Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
73
Der Hauberg steht jetzt kahl da ; Ginster- und Heidegestrüpp bedeckt den
Boden. Mit einer kräftigen Hacke wird nun Rasen und Gestrüpp 5—8 cm
tief umgehackt. Nachdem der Rasen getrocknet, die Erde ausgeklopft ist,
flammen bald Hunderte von Feuern au den kahlen Abhängen der Berge auf;
ihr Rauch legt sich wie eine weiße Decke über die stillen Thäler. Später
werden die Äschenhaufen auseinandergeworfen, und in die Asche hinein wird
Saatkorn gestreut. Am frühen Herbstmorgen ziehen dann die Genossen mit
Zugtieren und kleinen Pflügen in den Hauberg, um die Saat unter die Erde
zu bringen, und so folgt der Lohernte im andern Sommer die Roggenernte.
Hat sich in den nächsten Jahren der Boden mit saftigen Gräsern bedeckt, so
sind die Lohberge das Bereich der Hirten. Wird aber das Gras dürftig, und
treten endlich Ginster und Heidekraut an seine Stelle, so liefert der Hauberg
den Genossen ein brauchbares Streumittel. Nun läßt man dem Hauberge
einige Jahre Ruhe, bis die stehen gebliebenen Wurzelstöcke der Eichen neue,
kräftige Sprossen getrieben haben.
2. In nicht allzu ferner Zeit wird ein großer Teil der Hauberge des
Siegerlandes verschwinden müssen; denn während der Lohn für die Arbeit
im Hauberge sich ständig steigert, füllt unaufhörlich der Preis der gewonnenen
Erzeugnisse. In früheren Zeiten stellte man aus dem Holze der Hauberge
Holzkohlen her, die man für gutes Geld an die zahlreichen Hochöfen und
Eisenhütten des Siegerlandes absetzen konnte. Jetzt ist die Holzkohle fast
völlig durch den Koks verdrängt worden, und die Meiler sind daher aus den
Thälern verschwunden. Dazu kommt noch, daß die Eichenlohe ausländischen
Gerbstoffen, besonders dem Quebrachoholz*), durch dessen Verwendung das
Leder in viel kürzerer Zeit und viel billiger hergestellt werden kann, mehr
und mehr weichen muß, wodurch ihr Preis allmählich stark herabgedrückt
wird. Um dies zu verhindern, haben die Haubergsleute — freilich vergeb-
lich — zu erreichen versucht, daß ein hoher Zoll auf die Einfuhr von Que-
brachoholz gelegt werde. Es bleibt eben nichts anderes übrig, als die Berge
mit der Zeit einer andern Bewirtschaftung zu unterwerfen, und damit ist
bereits ein guter Anfang gemacht worden. Die hochgelegenen Flächen der
Hauberge bepflanzt man mit Fichten; besonders warm gelegene Teile sind in
Obstpflauzungen verwandelt worden, und die den Dörfern zunächst liegenden
Stücke werden wohl nach und nach in Acker- und Wiesenland umgewandelt
werden, zumal der wachsenden Industrie gegenüber die Zunahme des Acker-
baues Nur V0n Vorteil sein kann. Nach Rover u. a.
*76. Die Gewinnung der Naphtha.
Trotzdem der allgemeine Gebrauch des Petroleums und mit ihm die
ganze Naphthaindustrie verhältnismässig jung sind, so kannte man doch
Naphtha schon im grauesten Altertum. Persische Priester zündeten das dunkle
01, wo es aus der Erde hervorquoll, ihren Göttern zu Ehren an. Die alten
Ägypter balsamierten ihre Toten mit Erdöl ein, und die Mauern von Babylon
wurden mit Naphthamörtel gebaut, der ihnen eine besondere Festigkeit und
Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse verlieh. Wenn die Naphtha
*) Dieses rotbraune, harte Holz enthält eine reichliche Menge von Gerbstoff und wird
aus Argentinien eingeführt. Deutschlands Einfuhr betrug 1896 über 67000 t im Werte
von 3‘/2 Millionen Mark.
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274
Walther: Das sind die Gletscher, die des Nachts so donnern
und uns die Schlagdawinen niedersenden.
Teil: So ist’s, und die Lawinen hätten längst
den Flecken Altorf unter ihrer Last
verschüttet, wenn der Wald dort oben nicht
als eine Landwehr sich dagegen stellte. (Wilhelm Teil, 3. Aufzug, 3. Scene.)
Die Scheu vor dem heiligen Wald und die Furcht, ihn zu verletzen,
erhielt sich das ganze Mittelalter hindurch. Doch schon im 16 Jahrhundert
zeigte sich in vielen Gegenden Deutschlands eine bedeutende Abnahme des
Waldbestandes. Als aber der frühere Überfluss des Holzes sich in Mangel
zu verkehren drohte, da stellte man den Wald mehr und mehr unter den
Schutz des Staates, und allmählich entwickelte sich eine Forstwissenschaft und
eine Forstgesetzgebung, durch welche Deutschland allen Ländern voran-
leuchtete. Noch grünt und rauscht auf Ebenen und Höhen der deutsche Wald;
man hat aufs neue gelernt, ihn zu ehren. Stolz blickt der Deutsche auf seine
Waldungen und Waldgebirge, und kein anderes Volk singt und sagt so viel
und so gern von seinen Hainen und Wäldern. Nach l. Busemann u. a.
Aufg. Nenne die wichtigsten Waldtiere und die Gattungen, denen sie angehören,
desgl. die wichtigsten Waldpflanzen! — Was weilst du über die Entstehung des Taus,
des Nebels und der Wolken?
*187. Tors und Kohle.
i.
Im feuchten Grunde einer Thalmulde, die keinen Abfluß hat, steht ein
Eichenwald. Zwischen den Stämmen sind Tümpel und Lachen, die bei nassem
Wetter zusammenfließen, im Sommer aber teilweise austrocknen. Eines Tages
kommt ein Käfer angeschwirrt, setzt sich auf den Waldboden, zieht seine häutige»
Flügel ein und streicht dabei eilt winziges Körnchen ab, welches daran haftete.
Das Schicksal des Waldes ist besiegelt; denn das Körnlein verursacht, daß der-
einst die stolzen Eichen begraben werden. Mit Wonne saugt es die Feuchtigkeit
ein und sprengt seine Hülle. Grünliche Zellfäden wachsen aus ihm hervor, dann
feine Würzelchen, die sich im Boden festsaugen, und allmählich entwickelt sich ein
Moosstämmchen mit Blättern. Jedes Blättchen nimmt die Form eines Kahns
an, dessen Höhlung Wasser zu fassen imstande ist. Der Stamm treibt kleine
Zweige, die ihm nahe anliegen, und in den Achselhöhlen sammelt sich gleichfalls
Wasser. So ist das ganze Pflänzchen nichts anderes als ein Schwamm voller
Hohlränme. Es enthält nur wenig grünen Farbstoff, so daß durch sein Gran
das Grün nur schwach durchschimmert. Dieses Pflänzchen ist ein Torfmoos.
Immer neue Spitzen und Ästchen treibt es und dehnt sich kriechend ans; am
Hinteren Ende stirbt es ab und verfault; aber die Spitzen wachsen weiter und
bilden einen Rasen, welcher schließlich den ganzen Sumpf überwuchert. Sind
erst die Lachen und Tümpel mit Torfmoos ausgefüllt, so tritt eine neue Eigen-
schaft des Pflänzchens hervor. Es enthält nämlich so viel Gerbsäure, daß das
Wasser, in dem es lebt, der Fäulnis widersteht ; die Bazillen, welche die Fäulnis
verursachen, können nicht mehr darin leben. Die absterbenden Partieen verfaulen
infolgedessen nicht, sondern sammeln sich an und bilden eine Unterlage, ans der
ein neues Geschlecht des Torfmooses gedeiht. So bildet das Moos ein Polster,
welches den ganzen Boden überzieht, und wie die einzelne Pflanze ein Schwämmchen,
so ist dieses Polster ein riesiger Schwamm, der alles an ihn gelangende Wasser
festhält und mit dessen Hilfe weiter wuchert. Mächtig schwillt es an und legt
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J
— 276 —
Ii.
Für den menschlichen Haushalt im engeren und weiteren Sinn sind die
Steinkohlen weit wichtiger als der Torf, und man nennt sie deshalb mit gutem
Recht die „schwarzen" Diamanten der Erde. Mögen die Gelehrten über ihre
Entstehung denken, wie sie wollen, jedenfalls haben Pflanzen, die an Ort und
Stelle wuchsen, den Stoff für sie hergeben müssen. Die Pflanzenleichen wurden
durch den starken Druck der über ihnen sich lagernden Gestein- und Erdschichten
gewaltig zusammengepreßt, und infolge der dadurch sich entwickelnden Wärme und
des Abschlusses der Luft ging allmählich ihre Verkohlung vor sich.
Von der Beschaffenheit der Pflanzenwelt zur Zeit der Steinkohlenbildung
kann man sich eine ziemlich genaue Vorstellung machen, da man in dem Schiefer-
thon, welcher die Kohlenschichten stets begleitet, zahlreiche Pflanzenabdrücke ge-
funden hat. Riesige Schachtelhalme und Farne mit 2 bis 3 m langen Wedeln
haben bei der Entstehung der Steinkohlen die Hauptrolle gespielt. Häufig
findet man ihre 20 und mehr Meter langen Stämme in den Kohlenflözen noch
ziemlich erhalten vor. Auch das Vorhandensein Nadelholz- und palmenartiger
Gewächse ist nachgewiesen worden; doch gelang es bisher noch nicht, Lanbhölzer
oder Pflanzcnformen zu entdecken, die in unserm deutschen Walde vorkommen.
Heute bilden ähnliche Pflanzen, wie sie damals den Erdboden bekleideten, nur
einen kleinen Teil unserer Pflanzenwelt.
In derselben Weise wie die Steinkohlen sind auch die Braunkohlen ent-
standen. In den sie umgebenden Steinschichten findet man gleichfalls Abdrücke der
Pflanzen, denen sie ihre Entstehung verdanken. Diese sind jedoch von den
Pflanzen der Steinkohlenzeit gänzlich verschieden, stehen aber den jetzt lebenden
Pflanzen näher; indessen wird keine Pflanze jenes Zeitraums heutzutage lebend
angetroffen. Obgleich zwischen der Ablagerung der Steinkohlen- und der
.Brnnnkohlenslöze Tausende von Jahren verstrichen sein müssen, so muß doch
auch noch in der Brannkohlenzeit das Klima unseres Landes wärmer als jetzt
gewesen sein; denn im böhmischen Braunkohlensandstein findet man Abdrücke von
Palmen- und lorbeerartigen Gewächsen. Nach E. A. Noßmmer.
*188. Kautschuk und Guttapercha.
1. Wohl ist es ein herrliches Vergnügen, auf flüchtigem Zweirad
dahinzueilen, und Fussgänger, Wagen, ja sogar Reiter hinter sich zu
lassen; aber damit ist die Bedeutung des Fahrrades keineswegs er-
schöpft; denn heutzutage ist es bereits zu einem wichtigen Verkehrs-
mittel geworden, welches gar manchem die Ausübung seines Berufs
bedeutend erleichtert. Seine rasche Verbreitung verdankt das Zwei-
rad nicht zum wenigsten dem Kautschuk; denn wer könnte längere
Zeit die Erschütterungen ertragen, die das Rad dem Körper mitteilt,
wenn sich um die Stahlreifen der Räder nicht die mit Luft gefüllten
Kautschukschläuche legten, wodurch der Radfahrer fast nichts von
den Unebenheiten der Strassen spürt, über welche er dahinrollt?
Demnach scheint doch in der Luft die eigentliche Ursache der Ver-
wendbarkeit des Zweirads zu liegen? Nur gemach! Freilich besitzt
sie unter allen Körpern die grösste Elasticität; das würde jedoch beim
Fahrrad ohne Bedeutung sein, wenn wir sie nicht in einen Körper
fassen könnten, der gleichfalls hochelastisch ist, und dazu eignet sich
kein anderer Stoff so, wie Kautschuk oder Gummi. Aber noch mehr!
Der Kautschukschlauch muss einen starken Druck ertragen können,
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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hat einen eigenen Reiz, anch einmal selbst Geld zu verdienen oder den Gewinn
unter die Armen zu verteilen. Wer es versteht, erzählt Märchen oder schaner-
liche Geschichten, um die Arbeit zu kürzen.
Nun aber geht die Not an. Die Hopfenblüten sollen getrocknet werden,
und oft fehlt es an Platz dazu. Alle entbehrlichen Kammern werden geleert,
und die Hansfran öffnet selbst ihren Trockenboden für einen guten Bekannten,
der sie dann dafür im Winter mit einer fetten Schlachtschüsfel beschenkt.
Wenn die Ernte gerät, so kann der Gewinn sehr bedeutend sein. Hand-
werksgesellen und Näherinnen legen darum ihren Erwerb in Hopfengärten
an; sogar Schnlknaben haben oft schon ein paar eigene Stöcke in einer Ecke
des väterlichen Gartens. Die Spannung und Bewegung zur Zeit des Ver-
kaufs ist allgemein; denn in einem und demselben Herbste schlagen die Preise
gewöhnlich außerordentlich ans. Heute kostet der Centner Hopfen vielleicht
150, in vier Wochen aber 400 Mark. Mancher, der vor vier Wochen
schon losgeschlagen hat, ärgert sich nun doppelt, einmal über seine Voreilig-
keit, die ihn unter Umständen Tausende von Mark kostet, und znm andern
vielleicht über des Nachbars Glück, der durch ruhiges Abwarten zu einem
schönen Gewinn gekommen ist. Ottilie Wildermuth.
*75. Die Haubergswirtschaft im Siegerlande.
1. Wandert man über die Berge des Siegerlandes, so schweift der Blick
über die Hochebene des Westerwaldes bis zu den fernen Kuppen des Sieben-
gebirges. Stundenlang kann man durch Hochwald schreiten, ohne einem
Menschen zu begegnen; die Bergabhänge aber sind mit niedrigem Waldwuchs
bedeckt, zwischen dem man stellenweise weite, mit Korn besäte Bodenstrecken
gewahrt. Sonderbar scheint es nur, daß ans dem Getreide niedrige Eichen-
und Haselbüsche hervorlngen. Man steht nämlich ans einem Hanberge, und
das Getreidefeld war noch im vorigen Jahre ein Lohschlag.
Die Hanberge sind Eigentum der Dorfgemeinde, in deren Gebiet sie
gelegen find. Ihre Ausdehnung ist in den einzelnen Gemeinden sehr verschieden.
Die Besitzer eines Hallbergs bilden eine Art von Genossenschaft, der fast
nur die alteingesessenen Einwohner der Geliieiilde angehören. Sie teilen ihren
gemeinsamen Besitz in mehrere Schläge; jedes Jahr wird ein Schlag abgeholzt.
Der Haubergsvorsteher nimmt bei Beginn des Frühlings in Gemeinschaft
mit einigen sachverständigen Genossen die Teilung des abzuholzenden Schlages
in einzelne Streifen vor, die den Teilhabern durch das Los zugewiesen werden.
Bewaffnet mit Handbeil und Sichel ziehen nun die Männer in den Hauberg
und hauen die Birken-, Erlen- und Nnßstrüncher ab. Knaben ordnen sie auf
Hansen, und Frauen und Mädchen binden sie zu „Schanzen" zusammen.
Nun beginnt das Lohschälen. Mit dem Lohschanfler, einemchalbkngelförmigen,
an einem Stiel befestigten Eisen, wird die Rinde von den Ästen und Stämmen
der stehen gebliebenen Eichenbänmchen losgelöst. Nachdem man sie einige
Tage hat trocknen lassen, wird sie in „Bürden" gebunden und an die Gerbereien
im 'Thale verkauft, in denen jährlich über 100000 Häute, meist Wildhänte
ans Südamerika, zu Sohlleder verwandelt werden. Für einen Centner Lohe
erhält man gegenwärtig kaum 5 Mark, während man früher bis zu 9 Mark
dafür löste. Ein fleißiger Lohschäler gewinnt in einem Tage 1—l1/a Centner
Lohe. Ist die Lohernte beendigt, so werden die geschälten Eichenstämme
abgehauen und von den Ästen befreit. Ein Centner des so gewonnenen Brenn-
materials hat etwa 45 Pfennig an Wert.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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147
herzliches Freundschaftsverhältnis spricht ans ihrer Stellung. Leicht ruht
Goethes Hand auf Schillers Schulter. Während Goethe in der Rechten den
Lorbeerkranz hälft den ihm das deutsche Volk zuerkannte, greift Schiller nach
den Ruhmesblättern hin:
„Neidlos leuchten im Bild wie im Leben Schiller und Goethe;
jedem gebühret der Kranz; keiner verlangt ihn für sich."
Aus den Arbeiten der nächsten Jahre ragt die berühmte Büste Rauchs
hervor. Voll dankbarer Hingabe an seinen großen Lehrer hat Nietschel hier
sein ganzes künstlerisches Können zusammengefaßt. Würdig schließt sich dieser
Schöpfung sein für die Stadt Worms bestimmtes Lutherdenkmal an, dessen
Vollendung er jedoch nicht erleben sollte. Ein frühzeitiger Tod entriß ihn
im Jahre 1861 seinem künstlerischen Schaffen.
Nach A. W. Grube und Hans v. Zobeltitz.
*119. Vom Kunsthandwerk.
Ich hatte etliche Tage in dem Landhause meines Freundes geweilt und
mich oft au der geschmackvollen Ausstattung seiner Wohnräume erfreut. In
jedem Zimmer trugen die Geräte ein einheitliches Gepräge, welches sogar in der
Gestaltung der Thürschlösser und der Form der Schlüssel zu erkennen war. Als
ich mich einmal an des Freundes Seite im Garten erging, führte er mich durch
ein dichtes Gebüsch. Nach einer Weile that sich ein anmutiger Rasenplatz auf,
und vor uns lag ein Gebäude, in welchem gesägt und gehobelt wurde. „Hier
lasse ich," sagte mein Begleiter, „altertümliche Geräte dem Untergänge entreißen,
indem ich sie wiederherzustellen suche." Eben wurde an einer aus dem 16. Jahr-
hundert stammenden Tischplatte gearbeitet. Sie war mit farbigen Holzarten
eingelegt, und am Rande zeigte sie eine Verbrämung von zierlich verschlungenen,
grüngebeizten Laubzweigen. Die innere Fläche füllten auf einem Grunde von
bräunlich-weißem Ahorn allerlei Musikgeräte, wie ich sie auf den alten Gemälden
meines Vaters nicht schöner gesehen hatte. Ein Arbeiter schnitt Stücke aus
Ahorn, Bux, Ebenholz, türkischem Hasel- und Rosenholz zurecht; ein anderer
löste schadhafte Teile aus der Platte und ebnete den Grund, um die neuen
Bestandteile zweckmäßig einsetzen zu können. Der Dritte schnitt und hobelte die
Tischbeine aus einem Ahornbalken, und der vierte war damit beschäftigt, nach
einer in Farben ausgeführten Zeichnung der Tischplatte die zur Wiederherstellung
passendsten Holzarten zu bestimmen. Gestell und Füße des Tisches waren ver-
loren gegangen und mußten erneuert werden.
Ich fragte meinen Gastfreund, wie er es zuwege bringe, daß das Neue
auch zu dem vorhandenen Alten passe. „Wir haben eine Zeichnung gemacht,"
sagte er, „die ungefähr darstellt, wie das Fehlende ausgesehen haben mag.
Solche Dinge haben ihre Geschichte. Im Laufe der Jahre haben auch die Geräte
ihre Gestalt geändert, und wenn man auf diesen Wechsel aufmerksam achtet, so
kann man aus den vorhandenen Resten auf verloren gegangene Teile schließen.
Wir gerieten auch auf den Gedanken, neue Gegenstände in der Art, wie sie
früher gebräuchlich waren, anzufertigen. Wir lernten an dem Alten; aber wir
ahmten es nicht sklavisch nach. Die größte Schwierigkeit lag darin, geeignete
Arbeiter zu finden. Mehrere Schreiner mußte ich entlassen; denn der Starrsinn,
mit den: sie am Herkömmlichen festhielten, war mir hinderlich. Andere ließ ihre
Genügsamkeit im Erfolge nicht weiter kommen, die stets sagt: „So ist es auch
gut." Endlich fand ich einen Mann, der nicht gleich aus der Arbeit ging, wenn
ich anderer Ansicht war als er und meine Meinung durchzusetzen suchte. Seine
10*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Eman. Geibel.
7. Die Welt ist reich und wohl beraten;
nur zäume nicht das Pferd am Schwanz!
Wolle die Nachtigall nicht braten
und nicht singen lehren die Gans!
8. Wenn wir zusammen all wären reich,
und einer wär’ dem andern gleich,
und ivären all zu Tisch gesessen,
wer wollte auftragen uns das Essen ?
9. Schiele dich in die Welt hinein;
denn dein Kopf ist viel zu Mein,
dass sich schicke die Welt hinein!
10. Geniefse, ivas dir Gott beschiedcn,
entbehre gern, was du nicht hast!
Ein jeder Stand hat seinen Frieden;
ein jeder Stand hat seine Last.
V. Teil
Aus der Naturkunde.
*183. Aussterb ende Tiere.
1. In grauer Vorzeit haben unsere Erde zahlreiche Tierarten bevölkert,
welche längst ansgestorben sind. Meist gingen sie durch große Erdumwälzungen
zu Grunde. Heutzutage siud einzelne Tiergattnngen, welche dem Menschen
manches wertvolle Rohgut liefern, in ihrem Bestände ernstlich gefährdet, weil
der Mensch ihre Ausbeutung in thörichter Weise übertreibt und nichts zur
Erhaltung der Tiere thut. Auch das Fortschreiten der Kultur trägt öfter
zum Verschwinden einer Tierart bei.
Der amerikanische Büffel ist z. B. in unglaublich kurzer Zeit einem
Vernichtungskriege zum Opfer gefallen, der geradezu beispiellos dasteht. Zu
Anfang des 19. Jahrhunderts bevölkerte diese Tiergattung in ungezählten
Millionen die endlosen Prairien zu beiden Seiten des Mississippi, welche die
Büffel in breiten Massen durchzogen. Sie schwammen über Ströme und
bahnten sich ihren Weg durch Wald und Gras, so daß oft kilometerbreite
Büffelwege die Züge bezeichneten, die sie vor der Winterkülte nach Süden
oder vor der Sommerdürre nach Norden unternahmen.
Ursprünglich hatten sie nur zwei Feinde, den Indianer und den grauen
Bären; aber was diese vernichteten, zählte nicht gegenüber ihrer ungeheuren
Menge. Die durch die zunehmende Einwanderung aus Europa verursachte
Vermehrung menschlicher Wohnstätten beschränkte zwar ihre Weideplätze; aber erst
seit dem Jahre 1830 trieben die weißen Männer die Büffeljagd gewerbsmäßig;
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275
sich um die Eichenstämme. Jahrzehntelang badet es ihren Fuß im sumpfigen
Naß; die Bäume widerstehen schließlich dieser unaufhörlichen Nässe nicht mehr,
sondern sterben ab. Lauge noch stehen sie mit entblätterten Kronen da; zuletzt
werden sie morsch, und der Wind bringt sie zu Fall. Sie versinken nach und
»ach in dem Schwamm, der sie vernichtet hat, lind der ihr Grab ivird und über
sie hinwegwächst, bis sie verloren und vergessen sind.
Hunderte von Jahren dauert dieser Vorgang; dann tritt vielleicht einmal
eine Änderung ein. Das Klima wird auf lauge Zeit trockener; der große
Schwamm kann sich nicht mehr vollsaugen und trocknet mehr oder weniger ein.
Auf seiner Oberfläche siedeln sich Torfpflanzen an, Heidekräuter, Ginster und
andere Gewächse. Aus dem lockeren Moosboden bildet sich mit der Zeit ein
festes Gelände, welches immer mehr auf seine Unterlage drückt. Das Torfmoos
setzt sich und sinkt zusammen. Dabei verliert es immer niehr von seiner
schwammigen Beschaffenheit, und allmählich wird aus ihm ein flacher, fester
Untergrund, auf dem erst Sträucher, dann Bäume gedeihen.
Das begrabene Moos aber verwandelt sich in eine schwarze, mäßig feste
Masse, die wir unter dem Namen Tors kennen. Dieser ist in hohem Grade
für Wasser undurchlässig; bei andauernder, großer Nässe wird er daher sumpfig.
Bildet sich nun eine neue Anpflanzung von Torfmoos, so verfällt der zweite
Wald demselben Schicksal wie der erste; auch er versinkt im Moossumpf, und
ihm kann ein dritter und ein vierter folgen.
Einmal ist das Versinken eines Waldes im Torf beobachtet worden. Im
Jahre 165t fand ein Schottländer eine Ebene, die voll abgestorbener Fichteu-
bäume stand. Fünfzehn Jahre später traf er an derselben Stelle nicht mehr
die stehenden Bäume, sondern ein Polster von Torfmoos, welches so tief war,
daß er bei dem Versuch, es zu betreten, bis an die Achseln hineinsank. Die
Fichten waren darin verschwunden.
Man findet im Torf begrabene Bäume vor, und zwar öfter in verschiedenen,
durch Torf voneinander getrennten Schichten. Zu unterst liegen diejenigen,
die zuerst versanken; dann folgt eine Schicht von Torf, dann wieder eine Schicht
Bäume, daun wieder Tors usw. Man kennt Moore, in denen sechs und mehr
Schichten von Baumresten Übereinanderliegen, Eichen, Tannen, Birken, Weiden,
Erlen, Eschen, Wacholder, Lärchen und Haselnußstämmchen. Sie alle sind
deutlich zu unterscheiden; denn die Gerbsäure des Torfes erhält sie. Zur Ent-
stehung eines Torfmoores sind jedoch nicht etwa unter allen Umständen Bäume
erforderlich, sondern es genügt auch das Torfmoos allein. Siedelt es sich in
einem nassen Grunde an, und wird sein Wachstum nicht durch Zeiten der
Trockenheit gestört, so wächst es ständig weiter; seine untersten, seit vielen Jahr-
hunderten abgestorbenen Schichten werden schwarz und bilden toten Torf, während
die oberen weiter wuchern. Stirbt das Moospolster gänzlich ab, dann verwandelt
cs sich ganz und gar in schwarzen Torf. So unterscheidet man zwei Arten
von Mooren, lebende und tote.
An den Torfmooren kann man so recht sehen, wie mächtig das Kleine in
der Natur durch seine große Menge werden kann. Bekannt ist die gewaltige
Ausdehnung der Moore in Westhannover und Friesland, in Irland und Schott-
land. Manche Steinkohlenlager sind nach Ansicht verschiedener Gelehrten nichts
anderes als uralte, immer tiefer gesunkene Torflager. Aber wenn auch diese
Annahme irrig sein sollte, so schasst doch der Torf in nassen Niederungen die
Grundlage, auf der später Wiesen und Wälder grünen. Nach Emil Budde
18*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
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Geschlecht (WdK): koedukativ
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und die Reise fortgesetzt. Eine Öde verliert sich in der andern
in steter Einförmigkeit. Heisse Tage wechseln mit kalten Nächten
ab. Der Chamsin wälzt seine Gluten über die Ebene. Eine grüne
Landschaft spiegelt sich in den Lüften; in der Ferne glänzt ein See;
die Oase ist erreicht. — Vergebliche Hoffnung! Täuschung und Trug’
i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
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nicht zu jenen hohen Wärmestufen dauernd aufsteigen, welche das Leben
der Pflanzenwelt oft in Frage stellen.
Weitgreifend ist auch der Schutz, den der Wald gegen den Sturm
gewährt, indem er seine Gewalt bricht, seine Schnelligkeit mäßigt und so
seine nachteiligen Wirklingen mindert. An den Meeresküsten vermag nur
der Wald dem Vordringen der alles zerstörenden Sandwehen ein Ziel zu
setzen. Überall itt den höheren Gebirgen gehen die vorher oft so trefflichen
Weidegründe verloren, wenll der Schutz gegen die kalten trockenen Winde
durch Zerstörung der Wälder verschwnndell ist.
Auf die Regenlnenge der Gegelld hat der Wald bei uns keilien Einfluß;
dagegen spielt er eine Hauptrolle bei der Verteilung des einem Lande
zukommenden Wassers. In den Waldungen ist die Luft stets feuchter als
außerhalb derselben, und da sie im Sommer auch kiihler ist, so findet
auch viel häufiger eine Verdichtung des Wasserdampfes statt. Im Walde
taut es öfter und reichlicher mtb regnet auch öfter, wenn auch die Gesamt--
menge des Regens nicht größer ist als tut waldfreien Gelände. Vor
allem aber ist es wichtig, daß die dem Walde zukomntettde Fetichtigkeit
länger und besser festgehalten wird. Der Waldboden ist lockerer und wird
bis zu einer größeren Tiefe von dem Wasser durchdrungen; er ist mit
Laub- und Nadelschichten und von Mvospolstern überlagert, welche eine
überaus große Wassermasse aufzunehmett und festzuhalten vermögen.
Allmählich sickert das Wasser non hier aus in den Untergrund und speist
die Quellen nachhaltig und mxan^gefe^t das ganze. Jahr. .Im freien
Lande dagegett entführen Sonne und Wind rasch die Feuchtigkeit, über
waldentbößte Gehänge fließt der Regen unaufgehalten herab, sammelt sich
rasch zum verheerenden Bergwasser, das Sand, Kies und Gerölle herab
und weit hinaus in die angebauten Gegenden trägt. Alljährlich ertönt
aus jenen Ländern, welche so unklug waren, ihre Bergwälder zu zerstören, die
Klage über fortschreitende Verwüstung durch Wasser und Überschwemmungen.
Der Wald bietet endlich Schtttz gegen den trocknen, scharfeit Nordost-
wind, der so vielfach Entzündung der Atntttngsorgane int Gefolge hat.
Trifft dieser Wind vorerst auf. einen benachbarten, in dieser Richtung
belesenen Wald, so nimmt er hier ein beträchtliches Maß von Feuchtigkeit
und Wärme auf, und seine schlintme Wirkung wird gemildert. Überdies
bricht der Wald überhaupt die Kraft des Windes, und eine Menge Sattd,
Staub, Ruß u. s. w., die der Wind mit sich führt, bleibt im Walde
zurück, der hier wie ein Sieb wirkt.
Über biefen großen Vorteilen, welche die Waldungen uns darbieten,
dürfen wir die reichen geistigen Gaben, die atts dent Walde in die Herzen
der Mettschen überströmen, nicht vergessen. Giebt es wohl eine lieblichere
Sprache hieuieden, als das Rauschen der frischen Laubblätter eines schönen,
deutschen Waldes? Wahrlich, bent kecksten wanderlustigsten Gesellen wird
das Herz weich, meint an einem sonnigen Frühlingstage die jungen, lichten
Bäume miteinander reden, wenn alles ringsnnther säuselt und lispelt.
Er wirft sich dann ins Gras und schaut lauschend in den grünen Blätter-
himmel hinein, träumend von seiner Heimat, von dem Vater- und Mutter-
herzen, von den Gespielen der Jugend. — Das Angenehme des Schattens,
die Kühlung, das wechselnde Hell und Dunkel zieht den durch die Kämpfe
des Lebens Ermüdeten an, und fern von dem Treiben der Welt wird das
Herz in der Waldeinsamkeit wieder frisch und frei vom Drucke des Lebens.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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127
94. Im
1. O Thäler weit, o Höhen,
o schöner, grüner Wald,
du meiner Lust und Wehen
andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
saust die geschäft'ge Welt,
schlag noch einmal die Bogen
um mich, du grünes Zelt.
2. Wenn es beginnt zu tagen,
die Erde dampft und blinkt,
die Vögel lustig schlagen,
daß dir dein Herz erklingt:
da mag vergeh'n, verwehen
das trübe Erdenleid,
da sollst du auferstehen
in junger Herrlichkeit.
Watde.
3. Da steht im Wald geschrieben
ein stilles, ernstes Wort
vom rechten Thun und Lieben,
und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
die Worte, schlicht und wahr,
und durch mein ganzes Wesen
ward's unaussprechlich klar.
4. Bald werd' ich dich verlassen,
fremd in die Fremde geh'n,
auf buntbewegten Gassen
des Lebens Schauspiel seh'n;
und mitten in dem Leben
wird deines Ernst's Gewalt
mich Einsamen erheben,
so wird mein Herz nicht alt.
Eichendorff
95. Pie fremden Kötzer.
Unter den fremden Hölzern verstehen wir jene, die durch den Handel
mit dem Auslande zu uns gelangen. Viele derselben sind wegen ihrer
Haltbarkeit und Elasticität als Schiffsbauhölzer von hohem Werte; andere
dienen wegen ihrer Masern oder sonstigen Färbung dem Kunsttischler zu
Fonrnieren und wegen ihrer Härte dem Drechsler; endlich zeichnen sich
auch einige durch ihren Wohlgeruch aus. Wichtiger als letztere sind die
Farbhölzer.
Ansehnliche Holzmengen gehen aus unserem Vaterlande als Schiffs-
bauholz nach Holland und England, deren Waldungen den eigenen Bedarf
nicht decken. Frankreich, Spanien, Portugal und selbst Italien kommen
seit Jahrhunderten in der Holzfrage garnicht in Betracht. Eine Ausnahme
bürste hierbei Algerien machen, das aus den Waldungen des Atlas ansehnliche
Mengen Eichen, Pinien, wilde Ölbäume und Lebensbäume nach Frankreich
versendet. Das wichtigste Holz jenes Gebietes ist für uns das des Buchs-
baumes; dieses liefert fast ausschließlich den Rohstoff für den Holzschnitt
und steht deshalb sehr hoch im Preise. Das italienische Nußbaumholz,
das sich durch hübscke Färbung und zarte Masern auszeichnet, wird mit-
unter auch nach Norodeutschland verhandelt; seltener gelangen hierher das
hellgelbe Citronen- und Ölbaumholz. Ungarn versieht die Werkstätten mit
seinem Gelb- oder Fisetholz.
Am wichtigste!: für den Holzhandel sind unter den asiatischen Ländern
Indien und die indischen Inseln. Als kostbares Schiffsholz gilt hier das
Tiekholz wegen seiner Festigkeit, Elasticität und Dauerhaftigkeit. Schiffe
aus Tiekholz sollen eichene Schiffe um das Dreifache an Haltbarkeit über-
treffen. Java sichert sich durch forstliche Kultur eine dauernde Ausfuhr.
Am Fuße des Himalaya ist der Ebenholzbanm heimisch. Unter dem
Namen Ebenholz kommen im Handel eine große Menge Hölzer vor. Wie
man fast jedes schwarze Holz Ebenholz nennt, so bezeichnet man im Handel
ziemlich jede besonders harte Holzart als Eisenholz. Die meisten Tropen-
länder haben ihre besonderen Arten auszuweisen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Eichendorff
Extrahierte Ortsnamen: Holland England Frankreich Spanien Portugal Italien Frankreich Norodeutschland Indien