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einzelner Berg zu nennen ist, hat eine Höhe von io484 F.
und ist durchaus von Lava aufgeführt.
Die Ober-fläche dieses Berges wird von unten nach
oben in Rücksicht ihrer natürlichen Beschaffenheit in drey
Regionen eingetheilt. Die untere heißt die fruchtba-
re, und ist sehr gut von 300000 Menschen angebaut.
Die zweyte Region, die mittlere oder die waldige,
ist mit vielen gewürzhaften Pflanzen und mit großen
Wäldern von Eichen - und Kastanienbäumen bedeckt, de-
ren einige eine ungeheure Dicke haben. (Ii Castagno
di cento cavalli). Die dritte Region, die obere oder
Schnee-Region, ist mit Eis, Schnee und Asche be-
deckt , weil der Gipfel schon über die Schneegränze hin-
ausragt.
Das Innere des Berges brennt unaufhörlich, und
unter mehreren Ausbrüchen war jener im I. 1693 wegen
des damit verbundenen Erdbebens besonders schrecklich,
wo 4o Städte und Dörfer und über 93,000 Menschen zu
Grunde gierigen.
Bey den Ausbrüchen von igoy.und 1811 bildeten
sich 12 neue kleinere Krater, welche noch jetzt von Zeit
zu Zeit Lava von sich geben.
Der letzte Ausbruch war vom 27. May — 3. Juli,
1819.
Der Aetna ist schon oft bestiegen worden. Die beste
Jahreszeit dazu ist in den Monaten Julius, August und
September. Zu einer solchen Reise aber, wobey man
sich der Maulthiere bedient, braucht man fast volle zwey
Tage, und chat dabey mit vielen Schwierigkeiten zu
kämpfen.
Der Aetna muß als feuerspeyender Berg schon in
den ältesten Zeiten bekannt gewesen seyn. Die alten Drch-
ter wenigstens erwähnen seiner sehr oft.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Die Ebenen liegen gewöhnlich wellenförmig, und sind
alle mehr oder weniger nach dem Meere zu abgedacht; völ-
lig horizontal sind sie natürlich nur in sehr .kleinen
Stellen.
§. 12.
E i n t h e i l u n g.
Man theilt die Ebenen nach ihren Bestandthei-
len und nach der Beschasfenheit i hreroberfläche ein
1. ) in Sandwüsten,
2. ) in Steppen, und
3. ) in Haiden.
§. 13.
Sand wüsten.
Sandwüsten sind große Ebenen, die aus gröbe-
rem Kiessande, oder feinerem Meersande, von einer Tiefe
von 5o bis zu mehreren hundert Fuß, bestehen, und ohne
alle Vegetation sind.
In jenen Sandwüsten, deren Unterlage Granit ist,
sammelt sich das Negenwasser, bildet Quellen, und er-
zeugt die sogenannten Oasen, oder einzelne fruchtbare
Flachen, wie Inseln, im unabsehbaren Sandmeere.
Unter den Sandwüsten der Erde sind die ausgezeich-
netsten:
1. ) Die große Sahara ( d. i. Wüste) in Afrika,
mit einem Flachen-Inhalte von etwa 50000 □ Meilen,
zum Theil mit Hügeln von Flugsand, die mit jedem Win-
de Gestalt und Lage ändern. In ihr findet man 20 be-
wohnte Oasen.
2. ) Die Sandwüsten in Nubien, unter denen jene
zwischen Assuan und Dongola, in welcher man selten ein
Gesträuch und kein lebendiges Geschöpf antrifft, wegen
ihres Flugsandes eben so fürchterlich ist, als die Sahara.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Haiden Afrika Nubien Assuan Dongola
11
Man findet dergleichen
1. ) in Europa:
in Polen und Rußland;
2. ) in Asien:
die Salz-Steppen in Persien;
die kirgisischen Steppen u. a. m.
3. ) in Amerika:
die Savannen in Nordamerika: große Flachen mit
starkem Grase und einigem Gesträuche bewachsen, und
für zahlreiche Heerden wilder Ochsen als Weide dienend.
In der Nahe großer Flüsse gehen sie in Sümpfe und
Moräste über;
die Llanos in Südamerika, sind unabsehbare Ebe-
nen mit der üppigsten Vegetation zur Regenzeit, zeigen
aber nur entlaubte und verbrannte Baumspitzen zur Zeit
der größten Dürre.
Solchellanos finden sich bey Varinas, 17000 □ M.
groß; bey Caracas; bey Buenos Ayres unter dem Na-
men Pampas; u. s. w.
§. 15.
Haiden.
Haiden sind Ebenen, die durch ihren sandigen
Boden unfruchtbar sind. In sumpfigen Gegenden erzeu-
gen sie den Torf.
Hieher gehören:
r.) die Lüneburger Haide, zwischen Lüneburg
und Eelle;
2.) die Landes in Frankreich von Bordeaur bis
Bayonne, längs der Seeküste; u. a. m.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Polen Asien Persien Amerika Nordamerika Südamerika Caracas Lüneburg Frankreich Bayonne
15
2. ) das Mittelgebirg, und
3. ) das Hochgebirg.
Das Vorgebirg *) ist der niedrigste Theil des Ge-
birgs, und besteht aus unbeträchtlichen Erhöhungen und
Bergen mit sanften Abhängen.
Das Mittelgebirg, welches über dem Vorgebirge
liegt, zeichnet sich schon durch bedeutendere Berge und
steilere Abhänge aus.
Das Hochgebirg endlich, welches sich über das
Mittelgebirg erhebt, besteht aus rauhen, nackten und stei-
len Zacken und Spitzen, und ist voller Spalten und herab-
gestürzter Trümmer.
Von dieser allmähligen Erhebung der Berge hängt
auch die Beschaffenheit ihrer Oberfläche, und
die Fruchtbarkeit ihres Bodens ab.
Das Vorgebirg besteht meistens noch aus fruchtba-
rem Boden; dagegen wird auf dem Mittelgebirge der
Pflanzenwuchs schon dürftiger, indem die eigentlichen
Bäume verkrüppeln. Doch findet man hier nähr; und
gewürzhafte Pflanzen, welche die köstlichsten Viehweiden
bilden. Auf dem Hochgebirge aber findet man ausser eini-
gen Moosen und Flechten keine weiteren Spuren von
Vegetation, und die höchsten Punkte find mit ewigem
Schnee und Eise bedeckt.
S. 21.
Thaler.
i.) Die langgestreckten Vertiefungen, durch welche
nicht nur einzelne Berge, sondern auch ganze Gebirge
und Bergketten von einander geschieden werden, nennt
man Thäler.
*) Die Bedeutung dieses Wortes hier ist von der.im §, 7 ange-
sehenen verschieden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
84
5. 78.
Eintheilungen.
I. ) Nach §. 77 kann man die Seen eintheilen
1) in Seen, welche sichtbaren Zufluß und
Abfluß haben.
Von dieser Art sind die meisten Seen.
2) In Seen, welche sichtbaren Zufluß, aber
keinen sichtbaren Abfluß haben.
Diese verlieren das zufließende Wasser theils durch
Ausdünstung, theils durch Eindringen ins angranzende
Erdreich.
5) In Seen, welche sichtbaren Abfluß,
aber keinen sichtbaren Zufluß haben.
Ii. Nach der Beschaffenheit ihres Wassers theilt man
die Seen auch
1) in Süßwasserseen und
2) in Salzseen ein.
Letztere, von denen man viel Salz gewinnt, findet
man vorzüglich in den Steppen Rußlands, Persien,
u. s. w.
Das Salz, welches sie enthalten, ist nicht von einer-
ley Art, bey einigen Kochsalz, bey andern Bittersalz.
Im Sommer wo die Ausdünstung größer ist, ist nicht
selten die ganze Oberflache solcher Seen mit einer dicken
Salzkruste überzogen, welche oft so stark wird, daß man
daraus gehen kann.
§. 79.
Tiefe.
Die Tiefe der Seen ist verschieden, und steht ge-
wöhnlich mit ihrem Umfange im geraden Verhältnisse.
Hievon machen jedoch die Gebirgsseen eine Ausnahme.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
81
Punkt bei Laiidhandels und der russischen Industrie; seit dem Brandt im Jahre 1812 ist es
schöner, als cs vorhin war, wieder aus der Asche gestiegen und hat jetzt 370,000 Einwohner.
Petersburg an der Newa, mit 495,000 Einwohnern, ist der Mittelpunkt des Seehandcls
und die Residenzstadt des Kaisers. Von der Scescite aus wird cs durch die uneinnehmbare
Festung Kronstadt geschützt.
Das einstige große Königreich Polen mit der Hauptstadt Warschau, links an der
Weichsel (160,000 Einwohner), ist nur noch eine Provinz Rußlands. Rußland ist nicht
blos eine europäische Großmacht, cs ist ein Weltreich.
Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen.
Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe-
den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert, denn auf den 15,000
Q.-M. dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7 Millionen Menschen.
Diese sind germanischer Abstammung und bekennen sich zur evangelischen
Religion.
Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutschland
und begreift in sich außer dem zu Deutschland gehörenden Holstein und Lauen-
burg, noch das mit Holstein verbundene Schleswig, ferner die große Halb-
insel Jüttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröertnseln und
Island. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden
fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. Alle Schiffe, welche durch die
drei Meerengen, den großen und kleinen Belt und den Sund, fahren,
sind dem Könige von Dänemark zinsbar, und dieser Schiffe sind nicht wenige,
denn auf keinem andern Wege kann man aus der Nordsee in die Ostsee
gelangen. Die Haupt- und Residenzstadt von Dänemark ist Kopenhagen
mit 130,000 Einwohnern. y
Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige vereinigt,
der in S tockholm residirt, umfassen die eigentliche skandinavische Halb-
insel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Laste des Landes
machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile
des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstcnstrecken an
der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird sehr sorgfältig Land-
wirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht getrieben, ja einige der südlichen,
durch hohe Gebirge geschuhten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen
selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der
Winter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die
Luft dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte
der Thäler entweder ans Seen von süßem Wasser, oder diese Seen machen
einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier
auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen
gleichen, auögezackt. Wenn man.zum Nord-Cap hinauf steigt, sieht, man
die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeß-
liche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenwälder, die dem Lapp-
länder und seinem Rennthter einen Wtnteraufenthalt darbieten, und die
Birke, die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich
der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pstmuenleben ffill.
Die' bebaute Ebene des Nordens, in große Pachthöfe getheilt, zeigen
überall eine hohe Umzäunung von Feldstein-Mauern, die mit Rasen bedeckt
und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben um-
wogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise sicht man auf einem
öden, oft bäum- und gartenloscn Flecke, viereckige Gebäude. Alles, was die
Schul- und Lesebuch. Ii. Theil. 0
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Kronstadt Warschau Schweden Norwegen Norwegen Deutschland Deutschland Holstein Holstein Island Dänemark Nordsee Ostsee Dänemark Kopenhagen Schweden Norwegen Schweden Norwegen Norwegen Nord-Cap
87
wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nord-
asien (Nordsibirien) eine unwirthbare, rauhe, traurige Wildntß bildet, welche
eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist, und nur spärlich Gras und
Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen
(der Himalaya hat 27,000 Fuß hohe Berge) und ungeheuer großen Sand-
wüsten und Steppen besteht: bringt Südasien nicht blos alle Produkte
Europas hervor, von denen viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil
verpflanzt worden sind, sondern liefert überhaupt alles, was des Menschen
Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne und undurchdringliche Wal-
dungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Kokos- und Sago-
palme, der Brodbaum, der Zimiuet-, Muskat- und Gewürznelkenbaum,
Pfeffer, Ebenholzbäume, Reis, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arznei-
kräuter und Färbestoffe, z. B. der Indigo, welcher aus den Blättern der in
Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird.
Außer den gewöhnlichen Produkten des Mineralreichs, woran Asien sehr
reich ist, liefert Indien den Diamant, den härtesten, durchsichtigsten und
theuersten Edelstein, sowie im Ural und in andern nördlichen Gebirgen Pla-
tina auch Silber und den Magnetstein.
Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Thierwclt in Asien eine größere
Mannigfaltigkeit als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren
Europas, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche
den heißen Erdtheilen eigenthümlich sind. Da weiden in den fruchtaren
Ebenen Ostindiens die riesigen Elephanten; in Wäldern wie in dem hohen
'Schilfe der Flüsse lauern Tiger und andere Raubthiere auf ihre Beute; in
den großen Strömen haust das ungeheure Krokodil; in den Waldungen
halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige
Stärke Tbiercn und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Brillen-
schlange und die zwar nicht giftige, 40 bis 50 Fuß lange und mannsdicke
Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hasche verschlingt.
Affen und die mit dem herrlichsten Gefieder geschmückten Vogel, unter denen
der Paradiesvogel der schönste ist, haben ihre Wohnungen in den Zweigen
der Bäume und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den
Wüsten ist Alles öde und todt; doch werden dieselben von Kaufleuten in so-
genannten Karawanen mit Kameelen durchzogen, welche die unentbehrlichsten
Hausthiere tu diesen öden Räumen sind, und von den Eingeborneu selbst die
„Schiffe der Wüste" genannt werden. Die Steppen werden nur zur Zeit
des Frühlings und während des Pflanzenwuchses von Thieren belebt Da
erblickt man. auf deu Hochflächen wilde Esel, mutbiger und großer als unsere
zahmen, schnellfüßige Gazellen und starke Büffel. In den wilden Hochge-
birgen lebt das Moschusthter, welches sonst nirgends auf der Erde gefun-
den wird.
In Asien wohnen, nach übrigens nicht ganz sichern Angaben, etwa
750 Millionen Menschen. Dieselben sind theils wilde Völker, welche von
der Jagd und vom Fischfang leben und meist in Nordasien (Sibirien) vor-
kommen, theils Nomaden oder Hirtenvölker, die einfache, patriarchalische
Sitten haben, meist in Mittelasien; theils gesittete Völker, welche Staaten
bilden, Ackerbau, Gewerbe und Handel treiben und also auf einer höhern
Stufe der Bildung stehen.
Wie merkwürdig ist Asien! Es ist die Wiege des Menschengeschlechts.
Von hier ans ist Europa bevölkert, von hier aus ist die Bildung durch
Religion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der
drei Hauptreligionen: der jüdischen, christlichen und muhamedanischen. Hier
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsibirien Europas Indien Indien Asien Europa Europas Asien Asien Nordasien Sibirien Mittelasien Europa
90
Afrika.
Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schreck-
lichen Sandwüsten, von denen viele noch keines Europäers Fuß betreten hat,
und auf welchen man, wie zur See, mit dem Kompasse reisen muß, wenn
mau sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solche Wüsten
gibt es in Afrika mehrere, und manche sind von ungeheurem Umfange. Die
größte von ihnen, ja die größte Wüste der Erde, ist die Sahara in Nord-
afrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl % von ganz Afrika beträgt
und das Tiefland dieses Erdtbeils ausmacht. Biele Wüsten werden von
Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also
glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße
entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber
stellen sich plötzlich genmltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen,
und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht.
Afrika ist die größte Halbinsel der Erde und dreimal so groß als ganz
Europa. Denn während Europa 182,000 Qnadratmeilen hält, hat Afrika
deren 550,000. Allein während in Europa 266 Millionen Menschen woh-
nen, schätzt man in dem dreimal größeren Afrika ihre Zahl nur auf 150
Millionen. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika als die Küsten,
d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl
der Bewohner gar nickt genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat
man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilwcise viel besser ange-
baut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte.
Und wer sind die Bewohner von Afrika? Im nördlichen Theile sind
es Türken und Araber (Mauren oder Mohren»; weiter südlich kohlschwarze
Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hot-
tentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und
Juden. Die Neger wurden früher von den Europäern als Wesen von ge-
ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, mit denen
man Handel treiben könne, wie mit anderem Vieh, und die man auch ebenso
mißhandeln dürfe; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind ver-
ständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und
des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr
Verstand hat nicht Gelegenheit, sich wie der unsere zu entwickeln und zu
schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Füller, und ein Astronom,
Namens Bamacker, waren Neger.
Die Afrikaner beschäftigen sich weniger mit dem Ackerbau. Bearbeiten
sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Sie lieben das No-
madenleben. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren
Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. In den
afrikanischen Wüsten gibt es mitunter herrliche, fruchtbare Landstriche, die
wie Inseln in einem Sandmeere liegen und von Flüssen oder Seen bewässert
werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung, die genügsamen Kameele
sind aber auch mit den sparsame», dock meistens wohlriechenden Pflanzen,
oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche
fruchtbare Inseln im Sandmeere nennt man Oasen. Viele derselben sind
auch bewohnt; Dattelpalmen, die in Menge darauf wachsen, verschönern sie.
Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs in Afrika sind: Reis, Getreide,
indisches Korn, Mohrenhirse, Hülscnfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen,
Citronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
183
auch durch die Wurzeln) etnsaugen, ist Kohlensäure, also die Luft,
welche Menschen und Thiere cmsathmen als für sie unbrauchbare, ja schäd-
liche Luft; denn in größerer Menge wieder eingeathmet ist sie Menschen und
Thieren tvdtlich. So reinigen also die Blätter der Pflanzen die Luft von
den uns schädlichen Bestandtheilen, und erzeugen die zu unserm Leben unent-
behrliche Luftart. Und gerade die Wasser- und Sumpf-Pflanzen, überhaupt
diejenigen, die an Orten wachsen, wo die Luft am ersten verdorben wird,
erzeugen den meisten Sauerstoff, z. B. die breiten Blätter der gelben Wasser-
rose, die Blätter des Weidenbaumes re.
Wenn man im Sommer, bet glühender Sonnenhitze, in grünen Laub-
wäldern wandelt, so ist einem ganz besonders behaglich zu Muthe. Worin
mag has nun wohl seinen Grund haben? Die Blüthen. Sehr mannig-
faltig sind die Farben der Blüthen. Weiß, Roth, Blau, Gelb und Violett
sind in pielfachen Abstufungen am häufigsten; seltener kommen braune und
grüne, noch seltener, fast gär nicht, graue und schwarze Blüthen vor.
Soll ich vom Athem der Blumen reden, welcher die Lüfte des Früh-
lings und Sommers mit balsamischen Gerüchen füllt? Diese merkwürdigen
Ausathmungen der Blumen gehören gewiß zu den Wundern Gottes. Denn
was ist das, das unsere Nerven auf eine so angenehme Weise reirt? Woher
haben die Blüthen diesen Duft empfangen, denn keine menschliche Zunge
bezeichnen kann? Woher hat ihn die herrliche Rose, das heimliche Veilchen,
die edle Nelke? Zerstöret sie nur, und ihr findet nichts als Fasern, Wasser
und wenig ölige Theile. Was war ihre Nahrung, aus der sie die balsami-
schen Gerüche bereiteten? — Wasser und Luftthcilchen. Doch wie die Biene
aus dem Staube der Blüthen zähes Wachs und süßen Honig zu verfer-
tigen weiß, so die Blumen aus Wasser und Lnftthetlchen den Duft, welcher
uns erfreut, tmb den wir vergebens mit aller Kunst im Wasser und in der
Luft suchen.
E i n t h e i l u n g.
Dle Pflanzen haben Organe zur Ernährung und Fortpflanzung, keine willkürliche
Bewegung und keine Empfindung. Der Saft ist den Pflanzen, was daö Blut den Thieren ist.
A. Palmen, sind baumähnlich, manche über 200' hoch, meist ohne Arste und
Zweige, Krone von Blättern, die meist herabhängen und bei manchen über 10^lang sind;
nutzbar durch Holz, Mark, Bast, Saft, Blätter und Früchte; sind fast nur in der heißen Zone:
Kokus«, Dattel-, Sago-, Wcinpalmc rc.
B. Bäume und Sträucher. (Bäume haben 'einen einzigen holzigen Stamm, der
sich oben in Beste und Zweige theilt. — Die Sträucher treiben mehrere dünne Stämme
zugleich aus den Wurzeln hervor). u. Besonders nutzbar durch ihr Holz:
1. Nadclbäume: Tanne, Fichte, Kiefer, Lärche, Eeder, Taruö. — 2. Laubbäume:
Eiche, Buche, Birke, Esche, Ulme oder Rüster, Erle, Linde, Pappel, Weide, Ahorn, Akazie,
Ebenbolz (Ostindien), Mahogontb. (Amerika) Terpenttnb. rc. —
b. durch ihre Früchte: 1. Kernobst: Apfelbaum, Birnbaum; — 2. Stein«
obst: Kirschbaum, Pflaumcnbaum, Pfirsichbaum und Aprikosenbaum, (alle aus Asien),
Mandclbaum (Asien, Afrika, Südcuropa), Ocl- oder Otivcnbaum (Asien, Südeuropa): —
3. Schalenobst: Wallnuß, Haselnuß, Muskatnußbaum,'Kastanienbaum; — 4. mit Beeren:
Weinstock, Johannis-, Stachel-, Hkm-, Brombeerstrauch, Nosenstock, Hollunder; — Kaffeebaum,
Kakaobaum (Chokolade), Pomeranzen« und Citronenbaum, Feigenbaum, Brodbaum,
Pfefferstranch.
c. auf andere Weise: Maulbeerbaum, weißer (Blätter Seidenraupenfutter),
schwarzer (eßbare Beeren); Gewürznelkenbaum, (getrocknete Blüthrnknospcn); Ztmmtbaum A
(Rinde); Lorbeerbaum (Blätter); Theestrauch (Blätter); Baumwollenstrauch. —
0. Kräuter, haben ehren Stengel oder Strunk und dauern meistens nur Ein Jahr.
186
wurde natürlich auch das Harz mit verzehrt werden. Es gibt Gegenden, wo
sich viele Leute von der Theerbrenneret nähren, die eine den Köhlern ähnliche
Lebensart führen. Daß man die jungen Kiefernwälder lichtet, um den besten
Stämmen Raum zur Ausbreitung zu verschaffen, hat noch nebenbei den
Nutzen, daß dadurch eine Menge Bohnen- und Hopfenstangen gewonnen werden.
Das Nadelholz wäcks't meistens ssehr leicht, zum Theil selbst auf un-
fruchtbarem Boden. Deßhalb legt man gern die Wälder zuerst mit Kiefern
an, und säet hernach in ihren Schatten Eicheln oder Bncheln. Sind diese
hinreichend herangewachsen, so wird dann das Nadelholz gefällt, um dem
Laubbolze Platz zu machen.
Das Laubhol;. Die wichtigsten unserer Waldbäume mit Blättern
sind die Eicken, Buchen, Birken, Pappeln. Eschen, Ulmen und
andere hochwachsende Bäume. Die Blätter dieser Bäume sind freilich sehr
ungleich, sowohl an Große als auch an Gestalt und Farbe. Welch ein Un-
terschied zwischen dem schmalen, dicken, dunkelgrünen Blatt einer Weide und
dem ausgezackten, dünnen, hellgrünen Eichenblatte! Und so noch bei gar
vielen. Aber auch die Stämme, Aeste und Rinden, wie weichen sie von ein-
ander ab! Die schlanke Pappel gegen die ästige Bucke, die hohe Eiche gegen
die niedrige Weide, die weiße Birke verglichen mit der schwärzlichen Ulme,
oder der dottergelben Weide. So steht es auch mit ihrem vorzüglichsten Er-
trage, dem Holze. Das feste Holz der Eiche, welches so lange es Saft hat,
im Wasser untersinkt, neben dem leichten, aber biegsamen Holze der Weide,
das dichte, brennbare Buchenholz neben dem brüchigen, ohne Kohle wegflackern-
den der Pappel. Zum Bauen der Häuser und Sckiffc sucht man Eichen,
zum Hetzen und zur Gewinnung der Sckmtedekohlen Buchen, zu Achsen,
Deichseln und Leitern Eschen oder Birken. Auch der Drechsler und der
Küfer, selbst der Besenbindcr liebt Birkenholz, der Korbmacher dagegen zieht
die Weiden vor, und die Landleute lassen ihre hell-weißen Tische und Stühle
aus Wetdenhvlz verfertigen. Der Nußbaum gibt das schönste und festeste
Holz zum Poliren und Einlegen, welches in Deutschland das Mahagoni ver-
treten muß und von den Sckreinern theuer bezahlt wird.
Betrachtet man die Früchte dieser Bäume, so sind sie von gleicher Man-
nigfaltigkeit. Die niedliche E,tchel in ihrem grauen Schüsselchen ist gleichwohl
nur ein Futter für Schweine. Wenn Menschen daraus Kaffee bereiten, so
geschieht es nicht des Wohlgeschmacks, sondern der Heilsamkeit wegen. Die
Büchel (welche von ihrer Gestalt auch Buchecker heißt) in ihrer rauhen Kap-
sel verspricht nicht Biel, allein die dreieckigen Samen enthalten unter ihrer
lederigen Schale einen nnßartigen Kern, welcher ein sehr brauchbares Oel
liefert. Nur ist das Schütteln der hohen Bäume etwas beschwerlich und
gefährlich. An die Frucht des Nußbaums reicht sie natürlich nicht hinauf,
dieser ist aber kein ursprünglich deutscher Baum. Die Samen der anderen Bäume
sind gerade nicht nutzbar, verdienen aber doch von der Jugend näher betrach-
tet zu werden. Man wird dann finden, daß diese unbedeutenden Samen-
körnlein nicht blos zur Fortpflachung der Pflanze dienen, sondern auch gar
manches Thierlein ernähren, das den Menschen Freude macht. So lebt der
niedliche Zeisig im Winter nur von dem Samen der Erle und wir würden
diesen schönen Vogel in der strengen Jahreszeit entbehren, wenn nicht die
Ufer so vieler Bäche und Flüsse Deutschlands mit Erlen bewachsen wären.
Auch ist das Erlenholz nicht gerade zu verachten, die Rinde wird zwar von
der Eichenrinde übcrtrossen, dient aber gleichwohl dem Gerber zu Lohe, ja
den Färbern, zu schwarzer Farbe, in der neuesten Zeit auch zum Verpacken
der Cigarren. Daneben lassen sich die Ziegen die jungen klebrigen Erlen-
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