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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 8

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
8 A. Der Heimatort. Vermögens steht dem Pfarrer der Kirchenvorstand (Kirchenrat) und die Gemeindevertretung zur Seite. Beide Körper- schaften werden von der Kirchengemeinde gewählt. 5. Die Umgebung des Wohnortes, a. Sowohl Stadt als Dorf sind von der Feldmark oder Feldflur umgeben. Diese besteht teils aus Ackerland, teils aus Wiese. Auf dem Ackerlande werden besonders Getreidearten, Futterkräuter, Hülsenfrüchte und Kartoffeln angebaut. Auf einer Wiese wächst hauptsächlich Gras. In der Feldmark einiger Ortschaften liegen auch Wälder, große von Bäumen und Sträuchern bewachsene Flächen. Eine kleinere Gruppe von Bäumen und Sträuchern nennt man Gebüsch oder Busch. Ein Stück Land, das mit spärlichem oder gar keinem Baumwuchs, aber mit Gras und Heidekraut bedeckt ist, wird Steppe, in Schlesien auch Heide genannt. Gänzlich unbebautes Land nennt man Ödland. Nenne Getreidearten, Futterkräuter, Hülsenfrüchte, Heil- und Gift- kräuter, Waldbäume und Waldsträucher, die in unserer Feldmark wachsen I*) Nenne Tiere, welche sich in der Feldmark aushalten! Welche davon sind jagdbar, d. h. dürfen zu gewissen Zeiten geschossen werden? Welche Tiere unserer Feldmark sind nützlich, welche schädlich? Merke: Pflanzen haben Leben, keine Empfindung und keine freie Bewegung; Tiere haben Leben, Empfindung und freie Bewegung. d. Der Boden des Landes ist eine Ebene, wenn seine Teile im ganzen die gleiche Richtung haben (vergl. Seite 2). Ebe- nen, welche mehr als 200 m über dem Meeresspiegel liegen, heißen Hochebenen; Ebenen, welche weniger als 200 m über dem Meeresspiegel liegen, Tiefebenen. Unebenheiten des Bo- dens können Erhebungen oder Senkungen (Vertiefungen) sein. Eine Senkung (Vertiefung) innerhalb einer Ebene nennt man eine Grube. Eine Erhebung kann je nach der Größe eine Anhöhe, ein Hügel oder ein Berg sein. Der unterste Teil einer Erhebung heißt Fuß, der oberste Gipfel; zwischen Fuß und Gipfel ist ein Abhang. Mehrere zusammenhängende Hügel bilden eine Hügelgruppe oder eine Hügelkette, mehrere zusammenhängende Berge eine Berggruppe oder eine Bergkette. In einer Hügel- oder Bergkette sind die Boden- erhebungen zu einer Reihe verbunden wie die Glieder einer Kette, in einer Hügel- oder Berggruppe aber ohne eine bestimmte Längsrichtung zusammengestellt. Eine Vereinigung mehrerer Ketten und Gruppen von Bodenerhebungen heißt Gebirge. Die Vertiefung zwischen Hügeln und Bergen nennt man ein Tal. Ein engestal wird eine Sch luch t genannt.—Ohne Rück- sicht auf Ebenheit und Unebenheit bezeichnet man mit Hoch- *) Vergl. Sturm, Naturkunde.

2. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 23

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 28 Werte Steinkohlen, Eisen-, Zink - und Bleierze. Die Kohlen werden nicht nur von den vielen Hüttenwerken Oberschlesiens und den Fabriken der ganzen Provinz gekauft, sondern auch nach anderen Provinzen Preußens und nach Oster- reich ausgeführt. Zink gewinnt kein deutsches Land in gleich gioßer Menge. > b. Aus dem Pflanzenreiche: Getreide,"G e m ü s e, Zuckerrüben gedeihen ganz besonders in den fruchtbareren Gegenden, Kartoffel n auch in den minder guten» Obst wird um Trebnitz, Grünberg, Schweidnitz, Nimptsch, Strehlen, Neisse, Löwenberg 2c.;1 Wein um Grimberg; Flachs um Kreuzburg, Namslau, Ols, Groß-Wartenberg, Habelschwerdt; , Tabak um Ohlau, Ratibor und Neumarkt gebaut. Holz liefern die Wal- düngen Oberschlesiens, besonders des rechten Oderufers, und die Gebirgswälder- Während Kiefern in der Ebene gedeihen, wachsen Fichten und Tannen im Gebirge. Laubwald ist in der Provinz nur wenig vorhanden; er besteht meist aus Buchen. Eichen finden sich in größerer Menge an der Oder im Be- Zirk Breslau. Nicht alle Teile Schlesiens sind gleichmäßig fruchtbar. Am fruchtbarsten sind die Kreise längs der Sudeten, besonders Leob- schütz, Neustadt, Neisse, Frankenstein, Münsterberg, und die Kreise an der Oder Mittelschlesiens. Am Wenigsten fruchtbar ist die rechte Oderseite und die Heide südlich von den Dalkauer Höhen. Hier gibt es viele sandige Stellen, die aber für Kieferwal- düngen recht geeignet sind. c. Aus dem Tierreichs: Hirsche, Rehe, Wild- schweine leben in den größeren Waldungen. Hasen, wilde Kaninchen, Rebhühner finden sich in ganz Schlesien. Fa- sane werden auf den Gütern Oberschlesiens gezogen. Möwen- ei er liefert der Kunitzer See bei Liegnitz. Von Raubtieren kommen fast nur Füchse, Dächse und Iltisse vor. —■ — Von Fischen finden sich Hechte, Lachse, Welse in der Oder, Karpfen in den Seen und Teichen^ Forellen in den Gebirgsbächen. ^ Pferde, Rinder, Schafe, Schweine werden fast aus allen größeren Gütern gezüchtet.^--^Bienen- zu cht verbreitet sich immer mehrl ^ 6. Bewohner. In 150 Städten, 5070 Landgemeinden und^ 8722 Gutsbezirken wohnen 5 226 300 Menschen, welche meist deutsch reden; doch wird in Oberschlesien und in einigen Kreisen (Wartenberg, Namslau, Brieg) Mittelschlesiens auch polnych, an der österreichisch-schlesischen und mährischen Grenze (in den Kreisen Ratibor und Leobschütz) auch mährisch, an der böhmischen Grenze (Kr.glatz) auch böhmisch und^in^den Kreisen

3. Schlesien - S. 49

1897 - Breslau : Hirt
Oberflächengestalt. 49 Bade- und Ausflugsort für das nahe Breslau bietet. Malerisch ist der Durchbruch der Oder bei Leubus. Das rechte Ufer des Stromes ist hier hoch und steil. Weinpslanzuugeu ziehen sich an ihm empor, und am Rande der Hügel steht eiu altes Kloster, dessen Doppelturm weithin über Strom und Land schimmert. Aus der linken Seite der Oder steigt dann der Bergzug langsam wieder in nordwestlicher Richtung an und bildet die Dalkancr Höhen bei Glogan (277 m). Ihren Nordsuß bekränzen Weinhügel, ihre Umgebung ist äußerst fruchtbar, und bei Beuthcn werden sie von der Oder in einem breiten Thale durchbrochen. Der dritte Abschnitt des Landrückens sind. die Grü»berger Hügel. Sie beginnen mit niedrigen, sandigen Höhen in der Nähe von Fraustadt in Posen, ziehen sich westwärts, werden von der Oder durchbrochen und erreichen bei Grünberg ihre bedeutendste Höhe. Rechts von der Oder tragen die Hügel den langgestreckten Schlawa-See, der von dichtem Kiefernwalde umgeben ist. Auch der Saum der Grünberger Hügel ist mit Kiefern be- standen. In der Umgebung der Stadt Grünberg aber findet sich Laubwald. Die Abhänge und das Land an ihrem Fuße sind mit niedrigen Wein- stöcken bepflanzt, die im Winter ganz umgelegt werden. Zwischen den Wein- stocken stehen vereinzelt Obstbäume. Die meisten Weingärten sind umzäunt. In vielen befindet sich ein Winzerhäuscheu. Es dient zur Aufbewahrung der Geräte für die Weinbauer, zeitweise auch zum Ausschank. Der Grün- berger Wein ist besser als sein Ruf. Mau versendet die Trauben nach ganz Deutschland oder preßt sie ans. In Grünberg felbst wird vortrefflicher Schaumwein aus ihueu bereitet. — Grünberg ist der nördlichste Ort der Erde, wo in größeren Mengen Wein gebant wird. Doch lohnt die Ernte in schlechten Jahren kaum die Kosten des Anbans. I). Die Ebene. Die schlesische Ebeue wird im Westen und Süden von den Sudeten, im Osten von dem oberschlesischen Berglande begrenzt und im Norden dnrch die Dalkaner Höhen von der norddeutschen Tiesebeue abgetrennt. Sie gliedert sich in vier Beckeu. 1. Das vberschlesische Becken wird von dem übrigen Teile der Ebene durch den Chelm abgegrenzt. Es ist der kleinste Teil der schlesischen Ebene und umfaßt das Oderthal bis Krappitz, das wenig fruchtbare Thal der Klodnitz und das sehr srnchtbare Gebiet der Hotzenplotz. 2. Die mittelschlesische Ebene reicht auf der rechten Oderseite bis an die Trebnitzer Hügel und auf der linken bis an die Katzbach. Sie umfaßt zunächst das Oderthal, sodann aus der rechten Oderseite weite Waldgebiete am Stober und an der Malapane und Felder und Wieseugründe an der Weida. Auf der linken Oderseite breitet sich der fruchtbarste Strich Schlesiens Sommer, Schlesien. 4

4. Schlesien - S. 51

1897 - Breslau : Hirt
Das Wassernetz. 51 Z. Die Oder. Sie entspringt (in 634 in Meereshöhe) im Odergebirge „am schönen Orte". Das ist eine von Buchen beschattete Stelle im niedrigen Gesenke. Die Oder biegt während ihres Lanses durch dasselbe mehrfach rechtwinklig um und tritt durch die Mährische Pforte ins Kuhländchen ein, das sie in nord- östlicher Richtung durchströmt (s. S. 8). Nördlich davon (bei Hoschialkowitzj tritt sie an die preußische Grenze heran, die sie nun eiue Strecke weit (18 km) bildet, immer nach Norden gerichtet. Dabei durchbricht sie (an der Landecke» das oberschlesische Kohlengebirge. Es leitet den Fluß in nordwestliche Richtung, und nur auf einer kurzen Strecke, von Ratibor ab, fließt er wieder nach Norden. Das Ende des Chelm nötigt ihn, wieder nordwestlich abzu- lenken, während die Krappitzer Hügel ihn abermals nach Norden drängen. Auf dieser Stelle umstießt er den Fuß des Annaberges und durchschneidet das Kalkgebirge. Das führt eine Verengung seines Bettes und Untiefen im Flußbette herbei. Von hier aus hat der Strom ununterbrochen nordwestliche Richtung, bis er die Trebnitzer Hügel erreicht. Auf dieser laugeu Strecke sind seine Ufer völlig flach, und sein Gefälle ist sehr gering. Darum hat er Neigung, sich zu spalten und zu verbreiten. So ist das angrenzende Land meist waldiges Snmpfgebiet, der Oderwald genannt. Er zeichnet sich durch Erlen- und Weidengebüsche und uralte, hochstämmige Eichen ans, unter denen sich wahre Prachtexemplare befinden. Besondere Schönheit zeigt der Oderwald bei Brieg (Peisterwitzer Wald) und Leubus. Freilich bildet dieses Sumpfgebiet auch ein bedeutendes Verkehrshindernis zwischen den beiden Oderseiten. Den Überschwemmungen des Flusses sucht mau zu wehren, indem man die zahl- reichen Windungen im Mittellaufe durchsticht und so den Lans gerade legt. Dann kann bei Hochwasser die Flut schneller ablaufen, besonders wird das Festsetzen der Eisschollen verhindert. Ferner sind zu beiden Seiten des Stromes mächtige Dämme (Deiche) erbaut worden. Die Trebnitzer Höhen nötigen den Strom, in westlicher Richtung weiter zu fließen, bis er oberhalb Leubns wieder nördlichen Lauf annimmt und nun das Katzengebirge durchbricht. (Schilderung der Durchbruchsstelle s. S. 49.) Nun tritt der Oder an der Mündung der Bartsch der letzte Zug des Landrückens entgegen und nötigt sie, nochmals nach Westen umzubiegen. Bei Benthen drängt sie sich nahe an die Dalkaner Höhen heran, die sie all- mählich wieder in die nördliche Richtuug zwingen, so daß sie auch den nörd- lichsten Zug des Landrückens durchbricht. An der schleichen Grenze wendet sie sich zum dritten Male nach Westen und bildet ein längeres Stück die Grenze selbst. Die Oder ist eine Hanptverkehrs-Straße des Landes; denn es hat sich auf ihr eine lebhafte Schiffahrt entwickelt. Viel Mühe und Kosten hat es verursacht, den Strom bis Breslau hinauf für größere Fahrzeuge schiffbar 4*

5. Schlesien - S. 60

1897 - Breslau : Hirt
60 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes Hochslnt in der Cder herbei, das sogenannte „Johanni-Hochwasser". Die Verteilung der Regentage besonders während des Sommers ist von großem Einflüsse auf die Ernte. In Schlesien bringen meist westliche Winde Regen. Nebel stellen sich besonders im November ein. Sehr häufig sind sie im Gebirge. Die Koppe hüllen sie oft 14 Tage lang hintereinander ein. Bei niedrigerer Temperatur bildet der Gebirgsnebel Rauhreif, im Gebirge „Anranm" genannt, der alles mit einer Decke feiner Eisnadeln überzieht. Er verwandelt nach und nach jeden Baum in einen unförmlichen Eisklumpen und fügt so den Bäumen großen Schaden zu. Nur das Knieholz ist gegen ihn geschützt, weil es unter der Schneedecke liegt. Schnee sällt im Gebirge viel mehr als in der Ebene. Er hemmt, so- lange er locker ist, jeglichen Verkehr zwischen den Banden, ermöglicht aber später in der Waldregion das „Rücken", d. h. das Herabsahren des Holzes. Die schwächere Schneedecke der Ebene ist für die Wintersaat ein wohlthätiger Schutz gegen die Kälte. Selten wird hier der Schneefall so stark, daß er den Verkehr hindert. Gewitter sind in Schlesien sehr häufig, am zahlreichsten im Gebirge. Die Oder hält die Gewitterzüge oft auf. Sie kommen vorliegend aus dem Westen. Auch unter Hagelfällen hat Schlesien oft zu leiden. Sie schädigen den Landbau sehr und vernichten oft die ganze Jahresmühe des Bebaners. Mittel- und Oberschlesien werden von ihnen am heftigsten betroffen. Ein an Gewittern auffällig reiches Gebiet liegt an der Spree. Hier steigert sich die Zahl der Gervittertage über 40 im Jahre, während sie an der Klodnitz manchmal nur 20 beträgt. „Als Maß der Niederschläge dient die »Regenhöhe«, d. h. die Höhe der Wasser- schicht, zu welcher der Regen und das Schmelzwasser des Schnees sich aus der Erd- oberfläche ansammeln würden, wenn das Wasser weder in den Boden eindringen, noch abfließen, noch verdunsten könnte. Die Regenhöhe richtet sich in Schlesien sichtlich nach den Unebenheiten des Landes. Sie ist am höchsten auf den Höhen des Riesen- und Jsergebirges, etwa 150 cm, hält sich noch in den Waldthälern des Gebirges auf 100 cm und sinkt im Oderthale unter 60 cm. Einzelne Platzregen liefern 2—4 cm Regenhöhe." (Partsch.) Die Pflanzenwelt. I. Der Wald. Schlesien ist ursprünglich ein Sumpf- und Waldland gewesen. Auf den Wald und seine Ausrodung weisen noch die vielen Ortsnamen mit „Walde", „Rode" und „Hau" hin. Noch hent gehört Schlesien zu den waldreichsten Gebieten Deutschlands. Der Wald wird auch eifrig gepflegt und ist meist von einem dichten Netz von Wegen durchschnitten. Nur in regelmäßigen Zwischenräumen („Umtrieben") darf geholzt werden. Waldreich sind der Kamm und die steilen Hänge des Gebirges, besonders int Riesen- und Glatzer Gebirge. Hier herrschen Nadelwälder vor. In ihnen findet man meist auch Buchen und Ebereschen verstreut vor. Die Vorberge und Hügel in der Ebene, sowie die Ufer der Oder find

6. Schlesien - S. 63

1897 - Breslau : Hirt
Die Tierwelt. 63 Der Biber war in alter Zeit sehr häufig. Der Bober ist nach ihm benannt. Das Tier ist erst im vorigen Jahrhundert ausgerottet worden. Es fällte die Bäume des Urwaldes und legte an den Wasserläufen seine „Burgen" an. Die verlassenen Biberteiche bildeten fette Wiesen, die die ersten menschlichen Ansiedler im Urwalde zur Niederlassung anlockten. So ist der Biber für die Besiedlung des Landes wichtig geworden. Der Hase und das wilde Kaninchen werden in der ganzen Provinz gejagt; das letztere erweist sich an vielen Orten als sehr schädlich. Besonders reich an Hasen und Kaninchen sind die Odergegenden. Eichhörnchen und Siebenschläfer bewohuen die Wälder, während Hamster, Feldmans und Ziesel den Boden durchwühlen. Die Hausmaus und die Wanderratte bilden überall eine Landplage. Von 3. Itedermäulen flattern mehrere Arten in der Dämmerung umher. 4. Die Insektenfresser siud durch Igel, Maulwurf und mehrere Arten Spitzmäuse vertreten. 5. I>as Wild ist sehr häufig; denn Schlesien ist eine wildreiche Provinz. Not- und Dam- Hirsche und Rehe finden sich zahlreich, und zwar Rothirsche besonders in der niederschlesifchen Heide, Damwild in Oberschlesien, Rehe in ungemeiner Menge im Odergebiete, z. B. bei Neumarkt. (Hasen und Kaninchen siehe vorher!) Schwarzwild lebt überwiegend in Oberschlesien und in der nieder- fchlesischen Heide. Von Federwild werden Auerhahn und Birkhahn hauptsächlich in der uiederschlesischen Heide gejagt, wo auch die ergiebigste Schnepfenjagd be- trieben wird. Fasanen zieht und jagt mau iu allen Waldgebieten, am meisten in Oberschlesien. Wasservögel, als wilde Schwäne, Gänse, Enten und Reiher, erlegt man hervorragend im Kreise Militsch. Am zahlreichsten unter allem Federwild sind die Rebhühner, die ganz besonders die Ebene lieben. 6. |>tc Wogelwelt im allgemeinen zeichnet sich durch große Mannigfaltigkeit aus. Das liegt au der Lage Schlesiens. Es hat noch Teil an Rußlands und Österreichs Vogelwelt. Auch die so sehr verschiedeuartige Bodeugestalt des Landes und seine reiche Bewässerung gestatten den mannigfachsten Vogelarten den Aufent- halt in Schlesien. So finden sich auf dem Gebirge Alpenvögel: Wasserpieper ^besonders im Knieholz) und Ringdrosseln. In den Vorbergen nisten Spechte, Bachstelzen, Eisvögel und Amseln, in den niederschlesifchen Brüchen Schlangen- adler, Störche, Fischadler, Strand- und Wasserläufer. Die Lachmöve bewohnt die kleine Insel im Kuuitzer See bei Liegnitz. Ende April beginnt auf ihr das Brutgeschäft. Daun ist das sie wie mit

7. Schlesien - S. 9

1897 - Breslau : Hirt
Oberflächengestalt. 9 er Viele- ober Ulrich - Kamm (U.-Ka.) Er trägt auf seinem östlichen Ende einen weiten Sumpf, das Moosbruch (M. B.) Zwischen diesen beiden Kämmen fließt reißend die Freywaldauer Biele nach Norden. In ihr schönes Thal münden von rechts und links viele kleinere Thäler, die von Bächen durchströmt werden und an Naturschönheiten sehr reich sind. In ihnen ziehen sich bebaute Felder und kleine Ortschaften bis hoch ins Gebirge hinauf. Das Freywaldauer Thal wird nördlich von einem dichtbewaldeten Berg- rücken abgeschlossen. Er geht' im Bogen von Westen nach Nord-Osten. An seinem Abhange liegt der Kurort Gräfenberg (Gr.), ihm zu Füßen die Stadt Frey Waldau (F.). Das hohe Gesenke steigt bis über die Grenze des Baumwnchses auf. Seme höchsten Gipfel sind breit und abgeplattet und mit Grasflächen über- zogen. In den Senkungen finden sich zahlreiche Moore, die den Verkehr erschweren. An manchen Stellen steht noch dichter Urwald. Hier und da trifft man mehr als haushohe Felsgebilde, au die sich viele Sagen knüpsen. Auf dem Kamme liegen nur ein paar einsame Wirtshäuser; sonst ist das Gebirge in seinen höheren Teilen unbewohnt.

8. Schlesien - S. 33

1897 - Breslau : Hirt
Oberflächengestalt. 33 und Treppen erbaut, auf denen mau, meist über dem tosenden Wasser gehend, die Klamm aufwärts bis zum Falle steigen kann. Nachdem sich die verschiedenen Quellbäche des Zackens vereinigt haben, durchströmt der reißende Bergsluß das .Thal von Schreiberhau (Schi-.), berührt Warmbrunn (W.) und mündet bei Hirschberg (H.) in den Bober. Nach Süden entströmen dem Riesengebirge die Elbe und ihr Neben- fluß, die Aupa. Die Quellbäche der Elbe durchfließen den Elbgrund und das Wechwafferthaf. Die Elbe entspringt als Elbseifen ans der Elbwiese, wo die unscheinbare Quelle in Steine eingefaßt ist. Bald unterhalb der Quelle bildet der Bach den romantischen Elbfall mit Hilfe von Stauung durch Schleusen. Er ist der höchste Fall des Riesengebirges und stürzt in den tiefen Elbgruud hinab. Das ist ein großartiges Thal, von 209 — 300 m hohen Wänden eingeschlossen, im unteren Teile der Felsränder dicht bewaldet, von dem rauschenden Elb- seiseu durchbraust, der nicht selten den schönen Fußweg durch den Grund zerstört. Von Norden her fallen noch mehrere kleine Bäche in den Elbseifen. Ihre Thäler bilden mit Elbseisen und Weißwasser zusammen das Thal der „Siebengründe". Vor dem Durchbruche am Ziegenrücks vereinigt sich der Elb seifen mit dem Weißwasser. Es kommt von der Weißen Wiese, und sein Thal, das Weißwasserthal, ist noch wildromantischer als der Elbgrund. In ihm steigt man durch die Waldregion bis in die des Knieholzes und der Weiden zum Koppeuplaue auf. Das Rieseugebirge fällt nach Norden steil ab, an manchen Stellen über 1000 in auf einmal; nüch Süden aber senkt es sich allmählich, weil es hier viel mehr Vorberge hat. Darum erscheint es auch von Norden gesehen majestä- tischer als von Süden her. Sein Fuß ist bebaut. Bis zu einer Höhe von über 600 m findet man mühsam bestellte Felder. Sie liegen um schmucke Ortschaften, die sich in den zahlreichen Flußthälern aufwärts laug hiuziehen. Die Häuser der Bauern sind meist aus Fachwerk oder Holz erbaut, um die Fenster und Thüren bunt bemalt und vielfach zur Aufnahme von Sommer- frischlern eingerichtet. Über dieser Region des Ackerbaues legt sich um das gauze Gebirge eiu Waldgürtel. Er besteht meist aus Nadelbäumen, die bis zur Höhe von 1300 in gedeihen. Noch höher hinauf findet man große Grasflächen, die als Viehweiden dienen. Auf ihuen wächst kurzhalmiges, hartes Gras, zwischen dem saftige Kräuter stehen und zierliche Alpenblumen prangen. Da findet man im Frühjahre die kleine Alpenprimel (Primula minima), Hab- michlieb genannt. Man muß das Blümchen wirklich lieb haben, wenn es mit seinen rosaroten, zierlichen Blüten den ganzen Hang überzieht. Daneben steht die Alpen-Anemone, wegen ihrer langen, grauen, bebärteten Früchte Teufels- bart genannt. Noch im Juli blühen hier oben Pflanzen, die die Thalwiesen bereits im Frühjahr schmücken. Gleich Inseln stehen in diesem Gras- meere dichte, runde Gebüsche von Knieholz; das ist eine Kiesernart, deren Sommer, Schlesien. Z

9. Schlesien - S. 34

1897 - Breslau : Hirt
34 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. Stämme am Boden hinkriechen, sich nur wenig aufrichten und lauter knie- förmig gebogene Zweige haben. Über 1300 in Höhe aber gedeiht auch das wetterfeste Knieholz nicht mehr. Nur Moose und Flechten überziehen die Felstrümmer, aus denen die Bergkuppen aufgehäuft sind, bis auch diese letzten Spuren des Pflanzen- Wuchses verschwinden und die bloßen Trümmergesteine zu Tage liegeu. *) Früher lebten die Bewohner des eigentlichen Hochgebirges ausschließlich vou Viehzucht. Dazu leiteten die saftigen Weiden hin. Die Leute wohnen in „Ucmden". Das sind uralte Blockhäuser. Auf einer niedrigen, steinernen Grundmauer sind mächtige Balken übereinander gelegt, die die Wände des Hauses bilden. Figur 17. Inneres einer Bande. Es ist mit winzigen Fenstern versehen und mit Schindeln gedeckt. Das Dach geht tief herunter und ist mit Steinen beschwert, damit der Sturm es nicht abdecke. Das Haus enthält einen großen Wohnraum für die Meuscheu und daneben Ställe für das Vieh, sowie eiueu Anbau, der als Heuscheuer dieut. Die Bauden sind fast alle sehr sauber gehalten und auch zur Bewirtung von Fremden eingerichtet. Dann haben sie meist einen verglasten Vorbau. Ihre Bewohner führen besonders im Winter ein einförmiges Dasein. Nicht selten verschneit *) An diese höchsten Gipfel knüpfen sich hauptsächlich die Sagen vom Berggeist „ Rübezahl."

10. Schlesien - S. 50

1897 - Breslau : Hirt
50 Allgemeine Betrachtung des ganzen Landes. aus, ein breites Fruchtgesilde au der Oder, bis au das Gebirge reichend. Hier und da ist es von Hügeln und den auffälligen „Vorposten des Gebirges" unterbrochen. Hier ist Boden erster Klaffe zu finden. Das Ackerland steht fast durchweg unter höchster Knltnr. 3. Die niederschlesische Heide erfüllt das Gebiet zwischen Katzbach und Queis, nördlich begrenzt von den Dalkauer Hügeln. Den größten Teil des Landes bedeckt Kiefernwald auf sandigem Boden. Die Stämme sind schlank und schmächtig und bis hoch hinaus astlos. Auch die Krone ist meist nur dünn. Ein starker Terpentingeruch herrscht hier besonders im Sommer, wenn sich brütend heiße Lust über deu Wald legt. Inmitten dieser Wälder dehnen sich Sumpf- und Moorstreckeu aus, die mit magerem Grase, mit Binsen, Erlen- und Weidengestrüpp bestanden sind. In ihnen gräbt man Torf und sticht das Raseu-Eiseuerz. Hier und da breiten sich flache Weiher mit dunklem Wasser aus. Durch die Ebene schleichen Bäche und Flüsse träge dahin. An ihnen findet sich einiges fruchtbare Laud, iu dessen Nähe die Heidedörfer entstanden. Sie sind meist sehr armselig und dienen den Holz- und Fabrikarbeitern zur Wohnung, die die mächtigen Stämme der Heide fällen oder in den Eisen- und Glashütten arbeiten. Die Glashütten find in der Heide ziemlich zahlreich, des Holzes und Quarzsandes wegen, die hier leicht zu haben sind. Die Heidebauern nähren sich kärglich von dem Ertrage der mageren Bnch- weizen-, Gerste-, Hafer- und Kartoffelfelder. Einigen Gewinn bringt die Bienenzucht, da die Bienen auf den Blüten des Heidekrautes gute Nahruug finden. 4. Die olierlausitzische Tiefebene liegt links vom Queis. Sie ähnelt im Charakter der niederschlesischen Heide, welche auch in sie hinüber greift. Sie ist fruchtbarer als jene, besonders im Süden und au den Flnßlänsen der Lanfitzer Neiffe und Spree. Diese Flüsse durchbrechen den nördlichen Bergrand in tiefen Furchen bei Muskau und Spremberg, die voll laudschaft- licher Schönheiten sind. Das Wassernetz. 1. ^Ugtiiikinrs. Das Wassernetz Schlesiens ist eng geflochten. Es läßt sich mit dem Adernetze eines Blattes vergleichen, dessen Hauptader die Oder bildet. Alle andern Wasseradern des Landes strömen ihr zu bis auf wenige Gewässer. Im Südosten und Osten gehen einige Flüßchen zur Weichsel und Warthe, im Westen einige zur Elbe und Donau. Aber die Quellen dieser Flüsse liegen sämtlich der Grenze sehr nahe, oder die Flüsse durchschneiden Schlesien nur auf kurzen Strecken. Diese Einheitlichkeit des Wassernetzes sondert Schlesien von den umliegenden Ländern ab.
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