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1. Realienbuch - S. 44

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
44 38. Der Tannenbaum. — 39. Laubbäume. Nadeln sitzen paarweise in einer weißen Scheide und dauern mehrere Zahre. Die Riefer hat aus einem und demselben Stamme zweierlei Blüten, Staubblüten und Samen- blüten, aus denen die Frucht entsteht. Die Staubblüten stehen als gelbliche Rügelchen um die Zweige, die Samen- blüten als rote am Ende der jungen Triebe. Die Früchte der Rieser heißen Zapsen. Die eirunden Zapfen haben unter ihren hornigen Schuppen geflügelte Samen. Die Riesern wachsen aus dem magersten Boden und bilden in sandigen Gegenden große, düstere Wälder. Sie liefern Brenn-, Bau- und Nutzholz. Das aus der Rinde fließende bsarz wird zu Theer, Pech, Rienruß, Terpentin und Kolophonium verarbeitet. Bäume, welche nadelförmige Blätter und Früchte in Gestalt von Zapfen haben, nennt man auch „Zapfenträger". Zu Den Zapsenträgern gehört außer der Rieser die Fichte oder Rot- tanne, die Weißtanne und die Lärche, deren Nadeln im Herbste abfallen. Die Fichte oder Rottanne liefert die Weihnachts- bäumchen. Sie hat rund um den Zweig spitze, kantige Nadeln, hängende, walzenförmige Zapfen, quirlsörmig gestellte Äste und einen pyramidenförmigen wuchs. 38. Der Tannenbaum. Schlanke Tanne, trägst den Gipfel zu den Wolken hoch und hehr, und bewegest deine Wipfel stolz im Winde hin und her. ' „Wohl darf ich das Haupt erheben über andre Bäume stolz; denn ich bin für's Menschenleben gar ein viel bedeutend Holz. Denn mein Gipfel gibt die Wiege für ein neues Menschenkind; — darum schaukle, darum biege ich so lustig ihn im Wind. So ein Holz, das Süirme schaukeln, taugt vor allem gut dazu; Träume werden es umgaukeln, wiegen ein in süße Ruh! Und meinstamm, der fest und stille in die Erde bohret sich, gibt die Bretter zu der Hülle in dem kühlen Grab für dich. Drum im Herzen still bewahre, was du hast an mir gesehn! Denke, daß oft Wieg' und Bahre nahe bei einander stehn." 39. Laubbäume. Die Birke ist ein schöner schlanker Baum. Ihre Rinde ist weiß und glatt. Die Zweige sind dünn; darum hängen sie herab. Die Blätter haben einen Rand, der feine Einschnitte wie eine Säge hat. Zu Pfingsten und auch an anderen Festen schmückt man das Gotteshaus und die Wohnhäuser mit jungen Birken und frischen Reisern. Das feste Holz dient zum Heizen der Stuben. Auch fertigen die Tischler und Stellmacher allerlei Geräte daraus. Aus den dürren Birkenreisern macht man Besen und für die unartigen Kinder Ruten.

2. Realienbuch - S. 165

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
145. Das bayer. Atpenlaud und die schwäbisch-bayer. Hochebene. 165 Chiemsee, der Tegernsee, der Walchensee, der Kachel- see und der Königssee. Auch die vorhin genannten Moose scheinen einst Seen ge- wesen zu sein, welche nach und nach verschwunden sind. Der Teil des bayerischen Hochlandes, welcher vor den salz- burger Alpen liegt ist reich an Salz". Bei Berchtesgaden, Reichenhall, d. i. „reich an Salz", und Traunstein finden sich Salzquellen, deren Wasser nach Rosenheim geleitet und dort verdampft wird. Auf deu Moosen, die wir besprochen haben, finden sich weite Torflager; Steinkohlen kommen in den bayerischen Alpen nicht vor. In ihren prächtigen Waldbeständen bergen die Voralpen einen reichen Schatz. Die Gegend zwischen Straubing und Osterhofen längs der Donau zeichnet sich durch Getreidebau aus und wird Bayerns Kornkammer genannt., Auf der bayerischen Hochebene findet man noch den altrömischen Ährenschnitt. Wenn die Feldsrucht reif ist, werden nämlich blos; die Ähren abge- koppt und eingeheimst. Erst später schneidet oder mäht man die Halme ab. Auf den Mittelalpen wächst die herrliche Alpenrose und das schöne Edelweiß, dessen bescheidene Schwester, das Katzen- pfötchen, du vielleicht auch auf den Anhöhen deiner Heimat findest. Die Rindviehzucht beschäftigt in den Voralpen einen großen Teil der Bevölkerung. Die „Algäuer Rasse" ist berühmt und in allen Gegenden unseres Vaterlandes geschätzt. Auch der „Miesbacher Schlag" genießt einen wohlverdienten Ruf. Auf der bayerischen Hochebene beschäftigt man sich viel mit der Pferdezucht. Aus den Mittelalpen findet man ganze Rudel von Gemsen. Die Seen am Fuße der Voralpen sind reich an Fischen. Unter ihnen sind die Renke und der Amaul be- sonders geschätzt. Die Altbayern -— so nennt man gewöhnlich die Bewohner von Ober- und Niederbayern — sind bieder, treuherzig religiös, dabei lebenslustig. Sie stehen treu zu ihrem Könige ' und haben schon mehr als einmal für ihr angestammtes Herrscher- haus Blut und Leben dahingegeben. In der Schlacht, welche im Jahre 1322 bei Mühldorf am Inn zwischen dem Kaiser Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen von Öster- reich geliefert wurde, zeichneten sich die Bürger von München und Landshut durch Tapferkeit aus. Die Kämpfer der „ S e u d li n g e r Bauern" gegen die Österreicher im Jahre 1705 bilden ein glänzendes Blatt in der ^bayerischen Geschichte. Viele der Älpler reden jederman, sei er auch hoch gestellt, mit dem traulichen „Du" an. Sie lieben Musik und Gesang. Vorzugsweise das Zitherspiel wird von ihnen gepflegt. Das

3. Realienbuch - S. 167

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
146. München. 167 Stadt gegen Westen und Norden ist reizlos, eintönig, ja teilweise selbst öde, da weite Moorflächen sich fast bis ans Weichbild der Stadt hinziehen. Um so schöner ist die Gegend von München gegen Süden das Jsarthal aufwärts. Kaum eine Stunde oberhalb München entfaltet sich ein an die Alpenthaler erinnerndes Landschaftsbild, wie man es nicht leicht in der Nähe einer Großstadt finden wird. Und eine Großstadt ist München. Sein rasches Aufblühen in den letzten fünfzig Jahren hat es dem König Ludwig I. zu^ver- danken, den man deshalb den zweiten Gründer der Stadt nennen darf. Der erste war bekanntlich der Welfe Heinrich der Löwe*), Dieser zerstörte die dem Bischöfe von Freising gehörige Brücke bei Föhring, etwa eine Stunde unterhalb München, wo die alte Salzstraße über die Isar führte, legte eine neue an der Stelle des heutigen München an, gründete daselbst eine Salzhalle, eine Zoll-, später auch eine Münzstätte, und umgab die Siedlung mit Mauer und Graben ums Jahr 1158. Zwar verklagte Bischof Otto von Freising den Welfenherzog beim Kaiser Friedrich Barbarossa; aber damals stand Heinrich bei diesem noch in hoher Gunst, und des Bischofs Klage blieb erfolglos. Zu größerer Bedeutung gelangte München, als nach der Teilung Bayerns in Ober- und Niederbayern (1255) Ludwig der Strenge seinen Sitz dorthin verlegte. Kaiser Ludwig der Bayer**) war der Stadt wegen der Treue, die ihre Bürger ihm erwiesen, besonders zugethan und bestrebt, sie groß und reich zu machen. Auch alle späteren Herrscher trugen zu ihrer Erweiterung und Verschönerung bei, und so ist sie stetig gewachsen bis auf den heutigen Tag. Ein Münchener aus dem vorigen Jahrhunderte würde seine Vaterstadt kaum wieder erkennen. Wo sonst Wälle und Gräben und düstere Festungsmauern die Stadt einengten, da erfreuen uns große freie Plätze mit schönen Anlagen; wo ehedem eine öde, mit magerm Grase und Ginster bewachsene Heide sich hinzog, breiten sich geräumige, luftige Straßen aus, erheben sich prachtvolle Thore, glänzende Paläste majestätische Tempel. Die freien Plätze sind mit ehernen Standbildern geschmückt, den bedeutenden Regenten, Kriegs- helden, Staatsmännern und Gelehrten gewidmet, die in ver- schiedenen Jahrhunderten in Bayern gewirkt haben. *) Starb 1158. **) Starb 1347.

4. Realienbuch - S. 169

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
14?. Dle Obcrpfalz. 169 steinsarten, aus welchen das Fichtelgebirge besteht, sind der Granit und Basalt ob des großen Nutzens, den sie dnrch ihre Verwendung zu Werk- und Bausteinen der verschiedensten Art gewähren, von besonderer Bedeutung. Während der Granit die Hauptkämme und Erhebungen des Fichtelgebirges bildet, sindet sich der Basalt in einteilten isolierten kegel- förmigen Kuppen. Unter diesen sind der rauhe Kulm und der vom Fichtelgebirg als südlichster Vorposten vorgeschobene Parkstein — letzterer besonders wegen seiner mächtig zutage tretenden Basaltsüulen — sehr merkwürdig und sehenswert. Eine Folge der Basaltbildungen ist das häufige Vorkommen eisenhaltiger Säuerlinge. Der eine derselben hat die Ent- stehung des vielbesuchten Ottobades bei Wiesau hervor- gerufen; ein anderer in Kondrau bei Waldsassen liefert ein sehr beliebtes, weitversendetes Mineralwasser. Der Böhmerwald sendet von der oberpfälzisch-böh- mischen Grenze, und zwar vom hohen Düllen (930 m) bei Neualbenreuth bis zum hohen Bogen bei Furth, den Südwest- abhang seiner Hanptlängenkette als „Oberpfälzerwald" bis gegen die Nab. Die zwischen Regen und Donau bis gegen Regensbnrg und die plötzliche südliche Umbiegung des Regens sich erstreckenden Ausläufer heißen das „Regengebirge". Von den höchsten Punkten des Böhmerwaldes: Arber, Rachel, Lusen, Ossa, Dreisesselberg, welche eine Höhe von nahezu 1500 na erreichen, erhebt sich keiner auf oberpfälzi- schem Boden; dieselben gehören der in Niederbahern gelegenen, „der bayerische Wald" oder kurz „der Wald" genannten ansehnlicheren Südhälfte des Gebirges an. Die bedeutenderen Erhebungen des Oberpfälzerwaldes sind der Aschberg bei Mähring (816 m), der Haidstein bei Cham (802 m), der Schneeberg bei Schönsee (921 na), im Regengebirge Brenn- berg (667 na) und der Jugendberg bei Nittenau (653 na hoch). Anteil aber besitzt die Oberpfalz an den ausgedehnten Forsten des Waldgebirges, dessen Holzreichtum bekannt ist und von keinem Gebirge Deutschlands erreicht wird. In Urwaldpracht und Größe tritt uns hier noch der Wald ent- gegen. Von vergangenen Jahrhunderten können die pfeil- geraden tadellosen Riesen-Stämme in demselben erzählen. Als Königin des Bergforstes herrscht ' die Tanne, manch- mal die halbe Höhe des Straßburger Münsterturmes, 50 — 60 na erreichend. Der zweite Hauptbanm ist die Fichte, der Tanne wenig nachstehend. Als dritter gesellt sich eben- Lesebuch f. ob. Kl d. Volksschulen d. Oberpfalz.ii. 8

5. Realienbuch - S. 170

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
170 147. Die Obcrpfalz. bärtig die Buche hinzu, ihren Wipfel 30 —40 m hoch in die Lüfte streckend. Die Birke säumt am Fuße der Berge mit Hellem Grün den dunklen Mantel des Nadelwaldes. Je weiter nach Westen, desto mehr herrscht die Föhre, desto häufiger bildet sie magere Waldstrecken. Seit zwei Jahrzehnten ungefähr ist von Westen und Süden dem Dampfroß der eiserne Weg in den „Wald" gebahnt worden. Seitdem arbeitet dort die Axt und die Dampfsäge mit hundert- facher Kraft in den mächtigen Waldbeständen und öffnet Lücke an Lücke in denselben. Aber der Reichtum des Waldes ist erschlossen und fließt, wenn auch die Baumschätze gefällt und zerschnitten in alle Welt gehen, als Arbeitslohn und Verdienst in viele tausende flerßiger arbeitsamer Hände. Einen gar freundlichen Gegensatz zu dem Erust der dunklen Bergwülder bildet die Thallandschaft am Fuße der- selben mit dem lichten freundlichen Grün der Birke, der Ruhe der Wiesen und der sie still durchziehenden Flüsse und Bäche, mit dem bunten Farbenspiel der Felder in den verschiedenen Jahreszeiten. Die landschaftliche Schönheit des „Waldes", zwischen ernsten großartigen Bergbildern und freundlichen Thalszenen wechselnd, macht denselben zum Zielpunkte vieler Wanderfahrten, deren Annehmlichkeiten dem Wanderer durch freundliche Aufnahme und gute Bewirtung erhöht werden. Die dritte Gebirgserhebung in der Oberpfalz, das Birg land, ist ein Stück des fränkischen Jura und erstreckt sich fast die ganze Westgrenze des Kreises entlang bis an die Vils und die Nab. Das Birgland steht dem Fichtel- gebirg an Größe, Waldreichtnm und namentlich Wassersülle nach, so daß manche Gegenden desselben, namentlich die Hochfläche um Hemau, an Wasserarmut leiden. Doch besitzt es infolge seines mineralischen Hauptbestandteiles, des Dolomit- kalkes, in seinen tiefeingeschnittenen engen Thälern Felspartien von malerischer Schönheit in Fülle und interessante Höhlen- bildungen. Von diesen verdient die „Tropfsteinhöhle bei Krottensee", die größte und schönste derselben, vor allen besondere Erwähnung. Vom Südfuß des Fichtelgebirges, westlich vom Birg- land, östlich von dem Oberpfälzerwald begrenzt, zieht sich zu beiden Seiten der Nab entlang bis gegen Regensburg die „ob er pfälzische Hochebene", ein wellenförmiges Hügelland mit Erhebungen von 300 bis 500 m Höhe. Sie besteht hauptsächlich aus zwei großen Thalkesseln der Nab.

6. Realienbuch - S. 250

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
250 187. Afrika. „Gosen". Aus dem Alpenlande von Abessinien nimmt der Nil den blauen Nil auf. Während der Nil nordwärts fließt, schlagen der Sene- gal, der Gambia und Kongo die Richtung von Ost nach West ein. Der Niger beschreibt zuerst einen weiten Bogen von West nach Ost, wendet sich dann nach Süden und ergießt sich in das atlantische Meer. Der Zambese mit östlichem Laufe mündet in den indischen Ozean. In Afrika grenzen Tod und Leben, unfruchtbares Wüstenland und der iippigste Pflanzenwnchs oft an einander. Die Oasen der Wüste sind äußerst fruchtbar. Regel- mäßige Reihen von Dattelpalmen beschatten die niedrigeren Aprikosen-, Pfirsich- und Granatbäume. Die dazwischen befindlichen Lücken sind mit Getreide- und Banmwollen- feldern bedeckt. An den Abhängen und in den Thälern des Atlas bilden Kastanien, immergrüne Eichen, Lorbeer- bäume und Zwergpalmen ganze Wälder; der Ölbaum und die Dattelpalme werden angepflanzt und gedeihen vortrefflich; lachende Mais- und Weizenfelder ergötzen das Auge. In Ägypten wird viel Getreide, Baumwolle und Indigo gebaut. In einem großen Teile Mittelafrikas wächst der Kaffebaum wild. Dort kommt auch der berühmte Affenbrotbaum vor, der ein Alter von 5 — 6000 Jahren erreichen soll. Im nördlichen Afrika findet man Löwen und gestreifte Hyänen, am Atlas wilde Schafe und Antilopen, in Sudan Kamele und Affen, Elefanten, Nashörner und Flußpferde, in Habesch die Giraffe und das Gnu (halb Rind, halb Pferdgestalt), in der Sahara den Strauß, den größten der setzt lebenden Vögel. Afrika ist auch die Heimat der Ter- miten, einer merkwürdigen Art von Ameisen. Die Einwohner von Afrika gehören verschiedenen Menschenrassen an. Unter diesen ist auch die Negerrasse stark vertreten. Mindestens 12 Millionen Neger wurden in den letzten 150 Jahren nach Amerika verkauft. Afrika hat keinen mächtigen Staat. Im Nordwesten liegt das Kaisertum Marokko mit der gleichnamigen Haupt- stadt; im Norden das den Franzosen gehörige Algier (Aldschtr). Tunis, Tripolis und Ägypten, ebenfalls irrt Norden, sind türkische Schutzstaaten. Ägypten mit den Hauptstädten Kairo und Alex an d ri a ist „ein Geschenk des Nils". Dieser gewaltige Strom verwandelt alljährlich regelmäßig vom Juli bis zum September das Land in einen

7. Realienbuch - S. 26

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
26 15. Moose und Pilze. Wenn man von den bemoosten Zweigen einer alten Tanne spricht, so verwechselt man häufig Moose und Flechten mit einander. Das sogenannre isländische Moos, welches man in unserem Fichtelgebirge findet, und welches im hohen Norden den Renntieren zur Nahrung dient, ist ebenfalls kein Moos, sondern eine Flechte. Da man auch auf dem Erdboden, wie auf Bäumen und Steinen solche Flechten findet, so unterscheidet man Erd-, Stein- und Baumflechten. Die ganze große Klasse der Flechten bedarf zum Gedeihen der Feuchtigkeit der Luft, und zwar fast bloß dieser. Deshalb siedeln sich die Flechten an den dicken Stämmen unserer Wald- bäume vorzugsweise auf der Westseite an. Man findet sehr oft diese Seite ganz mit Flechten und Moosen bedeckt und ans der entgegengesetzten Seite kaum eine Spur davon. So dienen die geringen .Flechten Wanderern, die sich im Walde verirrt haben, dazu, sich zurecht zu finden. 25. Moose und Pilze. Wenn du ans dem Schindel- oder Ziegeldache eines Hauses da und dort ein frischgrünes Polsterchen erblickst, dann hast du ein Moos vor dir, freilich nur eine Art der Moose, deren es 500 bis 60o gibt. Ein solches Moospolsterchen besteht aus vielen einzelnen Pflänzchen, die schon viel vollkommener sind, als die oft mit ihnen verwechselten Flechten. An jedem Pflänzchen kannst du einen Stengel und zierliche Blätter unterscheiden. Zu seiner Zeit, oft mitten im Winter, kommen zwischen den einzelnen Pflänzchen oft rot gefärbte Stielchen hervor, die mit einer zierlichen Kapsel endigen. Das sind die Moosfrüchte. Wenn ich dir das Innere eines solchen.früchtchens unter einem Vergrößerungsglas zeigen konnte, so würdest du staunen, wie wunderbar schön es gebaut ist. Solltest du aber glauben, daß die Moose bloß auf Dächern vorkomnien, so würdest du irren. An den Rinden der Bäume, aus Mauern und Felsen, besonders aber ans dem feuchten Waldboden findet man Moose verschiedener Art. Oft ist eine große Strecke des Waldbodens mit einem dichten Moospolster bedeckt. Über den Nutzen der Moose wissen viele Menschen nicht mehr, als daß man mit ihnen im Winter die Fenster, die nicht genau schließen, verstopft und daß sie dem Landmanne als Biehstren dienen. Das ist aber ihr geringster Nutzen. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sagen, daß von den Moosen zum großen Teil die Fruchtbarkeit einer Gegend ab-

8. Realienbuch - S. 45

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
40. Der Hausvater und die Birke. 45 Die Eiche ist viel größer und stärker als die Birke. Ihr Stamm wird manchmal so dick, daß ihn mehrere Männer kanm umfassen können. Die Blätter sind am Rande schön gebuchtet und zwischen denselben hängen die Eicheln, welche in kleinen Näpfchen sitzen. Die Rinde ist dick und hat bei den alten, starken Eichen viele und tiefe Risse. Aber woher kommen die hübschen, runden Äpfel aus den Blättern? Merke! Kleine Gallwespen laufen auf den Blättern umher und bohren mit ihrem feinen Stachel ein Loch hinein. Ein winziges Ei kommt dann ins grüne Blatt; der Saft strömt hinzu, und ein runder Gallapfel bildet sich. In ihm lebt das Würmchen, das aus den Eiern kriecht. Es bohrt sich durch den noch weichen Apfel hindurch, nachdem es wieder eine Gallwespe geworden ist. Die Eiche ist erst nach 200 Jahren ganz ausgewachsen und wird über 500 Jahre alt. Wir ruhen im Schatten derselben Eiche, unter welcher schon unsere Voreltern gern geweilt haben. Sie überlebt viele Menschengeschlechter. Endlich aber zerschmettert auch sie ein Blitzstrahl, oder ein heftiger Sturm bricht sie um, wenn sie nicht schon vorher vom Menschen gefällt worden ist. Auch die Buche ist ein stattlicher Waldbaum. Sie wird nicht so stark wie eine Eiche; aber auch über ihrem Stamme wölben sich die breiten Aste zu einem dicken Laub- dache. Daher ist es in einem Buchenwalde gar anmutig. Die Buche trägt Nüsse, welche dreieckig sind und in festen Kapseln stecken. Aus den Buchennüssen preßt man gutes Speiseöl. Die Birke, Eiche und Buche sind Laubbäume. 40. Der Hausvater und die Birke. 1. „Dich pflanz’ ich ein zu des Hauses Zier; Nun sprich, o Birke, was schenkst du mir?“ „Ich schenke dir einen grünen Strauss; Den trägt zur Maienlust dein Haus.“ 2. „Der grüne Strauss gefällt mir sehr; Doch Birke, was schenkst du mir noch mehr?“ „Ich schenke dir eine schwanke Rute, Die deinen Kindern kommt zu gute.“ Z. „Die schwanke Rute gefällt mir sehr; Doch Birke, was schenkst du mir noch mehr?“ „Ich schenke dir einen Besen rauh; Den führt mit Fleiss im Haus die Frau.“

9. Realienbuch - S. 150

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
150 139. Der Lotse. — 140. Der Kreislauf des Wassers. Ich hab' die See befahren; Meerkön'ge sah ich thronen; Mit schwarzen und blonden Haaren Sah ich die Nationen. Isländisch' Moos im Norden Grüßt' ich auf Felsenspalten; Mit Palmen auf südlichen Borden Hab' Zwiesprach ich gehalten. Doch nach dem Heimatbergc Zieht mich ein starker Zug, Wo ich ins Reich der Zwerge Die haarigen Wurzeln schlug. O stilles Leben im Walde, O grüne Einsamkeit, O blumenreiche Halde, Wie weit seid ihr, wie weit!" 139. Der Lotse. „Siehst du die Brigg dort auf den Wellen? Sie steuert falsch, sie treibt herein Und muss am Vorgebirg zerschellen, Lenkt sie nicht augenblicklich ein. Ich muss hinaus, dass ich sie leite!“ — „ Gehst du ins offne Wasser vor, So legt dein Boot sich auf die Seite Und richtet nimmer sich empor.“ — „ Allein ich sinke nicht vergebens, Wenn sie mein letzter Bus belehrt; Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens Ist wohl ein altes Leben wert. Gib mir das Sprachrohr! Schifflein, eile! Es ist die letzte, höchste Not.“ — Vor fliegendem Sturme, gleich dem Pfeile, Hin durch die Schären eilt das Boot. Jetzt schiefst es aus dem Klippenrande. „Enks müsst ihr steuern!“ hallt ein Schrei. Kieloben treibt das Boot zu Landje, Und sicher fährt die Brigg vorbei. 140. Der Kreislauf des Wassers. „Alle Ströme gehen dem Meere zu," sagt die heilige Schrift; „zur Stätte, von dannen sie gegangen, kehren sie zurück." Das Wasser auf der Erde ist in einem beständigen Kreisläufe begriffen. In den Meeren der heißen Zone verdunsten durch die große Wärme, welche dort Jahr aus, Jahr ein herrscht, täglich un- geheure Mengen Wassers. Die wässerigen Dünste, welche sich in die Luft erheben, werden von den Winden nach den verschiedenen Himmelsgegenden getragen. Sie verdichten sich zu Wolken und ans diesen fallen Wasser und Schnee auf die Erde herab. Das Wasser, welches die Gewächse zu ihrem Wachstume nicht brauchen, sickert in den Ritzen und Klüften der Berge
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