Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 161 —
Es muß selbstverständlich dem Handwerker überlassen werden, zu
prüfen, zunächst ob er überhaupt eine Kraftmaschine in seinem Berufe
mit Nutzen verwenden kann, und sodann welche Art von Maschinen
sich für ihn nach den örtlichen und sonstigen Verhältnissen am besten
empfiehlt.
110. Allgemeines über das Nutzholz.
Schneiden wir einen Baumstamm quer durch, so erblicken wir das
sog. Hirnholz und zwar in verschiedenen Reifezuständen. Veräußere,
meist helle und scharf abgegrenzte Ring besteht aus unreifem Holze und
heißt Splint; er ist seines Saftreichtums wegen dem Wurmfraße
ausgesetzt und sollte deshalb im Gewerbe keine Verwendung finden.
Der mittlere, größte Ring ist das Reifholz, und den übrigbleibenden
innersten, dichtesten und härtesten Teil bildet das Kern- oder Herz-
holz mit dem Mark in der Mitte.
Vom Mark aus ziehen sich strahlenförmig dem Umfange zu die
sog. Mark strahlen, nach deren Richtung das Holz sich leicht spalten
läßt, aber auch gerne aufreißt. Sie heißen, sobald sie in ihrer Breit-
seite zutage treten, Spiegel und sind als solche ein charakteristisches
Erkennungszeichen vieler Hölzer, z. B. der Eiche und Buche. Die
Spaltfläche nach den Markstrahlen ist nicht eben, sondern windschief,
eine leichte Schraubenfläche bildend.
Der jährliche Zuwachs an Holz erscheint in Form von Jahres-
ringen, die bei den verschiedenen Bäumen mehr oder minder deutlich
auftreten und das Alter des Stammes erkennen lassen.
Splint, Reif- und Kernholz bestehen aus Faserbündeln. Sind
diese gerade und gleichlaufend, so heißt das Holz schlicht; sind sie
gebogen, gewellt und verschlungen, so heißt es geflammt oder ge-
masert; sind sie zart, so heißt es feinfaserig, während es andern-
falls grobfaserig genannt wird.
Durch das Gefüge der Fasern ist die Dichtigkeit des Holzes
bedingt. Man unterscheidet harte Hölzer, deren Gefüge gleichmäßig
dicht ist und die langsam wachsen wie Eiche, Ahorn, Esche, Buche
u. s. w., mittelharte wie Nußbanm und Birnbaum, und weiche
Hölzer, die ein lockeres Gefüge haben und rasch wachsen wie Tanne,
Fichte, Lärche, Pappel u. s. w.
Die Holzfasern umschließen längliche Zellen, worin sich der Saft,
die Nahrung des Baumes, befindet. Ist der Stamm gefällt und die
Rinde entfernt, so beginnen die wässerigen Bestandteile dieses Saftes
zu verdunsten, das Holz trocknet und zwar um so stärker, je saft-
reicher es ist und je leichter die Luft hinzutreten kann. Beides trifft beim
Splint in hohem Maße zu, weniger beim Reifholz und noch weniger
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 163 —
her beilegte, mag aus dem Umstande ersehen werden, daß zur Zeit
der Zünfte und Innungen die Verwendung des Leimes die Grenze
bildete, welche die Arbeiten der Schreiner von denen der Zimmerleute
trennte, und daß den letzteren bei Strafe verboten war, Arbeiten zu
fertigen, zu denen Leim erforderlich ist.
Zieht man die weiteren Umstände in Betracht, daß Holz
überall zu haben ist, daß es sich als Material zum Bau unserer Häuser
sowie in seiner Eigenschaft als schlechter Wärmeleiter zur Ausstattung
unserer Wohnräume besonders eignet, daß es außerdem zur Herstellung
unzähliger Gebrauchsgegenstände im Haushalt wie als Hilfsmittel im
Gewerbe Verwendung findet, so kann wohl ohne Übertreibung gesagt
werden, daß es uns ein geradezu unentbehrliches Bau- und Arbeits-
material geworden ist.
Eine Reihe von Gewerbetreibenden sind auf seine Verarbei-
tung angewiesen. Nächst dem Zimmermann, dem Schreiner, dem Wag-
ner und Küfer, denen es fast ausschließlich das Material zu ihren Ar-
beiten liefert, verwenden es in ausgiebigem Maße die Glaser, die Dreher
und noch andere Handwerker. Selbst die Kunst greift ans das Holz;
die Holzbildhauer wie die Verfertiger von Holzeinlegarbeiten (Intarsien)
und die Xylographen fertigen aus ihm ihre Kunstwerke.
Die häufigste Verwendung finden die weichen, rasch wachsenden
Hölzer unserer Tanne, Fichte, Lärche und Kiefer und zwar beim Zimmer-
mann, der daraus die Gebälke, Wände und Dachstühle unserer Häuser
fertigt, und beim Schreiner, der sich mit der innern Ausstattung und
Möblierung der Wohnräume befaßt. Das Eichenholz wird von beiden
ebenfalls hochgeschätzt und muß nur seines Preises wegen hinter den
billigeren Weichhölzern oft zurückstehen. Außer den genannten Hölzern
werden noch Nußbaum, Ahorn, Pappel, Linde und Buche sowie die
ausländischen Mahagoni, Palisander, Pitchpine u. s. w. in der Möbel-
schreinerei verarbeitet.
Das Holz der Linde und des Birnbaumes benutzt gerne der Holz-
schnitzer zu seinen zierlichen Bildwerken. Den mittelharten und harten
Hölzern wie Nußbaum, Birnbaum, Eiche, Rot- und Weißbuche, Ahorn
und Buchs gibt der Dreher den Vorzug. Die zähen Hölzer der Akazie
und Esche sowie der Weißbuche und Ulme finden ausgiebige Verwen-
dung beim Wagenbau. Nur der Büchsenmacher und der Xylograph
beschränken sich auf je eine Holzart; der erstere macht seine Gewehr-
schäfte nur aus Nußbaum und letzterer kann nur das feinfaserige und
harte Buchsholz gebrauchen.
112. Arten -er Nutzhölzer.
Im Gewerbe werden vorzugsweise folgende Hölzer benutzt:
Tanne, in Süddeutschland Weißtanne genannt, hat eine licht-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 164 —
gelbe, glänzende Farbe, ist weich mit harten Jahresringen und läßt sich
sehr gut spalten und verarbeiten. Verwendung findet dieses Holz beim
Möbelschreiner, Zimmermann, Kübler und Holzschnefler.
Fichte, bei uns Rottanne genannt, ist gelblichweiß. Das Holz
ist wie auch die Jahresringe weich und zart. Es wird vom Bau- und
Möbelschreiner verwendet.
Kiefer, bei uns Forle oder Föhre genannt, ist gelblich-rötlich
bis braunrot, weich, grob, harzreich und deshalb dauerhaft, aber weniger
gut zu bearbeiten. Geeignet ist es namentlich für Arbeiten im Freien
wie Türen, Fenster u. s. w.
Lärche ist hellgelb bis braunrot, weich, läßt sich gut verarbeiten,
auch schnitzen. Verwendet wird dieses Holz wie Fichte.
Eiche ist gelb bis hellbraun, hart, zähe, dauerhaft, schwer und
hat glänzende Markstrahlenspiegel. Es läßt sich sehr sauber bearbeiten
und fast zu allem verwenden; der gelblichweiße Splint ist jedoch des
Wurmfraßes wegen nicht brauchbar.
Rotbuche, meist kurzweg Buche genannt, ist rötlich, hart und
läßt sich gut bearbeiten. Seine Verwendung ist aber, da es stark ar-
beitet, eine beschränkte. Man fertigt daraus Dinge, bei denen es mehr
auf Festigkeit als auf andere Eigenschaften ankommt wie Hobelbänke,
Tischfüße u. s. w. Neuerdings macht man aus ihm Stab- und Fisch-
gratböden und die beliebten Wiener Möbel.
Weißbuche, auch Hainbuche und Hornbaum genannt, ist weiß,
sehr hart, dicht, zähe, elastisch, schwer zu bearbeiten. Dieses stark ar-
beitende Holz ist für Wagnerarbeiten, Werkzeuge und Maschinen sehr
geeignet, jedoch nicht zu Möbeln.
Nuß bäum ist graubraun bis rotbraun, mittelhart, zart und
schlicht, läßt sich vorzüglich bearbeiten und besonders gut polieren. Man
verwendet es in der Bau- und Möbelschreinerei, besonders zu den auf
Blindholz aufgelegten Furnieren; ferner zu Gewehrschäften.
Pappel ist weiß, sehr weich, zart, leicht und, da es nicht arbeitet
und fast keine Jahresringe zeigt, ein vorzügliches Blindholz für die
Möbelschreinerei.
Linde ist rötlichweiß mit deutlichen Jahresringen, weich, aber doch
härter als Pappel, gibt ein gutes Blindholz und läßt sich vorzüglich
schnitzen. Ist sehr geschätzt als Holz für Reißbretter.
Ahorn ist weiß bis gelblich, hart, fein, aber fpröde, läßt sich
gut verarbeiten und polieren, weshalb es auch in der Möbelschreinerei
häufig verwendet wird.
Birnbaum ist rötlich oder rotbraun, hart, dicht, fein, gleich-
mäßig und daher ein vorzügliches Material für Schreiner, Dreher und
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 165 —
Bildschnitzer, zur Anfertigung von Werkzeugen, Reißschienen, Kurven-
linealen u. s. w.
Akazie ist gelb bis gelbgrünlich, hart, sehr zähe, schwer spaltbar,
elastisch und dauerhaft und wird deshalb vom Dreher und Wagenbauer
sehr geschätzt.
Esche ist weißlichgelb und im Kerne braun, im übrigen hart, sehr
zähe und elastisch und schwer spaltbar. Man nimmt dieses Holz gerne
zu Turngeräten, Lanzenschäften, Werkzeugstielen und Fournieren; auch
beim Wagenbauer ist es geschätzt.
Ulme ist blaß fleischrot bis braunrot, hart, zähe, dauerhaft,
schwer, aber glatt spaltbar. Schreiner und Dreher verwenden gerne die
Maserstöcke; besonders aber benutzt der Wagner dieses Holz zur An-
fertigung der Radnaben.
Buchs ist gelblich bis gelb, außerordentlich hart und fein, sehr
gleichmäßig, schwer spaltbar, ungemein dauerhaft und daher ein vor-
zügliches Material für Dreherei, Schnitzerei, Marketerie, feine Werkzeuge,
Maßstäbe u. s. w.
Pitchpine, eine amerikanische Kiefer, ist gelb mit rotbraunen
Jahresringen, harzreich und deshalb weniger gut zu verarbeiten, wird
aber von den Möbelschreinern sehr geschätzt.
Mahagoni ist gelbrot bis braunrot, schlicht, geflammt, gemasert
und dunkelt sehr nach. Es ist ein sehr beliebtes Holz für Möbel, weil
es sich gut bearbeiten und polieren läßt.
Palisander ist dunkelrotbraun und schwarz, geflammt und von
hellrötlichen Linien durchzogen. Das Holz ist hart, schwer, fest, spröde
und liefert saubere Arbeit. Bekannt ist der feine, würzige Geruch beim
Sägen. In der Bauschreinerei wird es hauptsächlich zu Einlagen
verwendet.
113. Zurichtung und Einkauf des Nutzholzes.
Das im Wald gefällte Stammholz kommt, nachdem es aus der Säg-
mühle oder Dampfsäge geschnitten worden ist, als sogenannte Schnitt-
ware in den Handel und zwar als Bohlen, Dielen, Bretter, Rahmen-
schenkel oder Latten. In dieser Form, getrocknet oder nur halbtrocken,
bei Weichhölzern meist jedoch als „gesäumte" d. h. beiderseits kantig
beschnittene Ware kaust es der Schreiner.
Die Bezeichnung der einzelnen Schnittwaren ist verschieden. In
Norddeutschland nennt man im allgemeinen alles geschnittene Holz, mit
Ausnahme des Bauholzes, der Rahmenschenkel und Latten, Dielen,
während man in Süddeutschland nur solches darunter versteht, dessen
Stärke oder Dicke mehr als 30 mm beträgt. Dielen von 50—100 mm
Stärke heißen Bohlen. Mit Schleifdielen (fälschlich Schlauf-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 163 —
Her beilegte, mag aus dem Umstande ersehen werden, daß zur Zeit
der Zünfte und Innungen die Verwendung des Leimes die Grenze
bildete, welche die Arbeiten der Schreiner von denen der Zimmerleute
trennte, und daß den letzteren bei Strafe verboten war, Arbeiten zu
fertigen, zu denen Leim erforderlich ist.
Zieht man die weiteren U m stünde in Betracht, daß Holz
überall zu haben ist, daß es sich als Material zum Bau unserer Häuser
sowie in seiner Eigenschaft als schlechter Wärmeleiter zur Ausstattung
unserer Wohnräume besonders eignet, daß es außerdem zur Herstellung
unzähliger Gebrauchsgegenstünde im Haushalt wie als Hilfsmittel im
Gewerbe Verwendung findet, so kann wohl ohne Übertreibung gesagt
werden, daß es uns ein geradezu unentbehrliches Bau- und Arbeits-
material geworden ist.
Eine Reihe von Gewerbetreibenden sind auf seine Verarbei-
tung angewiesen. Nächst dem Zimmermann, dem Schreiner, dem Wag-
ner und Küfer, denen es fast ausschließlich das Material zu ihren Ar-
beiten liefert, verwenden es in ausgiebigem Maße die Glaser, die Dreher
und noch andere Handwerker. Selbst die Kunst greift auf das Holz;
die Holzbildhauer wie die Verfertiger von Holzeinlegarbeiten (Intarsien)
und die Xylographen fertigen aus ihm ihre Kunstwerke.
Die häufigste Verwendung finden die weichen, raschwachsenden
Hölzer unserer Tanne, Fichte, Lärche und Kiefer und zwar beim Zimmer-
mann, der daraus die Gebälke, Wände und Dachstühlc unserer Häuser
fertigt, und beim Schreiner, der sich mit der innern Ausstattung und
Möblierung der Wohnräume befaßt. Das Eichenholz wird von beiden
ebenfalls hochgeschätzt und muß nur seines Preises wegen hinter den
billigeren Weichhölzern oft zurückstehen. Außer den genannten Hölzern
werden noch Nußbaum, Ahorn, Pappel, Linde und Buche sowie die
ausländischen Mahagoni, Palisander, Pitchpine u. s. w. in der Möbel-
fchreinerei verarbeitet.
Das Holz der Linde und des Birnbaumes benützt gerne der Holz-
schnitzer zu seinen zierlichen Bildwerken. Den mittelharten und harten
Hölzern wie Nußbaum, Birnbaum, Eiche, Rot- und Weißbuche, Ahorn
und Buchs giebt der Dreher den Vorzug. Die zähen Hölzer der Akazie
und Esche sowie der Weißbuche und Ulme finden ausgiebige Verwen-
dung beim Wagcnbau. Nur der Büchsenmacher und der Xylograph
beschränken sich auf je eine Holzart; der erstere macht seine Gewehr-
fchäfte nur aus Nußbaum und letzterer kann nur das feinfaserige und
harte Buchsholz gebrauchen. '
112. Arten -er Nutzhölzer.
Im Gewerbe werden vorzugsweise folgende Hölzer benützt:
Tanne, in Süddeutschland Weißtanne genannt, hat eine licht-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 164 —
gelbe, glänzende Farbe, ist weich mit harten Jahresringen und läßt sich
sehr gut spalten und verarbeiten. Verwendung findet dieses Holz beim
Möbelschreiner, Zimmermann, Kübler und Holzschnefler.
Fichte, bei uns Rottanne genannt, ist gelblichweiß. Das Holz.
ist wie auch die Jahresringe weich und zart. Es wird vom Bau- und
Möbelschreiner verwendet.
Kiefer, bei uns Forle oder Föhre genannt, ist gelblich-rötlich
bis braunrot, weich, grob, harzreich und deshalb dauerhaft, aber weniger
gut zu bearbeiten. Geeignet ist es namentlich für Arbeiten im Freien
wie Thüren, Fenster u. s. w.
Lärche ist hellgelb bis braunrot, weich, läßt sich gut verarbeiten,
auch schnitzen. Verwendet wird dieses Holz wie Fichte.
Eiche ist gelb bis hellbraun, hart, zähe, dauerhaft, schwer und
hat glänzende Markstrahlenspiegel. Es läßt sich sehr sauber bearbeiten
und fast zu allem verwenden; der gelblichweiße Splint ist jedoch des
Wurmfraßes wegen nicht brauchbar.
Rotbuche, meist kurzweg Buche genannt, ist rötlich, hart und
läßt sich gut bearbeiten. Seine Verwendung ist aber, da es stark ar-
beitet, eine beschränkte. Man fertigt daraus Dinge, bei denen es mehr
auf Festigkeit als auf andere Eigenschaften ankommt wie Hobelbänke,
Tischfüße u. s. w. Neuerdings macht man aus ihm Stab- und Fisch-
gratböden und die beliebten Wiener Möbel.
Weißbuche, auch Hainbuche und Hornbaum genannt, ist weiß,
sehr hart, dicht, zähe, elastisch, schwer zu bearbeiten. Dieses stark ar-
beitende Holz ist für Wagnerarbeiten, Werkzeuge und Maschinen sehr
geeignet, jedoch nicht zu Möbeln.
Nußbaum ist graubraun bis rotbraun, mittelhart, zart und
schlicht, läßt sich vorzüglich bearbeiten und besonders gut polieren. Man
verwendet es in der Bau- und Möbelschreinerei, besonders zu den auf
Blindholz aufgelegten Fournieren; ferner zu Gewehrschäften.
Pappel ist weiß, sehr weich, zart, leicht und, da es nicht arbeitet
und fast keine Jahresringe zeigt, ein vorzügliches Blindholz für die
Möbelschreinerei.
Linde ist rötlichweiß mit deutlichen Jahresringen, weich, aber doch
härter als Pappel, giebt ein gutes Blindholz und läßt sich vorzüglich
schnitzen. Ist sehr geschätzt als Holz für Reißbretter.
Ahorn ist weiß bis gelblich, hart, fein, aber spröde, läßt sich
gut verarbeiten und polieren, weshalb es auch in der Möbelschreinerei
häufig verwendet wird.
Birnbaum ist rötlich oder rotbraun, hart, dicht, fein, gleich-
mäßig und daher ein vorzügliches Material für Schreiner, Dreher und
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
1g1
Es muß selbstverständlich dem Handwerker überlassen werden, zu
prüfen, zunächst ob er überhaupt eine Kraftmaschine in seinem Berufe
mit Nutzen verwenden kann, und sodann welche Art von Maschinen
sich für ihn nach den örtlichen und sonstigen Verhältnissen am besten
empfiehlt.
110. Allgemeines über das Nutzholz.
Schneiden wir einen Baumstamm quer durch, so erblicken wir das
sog. Hirnholz und zwar in verschiedenen Reifezuständen. Veräußere,
meist helle und scharf abgegrenzte Ring besteht aus unreifem Holze und
heißt Splint; er ist seines Saftreichtums wegen dem Wurmfraße
ausgesetzt und sollte deshalb im Gewerbe keine Verwendung finden.
Der mittlere, größte Ring ist das Reifholz, und den übrigbleibenden
innersten, dichtesten und härtesten Teil bildet das Kern- oder Herz-
holz mit dem Mark in der Mitte.
Vom Mark aus ziehen sich strahlenförmig dem Umfange zu die
sog. Markstrahlen, nach deren Richtung das Holz sich leicht spalten
läßt, aber auch gerne aufreißt. Sie heißen, sobald sie in ihrer Breit-
seite zutage treten, Spiegel und sind als solche ein charakteristisches
Erkennungszeichen vieler Hölzer, z. B. der Eiche und Buche. Die
Spaltfläche nach den Markstrahlen ist nicht eben, sondern windschief,
eine leichte Schraubenfläche bildend.
Der jährliche Zuwachs an Holz erscheint in Form von Jahres-
ringen, die bei den verschiedenen Bäumen mehr oder minder deutlich
auftreten und das Alter des Stammes erkennen lassen.
Splint, Reif- und Kernholz bestehen aus Faserbündeln. Sind
diese gerade und gleichlaufend, so heißt das Holz schlicht; sind sie
gebogen, gewellt und verschlungen, so heißt es geflammt oder ge-
masert; sind sie zart, so heißt es feinfaserig, während es andern-
falls grobfaserig genannt wird.
Durch das Gefüge der Fasern ist die Dichtigkeit des Holzes
bedingt. Man unterscheidet harte Hölzer, deren Gefüge gleichmäßig
dicht ist und die langsam wachsen wie Eiche, Ahorn, Esche, Buche
u. s. w., mittelharte wie Nußbaum und Birnbaum, und weiche
Hölzer, die ein lockeres Gefüge haben und rasch wachsen wie Tanne,
Fichte, Lärche, Pappel u. s. w.
Die Holzfasern umschließen längliche Zellen, worin sich der Saft,
die Nahrung des Baumes, befindet. Ist der Stamm gefällt und die
Rinde entfernt, so beginnen die wässerigen Bestandteile dieses Saftes
zu verdunsten, das Holz trocknet und zwar um so stärker, je saft-
reicher es ist und je leichter die Luft hinzutreten kann. Beides trifft beim
Splint in hohem Maße zu, weniger beim Reifholz und noch weniger
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): koedukativ
165
Bildschnitzer, zur Anfertigung von Werkzeugen, Reißschienen, Kurven-
linealen u. s. w.
Akazie ist gelb bis gelbgrünlich, hart, sehr zähe, schwer spaltbar,
elastisch und dauerhaft und wird deshalb vom Dreher und Wagenbauer
sehr geschützt. .
Esche ist weißlichgelb und im Kerne braun, im übrigen hart, sehr
zähe und elastisch und schwer spaltbar. Man nimmt dieses Holz gerne
zu Turngeräten, Lanzcnschäftcn, Werkzeugstielen und Fourniercn; auch
beim Wagenbauer ist es geschätzt.
Ulme ist blaß fleischrot bis braunrot, hart, zähe, dauerhaft,
schwer, aber glatt spaltbar. Schreiner und Dreher verwenden gerne die
Maserstöcke; besonders aber benützt der Wagner dieses Holz zur An-
sertigung der Radnaben.
Buchs ist gelblich bis gelb, außerordentlich hart und fein, sehr
gleichmäßig, schwer spaltbar, ungemein dauerhaft und daher ein vor-
zügliches Material für Dreherei, Schnitzerei, Marqueterie, feine Werk-
zeuge, Maßstäbe u. s. w.
Pitchpine, eine amerikanische Kiefer, ist gelb mit rotbraunen
Jahresringen, harzreich und deshalb weniger gut zu verarbeiten, wird
aber von den Möbelschreinern sehr geschätzt.
Mahagoni ist gelbrot bis braunrot, schlicht, geflammt, gemasert
und dunkelt sehr nach. Es ist ein sehr beliebtes Holz für Möbel, weil
es sich gut bearbeiten und polieren läßt.
Palisander ist dunkelrotbraun und schwarz, geflammt und von
hcllrötlichen Linien durchzogen. Das Holz ist hart, schwer, fest, spröde
und liefert saubere Arbeit. Bekannt ist der seine, würzige Geruch kirn
Sägen. In der Bauschreinerei wird es hauptsächlich zu Einlagen
verwendet.
113. Zurichtung und Einkauf des Nutzholzes.
Das im Wald gefällte Stammholz kommt, nachdem es auf der
Sägmühle oder Dampfsäge geschnitten worden ist, als sog. Schnitt-
ware in den Handel und zwar als Bohlen, Dielen, Bretter, Rahmen-
schenkel oder Latten. In dieser Form, getrocknet oder nur halbtrocken,
bei Weichhölzern meist jedoch als „gesäumte" d. h. beiderseits kantig
beschnittene Ware kauft es der Schreiner.
Tie Bezeichnung der einzelnen Schnittwaren ist verschieden. In
Norddcutschland nennt man im allgemeinen alles geschnittene Holz, mit
Ausnahme des Bauholzes, der Rahmenschenkel und Latten, Dielen,
während man in Süddeutschland nur solches darunter versteht, dessen
Ltärke oder Dicke mehr als 30 mm beträgt. Dielen von 50—100 mm
Stärke hcigcn Bohlen. Mit Schleifdielen (fälschlich Schlauf-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]