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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1902 - Karlsruhe : Lang
227 __ Handel und Verkehr. Straßburg wurde ent Handels- und Waffen-platz. Panzer und Helme, Schwerter und Beile, Bogen und Schleudern wurden hier in großer Anzahl verfertigt. Die 8. Legion hatte in Straßburg ihr Standquartier. Ebenso alt ist Metz. eine schon zur Römerzeit blühende Stadt. Manche Spitze der Lorberge der Vogesen krönte eine römische Burg, auch die Höhe des Odilien-berges. Mancher lothringische Ort verrät uns schon durch den Namen seine römische Abstammung. Bei St. Avold liegt Spittel, nicht weit davon Machern. Es sind römische Bezeichnungen wie Pie und Moyenvie. Art Stelle der gallischen oder germanischen Götter wurden die römischen verehrt. Mancher Tempel entstand zu Ehren des Merkur, Apollo oder der Diana. Tie unermeßlichen Wälder wurden gerodet, die Sümpfe ausgetrocknet, die Wildwasser des Rheines eingedämmt. An den Abhängen der Hügel, die vorher mit Tannen und Buchen bestanden waren, erglänzte am üppigen Weinstock die saftige Traube. Eine neue glückliche Zeit war mit der römischen Kultur eingezogen. 4. Die Schlacht bei Straßburg 357. Drüben über dem Rheine saßen die Alemannen und lauerten aus eine günstige Gelegenheit, in das römische Elsaß einzubrechen. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts hatte der römische Feldherr Julian die Einfälle der germanischen Scharen abzuwehren. Er war etit umsichtiger Feldherr und tapferer Soldat. Das Christentum, tas in jener Zeit römische Staatsreligion geworden war, haßte und verachtete er. Er wurde wieder Heide und wird deshalb der Abtrünnige genannt. Als er in das Elsaß kam, fand er eine große Zahl von Städten und Dörfern verwüstet; ein Teil der Alemannen war auf der linken Seite des Rheines schon ansässig geworden. Diese wollte er über den Rhein zurückwerfen. An der epitze der wilden, kriegerischen Scharen stand Ehnodomar. Er war ein stolzer, verwegener Heerführer; in seiner nervigen Rechten schwang er einen Speer von riesiger Länge; aus seinem Kopse erhob sich ein Wulst roter Haare, ^hm folgten fünf Könige, zehn Gaufürsten, eine lange Reibe von Edeln und 35 000 Krieger. _ ~ ^sen stellte Julian bei Straßburg-Hausbergen seine Truppen tu Schlachtordnung gegenüber. Als auch Ehnodomar seine Krieger ausstellte, erhob sich unter dem'fußvolk der Alemannen ein unwilliges Geschrei. Einmütig erklang ihr Ruf, die Fürsten sollten von den Pferden steigen und in ihren Reihen kämpfen. Falle der Kampf unglücklich ans, so könnten sie nicht so leicht den gemeinen Mann verlassen und hätten feine Gelegenheit zur Flucht. Kaum hörte das Ehnodomar, so sprang er sofort vom Pferde. Chite Zögern folgten die anderen Fürsten seinem Beispiel. 15*

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 143

1849 - Karlsruhe : Groos
Deutschland. 143 in östlicher Richtung anfangs durch die schwäbische und bairische Hochebene, dann durch Oestreich in engem Thal zwischen den Alpen und dem Böhmerwald hin; unterhalb Wien verläßt sie Deutschland und fließt durch Ungarn und die Walachei ins schwarze Meer. In der Hochebene nimmt sie rechts aus den Alpen her die Iller, den Lech, die Isar und den Inn auf, und aus den Ostalpen fließen ihr nach Ungarn die Drau mit der Mur und die Sau zu; linke Nebenflüsse sind: die Altmühl vom fränkischen Landrücken, die N a b vom Fichtelgebirge, der Regen vom Böhmerwald, und die March, vom oberschlesischen Gebirge. Aus den Alpen fließt der Küstenfluß Etsch ins adriatische Meer. Die höher« Alpenketten, namentlich die Tyroler und Salz-- burger Alpen, sind weithin mit ewigem Schnee bedeckt; auch hat cö viele Gletscher und ganze Eismeere, wie am Großglockner. Die höher« Thäler sind rauh und meistens nur zur Viehzucht geeignet; die tiefern Thäler aber, welche sich gegen Süden öff- nen, wie das untere Etschthal, und die Küste des adriatischen Meeres sind der wärmste Theil Deutschlands; es wachsen da- selbst süße Weine und der Feigenbaum und Pomcranzenbaum kommen fort. — Vom nördlichen Abfall der Alpen gegen die Nord- und Ostsee hin nimmt die Kälte nicht zu, weil die Boden- höhe in derselben Richtung abnimmt, und weil überdies im nörd- lichen Tieflande das Meer mildernd einwirkt. Die bairische Hochebene ist eine der rauhesten Gegenden Deutschlands, während noch am Südabfall des Harzes zahme Kastanien reifen. Der Weinstock gedeiht in günstigen Lagen in allen tiefern Thälern der Mittelgebirgslandschaftcn, vorzüglich aber im Rheinthal, in welchem man auch Pfirsich-, Aprikosen- und Mandelbäume und ganze Wäldchen zahmer Kastanien antrifft. Im norddeutschen Tieflandc gibt es Haiden, Torfmoore und Brüche von großer Ausdehnung, an den Flüssen hin aber auch fetten Marschboden, mit vortrefflichem Acker- und Waideland. — Die meisten Gebirge sind wohl bewaldet, die höher«, wie das Riesengebirge und der Schwarzwald mit Nadelhölzern, die niedrigern meistens mit Laub- hölzern. Der Wildstand beschränkt sich meistens auf Hasen, Rehe, Damhirsche; seltener sind Edelhirsche und Wildschweine; in den Alpen finden sich Gemsen und in den Niederungen der Weichsel

3. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 156

1849 - Karlsruhe : Groos
156 Europa. sind am Fuße der Alpen hin viele Seeen, unter welchen der Pago maggiore (madschjore) oder Langensee der bedeu- tendste ist. Die Apenninen bilden in ihrem Anfang die südliche Grenze dieser Ebene; weiterhin erfüllen sie ganz Mittel- und Unteritalien; auf ihrer westlichen Abdachung fließen in Mittel- italien der Arno und die Tiber. Zn Unteritalien ist der feuer- speiende Berg Vesuv und auf Sicilien der Aetna, und es gibt hier oft Erdbeben. Es ist in Italien sehr warm und lieblich. Zn Oberitalien wird Reiß, Wein gebaut, starke Seidcnzucht getrieben. Zn Mittel- und Unteritalien wachsen Orangen- und Citronenbäume, Oel- und Feigenbäume, die Baumwollenstaude, Palmen, immer- grüne Eichen, Pinien, der Lorbeerbaum. Man hält Esel, Büffel; es gibt Scorpione, Taranteln. Wie in Spanien, weht von Afrika herüber oft ein erschlaffender Wind, den man hier Si- rocco nennt. Zn Oberitalien ist östlich das lombardisch-v enetiatti- sche Königreich, das zu Oestreich gehört, mit der Haupt- stadt Mailand, 150,000 E., und der Handelsstadt Venedig am adriatischen Meer, 100,000 E.; es hat 41/* Mill. E. — Westlich ist das Königreich Sardinien, das aus Pie- mont, der Alpenlaudschaft Savoyen und der Insel Sardi- nien besteht und 5 Mill. E. hat. Zn Piemont liegt die Haupt- stadt des Landes, Turin, 130,0' 0 E. und die Handelsstadt Genua, 120,000 E. an einem nach ihr benannten Meerbusen. Zn Mittelitalien sind die kleinen Staaten Parma und Modena mit gleichnamigen Hauptstädten; ferner Toskana mit der Hauptstadt Florenz, am Arno 100,000 E.» und der römische oder Kirchenstaat, der 2'/, Mill. E. hat, mit der Hauptstadt Nom, an der Tiber, 175,000 E. — Zu Toscana gehört die Insel Elba. Unteritalien ist das Königreich Neapel mit der Haupt- stadt Neapel, au einem Mccrbwen in der Nähe des Vesuvs, 400,000 E. Auf der Insel Sicilien ist die Hauptstadt Pa- lermo, an der Nordküste, l90,000 E ; Messina liegt an der nach ihr benannten Meerstraße, welche die Inseln vom Festlande scheidet. Neapel hat etwa 6, Sicilien 2 Mill. E.

4. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 47

1849 - Karlsruhe : Groos
Die Pflanzen. 47 Zu den Kolbenblütigen gehört der Aron, der so merkwürdige Blüten hat; Calla, eine prächtige Scherbenpflanze, gehört hieher. Kolbenblütige Pflanzen sind die Palmen; dieselben wachsen aber nur in warmen Ländern. Diese nützen durch ihre Stämme, ihre Blätter, ihre Früchte, und ihr Saft gibt Wein, ihr Mark Palm- kohl, ihre Blütenscheiden geben Trinkgeschirre, und die Blütcnstiele Stricke. Das Mark der Sagopalme gibt Suppenkörner. Zu den Gitterrippigen gehören die Seerosen, die mit ihren schönen Blättern und prächtigen Blüten die stehenden Gewässer schmücken. t8. Die Radelhötzer. Die Nadelhölzer tragen in Zapfen, welche ans holzigen, schup- pcnartigcn Blättern bestehen, Samen ohne Fruchtblätter. Sie erwachsen schnell zu hohen Stämmen; ihr Holz ist von Harz durchdrungen. Bei uns kommen vor die Föhre ( Forle, Kiefer), die Nothtanne, Weißtanne, die Lerche, der Wachholdcrstranch. Die Zemberfichte trägt eßbare Früchte (Zürbelnuß). In süd- lichen Ländern wachsen die Cypresse, der Lebcnsbaum, die Ceder; das Holz der Cedcr ist unverwüstlich, sehr wohlriechend. Der Sadebaum ist giftig. 19. Plüttinost Pflanzn. Blütenlose Pflanzen sind die Schaft Halme (Schaftheu), die Farrenkräuter, die Moose, Flechten, Wasser- fäden, Schwa m m e, Pilze. Eine Art Schafthalm dient zum Polieren. Die Keimkörn- chen der Samen des Bärlapps heißen Herenmehl und dienen zum Bestreuen wunder Kinder. Die Wurzel eines Farrn, En- gelsüß genannt, dient als Süßholz. Der Wurmfarrn vertreibt den Bandwurm. Das Torfmoos hilft mit den Torf bilden und hält den Bo- den feucht. Das isländische Moos, das zu Brustthee dient, ist eine Laubflechte; das Rennthiermoos ist eine Strnnkflechte. Die Waffcrfädcn entstehen in fließenden und stehenden Ge- wässern; an den Seeküsten sind Tange, die sehr lang sind. Der Feldblätterschwamm, der Nöhling, mehrere Keulen- schwämme oder Fingerlein, die Morchel, die Trüffel, sind eßbar;

5. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 316

1849 - Karlsruhe : Groos
316 Das Großhcrzogthum'baden. 45. Kewohnung und Andan des Vhrinthates, Wälder, wilde Thiere, Fi- scherei in» Uhtin, Goldwäscherei; Erre, Tors- und Frhmlnger im Ahein- thalc. Das badische Nhcinthal ist warm, meist sehr fruchtbar, und da überdies durch den Rhein und durch große Straßen Handel und Verkehr sehr begünstigt sind, stark bevölkert. Die Ort- schaften folgen dicht auf einander und sind meist sehr wohl- habend. Freiburg, Karlsruhe und Mannheim sind die größten Städte auf deut rechten Ufer. Auf dem linken liegen, dem Gebiete des Großherzogthums gegenüber, die großen Städte Basel und Straß bürg und die mittlere Stadt Spei er. Im obern Nhcinthal wird von Getraide besonders viel Wei- zen gebaut, im untern mehr Roggen und Spelz. Außer den Getraidcarten, den gewöhnlichen Hackfrüchten und Futterkräutern, Hanf und Flachs, baut man viel Fabrik- und Handclsgewächse, wie Tabak, Hopfen, Dickrüben (zu Rübenzucker), Krapp. Es gibt nur wenige Wälder von größerer Ausdehnung, wie der Hardtwald, zwischen Karlsruhe und Schwetzingen. Die Waldbäume sind hauptsächlich Eichen, Hainbuchen, Föhren; cs gibt aber auch viele andern, vorzüglich in der Nähe des Rheins, wie die große Silberpappel, die Silberweide, welch letztere hochstämmig gezogen wird, so daß sie oben einen dicken Kopf bildet; aus ihren Trieben werden Wagenstcchten und Körbe geflochten. Von besondern Säugethicrcn finden sich in der Nähe Mann- heims wilde Kaninchen und von Ladenburg gegen die Berg- straße hin Hamster, daselbst Kornmause genannt. In den Wäl- dern gibt cs wilde Fasanen. Einige Weiher werden im Winter von großen Scharen Wildenten besucht. Es bestehen sogenannte Eutenkois, wo sic gefangen werden. An den Ufern des Rheins finden sich Fischreiher, Kraniche und sonst noch allerlei Wasser- und Sumpfvögel. Der Rhein, dessen Altwasser, und die Flüsse, die sich in den Rhein ergießen, sind sehr reich an Fischen, und die Fischerei, theils mit Hamen, theils mit Stellnetzen und Fischreusen, wird stark betrieben. Es werden Hechte und Karp- fen, im Sommer auch Salme (große Lachse) gefangen; das Fleisch der letzter» wird sehr theuer verkauft. Fische von ge-

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 282

1849 - Karlsruhe : Groos
282 Das Großherzogthum Baden. besteht aus Granit und Gneiß. Die südwestlichen Vorberge be- stehen zum Theil aus buntem Sandstein, Muschelkalk, Rogen- stcin, grauem Sandstein; die obern westlichen bestehen meist aus Nogenkalk und Nogensandstein, die untern aus buntem Sandstein, Porphyr. Der Muschelkalk bedeckt zum Theil die östliche Abdachung. In demselben sind Gipslager und in der Tiefe ist Steinsalz. Am westlichen Abfall finden sich an einigen Punkten Steinkohlen, doch in geringer Menge. Von Erzen finden sich hauptsächlich silberreicher Bleiglanz, Nothcisenstein und Bohnerz, auf welche bergmännisch gebaut wird. 8. Wnldliäamc (Ursprung dt» Ulaintlis Kchwar^wald) ; andcre Gewächse; Ueschlilsenheit dco Dobtirs und der Lust. Der Schwarzwald ist mit Tannen bewachsen, durch die er in der Ferne ein dunkelgrünes oder schwärzliches Aussehen er- hält, woher er seinen Namen hat. Im nördlichen und zum Theil im mittlern Schwarzwald sind es vorzüglich Weißtannen, die eine glatte, weiße Rinde haben und deren Nadeln dunkel- grün sind, weshalb man sie auch Schwarztannen nennt; im südlichen sind cs meist Rothtannen oder Fichten, die eine rauhe, röthliche Rinde und mehr hellgrüne Nadeln haben. Die höch- sten Bergkuppen sind bauin« und gesträuchlos; nur der Krumm- holzbaum wird noch hie und da angetroffen. Die Höhen der Verberge des Schwarzwaldeö sind mit' Laubwaldungen von Buchen, Eichen, Hainbuchen, Espen, bewachsen, die mit Schlä- gen von Föhren wechseln. Viele merkwürdigen Pflanzen werden auf den Höhen ge- sunden; z. B. die Preißclbeere, die eingemacht und gegessen wird, Wolverlei, der in der Apotheke gebraucht wird, sowie auch der gelbe Enzian, dessen bittere Wurzeln gegen Magen- schwäche sehr wirksam sind, das isländische Moos, das einen heilsamen Thee für Brustleidende gibt, der prächtige, aber giftige, purpurrvkhe Fingerhut, die Nauschbeere, welche betäu- bend ist. Die Höhen des Schwarzwaldes sind kalt und windig. Der Winter dauert auf denselben länger, als der Sommer. Der

7. Teil 2 - S. 120

1906 - Karlsruhe : Braun
120 Vom Fpinnlein und Mückletn ein trauriges Ftürltlein. Die Spinne hat gesponnen den Silberfaden, zart und fein, Du Mücklein in der Sonnen, nimm wohl in acht die Flügelein! Die Spinne hat gewebet ihr seidnes Netz mit kluger Hand, Wer weiß, wie lang noch lebet fein Mücklein, das die Flügel spannt. Fein Mücklein — horcht! — wie denkt es? „Durchs Netz zu fliegen ist ein Spiel." Frau Spinne aber fängt es und frißt es auf mit Stumpf und Stiel. (Friedrich Güll.) Nr. 23. Die Linde. Mitten auf dein Marktplatze steht eine stattliche, sckattenspcndende Linde mit prächtig gewölbter Krone. Ihr Stamm ist mit einer grau- braunen, rissigen Rinde bekleidet; ctucf) ist er so dick, daß ihn nicht einmal drei Männer niit den Armen umfassen können. Die unteren Äste breiten sich gleichmäßig nach allen Richtungen aus, und da sie auch die Dicke gewöhnlicher Baumstämme erreichen, könnte man sie auch die Balken des gewaltigen Laubdaches heißen. Selbst die ältesten Leute des Dorfes kennen das Alter dieses Baumriesen nicht., Franzels Ur- großvater erinnert sich nur noch, daß er schon als Kind mit anderen Gespielen unter diesem mächtigen Blätterdach fröhliche Spiele spielte. Die Linde muß also ein hohes Alter erreichen. Sie ist nicht bloß eine Zierde des Marktplatzes, sondern auch der Stolz der ganzen Gemeinde. Schon untere Vorfahren verhandelten öffentliche Angelegenheiten stets unter der Dorflinde, und auch heute noch bildet sie an Sonn- und Feiertagen oder bei wichtigen Beratungen den Sammelplatz der Gemeinde- bürger. Ihr Holz ist nicht hart tvie das der Birke, Bucke und Eiche, sondern weich wie das der Weide ilnd Fichte. Es gibt bei uns zwei Arten voit Linden: eine großblätterige und eine kleinblätterige. Bei beiden sind die Blätter langgestielt, schief herz- förmig, am Rande gezähnt und in den Winkeln der Aderit rostrot be- haart. Die zahllosen, zierlichen Blütchen bilden Doldentrauben von gelbgrüner Farbe. An dem gemeinsamen Blütenstiel jeder Dolde fitzt ein znngenförmiges, lederartiges Hockblättchen. Dasselbe ist bis zur Mitte mit dem Hauptblütenstiel verwachsen und dient der Frucht als Flugwerkzeug. Der Kelch besteht ans fünf blaßgrünen, gewölbten Kelch- blättchen. Die niedliche Blumenkrone ist ebenfalls fünfblätterig, aber von schwefelgelber Färbung. Ihr unscheinbares Aussehen lockt nicht

8. Teil 2 - S. 316

1906 - Karlsruhe : Braun
316 werfen. Sobald die Sonne wieder warm scheint und die warmen Lüfte wehen, schmilzt der Schnee. Schriftliche Übung. Wie wir einen Schneemann machten. Nr. 67. Die Tanne. Die Tanne ist ein schlanker Waldbaum. Sie kann dreißig bis fünfzig Meter hoch werden. Ihr Stamm ist mit einer schuppigen, braunroten Rinde bekleidet. Die Äste stehen qnirlförmig um den Stamm und tragen abwärts gerichtete, nach unten hängende Zweige. Die pyramidenförmige Baumkrone endigt nach oben in eine regelmäßige Spitze. Die dünnen und stachelicht zugespitzten Blätter sind so schmal, daß sie nicht Laubblätter, sondern Nadeln genannt werden. Diese bleiben mehrere Jahre grün. Der Staunn fühlt sich stets klebrig an, weil er Harz ausschwitzt. Aus diesem Harz wird Terpentin, Kolophonium, Teer und Schiffspech bereitet. Die getrennt einhäusigen Blüten erscheinen Ende Mai und stehen an dem Ende der Zweige. Die Staubblüten bilden gelbliche Kätzchen und die Stempelblüten dunkelrote Zäpfchen. Anfangs sind dieselben aufwärts gerichtet, später neigen sie sich abwärts und entwickeln sich dann zu walzensörinigen, schuppigen Tannenzapfen. In diesen stecken die Samen. „Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämmchen der jungen Tannen werden zu Hopfen- und Bohnenstangen, zu Baum- pfählen usw. benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden Balken und Bretter geschnitten, jene dienen zum Bauen der Häuser und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Zimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. Es gibt bei uns zwei Tannenarten: die Rottanne und die Weißtanne." Lied: O Tannenbaum, O Tannenbaum, wie schön sind deine Blätter! usw. Der A5snnenbaum. So manches Bäumlein in dem Wald Verliert im Herbst die Blätter, Jedoch der liebe Tannenbaum, Der trotzet Wind und Wetter. Ist alles draußen öd und leer, Steht er im grünen Kleide, Und seht sich stolz sein Küpplein aus, Ein Käpplein weiß wie Kreide.

9. Teil 2 - S. 329

1906 - Karlsruhe : Braun
329 Birke besteht aus mehreren Schichten. Wie nennt man diese (zeigen) oberste Schicht? Oberschicht. Wie diese mittlere? Mittel- sch ich l. Wie diese untere? Unterschicht. Veranschaulichung einer Lagerung der Erdschichten einer Sand-, Kies- oder Lehmgrube. An den Stämmchen junger Eichen läßt sich die Rinde auch leicht abziehen. Was für einen Stamm haben die ganz alten Eichen? (dicken). Der ist manchmal sogar so dick, daß ihn noch nicht einmal vier Männer mit den Armen umspannen können. Alte Birken aber kann schon ein Mann mit den Händen umspannen. Warum? Der Stamm der Birken wird nicht sehr dick. Warum kann er niemals so dick werden wie der Stamm der alten Eiche? Die Birke erreicht kein hohes Alter. Die Äste der Eiche kann auch oft der heftigste Wittd nicht stark bewegeit. Warum nicht? Warum bewegen sich die Zweige der Birke schon bei schwachem Winde hin und her? Die Zweige der Birke sind dünn. Was tvißt ihr mir noch von jenen: Mann zu erzählen, der mit seinen beiden Hunden in den Wald ging und dort eine hohe Buche bestieg? (Er glitt aus, stürzte, blieb aber mit seinen Füßen zwischen zwei gabelförmigen Ästen mit dem Kopfe abivärts hängen.) Zeichne einen Staunn, dessen schräg auswärts gerichtete Äste Gabelit bilden! Zeichne mm auch einen Stamm mit abwärts hängenden Ästen! Wäre der Mann aber aus dieser Birke ausgeglitten — wie wäre es ihn: dann ergangen? Ja, dann wäre er znboden gestürzt. Warum? Die Äste der Birke hängen abwärts. Aber auch an der Farbe ihres Blätterkleides könnt ihr die Birke gar leicht von ferne erkennen. Birken- und Eichenlaub gleichzeitig vor- zeigend: Warum sagte ich eben: Auch an der Farbe ihres Blätter- kleides kann man die Birke gar leicht schon von ferne erkennen? Das Blätterkleid der Birke ist nicht dunkelgrün wie das Laub der Eiche, sondern hellgrün. Ai: dem Raitd dieser Eichen- uitd Birken- blätter bemerkt ihr Einschnitte; die der Eiche sind außen und inneit rund. Wie aber sittd die Einschnitte der Birke? spitzig. Wie utüßte mait diese Spitzen nennen, wenn sie an der Säge wären? (Zähne). Nur müßte dann eine so groß sein wie die aildere; denit an der Säge kaiilt liialt ilnr gleich große Zähne brauchen. Wie sind sie aber hier? (ungleich groß). Der Lehrer schneide am Eichenblatt alle Buchtungen ab, so daß eine ganzrandige Eiform entsteht. Wird dies Verfahren dann aber auch bei dem Birkenblatt wiederholt, dann erhält man eilt Viereck. Ergebnis dieses Vergleiches: Das Birkenblatt ist fast viereckig tind am Rande ungleich gesägt. An diesem Zweig hängen aber auch noch gelbe Troddeln, mir nicht in so schönen Reihen tvie rntten am Vorhang. Der Lehrer schüttelt

10. Teil 2 - S. 330

1906 - Karlsruhe : Braun
330 die Kätzchen. Was wirbelt jetzt in der Lust herum? Wo saß der gelbe Staub? Wie heißt der gelbe Staub bei der Blüte der Dotterblume? (Blütenstaub). Wie auch hier? Wie werden diese Troddeln bei Buche und Eiche genannt? Kätzchen. Wie müssen wir sie auch hier heißen? Blütenkätzchen. Warum Blütenkätzchen? (Blüten daran sitzen). Diese Blüten haben aber nur Staubgefäße. Was fehlt also diesen Blüten? Stempel fehlt. Staubgefäßblüte». Der Blüteu- staub sitzt in lauter kleinen Beuteln. (Staubbeutel). Wie heißt das fadendünue Stielcheu, das jeden (Staubbeutel trägt? (Staubfaden). Staubfaden und Staubbeutel heißen zusammen Staubgefäße. Diese sitzen in großer Anzahl au den Blütenkätzchen der Birken, Buchen und Eichen. Wie nennt man Buchen, Birken und Eichen, weil sie im Frühjahr zahllose Blütenkätzchen tragen? Kätzchen träger. Seht euch auch einnral selber int Wald die Sache genauer an! Lange brauchen sie aber die vielen Kätzchen nicht zu tragen; denn schon nach kurzer Zeit liegen diese auf dem Boden. Tragen müssen aber unsere Kätzchenlräger doch wieder etwas. Was aber statt der Kätzchen? (Früchte). Diese aber haben nun bei jedem Bannt eilten anderit Nanteit. Wie genannt bei der Eiche? (Eicheln). Wie bei der Buche? Bttchelit rc. Eicheln, Bucheltt tc. sind die Samen der Bäutue. Als der liebe Gott die Pflanzen fchuf, da gab er nicht bloß jeder ihreit Namen, sondern auch ihren Sauten. So koitnten immer junge Pflänzchen die Erde neu schmückett, wettn die alten gestorben waren. Die Eichelit, die ihr alle keuitt, sind solche Samen. Unter den Eichbäumen könnt ihr sie in großer Zahl auflesen. Wer hat die vielen Eicheln geschüttelt? (Wind). Sie sollten mit ihnt ziehen in die weite Welt; aber alle waren zu groß und zu schwer und sielen darum gleich zur Erde. Nuit lttd der Wind attch die Saittett der Birke zur Reise ein. Die aber ließen sich das nicht zweimal sagen. Schon lauge hatten unsere reise- lustigen Santen mit ausgebreiteten Flügelit die Ankunft des Windes erwartet, der sie durch die Lüste tragen soll. Warum kann er die leicht tragen ? (ganz klein). Und sie halten sich auch gar gut zur weiten Reise vorbereitet. Wie? (Flügel ausgebreitet). Flügel frucht. Wer kennt noch andere Bäume, deren Santen Flügelfrüchte sind? (Esche, Ahorn, Linde). Vorzeigen derselben. Warum ließ Gott die Samen durch den Wind in die tveite Welt tragen? Uttd weitit etich daun einmal von Felseit, alten Mauern oder halb zerstörten Turnten zer- fallener Burgen hellgrüne Zweige junger Birkenbäuutchen freundlich winken, was tverdet ihr dann denket! ? (Wind hergetragen). Ja, seht, liebe Kinder, so läßt Gott wieder im alten Gemäuer neues Leben er- blühen, indem er Ruinen zu einer lustigen Vogelburg werden läßt, in der vom frühen Morgen bis zum späten Abend reges Treiben herrscht
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