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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 45

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 45 — geworden. — Australien hat nur eine bedeutende H a l b i n s e l, §)orj, im Norden. b. Australien ist in Bezug auffenkrechtegliederung der flachste aller Erdteile, daher Einförmigkeit der Grundzug seiner Boden- beschäffenheit. Das Innere ist eine ganz niedrige Hochebene (von etwa 400 m Erhebung), welche an den Küsten von etwas größeren Erhebungen um- säumt wird. „Diese Hochebene ist zum größten Teil Wüste, namentlich gilt dies von West-Australien, das mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluß eines beträchtlichen Gebietes von Südaustralien, eine der größten Wüsten der Erde ist, furchtbar durch den Mangel an Wasser, sowie durch endlose, fast un- durchdringliche Gesträuchdickichte, hier Skrub (spr. Skröb) genannt, und nicht weniger durch weite Strecken, bedeckt mit dem berüchtigten Stachelschwein- gras, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff ist und vom Vieh nicht ge- fressen wird. Wie die Sahara, so enthalten auch die australischen Wüsteneien nur hie und da Sandstrecken, welche ihre Entstehung vorzugsweise der Ver- Witterung von Sandsteinen verdanken. Aber selbst in seinen landschaftlich freud- losesten und einförmigsten Teilen zeigt das große Innere als Ganzes keineswegs vollkommene Pflanzenarmut, im Gegenteil rufen gelegentliche starke Regenfälle im Frühjahr eine Menge höchst mannigfaltiger Blumen hervor und bekleiden den Boden besonders mit kleinen anspruchslosen Kräutern derart, daß die wenigen hundert Holzpflanzen der centraleren Gegenden an Zahl weit zurückstehen hinter den Arten von nur krautartigem Wuchs." Von Gebirgen sind nur zwei zu nennen: im 80. die Australalpen (mit dem Berge Kosciusko, 2200 m hoch), an die sich nördlich die Blauen Berge an- schließen. Der Westfuß beider Gebirge senkt sich zu der großen Tiefebene des Murray (spr. Mörreh), und über beide 'Gebirge führen Eisenbahnen. Nach Nord- westen setzen sich die Blauen Berge in dem Berglande V0n Queensland (spr. Kwinsland) fort, das mit schwachen Erhebungen in der Halbinsel Jork endigt. Iii. Bewässerung. Australien ist der wasserärmste Erdteil, was in dem Mangel an bedeutenden Gebirgen und dem Mangel an Regen seinen Grund hat. Den vorkommenden Flüssen fehlt das eigentliche Flußbett und die gleichbleibende Wassermenge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und statt zu befruchten, zerstören sie dann; zur Zeit der Dürre verschwinden sie nahezu ganz oder bilden eine Reihe unzusammenhängender Tümpel. Auch der größte Fluß A u st r a - liens, der Murrat) (spr. Mörreh), dessen Flußgebiet mehr als das Doppelte des Rheines umfaßt, zeigt die Natur aller anderen australischen Flüsse. Er ent- springt auf den Australalpen und wird zur Winter- oder Regenzeit mit zahlreichen kleinen Dampfern oder Barken befahren. Andere Flüsse sinden ihr Ende in großen, salzigen Steppenseeen. Iy. Klima. Australien wird vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten; daher liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche in der südlich- gemäßigten Zone. Die gebirgigen Südost- und Ostküsten haben Regen zu allen Jahreszeiten, doch fällt im Inneren oft jahrelang kein Tropfen Regen. Ws® .bfcllothfllc

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 34

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 34 — von Vulkanen und besitzen einen großen Reichtum an Metallen. — Die Kordilleren gliedern sich in 3 Gruppen: a) Die Kordilleren von Nordamerika mit dem Eliasberg; fc) die Kordilleren von Mittel- amerika mit dem Hochland von Mexiko und c) die Kordilleren von Südam erika oder Anden (d. h. Metallgebirge) mit dem Aconcagua (spr. Akonkagwa), dem höchsten Berge Amerikas (fast 7000 m hoch). Kleinere Gebirge sind in Nordamerika das Alleghany- (spr. Ällegehni-) Gebirge, das sich in gleicher Richtung mit der Küste nach Sw. hinzieht, von einer breiten Küstenebene umsäumt wird und durch Reichtum an Eisen, Kohlen und Petroleum ausgezeichnet ist, — in Südamerika das Küstengebirge von Venezuela, das Hochland von Guayana und das Bergland von Brasilien, welches letztere die Ostecke von Südamerika ausfüllt. Die wichtigsten Tiefländer, die zusammen 2/3 des Erdteils ausmachen, sind in Nordamerika: 1. Das nordische Tiefland hat im nördlichen Teile öde Felsplatten und Seeen, im südlichen großen Reichtum an Pelztieren (Bär, Polar- fuchs, Biber), weshalb es ein wichtiges Jagdgebiet bildet. — 2. Die Mississippi Tiefebene ist teils mit großen Wäldern, teils mit ausgedehnten Weideebenen, die den Aufenthalt großer Büsfelherden bilden, bedeckt. Die Weideebenen heißen am Oberlaufe des Mississippi Prairien (spr. Prärien), am Unterlaufe Savannen. „Dann und wann geraten die durch die Sonne ausgetrockneten Prairien in Brand, oft absichtlich von den Indianern angezündet. Das Feuermeer wälzt sich mit ungeheurer Schnelligkeit vorwärts und treibt das Wild dieser Steppen in bunter Menge vor sich her, bis ein breiter Fluß oder ein Wald dem verheerenden Ele- mente eine Schranke setzt." Tiefebenen in Südamerika: l. Die Tiefebenen des Orinoko liegen zu beiden Seiten dieses Stromes und heißen Llanos (spr. Ljanos, d. h. ebenes Land). Sie bedecken sich während der Regenzeil mit manneshohen Gräsern, welche großen Herden verwilderter Pferde, Rinder und Maulesel reiche Nahrung bieten. Bei andauerndem Regen wird die Steppe überschwemmt und die Tiere suchen dann ihre Zuflucht auf niedrigen Hügeln, schwimmen aus Mangel an Nahrung oft stundenlang umher und nähren sich von den über das Wasser her- vorragenden Grasspitzen. In den Llanos ist die Viehzucht die Hauptnahrungs- quelle der Bewohner. — 2. Das Tiefland des Amazonenstromes ist die größte Ebene Amerikas (so groß wie der Rumpf von Europa). Durch reiche Bewässerung und hohe Wärme ist das ganze Gebiet zur größten Waldfläche der Erde geworden. Der Urwald ist durch bunte Schmetterlinge, glänzende Käser, schimmernde Kolibris, kreischende Papageien und kletternde Assen belebt. — 3. Die Ebene des La Plnta liegt zwischen den Anden und dem Bergland von Brasilien. Auf den weiten Steppen, Pampas genannt, weiden Millionen von halbwilden Rindern und Pferden unter der Aufsicht von ebenfalls halbwilden Hirten, den Gauchos (spr. Ga—utschos), d. h. Kameraden. Diese sind leidenschaftliche Kartenspieler, doch zugleich berühmt durch ihre Geschicklichkeit mit der Riemenschlinge (dem Lasso) und ihre Fertigkeit im Gebrauche der Bolas (Kugeln), die sie gegen Menschen und Tiere schleudern. Die Erzeugnisse an Häuten, Hörnern und Fleischextrakt werden von den Hafen- städten ausgeführt.

3. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 36

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 36 — Südamerika ist arm an Seeen. Der wichtigste See daselbst ist der Titicacasee. Er liegt am Fuße eines Berges (des Sorato) in Peru, ist einer der höchstgelegenen Seeen der Erde (3900 in hoch) und so groß wie das Großherzogtum Hessen. Iv. Klima. „Infolge der großen Ausdehnung Amerikas von N. nach S. sind hier alle Zonen der Erde vertreten, nur die südlichkalte fehlt. Wie in Asien, sind auch hier große Gegensätze vorhanden. Durchschnittlich aber ist Amerika nicht so warm, wie die Alte Welt. (So hat z. B. die Stadt Boston, die etwa mit Rom in gleicher Breite liegt, gerade so kalte Winter wie Königsberg.) Der Einfluß der Wälder und Gewässer, die große Ausdehnung am Eismeere und kalte Strömungen von daher machen sich fühlbar. Im ganzen sind die Ostküsten Nordamerikas kälter als die Westküsten, die Ostküsten Mittel- und Südamerikas wärmer (Golfstrom) als die Westküsten. Der meiste Regen fällt an den Westküsten ganz Amerikas (Gebirge!)." — „ Südamerika liegt mit seiner größten Ländermasse in der heißen Zone. Dennoch ist es hier nicht so furchtbar heiß, wie in dem etiva in gleicher Breite liegenden Afrika. Die Ursachen hierfür sind hauptsächlich folgende: Die Schneeberge im W. senden frische Lüfte und zahlreiche Flüsse ins Land; der Atlantische Ocean überschüttet den 0. stellenweise mit Regen, so daß sich hier die gewaltigsten Flüsse und dichtesten Urwälder gebildet haben. Die Wälder halten ihrerseits wieder die Feuchtigkeit lange fest, so daß die große Hitze auch durch die Ausdünstung der Wälder gemildert wird. An der Westseite wird die Abkühlung hauptsächlich bewirkt durch einen kalten Meeresstrom, der die Küsten von Peru und eines Teiles von Chile bespült." Y. Produkte. a) Amerika zeichnet sich durch großen Reichtum an Mineralien aus: es ist der gold- und silberreichste Erdteil. (Kalifornien, Mexiko, Süd- amerika.) Dazu kommen große Kupfer-, Blei- und Steinkohlenlager, sowie Petroleum- quellen (in Nordamerika) und Diamanten (in Brasilien). b) In Bezug auf die Pflanzenwelt besitzt Amerika unter allen Erdteilen den größten Pflanzenreichtum und den größten zu- fammenhängenden Wald der Erde. Nicht nur die „vier großen Geschenke Amerikas": Mais, Kartoffeln, Tabak und Chinarinde gedeihen vortrefflich, sondern auch fast alle nutzbaren Gewächse der übrigen Erdteile (Baum- , v wollenstrauch, Kaffeebaum, Zuckerrohr, Reis), so daß sie zum Teil Hauptaus- führartikel geworden sind. Die Urwälder Südamerikas liesern Nutzhölzer und die Nadelwälder Nordamerikas bilden die reichsten „Holzmagazine der Erde". c) Die Tierwelt Amerikas hat wenig einheimische Haustiere, zeigt überhaupt auffallende Armut an großen Säugetieren, dagegen ein Vorherrschen von Reptilien und farbenprächtigen Infekten. Elefant, Kamel und Löwe finden in Tapir, Lama und Puma nur schwache Vertreter. Im N. leben viele Bären und andere Pelztiere, auch Hirsche und Rehe, was auf einen früheren Zu- fammenhang Nordamerikas mit Asien hinweist. In der V ogelwelt aber herrscht eine Mannigfaltigkeit in Bezug auf Bau, Färbung und Stimme, wie sonst nirgends auf der Erde (Papageien, Kolibris u. f. w.). Über die höchsten Andengipfel erhebt sich der Kondor, der größte Raubvogel der Erde. Groß ist a l

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 22

1899 - Wittenberg : Herrosé
22 — der „waldreiche Ural" genannt, reicht nicht bis an das Kaspische Meer, wodurch hier ein großes „Völkerthor" zwischen Asien und Europa geöffnet ist. (Nur die europäische Seite des südlichen Urals ist waldreich, die asiatische ist Steppenboden.) Die übrigen Hauptgebirge Europas kommen bei den einzelnen Ländern zur Besprechung. B. Hochebenen sind Ebenen, welche mehr als 200 m über dem Meeresspiegel liegen. Sie sind in mehrfacher Beziehung wichtig: I. Die Hochebenen haben den größten Anteil an dem Aufbau der Gebirge, indem sie für diese die Grundlage bilden. — 2. Sie sind von Einfluß auf die Richtung und Geschwindigkeit der Flüsse. — 3. Sie begünstigen die Bildung von Seen. — 4. Sie sind durch ihr meist kühles Klima von Einfluß auf Die Pflanzenwelt. — 5. Sie sind von Einfluß auf Beschäftigung und Dichtigkeit de? Bevölkerung. (Hochebenen sind meist schwach bevölkert.) — 6. Sie üben, wenn sie in großer Ausdehnung vorkommen, einen hemmenden Einfluß aus den Völkerverkehr aus. In Europa treten die Hochebenen nur in sehr beschränktem Maße auf. Die wichtigsten sind folgende: 1. Das centrale Hochland der ^Halbinsel umfaßt 2/5 der ganzen Halbinsel (4200 Meilen) und giebt derselben eine trapezförmige Gestalt Es senkt sich, wie aus dem Laufe der Flüsse zu erkennen ist, allmählich von 0. nach W. und fällt hier in Stufen zum Meere ab. In alter Zeit reich bewaldet, ist es jetzt infolge leichtsinniger Entwaldung großenteils baumlos, unfruchtbar, öde und viel rauher, als man der südlichen Lage nach vermuten könnte. Es ist im N. vom Kantabrischen Gebirge (d. i. die westliche Fort- setzuug der Pyrenäen) und im 8. von der Sierra Morena (d. h. schwarzes Gebirge) eingefaßt. Der Ostrand wird nicht, wie man früher glaubte, durch ein scharf ausgeprägtes Gebirge (das sogen. Iberische Gebirge) gebildet, sondern ist vielmehr ein wellenförmiger, etwas erhöhter Hochlandsrand, welchem einzelne Berggruppen aufgesetzt sind. — Die Hochebene ist in großen Strecken mit Steiugerölle und Thon bedeckt und gehört zu den unfruchtbarsten Gebieten Europas. Die Flüsse haben sich ein tiefes Bett mit steilen Ufern ge- graben und können nur durch Anwendung von Schöpfmaschinen zur Bewässerung benutzt werden. Daher fehlen hier die Wiesen und die Zucht des Rindviehes tritt zurück. Aber auf den dürren Heiden wachsen gewürzhafte Kräuter, das Lieblingsfutter der Schafe, und die Schafzucht wird deshalb hier Vorzugs- weise betrieben. Die Merinos, Schafe mit feiner Wolle, wandern in nn- geheuren Herden stets umher und kommen nie unter ein Dach. Den Sommer verbringen sie aus der Hochebene, im Winter ziehen sie in die tiefer gelegenen Landschaften. Das centrale Hochland wird durch mehrere von 0. nach W. sich hin- ziehende Gebirgsketten, welche verschiedene Namen tragen, aber gewöhnlich als Kaltilisches Scheidtgebirge bezeichnet werden, obgleich die Spanier diesen Namen nicht kennen, in eine nördliche und südliche Hochebene geschieden. Die nörd- liche Hochebene, das Hochland von Ältkastilien und Leon genannt, ist 800 m hoch; der Hauptfluß ist der Duero. — Die südliche Hochebene, das Hochland von ilenkastilien und Estremadura ist etwa 650 m hoch und wird im nörd-

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 24

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 24 — zügen (Landrücken) in eine Reihe einzelner Becken gegliedert; außerdem ist es vor den Tiefländern anderer Erdteile dadurch bevorzugt, daß es nach den verschiedenen Richtungen hin unmittelbar mit dem Meere in Berührung tritt. Die wichtigsten Tiefebenen sind folgende: 1. Die Osteuropäische oder Sarmatische Tiefebene nimmt den ganzen Osten des Erdteils ein und steht im Zusammenhange mit dem Tieslaude Asiens. Ihre Bedeutung besteht iu der Vermittelung zwischen Asien und Europa auf dem Laudwege. Sie breitet sich zwischen dem Nördlichen Eis- meere, dem Ural, dem Kaspischen Meere, dem Kaukasus, dem Schwarzen Meere, den Karpaten, der Weichsel und der Ostsee aus, grenzt an 4 europäische Staaten (Rumänien, Österreich, Deutschland und Skandinavien) und wird von 4 Meeren (dem Nördlichen Eismeer, dem Kaspischen und Schwarzen Meere und der Ostsee) bespült. Sie scheint trocken gelegter Meeresboden zu sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpaten und der Ural noch durch die Steinsalzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Bei genauerer Betrachtung ist sie nicht so einförmig, wie man früher glaubte. Denn sie enthält außer einem centralen Hochland von großer Ausdehnung, das sich von Nw. nach So. erstreckt und dem die Waldaihöhe angehört, noch einige vereinzelte Landrücken. Außerdem ruft das Klima auf einer so weiten Fläche bedeutende Unterschiede in der Pflanzen- und Tierwelt und auch im Leben der Menschen hervor. Neben reichen Getreidelandschaften in der Mitte des Gebietes finden wir im N. ausgedehnte Tundren und im 8. ge- waltige Steppen. 2. Das Germanische oder Deutsche Tiefland ist die Fortsetzung der Ost- europäischen Tiefebene nach W. zu, umfaßt den ganzen nördlichen Teil des Deutschen Reiches und außerdem Holland und zieht sich bis über das Mündnngs- gebiet des Rheines hin. Es hat nur eine Abdachung nach X. und zeigt namentlich 4 Bodenformen, nämlich Heideland, Moorland, Marschland und Geestland. (Ausführlicheres hierüber s. die „Geographie des Deutscheu Reiches/') 3. Das Französische Tiefland schließt sich im W. an die Deutsche Tief- ebeue an und umfaßt den N. und W. Frankreichs. Es nimmt die Hälfte Frankreichs ein, ist aber nicht durchweg ebeu, fondern meist wellenförmig gestaltet und liegt im Mittel 10» m über dem Meere. Die Flüsse haben meist ein tief eingeschnittenes Bett und sind an ihrer Mündung durch den Einfluß von Ebbe und Flut so erweitert, daß sie iu deu unteren Strecken selbst für Seeschiffe fahrbar sind. Nach den 3 Hauptströmeu gliedert sich das Frauzösche Tiefland in das Tiefland der Garonne, der Loire und der Seine. Links von der Garonne bis zum Flusse Adour stud in den Sandstrecken „der Heiden" (les Landes) zahlreiche Sümpfe und Seen. Die Luft ist hier uugesund, Ortschaften sind selten, Straßen fehlen; das Auge des Wanderers gewahrt selten einen Menschen, ausgenommen vielleicht einen Hirten, der aus Stelzeu seine Schafherde bewacht, oder einen Briefboten^ der auf hohen Stelzen mit der Schnelligkeit eines trabenden Pferdes über die trostlose Sandfläche dahinlänft. Das Tiefland der Loire umfaßt die Mitte des Französischen Tieflandes und ist so fruchtbar und gut angebaut, daß mau es die Kornkammer und deu Garten Frankreichs nennen kann. Das Tiefland der Seine liegt im N. Frankreichs, ist am wenigsten eben, sondern dnrch Hügelreihen und Hügelgruppen gegliedert.

6. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 26

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 26 — 6. Die Ebro- oder Aragonifche Tiefebene wird von dem Ebro, welcher alle Wasseradern der Tiefebene vereinigt, durchflössen. Sie erscheint als trocken gelegter Boden eines früheren Binnensees und ist darum au vielen Stellen eine wüste Salzsteppe. Daraus erklärt sich die geringe Bevölkerung. Weite Strecken sind ohne Baum und Strauch, ohne Krautgewächse und ohne menschliche Wohnungen; nur die Uferstriche des Ebro sind fruchtbar. Die ganze Ebene besitzt nur einen wichtigen lebhaften Handelsplatz, das ist Sarag o f fa, 7. Das Rhone- oder ^roven<zalifche Tiefland liegt am Unterlaufe der Rhone und wird im 0. von den Alpen, im W. von den Sevennen begrenzt. Es hat ein mildes Klima und namentlich im nördlichen Teile hohe land- schaftliche Schönheit und große Fruchtbarkeit. Hier gedeihen Wein, Öl- und Mandelbäume ausgezeichnet. Östlich von der Rhone gedeihen außerdem Orangen und Citronen und bei Nizza (spr. Nissa) giebt's sogar ein Palmen- wäldchen. 8. Die Lombardifche oder Oberitalische oder po-Tiefebene ist eine von 3 Seiten, im W. und N. von den Alpen, im 8. von dem nördlichen Teile der Apeuuinen eingeschlossene, nach 0. gegen das Adriatische Meer ge- öffnete nahezu wagerechte Ebene, welche sich nur gauz allmählich von W. nach 0. zum Adriatischeu Meer und von N. und S. zum Po senkt. Sie zeichnet sich (mit Ausnahme des westlichen Teiles, der von grobem Geröll bedeckt ist) durch große Fruchtbarkeit aus, weshalb sie „der g r ö ß t e G a r t e r Europas" und „das Paradies des Land mannes" genannt worden ist. Diese Bezeichnung verdient sie auch; deuu das Gras wird oft sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais gedeihen üppig, und iu dem sumpfigen Mündungsgebiete des Po wird sogar Reis gebaut. Der Mais wird gewöhnlich erst nach dem Weizen auf die abgeernteten Äcker gesät und reift doch noch. Zwischen den Feldern stehen in langen Reihen Obst-, Feigen-, Mandel- und Maulbeerbäume oder Ulmen und Pappeln, woran sich Weinreben emporranken und von Banm zu Baum wie Guirlaudeu winden. Die Fruchtbarkeit verdankt die Ebene dem milden Klima, der gegen kalte Nordwinde geschützten Lage, der reichen Bewässerung, der tiefen Schicht fruchtbarer Anschwemmungserde und dem Fuiße der Bevölkerung. Die Bewässerung geschieht durch den Po, dem vou beiden Seiten zahlreiche Nebenflüsse zuströmen, und durch die Etsch, außerdem durch zahlreiche Kanäle. Letztere dienen nicht nur für die Zwecke der Landwirtschaft, sondern auch, da viele von ihnen schiffbar sind, dem Handel. 9. Die Walachische oder Donan-Tiefebene wird im Norden von den Transsilvanischen Alpen begrenzt und von der Donau von Orsova an bis zur Mündung ins Schwarze Meer durchflössen. Sie war ursprünglich ein Meer- busen des Schwarzen Meeres, wurde aber im Laufe der Zeit durch Anschwemmungen der Flüsse ausgefüllt. Sie ist teilweise Steppenlau d mit ausgedehnten Weideflächen, teilweife ein fruchtbares Getreideland (Weizen, Mais). Daher ist Getreide der Hanptansfnhrartikel der Tiefebene. 10. Das Tiefland Skandinaviens liegt an der Ostseeküste Skandinaviens und das Tiefland Englands an der Nordseeküste Englands. Rückblick auf die senkrechte Gliederung Gnropas. Übersieht man die Gruppierung der Gebirge in Europa, so erkeuut man, daß für die Entwickeluug der Kultur die Bodengestalt

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 48

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 48 — c) Der Ärno kommt von dm Apenninen, fließt nach W. und mündet in den Golf von Genua. Kv"; d) Die (der) Tiber ist der längste und größte Fluß der eigentlichen C .'Halbinsel, kommt ebenfalls von den Apenninen, fließt von X. nach 8. und inündet ins Tyrrhenische Meer. Er ist mit dem Arno dnrch einen Kanal verbunden. An Seen ist Italien nicht sehr reich. Sie lassen sich als Apenninen- und Alpenseen unterscheiden. Erstere haben meist eine runde Form und sind vielfach Kraterseen; letztere sind langgestreckt und meist größer und wichtiger. Von den Alpenseen sind folgende hervorzuheben: a) Der Lago-Maggiore (spr. Madschore) oder Laugensee wird von dem T i c i n o durchflössen. Seine Ufer zeigen sowohl die Wildheit der Alpen- welt als auch die Lieblichkeit des italienischen Himmels. — b) Der Comer- • U + sce wird von der Ad da durchflössen. — c) Der Gardasee ist der größte £ Ulvon den italienischen Alpenseen und wird vom Mincio durchflössen. Die Umgebungen dieser Seen gehören zu den schönsten und fruchtbarsten Italiens und haben wegen des Schutzes, den die Alpenmauer gegen die kalten Nord- winde gewährt, ein wärmeres Klima und eine südlichere Pflanzenwelt als die Poebene, in welcher zwar Weinbau, aber oft wegen der harten Winter kein Anbau von Oliven und Südfrüchten möglich ist. 4. Klima. Alle Reisenden schwärmen von dem Blau des italienischen Himmels, von der Durchsichtigkeit der Luft, welche den fernen Landschaften einen un- beschreiblichen Zauber verleiht, von der Farbenglut, in welcher in dem süd- lichen Italien Land, Meer und Himmel prangen. Das ist im ganzen richtig. Indessen ist das K l i m a Italiens infolge der beträchtlichen Ausdehuuug der Halbinsel von N. nach S., sowie deren mannigfacher Bodenbeschaffenheit ein sehr verschiedenes und keineswegs srei von Unannehmlichkeiten (Sumpffieber, der heiße Wind Sirokko). O b e r i t a l i e n hat ein gemäßigtes Landklima und vier Jahreszeiten mit- bedeutender Regenmenge und Schneefall. Hier gedeihen Wein, Maulbeerbäume, Weizen, Mais und in den feuchten Niederungen Reis M i t t e l i t a l i e u hat selten Schnee und Eis, und die immergrünen Bäume (Ölbaum, Lorbeer, Cypresse und Pinie) werden immer häusiger, doch be- dürfen Pomeranzen, Citronen und Granaten noch einigen Schutzes. — Süditalieu (von Neapel an gerechnet) hat nur zwei Jahreszeiten (einen Sommer und eine Regenzeit) und entfaltet in der Pflanzenwelt eine feltene Pracht und Fülle von dem Maulbeer- und Ölbaume an bis zur Palme, der Baumwolle und dem Znckerrohr. Am mildesten ist das Klima auf Sizilien, in der Ebene bei Neapel und an der Küste von Genna, wo ein Schneefall zu deu Seltenheiten gehört. Dagegen sind die Höhen der Apenninen oft 6 Monate mit Schnee bedeckt. -— Die Sommerhitze wird in Italien am höchlten durch deu aus Afrika kommenden heißen Wind Sirokko gesteigert, der Menschen und Tiere erschlafft und die Gewächse verdorrt. 5. Bevölkerung. Die Apenninenhalbinsel ist von 31 M i l l. M e n s ch e n bewohnt, also ziemlich dichtbevölkert; auf 1 (jk.ni kommen N0 Einwohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Po-Tiefebene. (Grnnd?) Auffällig ist die bedeutende Zahl großer Städte, worin Italien nur von Eng- land übertroffen wird; sie ist eine Folge der zahlreichen und blühenden Einzel- staaten anf der Apenninenhalbinsel im Mittelalter. — Die Bewohner lind

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 25

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 25 — 4. Die Ungarische Tiefebene wird von dem Bogen eingeschlossen, den die Karpaten bilden. Sie zerfällt in die Kleine und die Große Ungarische Tiesebene. Erstere liegt zwischen dem Leithagebirge und dem Bakonywalde und wird in der Richtung von W. nach 0. von der Donau zwischen Preß- bürg und Waitzen durchflössen. Hier teilt sich die Donan in 3 Arme, welche die beiden Inseln Schutt zwischen sich einschließen. Diese Inseln sind reiche Gartenlandschaften, die Wien und Budapest mit Gemüse versorgen. Ans dieser Strecke kommen der Donau die beiden Karpatenflüsse Waag und Gran und der Alpenfluß Raab zu. Aus dem rechten Donauufer dehnt sich die Ebene freier aus. An ihrer tiefsten Stelle liegt der Neusiedler See. Er ist der Rest eines großen Binnensees, ist aber nur in regenreichen Jahren gefüllt, sonst eine grüne Sumpffläche. Die Große Ungarische Tiefebene liegt östlich vom Bakonywalde und wird von der Donau durchflössen, welche hier von rechts die Drau und Save (beides Alpenflüsse) und von links die fischreiche Theiß aufnimmt, welche auf den Karpaten entspringt. Auf dem rechten Donauufer liegt der fchöne Plattensee, der von waldigen Hügeln umrandet ist. Die eigentliche Niederungarische Tiefebene liegt links von der Donau. Sie ist jedenfalls trocken gelegter Boden eines ehemaligen Binnensees, der von Donau, Theiß, Drau und Save gespeist wurde und durch die Felsengasse des Eisernen Thores abfloß. Der größte Teil dieser Ebene sind große Weideflächen, welche Pußten genannt werden. (Pußten heißen eigentlich die zerstreut liegenden Hütten der Hirten; der Name ist aber auf die Steppenlandschaft felbst übergegangen.) Auf ihnen weiden große Herden von Rindern, Pferden und Schafen, die von halbverwilderten, be- rittenen Hirten gehütet werden. Wo aber bei genügender Bewässerung eine fleißige Bevölkerung wohnt, dort entwickelt der Boden eine außerordeut- liche Fruchtbarkeit (Weizen, Mais, Tabak). An den Flüssen hat sich hohes Schilf angesiedelt, welches von zahlreichen Sumpfvögeln belebt wird, die in dem fischreichen Wasser reichliche Nahrung finden. „Als Steppenland entbehrt die Ungarische Tiefebene fast ganz des Waldes. In den waldlosen Flächen lebt naturgemäß eine andere Tierwelt; sie ist arm an Arten, aber außer- ordentlich reich an Einzelwesen derselben Art. Scharen von Trappen eilen im schnellen Fluge dahin; dunkle Schwärme von Staren schwirren durch die Luft; zu Millionen bedecken zuweilen die Heuschrecken den Boden, und ihnen folgen zu Tausenden die Wanderdrosseln; dazu tritt noch das große Heer der Springmäuse und anderer Nagetiere, die das Bild erst vollenden." Kleinere Tiefebenen in Enropa sind folgende: 5. Die Gnadalqnivir-Tiefebene, auch ^ndalujische Tiefebene genannt, liegt auf der Pyrenäenhalbinsel und wird vom Guadalqnivir (spr. Gwadal- kiwir) durchflössen. Sie ist an den Stellen, wo sie gut bewässert ist, außer- ordentlich fruchtbar, fo daß selbst Zuckerrohr und Baumwollenstrauch gedeihen und in der Umgebung der Städte Gruppen von Dattelpalmen mit stark- stämmigen Orangenbäumen abwechseln. Die Wälder bestehen zum Teil aus Korkeichen, deren Rinde eines der wichtigsten Ausfuhrprodukte Spaniens ist. Die Tiefebene eignet sich auch vortrefflich zu Viehzucht (audalufifche Pferde) und Ackerbau; letzterer liefert viel Getreide, so daß die Andalusifche Tiefebene die reichste Kornkammer Spaniens bildet. Am fruchtbarsten sind die Gegenden um Kvrdova und Sevilla (spr. Sewilja). Wo die Bewässerung in der Ebene fehlt, ist Steppe und au der Küste im W. eine kahle Sandwüste.

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 42

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 42 — Thal oas reizendste und eine der schönsten Gegenden Europas. Das Cantabrische Gebirge ist das einzige der Halbinsel, das dichten Hochwald und reiche Weiden besitzt. Im W. schließt sich daran das wild zerrissene Berg- l a n d v o n G a l i z i e n. Dieses bildet den nordwestlichen Vorsprung der Pyrenäen- Halbinsel und erinnert durch seine lieblichen Thäler, seine üppigen Wiesen und die Erzeugnisse der Viehzucht an die Schweiz. Das centrale Hochland wird durch das kastilische Zcheidegebirge in das nördlich gelegene Hochland von Altkastilien und das südlich gelegene Hochland von Neu- k a st i l i e u geschieden. Die beiden Hochebenen haben .ihren Namen von den zahlreichen Kastellen (befestigten Plätzen), mit denen.die vordringenden West- goten ihre Eroberungen gegen die Mauren" schützten. — Die zwei Tiesebenen sind die ^ndalusische und die Äragonische Tiefebene (s. S. 26). 3. Lewiljseruttg. Die Halbinsel wird von 5 Strömen bewässert. Diese sind: Dnero, Tajo, Olladiana, Guadalqnivir und Etiro (s. S. 30). Da dieselben, mit Ausnahme des Ebro, in den Atlantischen Ozean münden, so sind die Bewohner vorzugsweise auf den ozeanischen Verkehr angewiesen. Übrigens sind die Ströme im Sommer wasserarm, im Winter aber oft reißend; dazu sind sie fast alle Hochlands ströme und haben tief eingegrabene <J Betten und Stromschnellen, sind darnm zur Vermittelnng des Verkehrs und zur Bewässerung der Hochebene nicht sehr geeignet. Der wasserreichste . und am weitesten schiffbare Strom ist der G n a d a l q n i v i r. 4. Klima. Kein Land Europas hat so große klimatische Gegensätze wie die Pyrenäenhalbinsel. Das Klima der K ü st e n e b e n e n im 0., S. und W. ist ein ozeanisches, so daß der Pftanzenwnchs in größter Üppigkeit ge- deiht. Im südlichen Teile der Halbinsel wachsen sogar neben Wein und Cutfjj.o Südfrüchten ganz vortrefflich der Baumwolleustrauch, das Zuckerrohr, die ^ Dattelpalme, die edle Kastanie und der Johannisbrotbaum Die Früchte von letzterem dienen als Viehsntter, und die Kastanien vertreten die Stelle unserer ^ i, Kartoffeln. Ölbäume sind sehr verbreitet und kommen bis zum Alter von 1000 Jahren vor, so daß Spanien das bedeutend st e Oliven- l a n d Europas ist. Unter den Waldbäumen steht die Korkeiche obenan; ihre Rinde wird etwa alle 10 Jahre abgeschält und bildet einen wichtigen Handelsartikel. ^ Anders ist es auf dem H^laim^L^nrlzmten Teile der Ebro-Tiefebeue. Hier herrscht ein ausgeprägtes Landklima mit schroffen Gegensatzen'^er Temperatur sowohl zwischen Sommer "nnd'winter, als auch zwischen Tag und Nacht: auf Gluthitze des Sommers folgt empfind- liche Kälte im Winter, und auf einen heißen Tag folgt (im Frühling und Herbst) uicht selten eine reifbringende Nacht. Dabei sind zu jeder. Tageszeit Stürme häufig. — Portugal ist die eigentliche Regen provinz der Pyrenäen-Halbinsel (die vorherrschenden Westwinde führen die Wolken des Ozeans beständig zu) und steht zu dem trockenen Spanien in großem Gegensatz. 5. Bevölkerung. Die Pyrenäenhalbinsel wird von 22 M i l l. Menschen bewohnt. Diese sind der Abstammung nach ein Gemisch aus sehr verschiedenen Völkerschaften. Die Ureinwohner hießen Jterer; sie haben sich in dem Volksstamme der Basken, welcher das nordwestliche Spanien bewohnt, nn- vermischt erhalten. Die Iberer vermischten sich mit Kelten, Germanen, Römern, Karthagern un5 Mauren. Die Keligion ist die römisch-katholische; diese ist hier so vorherrschend, wie in keinem anderen größeren Staate Europas.

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 11

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 11 — nördlichen Standpunkte aus. Mit den Apenninen, dem Schweizer Jura und den Gebirgen im westlichen Teil der Balkanhalbinsel sind die Alpen unmittel- bar verknüpft; im 0. bilden, wenn auch durch die Donau von ihnen ge- schieden, die Karpaten die Fortsetzung. Die Alpen gehören fünf verschiedenen Staaten (Frankreich, Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich) an, und fünf große Strom- systeme (Rhein, Donau, Rhone, Po und Etsch) verdanken ihnen entweder Ursprung oder Größe und Wasserfülle und bilden Verkehrsstraßen nach vier verschiedenen Meeren (Nordsee, Schwarzes Meer, Mittelmeer, Adriatisches Meer). Die Alpen sind infolge der vorherrschenden Winde aus W. sehr reich an Niederschlägen. Daraus erklärt sich ihr Reichtum an Quellen, die große Ausdehnung der Schneefelder und Gletscher, die Fruchtbarkeit der Thäler, sowie die Schönheit und Üppigkeit der Alpenweiden. Nach der Höhe werden die Alpen in Vor-, Mittel- und Hochalpen ein- geteilt, a) Die Voralpen reichen von 600 m bis etwa 1800 m oder bis an die Grenze des Baumwuchses und kommen fast ausschließlich auf der Nordseite der Alpen vor. Sie sind das Gebiet des Getreide- und Obstbaues, prächtiger Wälder und Frühlingsweiden und bergen in ihren bevölkerten Thälern Dörfer und Städte. — d) Die Mittelalpm reichen von 1800 bis 2700 m oder von der Grenze des Baumwuchses bis zu der des ewigen Schnees. Sie enthalten die Alpen wiesen oder Almen, auf denen kurzes Gras und würzige Kräuter wachsen. Hierher führt der Senne (oder die Sennerin) während der 3 bis höchstens 5 Sommermonate seine Herde ans dem Thale. Er wohnt in der aus übereinander gelegten Balken errichteten Sennhütte, deren Dach mit großen Steinen beschwert ist, um es gegen die Gewalt des Windes zu sichern. In ihr findet bei Unwetter und in der Nacht auch seine Herde Unterkunft. Zweimal des Tages werden die Kühe gemolken. Aus der Milch wird hauptsächlich Käse bereitet, welcher dann als „Schweizer- käse" in den Handel gebracht wird. Um im Winter für die Tiere das nötige Futter zu haben, werden die Triften, auf denen das Heumachen möglich ist, nicht abgeweidet, sondern abgemäht; auch sucht der „Wildheuer" von allen Plätzen, die dem Vieh nicht zugänglich sind, oft mit Gefahr seines Lebens jede Hand voll Gras zu erlangen. — Die Mittelalpen sind auch die Heimat der sogenannten A lp e n t i e r e, nämlich des Steinadlers, der schönen Gemse, des Alpenhasen und des Murmeltieres. — c) Die Hgchalpen beginnen in einer Höhe von 2700 m und sind das Gebiet des ewigen Schnees. Die Höhenlinie, bis zu welcher der Schnee durch die Sonnenwärme nicht mehr abgeschmolzen wird und daher dauernd liegen bleibt, heißt die Schnee- grenze. — In den Hochalpen hört das Tierleben auf, und nur spärliche Flechten und Moose und vereinzelte Blütenpflanzen (Enzian, Steinbrech) sind anzutreffen. Die letzte Spur des Pflanzenlebens ist eine Alge, welche dem „roten Schnee" seine Färbung giebt, und das letzte tierische Wesen der Gletscherfloh, der zu Tausenden auf den Alpengletschern anzutreffen ist. Uberall, wo die Felsen nicht zu steil siud, lagert Schnee. Derselbe ist in der eiskalten Luft pulverig trocken, staubähnlich fein und überaus leicht be- weglich. An der unteren Grenze der Hochalpen entsteht durch teilweises Schmelzen und Wiedergesrieren ein grobkörniger Schnee, welcher Firn (von fern = vorjährig, also vorjähriger Schnee) genannt wird. Aus dem Firn
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