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der tobende Sturm und schmetterte sie herab, die Verwirrung zu
erhöhen, r^ solchen Schwierigkeiten die Römer sich in hülf-loser Lerne befanden, eilten die Deutschen, kundig der Fußpfade, von allen Seiten ihnen durch das dichteste Gebüsch nach und umstellten sie plötzlich. Anfangs schleuderten sie nur von weitem chre Geschosse " Da aber, da sie nur schwachen Widerstand sanden und viele verwundet zu Boden sanken, drangen sie kühner heran.
Ohne geschlossene Reihen, in buntem Gemisch, Mchen Wagen und Waffenlosen zogen die römischen Soldaten, unfähig sich zu sammeln. Wenige wurden allenthalben von einer Überzahl angegriffen. Daher erlitten sie viele Verluste, ohne Gleiches mit Gleichem vergelten zu
können. L
So schlugen sie denn an einem Orte, der so geeignet war, als man ihn immer auf einem mit dichtem Wald bedeckten Gebirge finden konnte, ein Lager auf. Hier verbrannten sie den größeren Teil ihrer Wagen und' was sie von Gepäck entbehren konnten oder
ließen es zurück. . r .r
3. Am Tage darauf brach man in einem etwas steiler geord. ncten Buge auf und rückte auf eine baumlose Ebene vor, doch nicht ohne schwere Verluste zu erleiden. Von dort aus gelangte man wieder in den Wald. Machten die Römer den Verbuch, sich gegen die heranstürmenden Feinde zu verteidigen, dann schlug auch dies tu ihrem Verderben aus. Denn da das Heer auf einen kleinen Raum zusammengedrängt war, damit zugleich Fußvolk und Reiterei in dichter Reihe den Feind abwehren könnten, so fügten ste einander
selbst vielen Schaden zu. Auch aus den Wipfeln der Bäume
wurden Geschosse aus sie geschleudert.
Noch einmal unterbrach die Nacht den Kampf. Als die Römer am dritten Tage sich wieder auf den Weg machten, strömten Regengüsse hernieder und erhob sich ein furchtbarer Sturm. Weder vorwärts konnten sie dringen, noch sich sammeln und Halt machen.
Selbst der Schutz der Waffen ward ihnen geraubt. Nicht Bogen und Pfeil, nicht Wurfspeer und Schild waren zu gebrauchen: sie trieften vor Nässe. Weniger trafen diese Nachteile die Feinde. Leichtbewaffnet waren die meisten, und gedeckt vermochten sie anzugreifen und sich zurückzuziehen.
Dazu kam, daß jetzt auch die Zahl der Deutschen anwuchs. Denn viele, die vorher geschwankt hatten, eilten ihnen zu Hülfe. Leichter vermochten sie nun die Römer, die schon viele der Ihrigen verloren hatten, zu umzingeln und niederzuhauen.
In solcher Lage fürchteten Varus und andere angesehene Männer, welche schon verwundet waren, daß sie lebendig in die Hand des Feindes geraten oder von dem erbitterten Gegner grausam getötet werden könnten und stürzten sich in ihre eigenen Schwerter. — Als die Kunde davon sich verbreitete, dachte niemand mehr an Verteidigung , selbst dann nicht, wenn er die Krast dazu hatte. Die einen folgten dem Beispiel ihres Führers, die andern warfen die Waffen weg und boten sich freiwillig dem Tode dar. Zu entfliehen
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6. Im Hofe übten sie heiter das Brettspiel,
An blitzendem Golde gebrach's ihnen nicht.
Bis die mächtigen drei Mädchen kamen,
Die Töchter der Niesen ans Thursenheim.
7. Da kamen zum Meerstraud mächtig und hold
Aus diesem Geschlecht drei der Äsen;
Auf freiem Felde fanden sie kraftlos
Ask und Embla unsichern Loses.
8. Hauch und Seele hatten sie nicht,
Gebärde noch Wärme noch blühende Farben;
Den Hauch gab Odin, Hönir die Seele,
Lodur die Wärme und leuchtende Farben.
9. Eine Esche kenn' ich, Mgdrasii heißt sie,
Den gewaltigen Baum netzt weißes Naß;
Von dort kommt der Tau, der die Täler befeuchtet;
Immergrün steht er an der Urd Quelle.
10. Es steht ein Saal am Stamme des Baumes,
Drei weise Jnngfran'n wohnen darin:
Die eine heißt Urd, die andre Werdandi
(Sie schnitzten in Schindeln), Sknld ist die dritte;
Des Lebens Lose legten sie fest
Den Menschenkindern, der Männer Schicksal.
Str. 6, V. 3: Die drei Nornen (b. h. Verknüpferinnen?) Urd, Werdandi und
Sknld (Vergangenheit, Gegenivart und Zukunft), die Gattern und Menschen das Schicksal
weben. — V. 4: Die Niesen, Verkörperungen der ungebändigten Natnrgewalten, heißen
Thursen (wohl verwandt mit nltinb. turas, kräftig) und Ioten (van it.an, essen).
Ihre Heimat, Thursenheim, Jotenheim, ist im Nordosten gedacht, woher für
Skandinavien die rauhesten Winde wehen.
Str. 7, V. 2: Die drei Äsen sind der höchste Gott Odin, der noch nicht be-
friedigend gedeutete Hönir und der wohl dem Loki gleichzusetzende Lodur. — V.
Ask — Esche, Embla —Ulme; aus ihnen schaffen die drei Äsen das erste Menschenpaar.
Str. 9, V. 1: Aggdrasil heißt die Weltesche, deren Name „Roß des Agg" (d. h.
des Schrecklichen, nämlich Odins) bedeutet, da sich Odin, um die Runen zu erfinden, sich
selbst opferte, indem er sich an die Weltesche heftete und mit dem Speer verwundete, wie
er in den Sprüchen Hars (138) von sich selbst berichtet.
Str. 10, V. 2: Drei weise Jungfrauen, die Nornen; vgl. Str. 6, V. 3.
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