Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 67

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Nieder.ausitz mit Kottbus. 67 Nach eigener Ausnahme des Verfassers. 58. Brikettfabrik Grube Bertha bei Groß-Ras ch'en, Nieder-Lausitz. Rechts Anfahrtrampe, die 4 hohen Türme Abzugsschlote auf dem Kohlenbodeu, darunter und davor das Preßhaus, nach links heraus die langen Gleitschienen der fertigen Preßkohlen. Weiter nach hinten Kühlofen und Kesselhaus. Die größten und reichsten Braunkohlenlager der Provinz sind hier erschlossen, auch jene berühmten der Gruben Ilse und Bertha mit den großen versteinerten Stämmen der Sumpfzypresse. Der Bahnhof von Klein- und Groß-Räschen bildet die Hauptabfuhrstelle für die ungeheuren Brikettmengen, die aus den Braunkohlenwerken nach Berlin gehen. Und nur diesen Schätzen der Tiefe ist es zu danken, daß im Gegen- satze zu den bisher besprochenen Landschaften sich die Bevölkerung des Calauer Kreises seit 1871 fast verdoppelt hat (von 49 aus 94). Freilich bestreitet nicht die alteingesessene Bevölkerung den Zuwachs, sondern meistens sind es landfremde, z. B. polnische Arbeiter, die sich hier angesiedelt haben — im kleinen, wie im großen im Ruhrkohlengebiet —. Schon 1905 wurden 5,5 Tausend Polen im Kreise Calau gezählt, über doppelt so viel in der ganzen sonstigen Nieder-Lausitz, und 6 v. H. des Kreises. Weiter nördlich senkt sich das Land in seiner östlichen Hälfte ziemlich gleichmäßig zur Oder ab, es bleibt hier wenig fruchtbar und weithin mit Kiefernwald bedeckt. Doch macht das Neißetal eine bemerkenswerte Ausnahme. Seine Abhänge haben je weiter nach Norden und unten um so mehr zu ergiebigem Obstbau, auch Weinbau, Veranlassung gegeben, als dessen Mittelpunkt Guben (38,5) gilt. Doch ist die Stadt, die am Zusammenfluß der Neiße mit der Lubst (Nebenform: Lubis), nicht viel oberhalb ihrer Mündung in die Oder, liegt, anmutig an Hügel gelehnt, nicht nur

2. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 22

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
22 Die Mark Brandenburg. Nach eigener Aufnahme des Verfassers. 20. Kulturbild aus der Mittelmark (Zauche): Kiefernwald, eingezäunt, Roggenfelder, Kirschgärten mit Beerenobstanlagen auf nacktem Sande. Im Hintergrunde ein waldumzogener See. Beschränkt an Ausdehnung sind die Auenwälder in den Stromtälern und die E r l e n b r ü ch e u. a. des Spreewaldes. Der Charakterbaum des märki- schen Waldes ist nämlich die Kiese r. Alle Arten leichteren Sandbodens nicht nur auf den Höhen, sondern auch in den sandigen Tälern der eiszeitlichen Schmelzwasser werden vom Kiefernwalde beansprucht, der freilich auf den magersten Böden es auch nicht mehr zu lückenlosem Bestände bringt. „Küseln", d. h. strauchartig wachsende Kiefern stehen hier locker auf einem Sande, der zwischen graugrünen Flechten nackt her- vorsieht. Mangelt es aber nicht gar zu sehr au Feuchtigkeit und Nährstoffen, so kommt es zu guten, wo der Umtrieb langsam genug ist, auch einmal zu höchst stattlichen Beständen. Auf dem unruhig-kuppigen Moränenboden hat sich der Wald besonders dort erhalten, wo Steilheit der Hänge oder Überreichtum an Geschieben den Acker- bau erschwert haben. Hier, also besonders in der Uckermark und N e u m a r k, aber auch weiter südlich z. B. bei Eberswalde-Freienwalde, im Blumental u. a. wird der Buchwald gepflegt. Noch im späteren Mittelalter war auch in der Mark der Laubwald stärker verbreitet. Besonders hervor trat die Eiche, der später, von 1650 an etwa, Wegendes Pottaschebrennens die Buche vorgezogen wurde, noch später dann die Kiefer, die den höchsten Ertrag, vor allen: auf mageren Böden versprach. Aber noch zeugen z. B. im Grunewald alte Eichen von einem älteren Zustande dieses Waldes (siehe Nr. 88). Und neuerdings geht man von den reinen Kiefernwäldern, bei denen nach erfolgtem Kahlhieb aufgeschont werden muß,

3. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 23

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Ackerland. 23 mehr dazu über, unter den Kiefern wieder Buchen aufkommen zu lassen. Denn diese Mischwälder sind in dem Zeitalter der Eisenbahnen und der rauchenden Sommer- frischler der Waldbrandgefahr viel weniger ausgesetzt; auch gegenüber den Feinden in der Jnfektenwelt scheinen sie widerstandsfähiger zu sein. Die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes ist mannigfach. Er liefert B r e n n -, Bau- und N u tz h o l z. Während die Steinkohle den Wert des Brennholzes stark vermindert hat, ist der Bedarf an Bau- und Nutz holz viel größer, als die Mark ihn leisten kann, ohne daß ihre Wälder verwüstet würden. So besteht eine starke Einfuhr von Holz, besonders auf den von Osten her kommenden Wasserstraßen, aber auch über die Ostsee. Andererseits werden Grubenhölzer in an- sehnlicher Menge aus der Mark verschickt. 21. Die großen Waldungen der Mark. Der größte Teil der Waldfläche liegt in den Händen großer Besitzer: der Krone, des Fiskus, reicher Standesherren, der Städte. So ist er auch am besten aufgehoben; denn nur bei großzügiger Wirtschaft kann er gut gedeihen, und die kleinen Bauern- Wälder wären ohne die staatliche Aufsicht noch schlechter gepflegt, als sie so schon meistens sind. Das Ackerland. Den stärksten Anteil an der Bodenbenutzung beansprucht die „Kultursteppe" des Ackerlandes. In Anbetracht der leichten Böden überwiegen die entsprechenden Feldsrüchte: beim Winterkorn der R o g g e n, beim Sommerkorn der H a s e r. Der anspruchs- vollere Weizen, die empfindliche Gerste trifft man im wesentlichen in den nördlichen und nordöstlichen Grundmoränengebieten. Große Ausdehnung hat seit

4. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 27

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wilde Pflanzenwelt. Die Tierwelt. 27 Nach cist?ncr Aufimhme dcs Vcrfnsscrs. 24. Ödland in der Zauche, Gegend von Baitz. Der großenteils aus Flugsanden bestehende Boden trägt selbst Kiefern nur noch sehr schlecht (freilich ist Bauernwaldwirtschaft mit daran schuld), Renntier- flechten und Seggen bedecken ihn teilweise, Wind und Regenwasser haben freien Spielraum. würde nirgends mehr ein Fleckchen zu finden sein, das noch einigermaßen ursprüng- liche Züge zeigte, wenn nicht infolge der Naturschutzbewegung jetzt ein- zelne kleine Flächen von Staats wegen ausgesondert worden wären, andere ihnen wohl noch folgen werden, auf denen die Pflanzenwelt, ohne Eingriff des Menschen sich ihren natürlichen Bedingungen entsprechend erhalten könnte. Solch eine Fläche ist z. B. das Plagefenn bei Chorin. Wilde Pflanzenwelt. Aber wenn auch allein an diesen Stellen die Tätigkeit des Menschen ausscheidet, nirgend vermag sie doch völlig die wildwachsenden Pflanzen zu verdrängen, nicht einmal im Gartenland und auf Hackefruchtkulturen. Die wilden Pflanzen sind die stärkeren, und wo der Mensch gezwungen oder freiwillig seine Hand zurückzieht, überwuchern sie seine Pfleglinge bald. Verschwände heute der Mensch vom Boden der Mark, so würden in kurzer Frist wieder Wald, daneben Heide, Naturwiese, Bruch und Moor, schließlich auch die Steppe aus kleinen sonnigen Fleckchen das Land über- ziehen, ähnlich dem Pflanzenkleide der Vorzeit, doch nicht dasselbe. Denn groß ist die Zahl der Pflanzen, die unter der Arbeit des Menschen, ihrer Standorte beraubt, verschwunden sind, — sie würden vielfach nicht wiederkehren, es sind ausgestorbene darunter. Und noch viel größer ist die Zahl der Pflanzen die, oft genug unbeab- sichtigt und nebenher vom Menschen eingeschleppt, sich Heimatrecht in der Mark erworben haben. Die Tierwelt. Auch die Tierwelt der Mark ist auf das stärkste vom Menschen verändert worden. Seine Haustiere beleben heute die Landschaft, während er die größeren Formen

5. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 12

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Mark Brandenburg. Nach clflciicr Anfnahme des Ccrfciffers. 10. Blick auf das untere Oderbruch unterhalb Oderberg, links Höhe von Güstebiese, davor „neue Oder", sonst Wiesenland und Wasserrinnen. Höher Wasserstand infolge von Sommergewittern in Schlesien. Nach eigener A»s»at>i»e des !ver>a»rrs. 11. Elbe, Frühjahrsüberschwemmung, oberhalb Wittenberge bei Garsedow. Der «trom fliegt hinter dem Weidengehölz im Vordergrunde, das andere Ufer bezeichnen hohe Pappeln. Aufnahme von der Höhe des Elbdammes.

6. Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 21

1911 - Breslau : Hirt
6. Anbau des Bodens. 21 Regierungsbezirk Wiesbaden erzeugte den teuersten Wein mit 84 Mark für das Hektoliter im Durchschnitt, den schlechtesten der Regierungsbezirk Kassel mit 23 Mark. Das Hektoliter märkischen Weins wurde mit 43 Mark bezahlt, teurer als der des Regierungsbezirks Koblenz mit 41 Mark. Den alten Ruhm, vieles und gutes Bier zu brauen, hat die Mark behauptet. 1909 wurden in 482 Brauereien 6 836 000 hl Bier gebraut- nur Bayern mit 18 Mill. hl übertraf die Mark. In früheren Zeiten zeichneten sich das Bernauer, Ruppiner und Fürstenwalder Bier durch Wohlgeschmack aus. Ein in Berlin besonders gut hergestelltes, auch außerhalb Berlins geschätztes erfrischendes Getränk ist das Weißbier. Der Hopfenbau, der früher besonders um Buckow (Hoppen-Buckow) blühte, ist heut ganz unbedeutend. Der Wald bedeckt 33,4% der Oberfläche (im Königreich Preußen 23,4%, im Deutschen Reich 25,7; in der verhältnismäßig waldreichsten Provinz, Hessen- Nassau, 39,7 und in der waldärmsten, Schleswig-Holstein, 6,6). Der größte Teil des vom Wald bestandenen Bodens ist sandig; deshalb herrscht die Kieser (Föhre, Pinus silvestris, slaw. bor), vor, die — wie auch die Birke (slaw. briza) — mit dem leichten Sandboden vorliebnimmt. Auf besserem Boden stehen auch Eichen (slaw. äud) und Buchen (slaw. buk Rotbuche, grab Weißbuche), auf brüchigen Plätzen Erlen (Ellern, Elsen); im Süden beginnen die Fichtenwälder. Umfangreichere Laubwaldungen finden sich besonders in der Uckermark, in der Märkischen Schweiz, im Spreewald, in der Neumark, im Brieselang (nordwestlich von Spandau) und im Zotzen bei Friesack. Der größte Teil (jf) des Waldbestandes ist Nadelwald. Große zusammenhängende Forsten ziehen durch den Barnim und die Uckermark (der Blumenthal bei Strausberg, die Schorfheide bei Ioachimsthal), durch die Neumark in der Richtung von Küstrin nach Berlinchen (die Massiner und die Karziger Heide), südöstlich von Berlin in weiter Ausdehnung die Spree entlang, südlich von Königs-Wuster- hausen (hier die Dubrow mit einem Reiherhorst), von Spandau südwestlich bis Brück (hier an der Havel der Grunewald — grüner Wald). Der Kreis Prenzlau hat den wenigsten Wald, dagegen auch das verhältnismäßig meiste Ackerland; der verhältnismäßig waldreichste Kreis mit 53 °/0 Waldboden ist Spremberg. Als Unterholz findet sich vielfach Wacholder; die weitver- breitete Bodenbegrünung der Kiefernheide bildet die Heidelbeere (Blaubeere, Besing). Auf den Feldern, in den Wäldern und an den Gewässern haust zahl- reiches Wild und Raubzeug: Rebhühner, Heerschnepfen (Bekassinen), Wald- schnepfen, Fasane, Kramtsvögel (Wacholderdrosseln), Trappen, Kraniche, Reiher, Möwen, Wildgänse, Wildenten, Höckerschwäne, Weihen, Bussarde, Habichte, Falken, Hirsche (Rotwild), Rehwild, Wildschweine (Schwarzwild), Hasen, Kaninchen, Marder, Iltisse, Wiesel, Füchse. Neben der harmlosen Ringelnatter ist auch die giftige Kreuzotter nicht selten.

7. Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 22

1911 - Breslau : Hirt
22 Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin. Unter den sonst in der Mark heimischen Bäumen nimmt die Linde den ersten Platz ein, die auch von den Wenden gepflanzt und gepflegt wurde, wie die vielen Namen beweisen, die mit lipa, dem wendischen Worte für Linde, gebildet sind: Liepe, Leipe, Liebenau, Liebenwalde, Lippehne, Liepnitzsee bei Biesenthal u. a. Die Linde wurde auch der Bienen wegen gern gepflanzt, deren Jucht in früheren Zeiten, da der Honig den Zucker ersetzte, bedeutend umfangreicher war als heut. Die Bienenzucht wird jetzt bei Sorau stark betrieben, das bedeutenden Wachshandel hat. 1907 wurden 135 500 Bienen- stocke in der Provinz gezählt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Linden häufig neben die Wege gepflanzt, in Städten auch auf Straßen und Plätze, und stellenweise finden sich mächtige Linden aus jener Zeit. Im 19. Jahr- hundert wurden zu gleichem Zweck auch viel Kastanien und Akazien angepflanzt, in neuerer Zeit Ahorne und Platanen. An Landwegen, mit Vorliebe aber an Rändern von Gewässern, stehen zahlreiche Weiden. In den Niederungen der Elbe und der Oder, im Kreis Kottbus und auf den Berliner Rieselfeldern liefern die Korbweiden (Elb- oder Fischer- weiden) lohnenden Ertrag- ihre Zucht breitet sich auch in anderen Teilen der Mark aus. Alte Maulbeerbäume (z. B. in Friedrichshagen und bei Potsdam) erinnern an den mißglückten Versuch Friedrich Wilhelms l. und Friedrichs des Großen, in der Mark die Seidenindustrie einzubürgern. Das Klima, neben dem Boden die zweite Bedingung für das Gedeihen von Mensch, Tier und Pflanze, ist in der Mark fast überall gleich. Die Mitte der Provinz hat eine Durchschnittswärme von 8,5 Grad C. Unmerklich steigt sie nach Westen und nimmt nach Osten hin ab- Magdeburg hat 9,1, Hannover 9,2 und Posen 8,3 Grad. Berlin mit seinem Häuser- meer, das mehr Wärme aufzunehmen vermag als eine gleich große unbebaute Fläche, und mit seinen über der Stadt lagernden Dunst- und Rauchmassen, welche die nächtliche Ausstrahlung der Wärme hemmen, hat eine höhere Durchschnittswärme als seine Umgebung: 9,4 Grad. Die in der Mark vorherrschende Windrichtung ist die westliche. Das zeigen die an den Landstraßen stehenden Bäume, über die der Wind ungehindert dahinwehen kann- sie stehen schief (windschief) mit der Richtung nach Osten. Die Westseite der Gebäude ist die Wetterseite- sie ist am meisten der Ver- Witterung ausgesetzt. 7. Verwaltung. Die Mark zerfällt in drei Verwaltungsbezirke: die Regierungsbezirke Potsdam (die westliche Hälfte) und Frankfurt (die östliche Hälfte) und den Stadtkreis Berlin, der seit 1883 aus der Provinz ausgeschieden ist. Die beiden Regierungsbezirke sind in je 22 Kreise eingeteilt. Die Kreise sind

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 115

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
V. Produkte der Erde. 115 gute Kohlen, und ist auch ein gutes Nutzholz. Die Birken, rinde ist fast unverweslich. Birkenwasser giebt ein weinar- tiges Getränk. Ans dem Blättern wird das Schüttgelb ge- macht, und aus dem Nuß die Buchdrukkerfarbe. Aus den Birkenreisern werden die nützlichen Besen gemacht. — Die Erle (Eller, Else) wächst hoch und gerade, und am besten in einem morastigen Grunde. Ihr Holz ist besonders zu Wasser- röhren und Mulden brauchbar; auch lässt es sich schwarz beiz- zen. Die Rinde gebraucht der Gerber, wenn sie auf der Lohr wühle zu Lohe gemahlen ist. Die Esche giebt ein sehr gutes Nutzholz für Stellmacher, Drechsler und Tischler. Zn war- men Ländern wächst eine besondere Art von Eschen, welche einen heilsamen Saft, das Manna, ausschwitzen. — Die übrigen Laubhölzer sind: die Ulme (Nüster), die Weide, die Pappel, die Linde, die Traubenkirsche, der Vo- gelbeer bäum und der Spindelbaum. Die wilde Kastanie (Rosskastanie) und die Akazie sind fremde Bäume, welche aber jetzt bei uns häufig, zum Theil auch schon als kleine Waldungen angepflanzt werden. Unter den Nadelhölzern wächst die Fichte (Noth- tanne) bet uns am häufigsten. Sie wird 60 bis 60 Fuß hoch, und hat ein sprödes Holz, das aber der Nässe und Fäul- niß sehr gut»widersteht. Die Tanne, ein schöner Baum, wächst vorzüglich in kalten Ländern Und auf Felsen. Sie giebt ein treffliches Bauholz. Von der Weißtanne gewinnt man den Terpentin. Die Kiefer oder der Kienbaum (Föhre) wird besonders zu Mastbäumen benutzt. Die Weihmuths, fieser wird über 50 Ellen hoch. Und wächst auch bei uns jetzt häufig. — Der Lerchenbaum trägt seine zarten Na- deln in Büscheln, wird bis 80 Fuß hoch, und giebt ein gutes Bauholz; denn es wird von keinem Wurme zerfressen. Die Tannen und Fichten liefern das Pech, einen harzigen Saft, der in großen Kesseln mit Wasser geschmolzen, in Säkke gethan, und ausgepresst wird. Das schwarze Pech, welches die Schuster und die Schiffer gebrauchen, ist eingekochter und getrockneter Theer. Der Theer wird aus den fetten Wurzel» des Fichtenbaums gebrannt. Unter den ausländischen Bäumen, welche zum Theil bei uns in Treib- oder Gewächshäusern durch Kunst gezogen werden, sind besonders folgende merkwürdig: der Zitronenbaum; der Pommeranzenbaum, dessen Früchte auch Orangen genannt werden; (daher das Work H2

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 115

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
115 Y. Produkte der Erde. die Buchen die größten und stärksten Bäume. Auch der Baum, dessen Rinde der Kork ist, woraus wir Pfropfe machen, ist ein Eichbaum. Das Buchenholz braucht der Tischler lieber, als der Zimmermann. Es ist das beste Brenn- holz, giebt sehr gute Asche, und wird auch vom Stellmacher . benutzt. Die Buchekkern dienen zur Mast, und geben ein gutes Oel. Die Hainbuche wird zu Lusthekken gebraucht. Ihr zähes Holz giebt gute Dreschflegel, Rollen und Stam- pfen. Auch das Holz der Birke ist sehr nutzbar. Es giebt gute Kohlen, und ist auch ein gutes Nutzholz. Die Birken- rinde ist fast unverweslich. Birkenwasser giebt ein weinar- tiges Getränk. Aus den Blättern wird das Schüttgelb ge- macht, und aus dem Ruß die Vuchdrukkerfarbe. Aus den Birkenreisern werden die nützlichen Besen gemacht. — Die Erle (Eller, Else) wächst hoch und grade, und am besten in einem morastigen Grunde. Ihr Holz ist besonders zu Wasser- rohren und Mulden brauchbar; auch lässt es sich schwarz bei- zen. Die Rinde gebraucht der Gerber, wenn sie auf der Loh- mühle zu Lohe gemahlen ist. Die Esche giebt ein sehr gutes Nutzholz für Stellmacher, Drechsler und Tischler. In war- men Ländern wächst eine besondere Art von Eschen, welche einen heilsamen Saft, das Manna, ausschwitzen. — Die übrigen Laubhölzer sind: die Ulme (Rüster), die Weide, die Pappel, die Linde, die Traubenkirsche, der Lo- gelbeerb aum und der Spindelbaum. Die wilde Kastanie (Rosskastanie) und die Akazie sind fremde Bäume, welche aber jetzt bei uns häufig, zum Theil auch schon als kleine Waldungen angepflanzt werden. Unter den Nadelhölzern wächst die Fichte (Roth- tanne) bei uns am häufigsten. Sie wird 60 bis 80 Fuß hoch, und hat ein sprödes Holz, das aber der Nässe und Fäul- niß sehr gut widersteht. Die Tanne, ein schöner Baum, wächst vorzüglich in kalten Ländern und auf Felsen. Sie giebt ein treffliches Bauholz. Von der Weißtanne gewinnt man den Terpentin. Die Kiefer oder der Krenbaum ( Föhre - wird besonders zu Mastbäumen benutzt. Die Weihmulhs- fieser wird über 50 Ellen hoch, und wächst auch bei uns jetzt häufig. — Der Lerchenbaum trägt seine zanen Nadeln in Büscheln, wird bis 80 Fuß hoch, und giebt ein gutes Bauholz, denn es wird von keinem Wurme zerfressen. Die Tannen und Fichten liefern das Pech, einen harzigen Saft, der in großen Kesseln mit Wasser geschmolzen, in Säkke 8*

10. Heimatkunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 13

1890 - Breslau : Hirt
Anbau des Bodens. 13 zugesetzt zu werden. Bei Guben wurden 1354 3884 Faß weißen und 2188 Faß roten Weins gewonnen, und zur selben Zeit bestanden bei Berlin über 90 Weinberge. Freilich nicht immer kam der Wein ziir rechten Reife und mag dann ein Getränk gegeben haben, auf welches der Spottvers paßte.' Vinum de marohica terra Transit guttur tamquam serra, zu deutsch: m. Wein geht durch den Hals wie eine Säge. Der gänzliche Ausfall vieler Jahrgänge wird der Grund gewesen sein, weshalb die Winzer ihre Weinberge eingehen ließen und sich dem sicherer lohnenden Obst- und Gemüsebau zuwandten. Ausgedehnten Weinbau treibt noch heut Krossen und der Kreis Züllichau-Schwiebus; auch bei Baruth wird noch ge- keltert. Tafelbeeren von bester Güte liefert Teupitz. Bis zum Ende des vorigen Jahrh. wurde in der M. auch viel Bier gebraut; das Bernauer, Ruppiner und Fürstenwalder zeichneten sich durch ihren Wohlgeschmack aus. In Verbindung mit dem stark entwickelten Brauwesen stand ein reger Hopfen- bau, der besonders um Buckow blühte; heut ist er ganz unbedeutend. Der Wald bedeckt fast 73 der Oberfläche, nicht ganz 1 3(10 000 da, und macht die M. zur waldreichsten Provinz. Der größte Teil des vom Wald bestandenen Bodens ist sandig; deshalb herrscht die Kiefer (Föhre, Pinus syl- vestris L.) vor. Auf besserem Boden stehen auch Eichen, Buchen und Birken und aus bruchigen Plätzen Erlen (Ellern, Elsen). Größere Laubwaldungen finden sich besonders in der Uckermark, in der märkischen Schweiz, im Spree- wald, in der Neumark, im Brieselang, einem Waldgebiet n. von Spandau, und im Zotzeu bei Friesack. Das Verhältnis des Laubwaldes zum Nadel- wald ist 1 zu 12. Große zusammenhängende Forsten ziehen durch den Bar- nim und die s. Uckermark (der Blumenthal bei Straußberg, die Schorfheide bei Joachimsthal), durch die Neumark in der Richtung von Küstrin nach Berlin- chen (die Massiner und Karziger Heide), sö. von Berlin in weiter Ausdehnung die Spree entlang (die Köpenicker Forst mit der Wuhlheide), s. von Königs- Wusterhausen (die Dubrow mit einem Reiherhorst), von Spandau fw. bis Brück (der Grunewald). Der Kreis Prenzlan hat den wenigsten Wald, dagegen auch das verhältnismäßig meiste Ackerland; der waldreichste Kreis ist Zanch- Belzig. Als Unterholz findet sich vielfach Wachholder; die weitverbreitete Bodenbegrünuug der Kiefernheide bildet die Heidelbeere (Blaubeere, Besing). Bei so ausgedehnten Waldungen ist ein starker Wildstand vorhanden. In der Jagd auf Rot- und Damwild, auf Füchse, Fischottern, Trappen, Reiher, wilde Schwäne, Gänse und Enten nimmt die M. die erste Stelle unter allen Provinzen ein; in der auf Schwarz- und Rehwild weicht sie andern kaum. Dazu wird eine Menge von Dachsen, Wieseln, Baum- und Stein- mardern erlegt; von Raubvögeln werden jährlich an 12000 abgeschossen. Unter den sonst in der M. heimischen Bäumen nimmt die Linde den ersten Platz ein, die auch von den Wenden gepflanzt und gepflegt wurde, wie die vielen Namen beweisen, die mit lipa, dem wendischen Wort für Linde, gebildet sind: Liepe, Leipe, Liebenau, Liebeuwalde, Lippehue, Liepnitzsee u. a. Die Linde wurde auch der Bienen wegen gern gepflanzt, deren Zucht in früheren Zeiten, da der Honig den Zucker ersetzte, bedeutend umfangreicher war als heut. Die Bienenzucht wird jetzt bei Sorau stark betrieben, das bedeutenden Wachshandel hat. Im 17. und 18. Jahrh. wurden Linden häufig neben die Wege gepflanzt, in Städten auch auf Straßen und Plätze, und
   bis 10 von 37 weiter»  »»
37 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 37 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 16
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 9
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 9
14 0
15 4
16 1
17 1
18 1
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 0
26 0
27 1
28 0
29 3
30 3
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 29
39 1
40 0
41 1
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 10
11 6
12 3
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 16
22 0
23 0
24 24
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 2
38 0
39 0
40 1
41 0
42 2
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 4
49 2
50 2
51 0
52 0
53 0
54 6
55 0
56 0
57 1
58 1
59 0
60 0
61 2
62 1
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 19
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 10
78 0
79 6
80 0
81 0
82 1
83 0
84 7
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 8
93 1
94 0
95 1
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 43
1 36
2 44
3 62
4 21
5 43
6 58
7 32
8 6
9 37
10 58
11 25
12 108
13 127
14 34
15 0
16 11
17 16
18 150
19 63
20 4
21 49
22 0
23 0
24 135
25 143
26 48
27 0
28 197
29 32
30 50
31 7
32 37
33 361
34 52
35 40
36 13
37 0
38 11
39 80
40 67
41 29
42 192
43 170
44 91
45 4
46 196
47 33
48 21
49 11
50 232
51 415
52 62
53 5
54 18
55 31
56 24
57 22
58 32
59 288
60 19
61 95
62 23
63 6
64 28
65 83
66 96
67 32
68 4
69 0
70 8
71 66
72 17
73 13
74 4
75 91
76 10
77 29
78 55
79 18
80 57
81 588
82 12
83 44
84 200
85 0
86 19
87 14
88 7
89 67
90 9
91 21
92 1
93 11
94 12
95 49
96 8
97 33
98 12
99 44
100 364
101 36
102 167
103 28
104 11
105 7
106 38
107 54
108 1
109 26
110 64
111 187
112 67
113 45
114 101
115 3
116 119
117 14
118 20
119 120
120 10
121 126
122 43
123 83
124 203
125 124
126 25
127 37
128 10
129 58
130 52
131 205
132 47
133 121
134 7
135 20
136 71
137 60
138 3
139 18
140 45
141 27
142 144
143 67
144 21
145 72
146 3
147 21
148 15
149 0
150 23
151 77
152 266
153 10
154 75
155 88
156 115
157 112
158 23
159 24
160 11
161 39
162 0
163 1
164 25
165 44
166 43
167 16
168 62
169 56
170 20
171 73
172 6
173 43
174 34
175 337
176 21
177 147
178 7
179 79
180 13
181 1
182 58
183 243
184 27
185 24
186 6
187 6
188 62
189 17
190 0
191 21
192 29
193 39
194 23
195 89
196 279
197 24
198 47
199 76