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1. Teil 2 - S. 13

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußlands 13 hielten sie immer wieder fest. And inzwischen marschierten die Truppen an den Flügeln, was das Zeug halten wollte, um die Russen herum. Am fünften Schlachttag standen die Deutschen schon so (Tafel!), am achten und letzten Tage waren sie so (Tafel!) eingekreist. Lier liegt die russische Stadt Augustow, östlich davon ein riesiger, dichter Wald. 2n diesen Wald hinein waren jdie Reste der russischen Njemenarmee nun getrieben, und außen herum standen die Deutschen. Und nun war es wieder wie^bei Tannenberg. Was nicht erschossen wurde oder im Gestrüpp und Sumpf umkam, wurde gefangen ge. nommen. Nur ganz wenigen gelang es, sich durchzuschleichen und in eiliger Flucht zu entkommen. Die ganze große zweite Njemen-Armee war auch vernichtet. Ihre Geschütze und Wagen standen im Walde von Augustow zerstreut, Leichen und Pferdekadaver dazwischen. Wochenlang hat es gedauert, bis alle Beute geborgen war. Ostpreußen aber war wieder befreit; und seitdem ist kein Russenheer wieder auf unseren deutschen Boden gelangt. And die Russen hatten einen heilsamen Schreck gekriegt, was nun noch an ihren Flügeln geschehen würde, da das große Leer, das im Norden sie gegen Umgehung schützen sollte, vernichtet war. Merkworte: Der Feldzugsplan 1915. Umklammernde Vernichtung wegen Entfernung nicht möglich Ziel: Rußland unschädlich machen 1. Die Russen weit von der Grenze forttreiben 2. Festungsgürtel nehmen 3. Viele Soldaten und Rüstzeug vernichten. Zunächst Flanken bedrohen 1. Eigenes Land befreien Galizien, Ostpreußen 2. Russen ängstigen, daß sie anderwärts weniger Acht geben Befreiung der Bukowina im äußersten So Befreiung Ostpreußens im äußersten No Vernichtung von 200000 Russen in der masurischen Winterschlacht, Februar 1915 Äindenburg kreist Russen im Marsch ein.

2. Geschichtliches Lesebuch - S. 233

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Xvi. D. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 233 Dort liegt, gleich hinter Sadowa, ein dicht bewachsener Busch, der Holawald, dann bis Nechanitz hinunter ein halbes Dutzend kleinerer und größerer Dörfer. Etwa drei Viertelstunden aber von der Bistritz entfernt ändert sich der Charakter des Geländes. Aus dem flachen Abhang erhebt sich eine Höhenkette, an einzelnen Punkten bis zu 300 Fuß über die Thalsohle emporsteigend, von Nechanitz an weit über Sadowa hinaus die Bistritz begleitend, nach Westen hin meistens schroff abgeböscht, nach Osten allmählich sich senkend, bis in der Nähe von Königgrätz der Boden vollständig eben wird. Diese Höhen hatte Benedek sich zum ersten Widerstände ausersehen, und wir müssen deshalb einzelne derselben zum Verständnis des Folgenden näher bezeichnen. Eine halbe Stunde hinter Nechanitz zeigt sich der Schloßberg von Hradek, von hier eine Stunde nordwärts eine weit hervorragende Höhe mit den Dörfern Nieder- und Oberprim und Problns an ihren Abhängen, sodann, immer nach Norden fortschreitend, ein niedrigerer Hügelrücken mit dem Dorfe Langenhof, endlich gegenüber Sadowa und dem Holawalde der höchste und bedeutendste dieser Berge, mit dem Flecken Lipa ans der Mitte seines westlichen Abhanges und dem ärmlichen, aber seit diesem 3. Juli durch Europa berühmten Dörfchen Chlum in einer Vertiefung am Ostrande der Höhe. Der Blick beherrscht von hier aus die gesamte Landschaft nach allen Seiten. Nach Osten flacht sich auch hier das Gebirge allmählich ab; zwischen welligen Hügeln liegt dort in der Tiefe das Dorf Nedielischt, von da breitet sich platte Ebene bis zur Elbe aus. Ein anderes Bild zeigt sich dem Beschauer im Norden. Chlum gerade gegenüber, von dem Fuße seines Berges nur durch eine schmale Einsenkung getrennt, dehnt sich eine breite, mit mächtigem Baumwuchs bestandene Knppe aus, die von zahlreichen Schluchten durchrissen, am westlichen Rande aber von einer gewaltigen Felsenbastion gefrönt ist; es ist der Swiepwald, der wie Chlum au diesem Tage ein unvergeßliches Andenken gewonnen hat. Rechts davon, eine halbe Stunde weiter nordwärts, zeigt sich ein langgestreckter Höhenzug mit dem Dorfe Maslowied an seinem Abhang; wieder eine halbe Stunde weiter lehnt sich daran ein stattlicher Berg, der auf seiner Westflanke das Dörfchen Horscheniowes und auf seiner sonst kahlen Spitze damals zwei uralte, überall weithin sichtbare Linden trug. An dessen Fuße fließt der Bach Trotiuka durch morastige Wiesen südostwärts der Elbe zu: auf der andern Seite des kleinen Gewässers schließt dann der steile Horschizkaberg das Bild.

3. Geschichtliches Lesebuch - S. 233

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Xvi. D. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 233 Dort liegt, gleich hinter Sadowa, ein dicht bewachsener Busch, der Holawald, dann bis Nechanitz hinunter ein halbes Dutzend kleinerer und größerer Dörfer. Etwa drei Viertelstunden aber von der Bistritz entfernt ändert sich der Charakter des Geländes. Aus dem flachen Abhang erhebt sich eine Höhenkette, an einzelnen Punkten bis zu 300 Fuß über die Thalsohle emporsteigend, von Nechanitz an weit über Sadowa hinaus die Bistritz begleitend, nach Westen hin meistens schroff abgeböscht, nach Osten allmählich sich senkend, bis in der Nähe von Königgrätz der Boden vollständig eben wird. Diese Höhen hatte Benedek sich zum ersten Widerstände ausersehen, und wir müssen deshalb einzelne derselben zum Verständnis des Folgenden näher bezeichnen. Eine halbe Stunde hinter Nechanitz zeigt sich der Schloßberg von Hradek, von hier eine Stunde nordwärts eine weit hervorragende Höhe mit den Dörfern Nieder- und Oberprim und Problns an ihren Abhängen, fodann, immer nach Norden fortschreitend, ein niedrigerer Hügelrücken mit dem Dorfe Langenhof, endlich gegenüber Sadowa und dem Holawalde der höchste und bedeutendste dieser Berge, mit dem Flecken Lipa ans der Mitte seines westlichen Abhanges und dem ärmlichen, aber seit diesem 3. Juli durch Europa berühmten Dörfchen Chlum in einer Vertiefung am Ostrande der Höhe. Der Blick beherrscht von hier aus die gesamte Landschaft nach allen Seiten. Nach Osten flacht sich auch hier das Gebirge allmählich ab; zwischen welligen Hügeln liegt dort in der Tiefe das Dorf Nedielifcht, von da breitet sich platte Ebene bis zur Elbe aus. Ein anderes Bild zeigt sich dem Beschauer im Norden. Chlum gerade gegenüber, von dem Fuße seines Berges nur durch eine schmale Einsenkung getrennt, dehnt sich eine breite, mit mächtigem Banmwuchs bestandene Kuppe aus, die von zahlreichen Schluchten durchrissen, am westlichen Rande aber von einer gewaltigen Felsenbastion gekrönt ist; es ist der Swiepwald, der wie Chlum an diesem Tage ein unvergeßliches Andenken gewonnen hat. Rechts davon, eine halbe Stunde weiter nordwärts, zeigt sich ein langgestreckter Höhenzug mit dem Dorfe Maslowied an feinem Abhang; wieder eine halbe Stunde weiter lehnt sich daran ein stattlicher Berg, der auf seiner Westflanke das Dörfchen Horscheniowes und auf feiner sonst kahlen Spitze damals zwei uralte, überall weithin sichtbare Linden trug. An dessen Fuße fließt der Bach Trotinka durch morastige Wiesen südostwärts der Elbe zu: auf der andern Seite des kleinen Gewässers schließt dann der steile Horschizkaberg das Bild.

4. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 6

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
6 Kap. I. §. 7. Lappland, auf dem Feuerlande, und an der Hudsonsbaj: in noch andern gemä- ßigt, wie in' Deutschland und Pensylva- nien. Alles das lert die Geographie. Die meisten Tiere und Gewächse kommen nur unter gewissen Klimaten fort. Zucke» und Elefanten und Affen gedeihen nur in heißen, Cedern und Ackerbeere und Rentiere nur in ser kgl. ten Gegenden. Aber der Mensch kan, wenn er sich nur bei Zeiten und allmällch daran gewönt, unter allen Klimaten leben. Er verdsrrt in Peru nicht: und erfriert am Eklsmeer nicht: nur da, wo es grim- yiig kalt ist, muß er Kleider haben. $. 7* ir. nach der Fruchtbarkeit. Ei- nige Länder sind fruchtbar: d. t. es wächst etwas

5. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 30

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
30 Kap. Ii. §. 19. §. 19. Iii. Aus Wüsteneien find fruchtbare Lander geworden, und dagegen aus fruchtbaren Ländern wieder Wüsteneien. Was Wüsteneien find, stehe oben §. 7» Nun aber kan man ja Sümpfe abzapfen: das taten die Holländer §. 16. — Man kan auf nackte Felsen Erde tragen, und dann Weinstöcke, Garten- Gewächse, und Bäume, dahinein pflan- zen. Das taten die alten Hebräer in Palästina: und in neueren Zeiten die Malteser auf Gozo (sie holten die Er- de dazu aus Sicilien); und die Lotsen auf der Insel Rüden vor Wolgast ; und die Helvetier auf dem Kalen Berge zwl- schen Lausanne und Vevay. — Man kan endlich in dürre Sandwüsten Wasser lei- ten, wenn man Kanäle gräbt: das ta- ten

6. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 42

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
42 Kap. Ii. §. 24, Vii. Ungesunde Länder werden gesund, und umgekert. Alle morastige Länder sind ungesund, wegen ihrer bösen Ausdünstungen §. 2z. Wird nun der Morast abgezapft §.19: so hören die ungesunden Dünste auf. Alle wegen großer Waldungen feuch- te Länder sind ungesünder, als die trock- nen. Werden nun diese Waldungen umgehauen, oder wenigstens gelichtet: fo verliert sich Nässe und Ungesundheit. Manchmal aber kan ein Wald ein Land gegen böse Dünste eines andern Landes decken. Wird so ein Wald um- gehauen ; so verliert das erste Land seine Brustwehr, und wird auch ungesund. Kap. Ul.

7. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 208

1865 - Göttingen : Deuerlich
208 den Bäumen gehört, so giebt er das schönste Holz zum Polieren und Einlegen, welches-in Deuischlaud das Mahagoni vertreten muß und von den Schreinern theuer bezahlt wird. Betrachtet man die Früchte dieser Bäume, so sind sie von gleicher Mannigfaltigkeit. Die niedliche Eichel in ihrem grauen Schüsselchen ist gleichwohl nur ein Futter für die Schweine. Wenn die Menschen dar- aus Kaffee bereiten, so geschieht es nicht des Wohlgeschmacks, sondern der Heilsamkeit wegen. Die Buchecker in ihrer rauhen Kapsel verspricht nicht viel; allein die dreizackigen Samen enthalten unter ihrer ledrigen Schale einen nußartigen Kern, welcher ein sehr brauchbares Oel liefert. Nur ist das Schütteln der hohen Bäume sehr beschwerlich und gefähr- lich. An die Frucht des Nußbaums reicht sie natürlich nicht hinauf; dieser ist aber auch kein ursprünglich deutscher Baum. Die Samen der andern Kätzchenträger sind gerade nicht nutzbar, verdienen aber doch von der Jugend näher betrachtet zu werden. Man wird dann finden, daß die unbedeutenden Samenkörnlein nicht bloß zur Fortpflanzung der Pflanze dienen, sondern auch gar manches Thierchen ernähren, das den Menschen Fretlde macht. So lebt der niedliche Zeisig im Winter nur von dem Samen der Erle, und tvir würden diesen schönen Vogel in der strengen Jahreszeit entbehren, wenn nicht die Ufer so vieler Flüsse und Bäche Deutschlands mit Erlen bewachsen wären. Auch ist das Erlenholz nicht gerade zu verachten. Die Rinde wird zwar von der Eichenrinde übcr- troffen, dient aber gleichwohl dem Gerber zur Lohe, ja den Färbern zu schwarzer Farbe. Daneben lassen sich die Ziegen die jungen klebrigen Erlenblätter vortrefflich schmecken. Aber der hauptsächlichste Dienst, wel- chen die Erlen leisten, besteht doch, nie der der Weiden darin, daß sie mit ihren dichten umherrankenden Wurzeln die Dämme und Flnßufer befestigen. Ohne diesen Zusammenhang würde das Wasser jährlich die Erde wegspülen und an dem umliegenden Lande Schaden thun. Manche von den Kätzchenträgern erreichen eine sehr ansehnliche Große und ein hohes Alter. Eichen von 100 Fuß Höhe und 25 Fuß Um- fang sind oder waren vielmehr früher keine Seltenheit in Detitschland. Jetzt läßt die Art des Forstmannes sie nicht leicht zu ihrem ganzen Wachsthum kommen; denn allerdings werden die alten Eichen leicht im Innern faul und hohl, und das Holz hat wenigstens nicht mehr den Werth des jünger«. Man behauptet, die Eiche wachse 200 Jahre und erreiche in Deutschland ein Alter von 500 Jahren, manche wohl das Doppelte. Eine solche tausendjährige Eiche müßte eine schöne Reihe von Begebenheiten erzählen können, wenn sie mit Sprache begabt wäre, Noch größer und älter sollen in südlichen Ländern die Kastanienbäume werden; bei uns aber ist dies nicht der Fall. Buchen, Birken und Ulmen werden bisweilen noch sehr hoch und dick; doch streiten sie nicht leicht mit der Eiche um den Vorrang, eher die Linde, welche aber nicht zu den kätzchen- tragenden Bäumen gehört. Ihre mit länglichen Blättchen versehene gelbe Blüte zeichnet sich durch ihren herrlichen Geruch aus, waö ein Grund mehr ist, die Linde zur Zierde ans öffentlichen Plätzen oder in Alleen zu pflanzen. Wie nützlich die Linden sind, weiß man vorzüglich in Ruß-

8. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 210

1865 - Göttingen : Deuerlich
210 3) es stehen immer zwei Nadeln in ein-r Scheide zusammen — dritte Familie: die Kiefer (Föhre); vder 4) es sind fünf Nadeln in einer Scheide vereinigt — vierte Familie: die Wevmnthskiefer; vder 5) es sind viele Nadeln zu einem Büschel vereinigt — fünfte Fami- lie: die Lärche. 4. Kein anderes Banmgeschlecht bildet sv zahlreiche Wälder, wie das der Fichte. Ohne die Fichtenwälder mit ihrem unerschöpflichen Hvlz- vorrath wäre das nördliche Klima kaum zu bewohnen. Von den Stäm- men der Fichte bauen die Menschen ihre Häuser; mit ihren Brettern um- kleiden sie die Wände, erwärmen sie den kalten Fußboden; aus ihrem Holze drechseln sie ihre Hausgeräthe, verfertigen sie Tische, Stühle und Bänke. Es ist das Holz der Fichte, womit sie ihre Oefen heizen und , ihr Essen kochen, und es ist der Saft desselben Baumes, woraus sie das Terpentinöl bereiten, und das Pech, ohne welches kein Kahn den Fluß befahren, kein Schiff in See stechen könnte. Wohl liefert die Eiche die festen und starken Rippen des Schiffes; aber die Tanne pflanzt den Mastbaum daralif, der die gewaltigen Segel trägt und hoch und stolz das Winipel sehen läßt. Und wie den turinhohen Mast, so liefert der- selbe Baum das kleine Zündhölzchen, an welchem der entzündliche Phos- phor das Feuer bringt. Das Fichtenholz ist auf den Häusern die deckende Schindel, in den Häusern der tragende Balken; das Fichtenholz ist in der Hand der Hausfrau der Eimer, das Sieb, die Kelle. Frage den Küfer, den Drechsler, den Tischler, den Zimmermann, den Bauen« und Bürger, den Handwerker und den Künstler: sie alle «verden dir den köst- lichen Fichtenbaum loben u««d preisen. 38. Der Weinstock. Der Weinstock grünte fröhlich in der Frühlingesonne; seine Reben wuchsen zusehends; das Dickicht der Blätter überschattete sie. Da kam daö hakige Gartenmesser daher, blitzblank und scharf geivetzt. »Willkommen!" dachte der Weinstock, »das «rill mir eine Ehre anthun, darum besucht es mich linb hat sich zuvor so «vvhl geputzt." Aber das Messer fuhr schnei- dig zwischen die Reben; behutsam und bedächtig schnitt es die überflüssi- gen weg. Da feukzte der Weinstock über solche Grausamkeit und klagte: »Ach, «vo ist mein Schmuck geblieben und meine Herrlichkeit! Die Bög- lein können nicht mehr wohnen in meinem Schatten, die Menschen «ver- den ihr Auge verächtlich von mir abwenden." Und er »veinte viel tau- send bittre Thränen, also, daß sie das Erdreich netzten. Das Messer aber «vandte best Rücken und ging von dannen und bestellte die Reiser, daß sie kämen und die Reben schnürten und fesselten. Da verstummte der Weinstock vor tiefer Trauer. — Aber der Saft, der durch seine Wurzeln emporstieg, «vußte nicht zu bleiben in den verstümmelten Reben; so trieb er unzählige Blütenbüschel hervor. Doch diese «varen unansehn- lich; der Weinstock «nochte sich nicht an ihnen freuen, er «vünschte sie fern. Sie aber verwandelten sich in Frucht, und die Sonne durchglühte den Saft der Trauben und süßte ihn mehr und mehr. Da eilten die

9. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 266

1865 - Göttingen : Deuerlich
266 zu Klausthal das Wasser ableitet und beinahe Iv2 Meile laug ist. Man arbeitete 22 Jahre, don 1777 und 1799, daran, und die Bau- kosten betrugen über 100000 Thlr. — Wildemann in einem tiefen Thale. — Lautenthal. Ein freundlicheres Klima empfängt den Wanderer, sobald er zum Unterharz hinabsteigt. Hier finden sich jene an unvergleichlichem Reiz so reichen Plätze, die diesem nordischen Gebirge einen Weltruf erwarben. Ist die Erde hier im Innern weniger mit köstlichen Schätzen gefüllt, so ersetzt sie es im Uebermaße durch ihre äußere Herrlichkeit. Die finstere Tanne wechselt hier mit dem üppigsten Laubholze; hundertjährige Eichen wölben sich zum luftigen Dome, die schlanken Buchen bilden endlose Schattengänge, und die silberhäutigen Birken kränzen den Saum des Waldbaches imb laden zum kühlen Ruheplätze. An den Hohen zieht sich Ackerland in langen wellenförmigen Bändern hinauf; Schafherden wallen langsam und gedrängt in den begrasten Thälern; Obstgärten kreisen die Dörfer ein, wenn auch später als im Lande reife Früchte spen- dend; im hohen Grase weiden treffliche Rinder. — An deir Unterharz grenzen auch einzelne Strecken deö Fürstenthums Grubenhagen; sonst besitzt Hannover dort weiter nichts als die schon be- schriebene Grafschaft Hohnstein. Das Uebrige gehört, wie schon gesagt, zu Brallnschweig, Preußen und Anhalt. 111. Der Berg- und Hiitteàu. Die meiste Beschäftigung bietet den Harzern der Berg- und Hütten- bau. Derselbe wird von den Bergleuten betrieben, von denen einige die Mineralien unter der Erde aufsuchen unto zu Tage frödern (Grubenbau), andere über der Erde die weitere Zubereitung und Reinigung derselben besorgen (Hüttenbau). Die Erze, welche die Metalle enthalten, findet man in den Gebirgen der Erde, welche man tvieder in Ganggebirge (Urgebirge) und Flötzgebirge eintheilt. Gänge nennt man mehr oder- weniger senkrecht gehende Schichten oder Lagen der mineralischen Körper in den Gebirgen. Flötze heißen die horizontal über einander liegenden Schichten in einigen Gebirgen, welche durch gewaltsame Bewegungen des Wassers entstanden sein müssen. Die Ganggebirge find die vorzüglichsten Behälter des Erzes. In den Erzen liegen die Metalle theils gediegen, d. h. in ihrem vollkommenen metallischen Zustande, oder vererzt, mit andern Mineralien vermischt, oder v erkalkt, d. i. ihres brennbaren We- sens beraubt. Rur die unedlen Metalle, Eisen, Kupfer, Blei, Zinn, können durch anhaltendes Feuer in Kalk verwandelt werden. Wenn die Bergleute einen Erzgang entdeckt haben, so wird er nach allen Richtungen verfolgt und das Erz herausgeschafft, wodurch oft große und tiefe Gruben entstehen. Dann werden Schachte, d. i. senk- rechte Oeffnungen angelegt, durch welche man bequemer in die Gruben gelangen und die Erze auto ihnen herausbringen kann. Horizontal lau- fende Gänge werden Stollen genannt. Sie dienen theils zur Ableitung unterirdischen Wassers, theils zur Beförderung des Luftzuges in den Bergwerken, theils zur Verbindung der Gänge. Das in der Tiefe ge-

10. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 268

1865 - Göttingen : Deuerlich
268 man Perlenmuscheln, die oft große und schone Perlen enthalten. Meralle hat Lüneburg nicht, wohl aber Salz, Kalk und viel Torf. Hier sind die Städte:, Lüneburg an der Ilmenau, reiches Salz- werk und ergiebiger Kalkberg (Kettenstrafanstalt.) — (Zelle an der Aller, Oberappellationsgericht. — Harburg an der Elbe und Sede, ansehnlicher Handel. — Uelzen, Flachs. — Soltau, Walsrode, Burgdorf, Rethem, Gifhorn, Winsen, Dannenberg, Hitz- acker lind Lüchow. — Bardewik an der Ilmenau, ein Dorf, unter Heinrich dein Löwen eine große Handelsstadt, aber von ihm selbst 1189 wegen Widersetzlichkeit zerstört. — Sievershausen, ebenfalls ein Dorf, berühmt durch die Schlacht am 9. Juli 1533, in welcher Kurfürst Mo- ritz von Sachsen tödtlich verwundet wurde. 113. Die Lüneburger Heide. 1. Zwischen den tiefen Flusithälern der Elbe und der Aller breitet sich in der Richtung von Südosten nach Nordwesten ein Höhenzug aus; das ist die Lüneburger Heide. Da ihr Abfall gen Norden steiler ist als gen Süden, so erscheint sie dem Wanderer, der von Norden kommt, als ein ausgedehnter, blauer Gebirgsstreif, aus welchem die Flüsse ziemlich schnellen tiefen Thälern ihm entgegen kommen; nähert er sich ihr aber von Suden, so sieht er nichts als eine endlose Ebene vor sich, deren Flüsse sich langsam durch einen breiten Rand von Sümpfen und Mooren zur Aller herabwinden. Auf der Höhe sind Quellen und Moore; an den Abhängen aber quillt überall das Wasser der meist klaren Heidbäche. Der Boden der Heide ist größtentheils grober Sand. Ist er eisen- haltig, was man an seiner rothen Farbe erkennen kann, so bildet sich beim Regen der Naseneisenstein (Ortstein), der dem Anbau deö Bodens hinderlich ist. Wo dagegen dem Sande nur etwas Mergel, Lehm oder Kieselerde beigemischt ist, um ihn zu binden und das Wasser zu halten, da entsteht Pflanzenwuchs. Der dürftigste Pflanzenwuchs ist in den Niederungen östlich von der Aller; da sind Sümpfe, oder eö ist der Bo- den durch Kiesgeröll und Raseneisenftein unfruchtbar geworden; doch findet der Wanderer auch, hier sich nicht selten erfreut durch Rudel von Kiefern deren rauschende Wipfel in der einsamen Landschaft ihn an die Gebirgsebenen des Oberharzes erinnern könnten. An den höher» Ab- hängen dagegen und besonders am Nordabhange gedeiht neben der Föhre die Tanne trefflich; auch finden sich da schöne Wälder von Birken, Eichen und Buchen. 2. Schon daraus ist zu sehen, daß die Heide nicht so reizlos ist, wie mancher meint. Freilich ist es hier einsamer, wie in den meisten Gegenden Deutschlands. Straßen durchschneiden die Heide nicht viel; die bedeutendste ist die Eisenbahn, welche von der Bahn zwischen Hannover und Braunschweig von Lehrte aus über Celle nach Lüneburg und Har- bürg geht, fast in gerader Richtung. Geht sie schon durch einsame Ge- genden, wie.viel mehr denn die Nebenwege. Zuweilen muß man mehrere Stunden wandern, ehe man ein Dorf trifft; verirrt sich aber ein Wan- derer in der Heide, so kann er lange wandern, ehe er auf eine bewohnte
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