Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 44

1829 - Darmstadt : Heyer
44 Physische Geographie. spitze endigen, welche ein Vorgebirge oder Kap ge- nannt wird. Die zwischen den Bergen befindlichen Ver- tiefungen heißen Thäler, und schmale Durchgänge durch ein Gebirge Pässe oder Engpässe. Ebenen, oder beträchtliche Strecken Landes ohne merkliche Erhöhungen und Vertiefungen, sind weit sel- tener als hügelichte und bergichte Gegenden, und in ganz Europa gibt es keine vollkommene Ebene von be- trächtlichem Umfange. Desto weiter dehnen sich einige Ebenen in der heißen Zone und an der nördlichen Gränze derselben über die drei größten Erdtheile aus. — Große Flächen, die wegen der schlechten Beschaffenheit des Bodens völlig öde und unbebaut sind, werden Wü- sten oder Einöden genannt. Unter Steppen oder Haiden versteht man unfruchtbare, des Anbaues nicht recht fähige, mit schlechtem Grase oder Haidekraut be- wachsene Gegenden, die aber doch theilweise zur Vieh- zucht rc. benutzt werden können. Fruchtbare Strecken in einer Sandwüste, gleichsam Inseln in einem Sand- meere, heißen Oasen. Ein Land, in dessen Boden zu viel Nässe sich befindet, ist morastig, sumpfig, Moorland. An merk. Die größten Ebenen sind: die Ebene an beiden Seiten des Amazonenstromes in Amerika; die Sahara (15 — 30° N. Br.) in Afrika; und die Wüste Gobi oder Schamo in Mittel- asien. §. 24. Eintheilung der Gebirge. Die Gebirge theilt man nach ihrem Alter und ihrer Entstehung (§. 22) in ursprüngliche oder Urgebirge, und in später entstandene, bei denen wieder Uebergangsgebirge, Flötzgebirge und angeschwemmte Gebirge unterschieden werden. 1) Die Urgebirge (Grundgebirge) bilden die höchsten Gebirge, deren Kern sie ausmachen, erstrecken sich tief in das Innere der Erde, und sind gleichsam als

2. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 32

1835 - Darmstadt : Jonghaus
32 kenheit nicht hart und spröde und hat daher alle Eigen- schaften eines guten Bodens. . 80. Ist aber diese Bodenart in zu großer Menge vorhanden, so wird der Boden zu lose und schwammig und kann dann den Pflanzenwurzeln nicht die nöthige feste Haltung geben. Sie nimmt in diesem Uebermaße zu viel Feuchtigkeit ein, so daß die Pflanzen davon krank werden und absterben. Bei der Dürre geht die Feuchtigkeit zu schnell verloren und die Oberfläche des Bodens wird ganz staubig, so daß die darin liegenden Samenkörner nicht kei- men können oder im Keime wieder vertrocknen. Auch nimmt das Unkraut in diesem Boden sehr leicht überhand. — Den fruchtbarsten Boden macht eine solche Mischung der Erdarten, welche wenig Sand, etwas mehr Kalk, noch mehr Gewächses und einen guten Theil Thon oder Lehm enthält. 81. Bei der Einteilung der Gewächse unterscheidet man: 1. Palmen, 2 Bäume, 3. Sträucher, 4. Kräuter, 5. Gräser, 6. Mose, 7. Schwämme. 82. Die Palmen haben einen Stamm ohne Aeste und Zweige; nur am Gipfel wächst ein Büschel großer Blätter hervor, zwischen welchen die Blüthen und Früchte hängen. Dazu gehören: die Dattel-, Kokos-, Wein- und Sagopalme. 83. Die Bäume haben ebenfalls einen einzigen hol- zigen Stamm, der sich aber in Aefte und Zweige theilt. Sie werden in Garten- oder Obstbäume und in Wald- oder Forstbäume eingetheilt. 84. Obstbäume: der Apfel-, Birn-, Zwetschen-, Kir- schen-, Pfirsich-, Aprikosen-, Wallnuß-, Mandel-, Kastanien- und Maulbeerbaum. Durch Versetzen, Pfropfen und Oku- liren können dieselben veredelt werden, was jeder Land- wirth verstehen sollte. 85. Die Waldbäume werden in Laub - und Nadel- hölzer eingetheilt. Zu jenen gehören: Eiche, Buche, Erle, Birke, Linde, Weide, Pappel, Ahorn, Platanenbaum u. s. w. Zu diesen rechnet man: die Tanne, Fichte, Lärche, Ceder, Cyprefse, den Taxus u. s. w. 86. Viele Bäume gedeihen nur in einem warmen Klima. Dahin gehören: der Citronen - und Pomeranzen - bäum, der Oliven-, Caffee-, Gewürznelken-, Zimmt-,

3. Lebensspiegel für Landleute - S. 129

1844 - Darmstadt : Ollweiler
129 153. Der schreckliche Sturm in Westindien im Jahr 1780. Dieser Sturm, welcher unter die furchtbarsten Naturerscheinun- gen des vorigen Jahrhunderts gehört, verheerte um die Mitte des Jahrs 1780 alle Antillen, besonders aber die Inseln Barbados und Jamaika. Um acht Uhr Morgens brach der Sturm ans und wüthete acht und vierzig Stunden unaufhörlich fort. Die Schiffe, welche in den Häfen vor Anker lagen und sich in völliger Sicherheit glaubten, wurden von ihren Ankern gerissen, in die hohe See ge- trieben und dort der Gewalt des Sturmes Preis gegeben. Die Lage der Bewohner der Inseln war noch trauriger: denn in der folgenden Nacht verdoppelte sich die Wuth des Sturmes. Häuser stürzten ein, und die größten Bäume wurden mit ihren Wurzeln ausgerisfen. Menschen und Thiere irrten umher, oder wurden unter den Trümmern begraben. Die Hauptstadt der Insel Jamaika wurde fast dem Boden gleich gemacht. Die prächtige Wohnung des englischen Statthalters, deren Mauern drei Fuß dick waren, wurde bis ans den Grund erschüttert und drohete jeden Augenblick einzustürzen. In den Häusern bemühete man sich, die Thüren und Fenster mit Riegeln zu befestigen, um den Windstößen zu wider- stehen; aber alle Anstrengungen waren vergebens. Die Thüren wurden ans den Angeln gehoben, die Balken auseinander gerissen, und die Wände spalteten sich. Tie unglücklichen Bewohner irrten ohne Zufluchtsort und Hilfe verzweiflungsvoll umher. Viele wur- den zerschmettert unter den Trümmern ihrer Wohnungen; Andere ertranken in den von dem Orkan auf das Land geworfenen, unermeß- lichen Gewässern; noch Andere wurden von Sand- und Staub- wolken erstickt. Die dicke Finsterniß, die häufigen Blitze, das unaufhörliche Rollen des Donners, das furchtbare Sausen des Windes und Regens, das herzzerreißende Geschrei der Sterbenden, das Klagen und Jammern derjenigen, welche ihnen nicht zu Hilfe kommen konnten, das Geheul der Mütter und Kinder: alles dieses schien den Untergang der Welt anzukündigen. Endlich enthüllte der wiederkehrende Tag den Blicken derer, welche diese Schreckenstage überlebt hatten, ein Schauspiel, welches sich die Einbildungskraft kaum zu entwerfen vermag. Die vorher so reiche und blühende Insel Barbados mit ihren herrlichen Ländereien, schien plötzlich in eine jener Gegenden am Pol verwandelt zu seyn, wo ein erpiger Winter herrscht. Es stand kein Hans mehr; überall sah man nur Trümmer und Verwüstung. Die Bäume waren ent- wurzelt; die Erde war mit Leichnamen von Menschen und Thieren bedeckt; selbst die Oberfläche des Landes hatte ihr Ansehen verändert. Man sah blos Schlamm und Sand; die Gränzen der Ländereien waren verschwunden, die Gräben ausgefüllt und die Wege durch entstandene tiefe Abgründe zerschnitten.‘ Die Zahl der Todten belief sich aus mehrere Tausende, außer denen, die unter den Trümmern ihrer Wohnungen verschüttet oder von den Wogen fortgerissen wor- - - 9

4. Lebensspiegel für Landleute - S. 232

1844 - Darmstadt : Ollweiler
232 zur Wohnung, zu Geräthschaften und Werkzeugen, zum Brennen, Heitzen, Kochen, Schmelzen^ zum Lösen und Ueberstreichen, zum Leuchten, zum Färben, zum Reinigen. Welche Maunichfaltigkeit der Anwendung, < Einige derselben gefährden die Gesundheit, das Leben; sie wirken als Gifte, Pflanzengifte, die jedoch auch als Arznei - und Heil- mittel gebraucht werden, wie im Gegentheil Speiße und Trank auch, im Uebermaß genossen, als Gift der Gesundheit nachtheilig wirken können. Meide Gifte und geistige Getränke. Betrachte aber nicht blos die Pflanzenwelt als Futter- und Arzneikasteu für Menschen und Vieh, flieh auch nicht vor allen Pflanzen als sey die Pflanzenwelt nur aus Giftpflanzen zusammengesetzt, sondern gedenke, so viel Pflänzleiu, so viel Fingerzeige zum Himmel hinauf, so viel Beweise der Liebe und Allmacht unsers Gottes, darum wachsen sie dem Himmel zu. 260. Lebensdauer der Pflanzen. Die Lebensdauer der Pflanzen ist sehr verschieden. Viele Pflanzen dauern nur ein Jahr, andere mehrere Jahre und noch andere Jahrhunderte. So dauert -die Eiche über ein halbes Jahr- tausend; im Schatten ihrer Zweige erfreuen sich mehr denn zwölf aufeinander folgende Menschengeschlechter. Doch wie hinfällig und flüchtig ist ihre Lebensdauer gegen den afrikanischen Affenbrodbaum (Baobab, Adansonia)! Dieser Baum wächst in den warmen, feuchtsandigen Uferlandschaften des Senegal, hat oft einen Umfang von achtzig bis hundert Fuß, und breitet fünfzig Fuß lange Zweige über die Thäler. Noch blühen dort Bäume, die schon blühten, ehe Christus geboren ward. Ja man hat ihrer gefunden, die ein unverkennbares Alter von 3—4000 Jahren hatten und noch kräftig grünten. Was ist daneben des Menschen flüchtiges Leben? Wir staunen den Greis an, welcher über sein erstes Jahrhundert hiuwegdauert. — Aber Eiche und Affenbrodbaum sinken nach Jahrhunderten und Jahrtausenden in den Staub, und nach Jahrhunderten und Jahr- tausenden sind sie nicht vollkommner, als sie in ihren ersten Jahr- zehnten waren. Der Mensch hingegen entwickelt seine wunderbaren, hohen Geisteskräfte mit Schnelligkeit, wie er die Brust der Mutter verläßt. Er ist mehr als die stumme, gedankenlose Pflanze. Ein Tag seines Daseyns wiegt das Jahrtausend vom Leben einer Pflanze auf. Er ist Geist. Er denkt Gott. Er erkennt die Ewigkeit seiner Bestimmung. Er unterscheidet sich von dem Leib, der ihn umhüllt, und welcher, gleich der Pflanze, eine kurze Zeit blühet, dahinwelket und stirbt. Was ist das Leben des mehrtausendjährigen Baobus gegen die Unsterblichkeit des menschlichen Geistes? Weni- ger, als ein Augenblick! Er ist daneben nichts mehr, als die Dauer der Schimmelschwämme, die gleich nach ihrem Entstehen wieder in Fäulniß fallen und vergehen.

5. Lebensspiegel für Landleute - S. 234

1844 - Darmstadt : Ollweiler
234 eines dichten Waldes, Theil zu haben am Sonnenlicht! Wie traurig und kränkelnd stehen die unterdrückten da, während freudig die über ihnen rauschen, deren Wipfel vom Glan; des Himmels- gestirns trinken! Wie breiten die in Zimmern und Gewächshäu- sern gehaltenen Pflanzen ihre Zweige, ihre Blätter nach den Fen- stern hin! Es ist mehrmals bemerkt worden, wie die zur Winter- zeit in Kellern aufbewahrten Gewächse im Frühling weite Aus- läufer treiben, um Licht zu finden. So trieb eine Kartoffel, die im Winkel liegen geblieben war, ihren Ausläufer erst zwanzig Schuh weit auf dem Boden hin gegen die Thür, dann rankte sie an der Wand in die Höhe, und m gerader Richtung zum Licht- loch des Gewölbes. — Welche merkwürdige Aeußerungen des Pflanzensinnes! Wie unter den meisten Thieren, herrscht sichtbar auch unter den Pflanzen eine Art Geselligkeit. Sie wohnen, wo. sie frei für sich leben, familienweise beisammen. Da scheinen sie dann kräftiger zu gedeihen, als wenn man sie vereinzelt; ihr Wuchs ist, besonders an Bäumen, schlanker, ihre Oberfläche glänzender. Hingegen ein- zeln und frei stehende Pflanzen sind zusammen gedrängter, struppich- ter, rauher, auf Berghohen behaarter. So wird auch der Mensch durch Geselligkeit heiterer, in seiirem Aeußcrn gefälliger, während Einsamkeit ihn in sich gekehrter, rauher und wilder macht.' Wie es unter'den Thieren solche gibt, die sich nur vom Unter- gang und Blut der andern ernähren, finden wir auch unter den Gewächsen mancherlei Raubpflanzen, die im Rahrungssast oder Blut der übrigen schwelgen. Sie hängen sich ihnen an und sind überall mit Saugröhren bewaffnet; diese dringen mit solchen in sie ein und zehren ihre Kraft aus. So wie in den Einöden des Welttheils Amerika die schreck- lichsten Raubthiere einherwandeln, wuchern in dessen Wäldern auch die gewaltigsten Schmarotzerpflanzen. Die Lianen, mit Arm- und Schenkeldicke, umspinnen die Baume saugend in allen Richtungen; ja von Baum zu Baum in einer Länge von mehrmals hundert Schuh fortschletckend, schnüren sie wie starke Seile ganze Wal- dungen zusammen und machen sie so undurchdringlich, daß mit der Art oft bei hundert Bäume von ihren Wurzeln getrennt wenden und dennoch in einem Verbände mit den andern stehen bleiben. In unsern Gärten hängt die Mispel ihre aussaugenden Wur- zeln zwischen die Rinde der Obstbäumc und entkräftet sie; ebenso der Frauenflachs die kleineren Pflanzen, welcher wie ein starker Bindfaden alle umwickelt. Er wächst zwar auch aus dem Samen der Erde-auf; sobald er aber eine Pflanze erreicht hat, zieht er seine Wurzel aus dem Boden, und wenn er eine Pflanze getödtet hat, geht er mit seinen Spitzen zur andern über und saugt sie aus. Doch bei allen diesen merkwürdigen Eigenheiten der Pflanzen- naturen ist ihr ganzes Wesen nur ein schwaches Schattenspiel der thierischen Welt. Sie sind ohne Bewußtseyn, wenn gleich nicht ohne Empfindung; sie sind ohne Willen, wenn gleich nicht ohne

6. Lebensspiegel für Landleute - S. 348

1844 - Darmstadt : Ollweiler
348 Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr, aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krug' u. Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild; Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen Voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; 402. Recept Durch Arbeit, Müh' und Schwitzen, Nicht müßig faules Sitzen; Durch Sparen und recht Hausen, Nicht Prassen, Saufen, Schmausen Durch mühsam Strapazieren, Nicht müßiges Spazieren; Durch Fasten, Beten, Wachen, Nicht Schlafen, Fluchen, Lachen; Durch Hoffen, Dulden, Warten, Nicht Würfel, Spiel und Karten; Durch Hebel, Art und Hammer, Nicht Seufzen, Klage, Jammer; Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn, Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathsberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, Nach seinen Nebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage, Wird es euch vor der Seele fteh'n. Der Bootsmann winkt! — zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sey Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais. zum Reichwerden. Durch Hacke, Sens' und Pflug, Nicht aber Schnapps im Krug; Durch Pflügen, Graben, Schanzen, ; Nicht Jagen, Jubeln, Tanzen; Durch einfach stilles Wesen, Nicht Kartenspiel und Chaisen; Durch Schaffen um die Wette, Nicht Lotterie-Billette; Durch Klugheit, Fleiß und Muth — Kömmt man zu Geld und Gut. 403. Unmuthige Geschichte von drei Söhnen eines Bettlers, die endlich reiche Herren geworden sind. Es gibt allerlei Arbeiten, die der ärmste Mann ohne Mühe anfangen kann, um sein Brod zu verdienen und Weib und Kinder zu ernähren; wer nur aufmerksam, fleißig und sparsam ist, der verdirbt in der Welt nicht. Das beweiset die Geschichte von Hans- jörg Schmid. Der alte Hansjörg war ein Bettler, der in Kriegsdiensten ein Bein verloren. Er ging noch vor mehreren Jahren von Hans zu Haus in den Dörfern am Bodensee, bald zu Fischbach, bald zu Selmannsweiler u. s. w., um Brod zu betteln. — Jetzt aber sitzt der alte Hansjörg als ein reicher Mann im Lehnstuhl, und die Leute wundern sich seiner, und Niemand weiß, woher er es hat. Da sagt der Eine: er hat einen Schatz gefunden! — Nein, schreit der Ändere, der Drache hat es ihm durch den Schornstein

7. Lebensspiegel für Landleute - S. 356

1844 - Darmstadt : Ollweiler
356 Die Thiere sind zwar mit Ausnahme der Korallen weniger an einen bestimmten Ort ihres Lebens, als die Pflanzen gebunden, doch werden sie meistens an einem bestimmten Ort gefunden, an dem sie am leichtesten in den Besitz ihrer Nahrung gelangen können; sie haben meistens einen bestimmten Aufenthaltsort, bei welchem sich fast eine noch größere Verschiedenheit als bei den Pflanzen zeigt. Sie sind im Allgemeinen Wasser-, Sumpf-, Strand-, Luft-, Luftwasser-, Wasserland-, Landthiere, Schmarozer- und Eingeweive- thiere. Die Wasserthiere sind See- und Süßwasserthiere, die Land- thiere sind eigentliche-Landthiere und zwar Wald-, Feld-, Wiesen-, Garten-, Hecken-, Berg-, Höhlen-Thiere, ferner Pflanzenbewohner, und zwar auf verschiedenen Theilen derselben und in denselben. Kannst du mir von den bei uns lebenden Thieren ihre Anfenthalts- örter angeben? Welche leben auf Bäumen? welche im Wasser? welche ans demselben? welche leben im Innern der Bäume? welche in den Höhlen der Erde? welche bewegen sich in den Lüften? Welchen Thierklassen ist ihr Aufenthaltsort im Wasser u. s. w. an- gewiesen ? welche Thierklasse bewohnt in ihren Abtheilungen fast alle verschiedenen Aufenthaltsörter? Die Zahl der verschiedenen Thierarten ist schwer anzugeben; noch kennen wir sehr viele nicht; 100,000 sind eher zu wenig als zu viel. Die Zahl der einzelnen Thiere ist moch grösser; zähle doch die Thiere nur eines Waldes, ja zähle die auf einer Eiche lebenden Thiere! Viele derselben leben in großen Gemeinschaften oder Heerden, andere wie der Biber, die Biene, die Ameise in geordneten Gesellschaften. Alle diese verschiedenen Thiere finden wir nicht in allen Gegenden der Erde, es sind dieselben eben so wie die Pflanzen von den verschiedenen klimatischen Verhältnissen auf derselben ab- hängig und so wie diese verschieden über die einzelnen Länder der Erde vertheilt. Und wenn die Pflanzen dich schon auf das Warum? dieser verschiedenen Vertheilung aufmerksam machten, so thun es noch mehr die Thiere, welche die Beantwortung dieser Frage schon an sich selbst herumtragen, indem sie aus vielen Gliedern bestehen, von denen jedes, eines dem andern dienend, zur Erhaltung des Ganzen beiträgt. 408. Der Thiere Abhängigkeit von der Erde. Wie die Pflanzen, so tragen auch die Thiere das bestimmte Gepräge des Klimas, dem sie angehören. Im Allgemeinen zeichnen sich die Thiere des heißen Klimas durch reiche Fülle ihrer Arten, durch ihre bedeutende Größe, durch die Pracht und Schönheit ihrer Farben, durch ihren dünnen Pelz, durch die Lebendigkeit der Be- wegungen, durch einige in ihnen enthaltene kostbare Stoffe, aber auch durch Wildheit und Giftigkeit ans. Selbst Fische, Insekten und Schnecken sind giftig, während die Zahl der nützlichen Thiere verhältnißmäßig geringer ist. Die alles erregende Wärme entwickelt alles gewaltiger, auch die Stimmen werden gewaltiger, verlieren

8. Lebensspiegel für Landleute - S. 324

1844 - Darmstadt : Ollweiler
324 Mensch gerädert wird. Wir alle lassen uns den Zucker gut schmecken, und wissen nicht, wie sauer er bei seiner Zubereitung unsern armen schwarzen Brüdern geworden ist. Wenn der Zuckersaft, der so nahrhaft ist, daß die armen Neger, denen es ihre Herrn, wenn sie einigermaßen billig denken, gar- nicht verwehren, in der Zeit der Zuckerernte so viel zu essen sils sie wollen, ordentlich davon wohlbeleibt werden, aus dem Rohre ausgepreßt ist, wird er in Kesseln eingesotten, und am Ende durch Thon gereinigt, zum Zucker gemacht. 382. Der Schwarze in der Zuckerpflanzung. Weit von meinem Vaterlande Und ich hab den Männern ohn' Er- Muß ich hier verschmachten u. vergehn, barmen Ohne Trost, in Müh und Schande; Nichts gethan. O die weißen Männer! klug u. schön ! Du im Himmel! Hilf mir armen Schwarzen Mann! Farnkräuter, Moose, F-Lechteu, Schwämme. 383. Das isländische Moos. Das isländische Moos ist unter allen Gewächsen eins der nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie Island, Lappland n. s. w. sehr häufig, und auch hin und wieder in unsern deutschen Gebirgswaldungen imfc auf dürren Haideplätzen. Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind steif, doch biegsam, nach unten, breiter, nach oben in schmale Acst- lein zertheilt, die sich tu noch kleinere, mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich ins Rötbliche fallend, glatt, außen sind sie bleichfarbig, (weißlich oder grünlich gelb). Am bittern Geschmacke, der sehr stark ist,-kennt man aber das islän< dische Moos am besten. In Auszehrungen und Brustkrankhciten ist cs eilt vortreffliches Mittel, das oft noch Rettung verschafft. In Krain mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen, so wie manche kranke Schaafc werden, wenn man sie isländisches Moos fressen läßt, ganz seist davon. Die Isländer schätzen cs fast Iso hoch als wie Mehl, indem sie Brod davon backen, oder cs mit Milch gekocht genießen. Jenes arme^ Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden Lande kaum leben ohne das isländische Moos, das dort alle nackten Felsen überzieht, wo sonst kein ande-- res Kraut wachsen könnte, und mit Recht von dem dortigen Land- mann höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines Landes. Wenn im Anfang, ehe Island von Pflanzen bewohnt war, die Meereswellen, so wie sie es ictzt dort noch öfters thun, von einer fernen Küstengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten Obstbatim, und aus seiner Rinde das arme unscheinbare isländische Moos, beran an die Insel getrieben hätten, und beide halten reden können, da wurde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen Moos gesagt haben: „Da komm ich nun geführt von den Wellen 1*

9. Lebensspiegel für Landleute - S. 483

1844 - Darmstadt : Ollweiler
483 findet sich in Nord- und Südamerika. Sie gesellen sich sowohl beim Brüten als bei der Wanderung in solch ungeheurer Menge zusammen, daß es allen Glauben überschreitet, und wovon nichts Aehnliches unter den Vögeln auf der ganzen Erdfläche vorkommt. Ihre Wanderungen scheinen sie mehr aus Mangel an Futter als aus Kälte zu unternehmen: denn sie liegen bis zum December um die Hudsonsbai, wo sie aus dem Schnee die Wachholderknospen fressen ; auch erscheinen sie in gewissen Gegenden mehrere Jahre gar nicht, und ein andermal in einer Unzahl. In Pennsylvanien, Tenessen und Virginien setzen diese Züge in Erstaunen, und dennoch sind das nur Streifzüge gegen die Millionen, welche man in den westlichen Wäldern am Ohio, Keutuky und Indiana antrifft, wo sie ihr Lieblingsfutter, die Buch- nüsse, in Masse finden. Haben sie dieselben in einem großen Waldstrich aufgezehrt, so fliegen sie alle Morgen 60 bis 80 eng- lische Meilen weiter zu einem andern und kehren des Abends wieder zum Schlafen zurück. Solche Plätze sehen fürchterlich aus. Der Boden ist weit und breit mit -ihrem Mist einige Zoll hoch bedeckt, alles Gras und Unterholz-vertilgt, die Oberfläche mit großen Aesten bestreut, die durch das Gewicht der auf einander sitzenden Vogel- klumpen abgebrochen sind; die Bäume selbst dürr, als wären sie von der Art umhauen, auf 1000 Morgen weit. In vielen Jahren wächst nichts mehr auf solchen Stellen der Verwüstung. Entdeckt man solche Ruheplätze, so kommen die Bewohner von großer Ferne des Nachts mit Flinten, Stangen, und in wenig Stunden haben sie ihre Säcke gefüllt und auf die Pferde geladen. Für die Indianer ist solch ein Schlaf- oder Brütplatz eine wichtige Quelle des Natioualreichthums. Die Brutplätze. haben übrigens eine größere Ausdehnung, gewöhnlich in Buchenwäldern. In Keutuky erstrecken sich dergleichen von Süden nach Norden über 40 Meilen und sind einige breit. Fast jeder Baum hat Nester. Sie kommen am 10. April und gehen schon mit ihren Jungen Ende May. Sobald die Jungen fast flügg sind, ziehen die Be- wohner dahin mit Wägen, Küchengeschirr, Betten und Alerten und schlagen ein ordentliches Lager auf. Der Lärm ist so groß, daß keiner des andern Wort 'versteht und die Pferde scheu werden. Der Boden liegt voll Sieste, Eyer und Junge, womit sich ganze Heerden Schweine mästen; Habichte, Bus-Aare und Adler fliegen in Menge herum und holen die nackten Jungen nach Belieben; während von 20 Schuh Höhe bis zu den Gipfeln ein beständiger Tumult von flatternden Tauben und krachendem Holz statt findet. Nun fällt man die Bäume, worauf am meisten Nester stehen; dabei schlagen sie Aeste von andern ab, so daß man oft 200 ganz fette Junge bekommt, nicht viel kleiner als die Alten. Ein Baum kann 100 Nester haben, aber in jedem nur ein Junges. Es ist gefähr- lich unter diesen flatternden Millionen herum zu gehen, weil un- aufhörlich Aeste brechen, von dem Koth, der gleichsam herunter regnet, nicht zu reden. 31*

10. Lebensspiegel für Landleute - S. 226

1844 - Darmstadt : Ollweiler
226 innig; die Früchte werden größer, saftreicher, gewürziger; die Stämme höher und stärker, statt mit Flechten und Moosen sind sie mit schön blühenden Schmarozerpflanzen bewachsen, von mächtigen Schling- pflanzen umschlungen, die von Baum zu Baum Brücken bilden; die Pflanzen enthalten kräftige, starkwirkende Stoffe, sie liefern die stärksten Gewürze, Nelken, Zimmt, Ingwer, Pfeffer, Muskatnüsse, viele Balsame und Harze, das arabische Gummi, das Federharz oder das Kautschuk, viele Farbestoffe, den Indigo, das Sandelholz, den Fernambuk, den Orlean, den Zucker, die Baumwolle, kräftige Arzneimittel, die China, die Angustura, den Sassafras, die Jpekekuanha. Die Bäume bilden mit ihrem Unterholz oft un- durchdringliche Wildnisse, viele bei uns niedere Pflanzen werden dort baumartig, wie die Farrenkräuter und die Gräser. Ueberhaupt trägt das Pflanzenleben in der heißen Zone das Gepräge der Lebenskraft, der Lebensfülle, der Größe, der Mannichfaltigkeit. Palmen, Bananen, baumartige Farrenkräuter, Caktusarten, Mi- mosen geben den heißen Ländern ein eigenes Gepräge, ^ehr groß ist die Zahl der Pflanzenarten. Nähern wir uns dagegen der kalten Zone, so nimmt die Zahl der Pflanzenarten und somit auch die Mannichfaltigkeit des Pflauzen- lebens ab, die Zahl der gesellig wachsenden Pflanzen und damit das Gepräge der Einförmigkeit zu; die Pflanzen werden kleiner, sind meist ausdauernd, die Bäume werden zwergig, die Sträucher klein, die Stengel sterben meist ab, die Wurzel wird durch die hohe Schneedecke geschützt, unter der das Pflanzenleben lauge schlummert, endlich, wenn diese nicht verschwindet, erstirbt es gänzlich. Statt der hohen Bäume der heißen Zone sind niedrige, meist stengellose Pflanzen, welche schnell ihr kurzes Pflanzenleben durchlaufen; Moose und Flechten sind die letzten Darsteller des Pflanzenlebens. >So vermindert sich auch die Zahl der Pflanzen nach den Polen hin. Das heiße Amerika besitzt ohugefähr \ 5,000, Frankreich 5-6000, Deutschland 4—5000, Schweden 1200, Lapp- land 550, Island 305, Labrador 201, Spitzbergen 30 verschiedene offenblüthige Pflanzeuarten. Doch es verändert sich nicht blos das Pflanzeuleben, wenn du von Norden nach Süden, von Süden nach Norden, sondern auch wenn du von der Tiefe zur Höhe aufsteigest, treten dir ähn- liche Veränderungen in denselben entgegen, wie beim Reisen vom Süden zum Norden, denn die Luftwärme nimmt nach oben zu mit der sich vermindernden Luftdichtigkeit ab Und damit zugleich in den höher liegenden Gegenden die Zahl und Größe, nicht immer aber die Mannichfaltigkeit der Pflanzen. So können wir, wie wir Pflanzen der heißen, der warmen, mittlern und kalten gemäßigten Zone und der kalten oder Polarzone unterscheiden, dieselben auch nach der Höhenverbreitung in Flachland-, Hügel-, Berg-, Alpen-, Hochalpen-, Schneepflanzen abtheilen; die Regionen aber nach dem Anbau von Gewächsen als die'region der Palmen, der baum- artigen Farren, der Chinabäume, der Oelbäume, des Weinstocks,
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 9
1 0
2 0
3 0
4 0
5 3
6 0
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 1
17 1
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 3
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 3
38 8
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 9
22 0
23 1
24 11
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 2
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 4
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 5
78 0
79 2
80 0
81 1
82 1
83 0
84 2
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 3
92 4
93 0
94 5
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 29
1 15
2 35
3 23
4 3
5 4
6 93
7 1
8 5
9 3
10 3
11 6
12 80
13 125
14 7
15 2
16 3
17 0
18 1
19 8
20 2
21 4
22 5
23 0
24 105
25 25
26 14
27 3
28 121
29 13
30 5
31 0
32 16
33 193
34 77
35 0
36 10
37 3
38 6
39 39
40 4
41 5
42 218
43 92
44 1
45 0
46 96
47 30
48 8
49 4
50 207
51 297
52 5
53 1
54 3
55 6
56 6
57 2
58 4
59 243
60 2
61 2
62 5
63 4
64 8
65 22
66 1
67 0
68 3
69 0
70 4
71 5
72 8
73 1
74 10
75 36
76 4
77 0
78 7
79 0
80 3
81 458
82 3
83 36
84 160
85 3
86 0
87 4
88 3
89 78
90 10
91 5
92 4
93 17
94 10
95 29
96 4
97 11
98 8
99 3
100 348
101 7
102 103
103 2
104 8
105 1
106 17
107 46
108 0
109 23
110 74
111 72
112 20
113 26
114 81
115 3
116 79
117 1
118 1
119 23
120 1
121 46
122 9
123 29
124 75
125 122
126 3
127 31
128 1
129 33
130 3
131 185
132 1
133 41
134 4
135 2
136 55
137 58
138 0
139 11
140 9
141 0
142 28
143 71
144 1
145 4
146 2
147 14
148 1
149 0
150 0
151 6
152 191
153 1
154 24
155 14
156 19
157 0
158 1
159 15
160 7
161 4
162 0
163 0
164 79
165 11
166 23
167 8
168 33
169 14
170 3
171 7
172 6
173 58
174 5
175 619
176 4
177 75
178 3
179 137
180 42
181 1
182 23
183 125
184 13
185 19
186 4
187 8
188 10
189 7
190 0
191 1
192 1
193 21
194 4
195 95
196 190
197 0
198 3
199 12