Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
4
Iii. Kapitel: Klimatische verhältniffe
Lande doch unentbehrlich, denn in dieser Zeit füllen sich Brunnen,
Zisternen und Teiche, in denen für den trockenen Sommer die
Wasservorräte aufgespeichert werden müssen.
3. Die Spätregen im März und April entsprechen unserem
Frühjahr. (£s ist die angenehmste Jahreszeit. Mit ihr erwacht
die Vegetation zu üppiger Fracht'), um auch mit ihr wieder zu
ersterben. Gegen Ende dieser Jahreszeit findet erst die Gersten-
dann die Weizenernte statt, jedoch mit einem Unterschied von meh-
reren Wochen zwischen Ebene und Gebirge. Früh- und Spätregen
sind für die Landwirtschaft unumgänglich notwendig. Erstere zur
Aussaat, letztere zum Ausreifenlassen der Feldsrüchte, denn ohne sie
würden unter der schon sehr starken Sonnenbestrahlung die Aörner
verdorren, ^hr häufiges Ausbleiben oder ungenügendes Auftreten
wird der Anlaß zu Dürren und ausgedehnten Mißernten, die im
Grient nur allzubekannte und gefürchtete Erscheinungen sind5*).
Um falscher Vorstellung vorzubeugen, sei jedoch noch bemerkt,
daß auch in den einzelnen Abschnitten der Regenzeit ost lange Reihen
wolkenloser Tage auftreten, die gerade in der Periode der Spätregen
die Schönheit der durch sie erweckten Natur voll zum Bewußtsein
kommen lassen.
Anfang Mai setzt der Sommer und mit ihm die heiße und
trockene Jahreszeit ein. Nördliche bis nordwestliche regenlose Lust-
strömungen herrschen vor, und unter dem blauen klaren Gimmel nimmt
die Loitze und Trockenheit schnell zu. Die farbige Blumenpracht
des Frühlings stirbt ab, und das saftige Grün der Berghänge und
Täler verschwindet bis aus versprengte Gasen an beständigen (Quellen,
um stacheligen, oft meterhohen Disteln und holzigen Dornbüschen
f)Iatz zu machen, die stundenweit den einzigen Aslanzenschmuck der
Berge bilden. Das Futter für die Viehherden beginnt zu mangeln,
und die ganze Natur scheint unter der Hitze erstorben zu sein. Er-
frischung bringen dann die sich am frühen Vormittag an der Küste
x) Um einen Begriff von der Schönheit der palästinensischen Frühlings-
flora zu geben, sei hier eine Schilderung G. Dalman's mit wenigen Kürzungen
mitgeteilt" die in Erinnerung an eine Bereisung Samarias und des südlichen
Gstjordanlandes niedergeschrieben ist: „Wie blütenreich war diesmal unser schönes
Land, es war seine Spätfrühlingsflora. An der Spitze der Blumen stand hier
der rosafarbene Flachs und der rotblaue Natternkopf, Purpurrot strablte da-
zwischen die asiatische Ranunkel und zwei Arten des Adonis, purpurblau der
bescheidene Ehrenpreis, dunkelblau die Kornblume. Große Büsche von Wolfs-
milch und massige Wucherblumen vertraten das Gelb, eine asternartige Skabiose
das Weiß, und aus Felsenritzen lugte das rötliche Alpenveilchen. Wir gedenken
aber auch der violetten, von Lupinen dicht besetzten Matten zwischen den Saat-
feldern bei Sebaste und der der Halbwüste angehörenden Salden des (Dstjordan-
landes, wo mattblauer Reiherschnabel, purpurblaues Scharlachkraut, himmelblaue
Anchusa und rotblauer Natternkopf wunderbare Teppiche bildeten, in die dunkel-
violette Liliengewächse und seurige Tulpen gewebt waren." (Aus Dalman,
Palästinajahrbuch Vi, 5. 23.)
2) vgl. die Schilderung einer solchen Dürre Ier. 14, 2—6.
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18 Iv. Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan
Fuß ein Gebiet üppigster Vegetation. Seine obere Grenze bildet
der früher bei der geologischen Betrachtung erwähnte undurchlässige
Randstein, der die Regen- und Schmelzwasser, die sich in der zer-
klüsteten Aalksteinregion sammeln, hier als zahlreiche Bergflüßchen
zutage treten und die Fülle von Wasseradern entstehen läßt, die an
den Flanken der beiden Gebirge nach Osten und Westen ins Vor-
land rinnen. Die im Altertum berühmten Gärten von Damaskus
erhielten ihre Wasserzufuhr von den Höhen des Sermon besonders
durch die Bäche Amana und Aharphar, die schließlich an der Grenze
der Wüste in Salzmorästen enden. Besonderen Wert gewinnt aber
der Sermon für Palästina als Ursprungsort seines einzigen Stromes,
des Jordan, der sich aus mehreren Quellflüssen südlich des Gebir-
ges bildet.
Der Wasserreichtum zusammen mit günstigen Bodenbedingungen
hat dem Libanon und Sermon (diesem allerdings mit Ausnahme
des steppenartigen Gstabhanges) in ihren mittleren und unteren
Regionen zu einem außerordentlich reichen pflanzen- und Baum-
wuchs verholsen. Auf blumige Matten folgen Bestände von
Maulbeer-, Oliven- und Feigenbäumen, Nußbäumen, Mandeln,
Pfirsichen und Aprikofen. Freilich sind die ehemals so berühmten
Wälder, die von Eichen, Ahorn, Linden und Platanen vor allem
aber von Linien und Zedern gebildet wurden, heute teils durch
Ausbreitung der Wein-, Obst- und Ackerkultur, teils durch unver-
nünstige Ausrodung verschwunden. Port den im Alten Testament
vielfach erwähnten Zedern, die das Material zu Salomos Pracht-
bauten abgaben, finden sich heute nur noch gegen 500 sorgfältig
gehegte Exemplare in einem mit hoher Schutzmauer umsäumten
Gebiete des nördlichen Libanon (nordwestlich von Ba albek).
Entsprechend der Reichhaltigkeit der Flora war und ist der
Tierbestand der Gebirge. Neben Wildschweinen, Gazellen und
Ziegen finden sich Raubtiere wie Panther, Bären, Hyänen, Wölfe
und Schakale, während der im Altertum noch häufig angetroffene
Löwe heute gänzlich verschwunden ist.
In alttestamentlicher Zeit hausten in der natürlichen Bergfestung
der Libanongruppe kriegerische Stämme der Amoriter und der
Ituräer, die dank der unzugänglichen Natur ihrer Wohnsitze durch
Jahrhunderte hindurch ihre Unabhängigkeit zu bewahren wußten.
Am Fuße des L)ermon jedoch, im Gebiet der (Huellflüsse des Jordan,
wohnten friedliche, ackerbautreibende Aanaaniter, die dem Anstürme
des aus dem Süden von den Philistern vertriebenen Stammes Dan
nicht standzuhalten vermochten und diesem ihr Land samt der Haupt-
stadt Lais (nach der Eroberung von den Israeliten Dan genannt)
überlassen mußten. Später gehörte das ganze Gebiet zur römischen
-Provinz Syria, die auch die ehemals selbständigen Fürstentümer
Ituräa und Abilene mit seiner von Blumen- und Obstgärten um-
gebenen Hauptstadt Abila in sich aufgenommen hatte. Diese Stadt
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Jordan
Fuß Damaskus Jordan Ituräa
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Iv. Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan 21
ausgedehnten Waldungenx) finden sich heute noch ansehnliche Reste,
so in der Umgebung von Nazareth und am Berge Thabor.
Von größeren Verkehrswegen wurde das Galiläische Hochland
zweimal geschnitten, im Norden durch die Straße Tyrus-Damaskus,
im Süden durch die Straße Akko-Tiberias, die sich über Aapernaum
und den Jordan gleichfalls nach Damaskus fortsetzte (die sog.
„Straße nach dem Rceere"). Andere einflußreiche Verkehrslinien
umgingen jedoch das Gebirge und zogen teils dem Iordantal nach,
teils durch die große Ebene Iesreel. hierdurch wurde auch die
Lage der blühendsten Orte bestimmt, wie die Besiedelung des West-
ufers des Sees von Genezareth und des Südrandes des Berglan-
des zeigt.
Die Ebene von Iesreel (—-Pflanzung Gottes) oder Esdre-
lon, auch kurzweg die Ebene genannt, hat als eine natürliche
direkte Verbindung von der Aüste zum Iordantal und in die
östlichen Lande stets eine große Rolle in der Geschichte Palästinas
und seines Volkes gespielt. Viele namhafte Schlachten haben auf
ihren Gefilden stattgefunden von den Zeiten der jdrophetin Debora
und Gideons des Richters an über die Tage der Areuzzüge hinweg
bis zu dem französisch-türkischen Arieg im J8. Jahrhundert (\799)-
Die bereits erwähnten reichbelebten Verkehrsstraßen in Verbindung
mit dem äußerst fruchtbaren schwarzen Basaltverwitterungsboden
haben die Entwicklung blühender Städte wie Iesreel und Megiddo
begünstigt. Alle Siedelungen befanden sich jedoch von jeher nur
auf dem höheren Rand der Ebene, während das streckenweise in
der regenbringenden Jahreszeit sumpfige und auch ungangbare
Innere im Altertum wie auch heute noch unbewohnt war und
nur ertragsreiche Getreidefelder trug. In unseren Tagen hat alles
mit der die Ebene durchziehenden Eisenbahnlinie von Haifa nach
Damaskus neue Belebung erfahren. Durch das Vordringen des
östlichen sichelförmigen Ausläufers des die Ebene im Süden be-
grenzenden Berglandes von Samaria, den man nach dem gleich-
namigen Ort Gebirge Gilboa nannte, wird ein Teil der Ebene
Iesreel bis auf ein schmales Verbindungsstück als Ebene von
Skythopolis abgeschnürt. Ihre Senkung unter den Tnittelmeer-
spiegels—98 m) sowie ihre hydrographische Abhängigkeit vomiordan
weist sie der Iordanebene zu. Südlich Sunem zieht die Wasserscheide
als echte Talwasserscheide vorbei. Alles westwärts davon gelegene
entwässert mit der Hauptwasserader, dem Aison, zum Tnittelmeer.
<£s sei hier, zugleich für alle übrigen Landschaften Palästinas, bei denen
wir Waldbestände zu erwähnen haben werden, daran erinnert, daß die Voau
düngen der Mittelmeerländer keineswegs den Charakter unserer mittel- und
nordeuropäischen Wälder besitzen. Sie setzen sich meist aus weit voneinander
stehenden größeren Bäumen mit sehr tief hinabgehenden Ästen (Absaloms Tod!)
zusammen, zwischen denen niedere 5träucher und dichtes, oft dorniges, das Fort
kommen ungemein erschwerendes Gestrüpp wachsen.
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Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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26 rv- "Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan
aufsaugende Kalkboden läßt an den Stellen, die die Bildung
einer Bodenkrume gestatteten, eine kurze, blütenschöne Flora von
rotglühenden Anemonen, gelben Kamillen und weißem Ginster
aufkommen, die aber bald wieder der unerträglichen, den Fels-
boden zum Zerspringen bringenden Sonnenglut weichen muß.
Das so durch den Wechsel von Sonnenhitze und jäher nächtlicher
Abkühlung erzeugte, aus Gesteinsbrocken und Staub bestehende
Verwitterungsmaterial wird von häufigen, rasenden Sturm-
winden in vielen hundert Meter hohen Staubsäulen davon-
geführt, so daß der größte Teil des Bodens immer wieder rein-
und kahlgefegt wird. Gleich anderen Wüsten der Lrde besitzt
auch die Wüste Iuda einige Gasen, die im Altertum dank sorg-
fältiger Bewässerung nicht unbedeutende Kulturen aufweisen
konnten.
Die im Verhältnis weniger steile, in das Unterland der
Sephela übergehende westliche Abdachung des judäischen Hoch-
landes zeigt dagegen wegen ihrer klimatisch viel günstigeren
Lage bei sonst dem Gsthang ganz gleichem Aufbau ein freund-
licheres Aussehen. Hier fehlt es infolge genügender Nieder-
schläge nicht an zahlreichen, das ganze Jahr wasserführenden
Bächen, die zum Teil, besonders am Fuße des Gebirges, lieb-
liche Gründe mit reicher Vegetation bilden, wie den Lichgrund
unterhalb Socho, der noch heute prächtige Terebinthenstämme x)
besitzt. Diese besseren Wasser- und Bodenverhältnisse haben
mancherlei Siedelungen entstehen lassen, die dem Gsthang mit
Ausnahme der wenigen, zeitweise bewohnten Oasen gänzlich
fehlen. Wir erinnern an Regila, Socho, Ajalon, Modin, Art-
mathäa und andere mehr. Die wichtigsten und in der Geschichte
Palästinas einflußreichsten Orte finden sich jedoch auf der Hoch-
fläche. Da ist an erster Stelle Jerusalem (790 Meter Meeres-
höhe) zu nennen, das hier in natürlicher Schutzlage infolge der
schroffen Taleinschnitte des Hinnomtales im Westen und Süden
und des Ridrontales im Osten gelegen ist. Ls ist nicht nur
strategisch wegen seiner für die Hilfsmittel des Altertums nahezu
uneinnehmbaren Lage einer der wichtigsten Punkte des Landes,
sondern auch ein hervorragender Verkehrsmittelpunkt für die
Handelsstraßen von der südlichen Mittelmeerküste nach dem
Osten und von Arabien nach den nördlichen Landesteilen. Mit
klarent Blick hatte dies David erkannt, als er den Iebusitern
ihre alte Hauptstadt entriß, um hier an Stelle von Hebron den
Thron des israelitischen Königtums aufzurichten. Dabei wußte
*) Die Terebinthe ist ein äußerlich der Eiche gleichender, aber sonst von
ihr ganz verschiedener Baum mit gefiederten Blättern und traubigen Blüten.
Sie kommt in Anzahl strauchartig aber auch einzelstehend vor und entwickelt
sich dann zu einem Baum von ansehnlicher Größe, der vielfach schon seit den
Tagen des israelitischen Altertums Verehrung als heiliger Baum genießt.
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Iv. Kapitel: Iii. Das Iordantal (<£l>Hor)
33
Die unterste liegt dicht am Strom. In ihre weichen, das
Wasser schmutziggelb färbenden Mergelmassen hat er sich sein
3—^ m tiefes, infolge häufiger Uferrutschungen stark wech-
selndes und gewundenes Bett eingegraben. Das Flußwasser
durchtränkt den fruchtbaren Schwemmlandboden und begünstigt
dadurch die Entstehung einer üppigen Vegetation von sog.
Luphratpappeln, Oleandern, Tamarisken i), Weiden, allerhand
Sträuchern, Schilf und Rohr, die im Altertum der Aufenthalt
von mancherlei Raubzeug, wie Löwen und Panther, waren,
bleute verfolgt nur hier und da noch einer der letzteren die
zahlreich im Dickicht hausenden Wildschweine. Auch Scharen
von Vögeln finden sich hier, Störche, Lnten, Uferschwalben,
Turteltauben und die verschiedensten Singvögel.
Etwa zwei bis drei Meter höher folgt die mittlere Ter-
rasse, die nur noch ganz selten, zu Zeiten höchsten Wasserstandes
— wobei sich dann die Bäume der Uferzone zum größten Teil
unter Wasser befinden — vom Fluß erreicht wird. Die Folge
davon ist Wassermangel und eine kärgliche Vegetation von
dornigem, niederen Gestrüpp. Die oberste Terrasse, die in
wechselnder Höhe von —50 m über dem Fluß liegt und an
die kahlen Felsabstürze der östlichen und westlichen Hochlande
anstößt, besteht aus gipsreichen Mergeln, die von wenigen Salz-
gewächsen bestanden sind, stellenweise aber auch wüste daliegen,
jedenfalls ist das Iordantal vom See von Genezareth an bis
zur Mündung des Flusses in das Tote Meer nichts weniger als
ein in tropischer Üppigkeit grünender und blühender Landstrich.
Line dichte Vegetation besitzt, wie wir gesehen haben, nur
der unmittelbar der Einwirkung des Flußwassers zugängliche
unterste Talgrund, während alle übrigen Teile des Tales und
ganz besonders die obere Terrasse, denen der Jordan bei der
Tiefenlage seines Laufes keine Belebung zu spenden vermag,
einen sehr dürftigen Pflanzenwuchs aufweisen. Mit zunehmender
Annäherung an das Tote Meer zieht sich der wüste Tharakter
immer tiefer an den hängen hinunter. Wenig südwärts von
der Iabbokmündung wird mit Ausnahme der Uferpartien das
ganze Tal zur Wüste, in der die Pflanzenwelt nur noch auf ver-
einzelte, zumeist am Fuße des westpalästinensischen Gebirgs-
abhanges auf der oberen Terrasse gelegene Vasen beschränkt
2) Die Tamariske, ein Baum von zypressenartigem Charakter, besitzt laub-
loie, mit kleinen blaugrünen Schuppen bedeckte Jweige und rötliche oder weiße
Blüten. Sie liebt salzhaltigen Boden und Nähe des' fließenden Wassers, von
einer Tamariskenart der afrikanisch-ägyptischen Wüstenregion, die besonders auf
der Sinaihalbinsel dichtere Bestände bildet, stammt das Manna. Ls ist eine
durch den Stich einer Blattlaus erzeugte, klebrig-süße Ausscheidung, die ge-
trocknet von den Bäumen herabfällt oder durch Regen oder Tau gelöst herab-
tropst und sich dann unter den Bäumen als gelblichweiße, durch Sonnenwärme
zerschmelzende Kügelchen findet.
Wagner, Palästina. o
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Iv. Kapitel: Iii. Das Iordantal (Gl-Ror) 35
versorgen können, das Westufer dagegen nicht. Diese Tatsache
findet, wie schon bei der Betrachtung der klimatischen Verhält-
nisse (S. 7) erwähnt wurde, ihren Ausdruck in den immer
wasserführenden Zuflüssen des Ostufers, sowie in den zahl-
reichen dort hervorbrechenden (Quellen (besonders zwischen Ar-
no n und N)adi Zerka Main), die im Altertum teilweise hohen
Ruf als Heilquellen genossen (z. B. Rallirrhos, heute Ain ez-
Zärä). Das ständig fließende Süßwasser gestattet in seiner un-
mittelbaren Umgebung die Entfaltung einer reichen Vegetation,
die der des Iordantales entspricht. £s finden sich Gleander,
Tamarisken, Luphratpappeln, Akazien, Iudendorn *), Sodoms-
apfel2) und die verschiedensten niederen Gewächse. Das überall
an den Flußmündungen sehr dicht stehende Schilf erreicht oft
eine L^öhe von über 8 Metern, und nichts erinnert hier daran,
daß man sich in nächster Nähe des „Toten" Meeres befindet.
Außerhalb der Süßwasserstellen verschwindet jedoch der
j)flanzenwuchs, und nackte Felsen geben der Landschaft ein zwar
großartiges, aber ödes und erstorbenes Aussehen, das seinen
Höhepunkt in der Umgebung der Gase Lngedi und an dem
nordwärts davon gelegenen Rüstenstrich erreicht. Süßwasser
fehlt hier ganz, und giftige Ausdünstungen der an vielen Stellen
vorhandenen Schwefelquellen verpesten die Luft. Hin und
wieder treten an beiden Ufern Felsen auf, die zähe Tropfen
von Asphalt ausschwitzen und auf das vorkommen dieses Mi-
nerales und des ihm nahe verwandten Lrdöles^) hinweisen. In
früherer Zeit war es eine häufige Erscheinung, große Asphalt-
x) Der Iudeudorn (Zizpykus spina Christi) ist ein niederer Strauch oder
kleiner Baum, dessen scharfdornigen Zweige lederartige Blätter und kleine
grünliche Blütenbüschel in den Blattachseln tragen. Die pflaumenartigen Früchte
sind eßbar. Aus Zweigen dieses Baumes soll Christi Dornenkrone geflochten
worden sein.
2) Der echte Sodomsapsel (Calotropis procera, arab.' Oschr) ist ein bis
5 m hoher Strauch mit dicken, unten weißfilzigen Blättern und purpurroten
Blütendolden. Die an Größe und Aussehen einer Apfelsine ähnelnden und
sehr dünnschaligen Früchte verstreuen beim Zerplatzen ihren trockenen, staub-
förmigen Inhalt. Die pflanze findet sich in den wasserführenden Tälern des
Gstufers und in der Gase aus der Halbinsel Li-Lisan.
Der im unteren Iordantal bei Jericho und auch sonst in der Umgebung
des Toten Meeres vorkommende sog. falsche Sodomsapsel (Solanum Sodomaeum)
ist ein sehr ästiger Strauch von wenig über einen Meter k^öhe, dessen Früchte gelben
Pflaumen ähneln, die im Innern aschgraue Körner bergen, welch letztere häufig
durch einen Pilz in schwärzlichen Staub verwandelt sind. Die Früchte beider
Sträucher galten dem Altertum und Mittelalter als Sinnbild des aus der
Stätte von Sodom und Gomorrha ruhenden Fluches.
3) Asphalt und Lrdöl finden sich an verschiedenen Stellen beider Längs-
user des Toten Meeres. <£s sind unter hohem Druck und hoher Temperatur
sich bildende Zersetzungsprodukte tierischer (Fische, Weichtiere) und pflanzlicher
(Algen) Fette, entstanden aus abgestorbenen Organismen, die in großen Massen
in die sich als Schlamm ablagernden Gesteine eingebettet wurden.
3*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Zerka_Main Lngedi Christi Li-Lisan Jericho Sodom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
24 rv\ Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan
Der kleinere und niedrigere ist der wenig über 500 m Meereshöhe
erreichende sichelförmige Gilboarücken. Die aus Hellem Kalkstein
mit wenig fruchtbarem Boden gebildete Erhebung fällt steil gegen
Norden und Osten ab. Waldbestand hat den felsigen flöhen wohl
immer gefehlt.
Weit wichtiger ist der nordwestlich zum Meere ziehende Aus-
läufer, der Karmel. Schon die Bedeutung feines Namens „der
Baumgarten" zeigt dies an. Seine Grundform ist die eines gleich-
feitigen Dreiecks, dessen Basis sich an das famarische Bergland an-
legt und dessen Spitze auf dem Küstenvorsprung im Süden des
Busens von Akko liegt. Flachlande grenzen an seine beiden Seiten
und machen ihn dadurch weithin sichtbar. Der Steilabfall nach
Nordosten richtet sich gegen die Ebene Iesreel, der sanftere Süd-
westhang gegen die Ebene Saron. Das ganze Gebirge hat gegen
20 km Länge, seine höchste Erhebung beträgt rund 550 m. Be-
sonders charakteristisch für den Aarmel ist die zahlreiche Döhlen-
bildung in dem harten Kalkstein. Aus dem Alten Testament er-
fahren wir, daß dieser Eigenschaft zuliebe das Gebirge sehr oft
als Versteck vor verfolgenden Feinden aufgesucht wurde Prophet
Elias und Elisa). Wasserreichtum herrscht nur auf der Südwest-
seite. £)ter erblühen in der nassen Jahreszeit Tausende von prächtigen
Blumen, während anmutige Buchsbaum-, Myrthen- und Lorbeer-
bestände, sowie allerdings vereinzelte (Dliven-, Eichen- und Linien-
Haine eine willkommene Unterbrechung des bunten Teppichs bilden.
Früher freilich war das Gebirge reich an Waldungen, die es
indessen jetzt bis auf die wenigen bescheidenen Reste infolge des
raubbauartigen Niederschlagens der Bestände eingebüßt hat. Viele
Stellen des Alten Testamentes heben in poetischer Weise diese
Schönheiten hervor. Die heiße Jahreszeit verwandelt dagegen das
Aussehen der Pflanzendecke beträchtlich. Zwar fehlt auch jetzt die
Vegetation nicht ganz, aber die zarte, faftige Frühlingsflora hat
Sommergewächsen mit holzigen, dornenbesetzten Stengeln und harten
Blättern £)kttz gemacht, Eigenschaften, die den Schutz der Pflanzen
gegen die dörrende Hitze ausmachen. Diese das Auge wenig an-
ziehende Vegetation überdauert den Sommer, um schließlich wieder
von den mit den nächsten Regen aus langem Sommerschlase er-
wachenden Frühlingsgewächsen abgelöst zu werden.
Der Aarmel war eine alte Kultstätte, wie wir aus der Geschichte
des Propheten Elias ersehen, der hier vielleicht aus dem höchsten
Gipfel den Baalspriestern die Ohnmacht ihres Götzen dartat.
Auf das famarische Bergland folgt im Süden fast ohne faß-
bare Abgrenzung das Iudäisch-Idumäische Hochland. Unter
diesem Namen begreift man das alttestamentliche Gebirge Iuda
und einen Teil des Gebirges Ephraim bis zum Tal Kana. Im
Gegensatz zu Samaria haben wir eine geschlossene, schwer zugäng-
liche Gebirgsmasse vor uns, die an Stelle eines Kammes von einem
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Baumgarten Elias Elisa Elias
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Iv. Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan
25
breiten, meist gegen 750 m hohen Hochplateau gekrönt wird. Das
Aufhören dieses Charakters bestimmt die Abgrenzung im Norden
und Süden. Grstere hatten wir bereits kennen gelernt. Letztere
wird im großen und ganzen durch den Verlauf des Salztales wieder-
gegeben, in dem inmitten einer heute kahlen, bäum- und strauch-
losen Umgebung an mehreren seit alters berühmten Wasserstellen
Beerseba gelegen ist. hier verschwindet nicht nur das Hochplateau,
sondern das ganze Gebiet senkt sich auch schnell in die öden und
wasserlosen Gegenden der nördlichen Sinaihalbinsel herab.
Der Charakter des j)lateaugebirges bringt es mit sich, daß
sich nur wenige aufgesetzte Gipfel finden. Der höchste liegt nörd-
lich von Hebron mit J030 m, ein anderer im Norden oberhalb
Bethels mit \0\0 m. Die Mehrzahl überschreitet jedoch kaum
850 m. hierher gehören die bekannten Hügel in und um Jerusalem:
Akra, Zion, Moria, Bezetha, Olberg, Berg des bösen Rates u. a.,
aber auch der C)uarantaniaberg oberhalb Jerichos.
Die Seitenabhänge des Hochplateaus entsprechen dem allge-
meinen Bau Westpalästinas, sind aber unter sich stark verschieden.
Steil abfallende, von wilden mit Felstrümmern erfüllten Trocken-
tälern (sog.wadis), zerrissene Terrassenhänge kehren sich dem Jordan
und dem Toten Meere zu, um mit zunehmender Annäherung an
dieses immer kahler und öder zu werden, hier lag das wasser-
und vegetationsarme Gebiet der Gebirgswüste )uda^), heute wie
einst das Reich wandernder, viehzüchtender Nomaden und in
unsicheren Zeiten dank des Wirrsals vielgekrümmter Talschluchten
und des Höhlenreichtums an deren Wänden das Afti für Verfolgte
und Bedrängte (Davids Flucht vor Saul). Da alle regenbringenden
Winde, wie wir sahen, von Westen her auf das Land treffen,
liegt die nach Osten abgedachte Wüste ^uda im Wind- und
Regenschatten, aber völlig preisgegeben den aus den Wüsten des
Gstjordanlandes hervorbrechenden heißen Luftströmen. Dies be-
dingt den wüstenhaften Tharakter des (Dstabhanges des judäifchen
Gebirges, mit den fast immer trocken liegenden, schluchtenartigen
Tälern, von denen hier nur das Nidrontal genannt sei, und
dem von spärlichen, staubfarbigen und nahezu blattlosen Dorn-
gewächsen bestandenen Felsboden. Fällt dann einmal einer der
seltenen, wolkenbruchartigen Regen, so brausen für wenige Stunden
Sturzbäche durch die Felsschluchten und der die Feuchtigkeit gierig
<£s fei daran erinnert, daß unter dem Namen „Wüste" in der Sprache
der Lutherbibel alles nichts seßhaft bewohnte und zur Ackerkultur benutzte Land
zu verstehen ist, das aber im Gegensatz zur echten regen losen Wüste während
der Regenzeit gute Viehweiden bietet und dann von nomadisierenden Stämmen
durchzogen wird. Auch bewaldet können diese Wüsten im Sinne der Bibel fein.
Das biblische Wort „Wüste" in bezug auf unkultiviertes Land entspricht etwa
unserem „Wüstung" für unbebaute, von den Bewohnern verlassene, aber doch
bewohnbare Landstriche. An derartige Wüsten ist bei dem Wüstenaufenthalt
der Propheten oder Johannes des Täufers zu denken.
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TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Davids Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Jordan Hebron Jerusalem Moria Bezetha Olberg Davids
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Kapitel: Ii. Das Bergland westlich des Jordan
27
er die von Natur schon gegebenen Bedingungen zur ganz
Palästina beeinflussenden Hauptstadt noch dadurch zu vermehren,
daß er Jerusalem auch zum religiösen Mittelpunkt der Jahwe-
Verehrung machte, indem er das altehrwürdige, von allen
Stämmen in gleicher weise hochgehaltene Nationalheiligtum,
die Bundeslade, dorthin überführen ließ, wo sein Sohn und
Nachfolger Salomo über ihr seinen Prachttempel errichtete,
der für lange Jahrhunderte der Angelpunkt des gesamten
geistigen und politischen Lebens Israels bleiben sollte. #
3n der näheren Umgebung Jerusalems lagen die all-
bekannten Orte Bethlehem, Bethanien und Lmmaus, weiter
südlich auf dem flachen Rückgrat des Gebirges die wichtige
Stadt Hebron, die „Stadt Abrahams" und eine der ältesten
festen Siedelungen des ganzen Landes. Im Altertum war sie
ein vielbesuchter und bedeutender Marktort, der die Haupt-
straßen Südjudäas nach Jerusalem, Berseeba und zur Rüste
beherrschte. David hatte sie sich zu seiner ersten Residenz- und
Krönungsstadt erwählt. Dank ihrer stets wasserreichen Um-
gebung ist sie nächst Jerusalem noch in der Gegenwart eine der
größten Städte Palästinas. Die zahlreichen aus der biblischen
Geschichte bekannten anderen Ortschaften, die das Plateau be-
setzten, hier einzeln aufzuführen, wollen wir mit einem Hinweis
auf die Karte unterlassen.
Das Hochplateau von Iudäa ist wegen der Rauheit seines
Klimas und der Armut des auf den Höhen zumeist nackten
Kalkbodens sowie wegen des Mangels an (Quellen und fließen-
dem Wasser stets die von der Natur am schlechtesten begabte
tandschaft Palästinas gewesen. Wohl gerade deshalb hat sich
hier im harten Kampfe, gegen die Ungunst der Verhältnisse ein
Volksstamm entwickeln können, der das Gebiet durch die mit
zähem Fleiß in den Tälern und an den Berghängen angelegten
Terrassenkulturen und die klug angewandte künstliche Bewässe-
rung zu dem dichtestbewohnten von ganz Palästina gemacht und
selbst zugleich durch Jahrhunderte den entschiedenen Mittelpunkt
der Geschichte des gesamten Volkes Israel zu bilden gewußt hat.
Heute scheint dies kaum mehr glaubhaft. Aber wenn auch
in unseren Tagen das Gebirge mit Ausnahme weniger dem
Mittelmeer zugeneigter Täler den größten Teil des Jahres
einen überaus kahlen und unfruchtbaren Lindruck macht, der
nur durch die kurze Vegetation der Spätregenzeit (März, April)
etwas gemildert wird, so deuten doch noch sehr zahlreiche Reste
auf die früheren besseren Tage hin. Und wir brauchen nur die
Karte zu betrachten, um aus den mannigfachen, das Plateau
und den Westabhang besetzenden Ortschaften und dem zwischen
ihnen ausgespannten, ehemals vielbegangenen Verkehrsnetz zu
ersehen, daß hier im Wandel der Zeit ein gewaltiger Wechsel
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Salomo David David Iudäa Palästina
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Palästina
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
44
Iv. Kapitel: Iv. Das Hochland östlich des Jordan
terrassenförmigen Abbruch zu diesem Fluß absinkt, besitzt zwar
im großen und ganzen vom Fuß des Sermon an bis zum Süd-
ende des Toten Meeres eine ziemlich einheitliche Ausbildung.
Aber die einzelnen Unterabteilungen desselben weisen doch
Manchen verschiedenartigen Zug unter sich auf, der eine weiter-
gehende geographische Gliederung für unsere Betrachtung er-
möglicht.
Der nördlichste Teil vom Sermon bis zum Iarmuk hieß die
Gaulanitis, der heutige Dscholan, nach der im Südende der
Landschaft gelegenen Stadt Golan (Gaulan). Ls ist ein völlig
ebenes Hochplateau von rund 700 m Meereshöhe, dessen Ein-
förmigkeit nur von wenigen aufragenden, erloschenen Vulkan-
kegeln unterbrochen wird. Grobe Basaltsteine und Lavabrocken
bedecken im nördlichen Teil den Boden, der aber dank seines
vulkanischen Ursprungs und des Wasserreichtums fruchtbar ist
und gute, bis in den Sommer benutzbare Weiden besitzt. Acker-
bau ist dagegen nur an steinlosen Stellen, besonders im Innern
der erloschenen Vulkankrater möglich. Auch von den ehemals
berühmten Lichenwaldbeständen Basans finden sich heute noch
beachtenswerte Reste. Der weniger steinige Süden am Iarmuk-
fluß, dessen steile Talhänge mit Grasflächen bewachsen sind,
weist gutes Ackerland auf und ist auch in unseren Tagen, ebenso
wie im Altertum, mit zahlreichen Ortschaften besetzt.
Durch den Iarmuk getrennt schloß sich hieran die Land-
schaft Gilead, der heutige Adschlun, die im Gegensatz zur
Gaulanitis kein ebenes und steiniges, sondern ein gebirgiges,
von zahllosen Tälern zerrissenes Hochplateau von großer Frucht-
barkeit ist. Guter Ackerboden und grünende Pflanzungen von
Granaten, Feigen und Zitronen wechseln hier mit dichten Lichen-
und Aleppokiefernbeständen ab, die im Altertum noch aus-
gedehnter gewesen sein mögen. Die vielen, dank der günstigen
Lage des Gebietes zu den regenspendenden westlichen Winden,
stets Wasser führenden Täler des Westabhanges sind sämtlich
gut bewachsen und weisen unter ihren Fruchtbäumen besonders
starke und glänzend-glatte Glivenstämme auf. Ihr Südende
erreicht die Landschaft bei dem grünenden Iabboktal 1).
Jenseits desselben wechselt die Ausbildung des Hochlandes
von neuem. Line Zone von Randgebirgen, die es nicht un-
beträchtlich an Meereshöhe überragen, erhebt sich im Westen
gegen den Jordan und das Tote Meer hin: zuerst das Ge-
birge Gilead, an dessen Fuß die gleichnamige Stadt lag, und
Im Altertume wurde der Name der Landschaft Gilead aus politischen
Gründen über den Jabbok hinaus bis zum Gebirge Gilead ausgedehnt. Das
tiefeingeschnittene Iabboktal bewirkt jedoch eine so scharfe Trennung, daß es
geographisch als Südgrenze der Landschaft Gilead, des heutigen Adschlun, an-
zusehen ist.
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]