Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksfortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
167
Kornfeld; er gibt in gleichem Maße mehr Sauerstoff an die At-
mosphäre ab. Sein Einfluß auf die chemische Zusammensetzung
des Dunstkreises der Erde ist deshalb von großer Bedeutung.
Der Laubwald wirft alljährlich seine Blätter ab; selbst die
Nadelhölzer verlieren nach einer bestimmten Reihe von Jahren ihre
Nadeln. In den Nadeln und im Laube erhält der Boden einen Teil
der mineralischen Stoffe zurück, die ihm die Wurzeln der Bäume
entzogen; die organischen Verbindungen der Blätter werden dagegen
für den Boden eine reiche Humusquelle. Der Schatten der
Belaubung erhält dem Boden seine Feuchtigkeit; die Verwesung
arbeitet fort und fort; es entstehen Moospolster, die Humusdecke
des Waldes wächst von Jahr zu Jahr.
Wasser ist das notwendigste Lebensbedürfnis aller Pflanzen und
Tiere, ohne Wasser kein Saft, ohne Saftströmung kein Leben. Der
Wald entzieht der Atmosphäre viel Wasser, er haucht viel Wasser
wieder aus. Bewaldete Gegenden haben in der Regel eine feuchte
Atmosphäre; sie haben Regen und fruchtbaren Tau. Wie der
Blitzableiter die Gewitterwolke, so zieht der Wald die Regenwolke
zu sich herab; sie erquickt nicht ihn allein, sie kommt auch den
benachbarten Feldern zugute; in der Nähe des Laubwaldes findet
man fast überall fruchtbares Ackerland. Der Tau ist ein Nieder-
schlag wässeriger Ausdünstungen der Erdoberfläche; wo er ent-
stehen soll, muß letztere Wasser abgeben. Der dürre Sand, der
nackte Fels kann wenig Wasser geben, ihn kann deshalb kein Tau
erfrischen. Der Wald, mit einer bedeutenden Verdunstungsoberfläche
versehen, gibt seinem Boden, gibt dem benachbarten Lande eine
große Menge des erquickenden Taues; der Boden des dichten Hoch-
waldes, am Tage durch die Sonnenstrahlen weniger erwärmt, wird
in der Nacht auch weniger durch Ausstrahlung erkältet. Die von
Feuchtigkeit erfüllten Luftschichten über dem Walde senken sich
am stillen, kühlen Abend als Nebel in das Tal; der Tau perlt am
Morgen auf den Wiesen, er erquickt den Acker. Wie in den Küsten-
gegenden die Meeresdünste, so sorgen die Waldesdünste im Binnen-
lande für die Bewässerung des Bodens und durch dieselbe für seine
Fruchtbarkeit.
Die Mehrzahl der Flüsse entspringt auf bewaldeten Gebirgen;
der Wald erhält einer Gegend ihren Wassergehalt; er sorgt
für die Flüsse, er ernährt ihre Quellen; in der Wüste versiegen
dieselben. Die ungeheuren, wasserreichen Ströme Nordamerikas
durchziehen den Urwald; ob sie so wasserreich bleiben werden,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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354
Don Kamerun reisen wir nach der dritten Besitzung des Deutschen
Reiches in Rfrika, nach Deutsch-Südwestafrika. Dieses Land hat infolge
seiner Höhenlage ein erträglicheres Klima. Ruf eine heiße, trockene
Jahreszeit folgt, die etwas kürzere Regenzeit. Rm Meeresrande ist
das Gebiet öde und nur wenig mit Pflanzenwuchs bekleidet. Im
Inneren findet man größere grüne strecken in der Nähe von (Duetten
und in den Tälern der Flüsse, die freilich nur nach den seltenen Regen-
güssen Wasser führen, dann aber in ungeheurer Menge. Nach den
wolkenbruchartigen Regen verwandelt sich die bisherige Wüste auf
kurze Zeit in üppige Weiden, auf denen das Gras oft über Manns-
höhe emporschießt. Der Reichtum der Eingeborenen besteht daher in
Rinder- und Schafherden. Die Rinder sind außerordentlich hochbeinig;
die Sájase schleppen ihren Fettschwanz auf dem Boden nach. Wälder
findet man nirgends, wohl aber Niedergehölz und Gebüschdickichte.
Don den Bodenschätzen sind vor allem Kupfer und Diamanten von
großer Wichtigkeit. Die Erze der Gtawi-Gruben werden seit 1906
durch eine 510 Kilometer lange Bahn nach Swakopmund befördert.
Deutsch-Südwestafrika ist 1 Vernai so groß wie Deutschland. Die Ein-
geborenen, deren Zahl kaum mehr als 200 000 beträgt, teilen sich
in die Hauptstämme der Kama, Herero und Gvambo. Der Stamm der
Gvambo steht am höchsten, insofern er Rckerbau treibt und bei ihm
auch ein geordnetes Familienleben sowie pflege der Kranken und Riten
zu finden ist, während bei anderen Stämmen, namentlich bei den wan-
dernden Hirtenvölkern, die Siechen und Riten oft getötet werden. Die
gelbbraunen Kama oder Hottentotten und die schwarzbraunen Herero sind
meist nod] Hirten und Jäger. Unter diesen Stämmen wirken schon seit
vielen Jahren deutsche Missionäre. Die Wohnungen der Kama sind
bienenkorbartige Zelte. Biegsame Zweige werden in die Erde gesteckt,
oben zusammengebunden, mit Matten und Fellen bedeckt — und die
Wohnung ist fertig. Die Dörfer oder Kraals bestehen in der Regel
nur aus 10—15 Hütten. Die Zelte eines Dorfes liegen dicht aneinander
in einem Kreise. In den von den Hütten umschlossenen Raum wird
nachts das Dieh getrieben um es vor den reißenden Tieren zu schützen.
Die Herero sind sparsam und enthaltsam,' sie leiden lieber Hunger,
als daß sie sich entschließen ein Stück aus der Herde zu schlachten. In
den Jahren von 1904—1907 mußten die Deutschen einen blutigen,
schweren Rufstand der Herero niederkämpfen. Rlles, was die braven
Krieger an Durst, Hunger, Hitze, Malaria und Typhus in dieser
Zeit erlitten haben, hat sie nicht gehindert, in dem seltsamen, weiten,
durch Bewegungsfreiheit lockenden Lande sich dauernd niederzulassen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Rfrika Deutsch-Südwestafrika Niedergehölz Swakopmund Deutsch-Südwestafrika Deutschland
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105-
mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt
also 'der Brennwert unserer Heizmittel ab.
Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz
benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten-
holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen.
Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den
Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter
Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist
nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung
der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles
Brennholz gehörig austrocknen zu lassen.
Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes
hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres
Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende
Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig
Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große
Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste
Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der
Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner
lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz-
gehaltes.
Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen-
wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen
Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben
ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere
Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen.
Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen
durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich
entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und
Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs-
vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde,
schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all-
mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden
Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger
reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter
Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen,
desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der
Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des
Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Beim Brennen
hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen
herrührt und ein gutes Dungmittel bildet.
Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen
entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend
weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und
läßt weniger Asche zurück als der Torf.
Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste;
sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen.
Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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168
wenn ihre Wälder verschwunden sind? Die Winde fahren her und
hin; fällt auch auf dürren Sand ein warmer Regen, was hilft er
diesem Sande? Begierig eingesogen, wird sein Wasser ebenso
schnell wieder abgegeben; keine Pflanzen sind vorhanden, die das
Wasser an sich fesseln könnten; nur wenige Pflanzenarten können
überhaupt auf dürrem Sande gedeihen, weil nur wenige imstande
sind das Wasser lange festzuhalten. Die Fackeldisteln und die blatt-
losen Wolfsmilchgewächse sind fast die einzigen Bewohner tropischer
Wüsten; unser Sandgras wächst auf Flugsand dürrer Heiden und
wird schon hier, indem cs durch seine Wurzelausbreitung den locke-
ren Sand befestigt, nützlich. Das Sandgras zeigt uns die Möglich-
keit auch Wüsteneien ganz allmählich mit einer neuen Pflanzendecke
zu bekleiden.
Wenn die Frühlingssonne die Schnee- und Eismassen, die sich
im Winter auf dem Gebirge angehäuft haben, zum Schmelzen bringt,
so schwellen die Ströme plötzlich an; ein Bergstrom kommt zum ande-
ren; die Wassermasse stürzt mit Macht ins Tal hinab. Bedeckt ein
Wald des Gebirges Grund, fließen die Ströme durch fruchtbares Land,
so wird ein großer Teil des schmelzenden Schnees, der auf den Bäu-
men oder unter ihnen liegt, von der lockeren Dammerde des Bodens
aufgesogen und zurückgehalten, während er da, wo ihn der Boden
nicht aufnimmt, die Wassermenge der Flüsse vermehrt. Seitdem die
Wälder verschwanden oder über alle Gebühr gelichtet wurden, sind
die Übers chwemmungen der Flüsse im Frühjahre furchtbarer
als je hervorgetreten.
Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem Winde.
Der W i n d s ch u tz des Hochwaldes ist in mancher Gegend nicht
ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der junge
Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Ausbreitung des
Flugsandes; er hemmt die nachteilige Einwirkung austrocknender
Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. Der wohltätige
Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffenheit einer Gegend
läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der Gesundheitszustand
der Menschen und Tiere, das Gedeihen der Pflanzen ist von der
Luftbeschaffenheit einer Gegend abhängig; manche verheerende
Krankheit, die wir vormals nicht kannten, hängt vielleicht mit einer
Veränderung der Atmosphäre durch die Verminderung der Wälder
zusammen.
Der Wald hat aber auch noch eine sittliche und nationale
Bedeutung, ln unseren zahlreichen deutschen Walddörfern blüht
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
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339
4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge,
Oft an der Heimat Born gefüllt.
Wenn am Missouri alles schwiege.
Sie malten euch der Heimat Bild:
5. Des Dorfes steingefaßte Quelle,
Zu der ihr schöpfend euch gebückt,
Des Herdes traute Feuerstelle,
Das Wandgesims, das sie geschmückt.
6. Bald zieren sie im fernen Westen
Des leichten Bretterhauses Wand;
Bald reicht sie müden, braunen Gästen
Voll frischen Trunkes eure Hand.
7. Es trinkt daraus der Tscherokese,
Ermattet, von der Jagd bestaubt;
Nicht mehr von deutscher Rebenlese
Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt.
8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen?
Das Neckartal hat Wein und Korn;
Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen.
Im Spessart klingt des Älplers Horn.
9. Wie wird es in den fremden Wäldern
Euch nach der Heimatberge Grün,
Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern,
Nach seinen Rebenhügeln zieh'n!
10. Wie wird das Bild der alten Tage
Durch eure Träume glänzend weh'n!
Gleich einer füllen, frommen Sage
Wird es euch vor der Seele stehn.
11. Der Bootsmann winkt. — Zieht hin in Frieden!
Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis!
Sei Freude eurer Brust beschieden
Und euren Feldern Reis und Mais!
Ferdinand Freiligrath.
22*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Freiligrath Ferdinand
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4. Dem Wiking mar zu schroff kein Riff,
Zu schaumig keine Brandung:
Kraft stieß hindurch das Drachenschiff
Und Mut erzwang die Landung.
5. Zu Friebensarbeis zieh'n mir aus,
Zu bauen, nicht zu fechten,
Doch blitzend schützt uns 5chiff und Haus
Das Sdimert in unsrer Rechten >
6. Und daß mir in der neuen Welt
Dem alten Reiche leben,
Des soll, unscheidbar uns gesellt,
Fin Banner Zeugnis geben:
7. Pflanzt auf dies rauschende Panier
ln jedes Reulands Brache:
wohin mir mandern, tragen mir
Mit uns die deutsche 5prache.
Felix Dahn.
179. Deutschlands Kolonien in Afrika.
Vzesteigen wir in Hamburg einen der Dampfer, die regelmäßig Fahr-
^ ten nach der zunächst erreichbaren deutschen Besitzung, Togoland,
unternehmen! Die Fahrt währt etwa zwanzig Tage. Tin Kilometer
vom Ufer entfernt, muß das Schiff Unker werfen, da Togo an seinem
fünfzig Kilometer langen, seichten Gestade keinen Hafen hat, in den
ein europäisches Schiff einlaufen könnte. Neger kommen in ihren
aus Baumstämmen gefertigten Booten herbei und holen Menschen
und Maren durch die wildaufschäumende Brandung ans Land, wobei
es nicht immer ohne ein unfreiwilliges Bad abgeht. 5lm Strande sind
die niedrigen Stein- und Holzgebäude der europäischen Faktoreien*
angelegt.
Der Strand ist, abgesehen von einem schmalen Streifen hellgrauen
Sandes, mit dichtem Buschwerk bewachsen, das außer auf den kleinen,
mannsbreiten Uegerpfaden kaum zu durchdringen ist. Jenseits des
Dickichts liegt eine wilde, tropische Landschaft, in der weite Savannen
mit üppig wuchernden Gras- und Schilfrohrbeständen, mit Gruppen
von Gl- und Kokospalmen und riesenhaften, über vier Meter dicken
Bsfenbrotbäumen abwechseln. Sn der Bähe der Dörfer liegen fleißig
Faktorei — Handelsniederlassung.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Felix_Dahn Felix
Extrahierte Ortsnamen: Haus
Das_Sdimert Deutschlands Afrika Hamburg
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353
Schiffbarkeit der Flüsse bereits eine kurze Strecke von der Mündung
aufwärts infolge von Wasserfallen aufhört, der Urwald aber, der
sich von der Küste aus ins Land hineinzieht, nahezu undurchdringlich
ist. Der Handel ist meist Tauschhandel, indem die Erzeugnisse des
Landes von den Eingeborenen gegen europäische Maren, wie gläserne
Schmucksachen, bunte Zeuge, Gewehre, Pulver, vertauscht werden.
Das Klima ist für Europäer sehr ungesund. Die von Mai bis (Oktober
andauernde Regenzeit ist die Zeit des vielfach tödlich verlaufenden
Sumpffiebers. Dem tropischen Klima entsprechend, ist die Pflanzen-
welt sehr üppig. Zu Beginn der Regenzeit entfalten Blätter und
Blüten eine ungeahnte Pracht. Zwischen den Glpalmen mit ihren
3—5 Meter langen, schilfartigen Blättern stehen Brotfruchtbäume mit
ihren melonenähnlichen Früchten,- zwischen Kokospalmen schimmern
die weißen Blüten des wilden Kaffeebaumes hindurch - im Lichte der
Sonne prangt das Grün des 20 Meter hohen Guttaperchabaumes.
Don den modernden Resten abgestorbener Bäume hängen (Orchideen
in den herrlichsten brennendroten Farben herab; Schlingpflanzen ziehen
sich von Baum zu Baum und machen ein Eindringen in den Urwald
nur mit Messer und Beil möglich. Der Boden eignet sich zum Plan-
tagenbau vorzüglich, indem Kaffee, Kakao, Baumwolle, Tabak und
alle Rrten von Gewürzen gedeihen.
Ruch für den Säger ist das Land ein ergiebiges Gebiet. Sn den
Fluten der Ströme finden sich Flußpferde, auf den Sandbänken sonnen
sich Krokodile, in den Sümpfen leben zahllose Wasservögel, auf den
Bäumen schaukeln sich Rffen und nisten bunte Papageien. Sn den
Wäldern treiben sich Elefanten, Löwen und Leoparden umher, wenn
auch nicht in großer Zahl. Moskitos und Rmeisen sind für Menschen
und Tiere oft eine fast unerträgliche Plage. Rls Haustiere halten
die Eingeborenen Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner. Die Duala
sind ein geistig sehr gewecktes Volk und leidenschaftliche Handelsleute.
Der Rckerbau liegt den Frauen und Sklaven ob, wird von ihnen aber
nur wenig betrieben. Eine besondere Eigentümlichkeit der Reger ist
ihre Trommelsprache, durch die sie sich kilometerweit miteinander ver-
ständigen können. Die zur Sprache angewandte Trommel besteht aus
einem langen, ausgehöhlten Holzstück. Durch das Schlagen auf die
eine oder andere Seite vermögen sich die Reger alle ihre Gedanken
und Erlebnisse mitzuteilen.
Rn der Spitze der Verwaltung steht der Kaiserliche Gouverneur,
der in der Stadt Kamerun seinen Sitz hat und dem eine Schutztruppe zur
Verfügung steht.
Lesebuch für die Volksforibildungsschulen der Pfalz.
23
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksfortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
355
Neue Ansiedler strömen zu und heilen die Munden, die der Krieg dem
beginnenden Wohlstände geschlagen hat.
Der Sitz des Kaiserlichen Landeshauptmanns ist in Windhuk.
Leit 1900 verbindet eine Eisenbahn die Hauptpunkte der Kolonie. Zur
Ausfuhr kommen besonders häute, Wolle, Gummi, Hörner, Straußen-
federn und Guano. In diesem Schutzgebiete waren im Iahre 1906
unter 6572 Europäern etwas über 4000 Deutsche.
Unser größtes und wichtigstes Kolonialgebiet ist Deutsch-Gst-
afrika. Es ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Ueich und grenzt
im Westen an den Tanganjika-See und den Kongostaat,' im Norden
durchschneidet die Grenze den Diktoria-See und im Süden berührt sie
den Njassa-See. Don der Küste aus, die ihrer ganzen Länge nach eine
sumpfige Niederung bildet, steigt das Gebirge stufenförmig bis zu
der höhe unserer Doralpen an und geht in eine 8 — 10 Tagereisen
breite Hochfläche über. Dann folgen weitausgedehnte Grasflächen und
hinter diesen mächtige Gebirgsstöcke, von denen sich der Kilimandscharo
6000 Meter hoch erhebt. Bis zu der höhe von 1800 Meter
umrauschen diesen Berg herrliche Bananenwälder,' weiter oben ent-
wickelt sich in üppigster Großartigkeit der von Elefanten, Büffeln
und Affen belebte tropische Urwald mit himmelhohen Baumriesen
und dichtem Unterholz. In der höhe von beinahe 3000 Meter sind die
Flächen mit Heidekraut bewachsen. Erst von 5000 Meter an treffen
wir auf Schnee und Gletschereis. Die weiten Täler der Gebirge sowie
die Ebenen, in die das Gebirge nach den großen Seen Innerafrikas zu
abfällt, sind äußerst fruchtbar, hier gedeihen in üppiger Fülle Ueis
und Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee, vanille und andere wert-
volle Gewächse. Wie die Pflanzenwelt so ist auch die Tierwelt Dst-
afrikas sehr mannigfaltig. In Sümpfen und Flüssen Hausen Krokodile;
an den Ufern tummeln sich Flußpferde: auf den Sandbänken leben
Marabue, Flamingo und Beiher. In den Bergen schleichen Hyänen
und Schakale, in den Wäldern klettern Paviane und Meerkatzen. Auf
den Grassteppen weiden in Herden Büffel, Zebra und Antilopen:
zu den Wassertümpeln eilen Giraffen, in Dickichten lauern Löwen und
Panther. Auch Straußenherden sind nicht selten: desgleichen finden
sich am Ujassa- und am Viktoria-See Elefanten in ansehnlichen Herden.
Die Bewohner dieses ausgedehnten Ländergebietes, deren Zahl
auf etwa sieben Millionen geschätzt wird, gehören größtenteils zu den
Bantunegern. An der Küste wohnen die Suaheli, ein durch Ver-
mischung der eingewanderten Araber mit den eingeborenen Negern
entstandenes Volk, das sich zum Islam bekennt und namentlich den
23*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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wenn ihre Wälder verschwunden sind? Die Winde fahren her und
hin; fällt auch auf dürren Sand ein warmer Regen, was hilft er
diesem Sande? Begierig eingesogen, wird sein Wasser ebenso
schnell wieder abgegeben; keine Pflanzen sind vorhanden, die das
Wasser an sich fesseln könnten; nur wenige Pflanzenarten können
überhaupt auf dürrem Sande gedeihen, weil nur wenige imstande
sind das Wasser lange festzuhalten. Die Fackeldisteln und die blatt-
losen Wolfsmilchgewächse sind fast die einzigen Bewohner tropischer
Wüsten; unser Sandgras wächst auf Flugsand dürrer Heiden und
wird schon hier, indem cs durch seine Wurzelausbreitung den locke-
ren Sand befestigt, nützlich. Das Sandgras zeigt uns die Möglich-
keit auch Wüsteneien ganz allmählich mit einer neuen Pflanzendecke
zu bekleiden.
Wenn die Frühlingssonne die Schnee- und Eismassen, die sich
im Winter auf dem Gebirge angehäuft haben, zum Schmelzen bringt,
so schwellen die Ströme plötzlich an; ein Bergstrom kommt zum ande-
ren; die Wassermasse stürzt mit Macht ins Tal hinab. Bedeckt ein
Wald des Gebirges Grund, fließen die Ströme durch fruchtbares Land,
so wird ein großer Teil des schmelzenden Schnees, der auf den Bäu-
men oder unter ihnen liegt, von der lockeren Dammerde des Bodens
aufgesogen und zurückgehalten, während er da, wo ihn der Boden
nicht aufnimmt, die Wassermenge der Flüsse vermehrt. Seitdem die
Wälder verschwanden oder über alle Gebühr gelichtet wurden, sind
die Übers chwemmungen der Flüsse im Frühjahre furchtbarer
als je hervorgetreten.
Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem Winde.
Der W i n d s ch u tz des Hochwaldes ist in mancher Gegend nicht
ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der junge
Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Ausbreitung des
Flugsandes; er hemmt die nachteilige Einwirkung austrocknender
Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. Der wohltätige
Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffenheit einer Gegend
läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der Gesundheitszustand
der Menschen und Tiere, das Gedeihen der Pflanzen ist von der
Luftbeschaffenheit einer Gegend abhängig; manche verheerende
Krankheit, die wir vormals nicht kannten, hängt vielleicht mit einer
Veränderung der Atmosphäre durch die Verminderung der Wälder
zusammen.
Der Wald hat aber auch noch eine sittliche und nationale
Bedeutung, In unseren zahlreichen deutschen Walddörfern blüht
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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gepflegte Pflanzungen. Dort gedeihen Hains, eine der Kartoffel ähn-
lich schmeckende Wurzel, Mais, Reis, Bohnen, Bananen und Baum-
wolle. In den Savannen und Palmenwäldern kommt vereinzelt der
Elefant, häufiger der Büffel, besonders häufig die Rntilope vor. Vas
Klima ist den Europäern nicht zuträglich, da sie dort viel unter dem
Lieber zu leiden haben. Der wichtigste Handelsartikel ist Palmöl,
das aus dem Fleische der Palmölfrucht gewonnen wird und an der
afrikanischen Küste nicht selten die Stelle unserer Butter vertritt. Die
zahlreichen harten Kerne dieser Frucht enthalten ein noch feineres
Ol. Die Reger verstehen jedoch nicht es auszupressen. Die haselnuß-
großen Kerne werden deshalb durch die am Ztrande angelegten euro-
päischen Faktoreien in großen Mengen nach Europa ausgeführt und
hier zu Gl verarbeitet. Der dem Ztamme durch Einschnitte abgewonnene
Saft liefert dem Reger den Palmwein; Ztamm und Blattstiele aber
geben Baustoffe für seine Hütte. Die Eingeborenen sind größtenteils
noch Heiden,- doch wirken unter ihnen deutsche Missionäre mit schönem
Erfolge. Das Togoland umfaßt ein Gebiet, das etwas größer als
Bayern ist und ungefähr 1v2 Millionen Einwohner zählt. Die größten
Orte dieses Schutzgebietes sind Lome, Togo und Klein-Popo mit
je etwa 4000 Einwohnern. Im Jahre 1902 waren in der Kolonie
etwas über 150 Deutsche ansässig. Die Verwaltung führt ein kaiser-
licher Beamter, der in Rnecho seinen Zitz hat.
von Togoland aus fahren wir in drei Tagen nach der süd-
östlich gelegenen deutschen Besitzung Kamerun. Sie liegt an den Ufern
des Kamerunflusses. Die einzelnen Teile dieses Gebietes, das etwa
so groß wie ganz Deutschland ist und ungefähr 31/2 Millionen Ein-
wohner zählt, sind landschaftlich sehr verschieden, während sich im
westen das vulkanische, üppig bewaldete Kamerungebirge mit dem
Götterberge bis zu einer höhe von 4000 Meter erhebt, breiten sich
zu seinen Füßen im Züdwesten des Landes sumpfige, mit Mangrove-
dickicht*) bewachsene Riederungen aus, durchfurcht von zahllosen Was-
serläufen, die sich in vier mächtigen Ztrömen in das Kamerunbecken
ergießen. Rn diesem Becken liegen die Faktoreien der europäischen,
vorwiegend deutschen, Kaufleute. Daneben finden wir im Wasser selbst
sogenannte Hulks verankert, Warenschiffe, die jahraus, jahrein ihren
Platz behalten. Den Handel zwischen den Faktoreien und der im Inneren
des Landes wohnenden, hauptsächlich Rckerbau treibenden Bevölke-
rung vermitteln vornehmlich die Duala, ein an der Küste ansässiger
Regerstamm. Begünstigt wird dieser Zwischenhandel dadurch, daß die
* Mangrove — ein tropischer Urwaldsbaum mit zahllosen Luftwurzeln.
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Extrahierte Ortsnamen: Ztrande Europa Togo Rnecho Kamerun Deutschland Duala