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Hauptbahnhof habt ihr schon oft viele Wagen voll gesehen. Nach welcher
Richtung fuhren die mit Holz beladenen Wagen? Sie werden dorthin
gebracht, woher wir unsere Kohlen zum Brennen bekommen. Dort bei
Dortmund werden die Kohlen aus der Erde geholt. Tiefe Löcher gehen
iu die Erde hinein, und unten sitzen in Gängen die Kohlen. Die Anlagen
nennt man Gruben. Die Grubenarbeiter holen an* ihnen die Kohlen
heraus. Damit aber die ausgehöhlten Gänge nicht einstürzen, rammt man
die Pfähle hinein, die hier liegen. Weil das Holz in den Gruben ge-
braucht wird, nennt man es Grubenholz. Wohin wird es also gebracht?
Woher kommt nun das Grubenholz? Wir werden es sehen.
Die Bahn geht nach Westen weiter. Da finden wir vorherrschend
Nadelwald. Aus der Ferne hallen Schläge durch den Wald. Wir gehen ihnen
nach. Da hören wir auch schou Menschenstimmen. Dort schlägt ein Mann mit
der Axt gegeu den Kiefernstamm, daß die Späne fliegen. Zwei andre schlagen
an einem gestürzten Baum die Zweige ab und tragen dann de» kahleu
Stamm an den Weg. Die Zweige werden getrocknet und als Brennholz
verkauft. Das sind die Buschen. Hier lagern schon viele Stämme in
hohen Haufeu aufgeschichtet nebeneinander. Tiefe Wagenspuren kenn-
zeichnen den Holzweg. Peitschenknall und Pferdegewieher schallt uns ent-
gegen. Da kommt anch schon der Wagen, mit zwei kräftigen Braunen
bespannt, angefahren. Der Knecht und ein paar Holzhauer laden die
Stämme auf, und fort geht es, der Dampf-Sägemühle zu. Dort wird die
Riude von den Holzschälern geschält und die glatteu Stämme vou der
Säge in kurze Stücke von 2 m Länge zerschnitten. Der Fuhrmann bringt
sie dann zum Kleiubahuhos „Zur Tanne".
Die Leute, die im Walde beschäftigt sind, nennt mau
Waldarbeiter. Sie treiben Waldwirtschaft oder Forstwirtschaft, da
der Wald auch Forst geuauut wird. Der Mann, der auf deu
Wald und die Hasen, Rehe, Fasane und Hühner darin achten
muß, heißt Förster. Wir fanden auch Beereu im Walde. Frauen und
Kinder sammeln die Preißelbeeren und die Kronsbeeren, tragen sie in die
Stadt und verkaufen sie. Im Herbst sucheu die Leute Pilze ui?d tragen sie
in die Stadt. Dafür erhalten sie Geld. Dann ziehen auch die Jäger durch
den Wald und schießen Rehe, Hasen und Fasane.
Auf unsrer weiteren Wanderung treffen wir Laubbäume au. An die
Stelle des Heidekrauts siud Blumen getreten, und statt der Kronsbeeren
finden wir jetzt die süße Preißelbeere. Der Wald lichtet sich, Äcker und
Wiesen liegen vor uns, und hinter dem dichten Eichenkamp erblicken wir
ein langgestrecktes Haus. Es ist das Herrenhaus des Gutes Laugert. Das
Gut Laugert ist eiu sehr großer Hof. Hiuter ihm erblicken wir nach Norden,
Westen und Osteu große Wiefeuflächen. Ein breiter Bach fließt hindurch.
Es ist die Lutter. Hinter dem Gut treibt die Lutter eiue Mühle. Rauschend
fällt das Wasser über das Schütt herab. Die Lutter kommt aus östlicher
und fließt in westlicher Richtung; Erlengebüsch und Weiden begleiten sie
auf ihrem Laus. Hin und wieder hören wir den Ruf des Kiebitz auf deu
Wieseu. An der linken Seite der Straße steht ein hoher Stein. Daraus
steht: „Kreis Wiedenbrück" nach Süden, „Kreis Bielefeld" nach Norden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben.
Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick.
Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine
Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und
rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule.
Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der
Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von
hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen
Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise.
Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern.
Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der
Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige
Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern-
höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und
da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses
liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter
oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt
bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der
Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um.
Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht
mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand.
Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach
Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet
und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof,
der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers
Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden
breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir
erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters-
Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 154 —
werden. So schenrte uns jene ferne Zeit den Lehm, aus dem seit tauseud
und mehr Jahren unsre Vorfahren ihre Häuser, aber auch ihre Kirchen
und Kapellen zu Gottes Lob und Preis gebaut haben. —
Im Anschluß daran betrachten wir die Ziegelei.
Versuche.
1. In ein Gefäß mit Sand gießen wir Kalkwasser und lassen das
Wasser allmählich verdunsten. Beobachte die Sandkörnchen! Was ist mit
einigen geschehen? Wiederhole den Versuch einige Male!
2. Ein Stück kalkhaltigen Sandstein legen wir in ein Gefäß, gießen
kohlensäurereiches Wasser darauf und lassen es längere Zeit stehen.
In den Dünen Güterslohs!
Bon den Dünen am Meeresstrande habt ihr alle schon gehört. Viel-
leicht hat der eine oder andre von euch sie schon gesehen oder gar mit
seinem Spaten Burgen dariu gebaut im Angesichte des weithin glänzenden,
brausenden und schäumenden Meeres. Aber daß wir bei uns iu der Heide,
wo weder See noch Teich vorhanden ist, Dünen finden sollen, das wird
euch wunderbar vorkommen. Und doch ist es so! Auch wir haben echte,
hohe Dünen wie am Meeresstraude. Auch sie hat das Meer und der Wind
geschaffen. Zwar das Meer ist verschwundeu, aber die Dünen sind ge-
blieben. Heute wollen wir in sie heinein wandern, durch ihreu Saud waten
und von ihren Kämmen Ausschan halten über die unendlich weite Ebene,
in der vor vielen, vielen Jahren das Meer seine Fluten wälzte.
An der Dalke entlang führt uns der Weg nach Kattenstroth. Haben
wir die Brücke bei Barkeys Mühle überschritten, dann taucht vor unfern
Augen bald ein ganz andres Bild aus. Hatten wir vorher Äcker und grüne
Wiesen zur Rechten und zu uusrer Linken den murmelnden Bach mit
seinen Pappeln, Weiden und Erlen, so gehen wir jetzt auf dem langsam
ansteigenden Wege schou tief im Sande. Nach Südwesten erblicken wir
niedrige Höhen, weiße Sandflächen und dunkle Kiefernwaldnngen. Dünn
und niedrig ist der Roggen auf den Ackerstreifen. Jetzt hat aller Anbau
aufgehört. Nur Sand und Kieferugehölz rund um uns her! Wander-
legge, Lolchgras, Thymian und Frühlingsruhrkraut bedeckeu hier deu
sandigen Abhang; Zirpen, Heupferdchen springen umher, und gold-
schimmernde Käser hasten über den Boden. Dort wieder stehen Kiefern,
trockne Nadeln bedecken dicht den Boden. Kein Pflänzchen gedeiht hier, nur
hin und wieder lugt ein roter Pilz aus dem Dunkel hervor. Während
diese Sandhügel mit ihrem spärlichen Graswuchs deu Jnuendünen gleichen,
erinnern uns jene steilwandigen, kahlen Sandhöhen an die weißen, nackten
Dünen hart am Meeresstrande. Überall finden wir dort den seinen, gelben
Sand, der unter unsern Tritten herniederrieselt, wenn wir versuchen, den
Abhang hinanfzuklimmen. Wo der Wind ihn fassen kann, da wirbelt er
ihn langsam, aber unaufhörlich weiter. Kein Zaun, keine lebende Hecke, keine
Mauer schützt die Felder, die Gärten. Alles wird allmählich unter dem
Sand begraben und vernichtet. Wie aber hier in den Gütersloher Dünen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
— 170 —
tu der Gesamtheit benutzen kann. Die einzelnen Skizzen entsprechen so
wiederum den früher nach jedem Ausfluge von den Schülern an die Tafel
gezeichneten, und die Vereinigung aller gibt ihnen den selbsterarbeiteten
Plan des Heimatortes und mit und iu ihm die erste Karte.
An der Hand dieses Stadtplanes werden die ausgeführten
Wanderungen wiederholt, Lagen und Richtnngsbestimmungen festgestellt,
Strasse mit Bäumen
Landstrasse mit Baumen
öemeindeweg
feldweg
I I I I I Tt
£inqlei5tge Bahn
L welqlehriqe ßakn.
Reqierunqdbezirkb- Grenze
Gemeinde-Grenze
Reichs - Grenze
ä
Denkmal
Kirchhof
Kreis- Grenze
" ®- -! ■
häuöer
r ä
qweiser Triq.-Punkt
Nadelbäume
■ooonoooo
nooaaam
oooooaao
Laubwald
??T
Laubbaume
Lehmgrube Windmühle
A.a. A.a. A.a./Va. A.a. Ah An An An A
Aaa/Va.a A.aaa Oanaaaoan
Aaaaaaaaa.a Anaoaoana
Nadelwald
Gemischter Wald
W- M M M M
^ I d f § # t '
# üb il- Vvr -Ü? k
Trockene Wiese Nabbe Wiese bumpt Moor jd
$
^lwm»/^
Abb. 50. Kartenzeichen.
Entfernungen und Zeitdauer der Wege gemessen, Kartenzeichen zusammen-
gestellt, verglichen und gedeutet. Der Stadtplan ist somit die erste Karte,
die das Kind gründlich lesen und in die Wirklichkeit übertragen lernt.
Mit Hilfe der allmählich kennengelernten und von Skizze zu Skizze au
Umfang zwar zunehmenden, aber doch immer wieder auftretenden Karten-
zeichen gewinnt der Schüler nicht nur Sicherheit in der Bestimmung der
Lage, der Richtungen, der Entfernuugeu, der Zeitdauer, der Kartenzeichen,
sondern er lernt auch Bodenbeschaffenheit, Bewässerung, Pflanzen- und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
— 40 —
gegen Regenschauer und gewähren im Frühling mit ihrem frischen Grün
einen prachtvollen Anblick.
Nun gelangen wir an die alte Mühle. Sie liegt unter mächtigen
Bäumen am Bache. Es ist ein hübsches Bild. Schon viele Jahre hat
man in ihr Mehl gemahlen. An dem dicken Stamm der Linde liegen
einige große Mühlsteine. Der Müller erlaubt uns, znzuseheu, wie aus deu
Roggenkörnern feines weißes Mehl gewonnen wird. Feiner weißer Staub
fliegt uns aus Hut und Anzug. Blieben wir noch länger in der Mühle,
dann würden wir bald so weiß aussehen wie des Müllers Kittel. Ein Bach
treibt die Mühle. Er heißt Dallebach oder Dalle. Dal ist gleich Tal, also
heißt Dalle der zu Tal fließende Bach. Eine hölzerne Brücke führt über
den Bach nach dem Hose des Meiers zu Gütersloh. Die Dalle fließt hier-
von Osten nach Westen. Von der Brücke aus werfen wir Holzstückchen und
Blätter in das Wasser, verfolgen ihren Weg und stellen so die Richtung
des Wassers fest. Die Länge der Brücke wird geschätzt, sie wird abgeschritten
und gemessen. Farbe und Klarheit des Wassers wird bestimmt. Das
Wasser fließt in dem Bachbett. An jeder Seite ist ein Ufer. Das linke und
rechte Ufer erkennen wir, wenn wir auf der Brücke nach der Mühle schaueu,
d. h. dahin sehen, wohin das Wasser fließt. Dann haben wir zur Rechten
das rechte und zur Linken das linke Ufer. Wir folgen dem Laufe des
Baches. Er fließt nach Westen, weil es da tiefer ist. Auf dem Grunde des
Baches erblicken wir Sand und kleine Kieselsteine. Im Wasser schwimmen
kleine Fische, und an den Uferrändern sitzen Krebse in den Löchern zwischen
dem Weidengeflecht. Auf dem Bache schwimmen Enten. Am Einfluß des
Eselsbaches in die Dalle haben wir eine Mündung. Hier tut der Esels-
bach gleichsam seinen Mund auf und speit sein Wasser in die Dalle.
Wollen wir sehen, woher die Dalke kommt, dann müssen wir immer an
ihr hinaufgehen nach den Bergen zu. Da kommt sie aus der Erde. Das
ist die Quelle der Dalke. Die ganze Strecke von ihrer Quelle bis zu ihrer
Mündung ist ihr Lauf. Die Dalke treibt viele Mühlen, die Meiermühle
haben wir eben gesehen. Andre werden wir noch später kennen lernen.
Hinter der Mühle ist eine Badeanstalt und dahinter die Schwemme. Da
baden die Pferde. An der Dalke stehen viele Laubbäume, hier siud es
Buchen und Erlen. In dem Dreieck zwischen der Dalke und dem Esels-
bach stehen mächtige Bucheu und Eichen. Unter ihrem schattigen Dach
wurde den ganzen Sommer Gottesdienst gefeiert, weil die Anferftehungs-
kirche ausgemalt wurde.
Wir überschreiten die Steinbrücke des Eselsbaches und schauen am
Eselsbach hinauf. Drei Reihen prächtiger Eichen und Buchen bilden hier
eine"schattige Allee in der Richtung nach Osten. Geradeaus führt der Weg
unter hohen Eichenalleen zur Rechten und Linken^weiter. «Schöne Villen
liegen' hier überall in großen Blumen- und Obstgärten. Der Lärm und
das Geräusch der Geschäftsstraßen dringt nicht bis hierhin; muntere Vögel
singen in den Zweigen, und die schattige Kühle, das frische Grün, die
Pracht der Blumen und der Bach mit seinen Entenscharen locken täglich
viele Spaziergänger unter „Meyers Bäume". Dies ist das Villenviertel
der Stadt Gütersloh. Wir folgen dem Lauf des Eselsbaches. Zur Rechten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Westen Dalke Esels- Eselsbach
— 41 —
erblicken wir einige Felder, dann nimmt uns wieder der Laubwald in
seinen Schatten auf. Seine Bäume sind kleiner als am Bacheshang, und
auch Nadelbäume tauchen auf. Schou öffnet sich der Wald wieder; durch
die Lichtung blicken wir auf eine kleine Wiese. Frohe Kinderstimmen
erschallen, und aus den Bäumen lugt ein Haus hervor. Der Bockskrug
ist's mit seinem laubenreichen Garten. Täglich kehrt mancher Gast zu
kurzer Rast hier ein. Sonntags ergießt sich ein Strom von Spazier-
gängern hierhin. Da können die Leute kaum Platz finden.
Wir gehen weiter und kommen in den Stadtwsld. Allmählich»
ändert sich das ganze Landschaftsvito. Zur Remen gewahren wir Sand-
löcher und Kiefern. Birken begleiteten uns schon länger. Jetzt waten wir im
Sande. Die Laubbäume sind verschwunden. An ihre Stelle ist die Kiefer
getreten. Unter den dichtstehenden Stämmen liegt eine dicke Schicht ab-
gefallener Nadeln. Wir treten aus dem Holz, und zur Linken schweift unser
Auge über einige Hügel und flache grüne Mulden. Es sind die Park-
anlagen der Stadt Gütersloh. Aus dem Rasen erheben sich gruppenweise
Sträucher und Bäume. Den Boden bedeckt bodenständiges Kraut und
Beerengesträuch. Wir finden Glockenheide und Heidekraut, Wollgras,
Ginster und Preitzelbeeren, Nach Osten hin erstreckt sich lang und schmal
der Wald. Viele Spazierwege führen durch den ganzen Park und Wald.
Überall laden bequeme Bänke zum Ruhen ein. Mitten im Walde findet
sich ein großer, freier Kinderspielplatz. Die gewaltige Schaukel in der
Mitte ist stets besetzt, und im Sandhaufen spielen die Kleinen und Kleinsten
und backen Kuchen und Törtchen.
Am Waldessaum zieht sich eine lange Wiese dahin. Es ist die Eis-
wiese. Im Sommer gibt's da nicht viel zu holen. Saures Gras wächst
auf der Wiese. Kühe und Pferde fressen es nicht. Lange Wochen im
Herbst und Frühling steht sie unter Wasser, und auch im Sommer schwankt
der Boden einem unter den Füßen. Er ist sumpfig. Aber im Winter ist
es ganz anders. Hat es gefroren, so eilt jung und alt hinaus, um sich auf
der großen, spiegelglatten Fläche zu vergnügen. Hei, das ist eine Lust!
Wenn's wieder Winter ist, gehen wir alle hin.
Aus dem Rückweg führt uns der Weg durch die lauge Birkenallee.
Hell leuchten die weißen Stämme im Sonnenschein. Auf der Weide
grasen Kühe und auf Meier Avenstroths Hofe bellt der große Kettenhund.
Wir schreiten am Luftbad vorüber und kommen auf dem vorigen Wege
noch einmal am Meierhofe vorbei. Bei der Mühle halten wir uns links..
Wir überschreiten die Neuenkirchener Straße, die nach dem Dorfe Neuen-
kirchen führt, und steigen allmählich zum Bahndamm empor. Weit können
wir die Schienenstränge verfolgen. In der Ferne fcheint aus beiden
Schienen nur eine geworden zu sein. Es sind aber doch zwei. Das Auge
täuscht sich nur. Zwischen Gärten hindurch gelangen wir auf die Kirch-
straße. Sie führt nach dem Bahnhof und nach der alten Kirche. Hier
liegt das Gesellschaftshaus „Eintracht" und etwas weiter ein Haus, das
wie eine Kirche aussieht; es fehlt nur der Turm. Es ist der Konfirmanden-
saal. Die Kirchstraße ist eine stille, vornehme Straße mit vielen schiefer-
bekleideten Häusern mit weißen Fensterrahmen und grünen Fensterläden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
— 45 —
und Wege. Die Büsche und kleinen Holzbestände weisen Eichen, Birken
und Kiefern auf.
Einige Wege, Wiesen und Ackerfelder werden von Hecken und Büschen
begleitet oder umsäumt. In ihnen singen muntere Vögel. Auf den
Ackern und in den Wiesen arbeiten Leute. Die wenigen Häuser liegen
zerstreut, von Äckern, Wiesen und Büschen umgeben. Es sind Bauern-
Häuser. Nur bei der Landstraße stehen die Häuser nah beieinander. Dort
wohnen Arbeiter der Bartelsscheu Weberei. Die Bauernhäuser sind meist
einstöckig. Es sind Fachwerkbauten. Menschen und Vieh wohnen unter
einem Dache. Wir betrachten genau den Hos des Meiers zu Nordhorn.
Der Meier Nordhorn bebaut den Acker und wird deshalb Bauer genannt.
Warum heißt er auch Landmann oder Landwirt?
Der Hos des Meiers zu Nordhorn.
Er liegt in der früheren Bauerschaft Nordhorn nördlich von der
Stadt zwischen dem Gemeindewege und der Bielefelder Straße. Drei
mit Bäumen bewachsene Wege führen ans den Hof. Von dem Nordring
Abb. 20.
Vordergiebel des Hauses
„Aleier Witthof", Pavenstädt.
her führt eine schöne Birkenallee hin. Rings ist der Hof von Äckern und
Wiesen umgeben. Die Gebäude lugen aus dem Grün der Bäume hervor.
Mächtige Eichen schützen sie vor den kalten Winden. Der ganze Hof ist
im Westen, Norden und Osten von einem Graben umgeben, der von einem
breiten Streifen starker Eichen begleitet wird. Nach Süden schließt
ihn eine rote Backsteinmauer ab. Kurz vor dem Hof steht rechter Hand
ein Kreuz. Es ist von Lebensbäumen und Rosen umgeben und von einem
Holzgitter eingesaßt. Ein niederer Betschemel lädt zum Knien ein. Der
Meier Nordhorn gehört zum katholischen Glauben. Durch das eiserne
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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— 51 —
werk recken sich kleine Bestände dunkler Tannen und Kiefern empor. Was
wird in dem Hartsteinwerk gemacht? Wozu verwendet mau sie? Später
werdet ihr einmal das Hartsteinwerk besichtigen.
Am Bahndamm entlang gehen wir nach Kleßmanns Höhe. Es ist
die höchste Erhebung in der ganzen Gegend. Von hier aus haben wir
eine weite Aussicht. Hart zu unsern Füßen fährt die Bahn. Alles Land
zu beiden Seiten der Bahn gehört zu Nordhorn. Drüben ist es hügelig.
Wir sehen den Schornstein einer Ziegelei und in der Nähe in einem Eichen-
gebnsch einen großen Bauernhof. Es ist Kleßmanns Hof. Herrn Kleß-
mann gehörte früher alles umliegende Land. Nach ihm hat der Hügel
den Namen. Als die Bahnen gebaut wurden, hat Herr Kleßmann das Land
verkauft. Heute gehört der Hügel Herrn F. Bartels. Er hat Tannen,
Kiefern, Lärchen, Birken, Buchen und Eichen angepflanzt, schöne Ruhe-
2ibb. 24.
Der Meilenstein auf Metzmanns Höhe.
bäuke errichtet, den Meilenstein von der Bielefelder Straße zum Andenken
hier aufstellen lassen und am Abhang einen schönen Rasenspielplatz mit
einer Schutzhütte eingerichtet. Auf dem Rückwege kommen wir an Bartels
Seidenweberei vorbei. Sie liegt an der Bielefelder Straße. In ihr
wird Seide gewebt. Zur Liuken erblicken wir bald darauf ein großes
weißes Gebäude, mit Zinnen geschmückt. Es ist das Krankenhaus. Ein
Gütersloher Rentner, Herr Barth, hat es gestiftet. Die beiden Gebäude
gehören zur engeren Stadt Gütersloh.
Modellieren: Bahndamm. Kleßmanns Höhe. Bahneinschnitt.
Zeichnen: Meilenstein. Fabrik mü Schornstein.
Aufgaben: Was wir auf Kleßmanns Höhe alles sehen. Im Hart-
steinwerk. In Bartels Park. Was uns der Lehrer vom Meilenstein erzählt
hat. Im Krankenhause. Die Krankenschwester. In der Sandgrube.
4*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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liegen zerstreut auf dem Bodeu umher. Kiefern bedecken deu ganzen
Hügel. Von den Grabhügeln ist nichts mehr zu sehen.
Auf den weiten Feldern zur linken Seite der Straße wachsen
Kartoffeln und Korn. Nahe vor der Stadt liegt die Wurstfabrik von
Vogt & Wolf. Sie versendet Gütersloher Wurst und Schinken in die
weite Welt hinein.
Aufgaben: Formen und Zeichnen der Insel. Die Dalke bei der
Neuen Mühle. Der Kahn.
Schriftliche Arbeiten: Ein Spaziergang durch die Emswiesen. Von
süßen und sauren Gräsern. In der Sandgrube. Der Saudkarren.
Anschlußstoffe: Noll: Der Sommer. S. 174. Hölty: Die Luft ist
blan. S. 159.
23. Kattenstroth.
Kattenstroth liegt südlich und südwestlich von Gütersloh. Es grenzt
im Norden an Pavenstädt und Gütersloh und ini Osten an Sundern.
Zeige die Richtung in der Natur! Gib an, wie wir nach Kattenstroth
gelangen! Unser Weg führt uns über den Dreiecksplatz, an dem Wasser-
türm vorbei zur Herzebrocker Straße. Wir folgen dann dem Lauf der
Dalke bis zur Barkeyscheu Mühle, gehen am katholischen Friedhof entlang
zur Gütersloher Schweiz, in südöstlicher Richtung durchqueren wir sie bis
zur Wappel bei Schröders Hof. Von hier aus solgeu wir dem Landweg,
der geradeswegs zur Wiedenbrücker Straße sührt. Aus ihr wenden wir
uns wieder der Stadt zu. Die Wegdauer ist Va Stunde.
An der Dalke entlang erblicken wir nach Westen Wiesen, im Osten
Gärten und Häuser der Stadt. Von Erlen und Weiden wird der Bach
ans beiden Seiten umrahmt. Vor der Mühle wird er bedeutend breiter.
Hier ist ein Wehr in den Bach gebaut, und durch „Schütte" wird das
Wasser gestaut. Hinter dem Mühlenrade fließt es tief unten weiter. .Hier
stehen überall hohe, mächtige Laubbäume, und in den Wiesen wächst
saftiges Gras. Über die Brücke führt der Weg an der Mühle vorbei. Plötz-
lich ändert sich alles. Der Weg ist sandig. Überall liegt gelber Sand um-
her, bald müssen wir tief hindurchwaten. Die hohen Bäume sind ver-
schwnnden. An der linken Seite liegt der neue Friedhof der Katholiken.
Er ist noch nngeschmückt und schattenlos. Die schmalen Ackerfelder zu den
Seiten haben leichten Sandboden. Die Roggenhalme stehen dünn, sie sind
klein und tragen kümmerliche Ähren. Der Boden ist wenig fruchtbar.
Zur Linken ist der Boden hügelig, helle Sandflächen glänzen herüber, die
Höhen sind mit Kiefern bestanden. Hart daneben zu uusrer Rechten dehnen
sich wieder sattgrüne Wiesen aus. Ju gekrümmter Linie ziehen sich Büsche
hindurch. Wie kommt das? Sie stehen am Dalkebach, der sich schlängelnd
hindurchfließt.
Wir wenden uus den sandigen Höhen zu. Es ist die Gütersloher
Schweiz. Hier wechseln Flächen kahlen Sandes mit Kiefernbeständen und
Heideflächen ab. Die Wandersegge bedeckt geradlinig den unfruchtbaren
Boden; kleine Pflänzchen und harte Gräser finden notdürftig Nahrung.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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Extrahierte Personennamen: Vogt Wolf Noll Hölty Kattenstroth Kattenstroth
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berühren abwechselnd das Meer. Die Zugänge in das Innere
sind geöffnet. Kein Wunder daher, wenn diese Küstengebiete
Kleinasiens früh der Kultur erschlossen wurden, um so mehr, als auch
der Boden allezeit zu ergiebiger Ausnutzung lockte.
Die innere Hochfläche leidet unter großer Trockenheit. Die
Pflanzenwelt ist daher auch eine spärliche. Weite Strecken tragen
einen durchaus steppenartigen Charakter. Der Boden ist ein-
förmig und oft weithin mit Salzkristallen bedeckt. An dem Auf-
bau dieses Tasellandes hat auch vulkanische Tätigkeit mitgewirkt.
Dafür zeugen die der Hochfläche aufgesetzten, jetzt erloschenen
Bulkankegel, so der Erdschias (3900 m) am Ostrande. Das Klima
zeigt scharfe Gegensätze. Die Sommer sind heiß. Hier sind die
Gebiete zu suchen, in denen die Kreuzfahrer schwer zu leiden hatten.
Die von den Gebirgsrändern dem Meere zueilenden Wasser-
ädern sind naturgemäß von kurzem und zugleich schnellem Lauf,
dafür aber wasserreich (ergiebige Beregnung!) und als Ernährer der
Pflanzenwelt bedeutsam. Diese ist denn auch — noch dazu bei
günstigen Bodenverhältnissen — an den Abhängen der Gebirge,
in den Talmulden und im Küstensaum eine außerordentlich reiche.
Die Randterrassen zeigen durchweg eine üppige Vegetation und zumeist
auch eine prächtige Bewaldung (Hochwald). Hier gedeihen Süd-
srüchte (Oliven, Feigen ■— Bereitung feinen Olivenöls — u. a.), Wein,
Baumwolle, Getreide, Tabak, Reis, Mais, Mohn (Opiumbereitung) u. a. m.
An das Vorhandensein des Maulbeerbaumes knüpft sich die Pflege
des Seidenspinners. Die Wälder liefern vortreffliches Bau-
holz. Doch wiffen es die Türken nicht in der rechten Weise auszunutzen.
Auf den der Küste vorgelagerten Inseln wird besonders vorzüglicher
Wein gewonnen. Den besten liefert die Insel Samos. — Die sich
von den inneren Gebirgsrändern zur Hochfläche wendenden Fluß-
läufe versiegen in dem meist kalkhaltigen Boden, oder sie münden
in Salzsümpfe und Salzseen. Auch die im Innern entstehenden
und die Randgebirge durchbrechenden Flüsse sind wasserarm
(Saleph — Barbarossa) und folgen der Abdachung des Tafel-
landes nach Norden und Westen. So verläuft der Menderes
(Mäander) zum Ägäifchen, der Granicus zum Marmara-
und der Kisil Jrmak zum Schwarzen Meere. Letzterer ist der
größte Strom Kleinasiens (1000 km). Aber keiner der Flüsse
ist schiffbar. In den besser befeuchteten Tälern der Hochfläche
werden Getreide, Mohn, auch Baumwolle angebaut. Die wich-
tigften Vertreter der Tierwelt sind Ziegen und Schafe. Die
Angoraziege wird mehr in den nördlichen Teilen der Hochfläche
gezüchtet. Ihr seidenartiges Haar liefert das berühmte Kämel-
garn (Kamelotts). Die Wolle der Schafe findet vor allem Ver-
Wendung zur Herstellung der türkischen Teppiche. Kleinasien ist
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]