Es ist mein Bestreben gewesen, den Stoff in möglichst knapper Fassung zur Darstellung zu bringen; weitläufige Erzählungen oder Schilderungen von Einzelheiten, mögen diese auch noch so anziehend sein, hätten dem Zwecke des Büchleins nicht entsprochen. Wenn trotzdem die Darstellung einzelner Abschnitte ausführlicher ist, als es für einen bloßen Grundriß sich zu eignen scheint, so ist dabei die Erwägung maßgebend gewesen, daß den Schülern für die Hamburgische Geschichte nicht in gleicher Weise wie etwa für die deutsche Geschichte Bücher zum Nachlesen zur Verfügung stehen; es erschien darum geboten, den Zusammenhang der Ereignisse im Leitfaden selber vollständig klarzulegen.
Zum richtigen Verständnis der Geschichte Hamburgs ist eine klare Anschauung der topographischen Verhältnisse erforderlich; diesem Zwecke dienen die von Herrn E. H. Wich -mann entworfenen, unter dem Titel: „Atlas zur Hamburgischen Geschichte" herausgegebenen Karten, die ein deutliches Bild von der allmählichen Entwickelung der Stadt geben.
Hamburg, im August 1889. U). Koöfyoff.
Entsprechend der Anlage des Geschichtswerkes stellt auch die „Bürgerkunde" nur einen Grundriß dar, der das Notwendigste enthält, was der gebildete Hamburger über Verfassung, Verwaltung und andere wichtige Angelegenheiten seiner Vaterstadt wissen muß. Die Darstellung geht von dem Lernenden selbst aus und zeigt, wie er allmählich in das staatliche und rechtliche Leben hineinwächst. Von einer allgemeinen Staatsrechtslehre ist abgesehen, dagegen ist versucht worden, den Schüler in den Geist unseres Gemeinwesens genauer einzuführen.
Die Hauptsachen aus Kap. I, Iv, V sowie Kap. Ii und Iii dürften für Untersekunda und Kl. I der Realschulen ausreichen, das übrige dürfte reiferen Schülern vorbehalten bleiben. Kap. Viii kann im Religionsunterrichte behandelt werden.
Dr. ct. Hedler.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Grundriß
einer
Hamburgischen Bürgerkunde.
von Prof. Dr. Adolf Heüler.
I Nechte und pflichten des heranwachsenden Deutschen.
Die Familie ist die Urzelle einer jeden gesellschaftlichen Gemeinschaft. Mehrere Familien bilden eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Staat. Die einzelnen deutschen Staaten aber find feit 1871 im Deutschen Reiche vereinigt. Der junge Deutsche ist also durch seine Geburt gleichzeitig Mitglied einer Familie, einer Gemeinde, eines Staates und des Deutschen Reiches. Von allen vier Gemeinschaften empfängt er Wohltaten, erhält er Rechte; dafür verlangen sie aber auch entsprechende Gegenleistungen und legen ihm mannigfaltige Pflichten auf. In alle diese Rechte und Pflichten wächst er allmählich hinein.
Durch die Geburt erlangt er die Rechtsfähigkeit, d. H. die Möglichkeit, irgend welche Rechte zu besitzen, zu erwerben und später einmal auszuüben. Jeder Mensch ist nach deutschem Rechte jetzt voll rechtsfähig. Im Altertum galten dagegen die Sklaven nur als nicht rechtsfähige Sachen, im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein waren die Leibeigenen sowie die Juden nicht voll rechtsfähig und in vielen Teilen Deutschlands unterlagen bis 1900 die Frauen rechtlichen Beschränkungen. Jetzt besteht kein Unterschied in der Rechtsfähigkeit zwischen Mann und Frau, Edelmann und Bauer, Christ und Jude. Dazu empfängt der Deutsche die Staats-
Ko^lhoff, Griindr. d. Gesch. Hamburgs. G
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Herbert Schulz
Grundriß
der
Geschichte Hamburgs.
Huf Veranlassung der Gberschulbehörde verfaßt
von
Dr. w. Koiifyoff,
weiland Professor an der Gberrealschule vor dem Holstentore zu Hamburg.
Hchte Huflage, zweiter Hbdruck.
Mit einem Hnf)ang:
Grundriß einer kjamburgischen Vürgerkunde.
von Dr. R. l)edler.
Hamburg 1916.
heraldische Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
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durch seine volkstümlichen Gedichte bekannte Matthias Claudius, der Herausgeber des „Wandsbecker Boten".
Von großer Bedeutung für die Geschichte unserer Literatur war der Ausenthalt Gotthold Ephraim Lessings in Hamburg. Schon früh hatte das Hamburger Theater sich einen besonderen Ruf errungen; hier wirkten die ersten Schauspieler: Konrad Ackermann und Konrad Eckhoff (später auch Friedrich Ludwig Schröder). Im Jahre 1767 wurde von mehreren Bürgern ein neues, weitaussehendes Unternehmen ins Werk gesetzt: ein deutsches Nationaltheater sollte in Hamburg begründet werden. Lessing, den man als Theaterdichter gewinnen wollte, schlug dies zwar aus, da er die Fähigkeit des schnellen und leichten dichterischen Schaffens nicht in sich fühlte, aber er war bereit, eine Theaterzeitung herauszugeben, in der er die gegebenen Stücke einer eingehenden Kritik unterzog: so entstand die „Hamburgische Dramaturgie". Während der Versuch, ein deutsches Nationaltheater zu errichten, sehr bald (1768) scheiterte, hat Lessing in seinen kritischen Berichten ein klassisches Werk geschaffen und zugleich die Herrschaft der französischen Dramatiker auf der deutschen Bühne für immer gebrochen. In Hamburg zuerst gelangte auch sein Lustspiel „Minna von Barnhelm", das erste echt deutsche Drama, zur Aufführung. — Lessing hat während seines Hamburger Aufenthaltes (1767—1770) in Verkehr mit den geistig bedeutendsten Männern der Stadt gestanden. So war er auch mit dem berühmten Professor Hermann Samuel Reimarus (geb. 1694, gest. 1768) bekannt geworden. Als er später (von 1774 an) Abschnitte von Reimarus' „Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes" herausgab, führte dies zu dem Streite mit Hanptpastor Joh. Melch. Goeze (geb. 1717, gest. 1786), der die in dem Werke ausgesprochenen freigeistigen Ideen aufs heftigste angriff. Nicht nur eine Reihe theologischer Streitschriften, sondern auch Lessings letztes großes Drama „Nathan der Weise" ist aus Anlaß dieser literarischen Fehde entstanden.
Von dem regen geistigen Leben, das in jener Zeit in Hamburg herrschte, zeugt auch die 1765 gestiftete „Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe". Unter ihren Begründern ragt besonders Professor I. G. Büsch
Sollt)off, Grundr. d. Gesch. Hamburgs. 5
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Claudius Gotthold_Ephraim_Lessings Konrad_Ackermann Konrad Konrad_Eckhoff Konrad Friedrich_Ludwig_Schröder Friedrich Ludwig Lessing Lessing Lessing Hermann_Samuel_Reimarus Samuel Joh Melch