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1. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 167

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
167 Kornfeld; er gibt in gleichem Maße mehr Sauerstoff an die At- mosphäre ab. Sein Einfluß auf die chemische Zusammensetzung des Dunstkreises der Erde ist deshalb von großer Bedeutung. Der Laubwald wirft alljährlich seine Blätter ab; selbst die Nadelhölzer verlieren nach einer bestimmten Reihe von Jahren ihre Nadeln. In den Nadeln und im Laube erhält der Boden einen Teil der mineralischen Stoffe zurück, die ihm die Wurzeln der Bäume entzogen; die organischen Verbindungen der Blätter werden dagegen für den Boden eine reiche Humusquelle. Der Schatten der Belaubung erhält dem Boden seine Feuchtigkeit; die Verwesung arbeitet fort und fort; es entstehen Moospolster, die Humusdecke des Waldes wächst von Jahr zu Jahr. Wasser ist das notwendigste Lebensbedürfnis aller Pflanzen und Tiere, ohne Wasser kein Saft, ohne Saftströmung kein Leben. Der Wald entzieht der Atmosphäre viel Wasser, er haucht viel Wasser wieder aus. Bewaldete Gegenden haben in der Regel eine feuchte Atmosphäre; sie haben Regen und fruchtbaren Tau. Wie der Blitzableiter die Gewitterwolke, so zieht der Wald die Regenwolke zu sich herab; sie erquickt nicht ihn allein, sie kommt auch den benachbarten Feldern zugute; in der Nähe des Laubwaldes findet man fast überall fruchtbares Ackerland. Der Tau ist ein Nieder- schlag wässeriger Ausdünstungen der Erdoberfläche; wo er ent- stehen soll, muß letztere Wasser abgeben. Der dürre Sand, der nackte Fels kann wenig Wasser geben, ihn kann deshalb kein Tau erfrischen. Der Wald, mit einer bedeutenden Verdunstungsoberfläche versehen, gibt seinem Boden, gibt dem benachbarten Lande eine große Menge des erquickenden Taues; der Boden des dichten Hoch- waldes, am Tage durch die Sonnenstrahlen weniger erwärmt, wird in der Nacht auch weniger durch Ausstrahlung erkältet. Die von Feuchtigkeit erfüllten Luftschichten über dem Walde senken sich am stillen, kühlen Abend als Nebel in das Tal; der Tau perlt am Morgen auf den Wiesen, er erquickt den Acker. Wie in den Küsten- gegenden die Meeresdünste, so sorgen die Waldesdünste im Binnen- lande für die Bewässerung des Bodens und durch dieselbe für seine Fruchtbarkeit. Die Mehrzahl der Flüsse entspringt auf bewaldeten Gebirgen; der Wald erhält einer Gegend ihren Wassergehalt; er sorgt für die Flüsse, er ernährt ihre Quellen; in der Wüste versiegen dieselben. Die ungeheuren, wasserreichen Ströme Nordamerikas durchziehen den Urwald; ob sie so wasserreich bleiben werden,

2. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 354

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
354 Don Kamerun reisen wir nach der dritten Besitzung des Deutschen Reiches in Rfrika, nach Deutsch-Südwestafrika. Dieses Land hat infolge seiner Höhenlage ein erträglicheres Klima. Ruf eine heiße, trockene Jahreszeit folgt, die etwas kürzere Regenzeit. Rm Meeresrande ist das Gebiet öde und nur wenig mit Pflanzenwuchs bekleidet. Im Inneren findet man größere grüne strecken in der Nähe von (Duetten und in den Tälern der Flüsse, die freilich nur nach den seltenen Regen- güssen Wasser führen, dann aber in ungeheurer Menge. Nach den wolkenbruchartigen Regen verwandelt sich die bisherige Wüste auf kurze Zeit in üppige Weiden, auf denen das Gras oft über Manns- höhe emporschießt. Der Reichtum der Eingeborenen besteht daher in Rinder- und Schafherden. Die Rinder sind außerordentlich hochbeinig; die Sájase schleppen ihren Fettschwanz auf dem Boden nach. Wälder findet man nirgends, wohl aber Niedergehölz und Gebüschdickichte. Don den Bodenschätzen sind vor allem Kupfer und Diamanten von großer Wichtigkeit. Die Erze der Gtawi-Gruben werden seit 1906 durch eine 510 Kilometer lange Bahn nach Swakopmund befördert. Deutsch-Südwestafrika ist 1 Vernai so groß wie Deutschland. Die Ein- geborenen, deren Zahl kaum mehr als 200 000 beträgt, teilen sich in die Hauptstämme der Kama, Herero und Gvambo. Der Stamm der Gvambo steht am höchsten, insofern er Rckerbau treibt und bei ihm auch ein geordnetes Familienleben sowie pflege der Kranken und Riten zu finden ist, während bei anderen Stämmen, namentlich bei den wan- dernden Hirtenvölkern, die Siechen und Riten oft getötet werden. Die gelbbraunen Kama oder Hottentotten und die schwarzbraunen Herero sind meist nod] Hirten und Jäger. Unter diesen Stämmen wirken schon seit vielen Jahren deutsche Missionäre. Die Wohnungen der Kama sind bienenkorbartige Zelte. Biegsame Zweige werden in die Erde gesteckt, oben zusammengebunden, mit Matten und Fellen bedeckt — und die Wohnung ist fertig. Die Dörfer oder Kraals bestehen in der Regel nur aus 10—15 Hütten. Die Zelte eines Dorfes liegen dicht aneinander in einem Kreise. In den von den Hütten umschlossenen Raum wird nachts das Dieh getrieben um es vor den reißenden Tieren zu schützen. Die Herero sind sparsam und enthaltsam,' sie leiden lieber Hunger, als daß sie sich entschließen ein Stück aus der Herde zu schlachten. In den Jahren von 1904—1907 mußten die Deutschen einen blutigen, schweren Rufstand der Herero niederkämpfen. Rlles, was die braven Krieger an Durst, Hunger, Hitze, Malaria und Typhus in dieser Zeit erlitten haben, hat sie nicht gehindert, in dem seltsamen, weiten, durch Bewegungsfreiheit lockenden Lande sich dauernd niederzulassen.

3. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 105

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
105- mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt also 'der Brennwert unserer Heizmittel ab. Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten- holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen. Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles Brennholz gehörig austrocknen zu lassen. Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz- gehaltes. Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen- wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen. Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs- vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde, schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all- mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen, desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Beim Brennen hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen herrührt und ein gutes Dungmittel bildet. Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und läßt weniger Asche zurück als der Torf. Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste; sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen. Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in

4. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 168

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
168 wenn ihre Wälder verschwunden sind? Die Winde fahren her und hin; fällt auch auf dürren Sand ein warmer Regen, was hilft er diesem Sande? Begierig eingesogen, wird sein Wasser ebenso schnell wieder abgegeben; keine Pflanzen sind vorhanden, die das Wasser an sich fesseln könnten; nur wenige Pflanzenarten können überhaupt auf dürrem Sande gedeihen, weil nur wenige imstande sind das Wasser lange festzuhalten. Die Fackeldisteln und die blatt- losen Wolfsmilchgewächse sind fast die einzigen Bewohner tropischer Wüsten; unser Sandgras wächst auf Flugsand dürrer Heiden und wird schon hier, indem cs durch seine Wurzelausbreitung den locke- ren Sand befestigt, nützlich. Das Sandgras zeigt uns die Möglich- keit auch Wüsteneien ganz allmählich mit einer neuen Pflanzendecke zu bekleiden. Wenn die Frühlingssonne die Schnee- und Eismassen, die sich im Winter auf dem Gebirge angehäuft haben, zum Schmelzen bringt, so schwellen die Ströme plötzlich an; ein Bergstrom kommt zum ande- ren; die Wassermasse stürzt mit Macht ins Tal hinab. Bedeckt ein Wald des Gebirges Grund, fließen die Ströme durch fruchtbares Land, so wird ein großer Teil des schmelzenden Schnees, der auf den Bäu- men oder unter ihnen liegt, von der lockeren Dammerde des Bodens aufgesogen und zurückgehalten, während er da, wo ihn der Boden nicht aufnimmt, die Wassermenge der Flüsse vermehrt. Seitdem die Wälder verschwanden oder über alle Gebühr gelichtet wurden, sind die Übers chwemmungen der Flüsse im Frühjahre furchtbarer als je hervorgetreten. Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem Winde. Der W i n d s ch u tz des Hochwaldes ist in mancher Gegend nicht ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der junge Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Ausbreitung des Flugsandes; er hemmt die nachteilige Einwirkung austrocknender Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. Der wohltätige Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffenheit einer Gegend läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der Gesundheitszustand der Menschen und Tiere, das Gedeihen der Pflanzen ist von der Luftbeschaffenheit einer Gegend abhängig; manche verheerende Krankheit, die wir vormals nicht kannten, hängt vielleicht mit einer Veränderung der Atmosphäre durch die Verminderung der Wälder zusammen. Der Wald hat aber auch noch eine sittliche und nationale Bedeutung, ln unseren zahlreichen deutschen Walddörfern blüht

5. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 339

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
339 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt. Wenn am Missouri alles schwiege. Sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen. Im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimatberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer füllen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt. — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath. 22*

6. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 351

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
4. Dem Wiking mar zu schroff kein Riff, Zu schaumig keine Brandung: Kraft stieß hindurch das Drachenschiff Und Mut erzwang die Landung. 5. Zu Friebensarbeis zieh'n mir aus, Zu bauen, nicht zu fechten, Doch blitzend schützt uns 5chiff und Haus Das Sdimert in unsrer Rechten > 6. Und daß mir in der neuen Welt Dem alten Reiche leben, Des soll, unscheidbar uns gesellt, Fin Banner Zeugnis geben: 7. Pflanzt auf dies rauschende Panier ln jedes Reulands Brache: wohin mir mandern, tragen mir Mit uns die deutsche 5prache. Felix Dahn. 179. Deutschlands Kolonien in Afrika. Vzesteigen wir in Hamburg einen der Dampfer, die regelmäßig Fahr- ^ ten nach der zunächst erreichbaren deutschen Besitzung, Togoland, unternehmen! Die Fahrt währt etwa zwanzig Tage. Tin Kilometer vom Ufer entfernt, muß das Schiff Unker werfen, da Togo an seinem fünfzig Kilometer langen, seichten Gestade keinen Hafen hat, in den ein europäisches Schiff einlaufen könnte. Neger kommen in ihren aus Baumstämmen gefertigten Booten herbei und holen Menschen und Maren durch die wildaufschäumende Brandung ans Land, wobei es nicht immer ohne ein unfreiwilliges Bad abgeht. 5lm Strande sind die niedrigen Stein- und Holzgebäude der europäischen Faktoreien* angelegt. Der Strand ist, abgesehen von einem schmalen Streifen hellgrauen Sandes, mit dichtem Buschwerk bewachsen, das außer auf den kleinen, mannsbreiten Uegerpfaden kaum zu durchdringen ist. Jenseits des Dickichts liegt eine wilde, tropische Landschaft, in der weite Savannen mit üppig wuchernden Gras- und Schilfrohrbeständen, mit Gruppen von Gl- und Kokospalmen und riesenhaften, über vier Meter dicken Bsfenbrotbäumen abwechseln. Sn der Bähe der Dörfer liegen fleißig Faktorei — Handelsniederlassung.

7. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 353

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
353 Schiffbarkeit der Flüsse bereits eine kurze Strecke von der Mündung aufwärts infolge von Wasserfallen aufhört, der Urwald aber, der sich von der Küste aus ins Land hineinzieht, nahezu undurchdringlich ist. Der Handel ist meist Tauschhandel, indem die Erzeugnisse des Landes von den Eingeborenen gegen europäische Maren, wie gläserne Schmucksachen, bunte Zeuge, Gewehre, Pulver, vertauscht werden. Das Klima ist für Europäer sehr ungesund. Die von Mai bis (Oktober andauernde Regenzeit ist die Zeit des vielfach tödlich verlaufenden Sumpffiebers. Dem tropischen Klima entsprechend, ist die Pflanzen- welt sehr üppig. Zu Beginn der Regenzeit entfalten Blätter und Blüten eine ungeahnte Pracht. Zwischen den Glpalmen mit ihren 3—5 Meter langen, schilfartigen Blättern stehen Brotfruchtbäume mit ihren melonenähnlichen Früchten,- zwischen Kokospalmen schimmern die weißen Blüten des wilden Kaffeebaumes hindurch - im Lichte der Sonne prangt das Grün des 20 Meter hohen Guttaperchabaumes. Don den modernden Resten abgestorbener Bäume hängen (Orchideen in den herrlichsten brennendroten Farben herab; Schlingpflanzen ziehen sich von Baum zu Baum und machen ein Eindringen in den Urwald nur mit Messer und Beil möglich. Der Boden eignet sich zum Plan- tagenbau vorzüglich, indem Kaffee, Kakao, Baumwolle, Tabak und alle Rrten von Gewürzen gedeihen. Ruch für den Säger ist das Land ein ergiebiges Gebiet. Sn den Fluten der Ströme finden sich Flußpferde, auf den Sandbänken sonnen sich Krokodile, in den Sümpfen leben zahllose Wasservögel, auf den Bäumen schaukeln sich Rffen und nisten bunte Papageien. Sn den Wäldern treiben sich Elefanten, Löwen und Leoparden umher, wenn auch nicht in großer Zahl. Moskitos und Rmeisen sind für Menschen und Tiere oft eine fast unerträgliche Plage. Rls Haustiere halten die Eingeborenen Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner. Die Duala sind ein geistig sehr gewecktes Volk und leidenschaftliche Handelsleute. Der Rckerbau liegt den Frauen und Sklaven ob, wird von ihnen aber nur wenig betrieben. Eine besondere Eigentümlichkeit der Reger ist ihre Trommelsprache, durch die sie sich kilometerweit miteinander ver- ständigen können. Die zur Sprache angewandte Trommel besteht aus einem langen, ausgehöhlten Holzstück. Durch das Schlagen auf die eine oder andere Seite vermögen sich die Reger alle ihre Gedanken und Erlebnisse mitzuteilen. Rn der Spitze der Verwaltung steht der Kaiserliche Gouverneur, der in der Stadt Kamerun seinen Sitz hat und dem eine Schutztruppe zur Verfügung steht. Lesebuch für die Volksforibildungsschulen der Pfalz. 23

8. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 355

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
355 Neue Ansiedler strömen zu und heilen die Munden, die der Krieg dem beginnenden Wohlstände geschlagen hat. Der Sitz des Kaiserlichen Landeshauptmanns ist in Windhuk. Leit 1900 verbindet eine Eisenbahn die Hauptpunkte der Kolonie. Zur Ausfuhr kommen besonders häute, Wolle, Gummi, Hörner, Straußen- federn und Guano. In diesem Schutzgebiete waren im Iahre 1906 unter 6572 Europäern etwas über 4000 Deutsche. Unser größtes und wichtigstes Kolonialgebiet ist Deutsch-Gst- afrika. Es ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Ueich und grenzt im Westen an den Tanganjika-See und den Kongostaat,' im Norden durchschneidet die Grenze den Diktoria-See und im Süden berührt sie den Njassa-See. Don der Küste aus, die ihrer ganzen Länge nach eine sumpfige Niederung bildet, steigt das Gebirge stufenförmig bis zu der höhe unserer Doralpen an und geht in eine 8 — 10 Tagereisen breite Hochfläche über. Dann folgen weitausgedehnte Grasflächen und hinter diesen mächtige Gebirgsstöcke, von denen sich der Kilimandscharo 6000 Meter hoch erhebt. Bis zu der höhe von 1800 Meter umrauschen diesen Berg herrliche Bananenwälder,' weiter oben ent- wickelt sich in üppigster Großartigkeit der von Elefanten, Büffeln und Affen belebte tropische Urwald mit himmelhohen Baumriesen und dichtem Unterholz. In der höhe von beinahe 3000 Meter sind die Flächen mit Heidekraut bewachsen. Erst von 5000 Meter an treffen wir auf Schnee und Gletschereis. Die weiten Täler der Gebirge sowie die Ebenen, in die das Gebirge nach den großen Seen Innerafrikas zu abfällt, sind äußerst fruchtbar, hier gedeihen in üppiger Fülle Ueis und Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee, vanille und andere wert- volle Gewächse. Wie die Pflanzenwelt so ist auch die Tierwelt Dst- afrikas sehr mannigfaltig. In Sümpfen und Flüssen Hausen Krokodile; an den Ufern tummeln sich Flußpferde: auf den Sandbänken leben Marabue, Flamingo und Beiher. In den Bergen schleichen Hyänen und Schakale, in den Wäldern klettern Paviane und Meerkatzen. Auf den Grassteppen weiden in Herden Büffel, Zebra und Antilopen: zu den Wassertümpeln eilen Giraffen, in Dickichten lauern Löwen und Panther. Auch Straußenherden sind nicht selten: desgleichen finden sich am Ujassa- und am Viktoria-See Elefanten in ansehnlichen Herden. Die Bewohner dieses ausgedehnten Ländergebietes, deren Zahl auf etwa sieben Millionen geschätzt wird, gehören größtenteils zu den Bantunegern. An der Küste wohnen die Suaheli, ein durch Ver- mischung der eingewanderten Araber mit den eingeborenen Negern entstandenes Volk, das sich zum Islam bekennt und namentlich den 23*

9. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 168

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
^--rr 168 wenn ihre Wälder verschwunden sind? Die Winde fahren her und hin; fällt auch auf dürren Sand ein warmer Regen, was hilft er diesem Sande? Begierig eingesogen, wird sein Wasser ebenso schnell wieder abgegeben; keine Pflanzen sind vorhanden, die das Wasser an sich fesseln könnten; nur wenige Pflanzenarten können überhaupt auf dürrem Sande gedeihen, weil nur wenige imstande sind das Wasser lange festzuhalten. Die Fackeldisteln und die blatt- losen Wolfsmilchgewächse sind fast die einzigen Bewohner tropischer Wüsten; unser Sandgras wächst auf Flugsand dürrer Heiden und wird schon hier, indem cs durch seine Wurzelausbreitung den locke- ren Sand befestigt, nützlich. Das Sandgras zeigt uns die Möglich- keit auch Wüsteneien ganz allmählich mit einer neuen Pflanzendecke zu bekleiden. Wenn die Frühlingssonne die Schnee- und Eismassen, die sich im Winter auf dem Gebirge angehäuft haben, zum Schmelzen bringt, so schwellen die Ströme plötzlich an; ein Bergstrom kommt zum ande- ren; die Wassermasse stürzt mit Macht ins Tal hinab. Bedeckt ein Wald des Gebirges Grund, fließen die Ströme durch fruchtbares Land, so wird ein großer Teil des schmelzenden Schnees, der auf den Bäu- men oder unter ihnen liegt, von der lockeren Dammerde des Bodens aufgesogen und zurückgehalten, während er da, wo ihn der Boden nicht aufnimmt, die Wassermenge der Flüsse vermehrt. Seitdem die Wälder verschwanden oder über alle Gebühr gelichtet wurden, sind die Übers chwemmungen der Flüsse im Frühjahre furchtbarer als je hervorgetreten. Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem Winde. Der W i n d s ch u tz des Hochwaldes ist in mancher Gegend nicht ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der junge Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Ausbreitung des Flugsandes; er hemmt die nachteilige Einwirkung austrocknender Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. Der wohltätige Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffenheit einer Gegend läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der Gesundheitszustand der Menschen und Tiere, das Gedeihen der Pflanzen ist von der Luftbeschaffenheit einer Gegend abhängig; manche verheerende Krankheit, die wir vormals nicht kannten, hängt vielleicht mit einer Veränderung der Atmosphäre durch die Verminderung der Wälder zusammen. Der Wald hat aber auch noch eine sittliche und nationale Bedeutung, In unseren zahlreichen deutschen Walddörfern blüht

10. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 352

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
352 gepflegte Pflanzungen. Dort gedeihen Hains, eine der Kartoffel ähn- lich schmeckende Wurzel, Mais, Reis, Bohnen, Bananen und Baum- wolle. In den Savannen und Palmenwäldern kommt vereinzelt der Elefant, häufiger der Büffel, besonders häufig die Rntilope vor. Vas Klima ist den Europäern nicht zuträglich, da sie dort viel unter dem Lieber zu leiden haben. Der wichtigste Handelsartikel ist Palmöl, das aus dem Fleische der Palmölfrucht gewonnen wird und an der afrikanischen Küste nicht selten die Stelle unserer Butter vertritt. Die zahlreichen harten Kerne dieser Frucht enthalten ein noch feineres Ol. Die Reger verstehen jedoch nicht es auszupressen. Die haselnuß- großen Kerne werden deshalb durch die am Ztrande angelegten euro- päischen Faktoreien in großen Mengen nach Europa ausgeführt und hier zu Gl verarbeitet. Der dem Ztamme durch Einschnitte abgewonnene Saft liefert dem Reger den Palmwein; Ztamm und Blattstiele aber geben Baustoffe für seine Hütte. Die Eingeborenen sind größtenteils noch Heiden,- doch wirken unter ihnen deutsche Missionäre mit schönem Erfolge. Das Togoland umfaßt ein Gebiet, das etwas größer als Bayern ist und ungefähr 1v2 Millionen Einwohner zählt. Die größten Orte dieses Schutzgebietes sind Lome, Togo und Klein-Popo mit je etwa 4000 Einwohnern. Im Jahre 1902 waren in der Kolonie etwas über 150 Deutsche ansässig. Die Verwaltung führt ein kaiser- licher Beamter, der in Rnecho seinen Zitz hat. von Togoland aus fahren wir in drei Tagen nach der süd- östlich gelegenen deutschen Besitzung Kamerun. Sie liegt an den Ufern des Kamerunflusses. Die einzelnen Teile dieses Gebietes, das etwa so groß wie ganz Deutschland ist und ungefähr 31/2 Millionen Ein- wohner zählt, sind landschaftlich sehr verschieden, während sich im westen das vulkanische, üppig bewaldete Kamerungebirge mit dem Götterberge bis zu einer höhe von 4000 Meter erhebt, breiten sich zu seinen Füßen im Züdwesten des Landes sumpfige, mit Mangrove- dickicht*) bewachsene Riederungen aus, durchfurcht von zahllosen Was- serläufen, die sich in vier mächtigen Ztrömen in das Kamerunbecken ergießen. Rn diesem Becken liegen die Faktoreien der europäischen, vorwiegend deutschen, Kaufleute. Daneben finden wir im Wasser selbst sogenannte Hulks verankert, Warenschiffe, die jahraus, jahrein ihren Platz behalten. Den Handel zwischen den Faktoreien und der im Inneren des Landes wohnenden, hauptsächlich Rckerbau treibenden Bevölke- rung vermitteln vornehmlich die Duala, ein an der Küste ansässiger Regerstamm. Begünstigt wird dieser Zwischenhandel dadurch, daß die * Mangrove — ein tropischer Urwaldsbaum mit zahllosen Luftwurzeln.
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