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1. Geschichte des Altertums - S. 52

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. Sümpfe), sind später entstanden, als die Wälder ausgerodet worden waren; infolge davon verloren die Küstenflüsse an Wasser, sie waren nicht mehr imstande, die Schuttmassen zum Meere zu führen, sondern stauten sich an der Küste, so daß Sümpfe entstanden. In der geschichtlichen Zeit hat sich das Landschaftsbild Italiens sehr verändert, weil nach Ausrodung des Waldes fremde Pflanzen und Bäume eingeführt wurden. Wein und Ölbaum brachten die Griechen, später kam die Aprikose aus Armenien, der Pfirsich aus Persien, die Kirsche aus Kleinasien. Eichen, Buchen und Nadelhölzer wurden verdrängt durch Kastanien, Lorbeer, Zypressen und Pinien. Die jetzt bekannten Südfrüchte wie Orangen, Zitronen kamen erst im Mittelalter auf. Kapitel Iii. Die Entstehung Horns. Mehrere Umstände haben dazu geführt, daß Rom entstehen konnte. 1. Es erhoben sich mehrere Hügel über der weiten snmpsreichen Ebene am Tiber und ermöglichten eine verhältnismäßig gesunde Siedelnng, 2. lag diese weit genug vom Meere, um vor plötzlichen räuberischen Überfällen sicher zu sein, 3. wurde hier der Tiber schiffbar, 4. ging hier die alte Handelsstraße vom Norden zum Süden Italiens hindurch. Die Sage hat das Jahr 753 festgelegt. Die Zeit der Entstehung ist ungewiß. Romulus ist eine Gestalt der Sage. Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. § 1. Rom, eine Hcherbauftadt. Die Römer waren zuerst Ackerbauer. Den Acker gab ihnen die weite Ebene um Rom. Jedoch die römische Bevölkerung war sehr verschiedenartig zusammengesetzt. Der größere Teil bestand aus Leuten der weiteren Umgebung, die gezwungen worden waren, sich in Rom anzusiedeln, nachdem man ihre alten Dörfer und Städte zerstört hatte. Die ältere, schon vorhandene Bevölkerung besaß die Herrschaft. Alle Ämter waren in ihren Händen. Diese vornehmen Geschlechter hießen Patrizier. Das übrige Volk bildeten die Plebejer. Sie waren ohne Rechte, mußten aber Kriegsdienst tun und bekamen von der Beute nur wenig. ' § z. Die Königstage. Ju dieser ältesten Zeit sind die Römer von Königen beherrscht gewesen, deren die sagenhafte Überlieferung 7 mit Namen nennt: Romulus, Numa Pompilins, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius und Tarqninins Superbus. Die ersten 4 sollen abwechselnd von den Römern und den mit ihnen verschmolzenen Sabinern stammen, die 3 letzten über aus Südetrurien (aus der Stadt Tarqninii) gewesen sein. Von den ersten 4 sind sich immer ein kriegerischer und ein friedlicher König gefolgt. Eine hohe Blütezeit erlebte Rom unter den Tarqniniern. Die Stadt unter-

2. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 9 — biet des Arnos wird Florenz (206 T.) wegen ihrer schönen Lage und der Pracht der Gebäude mit Recht die „Schöne" genannt. Am Tiber liegt hinter den berüchtigten Pontinischen Sümpfen Rom (540 T.), die Hauptstadt Italiens und ehemals des römischen Weltreiches. Gelehrte, Künstler und Kunstfreunde pilgern nach der an geschichtlichen Erinnerungen überreichen Stadt, deren Kunstsammlungen in der ganzen Welt nicht ihresgleichen haben. Die Trümmer- statte des Forum Romanum erinnert an die Glanzzeit des alten Römerreiches, die Peterskirche ist wohl die. größte und prächtigste Kirche der Welt. Neben der Peterskirche liegt der Vatikan, der riesengroße Palast des Papstes mit vielen tausend Zimmern und unermeßlichen Sammlungen. Seit 1871 ist Rom Residenz des Königs von Italien. Er wohnt im Qnirinal. Im südlichen Teil des Appenninenvorlandes greifen drei Tieflandsbuchten in das Gebirge ein. Es sind ehemalige Einsturzbeckeu. Große Landschollen sind in die Tiefe gesunken und von den Fluten des Meeres bedeckt worden. Die gewaltigen Auswurfsmassen der Vulkane haben die Meerbusen bis auf kleine Reste (Golf von Gaeta, Neapel und Salerno) wieder ausgefüllt. Die verwitterten Auswurfsstoffe der Vulkane haben einen äußerst fruchtbaren Boden erzeugt. Die größte und fruchtbarste Gegeud ist Kampanien. Das Klima ist wegen der südlichen Lage und der Nahe des Meeres äußerst milde. (Mittelmeerklima.) Im Herbste und Winter regnet es häufig- Der Sommer ist äußerst trocken. Monatelang trübt kein Wölkchen das tief- blaue Himmelszelt. Um diese Zeit steht die Sonne nördlich vom Äquator, Die Luft über der Sahara wird stark erwärmt, steigt nach oben und strömt nach Norden ab. Aus den nördlich gelegenen Ländern'drängen die kühleren, wasserarmen Luftmassen zur Sahara. In- folge der Drehung der Erde werden sie von der ursprünglichen Richtung etwas abgelenkt (Nordostpassate,) Das Klima beeinflußt die Pflanzenwelt. Nach Eintritt der Regenzeit schießen die Kräuter und Gräser iu üppiger Fülle hervor. Wenn aber die Gluthitze des Sommers hereinbricht, verdorren sie. Die Holzgewächse dagegen mit ihren dicken, lederartigen Blättern bleiben das ganze Jahr grün. Die Mittelmeerliinder sind das Reich der immergrünen Lanbgewächse. Bis in das Gebirge hinauf gedeihen Apfelsinen. Zitronen und Feigen. Der Ölbaum, dessen Früchte das Olivenöl liefern, ist in Süditalien fo häufig, daß Italien das ölreichste Land der Erde ist. (Ausfuhr für 55 Millionen Mark.) An der Küste gedeihen auch Dattelpalmen, Zuckerrohr und Baumwolle. Infolge der großen Fruchtbarkeit des Bodens gehört Kampanien zu den schönsten Gegenden der Welt. Es ist „ein Stück Himmel, das auf die Erde gefallen ist". Die größte Stadt in dem überaus dicht besiedelten Gebiet ist Neapel (510 T.). „Neapel sehen und sterben," sagt der Italiener. In der Tat gewährt die Stadt mit dem von Schiffen belebten Meer, dem terraffen- förmig ansteigenden Häusermeer, der blühenden Umgebung und dem Vesuv im

3. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 23

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 23 — Infolgedessen ist er auch im Sommer wasserreich. Da er nur ein geringes Gefälle hat, ist er schiffbar. Die Seeschiffe können bis Sevilla fahren. Der Boden der Ebene ist Schwemmland von großer Fruchtbarkeit. Das Klima ist ähnlich wie an der Ostküste. Die Gegend ist baumarm. Der Boden trägt reiche Ernten von Weizen, Reis und Mais. Zuckerrohr und Baumwollfelder erinnern an das nahe Afrika. In den künstlich bewässerten Huertas an den Hügeln gedeihen die Südfrüchte. Die Weiden sind mit Pferden, Maultieren, Schafen und Rindern (Kampfstiere) dicht besetzt. An den Abhängen der Berge sind große Wälder von Stein- und Korkeichen, Öl- bäumen und Pinien. Neben den Fruchtgefilden finden wir auch öde Steppen, weil die Spanier die großartigen Wasseraulagen, durch die einst die Araber Andalusien zu einem Paradies gemacht hatten, verkommen ließen. Die Andalusier sind im Gegensatz zu den ernsten, stolzen Kastiliern fröh- liche Naturen, stets geneigt zu Witz und Gesang. Am Abend lagern sie in ihrer bunten Nationaltracht gern unter den blühenden Orangen, plaudern, spielen Gitarre und tanzen dazu. Städte: Die wichtigsten Städte der Tiefebene liegen am Guadalquivir. Cordoba (60 T.), einst die Hauptstadt der Mauren mit angeblich 1 Million Einw., ist heute eine stille, einsame Gartenstadt. Sevilla (150 T.) war zur Blütezeit Spaniens der wichtigste Ausfuhrhafen nach den amerikanischen Häfen. Jetzt ist es zwar wegen des gesteigerten Tiefgangs der Schiffe von dem unmittelbar am Meer gelegenen Cadix (75 T.) überflügelt worden, treibt aber doch noch bedeutenden Handel mit den Landeserzeugnissen. Dazu hat die schöne und interessante Stadt eine lebhafte Tabak- und Webeindustrie. Auf den Hügeln in der Nähe der Stadt Jeres wächst ein sehr guter Wein, der unter dem englischen Namen der Stadt (Sherry, gespr. scherri) bekannt ist. Nach Südosten trennt das Andalusische Gebirge die Tiefebene vom Mittel- meer. Das Gebirge besteht aus zahlreichen Bergketten, die sich von der Süd- spitze Spaniens bis zum Golf von Valenzia erstrecken. Die höchste Erhebung ist die Sierra Nevada (Schneegebirge). Ihre Gipfel steigen bis 3480 m an. Hier finden wir den südlichsten Gletscher Europas. Trotz der afrikanischen Hitze in den Tälern sind die Köpfe der Berge fast das ganze Jahr in Schnee gehüllt. Zwischen den Gebirgszügen eingeschlossen befindet sich die reichbewässerte, vorzüglich angebaute und durch ein mildes Klima ausgezeichnete Hochebene von Granada. Die Stadt Granada (80 T.) war der letzte Stützpunkt der Maurenherrschaft in Europa. Von den zahlreichen, herrlichen Baudenkmälern jener Zeit ist die Alhambra, der ehemalige Königspalast, mit seinen herrlichen Prunksälen und dem Löwenhof erhalten geblieben.

4. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 105

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- 105 — 3. Die flßalayitcben Inseln. 1. Allgemeines. Die Malayischen Inseln reichen von Hinterindien bis Australien. Es gehören dazu die Großen und Kleinen Snndainseln, die Molnkken und Philippinen. Sie sind viermal so groß wie das Deutsche Reich. Die Inseln haben ehemals in Verbindung mit dem Festland gestanden. Die Gebirgszüge von Hinterindien finden auf den Inseln ihre Fortsetzung. Charakteristisch ist die große Zahl der Vulkane. Sie erreichen ihre größte Mächtigkeit auf Java (3800 m). Der Ausbruch des Krakatau (Snndastraße) im Jahre 1883 mit seinem gewaltigen Aschenregen machte sich bis nach Europa bemerkbar. Neben den Ausbrüchen der Vulkane sind auch die Erd- beben ein Schrecken der Bewohner. Die Inseln zeichnen sich durch ein gleichmäßiges Klima aus. Es ist feuchtheiß und vereinigt die Eigenschaften des Tropen- und Seeklimas. Der größte Teil der Inseln ist sehr regenreich. Infolge der Fruchtbarkeit des Bodens, der reichen Bewässerung und des warmen Klimas übertreffen die Inseln alle Länder Asiens in der Üppigkeit des Pslanzenwnchses. Hier ist das Paradies der Palmen, der Bambusarten, Bananen und zahlreicher Schlingpflanzen. Einzelne Kletterpalmen (spanisches Rohr) erreichen eine Länge von 150 m. Die Tierwelt hat namentlich in den niederen Klassen eigenartige Vertreter. Von den Säugetieren sind bemerkens- wert Orang-Utang, Gibbon, Tiger, Elefant. Das Innere der Inseln ist zum Teil noch wenig erforscht. Mit welchen Schwierigkeiten das Reisen verbunden ist, mögen einige Stellen aus dem Briefe einer mutigen Missionarsfrau, die ihren Mann auf der Reise zu deu heidnischen Battaks im Innern von Sumatra begleitete, zeigen: „In einer elenden Hütte zwischen Reisfeldern und dichtem Gebüsch schlugen wir unser Nachtquartier auf. In Wasser gekochter Reis und ein halbverfaultes Fischlein machte unsere kärgliche Abendmahlzeit aus. Nachts bissen uns die Moskitos halb tot, und das Feuer unter dem Hause gegen die wilden Tiere angezündet, — denn die Häuser stehen dort alle auf Pfählen, 5—6 Fuß über dem Erdboden, — rauchte so gewaltig, daß man halb erstickte. Am andern Tage mußten wir auch die beiden berüchtigten Brücken über deu Batang-Torn-Strom überschreiten, aus Bambus und Brettern gebaut, die hin- und herschwankten wie ein Kahn, und tief unten braust der wilde Strom. Ich mußte alle meine Geisteskräfte zusammennehmen und kam schweißtriefend hinüber, aber gottlob ohne Unfall. Der vierte Tag uuseres Bergsteigens war noch besonders anstrengend, denn es ging steil in die Höhe. Dann kam ein echt indischer Regen. Ströme von Wasser ergossen sich über uus Arme, die Waldbäche und Flüsse schwollen hoch auf, wir, durchnäßt, zitterten vor Frost." (Schreiber.)

5. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 109

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 109 — Verbreitung der Kulturpflanzen in Afrika lnach Berghaus' Physik. Atlas u. a). kahl. Zwischen Atlas und Mittelmeer breitet sich das Atlasvorland aus. Das Vorland ist ein Stufenland. Am Ozean zieht sich ein 50—70 km breiter Streifen ganz vorzüglichen Kulturlandes mit ungeheuren Weizenfeldern hin- Daran schließt sich die regenarme Steppenzone, die nur als Weideland für die Schafe, Pferde, Maultiere und Rinder dient. Am Fuße des Atlas, wo zahlreiche alte Bewässerungsanlagen vorhanden sind, liegt das Fruchtbaumland mit Oliven, Granatbäumen, Datteln, Feigen, Orangen und Weinreben. Von Melitta bis Ceuta erstreckt sich ein Ausläufer des Atlas, das wild- zerklüftete, erzreiche Riff. Marokko könnte bei besserer Ausnutzung des Bodens landwirtschaftliche Erzeugnisse, -Frühgeinüfe und Südfrüchte in Hülle und Fülle liefern. Aus- geführt werden Gerste, Mandeln, Datteln, Olivenöl, Bienenwachs und Geflügel. Der Handel ist noch gering. In der Anfertigung kostbarer Gewänder und Teppiche zeigen die Bewohner große Geschicklichkeit. Die Bewohner sind Berber, Manren, Juden und Sklaven. Spanien besitzt am Mittelmeer die Orte Ceuta und Melitta. Im Osten macht sich der französische Einfluß geltend. Die Hauptstädte sind Marokko (50 T.) und Fes (150 £.), Tanger (46 T.) und Casablanca (30 T.).

6. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 79

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 79 — 1. Klcinaticti ist eine wellige Hochfläche. Die köheren Randgebirge halten die milden Seelüfte vom Innern ab. Infolge des Mittelmeerklimas mit seinen heißen, regenlosen Sommern sind im Innern große Wilsten und Steppen ent- standen. Die Halbinsel hat keinen einzigen schiffbaren Fluß. Die Seen sind seichte, salzige Steppenseen. Auf der Hochfläche ist die Schafzucht die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die Wolle der durch langes, seiden- glänzendes Haar ausgezeichneten Angoraziege ist ein wichtiger Handelsartikel. Wo Der Zedernhain von Bscherre auf dem nördlichen Libanon, am Westfuße des Chor el Chödib. Einrichtungen zur Sammlung und Verteilung des Wassers aus alter Zeit sich erhalten haben, liefert auch der Ackerbau gute Erträge. Die deutsche Bagdad- bahngesellschaft will bei Kouia durch künstliche Bewässerung den Baumwollen- anbau ermöglichen. Einen erfreulichen Gegensatz zu den eintönigen Hoch- flächen im Innern bilden die Küstengestade und die sie umgrenzenden gut bewässerten Bergabhänge. Hier gedeiht der Wein in üppiger Fülle; ebenso Südfrüchte, Feigen und Baumwolle. Die Berge sind mit immergrünen Eichen, Maulbeerbäumen und Johannisbrotbäumen bedeckt. An Bodenschätzen kommen Knpser-, Blei-, Manganerze vor. Meerschaum wird bei Koma und

7. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 80

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 80 — Eski-Schehir gewonnen. Die sonst wenig entwickelte Industrie liefert vorzüg- liche Teppiche. Die größte und bedeutendste Handels- und Industriestadt Vorderasiens ist Smyrna (225 T.). Andere Städte sind Trapezunt, Angora und Konia. 2. Armenien kann nach seiner Bodengestaltnng und seinem Klima als die Fortsetzung von Kleinasien angesehen werden. Die regenarme Hochfläche fällt steil zum Schwarzen Meere ab, geht aber allmählich in die assyrische Ebene über. Die Schneegrenze liegt bei 4000 m. Infolgedessen ist von den zahlreichen, recht hohen Berggipfeln nur der Ararat (5200 m) mit ewigem Schnee bedeckt. Die Hochebene ist baumlos und steppenartig, die Täler dagegen sind fruchtbar und wohlangebaut. Auf den weidenreichen Steppen nomadisieren die räuberischen Kurden. Die christlichen Ar- menier, ein sehr rühriges Hau- delsvolk, werden von den Kurden und Türken oft verfolgt. Die Türkei hat bis- her für die Er- schließuug Ar- meuiens durch Verkehrswege gar nichts getan. Daher geht der Warenverkehr von Persien nach Europa zum Kaspischen Meer durch russisches Gebiet. Im türkischen Armenien liegt Ersernm (120 T.). 3. Mesopotamien (—Zwischenstromland) oder das Assyrische Stufenland erstreckt sich vom Hochland von Armenien bis zum Persischen Meerbusen. Im Altertum war es ein fruchtbares Kulturland. Da aber die zahlreichen Wasser- werke und Kanäle zur Berieselung des regenarmen Landes längst verfallen sind, so sind die ehemaligen Fruchtgefilde in Sümpfe und menschenarme Steppen verwandelt worden. „Kurdische und arabische Hirten ziehen mit ihren Herden über weite Steppen, die ehemals Kulturland waren. Wasservögel tummeln sich, wo man ertragreiche Reisfelder anlegen könnte." (Dr. Rein.) Die beiden Hauptflüsse sind Euphrat und Tigris. Beide kommen vom armenischen Hochland. Der Euphrat hat trotz der günstigen Stromverhältnisse keine Schiffahrt, weil sein Hinterland eine Wüste ist. Auf dem Tigris fahren Dampfer von Basra bis Bagdad. Der Große und Kleine Ararat. Nach Parrot.

8. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 116

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 116 — englischen Goldküste im Westen. Sie ist die einzigste unter unseren Kolonien, die keinen Zuschuß vom Reiche nötig hat. 1. Die Lanctsckaften. Die Küste ist nur 52 km lang, das Hinterland aber verbreitert sich auf das Dreifache. Vor dem eigentlichen Strande hat das Meer mächtige Sandbänke aufgetürmt. Dadurch sind fischreiche Lagunen und Nehrungen entstanden, auf denen man Kokosuußpslauzuugeu augelegt hat. Da der sandige Strand und die lebhafte Branduug die Landung der Schiffe erschwert, hat man von Lome ans eine Landungsbrücke ins Meer gebaut. Wochenmarkt an der Lagune von Togo. Nach dem Kolonialwandbilde aus dem Verlage von Leutert & Schneidewind in Dresden. Am Straude entlang zieht sich eine Ebene mit sehr fruchtbarem Lehm- boden hin. Der vorzüglich angebaute Boden liefert im Überfluß Mais, feruer Baumwolle, Aams, Bananen und Kaffee. Haine von Kokos- und Ölpalmen unterbrechen die Felder. Die Früchte der Kokos- und ölpalmen liefern Öle, die als Speisefett (Palmin) und zur Herstellung von Seifen und Kerzen Ver- Wendung finden. Hinter der Küstenebene steigt das (Gebirge bis zu 2000 in au. In den Gebirgswäldern rankt die Kautschukschliugpslauze von Baum zu Baum. Sie liefert den Kautschuk. An das Gebirge schließt sich eine muldenförmige Hochstäche an. Dort ermöglichen die Grassteppen (Savannen) eine bedeutende Viehzucht.

9. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 86

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
86 — Pferdeherde in der Kirgisen-Steppe. Ausnahme vo» H, Schüßler in Söcrlin. Die bewässerten Gebiete (Oasen) sind äußerst fruchtbar. Das fruchtbarste Gebiet ist wohl das Kesseltal Fergaua am Mittellauf des Syr. Auf dem fruchtbaren Bodeu sind allein 215000 ha mit Baumwolle bepflanzt. Rußland steht dadurch in der Erzeugung von Baumwolle an 4. Stelle. Auch der Reis- bau liefert hier gute Erträge. Außerdem baut man hier wie in allen Oasen Weizen, Hirse, Gerste, Safran, Hanf, Obst und Wein. Auch der Seidenbau ist sehr lohnend. An Mineralschätzen sind Kohlen, Naphtha und Erze vor- Händen. Wichtige Städte sind Samarkand (55 T.) und Kokaud (100 T.). 3. Sibirien umfaßt ganz nordafteti. Westsibirien ist eine gewaltige Tiefebene, Mittel- und Ostsibirien sind hügelig. Im südlichen und östlichen Teil werden sie von hohen Gebirgen durchzogen. Die Ströme Sibiriens «Ob, Jeuissei, Lena und Amur) kommen vom Nordrand von Zentralasien. Ter Oberlauf mit den vielen Stromschnellen ist für die Schiffahrt unbrauchbar. Ter wertvollste Teil für die Schiffahrt ist der Mittellauf. Für den Seeverkehr haben sie ganz geringe Bedeutung, da der Unterlauf uur im Hochsommer eisfrei ist. Sibirien hat strenges Festlandsklima. Die hohen Gebirge wehren den warmen Südwinden den Zutritt, während die kalten Nordwinde ungehindert eindringen können. In Jakutsk, der etwa mit Bergen in gleicher Breite liegt, sinkt die Temperatur im Winter auf 60° C unter 0, während sie im Sommer auf + 20° C steigt. Nordsibirien ist wie Nordrußland das Gebiet der öden Tundra. Daran reiht sich das Reich der Nadelwälder. Hier ist die Heimat des Zobels, Hermelins, des Bibers und anderer Pelztiere. Der Getreidebau geht bis zum 59.° n. Br.

10. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 121

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 121 — 2. Lage. Deutsch-Südwestafrika liegt (1500 Km) zwischen Knnene- itnö Oranjefluß. Die 1500 km lange Meeresküste wird unterbrochen von der kleinen englischen Kolonie Walfischbai. Im Osten reicht Deutsch-Südwestafrika in die Kalahariwüste hinein. Ein schmaler Zipfel im Nordosten erstreckt sich bis zum Sambesi. Die Kolonie ist I Vs mal so groß wie Deutschland, hat aber nur 200000 Ein- wohner, darunter 11000 Weiße. 3. Es lassen sich drei natürliche Landschaften unterscheiden: 1. Das hügelige Küstenland, 2. das Gebirgsland und 3. die Kalahariwüste. Deutsch-Sndwestasrika ist schwer zugänglich. Die wenig gegliederte Küste hat nur einen guten Hasen (englische Walfischbai). Die starke Brandung erschwert das Landen. Mit großen Kosten hat Dentschland in Swakopmund durch Anlegung einer Mole die Landnngsverhältnisse verbessert. Auch der Hasen von Lüderitzbncht wird jetzt viel benutzt. Das Eindringen in das Innere erschwert ein mehrere km breiter Gürtel von Sanddünen. Die verkehrsfeindlichen Sanddünen enthalten sehr viele kleine, aber wertvolle Diamanten. An den Dünengürtel schließt sich Die Kalahari. Grassteppe mit Akazien, östlich vom Damarahochland in Deutsch- Südwestafrika. Nach einer Photographie vom Marinestabsarzt a. T. vr. Sander in Friedenau.
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