insel". 2 = Strom der Araber. Das Land wurde von dem Kalifen Omar I. (634—644) unterworfen.
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