Das Riesengebirge.
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drehen, sitzen Männer und halten den Glasgegenstand mit den Stellen,
die matt (nicht mehr durchsichtig) erscheinen sollen, auf die Scheibe. So
entstehen die schönen Verzierungen und Figuren, die wir auf manchen
Gläsern, Glastellern u. s. w. sehen.
Hinter dem Dorfe kommen wir zu einer Glashütte, in der gegen
700 Arbeiter beschäftigt werden. (Siehe S. 45.) Das nahe Jsergebirge
liefert zur Glasbereitung Quarz, der Wald Holz zum Heizen und zur
Herstellung der Pottasche?) Jetzt können wir es uns auch erklären,
warum wir bei unserer Wanderung durch das Dorf so viele Glasschleifereien
antrafen.
Von der Glashütte führt uns der sanft ansteigende Waldweg in
einer halben Stunde zum Zackelfall. Hier sehen wir links vom Wege in
eine tiefe, waldige Schlucht hinab, in die sich das Zackel aus einer Höhe
von 27 ni über einen felsigen Abhang brausend hinabstürzt. Bei dem
Aufschlagen auf das Felsgestein löst sich das Wasser in weißen Schaum
auf. (Flußwehr der Heimat!)
Steigen wir vom Zackelfall weiter bergan, so führt uns der Weg
zunächst noch durch dichten Hochwald, wie er das ganze Gebirge um-
gürtet, den Thälern Schutz gegen Erdrutsche und Lawinen gewährend.
Bald aber bemerken wir, daß die Bäume ihre Gestalt verändert haben.
„Oft hundertjährig, hart über dem Boden ihre Äste entsendend, selten
mehr als mannshoch, strecken sie ihre vom Sturm zerfetzten Wipfel gen
Himmel." (Bunte Bilder aus dem Schlesierlande.) Lange, bärtige Flechten
hängen von ihren Zweigen herab. Der Wald hört schließlich auf, und
unser Weg führt nur noch zwischen Gebüschen von Knieholz bergan. „In
meterlangen, oft armstarken Ästen am Boden hingeduckt, spottet diese
Bergkiefer dem wildesten Wüten des Sturmes, und das dichte Gewirr
ihrer kurz aufstrebenden Äste trägt acht Monate im Jahre die mächtige
Last der Schneedecke, ohne Schaden zu nehmen." (Bt. B. a. d. Schles.)
(Erkläre den Namen Knieholz.) Unser Weg führte uns hier und da
an einem klaren Wässerlein vorüber. In diesen jungen Wasseradern
rieselt nur wenig Wasser dahin, sind sie doch eben erst dem Gebirgs-
abhange entquollen.
Bald sind die Abhänge, an denen uns der Weg aufwärts führt,
nur noch mit kurzhalmigem Grase bedeckt. Die blauen Blütensterne des
hohen Alpenlattichs, die tiefgelben des Fingerkrautes, die blauen Rispen
des Eisenhuts, die gelben Blütenkörbe des Habichtskrautes und vereinzelt
auch schon die dunkelblauen Glocken des Enzians schmücken den fahlen,
gelbgrünen Grasteppich der Hochweiden. Schon ist die Zwergprimel, das
sogenannte Habmichlieb, das auf diesen Höhen seine Heimat hat und um
Pfingsten den Boden mit seinen Blüten purpurn überzieht, verblüht; schon
hat die Alpenanemone, die bald nach der Schneeschmelze weite Flächen
mit ihren weißleuchtenden, großen Blüten überdeckt, die langgeschwänzten
st Pottasche wird aus der Asche des Holzes gewonnen.
Pohl, Schlesien.
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TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Das Jsergebirge.
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stadtähnlich zusammengebaut, sondern stehen zerstreut auf grünen Wiesen-
plänen und unter Baumgruppen auf dem sanft geneigten Abhange. Seine
sechs Mineralquellen enthalten große Mengen von Kohlensäure." (Aus
Sommers Landeskunde von Schlesien.)
Schilderung des Jsergebirges.
Zu den Eigentümlichkeiten des Jsergebirges gehören die zwischen den
drei südlichen Kämmen liegenden Hochebenen. Eine derselben (zwischen
dem Hohen und Mittleren Jserkamme, Jserwiese) ist 2—3 km breit und
4—5 km lang. Sie ist mit einem düsteren Moore bedeckt, das öde und
todesstille zwischen den Bergen liegt. Gras und Binsen, Knieholz und
Zwergbirken bedecken das Hochmoor.
Stundenlang kann man im Jsergebirge durch düstere, dichte Wälder
wandern. Finstere Wolken bedecken den Himmel; denn der Wald zieht
sie an. Die herabfallenden Regenmassen sowohl als auch die nebelerzeugen-
den Sümpfe bewirken, daß das Klima des Gebirges rauh und kalt ist.
Das Jsergebirge speist aber auch dafür seine Flüsse (Zacken, Queis,
Jser, Neiße) reichlich mit Wasser und bei seiner außerordentlichen Aus-
dehnung auch in die Breite sammeln sich in dem niederschlagsreichen Ge-
birge um so mehr Schneemassen. Ihr Schmelzwasser verwandelt dann
die genannten Flüsse oft in reißende, gewaltige Ströme.
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44 Ii Betrachtung, der natürlichen Gebiete in ihren Teilen.
(Beide Flüsse haben dieses westlich gerichtete Thal vielleicht bereits vor-
gefunden; siehe Fußnote auf S. 45.) Bald darauf aber empfängt der
Bober den von Süden nach Norden fließenden Oueis, und nun nimmt er
dessen Laufrichtung an. (Warum? Welcher Fluß mag der stärkere sein?
Wir haben bei Behandlung des Jsergebirges gesehen, warum der Queis
besonders zur Zeit der Schneeschmelze mehr Wasser mit sich führt als
der Bober.)
Die Heide ist reich an Teichen. Das Regen- und Quellwasser hatte
auf dem allzu ebenen Boden nicht immer genügend regen Abfluß, hat
sich daher auf seinem Laufe oft in flachen Erdsenkungen, in seichten Mulden
gesammelt und dadurch die Teiche gebildet.
Wir betrachten einen solchen Heideteich. Auf seinem ruhigen
Spiegel schwimmen die lederartigen Blätter der gelben und weißen
Seerose. Die schönen, großen Blüten (bei der gelben napf-, bei der
weißen tulpenförmig) ragen über die Wasserfläche heraus. Vom Ufer-
rande aus sind allerlei Sumpfgräser (zeigen und nennen) weit eingedrungen
in das Gewässer. Ihre Wurzeln und die verfaulenden Stengel und
Blätter der abgestorbenen Gräser bilden ein dichtes Geflecht, und auf dem-
selben steht in dichten Rasen das Torfmoos (zeigen), dessen Pflänzchen
sich mit Wasser vollgesogen haben wie ein Schwamm. Treten wir mit
der Fußspitze auf den grünen Teppich, so quillt braunes Wasser hervor
und rieselt über den Fuß. Wir ziehen ein Torfmoospflänzchen aus dem
dichten Moospolster heraus und betrachten es. Oben ist es grün, unten
bräunlich; oben lebt und wächst es weiter, unten stirbt es ab und ver-
inodert mit den abgestorbenen Sumpfgräsern. Auf den vergangenen Pflanzen-
geschlechtern gedeihen also neue und wieder neue.
Bei einem Teiche sind die Sumpfgräser schon weit in das Gewässer
vorgedrungen; nur in der Mitte schimmert noch etwas Wasser durch den
dichten, grünen Gräserwald. Am Rande dagegen hat sich bereits ringsum
eine festverfilzte Decke von Sumpfgräsern und Moos gebildet. Treten
wir darauf, so quillt kein Wasser hervor, aber unter jedem Fußtritte giebt
der Boden ringsum etwas nach. Zerreißen wir den grünen Rasen an einer
Stelle, so quillt ein schwarzer Brei hervor, und wir sehen daraus, daß der
Rasen nicht auf sicherem Boden ruht. Er gleicht einer schwankenden
Brücke, die nur deshalb so fest hält, weil die Wurzeln der Pflanzen so
dicht und fest miteinander verwebt sind. Wir stehen auf einem in der
Entwickelung begriffenen Schaukelmoor.
Endlich kommen wir auch an ein vollständig ausgebildetes Moor.
An seinem Rande steht eine Holzhütte, das Wohnhaus der Torfarbeiter.
Sie stechen mit ihren Schaufeln viereckige Stücke aus dem Moorboden
heraus und fahren sie dann auf Karren in einen luftigen Schuppen, in
dem die feuchten Erdklumpen austrocknen sollen. Diese sehen braunschwarz
aus, und man erkennt aus ihrem filzigen, faserigen Aussehen deutlich
genug, daß sich diese schwarze Erde aus vermodernden Sumpfpflanzen
gebildet hat, zumal häufig noch Pflanzenteile zu erkennen sind. Torf
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Das Riesengebirge.
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Panorama), auf der wir dann 300 m tiefer stehen als vorher bei den
Schneegruben.
Eine breite Wiefenfläche breitet sich auf dieser Stelle des Kammes
zu beiden Seiten unseres Weges aus. Während das Wolkenwasser sonst
in das Innere des Gebirges eindringt, um an den Abhängen in den
Quellen wieder zu Tage zu treten x), bildet es hier infolge des undurch-
dringlichen Untergrundes Sümpfe mit schwankender Oberfläche. Borsten-
gras, bleiches Sumpfmoos und Sumpfkiefern bilden die Pflanzenwelt der
Wiese (Mädelwiese).
Jenseits derselben erhebt sich als mächtiger Eckpfeiler die Kleine
Sturmhaube, ein Kegel aus kahlen Felstrümmern und Steinblöcken. Von
der Mädelwiese wieder bergauf steigend, gelangen wir an der Kleinen
Sturmhaube vorüber bis an den Rand der beiden Teiche. Hier sind zwei
den Schneegruben ähnliche Felskessel, deren Grund von je einem Teiche
erfüllt ist.
Nachdem wir die Teichränder passiert haben, führt uns der Kamm-
weg eine gute halbe Stunde lang über eine 1 km breite Wiesenfläche.
(Koppenplan.) Vor unseren Blicken steigt von derselben die Schneekoppe,
der höchste Berg Norddeutschlands, 211 m aus. Ihr Gipfel liegt 1605 m
über dem Meeresspiegel. (Wieviel Meter höher als unser Heimatsort?)
Eine auf den Steinen wachsende Flechtenart verleiht dem Trümmerkegel
einen gelbgrünlichen Schein.
„In vierzig Minuten erreichen wir auf sehr steilem Zickzackwege den
flachgewölbten Gipfel. Er ist 80 Schritt lang und 60 Schritt breit. In
feiner Mitte steht eine runde, steinerne Kapelle. Auf der preußischen und
österreichischen Seite ist je ein Gasthaus gebaut. Hunderte von Wanderern
können hier beherbergt werden." Außerdem steht auf preußischem Gebiete
die höchste Wetterbeobachtungswarte Norddeutschlands.
„Wie eine aufgerollte Landkarte liegen Schlesien und Böhmen vor
uns da bis nach Breslau und Prag hin; sogar das Lausitzer Gebirge
und das sächsische Erzgebirge kann das Auge erspähen." (Anhang zu
Hirt's Lesebuch.)
„Blühende Fluren,
schimmernde Städte,
dreier Könige glückliche Länder
schau' ich begeistert,
schau' ich mit hoher,
inniger Lust." (Th. Körner.)
Von der Riesenkoppe führt unsere Wanderung über den langen
Riesenkamm. An seinem Ende steigen wir dann bergab.
Bald sind wir am obersten Rande des Waldgürtels (siehe S. 17) an-
gelangt, und nun steigen wir fortwährend durch Wald abwärts. Wo er sich
lichtet, liegen auf weiter Wiesenfläche mehrere Holzhäuser, Gebirgsbauden.
*) Der Kamm ist wasserarm, und nur die Knieholzgebüsche mit ihren Schütz-
lingen, den Moosen und Flechten, halten den Boden feucht.
2*
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Methodische Bemerkungen.
Methodische Grundsätze für die Verarbeitung des Stoffes dürften
wohl an diesem Platze überflüssig sein. Nur über die Form und
Behandlung der Schilderungen gestatte ich mir einige Bemerkungen.
Der Schilderung widme der Lehrer besondere Sorgfalt. Sie muß bei
aller Einfachheit doch so anschaulich sein, daß die Schüler bei der
Erzählung des Lehrers mit Hilfe ihrer Phantasie sehen, hören und
beobachten und daß sie bei der Wiedergabe imstande sind, sich auch wirk-
lich vorzustellen, was sie sagen. Nur dadurch wird verhindert, daß die
Schüler mit inhaltsleeren Worten umgehen. Die Anschauungen aus der
Heimat müssen bei solchen Schilderungen verdeutlichend wirken. Die in
dem Buche gegebenen Zahlen gewinnen nur durch Vergleich mit heimat-
lichen Größenverhältnissen einen Inhalt. Sie werden daher nie für sich
allein gegeben und auf keinen Fall eingeprägt. Haben die Schüler die
einzelnen Züge genau vorgestellt, in gutem Deutsch dargelegt und auch
zusammengefaßt, daun ist der Kern des Ganzen herauszuheben.
Es wird beispielsweise nach der ausführlichen Besprechung der Ent-
stehung der Sümpfe zusammengefaßt, was als Endergebnis dauerndes
Eigentum des Schülers bleiben soll, z. B. die Erkenntnis: „Die Sümpfe und
Moore entstehen aus Teichen und Seen. Auf ihrem Grunde wuchern
Sumpfgräser und Torfmoos. Der untere Teil des Torfmooses stirbt ab, der
obere wächst weiter. Die vermoderten Pflanzenteile füllen allmählich den
ganzen Teich aus und bilden eine schwarze Erde, den Torf. In fertigen
Torfmooren wird die grüne, schwankende Pflanzendecke hinweggenommen,
der Torf gestochen und getrocknet. Er dient den Bewohnern der Heide
als Brennmaterial." In noch gedrängterer Form könnte die Schilderung
etwa lauten: „Aus Teichen oder Seen haben sich durch das Vermodern
von Gräsern und Torfmoos Sümpfe oder Moore entwickelt. In ihnen
sticht man den Torf, der den Anwohnern als Brennmaterial dient." —
Derartige kurze Zusammenfassungen sind nicht mehr leere Worte. Sie
haben ihren ausgebreiteten sinnlichen Hintergrund in der ausführlichen
Durchnahme aller der Einzelheiten gewonnen, die eben bei einer klaren
Schilderung berührt werden müssen. Der dabei erzeugte Vorstellungs-
kreis kann nicht immer wieder Glied für Glied erneuert werden, das
würde den Unterricht schwerfällig machen und viel zu zeitraubend sein.
Schülern des vierten Jahrgangs längere zusammenhängende Darstellungen zu
fordern, für die von ihnen womöglich besondere Dispositionen gemerkt werden
müssen. Es mag dies bis zu einem gewissen Grade auf der Oberstufe gerechtfertigt
sein, aber nicht in einem Schuljahre, in dem der Unterricht in der Geographie
noch als Vorbereitung dienen soll.
Durch Aufgaben folgender Art kann z. B. eine allseitige Wiederholung ver-
anlaßt werden: Was läßt sich aus dem Durchgenommenen über Waldenburg,
Bunzlau, Schweidnitz u. s. w. angeben? Bunzlau: am Bober, a. d. Nied. Mark.
Eisenb., verbunden mit Kohlfurt, Görlitz, (Dresden, Berlin), Haynau, Liegnitz,
Breslau: am Nordrande des Hügellandes, an der Südgrenze der Heide, im Re-
gierungsbez. Liegnitz. (Alles mit oder ohne Hilfe der Karte.) Umgebung reich an
Thonlagern, daher Töpferei in und um Bunzlau.
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]