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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 161

1915 - Lahr : Geiger
— 161 — Es muß selbstverständlich dem Handwerker überlassen werden, zu prüfen, zunächst ob er überhaupt eine Kraftmaschine in seinem Berufe mit Nutzen verwenden kann, und sodann welche Art von Maschinen sich für ihn nach den örtlichen und sonstigen Verhältnissen am besten empfiehlt. 110. Allgemeines über das Nutzholz. Schneiden wir einen Baumstamm quer durch, so erblicken wir das sog. Hirnholz und zwar in verschiedenen Reifezuständen. Veräußere, meist helle und scharf abgegrenzte Ring besteht aus unreifem Holze und heißt Splint; er ist seines Saftreichtums wegen dem Wurmfraße ausgesetzt und sollte deshalb im Gewerbe keine Verwendung finden. Der mittlere, größte Ring ist das Reifholz, und den übrigbleibenden innersten, dichtesten und härtesten Teil bildet das Kern- oder Herz- holz mit dem Mark in der Mitte. Vom Mark aus ziehen sich strahlenförmig dem Umfange zu die sog. Mark strahlen, nach deren Richtung das Holz sich leicht spalten läßt, aber auch gerne aufreißt. Sie heißen, sobald sie in ihrer Breit- seite zutage treten, Spiegel und sind als solche ein charakteristisches Erkennungszeichen vieler Hölzer, z. B. der Eiche und Buche. Die Spaltfläche nach den Markstrahlen ist nicht eben, sondern windschief, eine leichte Schraubenfläche bildend. Der jährliche Zuwachs an Holz erscheint in Form von Jahres- ringen, die bei den verschiedenen Bäumen mehr oder minder deutlich auftreten und das Alter des Stammes erkennen lassen. Splint, Reif- und Kernholz bestehen aus Faserbündeln. Sind diese gerade und gleichlaufend, so heißt das Holz schlicht; sind sie gebogen, gewellt und verschlungen, so heißt es geflammt oder ge- masert; sind sie zart, so heißt es feinfaserig, während es andern- falls grobfaserig genannt wird. Durch das Gefüge der Fasern ist die Dichtigkeit des Holzes bedingt. Man unterscheidet harte Hölzer, deren Gefüge gleichmäßig dicht ist und die langsam wachsen wie Eiche, Ahorn, Esche, Buche u. s. w., mittelharte wie Nußbanm und Birnbaum, und weiche Hölzer, die ein lockeres Gefüge haben und rasch wachsen wie Tanne, Fichte, Lärche, Pappel u. s. w. Die Holzfasern umschließen längliche Zellen, worin sich der Saft, die Nahrung des Baumes, befindet. Ist der Stamm gefällt und die Rinde entfernt, so beginnen die wässerigen Bestandteile dieses Saftes zu verdunsten, das Holz trocknet und zwar um so stärker, je saft- reicher es ist und je leichter die Luft hinzutreten kann. Beides trifft beim Splint in hohem Maße zu, weniger beim Reifholz und noch weniger

2. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 163

1915 - Lahr : Geiger
— 163 — her beilegte, mag aus dem Umstande ersehen werden, daß zur Zeit der Zünfte und Innungen die Verwendung des Leimes die Grenze bildete, welche die Arbeiten der Schreiner von denen der Zimmerleute trennte, und daß den letzteren bei Strafe verboten war, Arbeiten zu fertigen, zu denen Leim erforderlich ist. Zieht man die weiteren Umstände in Betracht, daß Holz überall zu haben ist, daß es sich als Material zum Bau unserer Häuser sowie in seiner Eigenschaft als schlechter Wärmeleiter zur Ausstattung unserer Wohnräume besonders eignet, daß es außerdem zur Herstellung unzähliger Gebrauchsgegenstände im Haushalt wie als Hilfsmittel im Gewerbe Verwendung findet, so kann wohl ohne Übertreibung gesagt werden, daß es uns ein geradezu unentbehrliches Bau- und Arbeits- material geworden ist. Eine Reihe von Gewerbetreibenden sind auf seine Verarbei- tung angewiesen. Nächst dem Zimmermann, dem Schreiner, dem Wag- ner und Küfer, denen es fast ausschließlich das Material zu ihren Ar- beiten liefert, verwenden es in ausgiebigem Maße die Glaser, die Dreher und noch andere Handwerker. Selbst die Kunst greift ans das Holz; die Holzbildhauer wie die Verfertiger von Holzeinlegarbeiten (Intarsien) und die Xylographen fertigen aus ihm ihre Kunstwerke. Die häufigste Verwendung finden die weichen, rasch wachsenden Hölzer unserer Tanne, Fichte, Lärche und Kiefer und zwar beim Zimmer- mann, der daraus die Gebälke, Wände und Dachstühle unserer Häuser fertigt, und beim Schreiner, der sich mit der innern Ausstattung und Möblierung der Wohnräume befaßt. Das Eichenholz wird von beiden ebenfalls hochgeschätzt und muß nur seines Preises wegen hinter den billigeren Weichhölzern oft zurückstehen. Außer den genannten Hölzern werden noch Nußbaum, Ahorn, Pappel, Linde und Buche sowie die ausländischen Mahagoni, Palisander, Pitchpine u. s. w. in der Möbel- schreinerei verarbeitet. Das Holz der Linde und des Birnbaumes benutzt gerne der Holz- schnitzer zu seinen zierlichen Bildwerken. Den mittelharten und harten Hölzern wie Nußbaum, Birnbaum, Eiche, Rot- und Weißbuche, Ahorn und Buchs gibt der Dreher den Vorzug. Die zähen Hölzer der Akazie und Esche sowie der Weißbuche und Ulme finden ausgiebige Verwen- dung beim Wagenbau. Nur der Büchsenmacher und der Xylograph beschränken sich auf je eine Holzart; der erstere macht seine Gewehr- schäfte nur aus Nußbaum und letzterer kann nur das feinfaserige und harte Buchsholz gebrauchen. 112. Arten -er Nutzhölzer. Im Gewerbe werden vorzugsweise folgende Hölzer benutzt: Tanne, in Süddeutschland Weißtanne genannt, hat eine licht-

3. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 164

1915 - Lahr : Geiger
— 164 — gelbe, glänzende Farbe, ist weich mit harten Jahresringen und läßt sich sehr gut spalten und verarbeiten. Verwendung findet dieses Holz beim Möbelschreiner, Zimmermann, Kübler und Holzschnefler. Fichte, bei uns Rottanne genannt, ist gelblichweiß. Das Holz ist wie auch die Jahresringe weich und zart. Es wird vom Bau- und Möbelschreiner verwendet. Kiefer, bei uns Forle oder Föhre genannt, ist gelblich-rötlich bis braunrot, weich, grob, harzreich und deshalb dauerhaft, aber weniger gut zu bearbeiten. Geeignet ist es namentlich für Arbeiten im Freien wie Türen, Fenster u. s. w. Lärche ist hellgelb bis braunrot, weich, läßt sich gut verarbeiten, auch schnitzen. Verwendet wird dieses Holz wie Fichte. Eiche ist gelb bis hellbraun, hart, zähe, dauerhaft, schwer und hat glänzende Markstrahlenspiegel. Es läßt sich sehr sauber bearbeiten und fast zu allem verwenden; der gelblichweiße Splint ist jedoch des Wurmfraßes wegen nicht brauchbar. Rotbuche, meist kurzweg Buche genannt, ist rötlich, hart und läßt sich gut bearbeiten. Seine Verwendung ist aber, da es stark ar- beitet, eine beschränkte. Man fertigt daraus Dinge, bei denen es mehr auf Festigkeit als auf andere Eigenschaften ankommt wie Hobelbänke, Tischfüße u. s. w. Neuerdings macht man aus ihm Stab- und Fisch- gratböden und die beliebten Wiener Möbel. Weißbuche, auch Hainbuche und Hornbaum genannt, ist weiß, sehr hart, dicht, zähe, elastisch, schwer zu bearbeiten. Dieses stark ar- beitende Holz ist für Wagnerarbeiten, Werkzeuge und Maschinen sehr geeignet, jedoch nicht zu Möbeln. Nuß bäum ist graubraun bis rotbraun, mittelhart, zart und schlicht, läßt sich vorzüglich bearbeiten und besonders gut polieren. Man verwendet es in der Bau- und Möbelschreinerei, besonders zu den auf Blindholz aufgelegten Furnieren; ferner zu Gewehrschäften. Pappel ist weiß, sehr weich, zart, leicht und, da es nicht arbeitet und fast keine Jahresringe zeigt, ein vorzügliches Blindholz für die Möbelschreinerei. Linde ist rötlichweiß mit deutlichen Jahresringen, weich, aber doch härter als Pappel, gibt ein gutes Blindholz und läßt sich vorzüglich schnitzen. Ist sehr geschätzt als Holz für Reißbretter. Ahorn ist weiß bis gelblich, hart, fein, aber fpröde, läßt sich gut verarbeiten und polieren, weshalb es auch in der Möbelschreinerei häufig verwendet wird. Birnbaum ist rötlich oder rotbraun, hart, dicht, fein, gleich- mäßig und daher ein vorzügliches Material für Schreiner, Dreher und

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 165

1915 - Lahr : Geiger
— 165 — Bildschnitzer, zur Anfertigung von Werkzeugen, Reißschienen, Kurven- linealen u. s. w. Akazie ist gelb bis gelbgrünlich, hart, sehr zähe, schwer spaltbar, elastisch und dauerhaft und wird deshalb vom Dreher und Wagenbauer sehr geschätzt. Esche ist weißlichgelb und im Kerne braun, im übrigen hart, sehr zähe und elastisch und schwer spaltbar. Man nimmt dieses Holz gerne zu Turngeräten, Lanzenschäften, Werkzeugstielen und Fournieren; auch beim Wagenbauer ist es geschätzt. Ulme ist blaß fleischrot bis braunrot, hart, zähe, dauerhaft, schwer, aber glatt spaltbar. Schreiner und Dreher verwenden gerne die Maserstöcke; besonders aber benutzt der Wagner dieses Holz zur An- fertigung der Radnaben. Buchs ist gelblich bis gelb, außerordentlich hart und fein, sehr gleichmäßig, schwer spaltbar, ungemein dauerhaft und daher ein vor- zügliches Material für Dreherei, Schnitzerei, Marketerie, feine Werkzeuge, Maßstäbe u. s. w. Pitchpine, eine amerikanische Kiefer, ist gelb mit rotbraunen Jahresringen, harzreich und deshalb weniger gut zu verarbeiten, wird aber von den Möbelschreinern sehr geschätzt. Mahagoni ist gelbrot bis braunrot, schlicht, geflammt, gemasert und dunkelt sehr nach. Es ist ein sehr beliebtes Holz für Möbel, weil es sich gut bearbeiten und polieren läßt. Palisander ist dunkelrotbraun und schwarz, geflammt und von hellrötlichen Linien durchzogen. Das Holz ist hart, schwer, fest, spröde und liefert saubere Arbeit. Bekannt ist der feine, würzige Geruch beim Sägen. In der Bauschreinerei wird es hauptsächlich zu Einlagen verwendet. 113. Zurichtung und Einkauf des Nutzholzes. Das im Wald gefällte Stammholz kommt, nachdem es aus der Säg- mühle oder Dampfsäge geschnitten worden ist, als sogenannte Schnitt- ware in den Handel und zwar als Bohlen, Dielen, Bretter, Rahmen- schenkel oder Latten. In dieser Form, getrocknet oder nur halbtrocken, bei Weichhölzern meist jedoch als „gesäumte" d. h. beiderseits kantig beschnittene Ware kaust es der Schreiner. Die Bezeichnung der einzelnen Schnittwaren ist verschieden. In Norddeutschland nennt man im allgemeinen alles geschnittene Holz, mit Ausnahme des Bauholzes, der Rahmenschenkel und Latten, Dielen, während man in Süddeutschland nur solches darunter versteht, dessen Stärke oder Dicke mehr als 30 mm beträgt. Dielen von 50—100 mm Stärke heißen Bohlen. Mit Schleifdielen (fälschlich Schlauf-

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 163

1901 - Lahr : Geiger
— 163 — Her beilegte, mag aus dem Umstande ersehen werden, daß zur Zeit der Zünfte und Innungen die Verwendung des Leimes die Grenze bildete, welche die Arbeiten der Schreiner von denen der Zimmerleute trennte, und daß den letzteren bei Strafe verboten war, Arbeiten zu fertigen, zu denen Leim erforderlich ist. Zieht man die weiteren U m stünde in Betracht, daß Holz überall zu haben ist, daß es sich als Material zum Bau unserer Häuser sowie in seiner Eigenschaft als schlechter Wärmeleiter zur Ausstattung unserer Wohnräume besonders eignet, daß es außerdem zur Herstellung unzähliger Gebrauchsgegenstünde im Haushalt wie als Hilfsmittel im Gewerbe Verwendung findet, so kann wohl ohne Übertreibung gesagt werden, daß es uns ein geradezu unentbehrliches Bau- und Arbeits- material geworden ist. Eine Reihe von Gewerbetreibenden sind auf seine Verarbei- tung angewiesen. Nächst dem Zimmermann, dem Schreiner, dem Wag- ner und Küfer, denen es fast ausschließlich das Material zu ihren Ar- beiten liefert, verwenden es in ausgiebigem Maße die Glaser, die Dreher und noch andere Handwerker. Selbst die Kunst greift auf das Holz; die Holzbildhauer wie die Verfertiger von Holzeinlegarbeiten (Intarsien) und die Xylographen fertigen aus ihm ihre Kunstwerke. Die häufigste Verwendung finden die weichen, raschwachsenden Hölzer unserer Tanne, Fichte, Lärche und Kiefer und zwar beim Zimmer- mann, der daraus die Gebälke, Wände und Dachstühlc unserer Häuser fertigt, und beim Schreiner, der sich mit der innern Ausstattung und Möblierung der Wohnräume befaßt. Das Eichenholz wird von beiden ebenfalls hochgeschätzt und muß nur seines Preises wegen hinter den billigeren Weichhölzern oft zurückstehen. Außer den genannten Hölzern werden noch Nußbaum, Ahorn, Pappel, Linde und Buche sowie die ausländischen Mahagoni, Palisander, Pitchpine u. s. w. in der Möbel- fchreinerei verarbeitet. Das Holz der Linde und des Birnbaumes benützt gerne der Holz- schnitzer zu seinen zierlichen Bildwerken. Den mittelharten und harten Hölzern wie Nußbaum, Birnbaum, Eiche, Rot- und Weißbuche, Ahorn und Buchs giebt der Dreher den Vorzug. Die zähen Hölzer der Akazie und Esche sowie der Weißbuche und Ulme finden ausgiebige Verwen- dung beim Wagcnbau. Nur der Büchsenmacher und der Xylograph beschränken sich auf je eine Holzart; der erstere macht seine Gewehr- fchäfte nur aus Nußbaum und letzterer kann nur das feinfaserige und harte Buchsholz gebrauchen. ' 112. Arten -er Nutzhölzer. Im Gewerbe werden vorzugsweise folgende Hölzer benützt: Tanne, in Süddeutschland Weißtanne genannt, hat eine licht-

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 164

1901 - Lahr : Geiger
— 164 — gelbe, glänzende Farbe, ist weich mit harten Jahresringen und läßt sich sehr gut spalten und verarbeiten. Verwendung findet dieses Holz beim Möbelschreiner, Zimmermann, Kübler und Holzschnefler. Fichte, bei uns Rottanne genannt, ist gelblichweiß. Das Holz. ist wie auch die Jahresringe weich und zart. Es wird vom Bau- und Möbelschreiner verwendet. Kiefer, bei uns Forle oder Föhre genannt, ist gelblich-rötlich bis braunrot, weich, grob, harzreich und deshalb dauerhaft, aber weniger gut zu bearbeiten. Geeignet ist es namentlich für Arbeiten im Freien wie Thüren, Fenster u. s. w. Lärche ist hellgelb bis braunrot, weich, läßt sich gut verarbeiten, auch schnitzen. Verwendet wird dieses Holz wie Fichte. Eiche ist gelb bis hellbraun, hart, zähe, dauerhaft, schwer und hat glänzende Markstrahlenspiegel. Es läßt sich sehr sauber bearbeiten und fast zu allem verwenden; der gelblichweiße Splint ist jedoch des Wurmfraßes wegen nicht brauchbar. Rotbuche, meist kurzweg Buche genannt, ist rötlich, hart und läßt sich gut bearbeiten. Seine Verwendung ist aber, da es stark ar- beitet, eine beschränkte. Man fertigt daraus Dinge, bei denen es mehr auf Festigkeit als auf andere Eigenschaften ankommt wie Hobelbänke, Tischfüße u. s. w. Neuerdings macht man aus ihm Stab- und Fisch- gratböden und die beliebten Wiener Möbel. Weißbuche, auch Hainbuche und Hornbaum genannt, ist weiß, sehr hart, dicht, zähe, elastisch, schwer zu bearbeiten. Dieses stark ar- beitende Holz ist für Wagnerarbeiten, Werkzeuge und Maschinen sehr geeignet, jedoch nicht zu Möbeln. Nußbaum ist graubraun bis rotbraun, mittelhart, zart und schlicht, läßt sich vorzüglich bearbeiten und besonders gut polieren. Man verwendet es in der Bau- und Möbelschreinerei, besonders zu den auf Blindholz aufgelegten Fournieren; ferner zu Gewehrschäften. Pappel ist weiß, sehr weich, zart, leicht und, da es nicht arbeitet und fast keine Jahresringe zeigt, ein vorzügliches Blindholz für die Möbelschreinerei. Linde ist rötlichweiß mit deutlichen Jahresringen, weich, aber doch härter als Pappel, giebt ein gutes Blindholz und läßt sich vorzüglich schnitzen. Ist sehr geschätzt als Holz für Reißbretter. Ahorn ist weiß bis gelblich, hart, fein, aber spröde, läßt sich gut verarbeiten und polieren, weshalb es auch in der Möbelschreinerei häufig verwendet wird. Birnbaum ist rötlich oder rotbraun, hart, dicht, fein, gleich- mäßig und daher ein vorzügliches Material für Schreiner, Dreher und

7. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 161

1901 - Lahr : Geiger
1g1 Es muß selbstverständlich dem Handwerker überlassen werden, zu prüfen, zunächst ob er überhaupt eine Kraftmaschine in seinem Berufe mit Nutzen verwenden kann, und sodann welche Art von Maschinen sich für ihn nach den örtlichen und sonstigen Verhältnissen am besten empfiehlt. 110. Allgemeines über das Nutzholz. Schneiden wir einen Baumstamm quer durch, so erblicken wir das sog. Hirnholz und zwar in verschiedenen Reifezuständen. Veräußere, meist helle und scharf abgegrenzte Ring besteht aus unreifem Holze und heißt Splint; er ist seines Saftreichtums wegen dem Wurmfraße ausgesetzt und sollte deshalb im Gewerbe keine Verwendung finden. Der mittlere, größte Ring ist das Reifholz, und den übrigbleibenden innersten, dichtesten und härtesten Teil bildet das Kern- oder Herz- holz mit dem Mark in der Mitte. Vom Mark aus ziehen sich strahlenförmig dem Umfange zu die sog. Markstrahlen, nach deren Richtung das Holz sich leicht spalten läßt, aber auch gerne aufreißt. Sie heißen, sobald sie in ihrer Breit- seite zutage treten, Spiegel und sind als solche ein charakteristisches Erkennungszeichen vieler Hölzer, z. B. der Eiche und Buche. Die Spaltfläche nach den Markstrahlen ist nicht eben, sondern windschief, eine leichte Schraubenfläche bildend. Der jährliche Zuwachs an Holz erscheint in Form von Jahres- ringen, die bei den verschiedenen Bäumen mehr oder minder deutlich auftreten und das Alter des Stammes erkennen lassen. Splint, Reif- und Kernholz bestehen aus Faserbündeln. Sind diese gerade und gleichlaufend, so heißt das Holz schlicht; sind sie gebogen, gewellt und verschlungen, so heißt es geflammt oder ge- masert; sind sie zart, so heißt es feinfaserig, während es andern- falls grobfaserig genannt wird. Durch das Gefüge der Fasern ist die Dichtigkeit des Holzes bedingt. Man unterscheidet harte Hölzer, deren Gefüge gleichmäßig dicht ist und die langsam wachsen wie Eiche, Ahorn, Esche, Buche u. s. w., mittelharte wie Nußbaum und Birnbaum, und weiche Hölzer, die ein lockeres Gefüge haben und rasch wachsen wie Tanne, Fichte, Lärche, Pappel u. s. w. Die Holzfasern umschließen längliche Zellen, worin sich der Saft, die Nahrung des Baumes, befindet. Ist der Stamm gefällt und die Rinde entfernt, so beginnen die wässerigen Bestandteile dieses Saftes zu verdunsten, das Holz trocknet und zwar um so stärker, je saft- reicher es ist und je leichter die Luft hinzutreten kann. Beides trifft beim Splint in hohem Maße zu, weniger beim Reifholz und noch weniger

8. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 165

1901 - Lahr : Geiger
165 Bildschnitzer, zur Anfertigung von Werkzeugen, Reißschienen, Kurven- linealen u. s. w. Akazie ist gelb bis gelbgrünlich, hart, sehr zähe, schwer spaltbar, elastisch und dauerhaft und wird deshalb vom Dreher und Wagenbauer sehr geschützt. . Esche ist weißlichgelb und im Kerne braun, im übrigen hart, sehr zähe und elastisch und schwer spaltbar. Man nimmt dieses Holz gerne zu Turngeräten, Lanzcnschäftcn, Werkzeugstielen und Fourniercn; auch beim Wagenbauer ist es geschätzt. Ulme ist blaß fleischrot bis braunrot, hart, zähe, dauerhaft, schwer, aber glatt spaltbar. Schreiner und Dreher verwenden gerne die Maserstöcke; besonders aber benützt der Wagner dieses Holz zur An- sertigung der Radnaben. Buchs ist gelblich bis gelb, außerordentlich hart und fein, sehr gleichmäßig, schwer spaltbar, ungemein dauerhaft und daher ein vor- zügliches Material für Dreherei, Schnitzerei, Marqueterie, feine Werk- zeuge, Maßstäbe u. s. w. Pitchpine, eine amerikanische Kiefer, ist gelb mit rotbraunen Jahresringen, harzreich und deshalb weniger gut zu verarbeiten, wird aber von den Möbelschreinern sehr geschätzt. Mahagoni ist gelbrot bis braunrot, schlicht, geflammt, gemasert und dunkelt sehr nach. Es ist ein sehr beliebtes Holz für Möbel, weil es sich gut bearbeiten und polieren läßt. Palisander ist dunkelrotbraun und schwarz, geflammt und von hcllrötlichen Linien durchzogen. Das Holz ist hart, schwer, fest, spröde und liefert saubere Arbeit. Bekannt ist der seine, würzige Geruch kirn Sägen. In der Bauschreinerei wird es hauptsächlich zu Einlagen verwendet. 113. Zurichtung und Einkauf des Nutzholzes. Das im Wald gefällte Stammholz kommt, nachdem es auf der Sägmühle oder Dampfsäge geschnitten worden ist, als sog. Schnitt- ware in den Handel und zwar als Bohlen, Dielen, Bretter, Rahmen- schenkel oder Latten. In dieser Form, getrocknet oder nur halbtrocken, bei Weichhölzern meist jedoch als „gesäumte" d. h. beiderseits kantig beschnittene Ware kauft es der Schreiner. Tie Bezeichnung der einzelnen Schnittwaren ist verschieden. In Norddcutschland nennt man im allgemeinen alles geschnittene Holz, mit Ausnahme des Bauholzes, der Rahmenschenkel und Latten, Dielen, während man in Süddeutschland nur solches darunter versteht, dessen Ltärke oder Dicke mehr als 30 mm beträgt. Dielen von 50—100 mm Stärke hcigcn Bohlen. Mit Schleifdielen (fälschlich Schlauf-
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