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1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 66

1914 - Nürnberg : Korn
Die Ebene. Von einem über alle Gebäude der Stadt hinausragenden Punkt können wir die Stadt und die umliegende Gegend überschauen. Nach allen Seiten haben wir einen freien Ausblick in das vor uns liegende Stück Land. Erst in weiter Ferne hebt sich der Boden und hält unsern Blick auf. Würden sich solche Erhebungen nahe bei der Stadt finden, wäre eine freie Umschau uicht möglich. Eine Gegend, die sich so überblicken läßt, bei der das Land keine besonderen, größeren Erhebungen zeigt, heißt Ebene. Nürnberg liegt in einer Ebene. Die Lage in der Ebene hat für die Stadt große Vorteile. Eine große Stadt breitet sich nach allen Seiten immer mehr aus. Diese Erweiterung wird bei ebenem Boden nicht aufgehalten, während größere Erhebungen in einer Richtung oder gar im Um- kreis dem Bau der Häuser und der Anlage von Straßen hinderlich wären. (Schon der Burgberg, hinter dem ein Teil der Stadt liegt, hindert den Verkehr und man will deshalb einen Burgbergtunnel bauen.) Ein anderer Vorteil der ebenen Lage der Stadt sind die bequemen Verbindungswege der Stadt mit der Umgegend, auf denen ein schneller und sicherer Verkehr möglich ist. In alter Zeit war es für eine Stadt vorteilhaft in ebener Gegend zu liegen, da man herankommende Feinde rechtzeitig bemerken und sich gegen ihre An- griffe schützen konnte. Rings um die Stadt, mit Ausnahme der Westseite, ist die Nürnberger Ebene mit Wald bedeckt, der an einzelnen Stellen, be- sonders im Süden und Osten, nahe an die Häuser heranreicht. (Vorteil für die Stadtbewohner. — Gartenstadt.) Lorenzer Forst im Süden und Sebalder Forst im Norden der Stadt. Wir finden fast nur Föhrenwald, weil auf dem unfruchtbaren Sandboden der Nürnberger Ebene nur der Kiefernbaum gedeiht. Die zwischen den Waldpartien liegenden Strecken sind mit Heidekraut und Ginster- pflanzen bewachsen, die sich mit solchem Boden begnügen. (Bienen- zucht in der Nürnberger Gegend. Heidekraut beliebte Bienen-

2. Mitteleuropa - S. 5

1913 - Nürnberg : Koch
Die deutschen Alpen. 5 Täler sind übrigens sehr oft völlig wagrecht mit Geröll und Schutt vom Wasser bedeckt worden,- aber hier fehlt es zumeist an tieferem Humus). Wohl aber wachsen allenthalben bis in die höhe von 2000 m Grasarten und andere treffliche Futterpflanzen. Daher ist der Feldbau ganz allgemein mehr und mehr aufgegeben worden und an seine Stelle traten Viehzucht und Milch- Wirtschaft. Oie Bewohner sind gezwungen die Stellen, an denen Futterpflanzen wachsen können, möglichst auszunützen- denn ein großer Teil des Gebietes spielt schon des- wegen für das Wirtschaftsleben keine Rolle („ist unproduktiv"), weil hier das nackte Gestein zutage tritt. Zur Ausnützung der höher gelegenen Bergwiesen (Matten, Almen) dient die Alm- oder Sennwirtschaft. Eine entsprechende Anzahl von Rindern nämlich, bewacht von einigen Leuten (Sennen), die sich auch auf die Verarbeitung der gewonnenen Milch (Käseoereitung) verstehen, bleibt die ganze gute Jahreszeit auf den (meist umfriedeten) Almen- die Almhütten dienen Mensch und Vieh als Unterkunftstätte. (Sennküchen dagegen heißen die im Tal gelegenen Anstalten, an die von den Lauern regelmäßig eine vorher verabredete Menge Milch zur Verarbeitung geliefert wird.) Oie Abfälle bei der Käsebereitung dienen der Schweinezucht. Immer zahlreicher aber werden fabrikartige Be- triebe, die sich mit der Verwendung der Milch beschäftigen, sei es durch Herstellung feinerer Käse oder durch Gewinnung von Trockenmilch, Milchzucker u. dgl. oder endlich durch Schokoladebereitung. Groß ist auch der W a I b r e i ch t u m des Gebietes. Nadelwald herrscht vor, in der höhe von 1300—1400 m verschwinden die Laubbäume überhaupt. Über einer gewissen höhe (in den deutschen Alpen 1600—1800 m) verkümmert jedoch selbst das Nadelholz zu Legföhren (Krummholz, Latschen). An der Baumgrenze und an Stellen, die Wind und Wetter besonders preisgegeben sind, erscheinen die verwitterten, zerzausten „Wettertannen". Auch der Wald- reichtum spielt im Erwerbsleben der Bewohner eine Rolle: als Jäger, Holzarbeiter, in Sägewerken sowie durch Holzschnitzerei suchen sie Verdienst und Erwerb,- immer mehr holz wird ferner in den sog. Holzschleifereien zu einer drei- artigen Masse zerrieben und in den Papierfabriken weiterverarbeitet. Früher wurde ferner auch in den deutschen Alpen nach Eisenerzen geschürft. Immer noch von Bedeutung sind die Kohlen gruben von Penzberg, Miesbach und Hausham- seit Jahrhunderten schon werden die Berchtesgadener S a l z l a g e r ausgebeutet. Mancherorts bricht man Marmor (Untersberg, Kiefersfelden am Inn). Immerhin sind die Erwerbsmöglichkeiten in den Alpen beschränkt. Daher ist die Bevölkerung ziemlich dünn. Sie suchte freilich schon früh in sog. Hausindustrien einen Nebenerwerb,- die erwähnte Holzschnitzerei ist z. B. als solche in Berchtesgaden (Spielzeug), Mittenwald (Musikinstrumente) und Gberammergau (Figuren, insbesondere Kruzifixe) seit langem eingebürgert. Im Allgäu (Lindenberger Gegend) hat sich eine Hausindustrie (Strohhutflechterei) heute zur Großindustrie entwickelt, die alljährlich Millionen von hüten liefert. In neuerer Zeit haben sich auch sonst die wirtschaftlichen Verhältnisse zum Teil geändert: 1. Oie ungeheuren Wasserkräfte der Bergflüsse mit ihrem starken Gefäll

3. Mitteleuropa - S. 138

1913 - Nürnberg : Koch
^58 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie, 100 m; Gefäll der Donau von Budapest (94 m) bis Belgrad (76 m) (= 1 Dlaj^ einheit) nur 18 m (= 1 : 9000 bis 1 : 15 000).' Bodengestalt. Als die Karpaten sich falteten, versank an Stelle der heutigen Ungarischen Ebene eine Scholle,- R e st e des rveggesunkenen Stückes, durchsetzt mit gleichzeitig aufgequollenen Vulkangesteinen, bilden die ungarischen „Inselgebirge": das Ungarische Mittelgebirge, durch das sich die Donau oberhalb Budapest durchzwängt und welches die kleinere Gber- ungarische von der großen Niederungarischen Tiefebene trennt, mit dem L a k o n y - Wald- ferner das Zünfkirchner (Braun-) Kohlengebirge zwischen Donau und Drau, endlich das Kroatisch-slavonische Bergland vielleicht auch (s. oben), wenn man es nicht als letzten Ausläufer der Alpen gelten lassen will. Das so entstandene Becken war zuerst ein Meer, dann ein (salzhaltiger) See (Reste: die oben erwähnten flachen teils vertrocknenden teils vermoorenden, aber fischreichen Seen),- die anschwemmende Tätigkeit der Zlüsse füllte es allmählich auf, der Wind trug von den umliegenden Gebirgen Erdstaub und Zlugsand herbei. Letzterer gelangte am weitesten und so bildeten sich im herzen der Ebene bäum- lose Heiden und Steppen z. B. zu beiden Seiten der Theiß, am Rand aber (namentlich in der Westhälfte) sehr ausgedehnte Lötzfelder von größter Zrucht- barkeit. Flüsse: Der Lauf der Donau (Länge s. o.), die bei Budapest schon fast 1000 m, bei der Saumündung über 1500 in breit ist, zeigt noch heute die Einwirkung des Riesenstromes auf das angrenzende Land: er bildet zahllose Windungen und Arme, gewaltige Inseln (die Große Schü11 -I. unterhalb Preßburg 90 km lang, 50 km breit), ausgedehnte sumpfige Niederungen, die sich unterhalb Buda- pest oft in eine wahre Wildnis von Wald, Buschwerk, Röhricht verwandeln. Sehr fruchtbar ist dagegen das Becken der Gberungarischen Tiefebene sowie das Itcün- dungsgebiet von Drau und Sau. preßburg Diese Verhältnisse blieben__£on< natürlich nicht ohne Rückwirkung auf die Besiedelung der Donauufer: a) Nachdem die Donau die „Ungarische Pforte" (zwischen Leitha-Gebirge und Kl. Karpaten, etwa Zoo m) durchbrochen, begrüßt sie auf ihrem Laufe eine ganze Reihe 56. altberühmter, schöner Städte: die alte ungarische Krönungsstadt Preßburg, die Festung Komorn, bei der die Weinfelder beginnen, das „ungarische Rom", Gran mit seinem der Peters- kirche in Rom nachgebildeten Dom (Sitz des Primas von Ungarn), später die Bischofstadt W a i tz e n. Bezüglich der Bewässerung des Gberungarischen Beckens s. d. Skizze! (Preßburg 78 000 Einw.) b) Bei Waitzen (Knie!) beginnt die Niederungarische Tiefebene,- bis Buda- p e st begleiten aber auch hier höhen (Weinbau) das rechte Ufer. Die prachtvolle ungarische Haupt- und Residenzstadt, (1873) aus der Vereinigung des ruhigen,

4. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 61

1913 - Nürnberg : Koch
A. Das hauptlanb. 61 sind von Granitblöcken und -trümmern bedeckt, die sich aus dem dichten Waldmantel der Berge emportürmen. Das Innere des Gebirges bildet eine hügelige Hochebene. Rauh, aber gesund ist das Mim«. Niederschläge gibt es viele. Lange bleibt der Schnee liegen. Oer dritte Teil des Gebirges ist mit Nadelwald bedeckt (Name des Gebirges!). In den schmalen Tälern sind Wiesengründe, an den hängen Zelder. Darauf werden (abgesehen von den begünstigteren Lagen) meist Rartoffeln und Hafer gebaut. Die Rartoffeln bilden einen Hauptbestandteil der Nahrung der Bevölkerung. Waldstein im ^ichtelgebirqe. Oer Wald gibt auch hier einem beträchtlichen Teil der Einheimischen Beschäftigung und Erwerb durch Zorstpflege, Zöllen und verarbeiten des Holzes, lehrreich ist er an preiset- und Heidelbeeren. Viele hunderte 1'ind in den Steinbrüchen und-schleifereien verwendet. Oer Zichtel- ^ebirgs-G r a n i t und -Syenit (ein diesem verwandtes Gestein) erfreut sich eines guten Absatzes. Auch bedeutende Lager sehr guten Speck st eins sind vorhanden. Zerner sind Porzellan- und Glasfabrikation (be- sonders Glasperlen) auch im Zichtelgebirg (wie im Böhmerwald usw.) heimisch geworden. Ebenso werden Spinnerei und Weberei fleißig betrieben. So ist die Bevölkerung trotz der verhältnismäßig geringen Fruchtbar- keit des Gebietes ziemlich dicht und eine Reihe von betriebsamen Städtchen drängte sich hier zusammen.

5. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 22

1913 - Nürnberg : Koch
22 Iii. Landeskunde von Bayern. Dafür sind die hänge vielfach mit Wäldern, meist Nadel Wäldern bedeckt. In der höhe von etwa 1600 m hören auch diese auf. Statt der hochstämmigen Bäume wachsen nur mehr Legföhren (Latschen), deren Aste sich unmittelbar am Loden ausbreiten. Einen besonderen Schmuck der höhengebiete bilden die Alpenrosen und das seltenere Edelweiß. Noch über die Standorte der Legföhren hinaus sind die hänge der Berge mit Almwiesen bedeckt. Sind diese auch nicht so üppig wie gepflegte Viesen, so bieten sie doch treffliche Viehweiden, pflanzenarme oder ganz nackte Selsen schauen allenthalben aus lvald- und Grasflächen. Die h ö ch st e n höhen aber werden fast ausschließlich von kahlen Selsen gebildet- mit schroffen, zerrissenen Wänden und Zacken, oft von Gewölke umhüllt, erheben sich diese Maje- stäten der Bergwelt gen Himmel. von eigenartigen Alpentieren ist hervorzuheben die Gemse, die kühne Kletterin, von der Schiller singt: Auf der Helsen nackte Rippen Klettert sie mit leichtem Schwung, Durch den Riß gespaltner Alippen Trägt sie der gewagte Sprung. Zerner sei erwähnt das Murmeltier, ein familienweise in höhlen zusammenwohnendes Nagetier, das in Ladern aber ziemlich selten geworden ist, und der ebenfalls seltene räuberische Steinadler. Besonders belebt wird das Gebirge aber von den Rinderherden. In der besseren Jahreszeit weiden sie von Hirten behütet oben auf den Almen. Dann tönt durch die Stille der Bergwelt da und dort der trauliche Klang der Herdenglocken. 3rt dieser Zeit geben die Rühe reichlich Milch. Die wird in den Almhütten von den Sennen und Sennerinnen zu Butter und Käse verarbeitet. Die Bevölkerung und ihre Erwerbsquellen. Die Viehzucht und die damit zusammenhängende Milchwirtschaft bilden die Haupterwerbsquelle unserer Alpler. Viele finden sodann ihren Lebensunterhalt in den ausgedehnten Wäldern als Holzfäller und Jäger,- andere verarbeiten das h o l z in den Säge- mühlen oder machen daraus allerlei Gebrauchsgegenstände, kunstvolle Schnitzereien und Musikin st rumente. Auch zur Zünd- holz- und Papierbereitpng wird es verwendet. Bei den Mühlen und Zabriken müssen die fließenden Alpengewässer dem Menschen ihre Kraft zur Verfügung stellen und die Baumstämme helfen sie ihm einzeln oder zu Klößen verbunden fördern. Zerner verschaffen nützliche Mineralien vielen Alpenbewohnern ihren Erwerb. Aus Kalk st einen wird in besonderen Ofen der Kalk gebrannt, der mit Sand vermengt als Mörtel benützt wird. Kostbarer Marmor (auch eine Art Kalkstein) wird „gebrochen" und zu Denkmälern usw. verwendet. Schließlich bergen die Alpen in ihrem Schoß große Mengen des unentbehrlichsten Gewürzes, des Salzes- und so wenden sich auch so manche der Gebirgsbewohner dem Berg- bau zu. viel Geld bringen ins Gebirge alljährlich die Bergwanderer und alle die^ welche zu ihrer Erholung und Gesundung oder aus Zreude an der großartigen und anmutigen Natur die Alpen aufsuchen. *

6. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 35

1913 - Nürnberg : Koch
A. ?as Zauptland. 35 Zwischen den Alpenflüssen fließt eine große Anzahl kürzerer und weniger Wasserreicher Zlüsse, welche aufder Ebeneselb st entspringen. Sie haben ein geringeres Gefälle und führen nicht so viel Ries usw. mit sich. Ihr lvasser ist nicht so klar wie das der Gebirgsflüsse. von diesen Zlüßchen seien als Oonaunebenflüsse erwähnt: Günz, Schmutter zwischen Jller und Lech, paar, Ilm zwischen Lech und Isar, die vils zwischen Isar und Inn- ferner die Rott als Nebenfluß des Inns. Oer Reichtum an Wasserläufen zeigt uns, daß die Hochebene viele Niederschläge bekommen muß. Sie werden durch die Nähe des Gebirges gefördert. Das Mima ist im ganzen ziemlich rauh. An landschaftlicher Pracht kann die Hochebene natürlich nicht mit dem Ge- birge wetteifern. Immerhin ist auch ihr Landschaftsbild vielfach anmutig. Sie ist keineswegs ganz eben. Hügel und Ebenen, Wiesen, Zelder und Wälder, Moore und Heiden wechseln miteinander. Die raschen, grünklaren §lüsse, die großen und kleinen Seen verschönern die Landschaft. Dazu kommt noch, daß man bei klarem Wetter im Süden die bläulichen Retten der Alpen sieht, höher oder niedriger, je nach der Entfernung. Bevölkert wird die Schwäbisch-bayrische Hochebene von Schwaben und Altbauern. Die Grenze zwischen beiden Stämmen bildet ungefähr der Lech, (vgl. auch die (Drtsnamen auf ingen schwäbisch!j und ing [bayriscf?!]). Eingeteilt kann die Hochebene in eine südliche und in eine nördliche Hälfte werden. Die südliche ist das Moränengebiet, die nördliche das sogenannte höhenrückengebiet. (Oer Name höhenrückengebiet kommt daher, daß dieser Landstrich durch die Zlüsse in eine Reihe von langgestreckten, flachgewölbten Rücken zerlegt wird.) 1. Der südliche Teil der Schwäbisch-bayrischen Hochebene oder die Moränen- landschaft. In der Moränenlandschaft steht das R l i m a dem des Gebirges an Rauheit wenig nach. Oer kiesige Loden ist für Ackerbau im allgemeinen nicht gut geeignet. Er trägt aber infolge der reichlichen Niederschläge saftiggrüne Wiesen und schöne Nadelwälder. Oie Landbewohner treiben deshalb hauptsächlich Viehzucht und Milchwirtschaft und nützen die ausgedehnten Wälder aus. Oie bäuerliche Bevölkerung wohnt vielfach in schmucken Einzelhöfen zerstreut. Ihre Häuser ähneln im Lau denen der Gebirgler. Oie städtischen Siedelungen liegen zum Teil am Austritt der Flüsse aus dem Gebirge. Oa sie seit alten Zeiten mit Tirol und Italien Handel trieben, erinnert die Lauart der älteren Häuser an diejenige dieser Länder: die oberen Stockwerke stehen über die unteren vor und sind durch Pfeiler gestützt- dadurch entstehen sogenannte Lauben.

7. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 68

1914 - Nürnberg : Korn
68 für eine unwirtbare Wüste erklärt hätte, sind jetzt in blühende Fruchtfelder verwandelt, deren Ertrag vielen Hunderten hinreichende Mittel zu ihrem Unterhalte bietet. Bei Kalenberg, Hildesheim, Göttingen und Gruben- hagen wechseln üppige Fruchtgefilde mit bewaldeten Bergen, blühenden Gärten und freundlichen Städten und Dörfern ab; im Lüneburgischen herrschen dagegen plötzliche Über- gänge; ursprüngliche Wildnis und Kultur grenzen unmittel- bar aneinander, in einem einsamen Tale der Heide wandernd, glaubt man meilenweit von den Wohnungen der Menschen entfernt zu sein; kaum aber hat man des Tales Ausgang erreicht, so steht man überrascht vor einem traulichen Dorfe, ringsum von Wiesen, Gärten und Feldern umgeben. Hinter demselben scheint ein undurchdringlichem Föhrenwald alle Hügel weithin zu bedecken; man wandert auf dem schmalen Pfade einige hundert Schritte durch das düstere Holz bergan und plötzlich schaut man in ein weites, grünes Tal hinab, in dessen Mitte sich ein klarer Fluß durch lachende Wiesen, dichte Erlengebüsche und wogende Kornfelder schlängelt, aus dem mancher Kirchturm mit seinem roten Dache und manches Dorf mit seinen weiß- getünchten Häusern hervorschimmert. Was dem Lappländer das Renntier ist, das sind dem Landmann der Heidedistrikte die sogenannten Heid- schnucken, Schafe von kleiner, dauerhafter Rasse. Das schmackhafte Fleisch liefert ihm manchen Braten und aus der groben, meistens schwarzbraunen Wolle verfertigt er fast alle seine Kleidungsstücke. Die Heidschnucken sind zwar um die Hälfte kleiner als die spanischen Schafe, erfordern dafür aber auch nur geringe Pflege. Sobald der Frühling ins Land gekommen ist, zieht der Schäfer alle Morgen mit seiner Herde hinaus auf die Heide, deren junge Sprossen den genügsamen Tieren reichliche Nahrung bieten. Erst mit der einbrechenden Dunkelheit kehren Hirt und Herde heim, Der Buchweizen, in südlichen Ländern eine seltene Erscheinung, liefert dem Heidebewohner eine Hauptnahrung. Die Art, denselben zu bauen, ist eine höchst einfache Auf dem dazu bestimmten Stück Heideland wird das hohe Heidekraut angezündet, die fruchtbare Asche untergepflügt und die Saat ausgestreut. Der dürrste Boden liefert bei diesem Verfahren eine ergiebige Ernte. Der Buchweizen

8. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 175

1914 - Nürnberg : Korn
175 halben mit Fleiß bebaut. Es gedeihen Kartoffeln, alle Getreide- arten, Obst und Wein. Die Wiesen liefern gutes, saftiges Futter. Prachtvolle, wildreiche Wälder mit mächtigen Buchen, Birken, Ulmen, Eichen, Kiefern und Fichten, herrliche Wiesen und Weiden, belebt von wohlgenährtem Vieh, üppige Getreidefelder, wohlgepflegte Obstbäume, sowie schöne Aussichtspunkte überraschen und erfreuen den erstaunten Fremden. Lustreisende und Wanderer finden überall volle Befriedigung. Gute« Wege führen in saubere, freundliche Orte und auf die hervorragenden Berge. Gut eingerichtete Gasthäuser sorgen für entsprechende Unterkunft und für jede Bequemlichkeit der Gäste. So hat es nur wenige Jahre gebraucht, ein Land, das nach alter Überlieferung für sehr kalt und unwirtlich gegolten hat, durch Fürsorge der Behörden und durch energische Tätigkeit einer- aufstrebenden Bevölkerung so zu heben, daß die Rhön jetzt ein lohnendes Reiseziel vieler Geschäftsleute und zur Sommers- und Winterszeit ein gern aufgesuchter Platz für der Erholung Bedürftige ist. Ist in den Höhenlagen der Winter auch streng und oft tage- lang die Sonne durch dichte Nebel eingehüllt, und machen oft ungeheure Schneemassen und schneidende Winde das Wohnen und Wandern in der Rhön beschwerlich, so ist doch an geschützten Orten die Winterkälte mitunter so gering, daß Rhöner, wenn sie in ein tiefergelegenes Tal eines Nachbarlandes kommen, sich hier über große Winterkälte beklagen. Der meist schlank gebaute und muskelstarke Rhöner ist in Kleidung und Nahrung einfach und anspruchslos, im Berufe aber fleißig und für die Familie besorgt. Die seßhaften Rhönbewohner sind außer mit Feldbau und Viehzucht mit Weberei, Holzschnitzerei und Spielwarenfabrikation beschäftigt. In der Stadt Bischofs- heim ist eine sehr gute Holzschnitzschule, deren hübsche Erzeugnisse überall im Rhöngebirge als Reiseandenken zu haben sind. Nach Walter und Schneider. 148. „Warum," „was" und „wie" müssen wir essen und trinken? „Essen und Trinken erhält den Leib," ist eine alte und sehr wahre Redensart. Mit dem Bau unseres Körpers ver- hält es sich auf ziemlich ähnliche Weise wie mit dem eines Hauses. Man braucht zu einem Hausbau sehr verschiedenes Baumaterial; man braucht da Holz, Steine, Eisen, Glas, Lehm u. dgl. m. Alle diese Stoffe müssen aber ihrer Bestimmung

9. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 330

1914 - Nürnberg : Korn
330 können. Er war noch eben an der Arbeit, da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren und der Stein vom Mörser sprang prasselnd gegen die Decke; — denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Was Bertold hier mit Schrecken bemerkte, teilte er auch anderen mit. Man dachte weiter darüber nach und fing nach und nach an solche Mörser mit in den Krieg zu nehmen und daraus erst Steine, später eiserne Kugeln gegen die Feinde zu schießen. Kurz, es wurden nach und nach die fahrbaren Kanonen und tragbaren Gewehre erfunden und Bertold Schwarz, der Mann im Friedenshause, ist anzusehen als der erste Urheber der vornehmsten Werkzeuge im Kriege. Lrnst Kapp«. -j-204. Die Eiche. Die Eiche ist die Königin unter den Bäumen des Waldes; in ihr vereinigt sich Schönheit mit Stärke und fast unvergäng» licher Dauer; in ihr lebt eine Riesenkraft, die sich zwar langsam, aber sicher und majestätisch entwickelt. An Höhe mit den hohen Fichten und schlanken Tannen wetteifernd, übertrifft sie dieselben an Stärke. Man findet Eichen von 9 Meter im Umfange und 39 Meter Höhe. Der Baum wächst langsam und ist erst nach 200 Jahren ausgewachsen. Dafür geht aber auch sein Alter noch über 5 Jahrhunderte hinaus. Die Eiche war schon unseren heidnischen Ahnen ein ehr- würdiger Baum; sie hatten ihn ihrem Donnergotte Tor geheiligt. Eichenhaine mit ihrem Dunkel waren die Tempel der alten Deut- schen; hier brachte der Priester sein Opfer dar. Unter Eichen sammelte sich die Gemeinde zur Beratung; mit einem Eichzweige krönten sie die Tapferen nach der Rückkehr aus dem Schlacht- gewühle. Die Wurzeln der Eiche sind ebensostark als die mächtigen Äste und Zweige. Darum vermag sie jedem Sturme Trotz zu bieten. Auch die Rinde ist eisensest und stark. So stark und fest das Holz, so schön ist der Schmuck der großen, zierlich in Wellenlinien ausgezackten, glänzenden Blätter. Die unscheinbaren Blüten sind halbgetrennt; die einen hängen in sogenannten Kätz- chen, die anderen, aus denen die Eicheln werden, stehen knospen- artig an den Spitzen der Zweige. Die Frucht ist die bekannte Eichel, für manche Tiere ein leckeres Futter; geröstet dient sie auch dem Menschen als Ersatzmittel für die Frucht des Kaffee- baumes. Die Rinde der Eiche, welche scharfe und bittere, zusam- menziehende Stoffe in sich hat, gibt sehr gute Lohe zum Gerben

10. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 331

1914 - Nürnberg : Korn
331 Srs Leders. Die wichtigste Nutzung aber gewährt das vortreff- liche Holz. Man unterscheidet bei uns zwei Arten: die Winter- oder Steineiche und die Sommereiche. Jene hat eine braune, gefurchte Rinde, bleibt etwas niedriger als die Sommereiche: aber ihr Holz ist sehr fest und dauerhaft. Das schmalere Laub bricht etwas später hervor und die Blüte erscheint erst am Ende des Mai. Die Eicheln wachsen traubenweise an kurzen Stielen, sind kleiner als die der Sommereiche und reifen im November. Die Sommereiche bringt ihre Blätter und Blüten einige Wochen früher, trägt ihre Früchte an langen Stielen und bringt sie im September und Oktober zur Reife. Kein anderer Baum ist so zum Schiffbau geeignet; diesem Könige unter den Bäumen bleibt die Ehre als ein gewaltiges Schiff stolz das Weltmeer zu durchsegeln. Kein anderes Haus- gerät ist so auf Jahrhunderte brauchbar als das aus Eichen- holz gefertigte. Unter den Eichenarten, die in fremden Ländern vorkommen, ist vor allem die spanische Korkeiche zu nennen, deren Rinde den leichten, vielgebrauchten Kork „Pantoffelholz" liefert. Die Eiche bildet mit ihrer mächtigen Krone gleichsam eine Welt für sich. Während sich der Mensch in ihrem Schatten birgt, beherbergt sie Hunderte lebender Wesen, ist die Rinde mit Moosen und Flechten bedeckt, ranken Efeu und andere Schlingpflanzen an dem breiten Stamme empor. Der Häher versteckt sein Nest in den Ritzen des Stammes; die Prozessionsraupe spinnt auf den Zweigen und an den Stämmen eine geräumige Wohnung für Hunderte ihres Geschlechtes; das flinke Eichhörnchen tummelt sich munter im Laubdach. Hunderte von Insekten haben sich mit dem Hirschschröter auf dem Eichbaum eingebürgert. Die Gall- äpfel, das so wichtige Erzeugnis für die Bereitung der Tinte und für die Färberei,, verdanken ihren Ursprung der Eichenblatt- Gallwespe, welche im Herbst mit ihrem Stachel in die Pflanzen- teile bohrt und in die Öffnung ihre Eier legt. Die gestochenen Teile schwellen an und so entstehen die runden, kleinen Äpfel. Bumüller und Schuster. + 265. Warum ? Zu Hamburg auf einem Platze standen einmal zwei Arbeiter, und wer sie sah, dachte an des Herrn Wort: Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen am Markt und sprach zu ihnen: „Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?“ Sie sprachen zu ihm: „Es hat uns niemand gedungen.“ Denn obgleich der Mesner schon
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