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1. Denkfreund - S. 56

1847 - Giessen : Heyer
56 Der mcnschl. Körper. ger? — Warum gab der weise Schöpfer den Fingerspitzen ein so zartes Gefühl? —Wozu nützen uns die Nägel?*)---------------Sie sind nicht knochen-, sondern hornartig. Es gibt "aber auch Knochen , die eben so wenig mit Haut bedeckt sind, als die Nägel? — Welche? Zu den Knochen gehören auch die 32 Zähne des Menschen. Was von diesen über die Kinnlade hervorragt, nennt man Hals und Krone; was in ihr eingeschlossen ist, Wurzel. Die Krone ist nicht, wie die übrigen Knochen, mit einer weichen Beinhant, welche durch das Beißen sich sogleich abnützen würde, sondern mit hartem Schmelz überzogen, weil ohne diese Glasur die Zahnkronen, vom Speichel und von scharfen Speisen angegriffen und morsch gemacht, jede Farbe und jeden Geschmack der Speisen annehmen und frühzei- tig in Stücke zerfallen würden, wie man an jedem Gebiffe bemerken kann, das den Schmelz verloren hat. In jeder Kinnlade stecken 4 Schneidezähne (warum nennt man sie so?), 2 Eck- oder Angenzähne (warum nennt man sie so?) und 10 Backen- oder Stockzähne (warum-nennt man sie so?). Die 20 ersten wachsen zweimal (man nennt sie M i l ch z ä h n e, weit sie schon hervorzubrechen anfangen, so lange die Kinder vorzüg- lich von Milch leben); die übrigen wachsen nur einmal. Die Milch- zähne, welche vom siebenten Jahre an, auch schon früher, auszufallen anfangen, haben bekanntlich ganz kurze Wurzeln. Unter diesen bilden sich indeß neue bleibende Zähne mit tiefen Wurzeln, von welchen die Milchzähne allmälich ausgestoßen werden. Die neuen Zähne erscheinen nun größer, als die alten. — Wozu nützt das?— Habt ihr nicht bemerkt, wie an sechs- bis siebenjähri- gen Kindern die Schneidezähne, welche anfangs ganz eng au einander schlossen, weiter von einander stehen? Wenn nun die Kinnlade noch länger forttvüchse, und die Zähne blieben Lnuner im Wachsthume zurück, so würden oie Lücken so groß werden, daß die Zähne viel von ihrer Haltbarkeit verlieren und zum Beißen sehr ungeschickt werden müßten. In den Zahnwurzeln, deren die Vorderzähne und die beiden er- sten Backenzähne bekanntlich nur eine, die übrigen Backenzähne aber mehrere haben, ist ein kleines, inwendig sehr glattes Löchelchen. Durch dieses dringt nebst einem belebenden Nerven eine Schlagader, welche dem Zahne beständig Lebenssäfte zuführt und als Blutader durch den nämlichen Weg wieder herausgeht. Im Alter verstopft sich gewöhn- lich die kleine Oeffnung, der Zufluß von Säften mangelt, und die Zähne sterben ab. Man verdirbt sie aber auch durch den Genuß zu heißer oder zu kalter Nahrungsmittel, besonders durch zu schnellen 'Wechsel zwischen heiß und kalt, durch Vernachlässigung der nöthigen *) Vergl. S. 79.

2. Denkfreund - S. 153

1847 - Giessen : Heyer
Das Pflanzenreich. 153 ihren Staubbeuteln) um den dazwischen stehenden weiblichen Stem- pel, Pistill genannt, mit seiner am obersten Ende befindlichen Narbe am deutlichsten sehen kann. Bei andern befinden sie sich zwar auf einer und eben derselben Pflanze, aber nicht in einer Blüte beisammen, z. B. am Haselstrauche, wo die sogenannten gelben Kätz- chen die männlichen, und die kleinen rothen Kämmchen an den Knospen die weiblichen Blüten sind. Bei noch andern sind beide Geschlechter auf ganz verschiedenen Pflanzen befindlich, wie beim Hanfe, wo der Femel oder Fiuunel das Männchen, der Hanf aber das Weibchen ist *). Viele Blumen bringen (wie die gefüllten Rosen) tzar keine Frucht und keinen Samen, weil ibre Fortpflanzungstheile in lauter Blätter ausgeartet sind. Solche Blumen müssen daher bloß durch Augen, Pfropfreiser, Senker oder Wurzelsprößlinge fortgepflanzt werden. An den männlichen Theilen, den sogenannten Staubfäden, befindet sich der Samenftaub. Dieser fällt entweder von selbst auf die weiblichen Stempel, oder wird vom Winde dahingeweht, oder von Menschen absichtlich dahin gebracht, oder auch durch Bienen, Schmet- terlinge und andere Jnsecten von einer Blüte zur andern getragen. Kommt der Staub auf verschiedenartige, doch verwandte Blüten, so entspringen aus dem Samen der letztem oft veränderte Pflanzenarten. Stehen z. B. die samentragenden Strünke von Kraut, Wirsing und Kohlrüben nahe beisammen, so entstehen gern aus dem Samen der- selben bastardartige Pflanzen, die nichts taugen; dagegen erhält man durch Vermengung des Samenstaubes von Pflanzen, die zu einer Gattung gehören, auch schöne Spielarten von Blumen und Früchten. Nach den eben erwähnten Staubfäden und Stempeln theilen ge- lehrte Naturforscher das ganze Gewächsreich ein; diese Eintheilung ist aber für Volksschulen zu künstlich. Ihr müßt nämlich wissen, daß Form, Stand und Zahl der Staub- fäden und Stempel in Blumen und Blüten sehr verschieden und nicht durchgängitz den vorhin genannten gleich sind. Seht hier zwei Blü- ten, die eme von einem Birn-, die andre von einem Kirschbaume! Die Birnblüte hat innerhalb ihrer Blätter nicht bloß einen, sondern fünf Stempel, und umher stehen nicht, wie bei der Tulpe, sechs, son- dern wenigstens zwanzig, theils längere, theils kürzere Staubfäden mit rothen Staubbeutelchen, die Stempel aber erstrecken sich bis in den Blütenkelch unter den Blütenblättern. Dieser Kelch ist zugleich der Fruchtknoten, aus welchem die Birne sich bildet. — Anders verhält es sich mit der Kirschblüte. Hier ist nur ein Stempel, und der Fruchtknoten, in welchem er festsitzt, steht nicht unter, son- *) Die ersten nennt man Zwitterblüten, die zweite Gattung halb- getrennte, und die dritte ganz getrennte Blüten oder Geschlechter. 7*

3. Denkfreund - S. 157

1847 - Giessen : Heyer
Das Pflanzenreich. 157 demselben, noch die alten, rauhen und wilden auf andern Ästen trägt V — Wie sehr wird endlich die ganze Schöpfung Gottes durch das Gewächsreich verschönt! Ein blühender Baum, ein Blumengarten, ein Ährenfeld :c., — wen entzücken sie nicht V Wie öde wäre die Welt ohne das Pflanzenreich! — O wunderschön ist die Natur! Voll Pracht sind meines Gottes Werke! Mein Geist erstaunet, wenn ich nur Den kleinsten Theil davon bemerke. I. Classe. Bäume und Sträucher. Bäume undbaumge st räuchehaben festes eigeiltliches Holz, das mehrere Jahre, zum Theil viele Jahrhun- derte, fortlebt und (mit Ausschluß der Palmen) aus Augen Blätter und Zweige treibt. — Strauch nennt man die Holz- arten, welche in der Regel nicht einstämmig aufwachsen, sondern vom Stock aus mehrere Äste treiben. Was indeß unter dem einen Him- melsstriche bloß als Strauch wächst, bildet oft im andern einen an- sehnlichen Baum, z. B. der Wacholder in Italien, und in einem und demselben Lande wachsen viele Holzarten bald bäum-, bald strauchförmig. Aus dem Grunde müssen Bäume und Sträucher zu- sammen gefaßt werden. Untc*. letztere zählen wir auch Gattungen, welche durchaus klein und kräucerartig sind und gewöhnlich Stauden genannt werden, z. B. die Heidearten, die Preiselbeeren, die Heidel- beeren, Himbeeren, mehrere Blumensträuche re. E r st e Ordn. Palmen. Bäume ohne Äste, aus deren Gipfel bei einigen Gattungen wohl 10 Fuß lange und dritthalb Fuß breite, zum Theil gefiederte Blätter hervorwachsen. Die Früchte hängen traubenartig hart am Stamme. Die merkwürdigsten Palmen sind: die Co cos palme, die Dattelpalme, die Arekapalme, die Wachspalme, die Wein Palme und die Sagopalme mit dem wohlschmeckenden Marke. — Wegen der Ähnlichkeit seiner Form könnte man auch den Pi sang hierher rechnen. Alle diese gedeihen nur unter dem heißen Himmelsstriche. Zweite Ordn. Nadelholz und ihm ähnliche Holzgat- tungen, welche sich nicht nur durch ihre glatten oder geschuppten, die Stelle der Blätter vertretende Nadeln, sondern auch größten- theils durch ihre harzigen, im Feuer schmelzenden und brennenden, und nur im Weingeiste sich auflösenden Theile von den Laubholz- arten unterscheiden: 1) Zapfentrag^end es Nadelholz,

4. Denkfreund - S. 158

1847 - Giessen : Heyer
158 Das Pflanzenreich. a) welche, wie ein doppelter Kamm auf beiden Sei- ten de-r Zweige hinaus stehen: Tannen, die Edel- oder Weißtanne, die Balsamtanne re. ' Die Zapfen aufwärts gerichtet. d) die Nadeln einzeln rings um die Zweige: Fichten, die rothe, die weiße, die schwarze Fichte :c. Die Zapfen abwärts gerichtet. c) Zwei bis fünf aufeinander liegende, lange Nadeln in Einer kurzen Scheide vereinigt: Kiefern oder Föhren, der gemeine Kienbaum, die Weymutbskiefer. d) Zwanzig und mehr Nadeln büschel- oder pinselartig beisammen: Lärchen, die gemeine Lärchentanne mit abfallenden und die Ceder vom Libanon mit ausdauernden Nadeln. 6. Mit geschuppten Nadeln. — Der Lebensbaum, die Cppresse. 2) Beerentragendes Nadelholz, A. mit glatten Nadeln. Der gemeine Wacholderstrauch und der Tarus- oder Eibenbaum. 6. mit geschuppten Nadeln. Der Sage- oder Sadebaum, der Weihrauch-Wacholder u. a. 3) Nadelholzartige Stauden, welche den Samen bloß in Hautdecken tragen. Alle Heidearten, unter denen es ungemein schönblühende gibt, welche als Gartenzierden in Ge- wächshäusern unterhalten werden. Nur wenige Arten haben breit- liche Blätter. Dritte Ordn. L a u b h o l z, dessen einfache und zusammen- gesetzte Blätter weit verschiedenartiger geformt sind, als die Na- deln der vorgenannten Bäume. 1) Mit weichen Kätzchen oder holzigen Zäpfchen: die Platane, die Aspe nebst allen Pappelarten, die verschiedenen Weiden- und Birkenarten, die Erle, der Tulpenbaum re. 2) Mit nacktem Samen oder bloßen Hautdecken: die Ulme, der Ahorn (namentlich der Zuckerahorn, aus dessen abge- zapften Säften ein Zucker bereitet wird, der dem Rohrzucker gleich kommt), die Esche (eine eigene Art Esche schwitzt in Sicilien und Calabrien das Manna aus), die Waldrebe, der immergrüne Rosmarin re. 3) Mit Hülsen, vor welchen wickenartige Blüten hergehen: Dieacacien, der Erbsenbaum, der Bohnenbaum, der Blafen- strauch, der Ebenholzbaum, der Sandelbaum, der Besen- oder Pfriemenftrauch, der Ginster re.

5. Denkfreund - S. 159

1847 - Giessen : Heyer
Das Pflanzenreich. 159 4) Mit Schoten, vor welchen keine wickenartigen Blüten her- gehen: Die Tamarinde, der Johannisbrotbaum, die verschie- denartigen Mimosen, von welchen einige Empfindung zu haben schei- nen, der Senesblätterstrauch, der Fernambuk- und Brasi- lienholzbaum (zum Farben dienlich), der Campesche oder Blau- holzbaum, der Vanillestrauch u. a. m. . 5) Mit Kapseln oder Knöpfchen verschiedener Art: Die Linde, der Flieder (Syringenbaum oder spanische Holunder), die Spierstaude, das Pfaffenhütchen, der Theestrauch (brauner und grüner), der Fieberrindenbaum, der Orleanbaum, der Ma- hagonibaum, der Buchsbaum, der Brechnußbaum und die be- sondere Art desselben, der Federharzbaum :c. 6) Mit Schalenfrüchten, a) Mit harten Schalen: die Wall- nuß und die Haselnuß. — b) Mit leicht zerbrechlicher Schale: die Muscatnuß, die Eiche (wohin auch die Kermeseiche, die eßbare Eicheln tragende, und die Korkeiche gehören, aus deren Rinde Stöpsel und Schuhsohlen geschnitten werden), die Roßkastanie und die süße Kastanie, die Buche und Hainbuche, die Pistacie, namentlich auch die Terpentin- und Mastir-Pistacie re. 7) Mit Steinfrüchten, in deren steinharter Kerndecke nicht bloß ein Keim, sondern ein förmlicher Kern steckt. Pfirsich-, Mandel- und Apricosenbäume; Schlehen-, Pflaumen-, Zwetschen-, Kirschen- und Kirschlorbeerbäume; der Oel- oder Olivenbaum, aus dessen Früchten das Baumöl gepreßt wird u. a. m. 8) Mit Kernfrüchten, deren Kerne innerhalb einer fleischigen Frucht in ein pergamentartiges Kerngehäuse eingeschlossen und mit einer dünnen Haut überzogen sind. a) Apfelbäume. Man kann die Äpfel der Form nach in Kugel-, Platt-, Spitz- und Kantenäpfel, der Zeit ihrer Reife nach aber in Sommer-, Herbst- und Winteräpfel eintheilen. Einige der vorzüg- lichsten sind: die Stettiner, die Calville, die Pepins, die Reinetten, die Borsdorfer, die Rambours :c. b) Birnbäume. Der Gestalt nach sind ihre Früchte apfelförmia, eiförmig, langhalsig und kurzhalsig; dem Fleische nach körnig, halb- hart und butterartig; der Zeit der Reife nach ebenfalls Sommer-, Herbst- und Winterbirnen. Einige vorzügliche Sortemllnd: die Ber- gamotte, die Butterbirne, die Muscatellerbirne, die Mssigsbirne, die gute Christbirne, die Schweizerhose rc. e) Die Quitten. Äpfel- und Birnquitten. Wer kann mir mehrere einheimische Äpfel und Birnen nennen? — Man kennt schon gegen 1500 Birn- und 400 Äpfelsorten, und durch Stämmchen, aus gutem Samen gezogen, vermehrt sich noch immer die Menge von Obstarten. 9) Mit Beeren. Diese haben theils Ähnlichkeit mit dem Kern- ebste, theils mit dem Steinobste; der Same der genabelten, kernobst-

6. Denkfreund - S. 161

1847 - Giessen : Heyer
Das Pflanzenreich. 161 Ii. Classe. Pslanzen im engeren Sinne des Wortes und Kräuter. In diese Classe fassen wir alle Pflanzen zusammen, die weder zu den Bäumen und Sträuchern, noch zu den Gras-, Getraide- und Schilfarten, noch zu den Moosen, Flechten und Schwämmen gezählt werden können. In ihrer Beschaffenheit sind sie so verschieden, daß man kaum etwas im Allgemeinen von ihnen sagen kann. Die meisten sind ein- oder zweijährig und die länger dauernden bis auf einige Ausnahmen nur in „ihren- Wurzeln fortbestehend, aus welchen sie wieder ausweiden. Übrigens ist diese Classe weit zahlreicher, als die vorige, und die Eintheilung weit schwieriger. Auf jeden Fall kom- men entweder ungleichartige Pflanzen zusammen oder gleichartige von einander. Für euch, liebe Kinder, mag es genug sein, wenn ihr fol- gende mangelhafte, aber doch im gemeinen Leben gebräuchliche Ein- theilung merkt: 1) Kohl - und andere B l a t t g e m ü s e a r t e n. a) Kohlarten: Der Blumenkohl, von welchem man die noch unentwickelten Blüten genießt; der Kopfkohl mit schlichten Blättern (Kraut), und der Wirsing oder Savoyerkohl mit etwas krausen Blättern; der hochstrunkige Blätterkohl (brauner und grüner Kohl); die K o h l r a b i mit aufgeschwollenem Strunke; die K o h l r ü b e mit starker knolliger Wurzel; und der Schnitt kohl, eine Abart der Kohlrüben, ohne knollige Wurzel. d) Andre Blattgemüse: Der Mangold oder Beißkohl (zu den Runkeln oder Dickrüben gehörig, deren wir bei Nennung der Wurzelgewächse gedenken werden), die Gartenmelde, der Spinat, der Ampfer u. s. w. (Lattich, Rübsen, die Blätter des weißen Senfes, Carottenblätter, Portulak und einige wildwachsende Kräuter, welche gleichfalls als Gemüse gekocht werden, gehören nicht hierher.) 2) Blattsalattzewächse: Der Lattich oder Garten- salat; die Endivie (eme Cichorienart); die Garten- und Brun- nen kr esse; der Ackersalat; die Bora ge u. a. m. 3) W u r z e l cz e w ä ch s e, die man um deswillen so nennt, weil man sie hauptsächltch ihrer zum Theil sehr starken Wurzeln wegen schätzt. Außer den Kohlrüben, deren schon unter Nr. 1. gedacht worden ist: die Runkeln, zu welchen auch die rothe oder Burgunderrübe gehört; — die weißen Rüben (Mairüben, Herbstrüben und Steck- rüben); — die Rettige (Radieschen, Sommer- und Winterrettige); — die Pastinaken; die Zuckerwurzeln; die Möhren (Carot- ten und gelbe Rüben); — der Sellerie und die Petersilie; — die Schwarzwurzel (Scorzonere); — die Haferwurzel; — die Cichorie; — der Meerrettig re. 4) Knollengewächse: Die knollige Sonnenblume, welche auch unter dem Namen Saukartoffel bekannt ist; — die ei- gentlichen Kartoffeln von verschiedener Art, welche Walter Raleigh

7. Denkfreund - S. 163

1847 - Giessen : Heyer
Das Pflanzenreich. 163 pflanzen zusammen, da sie nur entfernte Ähnlichkeit mit den Disteln haben. 9) Gewürzkräuter, sännntlich einheimisch. a) solche, von denen man den Samen als Gewürz^ gebraucht: Cardomomen, Koriander, Kümmel, Dill und Fenchel, Anis, L>enf u. s. w. !i) solche, von welchen die Blatter und Blütenknospen das Ge- würz ausmachen: Thymian, Saturei, Majoran, Basilicum, Salbei, Weinraute, Kerbel und die Wermutharten: Beifuß und Dragun oder Estragon. 10) A r z n e i k r ä u t e r. Außer den schon unter andern Auf- schriften vorkommenden wollen wir nur einige der bekanntesten nennen: a) solche, von denen man vorzüglich die Wurzeln in Apotheken gebraucht: Die Jalappa, die Rhabarber, der Gal- gant, die Benedictenwurzel, das Brechveilchen (die sogenannte Ipe- cacuanha), der Wolferlei, der Löwenzahn, der Alant, die Schwert- lilienart, deren Wurzel unter dem Namen Veilchen- oder Violenwurzel bekannt ist, das stinkende Steckenkraut, der Baldrian, die Angélica, die Althäa oder der Eibisch, das Süßholz rc. d) solche, von denen man vorzüglich die überder Erde wachsenden Theile zu Arzneien benutzt: der Rainfarn oder das Wurmsameukraut, der weiße Mohn oder Schlafmohn, die Cha- mille, der Wermuth, die Raute, die Krauseminze und Pfefferminze, die Meliße, der Lavendel, der Ehrenpreis, das Tausendgüldenkraut, die Hanfuessel, der Huflattich, der Bitterklee, der Enzian, das Löf- felkraut u. s. w. 11) Giftpflanzen, von welchen jedoch die meisten in der Arz- neikunst mit Vorsicht auch als Heilmittel benutzt werden: die Niese- wurz, die Zaunrübe, die Wolfskirsche oder Belladonna, die Einbeere, der Stechapfel, der rothgesteckte Schierling, der Garten sch ierling (die Gleiße), der Wasserschierling (Wüte- rich), der Eisenhut, der rothe Fingerhut, die Wolfsmilch, das Bilsenkraut und andere weniger giftige Pflanzen. — Der giftigen Gräser und Pilze wird in der Folge gedacht werden. Das beste Verwahrungsmittel gegen Pflanzengift ist: Man genieße keine Wurzel, kein Kraut, keine Frucht und keinen Samen, die man nicht genau kennt. 12) M a n n f a c t u r - und Fabrik-Kräuter. A. Spinnbare, und zwar a) mit spinnbarem Bast: Hanf, Flachs, Nesseln und der neuseeländische Flachs, d) mit spinnbarer Wolle: die Baumwollenstaude, von welcher eine eigne Art auch strauchartig wächst, und die syrische Scidenpflanze. B. Färbekräuter. Indigo oder Anil, Waid, Krapp, Wau (eine Reseda-Art), und Curcume; Saflor und Färbescharte (zwei Distel- arten) u. s. w. — Die Färbestoffe von Bäumen gehören nicht hierher. C. Tabak von verschiedenen Sorten, am vorzüglichsten in Vir- ginien. Er ist eine Art Bilsenkraut und hat etwas Betäubendes.

8. Denkfreund - S. 194

1847 - Giessen : Heyer
194 Naturlehre. heitern Himmel entweichen und nicht wiederkommen. Wäre der Himmel mit Wolken bedeckt, so würden die Wärmestrahlen, wie Lichtstrahlen durch einen Spiegel, von den Wolken wieder zurückgeworfen werden, wie man das im Kleinen sehen kann, wenn man sich nach Sonnenuntergang bei klarem Himmel unter einen Regenschirm stellt. Unter demselben ist's warm; wenn man den Schirm aber zumacht, so wird es kälter. An den kalt gewordenen Gewächsen hängt sich aber dann die Feuchtigkeit der Luft gerade so in Tröpfchen an, wie an dem kalten Glase, in der warmen Stube, und dieß, liebe Kinder, ist der Thau. Reif ist nichts Anders, als gefrornerthau. Er ent- steht, wenn die Gewächse so kalt werden, daß der Thau gefriert, und dann steht es schlimm mit den zarten Gewächsen, denn sie erfrieren oft. Wißt ihr wohl setzt, warum geschickte Gärtner ihre Gewächse Abends mit Strohdecken, Tüchern u. s. w. zudecken, oder sie unter ein Dach tragen, wenn es eine klare Nacht geben will? Morgenthau ist Thau, der Morgens entsteht, und Abendthau solcher, der schon Abends kommt. (Zuweilen schwitzen die Pflanzenblätter auch süße klebrige Säfte aus, welche die Blätter bei schneller Verdichtung gleichsam lackiren; das nennt man Honigthau. Mehlthau entsteht entweder von kleinen Jnsccten oder ist eine Art Schimmel, welcher sich auf krankhaften Blättern erzeugt und sie aussaugt. Der Nebel entsteht, wenn mehr Waffertheile in die Luft kommen, als dieselbe zu Gas aufzulösen vermag, oder auch wenn feuchte Luft bis auf den Grad abgekühlt wird, daß die Waffertheile nicht mehr als Wassergas darin aufgelöst bleiben können. Sie müssen dann zu fliissigem Wasser werden, welches aber in Gestalt kleiner Bläschen (wie kleine weifenblasen) oft lange in der Luft herumschwimmt und dieselbe trüb macht. Geschieht das in der Nähe des Erdbodens, so nennt man es Nebel; geschieht es aber hoch oben in der Luft, so gibt es die Wolken. Die Nebel entstehen gewöhnlich Abends (besonders im Herbst), wenn die Luft sich schnell abkühlt und die von der noch warmen Erde aufsteigenden Waffertheile nicht mehr zu Gas auflösen kann, gerade so, wie man es im Kleinen über einem Tops mit heißem Wasser sieht. Der Höhrauch (Sonnenrauch) ist zwar nebelartig, aber von trockner Natur, wahrscheinlich eine Folge von Erdbränden. Das Wort lautet eigentlich Heirauch, von dem altdeutschen Worte Hei — Hitze, heißes Wetter.) Die Wolken sind, wie ihr gehört habt, nichts Anderes, als Ne- bel, der höher in die Lnft gestiegen oder höher in der Luft entstan- den ist. Wer hohe Berge besteigt, geht oft mitten durch Wolken hin- durch, glaubt aber bloß durch Nebel zu gehn. Kommt man über die Wolken hinauf, so sieht man sie unter sich, wie man sie am Fuße des Berges über sicy sah. Die Mannigfaltigkeit der Farben des Gewölkes entsteht von der größeren oder kleineren Menge der Dünste, aus dem dichteren oder mehr lockeren Zusammenhange derselben und aus den in ihnen verschiedenartig sich brechenden Sonnenstrahlen. Wolken, aus ganz feinen Dünsten bestehend und der Sonne gegen- über, sind glänzend weiß und heißen Hitzwölken; treten sie aber vor die Sonne und verdichten sich, so sehen sie gewöhnlich schwarz aus und werden Regen-, Gewitter- oder Schneewolken genannt.

9. Denkfreund - S. 224

1847 - Giessen : Heyer
224 Gewerbkunde. dye. Das rückständige Harz, welches nun eine blässere Farbe hat, schmelzt man hierauf in einem langen Sacke über Kohlenfeuer, ringt es aus und preßt es zwischen den großen Blättern des Pisanges glatt. Dadurch wird es von den Thierhäuten gereinigt und in die Form von Tafeln gebracht, in denen man es im Handel sicht. 11) Die Perlmutter besteht aus den kalkartigen Schalen der Perlmuschel, welche die kostbaren echten Perlen erzeugt. Die Schalen haben auf ihrer Innenseite einen den Perlen ähnlichen Glanz, den man durch Schleifen und Poliren auch den übrigen inneren Theilen geben kann, weshalb man aus Perlmutter vielerlei Luruögcgenstände verfertigt, z. B. Knöpfe, Dosen, Messerschalen, oder mit dünnen Blättchen zierliche Geräthe, wie Schatullen, Nähtische, Lichtschirme u. dgl., auslegt; auch kann man in Perlmutter leicht Figuren einätzen und schneiden, da sie nur geringe Härte besitzt. 12) Auch die rothen Korallen sind kalkige, strauchartige Massen, welche tief im Meere abwärts gerichtet an felsigen Küsten, besonders am Südrande von Sieilien, aber auch an Corsica, Nizza und anderen Theilen des Mittelmeeres gefunden werden und die Wohnungen klei- ner Thiere sind, die den Kalkstamm absondern. Man fängt die Korallen mittelst zweier Stangen, die kreuzweis über einander gelegt und unter- halb mit Netzen versehen sind, mit welchen die Korallen gefischt werden sollen. Man beschwert das Kreuz, senkt es in's Meer, und Taucher, die mit hinabgehen, haken die Netze an die Korallenstämme, welche hierauf losgerissen und mit der ganzen Vorrichtung in die Höhe ge- zogen werden. Der frische Korallenstock hat eine rothbraune Rinde, in welcher die Zellen der bereits erwähnten Thiere sitzen. Nachdem dieser häutige Ueberzug entfernt ist, wird der schöne rothe Kalkstamm polirt und zu Perlen, Rosenkränzen, Verzierungen an Ohrringen, Pet- schaften u. s. w. verarbeitet.__________ Ii. Benutzung der Erzeugnisse des Pflanzenreiches. Aus dem Pflanzenreiche erhält man: 1) Holz, 2) spinnbare Fasern, 3) Papier, 4) Mehl, 5) .Zucker, 6) weinartige Getränke, 7) Essig, 8) Brot, 9) Ole, 10) Firnisse, 11) Tabak, 12) Chocolate, 13) Färbestoffe. 1) .Holz. Der Stamm der Bäume besteht im Innern aus vielen festen ringförmig gestellten Fasern, welche in der Mitte einen weiche- ren Kern, das Mark, einschließen und außen von der schaligen Rinde umgeben sind. Je älter ein Baum ist, desto zahlreicher sind die Ringe, aus deren Menge man auf das Alter des Baumes schließen kann, da jedes Jahr den vorhandenen einen neuen zufügt, weshalb man sie auch Jahrringe nennt (s. S. 156). Die ältesten und festesten stehen in der Mitte und bilden das Kernholz; näher dem Umfange befinden sich die jüngeren, und unmittelbar unter der Rinde trifft man den jüng- sten. Das Kernholz unterscheidet sich außer der Festigkeit auch durch seine dunklere Farbe und größere Trockenheit von den nach ihm entstandenen

10. Denkfreund - S. 228

1847 - Giessen : Heyer
228 Äewerbkunde. Wie den Flachs behandelt man auch den Hanf, der eine noch dauerhaftere, aber größere Faser gibt und daher zu Seilerarbeiten. Bindfaden, Stricken, grober Leinwand und Segeltuch verwendet wird. Hanf und Lein sind die Pflanzen, welche man gewöhnlich zu den aufgezählten Kunftproducten gebraucht; es liegt aber nahe, daß durch ein ähnliches Verfahren auch aus mancher anderen Pflanze eine brauchbare Faser erhalten werden kann, und in der That bereitet man mit gutem Erfolg aus verschiedenen Gewächsen dauerhafte Zeuge, Taue u. dgl. So verfertigte man früher ein feines Gewebe aus Brennnesseln, und gegenwärtig werden aus den Blättern des neusee- ländischen Flachses, der Cocus- und vieler anderen Palmen sehr feste Fäden, Stricke und Zeuge gemacht. Alle bisher genannte spinnbare Materialien werden aber in solcher Menge nicht verarbeitet, wie die Baumwolle, von welcher selbst Wolle und Leinwand in nicht wenigen Fällen verdrängt sind. Die Baumwolle besteht aus zarten weißen Fasern, welche in der Fruchtkapsel der Baumwollenpflanze liegen und die Samen einhüllen. Es gibt mehrere einander sehr ähnliche Pflanzenarten, von denen man Baumwolle gewinnt, die aber alle in warmen Ländern wachsen und unter welchen in Hinterindien und China eine mit gelber Wolle vorkommt, aus der man den echten Nanking macht. Die Bearbei- tung der Baumwolle fängt damit an, daß man sie reinigt und auf- lockert, worauf sie auf kunstvollen Maschinen gesponnen und endlich gewoben wird, was ebenfalls nicht selten mittelst Maschinen geschieht. Da diese viel schneller, billiger und genauer, als Menschen, arbeiten, so stehen baumwollene Zeuge, z. B. Kattun, Musselin und selbst die kunstvollern, wie Piquö (sprich: Pickeh) und Manchester (sprich: Man- schester), verhältnißmäßig in einem sehr niedrigen Preise; auch Zwillich und Damast fertigt man aus Baumwolle. Eine besonders in neuerer Zeit erst zu einem hohen Grade von Vollkommenheit gediehene Ver- schönerung des Kattuns besteht in dein Bedrucken desselben mit bunten Farben, so daß man oft die zierlichsten Muster darauf wahrnimmt, ohne daß der Preis beträchtlich höher wäre, weil auch hier oft Ma- schinen an die Stelle der weit kostbareren Handarbeit getreten sind. 3) Das Papier ist aus unzählig vielen, äußerst fein zerkleinerten Stückchen von Pflanzenfasern zusammengesetzt, die durch Pressen mit einander verbunden sind. Da nun Fasern aus vielen Pflanzen sich darstellen lassen, so kann auch Papier aus verschiedenen Gewächsen' gemacht werden, wie auch geschieht, z. B. aus Stroh von Roggen- Weizen, aus dem Bast des Papiermaulbeerbaums in China, aus Hanf, Baumwolle und andern. Keine Pflanze liefert aber ein so festes und glattes Papier, als der Flachs, aus dem denn auch alles zum Schreiben und Drucken gebräuchliche Papier verfertigt wird und zwar aus leinenen Lumpen, weil diese durch den Gebrauch mürbe geworden sind, sich also leichter zertheilen lassen.
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