Europa.
61
folgende ungefähr 100 Fuß tiefer. Diese Stufen-
landschaften werden von einander getrennt durch
Gebirgsausläufer (die österreichische und die ober-
ungarische Ebene z. B. durch das Leithagebirge und
die kleinen Karpathen), die gleichsam enge Pforten
bilden und die Schifffahrt erschweren.
Mit der österreichischen Ebene hängt die
ebene Fläche des weiten Marchfeldes zusammen.
Die oberungarische Ebene ist als der Boden
eines ausgetrockneten oder abgeflossenen See's an-
zusehen, als dessen Reste der seichte Neusiedlersee
und die zahlreichen Moräste zu betrachten sind.
Die niederunaarische Ebene ist nur im
Westen, in der Umgebung des Platt en see's, sowie
zwischen Drau und Sau, hüglig, übrigens aber ganz
eben. Auf der östlichen Seite der Donau besteht sie
großentheils aus öden, unabsehbaren, baunckosen Hai-
den und Steppen und längs den Flüssen aus unge-
heuren Sümpfen. Jedoch giebt es auch Strecken
fruchtbaren Ackerlandes. Hauptsächlich dient die
Ebene zur Viehzucht und sie ist nur dünn
bevölkert.
Die walachische Ebene, das Mündungsland
der Donau, ist zwar im Allgemeinen steppenartig
wie die vorhergehende, doch minder eben und ein-
förmig.
Die Donau ist der größte und wasserreichste
Strom in Westeuropa, ihre Wichtigkeit für Schifffahrt
und Handel wird aber dadurch vermindert, daß sie
in ein so entlegenes Meer mündet. Die Schiffbarkeit
beginnt schon bei Ulm, wird aber erst von Wien an
bedeutend. Gegen ihre Mündung durchströmt sie ein
verhältnißmäßig geringes Deltaland, das voll ist
von Lagunen und Landseen, und mündet mit 3
großen und mehreren kleinen Armen in's schwarze
Meer.
3. Im Allgemeinen ist Oesterreich ein von der
Natur reich gesegnetes Land. Ackerbau und Vieh-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Donau Westeuropa Ulm Wien Oesterreich
90
Europa.
durch Kunst oder Anschwemmung entstandenen Er-
höhung unter dem Niveau des Flusses und ist voll
von Sümpfen und stehenden Gewässern (Lagunen).
Unter den Inseln ist Sicilien zum größten Theile
eine wellenförmige Hochebene (1500 bis 2000 F.
hoch), auf welcher verschiedene Bergmaffen liegen.
Ein isolirter Berg ist der Vulkan Aetna (10,500 F.).
Sicilien ist im Ganzen sehr fruchtbar, aber schlecht
angebaut. — Von Sardinien, ist der östliche Theil
gebirgig und waldreich, der westliche ist flacher; der
Boden ist ziemlich fruchtbar, aber noch schlechter be-
nutzt als auf Sicilien. — Malta ist ein Kalkstein-
felsen, mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt, aber
recht ftuchtbar.
3. Das Klima ist allenthalben mild und ange-
nehm, doch ziemlich verschieden. In dem nördlichen
Theil herrscht Festlandsklima; der Winter ist dort
verhältnißmäßig ziemlich kalt (der Po wird nicht so
ganz selten mit Eis belegt), während der Sommer
heiß ist. Das eigentliche südländische Klima fängt
erst südlich von dem Apennin recht an. Hier ist
der Winter sehr milde, die Sommerhitze groß und
es regnet fast nur im Herbst und Winter; hier
fangen auch die immergrünen Bäume an. Im Ganzen
ist das Klima auch gesund, doch machen einige Küsten-
striche eine Ausnahme, wie z. B. die toscanischeu
Ma rem men und die berüchtigten Po n tinisch e n
Sümpfe. Auch die ganze Umgegend von Rom ist
ungesund; in alter Zeit blühend und stark bevölkert,
ist sie jetzt fast eine Wüste, wo nur einige Hirten-
familien wohnen.
4. Italien ist reich an vielen und herrlichen
Producten, aber der Boden ist an den wenigsten
Stellen gut benutzt. Haupterzeugnisse sind: Wein,
Oel, Südfrüchte, Getreide. Das Rindvieh
ist zahlreich, auch hat man viele Esel, Maulesel, so-
gar Büffel (gegen S.); Seidenraupen. Ferner
Eisen, Marmor. Salz u. M.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Sicilien Sardinien Sicilien Malta Rom Italien
124
Asien.
Fuß betreten sind und dessen innere Theile daher unbe-
kannt sind. Auch der Ostrand des Hochlandes ist
wenig bekannt, soll aber aus wilden, vielverzweigten
Alpenlandschaften bestehen. Dasselbe gilt vom Nord-
rand, der durch die mongolischen Grenzgebirge,
das daurische Alpenland, den Altai und das
dsungarische Bergland gebildet wird. Letzteres ist
am niedrigsten und zugänglichsten, indem die unzu-
sammenhängenden Gebirgsmassen durch weite 2000
Fuß hohe Steppenflächen und eine große Zahl von
Seen getrennt sind. Hier ist daher der bequemste
nördliche Eingang in das Hochland. Der Westrand
enthält wieder unzugängliche, schneebedeckte Gebirge
und wilde Alpenlandschaften. Der Scheitel des von
den Randgebirgen eingeschlossenen Hochlandes ist
vorherrschend Hochebene, deren Höhe über dem
Meeresspiegel von Norden nach Süden zunimmt;
in der Dsungarei beträgt die Höhe 2000, in Tibet
15000 Fuß. Unter den Gebirgsketten, welche die
Hochebene durchziehen, sind der Thian Schan und
Küen Lün die bemerkenswerthesten; besonders merk-
würdig sind die V ule an e im Thian Schan. Südlich
von demselben bildet das Thal des Steppenflusses
Tarim, der sich in den Lop Noor ergießt, mit
der Umgebung dieses Sees eine von W. nach O.
gehende bedeutende Vertiefung. Nur die Flußthäler
und Seeufer haben Culturboden; wo die Bewässerung
fehlt, sind baumlose Steppen und zum Theil große
Wüsten mit beweglichem Flugsande oder Steinfeldern.
Das dem Hochlande vorgelagerte östliche Tief-
land, die chinesische Tiefebene, bildet den ent-
schiedensten Gegensatz zu den kahlen, wüsten Scheitel-
flächen des Hochlandes, an desien Fuß sie wie ein
fruchtbarer Garten liegt, von vielen natürlichen und
künstlichen Wasseradern befeuchtet.
Auf dem Hochlande entspringen die größeren
Ströme Asiens. In Beziehung auf die chinesischen
Ströme Hoang Ho (gelber Fluß) und Kan-tse-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Tibet Thian_Schan Asiens
130
Asien.
Nomaden und bekennen sich zur lamaischen Religion.
— Die Halbinsel Korea, südlich von der Mand-
schurei, ist gebirgig, aber größtenteils noch unbe-
kannt.
Vorder-Jndien.
1. Vorder-Jndien, auch Ostindien genannt,
bildet den westlichen Theil der südlich vom großen
Hochlande liegenden Länder, zwischen dem arabischen
Meer und dem bengalischen Meerbusen. Im N.-W.
und N. wird Ostinoien von Beludschistan, Afgha-
nistan und Tibet begrenzt. Der Flächeninhalt be-
trägt c. 60,000 Ihm.
2. Mit Beziehung auf die physische Beschaffen-
heit können wir 2 Haupttheile unterscheiden: Hin-
dost an, die Tiefebene am Ganges und Indus und
'die Halbinsel Decan.
a) Hindostan. Am Südfuß des Himalaya ist
zunächst ein 5—6 Meilen breiter Strich Landes voll
dichter Wälder und undurchdringlicher Sümpfe. Süd-
lich von diesem liegt das indische Tiefland. Die
Tiefebene des Ganges heißt auch Hind-, die des
Indus Sind ebene. In jener ist die Oberfläche
im Ganzen etwas wellenförmig und der Boden ist
fast überall fruchtbar, gut bewässert und sorgfältig
angebaut. Die Sindebene ist weder so fruchtbar noch
so gut angebaut. Im südlichen Theil, außerhalb
der Flußthäler, besteht sie zum Theil aus Wüsten
mit Flugsandboden, in denen sich jedoch mehrere
bedeutende Oasen finden. Einen bemerkbaren Wasser-
scheiderücken, der beide Flußgebiete trennt, giebt
es nicht.
Die wasserreichen Ströme Ganges und Bra-
maputra, welcher letztere sich vor der Mündung
mit dem Ganges vereinigt, entspringen auf dem
Himalaya; ersterer durchbricht nur die südlichen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Korea Ostindien Tibet
132
Asien.
Boden jedoch, wo er bewässert werden kann, sehr
fruchtbar ist. Den Nordrand von Decan bildet das
Windhya-Gebirge. Durch den Reichthum
seiner Bewässerung und Vegetation bildet
Decan zum Theil einen Gegensatz zu den
dürren, öden Hochländern von Syrien,
Arabien und Iran.
Die Malabarküste hat viele gute Häfen, vor
der Coromandelküste aber liegen Schlamm- und
Sandbänke und es fehlt fast ganz an Häfen und
guten Ankerplätzen.
In Beziehung auf Klima und Products muß
man im Allgemeinen unterscheiden: 1) das heiße der
Tiefebenen und Küstenstriche und 2) das küh-
lere der Berglandschaften.
Am Südabhang des Himalaya sind die größten
klimatischen Gegensätze. Am Südfuß ist eine Tropen-
welt, hier ist die Heimath riesenhafter Bäume,
Kräuter, Gräser und tropischer Urwaldungen; aus
dem Thierreich finden sich hier u. a. Elephanten,
Tiger und riesenhafte Reptilien (Riesenschlangen,
Crocodile). In den höher liegenden Gegenden De-
cans sind leichtere, mildere Lüfte statt Nebel und
Schwüle, und die Vegetation hat kein tropisches Ge-
präge mehr. Die Kokospalme verschwindet schon bei
1500 Fuß Höhe. Dagegen beginnen dichte Waldungen
von immergrünen Bäumen und eine mannigfaltige
Vegetation bedeckt den Scheitel des Plateau's.
Merkwürdig ist die entgegengesetzte Witterung
auf der Malabar- und Coromandelküste. Aus der
Malabarküste hat man von Mai bis September
Südwestwind und Regen, auf der Coromandelküste
von October bis Januar Nordostwind und gleichfalls
Regen; in beiden Zeiträumen ist auf der entgegen-
gesetzten Küste trocknes Wetter.
4. Indien ist ein überaus reiches Land, es
hat fast alle kostbaren Producte der heißen und ge-
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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140
Afrika.
welches gleichfalls von schmalen, niedrigen, heißen
Küstenländern umgeben ist. C) Nördlich von dem
großen Hochlande ist Sudan oder Nigritien, ein wel-
lenförmiges und fruchtbares Tiefland. D) Nördlich
von Sudan ist die Sahara, die größte Wüste der
Erde. Sie erstreckt sich von dem atlantischen Ocean
bis an die Nilländer, und nordöstlich reicht die
Wüste bis an das mittelländische Meer. E) Zwischen
der Sahara und der Berberei liegt Biledulgerid (spr.
Bilädulscherid), eine grasreiche Steppe. F) Das
Hochland der Berberei oder das Atlasgebirge. Es er-
streckt sich von dem atlantischen Ocean bis ungefähr
zum 290 O. L.; weiter östlich reicht die Wüste bis
an das Meer, aber noch weiter gegen O. erhebt
sich die Hochebene von Bar ca. Gr) Die Nilländer
(die Stusenländer des Nils). Von diesen ist das
südlichste (Habesch) ein Alpenland, die zwei anderen
(Nubien und Aegypten) bestehen aus dem äußerst
fruchtbaren Nilthal in der Mitte und den nackten
Gebirgen an beiden Seiten desselben.
Der größte Theil von Afrika liegt in der heißen Zone
und hat tropisches Klima. In einem Theile des nörd-
lichen Afrikas (von 15° bis 30° n. B.) regnet es fast nie,
und auf der Nordküste regnet es nur im Winter. Afrika
hat im Ganzen ein heißeres Klima als Asien und
Amerika unter gleichen Breiten; es hat trockenes
Festlandsklima, und auf die glühende Hitze des Tages
folgen oft kalte Nächte.
4. Die nördlichen und südlichen Theile von
Aftika haben südeuropäische Gewächse, im
mittleren Theile sind die gewöhnlichen Pflanzen
der heißen Zone, aber wegen der geringen Cul-
tur bei weitem nicht so reichlich wie in Asien. Wegen
des dürren Bodens und des trockenen Klimas ist
der Pflanzenwuchs in einem großen Theile Afrikas
nur ärmlich; wo aber hinreichende Bewässerung ist,
herrscht üppige Fruchtbarkeit. Aus dem Thierreiche
hat man fast überall die europäischen Haus-
thiere, besonders Rindvieh und im N. vorzügliche
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Nubien Afrika Afrika Amerika Asien Afrikas
Afrika.
149
mehrere hohe Berge. Das Land ist fruchtbar, und
ist, was das Klima und die Produkte betrifft, Ober-
guinea sehr ähnlich.
Der Fluß Zaire (spr. Za-ire) oder Longo durchströmt
das Land. Die Einwohner sind Neger, theils Heiden, theils
zu einem unvollkommenen Christenthum bekehrt. — Die
Portugiesen haben Besitzungen hier und beherrschen die
meisten Negerstaaten.
Südlich von Kongo, bis an die Grenze des Caplandes,
ist eine öde und fast ganz unbekannte Küste, eine dürre
Wüste, die nur von einigen Negern und Hottentotten be-
wohnt ist.
Das Capland.
(5 — 6000 Hhm.)
Das Capland bildet den südlichsten Theil des
großen Hochlandes; es besteht aus der Küste und
zwei über einander liegenden Terraffen. Die erste
Terrasse wird die Karro (spr. Karru) genannt.
Sie ist eine waldlose Hochebene, in der Regenzeit
ein üppiges Gefilde voll von den herrlichsten Blumen
und mit Grasfluren bedeckt, in der trocknen Zeit
ein dürrer, steinharter Thonboden mit trocknen
Sträuchern. Die zweite Terraffe, die Scheitelfläche
des inneren Hochafrika, ist einförmig und öde. Die
Haupterzeugnisse des Landes sind Rindvieh, Schafe,
Getreide, Wein.
Das Klima ist ziemlich heiß und fast tropisch,
obgleich das Land außerhalb der heißen Zone liegt.
Die Einwohner (etwa 250,000) sind Hottentotten
(gelbbraune aber sonst negerartige Menschen), Kaffern und
Europäer (meist Engländer und Holländer). Die Euro-
päer sind evangelische Christen, die übrigen sind meistens
Heiden. Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau und die
Viehzucht. Das Land gehört England.
Cap oder die Capstadt ist sehr wichtig für die
Schifffahrt zwischen Europa und Asien, indem die
Schiffe hier Lebensmittel, Wasser u. s. w. einnehmen.
30,000 E.
Constantia, mit dem berühmten Capwein.
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Extrahierte Personennamen: Constantia
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Zaire Hochafrika England Europa Asien
176
Amerika.
Vi. Dir argentinische Republik oder der Lundes-
staat Rio de la Plata.
Diese Republik liegt östlich von Chili und Bolivia,
nördlich von Patagonien; der Flächeninhalt beträgt
40.000 Ihm. (nach anderen Angaben nur 26,000
Elm.). In dem westlichen Theile sind niedrige Vor-
berge der Cordilleren. Den übrigen Theil bilden
die Pampas des Rio de la Plata. Es sind
unabsehbare, bäum-und hügelarme Grasfluren*),
die theilweise in Sümpfe oder Salzsteppen übergehen.
Stellenweise sind die Pampas mit hohen Disteln
bewachsen. Die nördlichen Tsieile sind jedoch weniger
öde und pflanzenarm und haben tropische Vegetation.
Der Strom Rio de la Plata entsteht durch die
Vereinigung des Paraguay und des Parana
und nimmt vor seiner Mündung noch den Uruguay
in sein linkes Ufer auf. An seiner Mündung ist er
40 Meilen breit.
Auf den Pampas leben viele Tausende von
wilden oder halbwilden Pferden und Rindern,
welche den Hauptreichthum des Landes ausmachen.
Häute und Talg von Pferden und Rindern sind
daher Haupt-Ausfuhrartikel**). In Folge der
langjährigen Unsicherheit des Eigenthums liegt der
Ackerbau fast gänzlich darnieder.
Die Zahl der Einwohner schätztman auf 1,400,000.
Sie bestehen aus spanischen Creolen, Mischlingen und
Indianern.
Buenos-Ayres, wichtige Handelsstadt am la Plata.
150.000 E.
*) Man nennt sie bisweilen sehr bezeichnend „das Grasmeer", „da»
grüne Meer.",,
**) Man schlachtet die Thiere fast mehr wegen dieser Producte al»
wegen de« Fleisches. Milch und Butter werden nicht viel benutzt. Fleisch
ist hier wohlfeiler als Brod (Getreide wird aus Nordamerika emgeführt).
Die Rinder und Pferde stammen von einzelnen Thieren ab, welche die
Spanier herüber brachten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Bolivia Patagonien Paraguay Uruguay Buenos-Ayres Nordamerika
178
Amerika.
höchste Kette ist die von Villa Rica mit einer
Kammhöhe von 3000 F. und Gipfeln von 5—7000 F.
Die Bergketten sind mit Urwäldern bedeckt und
daher, wenn gleich die Höhe nicht so bedeutend ist,
schwer zu passiren. Die Thäler sind sehr reich an
Gold, Platina und Diamanten.
Dem Berglande ist ein Küstenstrich mit tropischer
Vegetation vorgelagert. Land bau ist Haupterwerbs-
zweig, in den Pampas der südlichen Theile auch
Viehzucht. Das Land hat eine große Fülle von
wildwachsenden Pflanzen mit eßbaren Früchten, die
einen Haupttheil der Nahrung für die Bevölkerung
ausmachen (Bananen, Feigen, Ananas, Cocosnüsse,
Mmswurzeln). Es ist aber auch reich an Cultur-
proucten der heißen Zone, namentlich Kaffe,Zucker,
Baumwolle, Reis und außerdem Farbeholz.
Außer dem Parana sind hier die Flüsse
St. Francisco und Tocantins zu merken:
b) Das Tiefland des Amazonenstromes,
auch Llanos oder Salvas genannt, hat einen
Flächenraum von c. 150,000 ^M. Im Westen
giebt es noch Steppen, aber der größte Theil
ist mit dichtem Walde bedeckt. Nirgends auf
der Erde findet sich eine so große zusammenhängende
Masse Urwaldes wie hier. Die Pflanzen sind von
den üppigsten Vegetationsformen, die Bäume mit
den verschiedenartigsten Schlingpflanzen durchwebt,
dicht verwachsen und undurchdringlich. Der Boden
ist zwar sehr fruchtbar aber überwiegend sumpfig,
das Klima heiß, feucht und im höchsten Grade un-
gesund. Das Uebermaaß von Wärme und Feuchtig-
keit wirkt hier auf den Menschen und seine Thätigkeit
eben so hemmend und nachtheilig ein wie die Kälte
in den Polarländern. Das Land steht in jeder
Hinsicht im entschiedenstem Gegensatz zu den Wüsten
in Asien und Afrika, aber dennoch ist es fast ebenso
nnwirthlich wie diese. Die zahlreichen Flüsse, welche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Villa_Rica Francisco
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Tocantins Asien Afrika
162
Amerika.
Der westliche Theil besteht bis zum Arkan-
sas größtentheils aus welligen Ebenen mit
nackter dürrer Oberfläche, wo das Pflanzen-
reich fast nur Gras und niedrige Kräuter*)
bietet. Diese weiten Steppen, hier Savannen, auch
wohl Prairien genannt, haben einen außerordent-
lichen Reichthum an Thieren, namentlich trifft
man hier ungeheure Heerden von Büffeln. Südlich
vom Arkaüsas sind bis zum rothen Fluß große,
pflanzenarme Sandwüsten, welche zu den ödesten und
unwirthlichsten Gegenden Amerikas gehören. Gegen
S.-O. wird die Wüste von einem Ausläufer der
östlichen Kette der Cordilleras von Mexico begrenzt.
Es sind die Ozarkgebirge, deren höchste Spitzen
bis 2000 Fuß aufsteigen, die an ihren Abhängen
reiche Thäler umschließen und sich im nördlichen
Theil durch Reichthum an Blei auszeichnen. —
Südlich vom rothen Flusse (in Texas) ist schönes,
fruchtbares Land, meist Prairie, aber weniger ein-
förmig, mit fruchtbarem Boden und gut bewässert.
Der östliche Haupttheil des Tieflandes wird
im Norden von der Landhöhe begrenzt, welche die
Wasserscheide zwischen dem Missisippi und den in
die nördlichen Meere sich ergießenden Flüssen bildet.
Um die Quellen des Missisippi hat das Land eine
Höhe von c. 1500 F. Es ist sehr uneben, enthält
wilde Felsberge und ist reich an Seen; zwischen dem
Missisippi und dem Obernsee erhebt es sich zu einem
Berglande, das Wisconsingebirge genannt, das
sich durch Metallreichthum auszeichnet. Von jener
Landhöhe senkt sich das Land allmählich gegen Süden.
Bis an den Missouri und Illinois sind es
wellenförmige Ebenen, theils baumlose Prairie,
theils mit Wäldern bedeckt. Durch die häufige
Unterbrechung durch Felshügel ist das Land weniger
einförmig als westlich vom Missisippi, auch ist es
i) Besonders solche Kräuter, die in salzhaltigem Boden gedeihen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerikas Texas Obernsee Missouri Illinois