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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
zur Grndung 4 81. Grstev Abschnitt. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung. Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1

2. Wiben Peter - S. 65

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 65 — seine Sache vorzutragen. Christian betrachtete den dith-marsischen Bauern mit großem Interesse; hatte er doch stets eine gewisse Zuneigung zu dem tapferen Bauernvolke, das einem seiner Vorfahren so erfolgreich Widerstand geleistet hatte. Auch versprach er Wiben, seine Angelegenheit durch die tüchtigsten Rechtsgelehrten in Kopenhagen prüfen zu lassen; während aber dieses geschehe, möge sich Wiben als Gast des Königs betrachten. So kam Wiben Peter an den glänzenden Hos des Königs von Dänemark und er benutzte diese Gelegenheit, unter den Rittern des dänischen Hofes seiner Sache Freunde zu erwerben; aber trotzdem hatte seine Anwesenheit in Kopenhagen nicht den Erfolg, den er erwartet hatte. Die Prüfung durch die Rechtsgelehrten dauerte lange, und als sie endlich beendet und, wie nicht anders sich erwarten ließ, zu seinen Gunsten ausgefallen war, da war Wiben dennoch genau so weit wie vorher. Einen Teil des Sommers verbrachte der König alljährlich am Ufer des Esromsees, im nördlichen Teile von Seeland. Auch Wiben wurde eingeladen, den Hof dorthin zu begleiten, und es war eine neue Welt, die sich hier vor ihm anfthat. Das Bernhardinerkloster am nördlichen Ufer des Sees, damals noch nicht so verfallen wie heute, diente dem Könige und seinem Gefolge als Wohnung, und die Jagd in den hochragenden Buchenwaldungen, die den See von allen Seiten umsäumen, brachte genügende Abwechselung in die Eintönigkeit des Landlebens. Des Abends aber versammelte sich die ganze vornehme Hofgesellschaft auf einem Hügel am Ufer des Sees, wo bei gutem Wetter das Abendbrot eingenommen wurde, und Geschichten und Sagen vom Könige Waldemar Atterdag, der einst in dieser Gegend ein Schloß besaß und noch jetzt nächtlicherweile durch Wald und Sumpf jagte, verkürzten die Zeit. Eines Abends hatte sich Wiben Peter von der Hofgesellschaft entfernt und erging sich allein am Seeufer. Eine plötzliche Sehnsucht nach der Heimat, nach Weib und Kind hatte ihn ergriffen. Wie lange war es nun doch Tiemann, Wiben Peter. 5

3. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 6

1899 - Leipzig : Teubner
6 Einleitung. (Betuwe, die Insel zwischen Waal und Rhein), Cherusker^), Sugambrer (im Bergischen), Marser und Brukterer (beide in Westfalen). 3. Swebisch-Hermionische Stmme: Hermunduren^) (zu beiden Seiten des Thringer Waldes), Vinller oder Langobarden (bei Lne-brg), Angeln (in Schleswig), Warner, Markomannen (am Main, dann in Bhmen), Quaden (in Mhren) und Semnonen (im Spree-und Havelland). 5. Das alte Deutschland. In jenen Zeiten war das deutsche Mittel-Urwald, gebirge und die Tiefebene mit unermelichen Wldern bedeckt, die, hufig von Farnkrutern und Schlingpflanzen erfllt, von unwegsamen Smpfen durchzogen, nur von schmalen Pfaden durchkreuzt, das Aussehen von Ur-Baumarten. Wldern3) hatten. Eiben, Buchen, Jahrhunderte alte Eichen, Tannen und Tierarten. Kiefern setzten sie zusammen, Luchs und Dachs, Dam- und Edelhirsch, Birkhuhn und Auerhahn fanden in ihnen Versteck und Nahrung, Wisent, Ur und Elch, Eber, Wolf und Br vermehrten seine Schrecken. Da wald-bewachsenes Land Regen und Schmelzwasser schwammartig aufsaugt und Wasser-und lnger festhlt, empfingen Sumpf und Quelle stets reiche Nahrung, stiegen Wolkenreichtum. jefe Nebel empor, hllten dichte Wolken das weite Gebiet ein, das darum wesentlich weniger als in unseren Tagen von der Sonne erhellt wurde. Um so wasserreicher waren aber auch die von Strmen begleiteten Herbst-Wiesen. gsse, besonders im Westen. Und eben daher boten auch Waldwiesen, rasen-bedeckte Hhenzge und Fluniederungen saftige Weiden in Flle. Die Fluufer. Die Flsse, reich gespeist, rauschten zwischen ungeregelten Ufern dahin, sie oft berschwemmend und weithin unberschreitbare Brche bildend. Die grere Feuchtigkeit, die strkere Wolkenbildung und die Waldkhle ver-Klima. ursachten ein rauheres Klima, als es das heutige Deutschland besitzt. Dem Totenreiche Homers vergleichen die Sdlnder Germanien. Jagd- und Folgen fr die Fischfang waren ertragreich, ebenso die Viehzucht. Da die oft sumpfigen Erwerbsttig- Fluufer nicht allzuviel Weidepltze darboten, und man nicht geschickt zum Entsumpfen und zu bequem zu umfassenden Rodungen war, zwang die Nahrungssorge, die sich bei steigender Volkszahl einstellte, dazu, dem beschau-lichen, trgen Viehhten und der Jagd die Feldbestellung zuzugesellen. Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Lein brachte Germanien hervor, in den Grten gedieh der Spargel, die Rbe, der Rettich, beide in Rom begehrt, am Rhein die marmelige Herzkirsche; der Wald aber bot Holzpfel, Wurzeln, Beeren und den Honig der zahlreichen Bienenschwrme. An der frnkischen fr die Eigenart Saale gewann man Salz. Die Eigenart des Landes entsprach brigens des Germanen, ^em Fhlen des Germanen so sehr, da er an keinem anderen als am Waldleben Gefallen fand. So konnten keine Städte, kein stdtisches Getriebe, kein Gewerbe, kein rechter Handel und Verkehr entstehen. Die Germanen waren ein Waldvolk, und wie tief sein Wesen mit dem Walde verwachsen 1) Von hairus (gotisch) ----- Schwert, also Schwertmnner" (= Cersen?) 2) Hermun- verstrkt den Wortbegriff, also die starken", die groen Dren". 3) An diese Urwlder erinnern noch einige Tannenforsten des bhmisch-bayerischen Waldgebirges, der Hasbrncher Eichenwald, 14 km von Wilhelmshaven, vor allem aber der Bialowiczaer Wald in Litauen.

4. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 42

1896 - Leipzig : Voigtländer
42 Ausgang des Mittelalters. Schalk, und Christian, sowie der Eheleute Töchter Hilla und Metza, welche uns nach Eigentumsrecht gehören, samt aller ihrer Nachkommenschaft, Sachen, Leibern und Habe übertragen haben, sie zu haben, zu halten, zu besitzen, zu benutzen nach Erb- und Eigentumsrecht." (1502. Kurfürstentag zu Gelnhausen:) Die Lage des gemeinen Mannes sei bereits so unerträglich geworden, daß, salls keine Abhilft geschehe, eine Empörung desselben zu befürchten sei; denn er sei mit Frondiensten, Atzung, Steuern, geistlichen Gerichten und anderem also merklich beschwert, daß es aus die Dauer nicht zu leiden sein wird. Bürger. Städtebild. Nürnberg ist mit einer dreifachen Mauer und mit einem Graben umgeben. Der Graben hat eine Breite von 20 Ellen und ist fast ebenso tief. Zwei senkrecht aufsteigende Mauern fassen ihn ein. Durchflossen wird er von einem Bache, an dessen grasreichen Usern Rudel von Hirschen äsen. Die innere höhere Mauer überragen 200 gleichweit voneinander abstehende viereckige Türme aus geschnittenem Stein. Auf diesen sind Wächter aufgestellt, welche mit Geschrei, mit Hörnerklang und Trompeten-signalen hereinziehende Fremde und die ausgehende Sonne empfangen , und wenn die Sonne untergeht, so geben sie ihr nach altem feierlichem Brauche das Geleit. Der Nachtwächter ruft die Stunden aus und hält Wache: in den Nachtquartieren verkündigt er die Nachtzeiten, wie der Turmwächter sie von den Türmen ausruft. — Auf der vorderen, den Graben überragenden Mauer sind nahezu ebenso viele Türme, jedoch niedriger, und wo es die Biegung der Mauer erheischt, rundlich oder völlig rund. Aus jedem von ihnen steht allerlei Geschütz. Die innere Mauer ist so dick, daß Gewappnete paarweise aus derselben einhergehen können, ebenso auf der Vormauer. Sie hat 6 große und 2 enge Thore, von denen jedes mit einem hohen Turme und sehr starken Bollwerken befestigt ist. Die Thore selbst sind mit Ketten und mit Fallgittern aus unten zugespitzten Eisenstangen befestigt. — Die Stadt hat auf der Südseite eine Wasserleitung, welche den Unrat, der in den Straßen aufgehäuft ist, hinwegspült und in verdeckten Kanälen in den Fluß fällt. Der Fluß tritt von Osten her durch offene, mit Fallgittern und sonstigen Befestigungswerken versehene Mauer-bogen in die Stadt ein und bildet 2 Inseln. Rings um die größere her führt ein anmutiger, von dichtem Gebüsche eingeschlossener, zur Sommerzeit angenehm schattiger Spazierweg. Auf beiden Flußufern ragen Bäume und bilden gleichsam eine Säulenhalle. Das Innere der Insel zeigt eine weite, sonnige Fläche, auf welcher man Leinwand bleicht, wie solche die deutschen Frauen vielfach verwenden.

5. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 6

1899 - Leipzig : Teubner
6 Einleitung. 5. Das alte Deutschland. In jenen Zeiten war das deutsche Mittel-Urwald, gebirge und die Tiefebene mit unermelichen Wldern bedeckt, die, hufig von Farnkrutern und Schlingpflanzen erfllt, von unwegsamen Smpfen durchzogen, nur von schmalen Pfaden durchkreuzt, das Aussehen von Ur-Baumarten. Wldern1) hatten. Eiben, Buchen, Jahrhunderte alte Eichen, Tannen und Tierarten. Kiefern setzten sie zusammen, Luchs und Dachs, Dam- und Edelhirsch, Birkhuhn und Auerhahn fanden in ihnen Versteck und Nahrung, Wisent, Ur und Elch, Eber, Wolf und Br vermehrten seine Schrecken. Da wald-bewachsenes Land Regen und Schmelzwasser schwammartig aufsaugt und Wasser- und lnger festhlt^), empfingen Sumpf und Quelle stets reiche Nahrung, stiegen Wolkenreichtum. b|efe Nebel empor, hllten dichte Wolken das weite Gebiet ein, das darum wesentlich weniger als in unseren Tagen von der Sonne erhellt wurde. Um so wasserreicher waren aber auch die von Strmen begleiteten Herbst-Wiesen. gsse, besonders im Westen. Und eben daher boten auch Waldwiesen, rasen-bedeckte Hhenzge und Fluniederungen saftige Weiden in Flle. Die Fluufer. Die Flsse, reich gespeist, rauschten zwischen ungeregelten Ufern dahin, sie oft berschwemmend und weithin uuberschreitbare Brche bildend. Die grere Feuchtigkeit, die strkere Wolkenbildung und die Waldkhle ver-Klima. ursachten ein rauheres Klima, als es das heutige Deutschland besitzt. Dem Totenreiche Homers vergleichen die Sdlnder Germanien. Jagd- und Folgen fr die Fischfang waren ertragreich, ebenso die Viehzucht. Da die oft sumpfigen Erwerbsttig- Fluufer nicht allzuviel Weidepltze darboten, und man nicht geschickt zum Entsumpfen und zu bequem zu umfassenden Rodungen war, zwang die Nahrungssorge, die sich bei steigender Volkszahl einstellte, dazu, dem beschau-lichen, trgen Viehhten und der Jagd die Feldbestellung zuzugesellen. Roggen, Weizen. Gerste, Hafer und Lein brachte Germanien hervor, in den Grten gedieh der Spargel, die Rbe, der Rettich, beide in Rom begehrt, am Rhein die marmelige Herzkirsche; der Wald aber bot Holzpfel, Wurzeln, Beeren und den Honig der zahlreichen Bienenschwrme. An der frnkischen sr die Eigenart Saale gewann man Salz. Die Eigenart des Landes entsprach brigens des Germanen, ^em Fhlen des Germanen so sehr, da er an keinem anderen als am Waldleben Gefallen fand. So konnten keine Städte, kein stdtisches Getriebe, kein Gewerbe, kein rechter Handel und Verkehr entstehen. Die Germanen waren ein Waldvolk, und wie tief sein Wesen mit dem Walde verwachsen war, zeigen noch heute zahlreiche Mrchen und die groe Vorliebe der Deutschen fr den Wald. Die Beschaffenheit des Landes, das mit nichten leichten Ertrag und ppigen Lebensgenu gewhrte, nicht durch groe Hitze erschlaffte, dessen Winter die Nerven immer und immer wieder wie in einem Jungbrunnen sthlten, begnstigte und erhielt die germanische Kraft, und die Waldeinsamkeit machte den Sohn des Nordens ernst und innerlich und nhrte den Familiensinn. Der durch zahlreiche Bergrcken Mittel- und 1) An diese Urwlder erinnern noch einige Tannenforsten des bhmisch-bayerischen Jpy h 't Waldgebirges, der Hasbrucher Eichenwald, 14 km von Wilhelmshaven, vor allem aber der Bialowiczaer Wald in Litauen." 2) Wrde man z. B. den Spessart vollstndig abholzen, so wrde sein Gebiet im Sommer durch Verdunstung den achtzehnfachen Wasserinhalt des Mains bei mitt-lerem Wasserstande mehr einben, als jetzt der Fall ist.

6. Bd. 7 - S. 46

1846 - Braunschweig : Westermann
46 Zweites Kap. Entdeckung Amerika's Auch die Gebirge Amerika's scheinen nach einem größeren Maßstabe gebaut, als jene der alten Welt. In unabgebrochener Reihe ziehen die hohen Cordilleren vom Kap Horn und vom Feuer land an durch ganz Süd- und Nordamerika bis zur Behrings-Straße, mitunter in zwei bis drei neben einander laufenden Ketten und selbst unter der Linie mit ewigem Schnee bedeckt. Zwar haben neuere Reisende einigen Bergknppcn Asiens, zumal jenen von Tibet, eine noch größere Höbe zugeschrieben, als den Häuptern der Anden: doch sind die Beweise noch unzulänglich; und noch immer mö- gen wir den Chimborasso, von 20,138, den Cotopaxi von 17,712 und den An tisana von 17,938 Fuß Höhe als die erhabensten Punkte der Erde betrachten. Der St. Gotthard, ans den Gipfel des Pico de Teneriffa gestellt, würde solche Höhe nicht erreichen. Mehrere vulkanische Berggipfel in Mexiko, als der Popoca-Tepetl, der Jztaccihnatl, der Citlal- Tepetl n. a., welche gegen 3000 Toisen messen, kommen den Cordilleren in pinito nahe; uns erscheint ihrer aller Erhabenheit um so größer, da sie nicht also, wie die Hochgebirge des alten Continents, durch mehrere Ab- stufungen von Mittel- und Vorgebirgen allmälig zu den Flächen sich hcrab- senken, sondern gleich Thürmen auf einem fortlaufenden, hohen Erdrücken stehen, welcher unmittelbar und in einem jähen Abstürze die umgebenden tie- fen Ebenen begrenzt. Solcher Ebenen von ungeheuerer Ausdehnung und nach den Zonen von sehr verschiedener Natur hat Amerika eine überraschende Menge. Hart an die großen Bergrücken von Peru und Mexiko grenzen die unüber- sehbaren Flächen, welche der Orinoko, der Marannon, der Parana und der Missisippi bewässern; die Lianos von Carracas, welche je nach den Jahreszeiten dem Aug' eine unermeßliche Grasflur oder eine dürre Steppe oder ein Meer der überfließenden Gewässer darbieten; die Pampas, welche, nur von niederen Sandhügeln durchzogen, viele Tagreisen lang und breit ihre einförmige Fläche zeigen; die Savannen am Missouri, mit schwerdnrch- dringlichtn Rohrwiesen bedeckt und von zahllosen Hecrden wilder Ochsen be- völkert, und viele andere. Aus dieser Eigenthümlichkeit der Berg- und Flächen-Bildung Amerika's erklären sich mehrere andere besondere Erscheinungen. Die kalte, die gemä- ßigte und die heiße Zone finden sich hier vielfach in allernächster Berührung; und während man selbst unter dem Aeqnator die Linie des ewigen Schnees und, dieselbe begrenzend, Alpenkrauter und Flechten gewahrt, während man

7. Bd. 7 - S. 47

1846 - Braunschweig : Westermann
47 und des Wasserweges nach Ostindien. auf der Bergplatte von Mexiko oder in dem hohen Thale von Quito und auf dem Plateau von Neu-Granada einer fortwährenden Frühlings-Tem- peratur und des Anblickes europäischer Früchte sich erfreut, wird die zunächst anstoßende Niederung durch die schwülste Hize erdrückt, und zeigen Thiere und Pflanzen die Physiognomie der tropischen Zone*). Indessen ist selbst in der Niederung die tropische Zone Amerikas weit minder brennend heiß, als jene, welche die afrikanische Sonne durchglüht, überhaupt in dem neuen Continent Kühlung und Feuchtigkeit vorherrschend, während man im alten vergleichungsweise mehr trockene Wärme empfindet. Die langgestreckte Lage Amerikas von der Nähe des südlichen Polarkreises zum nördlichen, die geringe Breite des Contincnts in einem großen Theile der heißen Zone, die von beiden Seiten zuströmenden, kühlenden und feuchten Seewinde, dann die ungeheuere Gebirgshöhe, die ewigen Schneemassen, welche die darüber hinziehenden Winde kühlen, die Größe und Menge der Flüsse, welche vielarmig und in mannigfaltigen Windungen die Länder durchschneiden, die Höhe und Dichtigkeit der Urwälder, die fetten, mit Gras, Rohr und vielnamigen Pflanzen bedeckten Ebenen, im Gegcnsaz der nackten, von der Sonne leicht durchglühten Sandregionen Afrika's, endlich die Beschaffenheit der vorherrschenden und periodischen Winde sind die bleibenden, durch den vergleichungsweise noch geringen Anbau des Bodens in ihrer Wirkung ver- stärkten Gründe dieser merkwürdigen Verschiedenheit. Dieselbe hat auch den mächtigsten Einfluß ans das Reich, der Vegetation und des thierischen Lebens. Unter den Breitengraden, unter welchen Afrika in der großen wasserlosen Sahara ein ungeheueres Reich.des Todes, unter- brochen nur durch seltene insularisch grünende Strecken, darbietet, sicht man in Amerika, dem durchnäßten Boden in schwül feuchter Luft die üppigste, saftstrozendste Vegetation entsprießen. Zwei hundert Fuß hohe Bäume be- decken mit ihrem undurchdringlichen Schatten die dicht gedrängten Lianen und mannigfaltiges, vielfach verschlungenes Gesträuch; ein Gewühl von empor- strebenden Kräutern, Gräsern und wuchernden Saftpflanzen belastet und be- reichert faulend das tief unter ihnen verborgene Erdreich. Noch in die höhe- ren Regionen, doch mit überraschendem Wechsel der Pflanzengestaltcn, sezt ’) Bergt, die vortrefflichen Schilderungen vonhnmboldt, nach demselben auch Matte- Brun ii. A.

8. Bd. 8 - S. 349

1846 - Braunschweig : Westermann
349 Fünfzehntes Kap. Nordamerika». Revolution. Mississippi, welcher, aus unbekannten Quellen weit im Norden entsprin- gend , aus seinem wohl 400 teutsche Meilen langen Lauf ein ganzes Heer von Flüssen aufnimmt, und die Gewässer von der Hälfte Nordamcrika's dem mexikanischen Meerbusen zuführt. Das Gcbirgsland sowohl, als die im Westen desselben sich ausbreitende Fläche war damals meist noch im Bcsiz der wilden indianischen Stämme. Nur die östliche Abdachung bildete das Hauptland der vereinigten Staaten. Ein großcntheils fruchtbares, in seiner langen Ausdehnung von Süd nach Nord die Erzeugnisse fast aller Klimate beherbergendes Land, und welches durch die vielen schiffbaren Flüsse, die es durchströmen, durch seine trefflichen Hafen und tief in's Land gehenden Buchten zum lebhaftesten Binnenhandel und zum Welthandel ganz eigens geschaffen scheint. Der nördliche Theil dieser Länderstrecke (vergl. B. Vii. S. 43) umfaßt, unter der allgemeinen Benen- nung Neu-England, die Provinzen Vermont (welche jedoch erst 1790 zum eigenen Staat erklärt ward), dann die für die Freiheit vor allen thätige Massachusets-Bay mit Maine, Neu-Hampshire, das kleine, aber an Naturgaben reiche, Rhode-Island und Connecticut. Südlich und süd- östlich an diesen sind die blühenden und weiten Gefilde von Neu York und Ncnjcrscy und von Pcnnsylvanicn, William Penn's, des edlen Schwärmers, durch weise Einrichtungen und den Segen der Natur so rasch aufblühender Kolonie, daß von 4000 Menschen, die sie im Jahre 1689 zählte, bis zum Ende des Freihcitsknmpfcs die Bevölkerung auf 400,000 ge- stiegen. Die kleine Provinz Delaware ist von geringerer Bedeutung. Von hier an, in Maryland, Lord Baltimore's gesegneter Stiftung, und in Virginien, allwo unermeßliche Tabak-Ernten eine Hauptquelle des Reich- thums sind, mehr noch in den beiden Carolinen, reifen unter wärmerem Himmel kostbare Südfrüchte. Doch dehnen sich auch weite, theils nackte, theils mit Gras und Gesträuch bedeckte Sandfluren, Savannen, aus, welche noch tiefer im Süden, im heißen Georgien, unübersehbare Strecken einnehmen, dem Anbau und der Bevölkerung eine engere Grenze sezend. §. 16. Dessen Verfassung. Nach glorreich errungenem Frieden wandte der Kongreß und wandten alle Provinzialregierungen ihre Sorge der Beförderung der einheimischen Wohlfahrt zu. Washington, der große republikanische Held, trat in den

9. Die Neuzeit - S. 167

1915 - Kempten : Kösel
Das Heidelberger Schlo. 167 Efeu emporwindet, während man umgekehrt auf Busch und Rasen die Gesetze der Baukunst bertrgt. Die Schere des Grtners schneidet jeden Zweig ab, der bermtig aus der strengen Linie der Hecken herauswchst; der Geist der Mathematik siegt der die eigenwillig treibenden Pflanzensfte und zwngt selbst der rauhen Natur das Schema der Hofetikette auf. Die Sle des Schlosses scheinen sich im Freien fortzusetzen: die Teppiche, die den Fuboden bedecken, werden drauen zu bunten Blumenbeeten, die Wnde der Korridore zu endlosen Laubgngen, die Kuppelsle zu steifen Rondells. Ganze Barockarchitekturen aus beschnittenem Taxus ziehen sich an quadratischen Parterren hin. Nichts ist schn, wenn es nicht knstlich ist. Selbst die Vegetation der Tropen wird durch die Kunst nach dem nordischen Heidelberg gezaubert: vierhundertunddreiig Pomeranzen-bume stehen in Reih und Glied nebeneinander, als seien sie aus einer Spiel-schachte! herausgenommen, Feigen, Limonen, Granaten, Lorbeer und Zypressen wachsen in ausgedehnten, mit sen geheizten Bretterhusern. Die zahlreichen Wasserknste erhhen den spielerischen und doch feierlichen, launischen und doch gesetzmigen Eindruck.

10. Die Neuzeit - S. 248

1915 - Kempten : Kösel
248 Kurfürst Maximilian I. von Bayern. andern oder den knstlichen Uhrwerken, den sinnreich erdachten Himmelskugeln, jenen Kompassen, die unser Georg Hartmann *) mit so viel Beobachtung ver-fertigte, da er dabei die Inklination der Magnetnadel entdeckte. Unmittelbar befinden wir uns wieder bei den groen geistigen Interessen. Es war eine allgemeine, nach dem Neuen suchende, das Element bezwingende kunstfertige Regsamkeit, welche mit dem geistigen bergewicht, das man ber-Haupt in der Welt noch hatte, zusammenhing. Da hatte sich denn, wie man auch in Mnsters Beschreibung wahrnimmt, der den ganzen Boden hin Behagen und Wohlhabenheit ausgebreitet. Wir sehen bei ihm, wie sich der Landertrag nach den Stdten sammelte, etwa der Kornhandel nach Schweinfurt oder berlingen, wie 200 Stvte, Flecken und Drfer zu Markte nach Worms gingen; wie man dann das Getreide des Elsa in alle Lnder umher fhrte, wie die Kastanien durch die Thringer Fuhrleute nach dem Norden oder flu-abwrts nach England gebracht wurden, auch der Wein vom Elsa in Brabant und Niederland seinen Markt fand. Mit Vergngen folgen wir dieser Beschreibung. Von dem Gebirg herab, dessen heilende Kruter sie namhaft macht, fhrt sie uns die Flsse entlang durch die Landschaften, von unzhligen Drfern und wohlgelegenen Schlssern erfllt, mit Buchen und Eichen umzunt, nach den Bergen, wo der Wein kocht, nach der Ebene, wo die Kornhren so hoch wachsen, da sie dem Reiter auf den Kopf reichen, zu den gesunden Brunnen, den heien Quellen; sie erffnet uns Deutschland wie eine Sommerlandschaft mit den bunten Streifen ihrer Feldfrchte, der und der von geschftigen Hnden angebaut; aber, was mehr ist, von einem treuherzigen, in seinen Sitten und dem Ruhme alter Tugend verharrenden, tapfern Volke bewohnt. 3. Kurfrff [Raximilian I. von Bayern. M. Doeberl, Entwicklungsgeschichte Bayerns. (Mnchen, Oldenbourg). Maximilian I. erscheint vom ersten Tage seiner Regierung an als eine geschlossene, fast mchte man sagen fertige Persnlichkeit. Er war ein Mann der strengsten Selbstzucht, ein Mann von zielbewuter Energie, von seltener l) Georg Hartmann, Vikar an der St. Lorenzkirche in Nrnberg (f 1564), war ein geschickter Mathematiker und Mechaniker. Von seiner Entdeckung schreibt er: Ich finde auch di an dem magneten, da er sich nit alleyn wendet von der Mitternacht und lencket sich gegen auffgang umb 9. grad mehr oder minder, sonder er zeucht auch under sich". Hartmann fand auch das Gesetz, da gleichnamige Pole sich abstoen, ungleichnamige aber sich anziehen.
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