Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Asien. 61
land des Ganges und Brahmaputra finden sich die gesürchteten Dschungeln, d. h. mit
Wald, Schilf und undurchdringlichem Buschwerk bedeckte Inseln, in welchem Tiger,
Elefanten, Nashörner und die giftige Brillenschlange ein sicheres Versteck finden.
Hier ist auch die Heimat der gefürchteten Cholera. Die Wälder Indiens sind
bevölkert vou buntfarbigen Vögeln aller Art, namentlich Papageien, Paradiesvögeln,
Fasanen und Pfauen. Auch an Mineralien ist Indien reich. Man findet Diamanten,
Gold, Eisen und Steinkohlen. /
Die Bewohner Indiens, die Hindu, sind von schwachem Körperbau und sanfter
Gemütsart. Sie leben größtenteils von Ackerbau. In der Herstellung seiner Gewebe
waren die Hindu vou jeher Meister, doch hat England zum Schutze seiner eigenen In-
dustrie die indische Gewerbtätigkeit nicht aufkommen lassen. Ihrer Religion nach sind
die Jndier größtenteils Brahmanen. Die Scheidung in die Kasten: 1. Priester, 2. Krieger,
3. Ackerbauer und Kaufleute und 4. Handwerker, wird strenge durchgeführt. Außerdem
gibt es noch die keiner Kaste ungehörigen, von allen verachteten Parias.
Britisch-Jndien bildet ein Kaiserreich, das von einem Vizekönig regiert wird.
Zum Teil besteht es aber auch aus Schutzstaaten, die von einheimischen, jedoch dem
Vizekönig unterstellten Fürsten verwaltet werden. Die Städte, von denen viele 1li bis 3/±
Mill. Ew. zählen, sind sämtlich Handelsstädte. /Hauptstadt ist Kalkutta' au einem
Mündungsarm des Ganges, 1,1 Mill. Ew.; Madras an der Ostküste; Bombay
(bombe) an der Westküste; Lahore im Pandfchab; Delhi und Benares, die heilige
Stadt der Hindu, liegen am Ganges; Kolombo, die Hauptstadt von Ceylon; Ran-
gun, die Hauptstadt von Birma; der Freihafen Sing apure am Südende von Ma-
lakka ist wichtig durch feine Lage. Westlich von Malakka nnk mit diesem parallel zieht
die Reihe der englischen Inseln der Audamauen und Nikobareu. Aus letzteren eine
englische Verbrecherkolonie.
An der Ostküste Vorderindiens befitzt Frankreich die Stadt Pondicherry; Goa
an der Westküste ist portugiesisch.^
Das Reich Siam am Menam, zum großen Teile -von eingewanderten
Chinesen bewohnt, untersteht englischem Eiufluß. Hauptstadt Bangkok am Menam.
Jndo-China: Kambodscha, Annam, Tonkin und Cochiuchina steht uuter
der Oberhoheit Frankreichs, das seinen Einfluß bis zum Memrm auszudehnen
wußte. Hauptstadt Saigon an der Mündung des "Msmm. \ f, 1 }y
Auf der Halbinsel Malakka — abgesehen von der englischen Besitzung
im Süden — finden sich eine Anzahl selbständiger Sultanate./
4. Das Kaisertum China.
'Dieses ungeheure Reich umfaßt nahezu */* der Oberflüche'asiens und fast
die Hälfte feiner Bewohner (330 Mill.). In China finden sich die meisten
Millionenstädte. Es umfaßt deu größten Teil des Hochlandes von Jnnerasien
und erstreckt sich von dem Alpenland von Turkestau, dem Altai und dem danrischen
Alpenland im W. bis zum Chinesischen Meer im O., vom Kamm des Himalaya
im S. bis zum Amur im N. Die berühmte chinesische Mauer, welche das Laud
vor den Einfällen der Mongolen schützen sollte, ist zerfallen. Durch das Kueu-
lnugebirg wird es in eine mehr ebene Nordhälste und eine gebirgige Südhälfte
geteilt. Das Land hat zwei Hauptströme. Welche? Am fruchtbarsteuuud deshalb
am dichtesten bevölkert ist das Land im O. Selbst auf dem Waffer, auf Schiffen,
Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln
stellt man aus Flößeu von Bambus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt
und auf der man^eine Wohnung errichtet und ein Gärtchen anlegt. China ist
die Heimat des Teestrauchs und der Seidenraupe. Ausfuhrartikel Chinas find
^.ee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptuahruug der Chinesen bilden
Fische und Reis, das Hauptgetränk ist der Tee. Ratteubrateu gilt als Leckerbissen.
Wenn der Reis mißrät, entsteht leicht Hungersnot. Durch das Opinmrauchen
zerstören viele ihre Gefundheit.
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Asien Indiens Indien Indiens England Britisch-Jndien Madras Bombay Lahore Benares Ceylon Birma Ma-
lakka Nikobareu Frankreich Pondicherry Menam Bangkok Menam Jndo-China Kambodscha Frankreichs Saigon China China W. Chinesischen_Meer_im_O. China Chinas
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58 _ Die Erdteile.
aber Wasser und Boden gar salzig sind, wie im O. der Mongolei, oder wo alle
Bewässerung fehlt, wie stellenweise im Hochland von Han-hai und im Innern
Arabiens, da herrscht die Wüste.
Dem Hochland ist nördlich in seiner ganzen Ausdehnung ein Tiefland
vorgelagert, das sich vom Ostuser des Kaspischeu Meeres bis'zum Nördlichen
Eismeer erstreckt. Es zerfallt in das kleinere Tiefland von Tnran und das
größere von Sibirien. Im O. und S. entsprechen die Tiesländer den Fluß-
tälern und dringen zum Teil tief ins Hochland ein. Merke: Das chinesische Tief-
land, die Tiefländer Hinterindiens und Hiudostans und das Tiefland
des Euphrat und Tigris. .
Bewässerung. Jus Eismeer münden: Der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei,
die Lena; ins Ochotskische Meer der Amur; ins Gelbe Meer der Hoaug-Ho
(gelber Fluß) und der Jaug-tse-kiang (blauer Fluß); ins Südchinesische Meer
der Mekong; in den Busen von Siam der Menam; in den Bengalischen
Meerbusen: Jrawaddi, Brahmaputra und Ganges; ins Arabische Meer der
Indus; in den Persischen Meerbusen Enphrat und Tigris, nach ihrer Ver-
einiguug Schat-el-arab (Strom der Araber) genannt; in den Aralsee Amu und
Syr. Die bedeutendsten Seen sind außer dem Kaspischen Meer und dem
Aralsee (50 groß als Bayern) der säzige Balkasch in der Kirgisensteppe und der
Süßwassersee Baikal in Ostsibiriei)^
Das Klima Asiens, das sich Durch drei Zonen erstreckt, muß selbstverständlich
große Verschiedenheiten aufweisen. Trotzdem ist Asien im Durchschnitt kühler als
Europa, da ihm die heißeu Winde Afrikas und der Einfluß des wärmenden Golf-
stroms fehlen. Der größte Teil Jnnerasiens hat ein ausgesprochenes Landklima,
das sich in heißen Sommern, kalten Wintern, geringen Niederschlägen und schrosseu
Übergängen zeigt. Während in Westeuropa unterm 62.° n. Br. (bei Drontheim
in Norwegen) noch Obst und Getreide reifen, ist in Sibirien unter gleicher
Breite bereits aller Pflanzenwuchs erstorben und beginnt das Gebiet des ewigeü
Schnees. Der südliche Teil Asiens, der von den: warmen, feuchten Seewinden
bestrichen wird, ist außerordentlich fruchtbar und reich an den kostbarsten Erzeugnissen
des Pflanzenreichs.
Die Bevölkerung Asiens gehört verschiedenen Rassen au. Im W. herrscht die
kaukasische, im N.-O. die mongolische vor. Auf dm Inseln sind et sich die
malayische Rasse. Was die Religion betrifft, so sind mehr als vier Fünftel Heiden,
etwa 127 Mill. Mohammedaner und der Rest Christen und Inden. Der Islam
herrscht von den Dardanellen und dem Roten Meer bis zum Indus und dem Hindu-
kusch; iu Vorderiudieu herrscht der Brahmanismns, in Ceylon, China und Hiuier-
indien der Buddhismus. Iu Kleinasien, Syrien und Russisch-Asieu leben griechische
Christen.
Die Brahmanen verehren drei Götter: Brahma, den Schöpfer, Wischnu,
den Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer. Neben diesen haben sie noch eine Reihe
von untergeordneten oder Halbgöttern. Die Priester heißen Brahminen. Dieselben
sind verheiratet. Der Gottesdienst findet in Tempeln statt, die man Pagoden nennt.
Die Brahmanen glauben, daß nur die durch gute Werke, Gebete und Entsagungen gerei-
nigte Seele in den Himmel eingehe. Eine unreine Seele müsse durch Tiere und Menschen
wandern, um endlich zur Wiedervereinigung mit dem höchsten Wesen zu gelangen. Die
Menschen zerfallen in vier Kasten, denen sie durch Geburt angehören, und aus denen
niemand heraustreten kann. Die verachteten Paria gehören keiner Kaste an.
Die Bnddhisten verehren nur ein höchstes Wesen, das die Welt geschassen hat,
erhält und regiert u:ib uicht sichtbar dargestellt werden kann. Neben diesem bestehen
noch Halbgötter, Menschen, die durch ein tugendhaftes Wesen schon in dieser Welt zur
Würde eiues Buddha lweisen) gelangt sind. Sie erkennen die Erblichkeit der Kasten
nicht an, glauben jedoch auch an eine Seelenwanderung. Ihre Priester — Lama —
sind ehelos, scheren ihr Haupt und leben in Klöstern zusammen. Der Oberpriester
Dalai-Lama hat seinen Sitz in Lhassa in Tibet, i
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Han-hai Arabiens Sibirien Hochland Hinterindiens Süßwassersee_Baikal Ostsibiriei Asiens Asien Europa Westeuropa Drontheim Norwegen Sibirien Asiens Asiens Hindu- Ceylon China Kleinasien Syrien Lhassa Tibet
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Geschlecht (WdK): koedukativ
60
Die Erdteile.
Nomaden. Letztere heißen Beduinen, führen ein Zeltleben und züchten Kamele,
edle Pferde und Schafe. Als Räuber find sie von den Karawanen gefürchtet.
Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbinsel zwischen den beiden Einschnitten
des Roten Meers. Im Gebirge Sinai der Berg Horeb. — Außer Kamelen und
Pferden erzeugt Arabien Kaffee (Mokka), Datteln, Balsam, Weihrauch und Weizeu.
Städte. Mekka, der Geburtsort Mohammeds, und Medina mit dem Grabe
Mohammeds; ganz im S. die Felsenfeste Aden, die den Engländern gehört.
Die dattelreiche Südostküste Arabiens ist das Herrschaftsgebiet des Jmam von
Omän^). Hauptstadt: Maskat. Hierzu gehören die durch die Perlenfischerei be-
rühmten Bahrein-Jnselnx.
Persien, etwa 3mal so groß als Deutschland, mit 9*/ü Mill. Ew. Es
umfaßt den westlichen Teil des Hochlandes von Iran und einen kleinen Teil des
Hochlandes von Armenien. Die Hochfläche ist wasserarm und salzhaltig, die Luft
trocken, deshalb im allgemeinen wenig fruchtbar. Doch herrscht in den Bodensenken
und an den Küsten außerordentliche Fruchtbarkeit. Außer Oliven, Datteln und
Mandeln gedeihen hier Weizen, Baumwolle und Wein. Berühmt sind die
Diamanten des Schah von Persien. Die Hauptstadt Teheran, in welcher der
Schah, d. h. der Beherrscher, wohnt, zählt 250000 Einwohner. Täbris nahe
der kaukasischen Grenze vermittelt den Handel mit Europa; Schiras ist durch
feine schöne Lage berühmt und wurde von dem persischen Dichter Hasis besungen.
Afghanistan, so groß als Osterreich-Ungarn, ist von den Höhen des Hindu-
kusch durchzagen. Der Chan residiert in Kabul. An der Karawanenstraße von
Indien nach Persien Herat.
Baludschistan südlich von Afghanistan, von der Größe des britischen Insel-
reichs, an den Arabischen Meerbusen grenzend. Hauptstadt Kelat. Das Land steht
unter englischem Einfluß.
Die genannten Staaten find von Norden dem Andrängen Rußlands und von
Südosten dem Andrängen Englands ausgesetzt. Nur durch geheime Unterstützung des
mitwerbenden Staates und tapfere Kämpfe war es ihnen möglich, ihre Selbständigkeit
zu erhalten. Die nördlich davon gelegenen Sultanate (Khanate) Chiwa und Buchara
unterstehen bereits der russischen Oberherrschaft. ,
5ritisch-Jndien von der Größe des europäischen Rußlands mit nahezu 300
Mill w. Hierzu gehören: 1. Vorderindien mit Ceylon; 2. in Hinterindien
der Schutzstaat Birma und die Südspitze der Halbinsel Malakka; 3. die
Nordküste der Insel Borneo. 4. Andamanen und Nikobaren westlich
von Malakka.
Wiederhole, was von Lage, Grenzen, Bodenbeschaffenheit bereits bekannt ist!
Wie schon die außerordentlich hohe Bevölkerungsziffer zeigt, ist Indien eines
der reichsten und fruchtbarsten Länder der Erde. Die fruchtbarsten Teile sind das
obere Tal des Indus, das reizende Gebirgsland Kaschmir, das mittlere Jndustal
das Pandschab, d. i. Fünsstromland, und das südlich des Himalaya sich er-
streckende vom Ganges und seinen Nebenflüssen bewässerte Tiefland von Hin dost an.
In den Niederungen gewiunt man im Sommer Reis, Mais, Baumwolle, Zucker,
Indigo und im Winter unser Getreide und Gemüse. In den schlammigen Fluß-
deltas liefert der Reis jährlich 2—3 Ernten. Von Bäumen findet man die Banane
oder indische Feige, die Sago- und Kokospalme, auf Ceylon den echten Zimtbaum,
Kaffee, Pfeffer und in ganzen Wäldern das Bambusrohr. In dem Mündungs-
*) Jmanl (arab.) bedeutet Lehrer, Vorsteher, ist aber auch der Titel arabischer Fürsten.
2. Die Länder Irans.
3. Indien.
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t
86
Dazu kommt noch: wenn viele Menschen in einem
verschloßnen Zimmer beisammen sind, so schlucken sie,
wie ihr gehört habt, allmahlig die vorhandene Lebens,
luft ein und nehmen sie in ihr Blut auf; die nicht
tauglichen Luftarten aber stoßen sie, vermengt mit den
aus dem Blute der Lunge abgesonderten, erhitzten und
ungesunden Theilen, wieder aus. Auf die Weise ent-
geht Jeder dem Andern die Lebenslust und hilft die
zurückbleibenden, ohnedieß schädlichen Luftarten, noch
mehr verpesten.
Es ist daher eine große Thorheit, um eines Noth-
krüstchens oder andern Vögelchens willen, oder aus
Furcht, mit der frischen gesunden Luft auch etwas Kälte
ms Zimmer zu lassen, alle Fenster verschlossen zu halten,
oder wohl gar der Kalte willen zu verkleben. Geht nur
des Morgens in eine Schlafkarumer, in welcher meh»
rere Menschen die Nacht über geathmet und ausgedun-
ftet haben; gewiß ihr prallt vor der matten Luft, wel-
cher. fast alle Spannkraft und Lebenslust entzogen ist,
keynahe zurück. In heissen Sommern erwachen , wir
daher oft mit einer ganz eigenen Bangigkeit, die nicht
eher nachläßt, als bis wir durch ein Fenster der freyen
Luft Zugang verschafft haben.
Zum Beweise, wie in einem verschloßnen, mit Men-
schen überfüllten Zimmer allmahlig die Lufc ganz und
gar unbrauchbar werde und wie. die darin befindlichen
Menschen blos durch, ihr Athmen und Ausdünsten sich
wechselseitig.todten können, will ich euch ein schreckliches
Beispiel aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts er-
zählen :
Zu Calcutta in Bengalen (in Ostindien) hatten die
Engländer die Einwohner des Landes sehr gegen sich
erbittert. Eine klenie englische Feste, das sogenannte
Fort Wikam, wurde daher im Sommer 17z6 von
dem bengalischen Nabob (oder Statthalter) angegriffen
und
%
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
366
6. ) Unter Persien und der Tatarey hin kommt Ost-
indien (zum Unterschiede von dem zu America gehö-
rigem Westindien sogenannt). Es theilt sich in Ost-
indien diesseits und jenseits des Flusses Ganges. Dies»
serts Hlndostan, oder daö Reich des großen
Moguls, nebst der Halb-Insel diesseits des Gaiiges.
Die merkwürdigsten Städte sind: Calcutta am den-
galischen Meerbusen, (S. Denkfr. S. 86 ) mit
600,000 Einwohnern; Madras an der Küste Koro-
mandel, welche mit Einschluß der dazu gehörigen Festung
Sanct Georg 820,000 Einw. zählt, unter welchen viele
Europäer sind; endlich Pondlchery mit 40,000 Einw.—
Jenseits des Ganges: S i a ni, T u n k r n,
C 0 chin ch i n a und die Halb-Insel M a l ac c a,
nebst den Inseln Sumatra, Java, B 0 r-
nea, Celebes, den M 0 l u ck l s ch e n und
Philippinischen Inseln; letztere zählen
über 1 Million Einw. und unter diesen viele Negers,
wie in Africa. — Die Insel Ceylon, wo man die
größten und schönsten Elesanten findet, und die mal*
div ischen Inseln liegen unter Hindostan.
Ostindien ist für den europäischen Handel von der
größten Wichtigkeit. Wir erhalten daher die köstlichsten
Gewürze, Zucker, Caffe, Sagou, Seide, Baum-
wolle, Indigo, Gold, Edelsteine, Perlen, Kampher,
überaus fein gearbeitete baumwollne Zeuge u. s. w.
Gegenwärtig ist der ostindische Handel fast ganz in den
Händen der Engländer.
7. ) Über Ostindien liegt das Kaiserthum S i n a
oder China, 69,000 □ Meilen groß und auf der
Nordseite durch eine 3oo deutsche Meilen langejmauer von
der Tatarey getrennt. Peking, die Residenz des Kaisers,
soll 2 Millionen Einwohner enthalten. Nanking ( wo-
von eine Art gelber Baumwollenzeuge den Namen hat)
halb so viel. In Rücksicht des Handels aber ist Canton am
Meere den Europäern am gelegensten. Der allerbekann-
teste Artikel, den wir aus China erhalten, ist derlhee.
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Extrahierte Personennamen: Georg_820,000
Extrahierte Ortsnamen: Persien Westindien Calcutta Madras Sumatra Africa Ceylon Ostindien Ostindien China Peking Nanking China
Asien.
45
selben; das ägäische, Marmara- und schwarze Meer. Von den Halbinseln be-
finden sich zwei im £)., Kamtschatka und Korea; drei im S., Hinterindien,
Vorderindien und Arabien; eine im W., Kleinasien. Von den Inseln und
Inselgruppen sind als die wichtigsten zu nennen: Sachalin^ die japanischen Inseln,
die chinesischen Inseln, die Philippinen, die Molukken, die Sundainseln, Ceylon und
Cypern. Gib die Lage derselben an!
Bodengestaltung. Der größte Teil Asiens ist Hochland. Dieses beginnt am
ägäischen Meer und zieht — nach O. an Breite fortwährend zunehmend — bis zum großen
Ozean. Es zerfällt in das niedrigere Hochland von Vorderasien und das bedeutend
höhere von Inner- und Hinterasien, die durch den Hindukusch verbunden sind.
Dem Hochland von Vorderasien gehören an: der Taurus ani Südrande
Kleinasiens, das Hochland von Armenien mit dem Arrarat jenseits des Euphrat,
der Libanon in Syrien, der Elburs am Südende des Kaspisees, und das Hoch-
land von Iran, das sich östlich bis zum Thal des Indus hinzieht. Die Rand-
gebirge Jnnerasiens sind: Der Himalaya im S., das höchste Gebirg der Erde, mit
dem 8800 m hohen Gaurisankar, im W. das Alpen land von Turkestan, im
N. der Altai und das daurische Alpenland am Baikal, im O. das mand-
schurische und chinesische Alpenland. Im N.-O. schließen sich das Bergland
von Kamtschatka und im S. die fast parallelen Bergketten Hinterindiens an.
Vom Hochland getrennt erhebt sich in Vorderindien die Hochebene von Dekhan
mit den Randgebirgen der Ghats (gähts) und das Hochland von Arabien.
Der Kaukasus zwischen schwarzem und kaspischem Meer wird zu Europa gerechnet.
Wo im Hochland genügende Bewässerung vorhanden ist, herrscht Fruchtbarkeit;
doch finden sich auch ausgedehnte Steppen und baumlose Ebenen, deren spärlicher
Pflanzenwuchs den Nomaden nur notdürftige Weide bietet für ihre Herden. Wo
aber Wasser und Boden gar salzig sind, wie im O. der Mongolei, oder wo alle Be-
wässerung fehlt, wie auf der innerasiatischen Hochebene und im Innern Arabiens, da
herrscht die Wüste.
Dem Hochland ist nördlich in seiner ganzen Ausdehnung ein Tiefland vor-
gelagert, das sich vom Ostufer des kaspischen Meeres bis zum nördlichen Eismeer
erstreckt. Es zerfällt in das kleinere Tiefland von Turan und das größere von
Sibirien. Im O. und S. entsprechen die Tiefländer den Flußthälern und dringen
zum Teil tief ins Hochland ein. Merke: Das chinesische Tiefland, die Tief-
länder Hinterindiens und Hindostans und das Tiefland des Euphrat
und Tigris.
Bewässerung. Ins Eismeer münden: Der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei,
die Lena; ins ochotskische Meer der Amur; ins gelbe Meer der Hoang-ho (gelber
Fluß) und Jang-tse-kiang (blauer Fluß); ins südchinesische Meer der Mekong;
in den Busen von Kambodscha der Menam; in den bengalischen Meerbusen: Jra-
waddi, Brahmaputra und Ganges; ins urabische Meer der Indus; in den
persischen Meerbusen Euphrat und Tigris, nach ihrer Vereinigung Schat-el-arab
(Strom der Araber) genannt; in den Aralsee Amu und Sir. Die bedeutendsten
Seen sind außer dem kaspischen Meer und dem Aralsee (so groß als Bayern) der
salzige Balkasch in der Kirgisensteppe und der Süßwassersee Baikal in Ostsibirien.
Das Klima Asiens, das sich durch drei Zonen erstreckt, muß selbstverständlich
große Verschiedenheiten ausweisen. Trotzdem ist Asien im Durchschnitt kühler als
Europa, da ihm die heißen Winde Afrikas und der Einfluß des wärmenden Golf-
stroms fehlen. Der größte Teil Jnnerasiens hat ein ausgesprochenes Landklima, das
sich in heißen Sommern, kalten Wintern, geringen Niederschlägen und schroffen Über-
gängen zeigt. Während in Westeuropa unterm 62. ° n. Br. (bei'drontheim in Nor-
wegen) noch Obst und Getreide reifen, ist in Sibirien unter gleicher Breite bereits
aller Pflanzenwuchs erstorben und beginnt bereits das Gebiet des ewigen Schnees.
Der südliche Teil Asiens, der von den warmen, feuchten Seewinden bestrichen wird,
ist außerordentlich fruchtbar und reich an den kostbarsten Erzeugnissen des Pflan-
zenreichs.
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Extrahierte Personennamen: Turan Lena
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kamtschatka Korea Hinterindien Kleinasien Ceylon Cypern Asiens Vorderasien Kleinasiens Armenien Syrien Kamtschatka Europa Mongolei Arabiens Sibirien Hochland Kambodscha Süßwassersee_Baikal Ostsibirien Asiens Asien Europa Westeuropa Nor- Sibirien Asiens
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Die Erdteile.
Schutzstaat Birma und die Südspitze der Halbinsel Malakka; 3. die Nordküste
der Insel Borneo. 4. Andamanen und Nikobaren westlich von Malakka.
Wiederhole, was von Lage, Grenzen, Bodenbeschaffenheit bereits bekannt ist!
Wie schon die außerordentlich hohe Bevölkerungsziffer zeigt, ist Indien eines
der reichsten und fruchtbarsten Länder der Erde. Die fruchtbarsten Teile sind das
obere Thal des Indus, das reizende Gebirgsland Kaschmir, das mittlere Jndusthal,
das P and schab, d. i. Fünfstromland, und das südlich des Himalaya sich erstreckende
vom Ganges und seinen Nebenflüssen bewässerte Tiefland von Hindostan. In den
Niederungen gewinnt man im Sommer Reis, Mais, Baumwolle^ Zucker, Indigo und
im Winter unser Getreide und Gemüse. In den schlammigen Flußdeltas liefert der
Reis jährlich 2—3 Ernten. Bon Bäumen findet man die Banane oder indische
Feige, die Sago- und Kokospalme, auf Ceylou den echten Zimtbaum, Kaffee, Pfeffer
und in ganzen Wäldern das Bambusrohr. In dem Mündungsland des Ganges und
Brahmaputra finden sich die gefürchteten Dschungeln, d. h. mit Wald, Schilf und
undurchdringlichem Buschwerk bedeckte Inseln, in welchem Tiger. Elefanten, Nashörner
und die giftige Brillenschlange ein sicheres Versteck finden. Die Wälder Indiens sind
bevölkert von buntfarbigen Vögeln aller Art, namentlich Papageien, Paradiesvögeln,
Fasanen und Pfauen. Auch an Mineralien ist Indien reich. Man findet Diamanten,
Gold, Eisen und Steinkohlen.
Die Bewohner Indiens, die Hindu, sind von schwachem Körperbau und sanfter
Gemütsart. Sie leben größtenteils von Ackerbau. In der Herstellung seiner Gewebe
waren die Hindu von jeher Meister, doch hat England zum Schutze feiner eigenen In-
dustrie die indische Gewerbthätigkeit nicht aufkommen lassen. Ihrer Religion nach sind
die Indier größtenteils Brahmanen. Die Scheidung in die Kasten: 1. Priester, 2. Krieger,
3. Ackerbauer und Kaufleute und 4. Handwerker wird strenge durchgeführt. Außerdem
gibt es noch die keiner Kaste ungehörigen, von allen verachteten Parias.
Britisch Jndi en bildet ein Kaiserreich, das von einem Vizekönig regiert wird.
Zum Teil besteht es aber auch aus Schutzstaaten, die von einheimischen, jedoch dem
Vizekönig unterstellten Fürsten verwaltet werden. Die Städte, von denen viele '/4 bis 3u
Mill. Ew. zählen, sind sämtlich Handelsstädte. Hauptstadt ist Kalkutta an einem
Mündungsarm des Ganges, 860000 Ew.; Madras an der Ostküste; Bomb ay^(bombe)
an der Westküste; Lahore impandschab; Delhi und Benares, die heilige Stadt der
Hindu, liegen am Ganges; Kolombo, die Hauptstadt von Ceylon; Rangun, die Haupt-
stadt von Birma; Singapure am Südende von Malakka ist wichtig durch seine Lage.
Westlich von Malakka und mit diesem parallel zieht die Reihe der englischen Inseln der
Andamanen und Nikobaren. Aus letzteren eine englische Verbrecherkolonie.
An der Ostküste Vorderindiens besitzt Frankreich die Stadt Pondicherry; Goa
an der Westküste ist portugiesisch.
Das Reich Siam am Menam, zum großen Teile von eingewanderten Chinesen
bewohnt, untersteht englischem Einfluß. Hauptstadt Bangkok am Menam.
Das Reich Annam mit Tonkin" und Cochinchina steht unter der Ober-
hoheit Frankreichs, das von seiner Kolonie Tonkin aus seinen Einfluß bis zum
Menam auszudehnen wußte. Hauptstadt Saigon an der Mündung des Menam.
Auf der Halbinsel Malakka — abgesehen von der englischen Besitzung im
Süden — findet sich eine Anzahl selbständiger Sultanate.
4. Das Kaisertum China.
Dieses ungeheure Reich umfaßt nahezu 1i* der Oberfläche Asiens und fast die
Hälfte seiner Bewohner (360 Mill.). In China finden sich die meisten Millionenstädte.
Erst seit 1860 ist China den Fremden geöffnet, die aber viel unter'dem Hasse der Be-
völkerung zu leiden haben. Es umfaßt den größten Teil des Hochlandes von Jnnerasien
und erstreckt sich von dem Alpenland von Turkestan, dem Altai und dem daurischeu
Alpenland im W. bis zum chinesischen Meer im O.. vom Kamm des Himalaya im S.
bis zum Amur im N. Die berühmte chinesische Mauer, welche das Land vor den
Einfällen der Mongolen schützen sollte, ist zerfallen. Durch das Küen-lüngebirge
wird es in eine ebene Nordhälfte und eine gebirgige Südhälfte geteilt. Das Land
hat zwei Hauptströme. Welche? Am fruchtbarsten und deshalb am dichtesten bevölkert
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