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1. Teil 1 - S. 27

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
vorn. Waren wir neben der Laterne, dann war der Schatten an unsrer Seite; kaum waren wir etwas weiter gegangen, so huschte er riesen- groß vor uns her. Aus den? Schulhose beobachten loir den Schatten täglich. Da steht eiu hoher Stab. Er ist undurchsichtig und hat deshalb stets einen Schatten, wenn die Sonne scheint. Am Morgen ist der Schatteu lang; er fällt nach Westen, weil die Sonne im Osten steht. Am Mittag ist er kurz und fällt nach Norden. Wo steht die Sonne nie? Wohin fällt deshalb der Schatten nicht? Die Südseite ist die Sonnenseite. Am längsten ist im Norden Schatten. Im Winter haben wir an der Nord- feite der Häuser niemals Sonnenschein. Das ist die Schattenseite. Darum ist die Nordseite kalt. Welche Seite ist am wärmsten? An der Südseite der Häuser gedeihen die Bäume und Sträucher am besten. Das wissen auch die Gärtner. Auf welcher Seite der Häuser finden wir deshalb in den Straßen die Weinstöcke? Die Sonnenseite ist gesunder als die Schattenseite. Darum sollen die Schlafzimmer stets und die auderu Zimmer so viel wie möglich nach Süden liegen. Kranke Leute müssen immer in sonnigen, warmen Zimmern schlafen. Besonders gut ist das für Lungenkranke. Jeder Körper wirft eiuen verschieden geformten Schatten. Der Schatten der Laubbäume ist ein andrer als der der Tannen und Kiefern. An dem dicken Fußball, dem Schulschrank, der Wandtafel und andern Dingen beobachteten wir den Schatten. Immer war er anders. Der Fußball aber hat stets einen runden Schatten. Manche Leute können allerhand Schattenspiele mit den Händen und Fingern machen. Bald sieht es aus wie ein Hase, bald wie ein Hund oder eiu Kätzchen. K 17. Der Schillerplah. fi$l|pier schönste Platz unsrer Stadt ist der Schillerplatz. Früher hieß Ss® kr Neumarkt. Als aber im Jahre 1905 der hundertjährige Todestag des Dichters Friedrich Schiller gefeiert wurde, erhielt er dem großeu Dichter zu Ehren den Namen Schillerplatz. Er verbindet den Niederwall mit dem Siekerwall. Auch nach der iuueru Stadt und dem östlichen Stadtteile führen mehrere Straßen vom Schiller- platz aus. Von ihm erblickt man in südlicher Richtung die Promenade,

2. Teil 1 - S. 81

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 81 — auf. Allmählich steigt der Weg hinan. Auf den grünen Halden weidet ein Schäfer seine Herde. Die Vöglein singen im Gezweige. Aus dichtem Forst ertönt das Lachen des Spechts. Aus der Ferne schallt der Ruf des Kuckucks au unser Ohr. Da knackt es im Gebüsch. Ein Hase läuft schnell über den Weg in das dichte Unterholz hinein. In der Nähe hören wir Kinderstimmen. Der Weg führt uus auf einen freien Platz. Der grüne Rasen ist mit hübschen Marien- blümchen übersät. In der Mitte stehen einige Eichen. Froh tummeln die Kinder sich aus dem Rasen umher. Die Kindermädchen und andre Erwachsene sehen von den Ruhebänken aus dem Spiel der lärmenden Schar zu. In der nahen Waldhütte findet man Schutz vor Regen und Sturm. Wir lenken nnsre Schritte weiter in den Wald hinein. Im dichten Gebüsch hüpft eine Drossel umher. Plötzlich huscht vor uns etwas über den Weg. Deutlich sahen wir den langen, buschigen Schwanz. Jetzt ist es im Gezweig verschwunden. Was war es? Wir stehen still und schauen umher. Richtig, da ist es wieder! Ein possier- liches Eichhörnchen! Hoch oben am Stamm sitzt es und blickt sich vor- sichtig nach allen Seiten um. Da es uichts bemerkt, hüpft es munter von Ast zu Ast. Bald ist es im dichten Laub verschwunden. Wir wandern dem Stecklenbrink zu. Ein Fichtenwald nimmt uns auf. Schlanke, grüne Tannen begleiten uns. Einige junge sehen wie Ehristbänmchen aus. Die Luft ist köstlich, und wir atmen tief. Der Wald aber ist düster und dämmerig. Kein Sonnenstrahl fällt durch das dichte Nadeldach hindurch auf den Boden. Kein Blümchen, kein Grashälmchen gedeiht unter den Bäumen. Vor uns wird es Heller. Wir treten aus dem Fichtenwalde heraus. Das helle Sonnen- licht umfängt uns. Der Weg führt bergan. Bald haben wir die Höhe erreicht. Bei der Bank machen wir Halt. Freudig fchweifen nnsre Augen umher. Da ist der Weg, den wir hinaufstiegen. Hier und dort hinten führen andre empor. Vor uns liegt das schöne Tal mit seinen grünen Wiesen, den fruchtbaren Äckern und hübschen Bauernhöfen. In der Ferue zieht sich die breite, baumgefaßte Straße hin. Drüben aber erstreckt sich in prächtiger Linie der hohe, mittlere Gebirgszug des Teutoburger Waldes. Der trotzige Dreikaiserturm auf der Hünenburg grüßt zu uns herüber. In weiter Ferne erkennen wir die Schweden- schanze mit der Kaiser Friedrich-Gedächtnishütte. Freudig beginnen wir zu singen. Das Mailied schallt weithin durch den Wald. Nach kurzer Rast steigen wir ins Tal hinab. Durch Verleger, Heimatkunde von Bielefeld. 1. Teil. g

3. Teil 1 - S. 83

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 83 — suchen Kranke in der reinen, gesunden Bergluft Genesung und Linderung. Ju der Ferne ragt auf hohem Bergesgipfel der Bismarck- türm empor. An der „Habichtshöhe" vorbei wandern wir auf dem Kammwege weiter. Mit uns lenken viele Spaziergänger ihre Schritte dahin. Andre kommen uns entgegen. Bei den Bänken am Waldeseingang machen wir Halt und blicken zurück. Vor uns liegt ein schönes Tal, bunt belebt von Menschen. Überall herrscht Lust und Freude. Gesaug erschallt an unser Ohr. Eine frohe Wanderschar zieht durch das Tal und begrüßt den heimatlichen Wald. Selbst von des Berges fernsten Pfaden blinken uns farbige Kleider an. „O Lust, vom Berg zu schauen Weit über Wald und Strom, Hoch über sich den blauen, Tiefklaren Himmelsdom!" Wir treten in den Wald hinein. Ein Halbdunkel umfäugt uns. Erquickend wirkt die schattige Kühle. Hier und da fallen einige Sonnenstrahlen durch das dichte Laubdach hindurch und malen glänzende Flecke auf den Waldboden. An den schlanken Buchen- stammen steigt unser Blick empor und ruht bewundernd auf einigen gewaltigen Bnnmriesen. Wir freuen uns des herrlichen Waldes und denken au deu, der ihu uns geschenkt hat. „Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da droben? Wohl den Meister will ich loben, So lang' noch mein' Stimm' erschallt! Lebe wohl, du schöner Wald." Durch den dunklen Tannenhain mit seiner balsamischen Lust gelangen wir zum „Stillen Frieden". Hier herrscht reges Leben. Helle Kinderstimmen schallen uns entgegen. In den Gärten, in der Halle und in den Sälen sitzt alles dichtgedrängt. Spaziergänger und Sommerfrischler suchen gern den schönen Ausflugspunkt auf. Wir freuen uns, wenn wir ein Plätzchen finden, um uns auszuruhen und zu stärken. Am „Waldkrug" vorbei wandern wir auf unserm Heimwege der Detmolder Straße zu. Von dort führt uns die Elektrische in schneller Fahrt wieder der Stadt zu. Der nordwestliche Teil des Gebirges hat nicht weniger schöne 6»

4. Teil 2 - S. 13

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 13 — Beobachte täglich Wärme, Wind, Himmel, Wolken und Nieder- schlage! Beobachte und vergleiche Wärme und Wind im Tale und auf den Höhen des Teutoburger Waldes! Siehe: Beobachtungsheft für Volksschüler und „Heimatkundliches Beobachtungsbuch."") m 9. Vom Himmel der Heimat. )rage die Beobachtungen an Sonne, Mond und Sternen ins Beobachtungsheft ein! 10. Die Pflanzenwelt Bielefelds und seiner Umgebung. ielefeld und seine Umgebung weist eine reichhaltige Pflanzenwelt auf. Mehr als 2500 verschiedene Pflanzen find hier vertreten. Wandern wir mit offnen Augen durch Feld, Wiese, Wald, Berg und Tal, dann erkennen wir, wie trotz mancher Übereinstimmungen in den verschiedenen Gegenden ganz bestimmte Pflanzenvereinigungen vor- Händen sind, die wir an andren Stellen vergebens suchen. Die Ab- häugigkeit, die wir bei der Bewässerung und beim Wetter erkannten, zeigt sich auch bei der Pflanzenwelt. Sie ist abhängig von der geo- graphischen Lage des Landes, von den Bodenarten und der Boden- beschassenheit, der Bewässerung und dem Klima. Die Pflanzenwelt Bielefelds gehört zu dem großen mittel- europäischen Pflanzengebiet, das sich fast über ganz Deutschland er- streckt. Charakteristisch sind für nnsre Gegend Wälder und Wiesen. Nach der Müusterschen Bucht zu finden sich in den Sanden Ortstein- ablagernngen, die Heidebildungen hervorgerufen haben. Der nord- östliche Mnschelkalkzng des Teutoburger Waldes trägt neben Buchen- und vereinzelten Fichtenbeständen vielfach Weideflächen und dorniges Gestrüpp lschwarzdorn). Auf dem Sandsteinboden des mittleren Höhenzuges finden wir neben kahlen Bergkuppen Nadelwald mit Kiefern und Fichten, Birken, Heidekraut und Wacholder. Der füd- westliche Kalkzna ist mit Buchenwald bedeckt. Das Ravensbergische Hügelland mit seinem Kenper- und Juraboden ist verhältnismäßig pflanzenarm. Am Südabhange des Teutoburger Waldes finden wir nach der Senne zu Saudflächen, Heidestrecken, Torfbildungen, Sümpfe, kleinere stehende und fließende Gewässer mit einer Pflanzen- ^ x) Heimatkundliches Beobachtungsbuch. Eine Anleitung zu Beobachtungen für Schüler mittlerer und höherer Schulen von W. Verleger. H. Schroedel, Halle a. S. 60 Pf.

5. Teil 2 - S. 14

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 14 — weit, die von der des Gebirges und unsers Hügellandes sehr der- schieden ist. Eigenartig und auffällig ist der Pflanzenwuchs iu den Brackweder Bergen und am Abhänge des Blömleberges. Unsre heutige heimische Pflanzenwelt ist das Erzeugnis klimatischer Veränderungen und mannigfacher Einwirkungen innerhalb langer Zeit- räume. Die hereinbrechende Eiszeit vernichtete die Pflanzenwelt der Tertiärzeit in hiesiger Gegend und ließ eine eigenartige hochnordische erstehen. Mit dem Zurückweichen des Eises verschwanden auch die meisten Vertreter der uordischeu Pflanzenwelt. Nur einige Eiszeit- pflanzen haben sich bis auf den heutigen Tag in nnsrer Gegend ge- halten. Zu ihnen gehören z. B. die Rosmarinheide (Andromeda polifolia), die Fadenbinse und die zu den Orchideen gehörende Stnrmie. Aber die immer weiter vorschreitende Kultivierung der Sumpf- und Moorstrecken läßt schon heute die Zeit voraussehen, in der sie bei uns verschwunden sein werden. Auf die Eiszeit folgte eine trockene Zeit, die eine Steppenpflanzenwelt hervorrief, wie sie noch heute im Süden Rnßlauds herrscht. Damals wanderten aus den Ländern am Schwarzen Meere in die pflanzenarme norddeutsche Tiefebene und auch iu unser Gebiet viele Pflanzen ein, die noch heute bei uns heimisch sind. Einige oon ihnen sind der mittlere Wegerich, der körnige Stein- brech, das Ackerleinkraut, die gemeine Berberitze, die skabiosen- ähnliche Flockenblume und der Goldklee. Iu jenen Zeiten kamen aber auch ans dem Süden und Südwesten Europas manche Einwandrer aus dem Pflanzenreich in unsre Heimat; die gemeine Stechpalme, der englische Ginster, der gemeine Gagelstrauch, die Sumpfheide und die flutende Binse gehören zu ihnen. Die Einwanderung, die uach der Eiszeit iu unsre pflanzenarme Gegend einsetzte, dauert noch bis auf den heutigen Tag. Wind, Wasser, Tiere und Menschen sind der Verbreitung der Pflanzen behilflich. Durch den Menschen wurden die Getreidearten, die Futterkräuter, die Obstbäume, die Gemüse- und Zierpflanzen eingeführt. Aus alleu Gegenden der Erde brachte er die ihm nützlichen oder angenehmen Vertreter der Pflanzenwelt in unser Klima, damit sie ihm zur täglichen Nahrung dienten oder ihn durch Blumenpracht und Blütenduft erfreuten. Der Osten und der Westen, der Süden und der Norden unsers Erdballs haben dazu bei- tragen müssen, unsre Gärten und Anlagen, unsre Wohnungen und Blumenhandlungen zu schmücken. So können wir uns erfreuen an den farbenprächtigen Blumen des Südens, an den schlanken Stämmen nordischer Tannen und an der stolzen Zeder des Libanons. Mit den Nutzpflanzen zugleich aber wurden auch viele Unkräuter bei uns verbreitet. So find die Mohnarten, der Venusspiegel und das Kanariengras zu uns gekommen. Bei Mühlen, anf Güterbahnhöfen, Müllhanfen und an Eifenbahndämmen finden wir allerhand Ausländer. Da haben sich Wasserpest, Malven, Resedaarten, das kanadische Beruss- kraut und das kleinblumige Knopfkraut angesiedelt. Ans mehr oder weniger eigenartige Weise sind sie in unsre Heimat gekommen; so kam

6. Teil 2 - S. 16

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 16 — 11. Die Tierwelt Bielefelds und der Umgehend. Ä^Sie die Pflanzenwelt vom Boden, von der geographischen Lage und vom Klima abhängig ist, so auch die Tierwelt. Bei der erd- geschichtlichen Betrachtung unsrer Heimat hören wir von den Tieren, die in vergangenen Zeiten in unsrer Gegend lebten. Vor der Schnee- und Eiszeit lebten bei uns gewaltige Echsen, Elefanten und Riesenhirsche. An ihre Stelle traten die Tiere der Eiszeit. Auch sie verschwanden beim Zurückgehen der Gletscher. Die Wassermassen des geschmolzenen Eises sammelten sich in Mulden und andern Boden- Vertiefungen. Die entstehende Wasser- und Sumpfpflanzenwelt lockte allerhand Wassertiere und -vögel an. In jenen Zeiten lebte in unsrer Gegend auch der Biber, jener scheue Wasserbautenkünstler, den wir heute nur noch in wenigen Exemplaren in einigen geschützten Gegenden an der Elbe finden. Mit der Veränderung des Klimas und der Pflanzenwelt ging auch eiue Veränderung der Tierwelt vor sich, die auch heute noch anhält. Die Umwandlung der Sumpf- und Heide- strecken läßt auch die dort heimische Tierwelt uach und nach ver- schwinden. Wenngleich die Tiere nicht so abhängig vom Boden sind wie die Pflanzen, so bevorzugen sie doch mehr oder weniger ganz be- stimmte landschaftliche Gebiete. So können wir auch besondere Tier- Vereinigungen der Laub- und Nadelwälder, der Heiden, Moore, Sümpfe, Teiche und Wiefeu unterscheiden. Während die meisten Tiere unsrer Gegend dauernd bei uus bleiben, gibt es andre, die nur in der Sommer- oder Winterzeit sich hier aufhalten. Außerdem kommen einzelne nur hin und wieder als Gast bei uus vor oder haben sich in nnsre Gegend verirrt. Wie der Arensch die Haustiere des Nutzens oder seines Vergnügens wegen zieht und pflegt, so hegt er auch in der freien Natur einige Tierarten, die entweder von ihm ausgefetzt oder nur noch in geringer Zahl vorhanden sind. Zu ihueu gehören bei uns Hirsche, Rehe und Fasane. An Sängetieren leben bei uns außer einigen Fledermausarten Wildkatze, Fuchs, Stein- und Edelmarder, Iltis, Hermelin und Wiesel, Fischotter und Dachs, Igel, Maulwurf und Spitzmäuse, Eichhörnchen, Wanderratte und Hausmaus, Hase und Kaninchen. Von den Vögeln finden wir an Sängern Nachtigall, Grasmücken, Rotkehlchen, Rotschwänzchen, Sing-, Schwarz- und Wacholder- drossel, Teich- und Sumpfrohrsöuger, Feld- und Heidelerche. Außer ihnen erfreuen uns der kleine Zaunkönig, die zierlichen Meifen, die im Winter auf den Straßen häufigen Haubenlerchen, die Baum- und Wiesenpieper, die flinke Bachstelze, die zutraulichen Fiukeu und frechen Sperlinge, Hänflinge und Zeisige, der bunte Stieglitz, die Ammern und der Fichtenkreuzschnabel, der zwitschernde Star, die krächzenden Raben und Krähen, der buntgefiederte Häher, die diebische Elster, die gewandten Fliegenschnäpper und spießenden Würger, die schnell- segelnden Schwalben, der stinkende Wiedehopf, der prächtige Eisvogel,

7. Teil 2 - S. 11

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11 Zeiten eine wichtige Verkehrsstraße. Den Paß begrenzen der Sparen- berg, der 176 in hoch ist, und der Johannisberg, der eine Höhe von 197 in erreicht. Beide gehören dem. nordöstlichen Zuge an. Der Ochsenberg ist 225 m, der Kahle Berg 248 m und die Hünenburg 333 m hoch. Erforsche den Aufbau des Teutoburger Waldes! Siehe Seite 98. Skizziere den heimatlichen Teil des Gebirges! Zeichne Längstäler! Zeichne den Bielefelder Paß! Welche Längs- und Quertäler siud vor- Händen? Welche Gesteinsarten herrschen in den einzelnen Zügen bor? Er- forsche Quellen und Wasserscheiden! Beobachte die Klimannterschiede in den Tälern und auf den Höhen! Beobachte die Pflanzen und Tiere des Gebirges! Achte auf die Beschäftigung der Bergbewohner! Welche Bedeutung haben die Täler? Was für Aussichten bieten die Heimatberge? ^or fünfzig Jahren dehnten sich vor den Toren nnsrer Stadt, d. h. . . I außerhalb der Wälle, uoch viele Äcker und Wiesen aus, die oft vou Hecken umgeben waren. Nur wenige Häuser standen in der so- genannten Feldmark. Hier und da erblickte man einige Büsche, und in weiterer Entfernung wechselten kleinere und größere Wälder mit Feld und Wiese ab. Als die Stadt wuchs, begauu mau den Wald zu roden und in Ackerland zu verwandeln. Wo vor 25 Jahren an den Ufern des Lutterbaches und in den Niederungen sich saftige Wiesen ausdehnten, wo Gärten und Felder lagen, da wohnen jetzt in langen, dichtbebauten Straßen Tausende von Menschen. Heute muß man schon weit aus der Stadt hinauswandern, wenn man grüne Wiesen und wogeude Korn- felder sehen will. Die kleinen Wälder sind in der Ebene fast sämtlich verschwunden; aber uoch haben wir den herrlichen Bergwald des Tento- burger Waldes und weit vor den Toren die „Heeper Fichten". Wie eine weitschauende, weise Stadtverwaltung eiueu großen Teil des Gebirgswaldes als städtisches Eigentum erworben hat und der Stadt erhalten wird, so dürfen wir von ihr hoffen, daß sie auch den letzten großen Wald der Ebene durch Ankauf vor der Vernichtung bewahren wird. Die „Heeper Fichten" werden dann den Bewohnern der nörd- lichen und östlichen Stadtteile den weit entfernten Bergwald ersetzen. Nicht hoch genug können wir den Wert nnsrer Wälder veranschlagen. Sie sind gleichsam die Lungen der Stadt und eine stete Quelle der Gesundheit und Freude der gesamten Bevölkerung. Gib an, wo wir noch Feld, Wiese und Wald finden! Bestimme die Bodenarten der einzelnen Gegenden! Sammle die alten Namea der Fluren, Wiefen und Wälder! Erzähle von ihrer Benutzung! Was 6. Feld, Wiese und Wald.

8. Teil 2 - S. 15

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
15 z. B. das kanadische Berufskraut mit einem ausgestopften Vogel ans- Nordamerika nach Europa. Suchen wir eine Ubersicht über uusre Pflanzenwelt zu erhalten, dann betrachten wir sie am besten nach den natürlichen Vereinigungen,, den „Pflanzenvereinen", die sie bilden. Ein ganzes Dutzend solcher Vereine weist nnsre Heimat auf. Wir haben folgende Pflanzenvereine: 1. Der sonnigen Hügel und Felsen. 2. Der Äcker und Gärten. 3. Der Wiesen. 4. Der Schutthaufen, Mauern und Zäune. 5. Der Laub- wälder. 6. Der Nadelwälder. 7. Der Erlenbrüche. 8. Der Wiesen- moore. 9. Der Ufer. 10. Der Sandfelder. 11. Der Heiden. 12. Der Heidemoore und Heidegewässer. Die meisten Pflanzen sind unabhängig von der Bodenbeschaffen- heit. Andre dagegen zeigen eine besondere Vorliebe für bestimmte Bodenarten. Bei manchen ist diese Vorliebe so stark, daß sie nur aus den von ihnen gewählten Bodenarten vorkommen. So gibt es Pflanzen, die nur auf kalkhaltigem Boden gedeihen. Man nennt sie Kalkpflanzen. Zu ihnen gehören das Wald-Windröschen, das Wald- vögelein, der Frauenschuh, die Fliegenblume und der deutsche Zteft.. Den Lehm- und Tonboden lieben besonders der Ackerschachtelhalm, der Huflattich, die Knollenerbse, das wilde Löwenmaul und einige Ehren- preisarten. Ausgesprochene Sandpflanzen sind: die gemeine Kiefer,, die gemeine Heide, der rote Fingerhut, der Mauerpfeffer, der Acker- Ziest, der Acker-Frauenmantel, der Spergel, der Ackerklee und das gemeine Leinkraut. Zu den Moorpflanzen gehören der rnndblättrige Sonnentau, die Glockenheide, die Moosbeere, das Läusekraut, Binsen und Wollgräser. Eigenartige Pflanzen sind die fleischfressenden Pflanzen, die sich von allerhand kleinen Infekten nähren. Von ihnen finden wir der uus den Sonnentau, das Fettkraut, den gemeinen und den kleinen Wasserschlauch. Die fortwährenden Veränderungen des Bodens rufen auch Ver- änderungen der Pflanzenwelt hervor. Wo kahle Hänge aufgeforstet werden, da vertreiben die dichten Waldbestände die vorher üppig gedeihenden Pflanzen, und der „Pflanzenverein der sonnigen Hügel und Felfen" geht ein. Die Heide-, Sumpf- und Moorwiesen werden in fruchtbare Äcker und Wiesen umgewandelt, die eigenartigen Heide-, Sumpf- und Moorpflauzen verschwinden, und andre treten an ihre Stelle. Unverständige Menschen rupfen und pflücken in den Sommer- tagen blumenreiche, auffallende Pflanzen in solchen Mengen, daß manche von ihnen vollständig ausgerottet werden. Darum schonet und' achtet die Pflanzen; denn sie sind auch Gottes Gaben und uus zum. Segen und zur Freude geschaffen.

9. Teil 2 - S. 93

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 93 — der Seen häuften sich mächtige Sanddünen auf, und die an Salz über- sättigten Wassermassen lagerten gesalzenen und gipsreichen Schlamm ab. ' So entstanden die Keuperschichteu, die dem Muschelkalk aufge- lagert siud. Sie sind arm an Versteinerungen, und doch entstammen Abb. 15. Landschaft zur Keuperzeit. Die üppige Pflanzenwelt zeigt Nadelbäume, Farnkräuter aller Art und riesige viele Meter hohe Schachtelhalme — Aus Fraas, „Die Triaszeit in Schwaben". die weltberühmten Riesenechsen (Saurier) im Königlichen Naturalien- kabiuett zu Stuttgart dieser Schicht. Ein großer Teil nnsrer Vater- stadt ist aus Keuper erbaut. Unter einer 3 m dicken Schicht späterer Zeiten (Diluvium) tritt er in der städtischen Ziegelei an der Werther- straße als Gipskeuper in der Form roter und grüner Tone zutage. 56. Das Jurameer, seine Schätze und Lebewesen. m ersten Teile des Mittelalters der Erde entstanden die drei Schichten, die den nördlichsten Zug des Teutoburger Waldes bilden. Die lange, trockne Kenperzeit mit ihren Sandwüsten wurde abgelöst durch eine neue Zeit. Vom Süden her drang durch Frank- reich, die Schweiz und Schwabenland ein neues Meer über Deutschland herein. Es sehte in einigen Gegenden, wie in Schwaben, an 300 bis 700 m mächtige Schichten ab. Nach dem Schweizer Jura, der seine Bildung dem Meere verdankt, wird es das Jurameer und seine Ab-

10. Teil 2 - S. 96

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 96 — Jahrtausende gedauert.' Endlich aber schwand das Meer/ und' wieder wurde uusre Gegend von der lachenden Sonne beschienen. Lange, lange Zeiträume folgten, in denen Pappeln, Erlen und Weiden an den Flüssen, Buchen, Eichen und Nadelbäume auf den Höhen wuchsen und Elefanten, Nashörner, riesige Hirsche, Löwen, Bären und Luchse bei uns wohnten. s 58. Von den Schätzen, die das Urmeer uns hinterlassen hat. wichtiger und wertvoller als die versteinerten Lebewesen der Urzeitmeere ist etwas andres, das uus das Meer der grauen Vergangenheit hinterlassen hat. Es ist ein Schatz von solcher Größe und solchem Wert, daß wir es noch gar nicht ausdenken können. Was wird es sein, was das garstige, salzige Meer uns vererbt hat? Gold, Silber und Edelgestein ist es nicht. Da ihr es nicht wißt, wollen wir es zu ersorscheu suchen. Wohl mancher von euch ist schon in Salzuflen, in Oeynhausen oder Rothenfelde gewesen. Da habt ihr vielleicht an den Salinen das herabtropfende Wasser probiert oder ans den Quellen getrunken. Es schmeckt salzig; denn die besuchten Quellen oder Brunnen jener Orte sind salzhaltig. Man nennt sie Salzquellen oder Solquellen. Außer den genannten gibt es in unsrer Heimat noch manche Solquellen. Suchen wir die Orte auf der Heimatkarte auf! Ju der Nähe des Teutoburger Waldes sind es: Rothenfelde, Marienbad zwischen Dissen und Borgholzhausen, früher Halle — der Name deutet schon auf Salz hin — und Bielefeld, Heepen, Herford, Salzuflen, Oeynhausen, Meinberg; im Weserberglande: Pyrmont, Münder, Salzhemmendors und im Hellwege: Salzkotten, Western- kotten, Sassendorf, Hamm und Königsborn. Also eine stattliche Zahl. Nehmen wir den Stab in die Hand und wandern durch Norddeutsch- lauds Gaue, vom Niederrhein bis fast an die Memcl, so treffen wir noch viele Orte an, in denen Salz gewonnen wird oder Salzquellen der Erde entspringen. Woher kommen die zahlreichen Solen? Nun, unzweifelhaft aus der Erde, und mit dem Waffer auch das Salz. Das Salz muß also überall da in der Erde vorhanden sein, wo sich Salz- quellen finden. Es findet sich in ungeheuren Mengen in großen Salz- lagern in ganz Norddeutschland. Bei Staßfnrt ist das Salzlager 1170 in dick oder mächtig und bei dem Orte Spereuberg in der Nähe von Berlin sogar über 1200 in. Doch bleiben wir in unsrer engen Heimat. Die vielen Salz- quellen am Teutoburger Walde und in seiner Nähe sagen uns also, daß dort tief in der Erde große Salzlager liegen. ■ Da nun Bielefeld vor dreihundert Jahren felbst eine Salzquelle hatte und ein Badeort war und heute bei Heepen seit 1847 eine neue Salzquelle vor-
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