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Abhänge? — dunkel, weniger dunkel, Das ist der Schatten, den die
Höhen'hinter sich werfen. Diese Art der Darstellung einer Landschaft
ist die beste, weil sie der Wirklichkeit am besten entspricht. (— doch
zu teuer und zu schwer — der Reisende kann's nicht mit sich herum-
tragen. Die Kuhuertsche Reliefkarte von Chemnitz und Umgegend
wird nun neben das Relief gehängt.) Deshalb ist das Landschafts-
bild reliefartig auf dieser Karte gezeichnet. Zeigt die besprochenen
Berge, Senkungen, Abhänge usw.! Gebt hiernach auch die Gestalt
der Gipfel, Abhänge an! Wie erscheinen also die Gipfel? — licht.
Wie die spitzen, wie die flachen, wie die langgezogenen? Wie die Ab-
hänge? — dunkel. Wie die steilen, wie die allmählichen? (Wir
hängen neben die Reliefkarte die Höhenschichtenkarte der Heimat von
Bielenberg.) Zeigt den besprochenen Höhenzug mit Bergen, Senkungen,
Orten und Straßen auf dieser Karte. Wie sind hier die Gipfel, Ab-
hänge, wellenförmigen Niederungen dargestellt? — schwarzbraun,
dunkel-, gelbbraun, ganz matt- und hellbraun. Deutung des ver-
schiedeueu Braun an den verschiedenen Bergen. Je höher der Gipfel
und je steiler der Abhang, desto dunkler. So erscheint das Gebiet
von der Ferne (der Plattform) aus gesehen. So ist auch die Dar-
stelluug der Erhebungen in den Schulatlanten. Der Talkessel, in
welchem die Stadt Chemnitz liegt, ist grün.
Zusammenfassung.
1. Der Höhenzug zwischen Hilders- und Dittersdorf liegt im O.
von unferm Schulhause und zieht sich von Nw. nach So. in einer
Länge von zwei Stunden hin.
2. Er bildet einen langgezogenen Höhenrücken, auf welchem sich
die Engelshalde, der Beuten- und Adelsberg, die Reichenhainer und
Dittersdorfer Höhe erheben. Der Nordwestabhang desselben verläuft
sich allmählich in dem Talkessel von Chemnitz, der Südostabhang
dagegen fällt ziemlich steil ab. Die Dresdner Bahnlinie führt bei
Hilbersdorf durch einen Paß, die Eubaer Straße über einen Sattel,
die Augustusburger Straße in einer Zickzacklinie als Gebirgsstraße über
den Höhenrücken und die Zschopauer Straße zum Teil auf diesem Rücken
dahin.
3. Er bildet eine Wetter- und Wasserscheide zwischen dem
Chemnitz- und Zwönitztal einerseits und dem Zschopautal andererseits.
Der Wald zieht die Niederschläge an, verteilt sie und hält die Feuch-
tigkeit lange bei sich. An entwaldeten Abhängen schlemmt der Regen
das gute Land fort.
4. Von der Vogelschau aus erscheinen in der wirklichen Land-
schaft und auf dem Reliefe die Gipfel der Berge licht, die steilen Ab-
hänge sehr dunkel, die schrägen Abhänge werden nach und nach dunkel.
Deshalb sinden wir auf der Reliefkarte die Höhen weiß, die steilen
Abklänge und schroffen Talgewände schwarz und die schrägen Abhänge
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
hier? Durch die verschiedenen Farbentöne des Braun sind diese Er-
Hebungen noch schöner, deutlicher, dem wirklichen Landschaftsbilde an-
nähernd ausgeführt; aber sie bedeuten dasselbe, was wir durch die
feinen und stärkeren Schraffen ausdrücken wollten. Mit Farbe können
wir nicht malen. Das Grün auf der Karte zeigt Tiefland an.
Znsammenfassung. Wiederholen und Aufsuchen auf der
Karte. Viele Übungen!!!
Assoziation und System:
1. a) Der Beutenberg im Zeisigwalde liegt östlich von der Stadt,
zwischen Hilbersdorf, Gablenz, Euba und Chemnitz. Die Grenzen
dieses Gebietes sind im No. die Dresdnerstraße, im 8. und Sw. die
Gablenzer Flur, im 0. und 80. die Eubaer Flur.
b) Das Gebiet erhebt sich von W. nach 0. allmählich, ist unter-
brochen von muldenartigen Senkungen, wellenförmig. Die höchsten
Punkte sind Engelshalde und Beutenberg. Diese Berge haben einen
Fuß, mehrere Abhänge und einen Gipfel. Die Abhänge der Engels-
Halde sind steil, ihr Gipfel ist spitz. Der Westabhang des Beuten-
berges ist schräg, Ost- und Südabhang sind ziemlich steil. Der Berg
wird durch Schraffen gezeichnet, und zwar der schräge Abhang mit
längeren, feineren, der steile mit kürzeren, stärkeren Schraffen. Auf
der Wandkarte werden die Erhebungen durch die verschiedenen Farben-
töne des Braun dargestellt; je dunkler, desto höher.
c) Die Schichten des Steinbruches. Humusboden, Lehm-, Ton-,
Porphyrschicht sind verschieden in ihrer Mächtigkeit, d. h. in ihrer
Stärke. Porphyrtuff wird zu Trögen, Treppenstufen usw. verarbeitet;
der Quarzporphyr dient als Straßenstein. Die Baumstämme werden
als Brenn- und Bauholz verwertet.
2. a) Beutenberg, Engelshalde, Sonnenberg nach Höhe, Gestalt
und Entstehung vergleichen. Sie sind Berge, da sie einen Fuß, Ab-
hänge und einen Gipfel haben. Die Gipfel des Sonnenberges und
Beutenberges sind langgezogen und flach, der Gipfel der Engelshalde
ist spitz. Die Süd- und Südostabhänge des Sonnen- und Beutenberges
sind ziemlich steil, die Westabhänge schräg. Die Abhänge der Engels-
Halde sind ringsum steil. Halde ist ein aufgeschütteter Berg. Der
Beutenberg ist ungefähr 100 m höher als der Sonnenberg. Die Schule
ist 20 m, der Beutenbergturm 25 m hoch.
b) Vergleiche die Steine und Erden des Sonnenberges, des Beuten-
berges und der Engelshalde nach ihrer Härte und nach ihrer Verwendung!
Aus der zähen Lehmerde des Sonnenberges werden Ziegel ge-
fertigt, der harte Quarzporphyr eignet sich nur zum Straßenbau, der
weichere Porphyrtuff dagegen auch zum Hausbau. Die Ziegel, der
Porphyr und Quarzporphyr und die Stämme des Waldes sind Bau-
Materialien. Auf dem Sonnenberge gibt es Ziegeleien, an der Engels-
Halde und am Beutenberge Steinbrüche, im Walde wird Forstwirtschaft
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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b) Wie sind die Kohlenflöze geworden?
Das Erzgebirgifche Becken war nach seiner Entstehung mit Meer-
Wasser angefüllt. (Golf von Chemnitz.) Tierische Reste aus dieser Zeit
werden noch bei Niederwiesa und Hainichen gefunden. In den Meer-
busen ergossen sich die Flüsse, die von 0. nach W. flössen. Sie brachten
Schlamm, Geröll und füllten den Meeresboden auf, so daß das Meer
immer seichter wurde (Bodensee) und allmählich versumpfte. In diesen
Sümpfen entwickelte sich nun infolge des Wasserreichtums und der
Wärme vom Innern der Erde eine massige und üppige Vegetation.
Es wuchsen riesige Schachtelhalme, Schuppenbäume, Siegelbäume,
Farne usw. (Bild von dieser einstigen Kohlenvegetation vorzeigen!)
Wasserfluten rissen die kraft- und saftstrotzenden Pflanzen, ganze
Wälder nieder und begruben die harzreichen Holzmassen unter Schlamm,
Sand und Geröll. Über dieser Decke erhob sich ein neuer Wald,
der auf dieselbe Weise wieder vernichtet und überschüttet wurde. Das
wiederholte sich noch öfters, daß mehrere Schichten Pflanzenlager, die
durch Schlamm und Sand voneinander getrennt waren, übereinander
lagerten. Aus den holz- und harzreichen Pflanzen bildeten sich unter
diesen natürlichen Hüllen Kohlen.
Das Holz der Pflanzen besteht zum großen Teil aus Kohlen-
stoff. Wenn wir ein Zündhölzchen anbrennen und gleich darauf aus-
löschen, so bleibt eine schwarze, verkohlte Stelle, das ist Kohlenstoff.
Der Ruß in den Feneressen ist reiner Kohlenstoff, der infolge der
unvollkommenen Verbrennung des Holzes zurückgeblieben ist. Ver-
bindet sich der Kohlenstoff der Pflanzen mit dem Sauerstoffe der Luft,
so tritt eine Verwesung ein; man sagt, das Holz verfault. Durch
die Sand- und Schlammfchichten war nun aber das Pflanzenlager
vollständig vom Sauerstoffe der Luft abgeschlossen, so daß die Pflanzen
nicht verfaulten, fondern nur verkohlten. Die durch den Druck der
Schichten entstandene Wärme zerstörte nur die Pflanzenfasern und
Pflanzengewebe und verdrängte das Wasser, aber der reine Kohlen-
stoff blieb zurück. Noch heutzutage kann man die Bildung von Kohlen-
stoffen in den Mooren und Sümpfen beobachten. Das Torfmoos
und die Gräser dieser Moore sterben nach unten ab und wachsen
nach oben weiter. Die auf dem Moore lagernde Rasen- oder Moos-
decke verhindert den Luftzuzug, so daß die abgestorbenen Pflanzenteile
nicht verwesen können. Sie zersetzen sich zu Kohlenstoff und Wasser.
Der Kohlenstoff des Moores wird als Torf abgebaut. (Siehe die Moore
Norddeutschlands in „Deutschland in natürlichen Landschaftsgebieten"
von Prüll, Leipzig, Wunderlich!)
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]