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1. Das Alterthum - S. 38

1874 - Paderborn : Schöningh
— 38 — unter vielen Stromschnellen das Taurusgebirge, wendet sich dann nach Südost und ergiesst sich nach einem 380 Meilen langen Laufe in den persischen Golf. Der Tigris nähert sich in südwestlicher Kichtung strömend allmählich dem Euphrat bis auf 21;2 Meilen (bei Sipphara), entfernt sich dann aber wieder von ihm und schliesst eine fruchtbare Marschebene ein, bis er sich nach einem 200 Meilen langen Laufe mit dem Euphrat zu einem mächtigen Strome vereinigt. In ihrem Oberlauf eng von Felsen eingeschlossen treten die beiden Flüsse bald in eine baumreiche mit Platanen, Tamarisken, Cypressen, Eichen und Nussbäumen bestandene Ebene ein. Bei der gegenseitigen Annäherung der Flüsse hört der Baumwuchs fast ganz auf; nur hie und da stehen einzelne Gruppen von Dattelpalmen auf dem weithin übersehbaren Flachland. Diese weite Ebene musste einen günstigen Boden zur Gründung eines grösseren Reiches abgeben. Das ganze Stromland des Euphrat und Tigris zerfiel in drei Theile: a. Der nördliche Theil bis zur Annäherung der beiden Flüsse oder bis zum Königskanal, von den Griechen Mesopotamien genannt. Das Land ist fruchtbar und weidereich in der Nähe der Flüsse und kleineren Wasseradern, sonst aber macht die heisse und trockene Jahreszeit hier den regelmässigen Anbau fast unmöglich. Dagegen ist es noch jetzt, wie zur Zeit des Xenophon (Anab. I, 5) reich an Wild, an Rebhühnern, Trappen, Gazellen und wilden Eseln. den sonstigen Nachrichten nicht überein. — Eine Hauptquelle liefern die 1842 von dem französischen Consul Botta in dem Hügel von Koyund-schik, Mosul gegenüber und 3 Meilen nördlich in Khorsabad auf dem Boden des alten Ninive veranstalteten Ausgrabungen, welche später die Engländer A. Layard (besonders zu Nimrud) und Rawlins on fortsetzten. Die assyrische Keilschrift, mit der die Wände in den aufgedeckten Palästen und viele gebrannte Ziegel bedeckt sind, ist durch Layard, Rawlinson, Oppert, Hincks erst zum Theil entziffert. Den Schlüssel zur Deutung der Keilschrift lieferte die Inschrift des Darius Hystaspis auf einem Felsen zu Behistun oder Bisutun (unweit Hamadan), welche in persischer, medischer und assyrischer Sprache abgefasst ist. Bearbeitungen: Layard, Ninive u. s. Ueberreste. Uebers. v. Meissner. 1849. Layard, Ninive u. Babylon. Uebers. v. Zenker. Marcus v. Niebuhr, Gesch. Assurs u. Babels seit Phul. 1857-

2. Das Alterthum - S. 245

1874 - Paderborn : Schöningh
— 245 — des Vulturnus streicht näher zur Ostkiiste hin, weshalb denn auch an dieser Seite die Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Da der Hauptpass bei Spoletium in Umbrien lag, so führte die Hauptstrasse von Rom in das nördliche Italien durch diese Landschaft, deren Behauptung für alle von Norden drohenden Kriege von der grössten Wichtigkeit war. Beim Eintritt in Samnium (beim j. M. Sibilla 6800') theilt sich der Apennin in zwei Arme, welche sich erst an der Vulturnusquelle wieder vereinigen. Dieser Theil des Gebirges, die jetzigen Abruzzen, ist der rauheste und höchste (Gran Sasso 8934'); hier war die Heimath des kräftigen Bauernvolkes der Sabiner, c) Der südliche Apennin zieht sich von der Vulturnusquelle nach der Westküste, welche er beim j. Busen von Policastro erreicht. Seine bequemsten Pässe liegen im Lande der Samniter; über einen derselben führte zwischen Benevent und Venusia die Appische Strasse. Im Osten liegt die wegen ihres kalkigen Bodens dürre, mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignete apulische Ebene, welche nördlich von dem waldigen Gargänus M. bedeckt ist. Sie ist durch eine gegen 1000 ' hohe grasreiche Hochebene, welche sich bis in die Südspitze Calabriens ausdehnt, von der Küstenebene am Busen von Tarent getrennt. Dem Apennin sind an der Westseite Vorberge vorgelagert, welche sich in Latium und Samnium in zwei fast parallele Ketten ordnen. Die westliche Reihe bilden die Albaner-und Volscerberge, welche durch das Thal des Liris von der östlichen Kette getrennt sind; die östliche Reihe besteht aus den Bergen der Sabiner, dem Gebirge der Aequer mit dem Algidus und dem Gebirgsland der Marser und ist durch den Fucinus (j. Lago di Celano) und einige kleinere Seen von den Abruzzen geschieden. Inmitten der campanischen Ebene liegt vereinzelt der Vesuv (3600') und im Norden der Ebene von Catania auf Sicilien der Aetna (10,213'). Ebenen: 1. Die fruchtbare gut bewässerte norditalische Ebene um den Po. 2. Die Arnoebene mit den Maremmen. 3. Die tuscische und latinische Küstenebene mit den pomptinischen Sümpfen. 4. Die cam panische Ebene. 5. Die apulische Ebene. 6. Die Küstenebene von Tarent.

3. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 20

1910 - Paderborn : Schöningh
20 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien die letzten Tage benutzt, über einen schmalen, aber sehr tiefen Nebenfluß des Nutschuru mit dem Askari eine „kunstvolle" Brücke zu schlagen. Dies hatte sich für den Übergang der Lasten als nötig erwiesen, da Raven vor einigen Tagen genötigt gewesen war, das andere Ufer schwimmend zu erreichen. Die Landschaft nahm nördlich dieses Flüßchens einen fast parkartigen Charakter an. Unter schönen alten Akazien stellten wir die Zelte sehr weitläufig auf und verbanden sie durch schmale Wege, die durch das kniehohe Gras geschnitten wurden. Lichte Akaziengruppen in gefälliger Anordnung konnten die Illusion eines großen englischen Landsitzes hervor- zaubern. Nach Osten zu verdichtete sich der Waldbestattd. In der Nähe der Ortschaft des Sultans Kikamero nahm die Vegetation oftmals die Form einer „Waldremise"^ an. In solchen remisen- artigen Beständen sah man vereinzelte, mit einem dichten Dornverhau umgebene Ortschaften. In früheren Zeiten soll der östliche Rand der Steppe sehr viel dichter besiedelt gewesen sein; man sagt, die Löwenplage habe die Leute aus der Gegend vertrieben. Und in der Tat hatten wir bereits einige Stellen passiert, wo Scherben aller Art umherlagen und wo der Grund- riß eines ehemaligen Dorfes trotz des ihn überwuchernden Gestrüppes noch erkennbar war. Nach Norden zu fällt das Gelände, vielfach zerklüftet, allmählich zum Albert-Eduard-See ab und gewinnt hier wieder das Bild der Steppe. Zahlreiche Muschelreste deuteten an, da wir uns auf altem Seeboden befanden und daß das Wasser des Sees einstmals diese ganze Gegend bedeckt haben muß. — Von hier aus war der glitzernde Spiegel des Albert-Eduard- Sees schon deutlich erkennbar, und mit dem Glase bemerkte man die ungeheuren Scharen von Pelikanen, die, weißen Inseln gleich, die Sandbänke vor der Mündung 'des Nutschuru belebten oder in großen Zügen fischend umherschwammen. Besonders zahlreich waren auch Büffel und Buschböcke vertreten. Die Form des Büffels, den wir fast täglich in der offenen Steppe oder im lichten Busch antrafen, zeigte einige Ähnlichkeit mit der des Kaffernbüffels. Die Gehörne hatten 2 Fütterungsort für das Wild.

4. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 25

1910 - Paderborn : Schöningh
Beim Herrscher von Wadai 25 Auf kurze Strecke berührten wir den Batha, den von Osten kommenden Zufluß des Fitrisees. In der Regenzeit ist er ein starker Strom, jetzt war sein Bett trocken. Aber sobald man Löcher in den Sand bohrt, findet man süßes, klares Wasser mit kleinen Fischen. Zwischen dem Fitrigebiet und der Grenze des Kernlandes von Wadai folgt eine Steppe, die zuzeiten von Abteilungen mehrerer arabischer Stämme durchstreift wird. Sie wurde durch Löwen und Rhinozerosse sowie durch Diebe unsicher gemacht, so daß wir dicht beieinander lagern und das Lager mit einem Dornverhau umgeben muhten. Otman, unser beständiger Warner vor Diebereien, war das erste Opfer; er verlor ansehnliche Partien von Toben, und mir stahl man mein stärkstes Kamel von der Weide. Abgesehen hiervon wurde ich auf der ganzen Reise nicht belästigt. In Vukko, der damaligen Residenz des Fitrigebiets, war ich den ganzen Tag von Besuchern belagert, die sich durchgängig höchst bescheiden, anspruchslos und höflich betrugen. Wo es mir gelang, mit Eingeborenen zu verkehren, bemerkte ich, daß ich als Pilger und Scherif, also als Abkömmling Mohammeds, galt und hoch angesehen war, obwohl ich mich wiederholt als Nasara, als Christ bekannte. Man schien dies für den Namen einer entfernt wohnenden, etwas sonderbaren mohammedanischen Sekte zu halten. Nach Überwindung einer Wüstenstrecke, die sich durch Wasserarmut und Mangel an Bäumen auszeichnete, hatten wir noch vier Tagemärsche bis nach Abesche. Otman wurde immer nachdenklicher, wie König Ali meine Ankunft aufnehmen würde. Er schickte einen Boten voraus, und als am vierten Tag noch keine Antwort da war, weigerte er sich weiterzuziehen. Auch ich war unruhig, und als ich den gewohnten Mittagsschlaf halten wollte, kam ich nicht über einen Halbschlummer hinaus, den wilde Träume störten. Endlich kam eine freundliche Botschaft mit dem Ver- sprechen sicheren Geleits, aber auch mit der bedenklichen Weisung, durch den Boten meine Pferde und meine Waffen nach der Hauptstadt bringen zu lassen. Sofort brachen wir auf. Ein heftiges Gewitter machte meine Stimmung noch düsterer, die grausige Nacht in felsiger und waldiger Gegend erschien mir wie ein böses Vorzeichen, und als wir, nach rast-

5. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 50

1910 - Paderborn : Schöningh
50 Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien Als wir im Februar 1908 den Karissimbi von seiner Südseite aus bestiegen, kamen wir zunächst durch eine Erbsen- felderregion, die zu einem vereinzelt gelegenen Watussigehöft gehört. Gleich dahinter beginnt der Bambuswald. Er ist der ausschließliche Machtbereich der übelbeleumundeten Batwa, die hier der Jagd auf Elefenten und Büffel obliegen oder gelegentlich auch mal eine Karawane überfallen. Sie sind ein schlimmes, lichtscheues Raubgesindel. Mit welcher Verwegenheit sie mit- unter vorgehen, das hat ein i'lberfall auf die Karawane des kaiserlichen Residenten gezeigt. Trotzdem diese von Soldaten begleitet war, hatten die Batwa es gewagt, die Karawane aus dem schützenden Dickicht heraus anzugreifen. Freilich waren sie diesmal die Hereingefallenen. Nur mit Mühe und Not hatten sie den schweren Blechkoffer, der ihnen in die Hände gefallen war, zu öffnen vermocht. Jedoch anstatt der erwarteten Schätze, der Perlen und bunten Tücher, die ihnen ihre Gewinn-- sucht vorgegaukelt, fanden die listigen Zwerge einen Stoß von — Akten! Auf den Bambuswald folgt engverwachsener, üppiger Urbusch. Ein Gewirr von Schlinggewächsen, von Dornen und dichtem Gestrüpp, aus dem sich nur vereinzelte Baumstämme herausheben. Langsam geht es jetzt vorwärts. Das Busch- messer tut mit wuchtigem Sausen seinen Dienst. Hat man endlich auch die Regionen des Urbuschwaldes glücklich über- wunden, so steht man plötzlich inmitten einer eigenartigen Welt: alte, stämmige Erikazeen mit zottigen Bartflechten, gelbblühende Senecien, daneben Lobelien, deren übermannshohe trockene Schäfte wie ein mahnender Zeigefinger nach oben weisen, während zu ebener Erde wildwuchernde Alchemillen einen dichten Teppich bilden. Weiterhin zum Gipfel hört auch diese Vegetation auf. Nackter Fels, von der Verwitterung in ein Wirrwarr loser Blöcke aufgelöst, starrt einem oben entgegen. In den Spalten und Klüften des Gesteins liegt Eis. Am ganzen Leibe vor Kälte zitternd hüllen sich meine Instrumententräger dichter in ihre wollenen Decken. Ganz nahe rücken sie zusammen. Ich lese die Temperatur ab: 1 Grad Celsius? Dazu bläst ein scharfer Ostwind . . . Unseres Bleibens hier oben in 4500 Meter Meereshöhe ist daher nicht lange. Leider ist alles um uns in einen undurchdringlichen

6. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 3

1894 - Paderborn : Schöningh
(der sog. hercynische, Wald erstreckte sich von den Alpen in einer Länge von sechzig und einer Breite von neun Tagereisen durch gauz Deutschland, so daß alle großem Gebirge und Wälder des heutigen Deutschland (also der Schwarzwald, der Odenwald, der Spessart, das Rhöngebirge, der Thüringerwald, der Harz, die rauhe Alp, das Fichtelgebirge, das Erzgebirge, das Riesengebirge) als Überbleibsel dieses ungeheuern Waldgebirges erscheinen. Ohne Zweifel bestanden die großen deutschen Waldungen hauptsächlich aus Eichen, Buchen und Nadelhölzern. Vor allem bewunderten die Römer die mächtigen Eichen, die ihnen so alt zu sein schienen wie die Erde. „Mit der Erde selbst entstanden, von den Jahrhunderten unberührt, übersteigen die ungeheuern Stämme durch ihr kräftiges Leben alle sonstigen Wunder der Natur." So sagt ein römischer Schriftsteller (Plinius). Nach diesem sollen sich die Wurzeln der uralten Eichen so hoch über den Erdboden erhoben haben, daß ein Reiter unter denselben habe durchreiten können. s Die Flüsse, von denen die Römer den Rhein (Rhenus), die Donau (Danubius), die Weichsel (Vistula), die Weser (Visurgis), die Elbe (Albis), die Oder (Viadrus) u. a. kannten, schweiften wild über ihre Ufer hinaus und bildeten Sümpfe und Moräste. 9 Die Auerochsen waren eine Art großer, wilder Ochsen; sie sind bereits ausgestorben. (Eine Abbildung davon vorzeigen!) 10 Das Renntier ist eine Hirschart, hat ein Schaufelgeweih und ist das einzige Haustier der Lappländer; in Deutschland kommt es nicht mehr vor. (Bild.) n Das Elentier besitzt auch ein Schaufelgeweih und findet sich noch in den Wäldern Ostpreußens. (Bild.) 12 Das Vieh, bei dem man mehr auf die Zahl als auf die Größe sah, war der Reichtum der Germanen und mußte oft auch die Stelle des Geldes vertreten, das man damals noch nicht kannte. is Das alte Deutschland machte mit seiner rauhen, unfreundlichen Natur auf die verweichlichten Römer einen abschreckenden Eindruck; es wäre ihnen unerklärlich gewesen, wenn jemand den schönen Süden hätte verlassen und nach Germanien ziehen wollen, . um in jener Wildnis zu leben. Allein unsere Vorfahren liebten ihr Vaterland, zumal sie als freie Männer in demselben geboren waren und auch ihre Freiheit beschützt fanden; denn die Wälder und Sümpfe schreckten jeden Feind zurück, und die wilde Natur des Landes bot hinreichend Gelegenheit, die Kampflust zu stillen, den Körper zu stärken und die Kraft zu erproben. W.*) Wie heißt unser Vaterland? Wie nannten die Römer dasselbe? Gieb die Grenzen des jetzigen und des alten Deutschland an! Wie sah es zur Zeit der Geburt Christi in diesem Lande aus? Welche Erzeugnisse brachte das Land hervor? Sch. Ü.**) 1. Die Grenzen des alten und des neuen Deutschland. 2. Wie sah es zur Zeit der Geburt Jesu in Deutschland aus? 3. Vergleich zwischen dem alten und neuen Deutschland nach Bodenbeschaffenheit und Erzeugnissen. B. pie Wewoyner.s) 1. Name (Heimat) und Gestalt. — Die Bewohner des Landes Germanien nennen wir die Germanen1 oder die alten Deutschen? Die ursprüngliche Heimat derselben ist in Asien zu suchen? Sie waren schön *) W. --.Wiederholungsfragen. Mit diesen Hat die folgende Stunde zu beginnen. **) Sch. Ü. = Schriftliche Übungen. f) Stoff für drei Stunden. 1*

7. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 90

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 90 — Helm und bediente sich desselben zum Opfern. Sogleich erinnerten sich die übrigen jener Weissagung und verbannten den Psammetich in die sumpfigen Gegenden Unterägyptens. Aber Psammetich sammelte ein Heer von griechischen Seeräubern um sich, welche gerade an der Küste gelandet waren, und verjagte seine Mitkönige (670 v. Chr.). Wie er, so regierte auch sein Sohn Necho zum Segen des Volkes. Unter seiner Regierung machten phönicische Seeleute eine Fahrt um die Küsten Afrikas. Sie blieben drei Jahre aus und erzählten Wunderdinge von ihrer Fahrt. Ihrer Versicherung, dafs sie längere Zeit hindurch die Sonne im Norden gesehen hätten, schenkte man damals keinen Glauben. Unter den Nachfolgern des Necho geriet Ägypten bald wieder in Verfall und wurde im Jahre 525 v. Chr. eine Beute der Perser. Ii. Die Phönicier. 1. Phönicien war im Altertume der schmale Streifen Landes, welcher sich zwischen dem Libanon und dem levantischen Meere hinzieht. Das Ländchen war ungefähr 25 Meilen lang und an die 2—4 Meilen breit. Ursprünglich hiefs es Kanaan (Ebene); die Griechen nannten es Phönicien oder Palmenland. Der Libanon erhebt sich allmählich aus der Ebene bis zu einer Höhe von 2825 m. An seinem Fufse finden sich Wälder von Silberpappeln, Akazien, Buchen und Platanen; höher hinauf gab es im Altertume unabsehbare Cedernwälder. Die Ceder hat einen immergrünen Nadelschmuck, ihre Blüten sind purpurrot, ihr Holz braunrot und wohlriechend. Die Lage des Landes in unmittelbarer Nähe des

8. Nieberdings Schulgeographie - S. 52

1909 - Paderborn : Schöningh
52 vom Lothringischen Stufenland oder vom Stufenland der oberen Mosel ist. 2. Die Ebene, nur einmal, nämlich im S., durch das kleine, selbständige Massengebirge des Kaiserstuhls4 (550 m) im Breisgau unterbrochen, gehört wegen der Fruchtbarkeit des Bodens und der Milde des Klimas zu den gesegnetsten Gegenden unseres Vaterlandes. Die bedeutendsten und zahlreichsten Städte liegen auf dem linken, höheren und anmutigeren Rheinufer. — Im R. erfährt die Ebene eine ansehn- licke Erweiterung durch die fruchtbare Wetterau^ und den herrlichen Rheingau zwischen Mainz und Bingen, mit seinen sonnigen Abhängen und edlen Trauben (Rüdesheimer, Rauenthaler, Steinberger n. a.). Iv. Das Rheinische Schiefergebirge. Dieses zu beiden Seiten des M i t t e l r h e i n s ausgebreitete Gebirgsland, in das von Nw. die Tieflandsbucht von Cöln tief einschneidet, bildet eine durchschnittlich 450 m hohe Hochebene mit einzelnen aufgesetzten Bergreihen, durchfurcht von zahlreichen tiefen, viel- gewundenen Flußtälern, die fast sämtlich zum Rheingebiet gehören. 1. Gebirge, a) Links vom Rhein: der Huusrück, zwischen der Nabe, der Saar und der Mosel, ein an Laubwaldungen, an der Südseite auch an Kohlen reiches Plateau; im N. der Mosel die Eisel mit erloschenen Vulkanen, tiefen, durch vulkanische Kräfte ent- standenen Seen (z. B. Laacher See), ferner das Hohe Veen (fenn)^ und die zu Belgien gehörenden Ardennen, meist einförmige, rauhe, vielfach waldlose Hochflächen mit spärlichem Ackerbau und dünner Be- völkerung; der Nvrdrand aber ist ausgestattet mit reichen Mineral- schätzen, besonders mit mächtigen Kohlenlagern (Düren — Aachen — Lütlich — Charleroi). b) Rechts vom Rhein: der waldreiche Taunus, zwischen dem Main, dem Rhein, der Lahn und der Wetterau, berühmt durch seine zahlreichen Mineralquellen und Badeörter, sowie durch das großartige Niederwalddenkmal4 aus seinem westl. Abhang, reich an 1 Auf dem höchsten Berge ist ein ebener, runder Platz, auf dem der Sage nach ..Kaiser" Rudolf von Habsburg öfters Gericht hielt; daher der Name. — Breisgau — Breisachgau; die Stadt Breisach war einst die Hauptfestuug dieser Gegend. « — Wettergau: die Wetter ist ein Zufluß der Nidda (zum Main). » — Hochgelegener Sumpf (ahd. fenne); derselbe Stamm steckt in dem Namen der Holtändischen Stadt Venlo (= Sumpfgebüsch) und in Finnland. 4 Es steht auf dem Niederwald, einem mit prächtigen Buchen und Eichen bestandenen Bergrücken im Regierungsbezirk Wiesbaden. Bingen gegenüber, mit schöner Aussicht über das Rheintal. ' Es ist das Nationaldenkmal für den Krieg von 1870 71: ein Sockel von 25 m Höhe trägt die Iov2 m ®e^a^ ^er Germania aus Bronze, ein Werk des Dresdener Bildhauers Schilling. - - Das Hermannsdenkmal bei Detmold, das Werk des bayrischen Bildhauers von Bändel, hat eine Gesamthöhe von 57l/2 m.

9. Nieberdings Schulgeographie - S. 119

1909 - Paderborn : Schöningh
— 119 — Schlachtfeld Südeuropas. Der Po, Italiens größter und wichtigster Fluß, entspringt in den Westalpen am Monte Biso und wird schon bei Turin schiffbar. Nebenflüsse links: der Ticino, spr. titschino (durch den Lago Maggiore, spr. madschore), die Adda (durch den Comersee), der Oglio, spr. oljo (durch den Jseosee), der Mincio, spr. inlnlscho (durch den Gardasee). Unter seinen rechten Nebenflüssen ist die Trebbia der bedeutendste. — Nördl. vom Po mündet die in Tirol entspringende Etsch. 2. Die Arno-Ebene, ebenfalls höchst fruchtbar. 3. Die Tiber-Ebene und die im S. daranstoßende öde und ungesunde Campagna (kampänja) von Rom. In den Tiber ergießt sich links, nicht weit von Rom, der Teoeröne. 4. Die Kam- panische Ebene, durchströmt vom Voltürno, wegen ihrer Schön- heit und Fruchtbarkeit der „Garten Italiens", das „Paradies Europas" genannt. 5. Die Sumpf Niederungen, die von der Arno- Mündung fast die ganze Küste Mittelitaliens begleiten (Maremmen1, Pontinische Sümpfe), in der heißen Jahreszeit gemieden wegen der Fieberluft (Malaria), in der kühleren beweidet von zahlreichen Herden. 6. Tie zum Teil wasserarme Apülische Ebene, aus der besonders Schafzucht getrieben wird; unter den Küstenflüssen ist der Ofanto (6fanto) der größte. Wie sind die Flüsse verteilt? Iv. Klima und Erzeugnisse. Ganz Italien hat mit Ausnahme der Sumpfniederungen und der hohen Berggegenden ein mildes Klima; doch sind drei Striche zu unterscheiden: 1. Der südliche, bis in die Nähe von Rom, in dem die Zwerg- Palme, die Myrte und sämtliche Südfrüchte im Freien wachsen. In der Kampanischen Ebene gedeihen die edelsten Weine, wenngleich der Weinbau über alle Landschaften verbreitet ist. -J 2. Der mittlere, bis zum nördl. Apennin; hier haben nur die Gebirgsgegenden Winter, im Tiefland dagegen sind Schnee und Eis selten, weshalb Ölbaum, Orange, Pomeranze auch hier noch gedeihen. Durch ein außerordentlich mildes Klima und zahlreiche Kurorte (San Nemo u. a.) zeichnet sich die jog. riviera di ponente2, die Küste vou Genua bis Nizza, aus. — 3. Der nördliche, zwischen Apennin und Alpen, wo Schnee und Eis nicht selten sind nud die Südfrüchte nur an geschützten Stellen überwintern können. Baumzucht und Feldwirtschaft erscheinen hier eng verbunden; die Mais-, Reis- und Gemüsefelder durchziehen Millionen von Maulbeer- und Ostbäumeu, Ulmen, Ahorn, Pappeln, die bis in die Wipfel von Weinreben umrankt sind. An M i n e r a l i e n ist Italien arm, namentlich fehlt ihm die Steinkohle; dagegen versorgt Sizilien ganz Europa und Amerika mit Schwefel. Wichtig sind die Marmor bräche, besonders die von Earrara (südöstl. von Spezia). 1 Küstenebenen (v. tat. mare — Meer). 2 Riviera (ö. tat. riparia) di ponente (ttal.) = westl. Ufer, westl. Küste - im Gegensatz zu Riviera di levante — östl. Küste.

10. Nieberdings Schulgeographie - S. 200

1909 - Paderborn : Schöningh
— 200 — V. Pflanzen und Tiere. Ein reiches Pflanzen- und Tierleben findet sich in den Mündungsgebieten der Flüsse, sowie an den zahl- losen Sümpfen und Lagunen, die die Küste begleiten; hier gedeihen die seltsamen, grundlosem Schlamm- und Sumpfboden entsprossenden Mangroven. Wo das sog. Brackwasser (Mischung aus Süß- und Salzwasser) aufhört und das Land sich aus 10 — 20 m erhebt, tritt an die Stelle der Sumpfpflanzen dichter Busch, untermischt mit hohen Bäumen. Dichtbelaubte Mangobäume und weitgedehnte Kokospalmen- Haine spenden hier kühlen Schatten; die Felder der Eingeborenen sind bestanden mit Sorghum, Mais, Maniok, Bataten und Gemüsen; in feuchten Niederungen dehnen sich üppige Reis- und Zuckerfelder aus. Landeinwärts herrscht in der Küstenebene die baumlose oder bäum- arme Savanne vor; Ende Januar stecken die Bewohner das manns- hohe Gras meist in Brand, um Raum und Dünger für die Aussaat zu gewinnen. Die Flüsse sind vielfach eingesäumt von tropischem Ur- wald, belebt von Krokodilen, Nilpferden und Wasservögeln aller Art. An den unteren Abhängen der Gebirge gedeiht der lichte Wald, in dem die dünnbelaubten Bäume weitschichtig stehen und das in der Regel niedrige Unterholz spärlich verteilt ist; in den Schluchten der zahlreichen Wasserläufe und oberhalb der Höhengrenze von 1800 m macht er dem Urwald Platz; die Kuppen und Gipfel bedecken Gras- flächen. Manche dieser Gebirgsgegenden erinnern hinsichtlich ibrer landschaftlichen Reize an die schönsten Teile der Schweiz; die Hoch- täler zeichnen sich bei ihrer Wasserfülle außerdem durch Fruchtbarkeit aus. Das gilt besonders von dem östl. Usambara, das sich zum Kaffeebau vortrefflich eignet. Auf dem wasserarmen Hochplateau kann nur eine dürftige Steppenvegetation bestehen. Vielfach findet sich der undurchdringliche, 8—10 m hohe Dornbuschwald. Hier hat der gewaltige Baobab (Affenbrotbaum) seinen Lieblingsstandort; hier haust, stellenweise in großen Scharen, das afrikanische Wild: Antilopen, Zebras, Büffel, Giraffen, Löwen, Panther, Hyänen, Schakale, Strauße:c. — In den Ländern längs des Nyassa und des Tanganylka bis zum Viktoria- See ist die vorherrschende Vegetationsform der lichte Wald. In diesen Gebieten lebt der Elefant noch als Standwild; im übrigen Deutsch- Ostafrika ist er so gut wie ausgerottet. Vi. Bevölkerung. Die Hauptmasse der Bevölkerung gehört zu den Bantunegern, die in Tausenden von Stämmen das südl. und mittlere Afrika etwa vom 20.° f. Br. bis zum 5.° n. Br. bewohnen. Die Bevölkerung ist sehr gelichtet durch den Sklavenraub und Sklavenhandel. Erst in neuerer Zeit haben die an der Ostküste Afrikas beteiligten europäischen Mächte (Deutschland, England, Por- tngal) dem Menschenhandel mit Ersolg entgegengearbeitet. Er wurde hauptsächlich durch Araber getrieben. Mit dem Vordringen der Araber wuchs auch die Macht der in den Küstenorten wohnenden
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