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1. Das Deutsche Reich - S. 130

1901 - Langensalza : Beyer
130 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. sachliche Vertiefung: Inwiefern kann dieses Gebiet als eine deutsche Landschaft bezeichnet werden? Die Landschaft hebt sich scharf von den Nachbarlandschaften ab. Im Süden wird sie durch das Nahe-, Rhein- und Mainthal von der oberrheinischen Tiefebene geschieden. Im Osten der Landschaft befindet sich eine Senke, in der die Wetter, die obere Lahn, Eder und Diemel fließen. Durch diese Einsenkung, die mau die hessische Seuke genannt hat (Warum wohl?) wird das rheinische Schiefer- gebirge von Heffeu getrennt. Im Westen bildet das Thal der Maas eine scharfe Grenze, und im Norden der Landschaft breitet sich das norddeutsche Tiefland aus. — Auch hinsichtlich seines Gesteinsbaues unterscheidet sich die Landschaft von den Nachbargebieten. Wie schon der Name sagt, baut sie sich aus aus Schiesersteineü (es. Frankenwald!), während die benachbarten Landschaften aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura bestehen. — Weiter ist auch die Bodenform eine andere. Während die oberrheinische Tiefebene eine tiefe Grabenversenkung mit hohen Rändern darstellt, ist das rheinische Schiefergebirge — wie die Karte sagt, eine weite Hochfläche, die durch viele Flußthäler zerschnitten ist und auf welcher an verschiedenen Stelleil Bergkuppeu und Bergrücken aufgesetzt sind. Warum hat man wohl diese Landschaft dasrheinischeschiefer- gebirge genannt? Die Landschaft hat ihren Namen von dem Haupt- gestein, von dem sie aufgebaut wird, und von dem Hauptstrom, der sie durchschneidet. Wie der Frankenwald so besteht auch das rheinische Schiefer- gebirge znm größten Teile aus dunkelfarbigen Schiefersteinen. (Vorzeigen von Schiefersteiueu! Farbe desselben! Struktur! Unterschied zwischen Schiefer und Sandstein, Buntsandstein, Muschelkalk :e.). Inwiefern bildet das rheinische Schiefergebirge ein Glied des Rheingebiets? Die Landschaft wird von dem Rheinstrome durch- schnitten und so in zwei große Seitenlandschaften zerlegt, die ihr Wasser in zahlreichen Nebenflüssen zum Rheine senden. Zusammenfassung: Was wissen wir von der neuen Landschaft? a) Wie die neue Landschaft heißt. (Name.) b) Wo die neue Landschaft liegt. (Lage und Grenzen.) c) Wie die neue Landschaft sich gliedert. (Glieder.) 2. Inwiefern kann das rheinische Schiefergebirge als die „Perle deutscher Lande" bezeichnet werdend Wovon ist in der Aufgabe die Rede? (Vom rheinischen Schiefergebirge.) Was wird behauptet? (Es sei die „Perle deutscher Laude".) Was soll untersucht werden? (Inwiefern die Landschaft so bezeichnet werden kann.) Wovon sprechen wir also zuerst? Was wissen wir von dieser Land- schast bereits? (Wiederholung!) Nun zu der Behauptung! Wie lautet sie? Was bezeichnen wir als Perle? (Alles was einen hohen Wert besitzt.) Was soll also damit gesagt sein, wenn das Gebiet des Mittelrheins als „Perle deutscher Lande" be- zeichnet wird? (Die Laudschast besitzt einen hohen Wert). Was setzt das

2. Das Deutsche Reich - S. 178

1901 - Langensalza : Beyer
178 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Darbietung: 1. Welche Landschaft Mitteldeutschlands macht den Rheinlanden den Vorrang streitig? Es ist die Landschaft Thüringen, welche sich im Osten an das hessische Bergland anlehnt und sich zwischen Thüringer Wald und Harz, zwischen Werra und Elster ausbreitet. sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Thüringen als eine selbständige Landschaft bezeichnet werden? Thüringen hebt sich schars von den benachbarten Landschaften ab. Im Süden wird es durch den Franken- und Thüringer Wald von dem fränkischen Stufenlande geschieden. Im Norden bildet der Harz die Grenzscheide gegen das norddeutsche Tief- land, im Osten scheidet eine ausgedehnte Platte, die sich zwischen Saale und Elster hinzieht, die Landschaft von dem benachbarten Sachsen, und im Westen bildet die Werra die Grenze gegen Hessen hin. — Die Landschaft sammelt ihr Wasser fast sämtlich in einem größeren Strome, der ziemlich am Rande derselben hinfließt. Dieser Hauptstrom Thüringens ist die Saale. — Auch seiner Oberflächenform nach unterscheidet sich das Thüringer Land von den benachbarten Landschaften. Es stellt nämlich, wie uus die Karte zeigt, eine weite Mulde dar, die sich zwischen Harz und Thüringer Wald einsenkt. Inwiefern ist Thüringen eine Landschaft Mitteldeutsch- lands? Thüringen nimmt einen Teil der mitteldeutschen Gebirgsschwelle ein und liegt mitten inne zwischen dem weiten norddeutschen Tieslaude und dem süddeutschen Gebirgslande. Inwiefern bildet Thüringen den Mittelpunkt der deut- scheu Landschaften? Es bildet den Übergang von dem süddeutschen Hochlande zum norddeutschen Flachlande, von dem westdeutschen Mittelgebirge zu dem ostdeutschen Gebirgs- und Hügellande. Es scheidet die beiden west- lichen Stromgebiete Deutschlands von den beiden östlichen. Woher hat Thüringen seinen Namen? Ihren Namen hat die Landschaft von dem Volksstamm erhalten, der sie von altersher bewohnt. Im 1. Jahrhundert nach Christi Geburt wohnten hier die Hermuudureu. Tie fränkischen Geschichtschreiber nannten dieses Volk kurzweg die Düren oder Duri. Daraus entstand nach und uach Duringer, d. s. die Nach- kommen der Düren. Thüringen ist also das Land, in welchem die Nach- kommen der Düren wohnen. Zusammenfassung: Thüringens Lage, Ausdehnung und Name. 2. Inwiefern macht Thüringen den Rheinlanden den Vorrang streitig? I. Stück: Die Aanögebirge Thüringens. Ziel: Wir lernen zunächst die Ränder des Thüringer Landes kennen.

3. Das Deutsche Reich - S. 258

1901 - Langensalza : Beyer
258 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. sachliche Vertiefung: Woher haben die sch warzburgischen Lande ihren Namen? Von den Grafen von Schwarzburg, aus deren Besitzungen die beiden Fürstentümer sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und deren Nachkommen noch heute als Fürsten die beiden Länder regieren. Woher haben die Grasen von Schwarzburg ihren Namen? Von der Stammburg Schwarzburg, die im oberen Schwarzathale gelegen ist. (Bild!) Warum bezeichnet man die einzelnen Gebietsteile als Ober- und Unterherrschaft? Lage der beideu Herrschaften! Inwiefern sind die Gebietsteile in den beiden Fürsten- tümern gerade entgegengesetzt verteilt? In Schwarzburg-Rudol- stadt ist die Oberherrschaft größer als die Unterherrschaft, in Sondershausen dagegen die Unterherrschaft größer als die Oberherrschaft. Inwiefern kann Schwarzburg-Sondershausen als Acker- bau st aat, Schwarzburg-Rudol stadt als Wald- und Industrie- staat bezeichnet werden? Im Fürstentum Schwarzburg-Sonders- Hausen bildet die Landwirtschaft (Ackerbau, Viehzucht, Gemüsebau) die Haupt- beschäftignng, in Schwarzburg-Rudolstadt dagegen die Judustrie (Glas- und Porzellanwarenfabrikation). Fast die Hälfte des Bodens ist mit Wald bedeckt. Wie kommt es, daß die größte Stadt des Fürstentums Sondershausen in der Oberherrschaft liegt? Lage von Arnstadt! Erwerbszweige! Wie kommt es, daß Sondershausen so klein ist? Abseits von der großen Verkehrsstraße gelegen; mitten in einem Ackerbaugebiet; In- dustrie gering entwickelt. Inwiefern hat das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt Thüringens schönstes Thal und sagenreichsten Berg aufzuweisen? In der Oberherrschaft befindet sich das Schwarzathal, während in der Unter- Herrschaft sich das Kyffhänsergebirge erhebt. Zusammenfassung: Die schwarzburgischen Lande. (Name. Rang. Teile. Hauptorte.) Die reußifchen £cmk. Das Fürstentum Reust j. L. besteht aus zwei Hauptgebieten, welche räumlich voneinander getrennt sind. Das Unterland, die Herrschaft Gera umfassend, liegt zu beiden Seiten der mitteren Elster und schiebt sich mitten zwischen den Altenburger Ost- und Westkreis hinein. Das Ober- land des Fürstentums breitet sich zu beiden Seiten der oberen Saale aus. Das Oberland ist doppelt so groß als das Unterland. Das Fürstentum Reust ä. L. besteht aus drei größeren Gebieten. Der östliche Teil liegt an der mittleren Elster und umfaßt die Herrschaft Greiz. Der westliche Teil dagegen breitet sich zu beiden Seiten der oberen Saale aus. sachliche Vertiefung: Woher haben die Fürstentümer Renß ihren Namen? Woher rührt die Bezeichnung „ältere" und „jüngere Linie"?

4. Das Deutsche Reich - S. 274

1901 - Langensalza : Beyer
Iii. Abschnitt. ?ie Landschaften und Staaten Hlorddeutschlands. 1^. Das wostelbische Tiefiand/) Aiel: Wie kam es nur, daß im alten Sachsenlande die altheidnischen Sitten und Gebräuche sich am längsten erhalten konnten? Vorbereitung: Wo lag denn das alte Sachsenland? Im Nordwesten unseres deutschen Vaterlandes zwischen Elbe und Ems, zwischen Nordsee und Harz und Weserbergland. — Warum bezeichnet man diesen Teil als das alte Sachsenland? Heutzutage giebt es in unserem Vaterlande auch noch Gegenden, welche den Namen Sachsen tragen, nämlich das Königreich Sachsen, die Herzog- tümer Sachsen und die Provinz Sachsen. Welchen Namen trägt die ganze Landschaft, in welcher diese Länder liegen? Man bezeichnet die ganze Landschaft, Obersachsen im Gegensatz zu dem alten Sachsenlande, das man heutzutage Niedersachseu nennt. Welche Frage entsteht da? Warum wird das alte Sachsenland so genannt? — Was ist nun in unserer Aufgabe von dem alten Sachsenlande behauptet worden? Hier haben sich die altheiduischen Gebräuche und Sitten, wie sie vor 2000 Jahren bei unseren deutschen Vor- fahren herrschten, am längsten erhalten. — Inwiefern kann dies behauptet werden? Während alle deutschen Völkerstämme zu einem einzigen großen Reiche vereinigt und einem Köuig nnterthan waren, da waren die Sachsen noch ein freies, unabhängiges Volk, das sich selbst seine Heerführer wählte, wenn es in den Krieg ziehen wollte it. f. w. Während nuter den anderen deutschen Volksstämmen das Christentum schon längst Wurzel gefaßt hatte, lebten die Sachsen noch im siusteru Heidentums, brachten nuter heiligen Eichen Wodan^ Thor und Ziu ihre Opfer dar u. f. w. Erst Karl d. Gr. gelaug es, dem alt- heidnischen Wesen die Axt an die Wurzel zu legen; aber nur langsam wurden die altheidnischen Sitten und Gebräuche verdrängt. Welche Frage entsteht da? Warum konnte sich hier so lange altheidnisches Wesen erhalten? Ausammenfassung: Vom alten Sachsenlaude und vom alten Sachsen- Volke. — Wovon werden wir nun zu spreche« haben? Von Niedersachsen. 1. Woher hat es seinen Namen? 2. Warum kounte sich gerade hier so lange das altheidnische Wesen erhalten? i) Kühen, S. 434 ff. — Dorenwell & Hummel, Charakterbilder Ii. ©._ 134. — Ratzel, Deutschland S, 140 ff- — Daniel-Volz, Deutschland, S. 322, 322, 345, 350.

5. Das Deutsche Reich - S. 278

1901 - Langensalza : Beyer
278 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Hier und da liegen auf dem Boden größere oder kleinere Granitblöcke umher. Oft sind diese einzeln und zerstreut; vielfach sind sie aber auch zu Hügeln vereinigt. Hünengräber werden diese Hügel genannt, weil nach der Volkssage die Steinblöcke (Findlinge) von gewaltigen Riesen oder Hünen zu Denkmälern aufgeschichtet worden sein sollen. Viele dieser Steinhügel hat maii geöffnet und darin Aschenurnen, Steinbeile und Waffen aus Bronze und Eisen "gefunden. Menschen treffen wir in der Heide nur feiten an. Die einzigen Menschen, denen wir in dem eintönigen Heidemeere begegnen, sind die Heide- schäfer, die auf dem dürftigen Heideboden ihre Schafe weiden. Aber wie ganz anders sind diese Schafe! Klein, schwarz an Kopf und Füßen, mit straften, ziegenartigen Haaren bedeckt, können sie als „Neger" unter deu Schafen bezeichnet werden. In munteren Gruppen bewegen sie sich um ihren „Master" (Hüter) 'und vollführen keck wie die Ziegen possierliche Sprünge. Ter Hirt aber sitzt auf einem Baumstumpf und strickt Strümpfe oder flicht Körbe, schnitzt Löffel oder schneidet Holzschuhe. Menschliche Niederlassungen finden sich nur in den Thälern, die die Heide durchfurchen. Diese Heidethäler, die von plätschernden Heidebächen durchrieselt werden, sind tief eingeschnitten und bilden liebliche Gegensätze zu den grauen Heideflächen. Saftige Wiesen breiten sich in diesen Thälern aus, zwischen denen sich das silberne Band des Flüßcheus dahinschlängelt. Erlen und Weiden fassen die User und die Ränder der einzelnen Wiesen- stächen ein. Über den plätschernden Wellen des Bächleins schwingt sich der Erlensink in die blaue Luft, während auf dem Grunde des klaren Gewässers Forellen und Schmerlen spielen. Am Rande der Wiesen liegen unter alten Eichen fast versteckt niedrige Gehöfte, deren schwarzgraue Strohdächer kaum bemerkbar sind. Ein Gärtchen, in den: der Heidebauer Obst und Gemüse baut, umgiebt jedes Gehöft. Hinter demselben ziehen sich Wiesen und Acker hin, die sich bis an die Heide erstrecken. Auf dem Acker baut der Heide- bauer besonders Heidekorn, aus dem er sein Schwarzbrot bäckt, und Raps. Unter den Obstbäumen des Gartens aber steht in geschützter Lage das Bienenhaus, in dem zahlreiche Bienenstöcke sich befinden, die der Heidebauer während der Blütezeit des Heidekrauts mitten in die Heide stellt. Wie kommt es, dah sich in diesem Teile Niedersachseus ein so ausgedehntes Heidegebiet findet? Tie Lüneburger Heide, wie die große Heide Niedersachsens genannt wird, bildet das letzte Stück des südlichen Landrückens, der sich von der oberschlesischeu Platte an in nordwestlicher Richtung durch die deutsche Tief- ebene hinzieht. Wie der fchlesische Landrücken und der Fläming, so besteht anch die Lüneburger Heide aus Sand, unter dem Thon- und Mergellager sich befinden. sachliche Vertiefung: Woher hat die Lüneburger Heide ihren Namen? Von ihrer Bodenbeschasfenheit; denn Ivette Strecken sind mit Heidekraut überzogen. — Von der Stadt Lüneburg, die am Nordostrande der Heide gelegen ist.

6. Das Deutsche Reich - S. 341

1901 - Langensalza : Beyer
16. Schleswig-Holstein. 341 2. Inwiefern besitzt sie den stärksten Kriegshafen? Die Nordmark Schleswig-Holstein besitzt den stärksten Kriegshafen des Reiches. Es ist dies der Kieler Hafen. Derselbe umfaßt den innersten Teil der Kieler Bucht. Diese dient der Mehrzahl unserer deutscheu Kriegs- schiffe zum Aufenthaltsort. Hier liegen die großen deutschen Kriegsschiffe vor Anker (z. B.? Bilder einiger Panzerschiffe, Kreuzer und Torpedos vor- zeigen!); hier befinden sich auch wie in Wilhelmshasen großartige Werst- anlagen, aus denen die großen Kriegsschisse gebaut und ausgebessert werden. Dieselben liegen auf der östlichen Seite der Bucht und haben eine Gesamt- länge von 1 km. Eine große Kaimauer schließt die Anlagen von der Bucht ab. während sie aus der Landseite von Werkstätten. Magazinen und anderen Gebändeu umgeben sind. Die Werftanlagen bestehen aus verschiedenen An- lagen. Da befindet sich zunächst hinter der Kaimauer ein ausgedehntes Bassin, das mehr als 200 m im Geviert mißt. Es ist zum Bau der Schisse bestimmt. Daran schließt sich ein zweites Bassin. das das erstere an Größe noch übertrifft und mit diesem durch einen breiten Kanal ver- bunden ist. Es ist das Ausrüstungsbassin, in dem die großen Kriegsschiffe ihre Ausstattung und Ausrüstung erhalten. Daran reihen sich die Trocken- docks. in denen die schadhaften Schiffe Aufnahme finden. Diese können mittelst Schleufen mit Wasser gefüllt und durch Maschinen wieder geleert werden. Den Abschluß der großen Werstanlagen bilden drei Hellinge. Das sind drei nach dem Wasser geneigte Ebenen, welche mit ihrem unteren Ende tief im Wasser liegen. Hier werden die neuen Schiffe gebaut und vom Stapel gelaffen. Der Hafen ist durch eiue Reihe von Verteidigungsanlagen geschützt, welche sich auf beiden Seilen längs der Küste hinziehen und am Ausgange mit der Festung Friedrichsort ihren Abschluß finden. 3. Warum hat man gerade hier einen so starken Kriegshafen angelegt? Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist eine Steilküste und weift viele tiefeinschneidende Buchten auf. Die meisten dieser Buchten, die man För- den nennt, sind sehr schmal, nur die Kieler Förde macht eine Ausnahme. Sie erweitert sich nach dem Meere hin wie ein Trichter. Während der Ausgang der nördlichen Förden durch Inseln verschlossen ist und während diese Förden sich nach dem schmalen Belt öffnen, ist der Ausgang der Kieler Bucht frei, so daß alle Kriegsschiffe ungehindert Zugang haben. An dieser Stelle verbreitert sich die Meeresstraße, die Schiffe haben daher auch Raum für ihre Übungen. Die Entfernung nach der Nordsee ist von hier nicht zu groß. Der Kieler Hafen weist auch die notwendige Größe auf. Die innere Bucht ist ungefähr 20 km lang und mehr als 3 km breit. Sie gewährt also einer großen Zahl von Schiffen Raum. Außerdem hat die Bucht eine außerordentliche Tiefe (10—20 m) und gestattet den größten Schiffen die sreiesten Bewegungen. Weiter besitzt die Bucht einen vortrefflichen Anker- grnnd. Endlich ist die Bucht auf drei Seiten von schützenden Höhen um- geben, die den verheerenden Nordwest- und Südoststürmen den Zutritt ver- wehren. Die Schiffe sind also auch hier sicher.

7. Das Deutsche Reich - S. 342

1901 - Langensalza : Beyer
342 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. 4. Wodurch aber wird die notwendige Verbindung zwischen den beiden Kriegshäfen des Reiches hergestellt? Die Verbindung der beiden Reichskriegshäfeu wird ermöglicht durch den Kaiser Wilhelm-Kanal. Derselbe nimmt bei Holtenau in der Kieler Bucht seinen Anfang, zieht sich über Rendsburg nach der Elbmündung und mündet bei Brunsbüttel. Bis Rendsburg folgt der Kanal dem Bett des alten Eiderkanals. Dann geht er durch den Rendsburger See und benutzt darauf den Lauf der Eider bis dahin, wo dieselbe nach Nordwesten um- biegt. Von da aus verläuft der Kanal in südwestlicher Richtung. Die Länge des Kanals beträgt beinahe 190 km (98,65 km). Die Tiefe der Wasserstraße beträgt 9 m. Im Wasserspiegel ist der Kanal 65 m, in der Sohle 22 m breit. Die größten Panzer- und Handelsschiffe können somit den Kanal bequem durchfahren; denn die Breite reicht an allen Stellen für die Begegnung zweier Schiffe aus. Für die Kriegsschiffe, welche den Kanal durchfahren, find 6 Ausweichestellen von (569 m Länge und 160 m Breite) geschaffen worden. An den Ausmündungen des Kanals find große Doppel- schleusen angebracht. (Bild von Lehmann.) sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Schleswig-Holstein als des deutschen Reiches Nordmark bezeichnet werden? Schleswig- Holstein schiebt sich zwischen der Nord- und Ostsee weit nach Norden vor und erscheint so als ein ausgestrecktes Glied des deutschen Landkörpers. Es liegt infolgedessen im Gegensatz zu den übrigen Landschaften außerhalb der Hauptmasse und nimmt die nördlichste Lage ein. Dadurch wird es auch Zur Grenzlandschaft im Norden. Inwiefern bildet Schleswig-Holstein das Verbinduugsland zwischen oft- und westelbischem Tiefland? Wie ein Keil fchiebt sich die Landschaft zwischen das oft- und westelbifche Tiefland hinein und stellt so die Verbindung zwischen beiden her. Wie kommt es, daß die Ostküste Schleswig-Holsteins Steilküste ist? Der nördliche Landrücken setzt sich jenfeit der tiefen Senke, in welcher der Elbe-Travekanal hinzieht, fort und verläuft in nördlicher Richtung. Er zieht sich ganz nahe an der Ostküste hin und seine Ausläufer kommen vielfach bis an die Küste heran. Inwiefern unterscheidet sich die Ostküste Schleswig-Holsteins wesentlich von der übrigen Ostseeküste? Im östlichen Teile weist die deutsche Ostseeküste die großen Haffs aus, die durch kleine Inseln (Oderhaff) oder durch schmale Landzungen (Nehrungen) abgeschlossen sind. Dieser öst- liche Teil kann als die deutsche Haffküste bezeichnet werden. Zwischen Trave- und Odermündung weist die Ostseeküste dagegen kleine vielgestaltige Buchten auf, die man Bodden nennt. Das mittlere Stück ist die Bodden- küste der deutschen Ostsee. Der schleswig-holsteinischen Küste fehlen die Haffs sowohl, als auch die Bodden. Sie weist lange, schmale Busen aus. die rief in das Land einschneiden. Diese tiefeinfchneideuden schmalen Meeres- teile werden Förden genannt. Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist also die deutsche Fördeuküste.

8. Das Deutsche Reich - S. 76

1901 - Langensalza : Beyer
76 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. deutschen Städten und durch Fleiß und Handel hochberühmt. Der Nüru- berger Witz ist noch nicht ausgestorben, und die Kunst wird noch heute in Nürnberg gepflegt. Zahlreiche große Fabriken kennzeichnen Nürnberg als eine Fabrikstadt. Die Erzengnisse Nürnbergs sind sehr mannigfaltig. Leb- kuchen und Spielwaren, Bürsten und Pinsel und Farben, Bleistifte, Fahr- rüder, Dampf- und Nähmaschinen, Eisenbahn- und Straßeubahnwagen werden in den Nürnberger Werkstätten angefertigt. Stolze Baudenkmäler aber zeugen von dem Kunstsinn der Nürnberger Bürgerschaft. Außer Nürnberg ist auch Fürth zu großer Blüte gelaugt, das jetzt schon über 50 00s) Ein- wohner zählt und ähnliche Waren fertigt als Nürnberg. Als dritte Stadt der Rednitzmulde ist Erlangen berühmt geworden. sachliche Vertiefung: Warum heißt der südliche Teil Frau- kens die Rednitzmulde? Die Landschaft senkt sich zwischen den Jura und die Frankenhöhe ein und bildet eine langgezogene Mulde, die in ihrer Mitte von der Reduitz durchströmt wird. Vielfach wird die Rednitzmulde auch als fränkisches Becken bezeichnet. Warum wohl? Inwiefern bildet die Rednitzmulde einen schroffen Gegen- satz zum Maingau und zum Bamberger Kessel? Die Rednitzmnlde ist bei weitem nicht so fruchtbar als der Maingau und der Bamberger Kessel und infolgedessen auch nicht so wohl angebaut als dieser. Weite Strecken find mit düsteren Kiefernwäldern bedeckt, neben denen sich dürftige Getreidefelder und ausgedehnte Heiden hinziehen, die nur eiu spärliches Pflanzenkleid tragen. Die Rednitzmulde ist auch in den meisten Teilen nur spärlich besiedelt. Worin ist die Unfruchtbarkeit der Rednitzmulde begründ et? Diese geringe Fruchtbarkeit des fränkischen Beckens ist eine Folge der Boden- beschaffenheit. Der Boden der ganzen Landschaft baut sich, wie wir wissen, aus der Trias auf. Während nun aber im Maingau der Muschelkalk und der mit Thon vermischte Keuper obenauf liegen, bildet in der Rednitzmulde der Buntsandstein die oberste Schicht. Dieser sandige Boden ist wenig zum Anbau geeignet, weil er wenig Nährstoffe enthält und die Feuchtigkeit nicht festzuhalten vermag. (Vergl. Landeskunde v. Thüringen.) Sind denn alle Teile des fränkischen Beckens so wenig an- gebaut? Einzelne Striche der Rednitzmulde zeigen ein freundlicheres Bild, namentlich gilt dies von der Gegend von Nürnberg. Da ist der Sandboden mit thonigen Bestandteilen untermischt und besitzt eine ganz be- deutende Ergiebigkeit. Daher sind hier ausgedehnte Strecken mit Hopfen bepflanzt; auch große Tabakpflanzungen find in der Umgebung von Nürn- berg zu finden. Wie mag eine solche H opfen pfla n z un g aussehen? Die Hopfenpflanzungen gleichen in vieler Hinsicht den Weinbergen. Wie der Wein so wird auch der Hopfen an Stangen gezogen. Darum finden wir aus einer Hopfenpslanzung Stange an Stange, deren Länge oft 8—10 m beträgt. An diesen Stangen ranken sich die Hopsenpslanzen empor. So bildet eine Hopsenanpflanzung gleichsam einen dichten Wald von grün nm- rankten Pfählen.

9. Das Deutsche Reich - S. 32

1901 - Langensalza : Beyer
32 1- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. wenige und nur kleine Ortschaften auf. Die meisten und größten finden wir am Fuße des Gebirges und in den Thälern. (Welche? Warum wohl?) Wie kommt es nur, daß der Jura einen Doppelnamen führt? Der Jurazug, welcher am Rhein zwischen Schwarzwald und Boden- see beginnt, zieht sich in nordöstlicher Richtung bis znm Fichtelgebirge und streicht auf seinem Zuge quer durch Schwaben und Franken. In seinem südwestlichen Teile führt er den Namen „schwäbischer Jura", während der nordöstliche Teil des Gebirgszuges der „fränkische Jura" genannt wird. Tie Greuze zwischen beiden Teilen bildet das Thal der Wörnitz. Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede weisen beide Teile auf? Beide Teile des Jurazuges stellen eine Hochebene dar, die nach dem Neckar- und Rednitzthale steil, nach dem Donanthale aber allmählich abfällt. Der schwäbische Jura ist viel höher als der fränkische Jura. Erstem: streicht von S. W. nach N. 0., während der fränkische Jura jenseit der Altmühl eine nördliche Richtung einschlägt. Beide Teile werden mehr- fach vou Flüssen durchbrochen und so in kleinere Platten zerlegt. Zusammenfassung: Die Jurahochflächen. Wie kommt es wohl, daß die Thäler und der Fußdesge- birges reicher besiedelt siud als die Hochflächen? b) Die Jurathäler Welche Thäler durchziehen deu Gebirgs- z ug? Außer deu tiefeiugeschuittenen Thälern der Donau, Wörnitz. Alt- mühl und Wiesent schneiden noch viele kleine Thäler in das Gebirge ein. so daß derselbe sehr zerrissen erscheint. Wie sind wohl diese zahlreichen Thäler entstanden? Wie im Alpengebirge, so sind auch hier durch Erdbewegungen Spalten entstanden, welche im Laufe der Zeit durch die ausuagende Kraft des Wassers vertieft und erweitert und so zu Thälern umgeschaffen worden sind. Wie ist dies aber bei der Wasserarmut des Juras möglich? Das Wasser, das durch die Niederschläge auf den Boden fällt, wird von demselben leicht hindurchgelasseu, sickert iu die Tiefe und tritt in den Spalten und Querthäleru oder auch erst am Fuße des Gebirges iu starken Quellen und Bächeu hervor. Fast jedes kleine Thal weist einen Bach auf, dessen Wassermenge so reichlich ist, daß es bald nach seiner Entstehung Mühlen zu treiben vermag. Was hat dieser Wasserreichtum der Thäler bewirkt? Saftige Wiesen ziehen sich längs der plätschernden Gewässer hin; am Fuße der Thalränder wie an den Hängen breiten sich Obstgärten und Obsthaine aus und inmitten dieser liegen zahlreiche anmutige Ortschaften, bewohnt von einer fleißigen Bevölkeruug. Die lieblichsten dieser Thäler sind das frucht- bare Ries, das vou der Wörnitz durchflössen wird, und die vielbesuchten Thäler der „fränkischen Schweiz". Zusammenfassung: Die Jurathäler. Wie kommt es wohl, daß der Nord- und Südfuß des Ge- birgs dichter besiedelt ist?

10. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 66

1913 - Langensalza : Beyer
66 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Unter den übrigen Verkehrseinrichtungen hat namentlich Das Postwesen einen hohen Aufschwung genommen, den es vor allem dem geistreichen Generalpostmeister Dr. v. Stephan verdankt, der mit rastlosem Eifer und bewundernswerter Willenskraft die Posteinrichtungen vervollkommnete. Durch Verwertung des elektromagnetischen Telegraphen, durch Einführung eines niedrigen Einheitspostgeldes und besonders durch Gründung des Weltpostvereins (1874) ist es ihm gelungen, „ein Netz von ineinander- greifenden Fahrten auf dem Weltmeere ins Leben zu rufen, welche das geschriebene Wort bis in die fernsten Gegenden des Erdballs sicher und schnell zu tragen vermögen". Dem Weltpostverein gehören alle Kultur- staaten an mit Ausnahme von China. Das Porto für Briefe beträgt 20 Pf., für Postkarten 10 Pf. Ungeheuer haben sich seitdem die Leistungen unserer Reichspost entwickelt, so daß 1910 fast 5 677 Mill. Briefe, 262 Mill. Pakete ohne Wertangabe und 12 Mill. Pakete mit Wertangabe, gegen 2 103 bezw. 136 und 10 Mill. des Jahres 1893 befördert wurden. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen heute jährlich etwa 90 Briefe und 4 Pakete. Das üelegraphennefj ist in diesem Zeiträume von 131 900 auf 226 000 km gestiegen, wodurch ein außerordentlich lebhafter Verkehr vermittelt wird. Die Gesamtleistung von 1910 betrug: 48 Mill. eingegangene und 46 Mill. aufgegebene Telegramme. Auch die drahtlose Telegraphie hat schon wichtige Erfolge zu ver- zeichnen. Von besonderer Bedeutung ist sie für den Verkehr zwischen dem Festlande und den anf dem Meere schwimmenden Schiffen. Deutsche Funkenstationen befinden sich u. a. in Norddeich und Nauen. Kein Verkehrsmittel der neueren Zeit hat aber in einem so kurzen Zeiträume eine solche Bedeutung für das Geschäftsleben gewonnen wie 6er Fernsprecher. Auch hier war vr. von Stephan der mächtige Förderer, der schon frühe die außerordentliche Wichtigkeit dieser Erfindung für Handel und Verkehr erkannt hatte. Deutschland steht in seinem Fernsprechwesen an der Spitze aller europäischen Staaten, und Berlin nimmt die 1. Stelle ein unter allen Städten der Welt. Die Zahl der Fernsprechstellen Deutschlands beträgt über 1 Million.
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