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1. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 37

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
37 einzelner Berg zu nennen ist, hat eine Höhe von io484 F. und ist durchaus von Lava aufgeführt. Die Ober-fläche dieses Berges wird von unten nach oben in Rücksicht ihrer natürlichen Beschaffenheit in drey Regionen eingetheilt. Die untere heißt die fruchtba- re, und ist sehr gut von 300000 Menschen angebaut. Die zweyte Region, die mittlere oder die waldige, ist mit vielen gewürzhaften Pflanzen und mit großen Wäldern von Eichen - und Kastanienbäumen bedeckt, de- ren einige eine ungeheure Dicke haben. (Ii Castagno di cento cavalli). Die dritte Region, die obere oder Schnee-Region, ist mit Eis, Schnee und Asche be- deckt , weil der Gipfel schon über die Schneegränze hin- ausragt. Das Innere des Berges brennt unaufhörlich, und unter mehreren Ausbrüchen war jener im I. 1693 wegen des damit verbundenen Erdbebens besonders schrecklich, wo 4o Städte und Dörfer und über 93,000 Menschen zu Grunde gierigen. Bey den Ausbrüchen von igoy.und 1811 bildeten sich 12 neue kleinere Krater, welche noch jetzt von Zeit zu Zeit Lava von sich geben. Der letzte Ausbruch war vom 27. May — 3. Juli, 1819. Der Aetna ist schon oft bestiegen worden. Die beste Jahreszeit dazu ist in den Monaten Julius, August und September. Zu einer solchen Reise aber, wobey man sich der Maulthiere bedient, braucht man fast volle zwey Tage, und chat dabey mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Aetna muß als feuerspeyender Berg schon in den ältesten Zeiten bekannt gewesen seyn. Die alten Drch- ter wenigstens erwähnen seiner sehr oft.

2. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 9

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
Die Ebenen liegen gewöhnlich wellenförmig, und sind alle mehr oder weniger nach dem Meere zu abgedacht; völ- lig horizontal sind sie natürlich nur in sehr .kleinen Stellen. §. 12. E i n t h e i l u n g. Man theilt die Ebenen nach ihren Bestandthei- len und nach der Beschasfenheit i hreroberfläche ein 1. ) in Sandwüsten, 2. ) in Steppen, und 3. ) in Haiden. §. 13. Sand wüsten. Sandwüsten sind große Ebenen, die aus gröbe- rem Kiessande, oder feinerem Meersande, von einer Tiefe von 5o bis zu mehreren hundert Fuß, bestehen, und ohne alle Vegetation sind. In jenen Sandwüsten, deren Unterlage Granit ist, sammelt sich das Negenwasser, bildet Quellen, und er- zeugt die sogenannten Oasen, oder einzelne fruchtbare Flachen, wie Inseln, im unabsehbaren Sandmeere. Unter den Sandwüsten der Erde sind die ausgezeich- netsten: 1. ) Die große Sahara ( d. i. Wüste) in Afrika, mit einem Flachen-Inhalte von etwa 50000 □ Meilen, zum Theil mit Hügeln von Flugsand, die mit jedem Win- de Gestalt und Lage ändern. In ihr findet man 20 be- wohnte Oasen. 2. ) Die Sandwüsten in Nubien, unter denen jene zwischen Assuan und Dongola, in welcher man selten ein Gesträuch und kein lebendiges Geschöpf antrifft, wegen ihres Flugsandes eben so fürchterlich ist, als die Sahara.

3. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 11

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
11 Man findet dergleichen 1. ) in Europa: in Polen und Rußland; 2. ) in Asien: die Salz-Steppen in Persien; die kirgisischen Steppen u. a. m. 3. ) in Amerika: die Savannen in Nordamerika: große Flachen mit starkem Grase und einigem Gesträuche bewachsen, und für zahlreiche Heerden wilder Ochsen als Weide dienend. In der Nahe großer Flüsse gehen sie in Sümpfe und Moräste über; die Llanos in Südamerika, sind unabsehbare Ebe- nen mit der üppigsten Vegetation zur Regenzeit, zeigen aber nur entlaubte und verbrannte Baumspitzen zur Zeit der größten Dürre. Solchellanos finden sich bey Varinas, 17000 □ M. groß; bey Caracas; bey Buenos Ayres unter dem Na- men Pampas; u. s. w. §. 15. Haiden. Haiden sind Ebenen, die durch ihren sandigen Boden unfruchtbar sind. In sumpfigen Gegenden erzeu- gen sie den Torf. Hieher gehören: r.) die Lüneburger Haide, zwischen Lüneburg und Eelle; 2.) die Landes in Frankreich von Bordeaur bis Bayonne, längs der Seeküste; u. a. m.

4. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 15

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
15 2. ) das Mittelgebirg, und 3. ) das Hochgebirg. Das Vorgebirg *) ist der niedrigste Theil des Ge- birgs, und besteht aus unbeträchtlichen Erhöhungen und Bergen mit sanften Abhängen. Das Mittelgebirg, welches über dem Vorgebirge liegt, zeichnet sich schon durch bedeutendere Berge und steilere Abhänge aus. Das Hochgebirg endlich, welches sich über das Mittelgebirg erhebt, besteht aus rauhen, nackten und stei- len Zacken und Spitzen, und ist voller Spalten und herab- gestürzter Trümmer. Von dieser allmähligen Erhebung der Berge hängt auch die Beschaffenheit ihrer Oberfläche, und die Fruchtbarkeit ihres Bodens ab. Das Vorgebirg besteht meistens noch aus fruchtba- rem Boden; dagegen wird auf dem Mittelgebirge der Pflanzenwuchs schon dürftiger, indem die eigentlichen Bäume verkrüppeln. Doch findet man hier nähr; und gewürzhafte Pflanzen, welche die köstlichsten Viehweiden bilden. Auf dem Hochgebirge aber findet man ausser eini- gen Moosen und Flechten keine weiteren Spuren von Vegetation, und die höchsten Punkte find mit ewigem Schnee und Eise bedeckt. S. 21. Thaler. i.) Die langgestreckten Vertiefungen, durch welche nicht nur einzelne Berge, sondern auch ganze Gebirge und Bergketten von einander geschieden werden, nennt man Thäler. *) Die Bedeutung dieses Wortes hier ist von der.im §, 7 ange- sehenen verschieden.

5. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 84

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
84 5. 78. Eintheilungen. I. ) Nach §. 77 kann man die Seen eintheilen 1) in Seen, welche sichtbaren Zufluß und Abfluß haben. Von dieser Art sind die meisten Seen. 2) In Seen, welche sichtbaren Zufluß, aber keinen sichtbaren Abfluß haben. Diese verlieren das zufließende Wasser theils durch Ausdünstung, theils durch Eindringen ins angranzende Erdreich. 5) In Seen, welche sichtbaren Abfluß, aber keinen sichtbaren Zufluß haben. Ii. Nach der Beschaffenheit ihres Wassers theilt man die Seen auch 1) in Süßwasserseen und 2) in Salzseen ein. Letztere, von denen man viel Salz gewinnt, findet man vorzüglich in den Steppen Rußlands, Persien, u. s. w. Das Salz, welches sie enthalten, ist nicht von einer- ley Art, bey einigen Kochsalz, bey andern Bittersalz. Im Sommer wo die Ausdünstung größer ist, ist nicht selten die ganze Oberflache solcher Seen mit einer dicken Salzkruste überzogen, welche oft so stark wird, daß man daraus gehen kann. §. 79. Tiefe. Die Tiefe der Seen ist verschieden, und steht ge- wöhnlich mit ihrem Umfange im geraden Verhältnisse. Hievon machen jedoch die Gebirgsseen eine Ausnahme.

6. Theil 2 - S. 81

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
81 Punkt bei Laiidhandels und der russischen Industrie; seit dem Brandt im Jahre 1812 ist es schöner, als cs vorhin war, wieder aus der Asche gestiegen und hat jetzt 370,000 Einwohner. Petersburg an der Newa, mit 495,000 Einwohnern, ist der Mittelpunkt des Seehandcls und die Residenzstadt des Kaisers. Von der Scescite aus wird cs durch die uneinnehmbare Festung Kronstadt geschützt. Das einstige große Königreich Polen mit der Hauptstadt Warschau, links an der Weichsel (160,000 Einwohner), ist nur noch eine Provinz Rußlands. Rußland ist nicht blos eine europäische Großmacht, cs ist ein Weltreich. Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert, denn auf den 15,000 Q.-M. dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7 Millionen Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und bekennen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutschland und begreift in sich außer dem zu Deutschland gehörenden Holstein und Lauen- burg, noch das mit Holstein verbundene Schleswig, ferner die große Halb- insel Jüttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröertnseln und Island. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. Alle Schiffe, welche durch die drei Meerengen, den großen und kleinen Belt und den Sund, fahren, sind dem Könige von Dänemark zinsbar, und dieser Schiffe sind nicht wenige, denn auf keinem andern Wege kann man aus der Nordsee in die Ostsee gelangen. Die Haupt- und Residenzstadt von Dänemark ist Kopenhagen mit 130,000 Einwohnern. y Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige vereinigt, der in S tockholm residirt, umfassen die eigentliche skandinavische Halb- insel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Laste des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstcnstrecken an der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird sehr sorgfältig Land- wirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht getrieben, ja einige der südlichen, durch hohe Gebirge geschuhten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Winter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Luft dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler entweder ans Seen von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen gleichen, auögezackt. Wenn man.zum Nord-Cap hinauf steigt, sieht, man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeß- liche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenwälder, die dem Lapp- länder und seinem Rennthter einen Wtnteraufenthalt darbieten, und die Birke, die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pstmuenleben ffill. Die' bebaute Ebene des Nordens, in große Pachthöfe getheilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Feldstein-Mauern, die mit Rasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben um- wogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise sicht man auf einem öden, oft bäum- und gartenloscn Flecke, viereckige Gebäude. Alles, was die Schul- und Lesebuch. Ii. Theil. 0

7. Theil 2 - S. 87

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
87 wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nord- asien (Nordsibirien) eine unwirthbare, rauhe, traurige Wildntß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist, und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Himalaya hat 27,000 Fuß hohe Berge) und ungeheuer großen Sand- wüsten und Steppen besteht: bringt Südasien nicht blos alle Produkte Europas hervor, von denen viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt worden sind, sondern liefert überhaupt alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne und undurchdringliche Wal- dungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Kokos- und Sago- palme, der Brodbaum, der Zimiuet-, Muskat- und Gewürznelkenbaum, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reis, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arznei- kräuter und Färbestoffe, z. B. der Indigo, welcher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. Außer den gewöhnlichen Produkten des Mineralreichs, woran Asien sehr reich ist, liefert Indien den Diamant, den härtesten, durchsichtigsten und theuersten Edelstein, sowie im Ural und in andern nördlichen Gebirgen Pla- tina auch Silber und den Magnetstein. Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Thierwclt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europas, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdtheilen eigenthümlich sind. Da weiden in den fruchtaren Ebenen Ostindiens die riesigen Elephanten; in Wäldern wie in dem hohen 'Schilfe der Flüsse lauern Tiger und andere Raubthiere auf ihre Beute; in den großen Strömen haust das ungeheure Krokodil; in den Waldungen halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Tbiercn und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Brillen- schlange und die zwar nicht giftige, 40 bis 50 Fuß lange und mannsdicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hasche verschlingt. Affen und die mit dem herrlichsten Gefieder geschmückten Vogel, unter denen der Paradiesvogel der schönste ist, haben ihre Wohnungen in den Zweigen der Bäume und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde und todt; doch werden dieselben von Kaufleuten in so- genannten Karawanen mit Kameelen durchzogen, welche die unentbehrlichsten Hausthiere tu diesen öden Räumen sind, und von den Eingeborneu selbst die „Schiffe der Wüste" genannt werden. Die Steppen werden nur zur Zeit des Frühlings und während des Pflanzenwuchses von Thieren belebt Da erblickt man. auf deu Hochflächen wilde Esel, mutbiger und großer als unsere zahmen, schnellfüßige Gazellen und starke Büffel. In den wilden Hochge- birgen lebt das Moschusthter, welches sonst nirgends auf der Erde gefun- den wird. In Asien wohnen, nach übrigens nicht ganz sichern Angaben, etwa 750 Millionen Menschen. Dieselben sind theils wilde Völker, welche von der Jagd und vom Fischfang leben und meist in Nordasien (Sibirien) vor- kommen, theils Nomaden oder Hirtenvölker, die einfache, patriarchalische Sitten haben, meist in Mittelasien; theils gesittete Völker, welche Staaten bilden, Ackerbau, Gewerbe und Handel treiben und also auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. Wie merkwürdig ist Asien! Es ist die Wiege des Menschengeschlechts. Von hier ans ist Europa bevölkert, von hier aus ist die Bildung durch Religion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der drei Hauptreligionen: der jüdischen, christlichen und muhamedanischen. Hier

8. Theil 2 - S. 90

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
90 Afrika. Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schreck- lichen Sandwüsten, von denen viele noch keines Europäers Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See, mit dem Kompasse reisen muß, wenn mau sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solche Wüsten gibt es in Afrika mehrere, und manche sind von ungeheurem Umfange. Die größte von ihnen, ja die größte Wüste der Erde, ist die Sahara in Nord- afrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl % von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtbeils ausmacht. Biele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich genmltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel der Erde und dreimal so groß als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Qnadratmeilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa 266 Millionen Menschen woh- nen, schätzt man in dem dreimal größeren Afrika ihre Zahl nur auf 150 Millionen. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nickt genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilwcise viel besser ange- baut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. Und wer sind die Bewohner von Afrika? Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren»; weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hot- tentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher von den Europäern als Wesen von ge- ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, mit denen man Handel treiben könne, wie mit anderem Vieh, und die man auch ebenso mißhandeln dürfe; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind ver- ständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich wie der unsere zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Füller, und ein Astronom, Namens Bamacker, waren Neger. Die Afrikaner beschäftigen sich weniger mit dem Ackerbau. Bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Sie lieben das No- madenleben. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. In den afrikanischen Wüsten gibt es mitunter herrliche, fruchtbare Landstriche, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung, die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsame», dock meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sandmeere nennt man Oasen. Viele derselben sind auch bewohnt; Dattelpalmen, die in Menge darauf wachsen, verschönern sie. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs in Afrika sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Mohrenhirse, Hülscnfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,

9. Theil 2 - S. 183

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
183 auch durch die Wurzeln) etnsaugen, ist Kohlensäure, also die Luft, welche Menschen und Thiere cmsathmen als für sie unbrauchbare, ja schäd- liche Luft; denn in größerer Menge wieder eingeathmet ist sie Menschen und Thieren tvdtlich. So reinigen also die Blätter der Pflanzen die Luft von den uns schädlichen Bestandtheilen, und erzeugen die zu unserm Leben unent- behrliche Luftart. Und gerade die Wasser- und Sumpf-Pflanzen, überhaupt diejenigen, die an Orten wachsen, wo die Luft am ersten verdorben wird, erzeugen den meisten Sauerstoff, z. B. die breiten Blätter der gelben Wasser- rose, die Blätter des Weidenbaumes re. Wenn man im Sommer, bet glühender Sonnenhitze, in grünen Laub- wäldern wandelt, so ist einem ganz besonders behaglich zu Muthe. Worin mag has nun wohl seinen Grund haben? Die Blüthen. Sehr mannig- faltig sind die Farben der Blüthen. Weiß, Roth, Blau, Gelb und Violett sind in pielfachen Abstufungen am häufigsten; seltener kommen braune und grüne, noch seltener, fast gär nicht, graue und schwarze Blüthen vor. Soll ich vom Athem der Blumen reden, welcher die Lüfte des Früh- lings und Sommers mit balsamischen Gerüchen füllt? Diese merkwürdigen Ausathmungen der Blumen gehören gewiß zu den Wundern Gottes. Denn was ist das, das unsere Nerven auf eine so angenehme Weise reirt? Woher haben die Blüthen diesen Duft empfangen, denn keine menschliche Zunge bezeichnen kann? Woher hat ihn die herrliche Rose, das heimliche Veilchen, die edle Nelke? Zerstöret sie nur, und ihr findet nichts als Fasern, Wasser und wenig ölige Theile. Was war ihre Nahrung, aus der sie die balsami- schen Gerüche bereiteten? — Wasser und Luftthcilchen. Doch wie die Biene aus dem Staube der Blüthen zähes Wachs und süßen Honig zu verfer- tigen weiß, so die Blumen aus Wasser und Lnftthetlchen den Duft, welcher uns erfreut, tmb den wir vergebens mit aller Kunst im Wasser und in der Luft suchen. E i n t h e i l u n g. Dle Pflanzen haben Organe zur Ernährung und Fortpflanzung, keine willkürliche Bewegung und keine Empfindung. Der Saft ist den Pflanzen, was daö Blut den Thieren ist. A. Palmen, sind baumähnlich, manche über 200' hoch, meist ohne Arste und Zweige, Krone von Blättern, die meist herabhängen und bei manchen über 10^lang sind; nutzbar durch Holz, Mark, Bast, Saft, Blätter und Früchte; sind fast nur in der heißen Zone: Kokus«, Dattel-, Sago-, Wcinpalmc rc. B. Bäume und Sträucher. (Bäume haben 'einen einzigen holzigen Stamm, der sich oben in Beste und Zweige theilt. — Die Sträucher treiben mehrere dünne Stämme zugleich aus den Wurzeln hervor). u. Besonders nutzbar durch ihr Holz: 1. Nadclbäume: Tanne, Fichte, Kiefer, Lärche, Eeder, Taruö. — 2. Laubbäume: Eiche, Buche, Birke, Esche, Ulme oder Rüster, Erle, Linde, Pappel, Weide, Ahorn, Akazie, Ebenbolz (Ostindien), Mahogontb. (Amerika) Terpenttnb. rc. — b. durch ihre Früchte: 1. Kernobst: Apfelbaum, Birnbaum; — 2. Stein« obst: Kirschbaum, Pflaumcnbaum, Pfirsichbaum und Aprikosenbaum, (alle aus Asien), Mandclbaum (Asien, Afrika, Südcuropa), Ocl- oder Otivcnbaum (Asien, Südeuropa): — 3. Schalenobst: Wallnuß, Haselnuß, Muskatnußbaum,'Kastanienbaum; — 4. mit Beeren: Weinstock, Johannis-, Stachel-, Hkm-, Brombeerstrauch, Nosenstock, Hollunder; — Kaffeebaum, Kakaobaum (Chokolade), Pomeranzen« und Citronenbaum, Feigenbaum, Brodbaum, Pfefferstranch. c. auf andere Weise: Maulbeerbaum, weißer (Blätter Seidenraupenfutter), schwarzer (eßbare Beeren); Gewürznelkenbaum, (getrocknete Blüthrnknospcn); Ztmmtbaum A (Rinde); Lorbeerbaum (Blätter); Theestrauch (Blätter); Baumwollenstrauch. — 0. Kräuter, haben ehren Stengel oder Strunk und dauern meistens nur Ein Jahr.

10. Theil 2 - S. 186

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
186 wurde natürlich auch das Harz mit verzehrt werden. Es gibt Gegenden, wo sich viele Leute von der Theerbrenneret nähren, die eine den Köhlern ähnliche Lebensart führen. Daß man die jungen Kiefernwälder lichtet, um den besten Stämmen Raum zur Ausbreitung zu verschaffen, hat noch nebenbei den Nutzen, daß dadurch eine Menge Bohnen- und Hopfenstangen gewonnen werden. Das Nadelholz wäcks't meistens ssehr leicht, zum Theil selbst auf un- fruchtbarem Boden. Deßhalb legt man gern die Wälder zuerst mit Kiefern an, und säet hernach in ihren Schatten Eicheln oder Bncheln. Sind diese hinreichend herangewachsen, so wird dann das Nadelholz gefällt, um dem Laubbolze Platz zu machen. Das Laubhol;. Die wichtigsten unserer Waldbäume mit Blättern sind die Eicken, Buchen, Birken, Pappeln. Eschen, Ulmen und andere hochwachsende Bäume. Die Blätter dieser Bäume sind freilich sehr ungleich, sowohl an Große als auch an Gestalt und Farbe. Welch ein Un- terschied zwischen dem schmalen, dicken, dunkelgrünen Blatt einer Weide und dem ausgezackten, dünnen, hellgrünen Eichenblatte! Und so noch bei gar vielen. Aber auch die Stämme, Aeste und Rinden, wie weichen sie von ein- ander ab! Die schlanke Pappel gegen die ästige Bucke, die hohe Eiche gegen die niedrige Weide, die weiße Birke verglichen mit der schwärzlichen Ulme, oder der dottergelben Weide. So steht es auch mit ihrem vorzüglichsten Er- trage, dem Holze. Das feste Holz der Eiche, welches so lange es Saft hat, im Wasser untersinkt, neben dem leichten, aber biegsamen Holze der Weide, das dichte, brennbare Buchenholz neben dem brüchigen, ohne Kohle wegflackern- den der Pappel. Zum Bauen der Häuser und Sckiffc sucht man Eichen, zum Hetzen und zur Gewinnung der Sckmtedekohlen Buchen, zu Achsen, Deichseln und Leitern Eschen oder Birken. Auch der Drechsler und der Küfer, selbst der Besenbindcr liebt Birkenholz, der Korbmacher dagegen zieht die Weiden vor, und die Landleute lassen ihre hell-weißen Tische und Stühle aus Wetdenhvlz verfertigen. Der Nußbaum gibt das schönste und festeste Holz zum Poliren und Einlegen, welches in Deutschland das Mahagoni ver- treten muß und von den Sckreinern theuer bezahlt wird. Betrachtet man die Früchte dieser Bäume, so sind sie von gleicher Man- nigfaltigkeit. Die niedliche E,tchel in ihrem grauen Schüsselchen ist gleichwohl nur ein Futter für Schweine. Wenn Menschen daraus Kaffee bereiten, so geschieht es nicht des Wohlgeschmacks, sondern der Heilsamkeit wegen. Die Büchel (welche von ihrer Gestalt auch Buchecker heißt) in ihrer rauhen Kap- sel verspricht nicht Biel, allein die dreieckigen Samen enthalten unter ihrer lederigen Schale einen nnßartigen Kern, welcher ein sehr brauchbares Oel liefert. Nur ist das Schütteln der hohen Bäume etwas beschwerlich und gefährlich. An die Frucht des Nußbaums reicht sie natürlich nicht hinauf, dieser ist aber kein ursprünglich deutscher Baum. Die Samen der anderen Bäume sind gerade nicht nutzbar, verdienen aber doch von der Jugend näher betrach- tet zu werden. Man wird dann finden, daß diese unbedeutenden Samen- körnlein nicht blos zur Fortpflachung der Pflanze dienen, sondern auch gar manches Thierlein ernähren, das den Menschen Freude macht. So lebt der niedliche Zeisig im Winter nur von dem Samen der Erle und wir würden diesen schönen Vogel in der strengen Jahreszeit entbehren, wenn nicht die Ufer so vieler Bäche und Flüsse Deutschlands mit Erlen bewachsen wären. Auch ist das Erlenholz nicht gerade zu verachten, die Rinde wird zwar von der Eichenrinde übcrtrossen, dient aber gleichwohl dem Gerber zu Lohe, ja den Färbern, zu schwarzer Farbe, in der neuesten Zeit auch zum Verpacken der Cigarren. Daneben lassen sich die Ziegen die jungen klebrigen Erlen-
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