Vii. Die Lifel.
37
gewinnt. Die zu Mühlsteinen, Trögen, Bau- und Pflastersteinen umgewandelte
Basaltlava wird auf Schiffen oder mit der Eisenbahn in ferne Länder entsandt.
Die Lavabrüche sind wie Bergwerke unter der Erde angelegt, viele schräge,
5ibb. 23. Burg Eitz. (Nach einer Aufnahme der Neuen phot. Ges., Steglitz.)
weite Gänge führen zur Grube. Auf Leitern und Treppen steigt man von hier
aus in die oft 20 m tiefe Sohle. In den $elsertfammerrt der Lavabrüche herrscht
das ganze Jahr hindurch eine gleichmäßig niedrige Temperatur, in der das Eis
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Viii. Das hohe Venn.
39
quellen von G e r o l st e i n und der A p o l l i n a r i s s p r u d e l bei Remagen
liefern die in aller Welt geschätzten Tafelwasser. Die warmen Quellen von
Neuenahr, Bertrich und anderer Ladeorte sind gleichfalls als Spuren der einstigen
vulkanischen Tätigkeit zu betrachten.
7. Erwerbsquellen. Tin kümmerliches Dasein fristen die armen Bewohner
der Schneifel und hocheifel. vas in diesen Teilen herrschende rauhe Nlirna
und der unfruchtbare Loden, dem der zum Ackerbau notwendige Tongehalt
fehlt, erschweren diesen Erwerbszweig in hohem Matze. Weizen und Roggen
können überhaupt nicht angebaut werden/ Hafer, Luchweizen und Kartoffeln
liefern nur geringe Erträge. Weit günstiger gestellt sind die Täler, welche sich
von der Schneifel südwärts und der hocheifel nach Osten erstrecken. Der
Ackerbau liefert hier lohnende Erträge, ja die Pellenz und das Maifeld gelten
als wahre Kornkammern. Üppige Wiesengründe erleichtern die Viehzucht.
Aufs beste gedeiht das Obst, sogar edle Obstsorten, wie Pfirsich und Aprikose,
reifen in den geschützten Lagen. An Mosel und Ahr gewinnen die Bewohner
durch Weinbau ihren Unterhalt. Neben Acker-, Obst-, Weinbau und Viehzucht
gereicht die Ausbeutung der reichen Mineralschätze vielen Bewohnern zum
Lebenserwerb. Andere wieder sind in der Steinindustrie des vulkanischen
Teiles tätig. Erleichtert wird die Industrie durch die Wasserkraft der Eifelbäche,
die man zum Betriebe zahlreicher Mühlen und Fabriken benutzt. Bei Gemünd
ist eine großartige Talsperre angelegt worden, welche viele Fabriken mit der
notwendigen elektrischen Nraft versorgt. Ein nicht geringer Verdienst erwächst
endlich den Eifelbewohnern auch durch den lebhaften Fremdenverkehr. 3n der
neuesten Zeit gestaltet sich dieser infolge des eifrig betriebenen Wintersports
selbst während der kalten Jahreszeit zu einem ziemlich regen.
Viii. Das hohe Venn.
1. Landschaftsbild, von der eigentlichen Eifel lenken wir unsere Schritte
gen Nordwesten, und bald schweift unser Blick über eine öde Landschaft hin.
Wir befinden uns im hohen Venn, dem wüsten Eilande am Westrande der
gesegneten Rheinlande. Schon der Name Venn (Moor), hohes Venn (hoch-
moor) sagt uns, daß sich weite Moore über das hochland-erstrecken. „Stunden-
weit kann das Auge ungehindert schweifen, ohne einen Baum, ein Feld, eine
menschliche Wohnung zu sehen. Meilenweite Strecken, mit Heidekraut, Gras
oder Torfmoosen bedeckt, wechseln mit trüben Sümpfen, aus denen schwankende
Binsen oder Wollgräser sich erheben, deren blendend weiße Haarbüschel von
dem trüben, dunklen Wasser abstechen. Selbst die knorrigen, von Flechten und
Moosen bedeckten Tannen mit ihren meist abgebrochenen Gipfeln, die in großen
Entfernungen voneinander fremdartig aus der Einöde emporragen, mildern
den unangenehmen Eindruck keineswegs."
2. lilima und Bodenverhältnisse. Naum irgend eine Gegend unseres
Vaterlandes leidet unter so ungünstigen Klima- und Bodenverhältnissen wie
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Bilöer aus der Geschichte.
1. Das Rheinland zur Zeit der alten Germanen.
Wie ganz anders sah es doch vor 2000 Jahren in unserm schönen, geliebten
Rheinlande aus als heute! Undurchdringliche Wälder rauschten da, wo jetzt
goldene Getreidefelder wogen und blühende Gärten prangen. Ausgedehnte
Sümpfe und düstere Moore deckten jene Stellen, wo uns heute saftige, blumen-
geschmückte Wiesen entgegenlachen. Bären, Auerochsen, Wölfe und andere
wilde Tiere, die jetzt ganz und gar ausgerottet sind, hausten in dem lvaldes-
dickicht. Mit gar reichlicher Leute kehrte der Weidmann heim- denn an edlem
Wild, Hirschen und Rehen, auch Wildschweinen mangelte es nicht, vergeblich
schaute man in dieser Wildnis nach großen Städten und freundlichen Dörfern
aus. hier und da nur lugte zwischen knorrigen Eichen eine rohgezimmerte
Wohnhütte hervor. Es'' war das bescheidene heim eines unserer Vorfahren,
jener stolzen, kriegerischen Germanen, die auch das rechte und linke Rheinufer
innehatten.
2. Die Römer am Rhein.
Oie mächtigen, eroberungsfähigen Römer, denen fast die ganze den Alten
bekannte Welt gehorchte, ließen auch die einsamen Waldgebiete Germaniens
nicht verschont. Etwa um das Jahr 50 v. Chr. drang ein römischer Keldherr,
der große Julius Cäsar, erobernd in das Waldland vor. Ihm verdanken wir
die erste Runde über unsere vorfahren. Zweimal überschritt Cäsar den Rhein
in der Nähe von Andernach. Zu diesem Zwecke ließ er durch seine Soldaten
eine pfahlbrücke über den Strom schlagen. Läsars Nachfolger, der Kaiser
Augustus, beschloß, Germanien bis zur Elbe zu unterwerfen. Im Jahre 9 n. Ehr.
aber wurde dem frechen Vordringen der Römer Einhalt geboten. Oer Eherusker-
fürst Hermann besiegte mit seinen wackern Germanen die dreisten Römer im
Teutoburger Walde. Oas römische Heer wurde gänzlich vernichtet, und der
Zeldherr Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert, um nicht in die
rohen Hände der erbosten Sieger zu fallen. Nach jener furchtbaren Niederlage
gaben die Römer die rechtsrheinischen Gebiete auf, nur aus dem linksrheinischen
Lande machten sie eine römische Provinz mit der Hauptstadt Trier. Zur
Sicherung gegen die fortgesetzten Angriffe der Germanen erbauten die Römer
am Rheine von Niainz bis Tanten etwa 50 feste Plätze, Rastelle genannt- aus
oder neben ihnen sind viele Städte entstanden. So verdanken Tanten, Eöln,
Bonn und Eoblenz den Römern ihre Entstehung, künstliche, unter Leitung
kaiserlicher Baumeister angelegte Straßen verbanden die einzelnen Lagerplätze,
von Wachttürmen aus, die je l000 Schritt voneinander entfernt lagen, schauten
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Weidmann Julius_Cäsar Cäsar Cäsar Läsars Augustus Augustus Hermann Varus
Xv. Das Kuhrgebiet.
81
links und rechts von dem hauptstollen oder der Hauptstrecke bergan. Wir
klimmen einen solchen Seitenstollen oder Bremsberg hinan, vollgeladene Hunte
fördern mit großer Geschwindigkeit die Kohlen hinab und ziehen dabei gleich
leere Wagen aufwärts. Einen Augenblick müssen sie halten, damit wir un-
gefährdet vorüber können. In gebückter Haltung klettern wir auf dem feuchten,
schwarzen und steinigen Loden, dem „Liegenden" des niedrigen Stollens weiter.
Seine Decke, das „Hangende", ist durch Balken gestützt, die unter dem gewaltigen
Drucke der Steindecke oft wie Streichhölzer zerbrechen. Wir haben eine Arbeits-
stätte erreicht. Soeben ist das vor der Kohlenschicht lagernde Gestein losgesprengt
worden. Mit picken hacken und klopfen die Hauer das Gestein los, während
andere Bergleute, „die Schlepper", die losgelösten Kohlen in Karren laden
und zur Hauptstrecke befördern. Wir begrüßen die emsig schaffenden Berg-
leute und sind bald in eifrigem Gespräche mit einem der ältern, der uns unter
anderm auch von den Gefahren seines schweren Berufes erzählt. Schon manche
seiner Kameraden sind durch das Hangende Gestein getötet oder verschüttet
worden, andere wurden ein Opfer der schlagenden Wetter. In der Erde bilden
sich nämlich böse Gase, die man durch Anlage von Luftschächten aus der Grube
zu entfernen sucht. An der Zlamme seiner Sicherheitslampe, die stets geschlossen
sein muß, kann der erfahrene Bergmann erkennen, ob schlagende Wetter drohen.
Entzünden sich diese gefährlichen Gase, so verbrennen die Bergleute jämmerlich
oder werden durch die erstickenden Dämpfe hinweggerafft. „Dennoch," so
schließt unser Bergmann, „gehen wir täglich unverzagt mit dem freudigen
,Glück auf' an unser Werk,- denn wir stehen in Gottes Schutz." Wir scheiden
von den braven Bergleuten mit dem Gruße „Glück auf" und wenden uns
wieder dem Stollen zu. „Es ist still um uns her. Obwohl über 1000 Berg-
leute in der Grube arbeiten, ist von ihnen keiner mehr in unserer Nähe. Ihr
Arbeitsbezirk verbreitet sich über ungeheure Strecken. Oer einzige Laut in
der Stille ist unser eigenes Atmen und das Tropfen herabrieselnden Wassers
auf den Boden der Gänge, vor uns starrt die Kohle in glänzenden Blöcken,
über uns droht, durch Balken gestützt, eine gewaltige Lage grauen Schiefers.
Eine Weile überlassen wir uns dem Eindrucke dieser unterirdischen Welt, und
seltsam — mit einem Trale steigt ein farbenprächtiges Bild der Vorzeit vor
unsern Augen auf. Wir sehen vor uns eine Landschaft mit hohen, fremd-
gestalteten Bäumen. Gewaltige Schachtelhalme und Bärlappe erheben ihre hohen
Stämme und wunderlichen Blätterkronen, prächtige Palmen stehen dazwischen,
hohe Nadelhölzer bereichern das Pflanzenbild, und baumartige Farnkräuter
geben der Landschaft einen eigenen Reiz. Zwischen sumpfigen Inseln und Land-
zungen dringt allerwärts das Wasser des Meeres hinein. In seinen Fluten
schießen Zische aus der Zamilie der Haie dahin, während am Lande beutegierige
Schlangen und Eidechsen einherschleichen. Tropische Hitze liegt über dieser
Natur, und Wasserdünste verschleiern die Luft. Was wir da schauen, erscheint
wie ein Traum, und doch war es einst lebensvolle Wirklichkeit. Auf diesem
Boden war vor vielen tausend Jahren eine stolze Welt. In der vor uns
Schulz, Heimatkunde für die Provinz Rheinland. 6
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Xi. Oer Westerwald.
51
hauch des Südens über der schönen Gegend. In großen wohlgepflegten Gärten
voll Blütenpracht stehen weiße Landhäuser, hohe, schlanke Lebensbäume
ragen in fest geschlossenen Pyramiden düster empor. Breitästige Tulpenbäume
und Magnolien, malerische Libanonzedern und kraftvolle kalifornische Mammut-
bäume nebst blütenreichen, süß duftenden Akazien oder Robinien streben über
grünen Teppichrasen auf."
3. Entstehung und Aufbau des Siebengebirges, wie in der Eifel, so
hat auch an dieser Stätte Vulkan, der Gott der Schmiede, einst seine Macht ent-
faltet und das stolze Siebengebirge geschaffen. Seine Kuppen sind nämlich
zumeist aus Trachgt und Lasaltgestein aufgebaut, das dem Kraterschlunde der
hier vor Zeiten tätigen Vulkane entstammt. In manchen seiner Gipfel haben
wir sogar erloschene Keuerberge vor uns.
Xi. Oer Westerwald.
1. Lage und Aufbau. Unser herrliches Siebengebirge bildet den nord-
westlichen Ausläufer des Westerwedes, der nur zum kleineren Teile der Rhein-
provinz angehört. Der Eifel gegenüber dehnt sich dieses kalte, rauhe Gebirgs-
land zwischen Rhein, Lahn und Sieg aus. Seine Kämme und Kuppen bestehen
teils aus Schiefer, teils sind sie vulkanischen Ursprungs und daher aus dunklem
Lasalt oder hellgrauem Trach^t aufgebaut.
2. Erwerbsquellen.
a) Waldreichtum. Dunkle, prächtige Tannenwälder verleihen dem
obern Westerwald einen feierlichen Ernst. Doch sind leider auf den höchsten
Teilen ganze Waldstrecken ausgerodet. Ungehindert sausen jetzt rauhe Winde
über die von Wald entblößten höhen dahin. Um ihre Gewalt zu brechen, hat
man Schutzhecken, aus zwei bis fünf Tannenreihen bestehend, angepflanzt,
die dem Unkundigen beim flüchtigen Durcheilen des Gebietes mit der Eisen-
bahn wie gewaltige Wälder erscheinen. Lichtes Grün herrlicher Laubwälder
umfängt uns in den Bergen des unteren Westerwaldes und verleiht diesem Teil
des Gebirges ein weit freundlicheres Aussehen. §ür die Bewohner dieser wald-
reichen Gebiete bildet naturgemäß die Forstwirtschaft die wichtigste Erwerbsquelle.
b) Ackerbau. Dem Ackerbau sind die rauhen, heftigen Nordwestwinde
mit ihren häufigen und starken Niederschlägen wenig günstig. Eine unter der
Ackerkrume liegende undurchlässige Tonschicht hemmt das Eindringen der
Feuchtigkeit in tiefere Erdschichten- so entstehen ausgedehnte Moore. Der
obere Westerwald leidet besonders unter diesen ungünstigen Witterung?- und
Bodenverhältnissen. Oer Getreidebau erweist sich als wenig lohnend. Die
Kartoffeln verfaulen häufig infolge allzuvieler Feuchtigkeit. Die Wiesen, die
dazu noch ein bitteres Sumpfheugras hervorbringen, liefern jährlich nur einen
Schnitt. An äußerst geschützten Stellen hat man wohl Obstbäume angepflanzt,
deren Früchte sich jedoch keines besonderen Wohlgeschmackes rühmen können.
Der Volksmund sagt: „Auf dem hohen Westerwald brauchen die Kirschen zwei
^ *
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
§ Hs.
Europa.
36
§ 118. Erzeugnisse des Pflanzenreiches. Im Bereiche des Mittelmeer-
klimas treffen wir die gleichen Bäume, Sträucher und Kräuter an wie im
Rhonebecken; jedoch ist. die Fruchtbarkeit unter der wärmeren Sonne meist noch
größer, für uns fast unbegreiflich, wenn sie noch durch künstliche Bewässerung,
die wegen der langen Dürre erforderlich ist, erhöht wird. Das ganze Jahr
hindurch hört das Grünen, Blühen und Reifen nicht auf. Gauze Landschaften
gleichen ungeheuren Fruchthainen, wo Oliven, Mandeln, Feigen, Apfelsinen,
Zitronen, Aprikosen, Johannisbrot, Mispeln, außerdem köstliche Weintrauben
in üppiger Fülle gezogen werden. Das ganze Jahr hindurch können reife
Früchte fast aller Art auf den Tisch gebracht werden. An manchen Gestaden
erhebt sogar die Dattelpalme ihre leichten Wedel. An den gesegneten Gestaden
Südspaniens bei Alikante gibt es sogar einen ganzen Wald von Dattelpalmen,
die reife Früchte tragen. Dazu kommt noch, daß ganze Wälder von Edel-
kaftanien mit ihren Früchten eine nahrhafte Kost bieten. Die Ebenen, besonders
die Poebene, sind mit Weizen, Reis und Mais angebaut. Dasselbe Feld kann
zwei- bis dreimal abgeerntet werden. Ohne Nachteil für die Ernten gedeihen in
und an den-Feldern Obstbäume, Maulbeerbäume, Reben. Dadurch gewähren selbst
die einförmigsten Landschaften einen reizvollen Anblick. Das Gras wächst in reich
bewässerten Gegenden so üppig, daß es beispielsweise in der Po-Ebene sechs-
bis achtmal, in der Römischen Kampagna sogar zehnmal geschnitten werden
kann. Die fruchtbarste Ebene der Balkanhalbinsel ist das Becken der Maritza
südlich vom Balkan; darin ist das Tal von Kosanlyk ein Wundergarten
von Schönheit und Fruchtbarkeit, das Land der Rosenfelder, durchwirkt von
vielen Millionen Zentifolien. Hier besonders wird das kostbare Rosenöl ge-
Wonnen. Weniger fruchtbar, teilweise steppenartig sind die beiden Tiefebenen
Spaniens, da sie unter langer Dürre leiden; jedoch meinen Kenner des
Landes, daß beispielsweise die Andalusische Tiefebene durch eine gnte Be-
Wässerung so ertragreich werden könnte, daß sie allein ganz Spanien zu er-
nähren vermöchte. — Eine völlige Ausnahmestellung nimmt die Walachische
Tiefebene ein, die . wie im Klima so auch in ihren Erzeugnissen der benach-
barten Ungarischen Tiefebene gleicht; sie ist ein reiches Korn- und Weinland,
und in ihrem östlichen Teile zeigt sie die Steppennatur des angrenzenden
Rußlands. — In einer deutschen Landschaft mit Eichen- und Bucheuwalduugeu,
mit Roggen- und Weizenfeldern, Wiesen und Weiden glaubt man jedoch zu
sein, wenn man die hohen Gebirgslande des nordwestlichen Spaniens und des
Rumelischen Schollenlandes (Serbien, Bosnien) bereist. — Auffallend ist die
Waldarmut der drei Halbinseln. Größere Wälder tragen nur die Karpathen,
der Balkan, Serbien und der Nordwesten Spaniens; in vielen Gegenden muß man
sich sogar mit getrocknetem Kuhdünger zum Heizen begnügen. Fast baumlos
sind die weiten, steppenartigen Flächen der Spanischen Hochebene; nur
einzelne Gebirgszüge tragen noch Wälder der immergrünen Stein- und Kork-
eiche. In den Steppen wächst Halfa, ein fast meterhohes Pfriemengewächs,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
§97.
Europa.
14
Wälder meist aus Nadelhölzern. Eichen-, Linden- und Birkenwälder trifft man
nur in Westrußlaud an. Eine besondere Eigenart dieser Landstriche sind die großen
Lindenbestände. Der Juli, die Blütezeit der Linde, wird Lindenmonat genannt.
Die Linden sind es besonders, denen Rußland seine ergiebige Bienenzucht zu ver-
danken hat. Ein mächtiger Urwald ist der Bjelowjescher Wald in den Rokitno-
sümpfen, dem größten Sumpflande Europas im Flußgebiete des Pripets, eines
Nebenflusses des Dnseprs. Hier wird noch das Wiesent, ein riesiger Wiederkäuer,
gehegt. Um 800 n. Chr. lebte es noch in den Urwäldern am Harze. In Westeuropa
hat unter den Laubbäumen die Buche den Vorrang, wie wir bei manchen
Landschaften Deutschlands erkannt haben. Sie ist mehr an das gemäßigte See-
klima gebunden und verträgt weder die Kälte des Nordens noch die Hitze des
Südens. Wie in Rußland der Waldreichtum von N nach S geringer wird,
so in Mitteleuropa von 0 nach W. Nächst Skandinavien und Mittel- und
Nordrußland hat Deutschland den größten Waldbestand (25,8 o/o der Gesamt-
fläche), Großbritannien den geringsten (nur 4 o/o).
Das ausgedehnteste Ackerbaugebiet hat Rußland in der Zone der
Schwarzerde. Nur von geringen Waldbeständen unterbrochen, dehnen sich
in diesem Gebiete, das fast l2/3 mal die Größe Deutschlands mißt, die Ge-
treidefelder (Roggen, Weizen) aus; hier ist die Kornkammer Europas. Da
aber die Winter so lang und kalt sind, außerdem die Schneedecke wegen der
geringen Feuchtigkeit der Luft so dünn ist, wird hier fast nur Sommerkorn
gezogen. Außer Korn baut man hier weit über den Bedarf Kartoffeln, Zucker-
rüben, Hanf und Tabak an. Von hier bezieht Deutschland den größten Teil
seiner Getreide- und Hanfeinsuhr. Die Gegend der Schwarzerde könnte jedoch
leicht das Doppelte und Dreifache erzeugen, wenn sie besser bewirtschaftet
würde. Der Bauer ist dort noch zu ungebildet; auch liegt ihm sehr wenig au
der Aufbesserung des Ackers, den er nur pachtweise besitzt und alle 12 Jahre
an einen andern abgeben muß. Fast aller Grundbesitz liegt nämlich in der
Hand des Staates oder der Edelleute. Außerdem wird nur wenig Vieh-
zucht getrieben. Es fehlt daher an dem erforderlichen Dünger. Infolge-
dessen treten in besonders dürren Sommern große Mißernten ein; wegen der
mangelhaften Verkehrswege entsteht oft — in diesem fruchtbarsten Gebiete
Europas — schreckliche Hungersnot. Durch staatliche Mittel sucht man sie meist
vergeblich zu lindern, da viele unredliche Beamte die Gelder unterschlagen.
Daher können wir uns die große Unzufriedenheit unter den russischen Bauern
erklären, die sich häufig in blutigen Aufständen Luft zu machen sucht.
Die übrigen fruchtbaren Gebiete in der Zone der gemischten Wälder
zeigen sämtlich in der Bebauung große Ähnlichkeit mit den deutschen Laud-
schasten. Dem fruchtbaren Vorlande der Sudeten gleichen das Böhmische
Becken und die Marchmulde; das Marschland des westdeutschen Tieflandes
treffen wir in Holland und im Belgischen Flachlande wieder an; den
süddeutschen Stufenländern entsprechen das Seine- und Garonnebecken.
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Westrußlaud Rokitno- Europas Westeuropa Deutschlands Mitteleuropa Nordrußland Deutschland Deutschlands Europas Deutschland Europas Holland Belgischen_Flachlande
§ 98, 99
Europa.
16
Reiher, Störche und rosafarbige Flamingos. Wie traurig aber wird das Bild
der Steppe in den überaus heißen, trockenen Sommermonaten! Da erstirbt
fast alles Pflanzenleben unter den glühend heißen Sonnenstrahlen; nun liegt
die Steppe da grau in grau, ein Bild des Todes. Das ist eine böse Zeit
für die Herden. Im kurzen Herbst erwachen unter befruchtenden Regengüssen
die Gräser wieder zu neuem Leben. Der lange kalte Winter bringt den Herden
aber neue Not. Zwar fällt nur wenig Schnee, und das Vieh findet feine
notdürftige Nahrung im Freien; die seltenen, aber furchtbaren Schneestürme
bringen oft Hunderten, die sich vor ihnen durch Flucht retten wollen, in
verschneiten Schluchten und Seen Tod und Verderben. — Die Kosaken
wohnen in langgestreckten Dörfern. Sie sind ein Hirtenvolk. Groß ist
der Reichtum an Pferden, Rindern und Schafen. Auf der Halbinsel Krim
und nördlich davon, serner in der Kaspischen Senke wird auch das Kamel
als Haustier verwandt. Man zählt an 120000 Kamele. Auf 100 Ein-
wohner kommen 108 Stück Rindvieh (in Dänemark 71, in Deutschland 32).
Ist das Gebiet der Schwarzerde die Kornkammer, so ist die Steppe die Fleisch-
kammer Rußlands. Außer lebendem Vieh wird von hier viel Butter versandt.
Rußland ist für Deutschland der bedeutendste Butterlieferant, dann folgt
Holland und dann Dänemark. — In vielen fruchtbareren Bezirken gewinnt
aber die Steppe in den letzten Jahrzehnten das Bild der Schwarzerde, da
man viel Weideland in Ackerland umgebrochen hat.
Aufgaben: 1. Die Steppe in den vier Jahreszeiten. 2. Der wirtschaftliche Wert
der Steppe.
§ 99. Das kleinste unter den vier Pflanzengebieten ist das der immer-
grünen Laubbäume; es umfaßt die Küstenlandschaft des Golfes von Lyon
und den größeren südlichen Teil des Rhonebeckens. Verlassen wir das Saöne-
becken, das noch ganz das Gepräge der Oberrheinischen Tiefebene trägt, und
wandern wir im Rhonebecken nach S, fo umfängt uns bald eine Landschaft
mit einer ganz fremdartigen Pflanzenwelt. In den Niederungen breiten sich
neben Weizenfeldern große Maisfelder aus. Ausgedehnte Waldungen, die den
deutschen Landschaften ihren Hauptreiz verleihen, treffen wir nicht mehr. An
ihre Stelle treten Haine von Maulbeerbäumen, edlen Kastanien, immergrünen
Eichen, Pinien und Ölbäumen, niedrige Gebüsche von Lorbeer, Myrte, Ole-
ander und Buchsbaum. Überall gedeiht die Zwergpalme, und an der französischen
Riviera (— Gestade), die den Südsaum der Alpen bildet, gedeiht sogar die
Dattelpalme in stolzer Höhe; jedoch gelangen hier ihre Früchte noch nicht
zur Reife. In den Gärten reifen außer unseren Obstarten Pfirsiche, Mandeln,
Feigen, Apfelsinen, Zitronen und überall ein feuriger Wein. Die Perle unter
den Landschaften Europas ist die Riviera. Selbst im Januar beträgt hier
die Durchschnittstemperatur + 8 bis 9°. Schon im Februar blühen die Pfirsich-
und Mandelbäume; im März pflückt man bereits die ersten Erdbeeren in
den Gärten; das ganze Jahr hindurch blühen Rosen und Kamelien. Von
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Dänemark Deutschland Deutschland Holland Lyon Europas
49
Vorderasien.
§ 128, 129.
Die Erzfunde knüpfen sich auch in Sibirien an die Randgebirge. Dort
trifft man fast überall auf Erze aller Art; am Altaigebirge gewinnt man
viel Gold. Große Graphitlager liefern Reißblei für Bleistifte. Seit Er-
öffnnng der Sibirischen Bahn nimmt auch die Kohlenförderung an Um-
fang zu.
Aufgaben: Vergleiche 1. das Tiefland von Tnran mit Südostrußland, 2. Sibirien
mit Mittel- und Nordrußland!
Vorderasien.
§ 129. Bodengestaltung. Wandern wir aus dem Tieflande Turan
oder dem Rußlands nach 3, so locken uns fast überall fruchtreiche Land-
fchaften am Fuße mächtiger Faltengebirge; je höher wir aber steigen, desto
öder und nackter werden sie. Schauen wir endlich vom Kamme nach 8
hinab, so breiten sich vor uns schier endlose Ebenen mit traurigen Salzwüsten
und dürftigen Steppen aus.
Südlich vom Schwarzen Meer dehnt sich auf der gleichnamigen Halb-
infel das Hochland von Kleinasien aus, das mit seiner durchschnittlichen
Höhe von 1000—1200 m die Spanische Hochebene noch übertrifft. Hohe
Faltengebirge umrahmen es am Nord- und Südrande. Nach 0 steigen die
Ebene und die Gebirge zu dem wilden Gebirgslande von Armenien
empor, das im Ararat den Montblanc noch um 300 m überragt. Von ihm
gehen auch die Raudgebirge des großen Hochlandes von Iran aus, das
durchweg noch um 500 m höher ist als das Kleinasiens. — Durch eine tiefe,
fruchtbare Grabensenkung von Armenien getrennt, erstreckt sich vom Schwarzen
bis zum Kaspischen See das gewaltige Faltengebirge des Kaukasus, das die
Alpen sowohl an Länge als auch Höhe übertrifft. Das Gebirge mit seiner Ab-
dachung nach N und mit der Senke im S bilden das russische Kaukasien.
— Zu Vorderasien gehört auch das Hochland von Arabien (= fünf- bis
sechsmal so groß wie Deutschland), obgleich es seinem ganzen Aufbau nach
mehr zu Afrika gehört, wovon es durch die riesige Grabensenkung des Roten
Meeres getrennt wird; es ist noch gleichförmiger, noch wüstenartiger als
Iran und Kleinasien. Seine Ränder fallen in scharfen Stufen zu einem
flachen Küstenstreifen hinab. Von Iran ist es durch die Grabensenkung des
Persischen Golfes und Mefopotamiens getrennt. Mesopotamien, d. h.
Zwischenstromland (fast so groß wie Preußen), ist in seinem tiesecen Teile
eine Schwemmland-Tiesebene, die vom Enphrat und Tigris gebildet worden
ist. Beide vereinigen sich vor der Mündung im Schatt el Arab. In breiten
Stufen steigt das Land nach Armenien, dem Quellengebiete der beiden Ströme,
empor. — Arabien ist nur mit Kleinasieu verbunden, nämlich durch das Hoch-
land von Syrien. Durch eine tiefe Grabensenkung, die im Is!" den Libanon
vom Antilibanon scheidet, dann sich in der Jordanspalte fortsetzt und in dem
Golf von Akaba endet, wird Nordsyrien in eine östliche und westliche Hälfte
Stahls Hilfsbücher I. (Schülerheft 2.) 4
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Kleinasien Spanische Armenien Kleinasiens Armenien Kaspischen_See Kaukasus Kaukasien Deutschland Afrika Kleinasien Mefopotamiens Mesopotamien Armenien Syrien Akaba Nordsyrien
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m
werden. Besonders das niedrigere Hanhaibecken ist von einem Kranze srucht-
barer Oasen umgeben. Der weitaus größte Teil des Landes ist Wüste oder
dürftige, baumlose Steppe. Im Westen des Hanhais dehnt sich die Wüste
Gobi aus. Durch die Steppen ziehen Mongolen mit ihren Ziegen, Schafen,
Kamelen und Yaks oder Grunzochfen von einem Weideplatz zum andern.
Trotz der kümmerlichen Pflanzenwelt trifft man in dieser öden Wildnis oft
starke Herden wilder Esel, Pferde, Antilopen und Moschusschafe an.
Aufgaben: 1. Beschreibe das Klima Hochasiens! 2. Vergleiche die fruchtbaren Rand-
gebiete mit dem Innern! 3. Nenne nach der Karte die Ströme, die nach N, 0, S fließen!
§ 133. Bodengestaltung. Von Hochasien wandern wir nach 8 in die
Tropenländer Asiens. Zunächst verfolgen wir die langen Faltengebirgsketten,
die nach 0 aus Tibet hervorquillen, sich dann scharf nach 8 (wie die Di-
uarifchen Alpen nach der Balkanhalbinsel, § 116) wenden und mit ihren
Höhen und tiefen, breiten Tälern die Halbinsel Hinterindien ausfüllen.
indischen Jnfelflur gehört, die als Reste einer Landbrücke zwischen Südost-
asien und Australien stehengeblieben sind. Mächtige Gebirgsrücken, die die
Höhe der Pyrenäen und darüber hinaus erreichen, nehmen fast die ganzen
Inseln ein. Wir unterscheiden drei Gruppen: die Sundainseln, von denen
die vier größten Sumatra, Java, Borneo, Celebes heißen, die Mo-
lukken und die Philippinen. Wie am Mittelländischen Meere, so ist auch
hier die Bildung der Oberfläche nicht zur Ruhe gekommen; auf sehr vielen
Inseln erheben sich mächtige Vulkane, die ihre verhängnisvolle Kraft noch
oft beweisen.
Ganz anderer Art als Hinterindien ist Vorderindien. Den größten
Teil des Landes nimmt das Tafelland von Dekan ein, das ungefähr die Höhe
des Rheinischen Schiefergebirges hat. Es weist auf Afrika hin, womit es
wahrscheinlich über Madagaskar hinaus zusammengehangen hat. Gegen das
Meer hin wird es von Randgebirgen, den Ghats, umrahmt. Die drei Ströme
Indus, Ganges und Brahmaputra haben mit ihren Schwemmassen das
Tiefland von Hindoftan (= Land der Hindu) gebildet und so das Tafelland
mit Asien verbunden.
Aufgaben: 1. Vergleiche Vorder- und Hinterindien! 2. Vergleiche die Tiefebene von
Hindoftan mit der Lombardischen! 3. Zeige, daß die Ostindische Jnselflnr Reste einer alten
Festlandsbrücke sind!
Südasien und Ostindien.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Tibet Hinterindien Südost- Australien Sumatra Borneo Hinterindien Afrika Madagaskar Hinterindien Ostindien