3. Innere Zustnde bei den Germanen.
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findet er einen, der ihm gefllt, so fragt er ihn, ob er in sein Gefolge eintreten wolle, berreicht ihm, wenn er dazu bereit ist, vor der Volksverfamm-lung einen Speer und empfngt von ihm durch Handschlag und Eid das Gelbnis der Treue. Der Gefolgsmann fcheidet aus dem Hause der Eltern aus und lebt von nun an am Hofe des Herrn; hier erhlt er, was er zu seinem Leben bedarf, der Herr wird gleichsam sein Vater. Auf allen Zgen begleitet er ihn, er reitet mit ihm ins Feld und besteht alle Gefahren an feiner Seite; fllt der Herr im Kampfe, fo mu das Gefolge mit ihm sterben. Ohne ihn heimzukehren gilt fr die grte Schande. Wer den Herrn, dem er Treue gelobt hat, verlt, wird von allen gemieden, er wird ehrlos und von dem Volke ausgestoen. Alle Ehre, die das Gefolge erkmpft, alle Beute, die es erobert, gehrt dem Herrn. Aber der Herr mu fein Gefolge unterhalten und darf es nicht Not leiden lassen. Darum unternimmt er auch auf eigene Faust Kriegs- und Beutezge, um die ntigen Mittel zur Ernhrung des Gefolges zu gewinnen.
Il Der Krieg. Hat das Volk einen Krieg beschlossen, so mssen die Wehrhaften zur bestimmtem Zeit am Versammlungsort erscheinen. Wird es unvermutet angegriffen, fo wird das Landgefchrei erhoben und von jedem, der es hrt, weitergegeben, oder es werden Feuerzeichen entfacht. Frauen, Kinder und Sklaven Verlaffen die Gehfte und bergen sich und die fahrende Habe im Dickicht des Waldes, in den Schluchten des Gebirges oder zwischen Sumpf und Moor. Die Männer eilen zum Sammelplatze. Zum Kampfe tritt wie beim Ding Sippe zu Sippe und Hundertschaft zu Hundertschaft, das ganze Heer stellt sich zu einem Schlachtkeil zusammen, den man auch Eberkopf" nennt. Ist das ganze Volk etwa zu einer Wanderung aufgebrochen, so werden vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammengeschoben, und Frauen und Kinder rsten sich zu ihrer Verteidigung. Wenn die Männer zum Sturme schreiten, erheben die Frauen den Zauber-gesaug, durch den sie ihre Männer gegen Gefahren feien und den Sieg herbeiziehen wollen. Nach dem Siege wird die Beute zusammengetragen und vor dem versammelten Heere ausgeteilt; Könige und Fürsten erhalten ihren Ehrenanteil. Erleidet das Heer eine Niederlage, oder ist der angreisende Feind so bermchtig, da man ihn im offenen Felde nicht bestehen kann, fo flchtet das Volk in feine Ringwlle, die an schwer zugnglichen Orten ans anfeinandergefchichteten Steinen oder Erdwllen gebaut sind, und er--wartet hier den Angriff. Kehrt man wieder zur Heimat zurck, so findet man die Gehfte niedergebrannt und die Felder verwstet.
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Kultur der Germanen.
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1. Feuerbohren und Kornmahlen. Links auf dem Bilde sehen wir eine der einfachsten Arten der Ge-winnung des Feuers. Um einen Holzstab ist ein kleiner Riemen gewunden, der mittels eines Bogens hin und her gezogen wird. Bei der andauernden Drehung des quirlartigen Holzes, das mit der Spitze auf ein flaches Stck Holz gehalten wird, entwickelt sich Wrme, die zu hoher Hitze, Rauchentwicklung und Funkensprhen fhrt. Auch die Verwendung der Handmllhle zeigt uns das Bild. Die Krner werden zwischen zwei Steinen zerrieben, von welchen der eine als ruhende Unterlage dient, der andere als Reiber oder Quetscher von der Hand gefhrt wird. Aus dem Mehl stellte man mit Wasser einen Teig her und buk ihn in heier Asche die einfachste Art der Brotbereitung.
2. Germanin am Webstuhl. 3. Germanen mit .Reule und Schleuder.
Pfeifer, Geschichte. Ii.
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