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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 121

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 121 U- Tischler, Stellmacher und Böttcher Holzarbeiter). a) Die Holzarten. Der toalö liefert uns nicht nur das Brennholz für den Kachelofen, fondern er gibt uns auch Nutzholz für Tischler, Stell- macher, Böttcher, Drechsler, Pantoffelmacher und andere Holzarbeiter. Letz- teres wird im Walde nicht in Kloben zerfägt und gespalten, sondern die Stämme bleiben ganz und werden dann zu Brettern oder Bohlen zerschnitten. Tischler, Stellmacher und Böttcher müssen holz aus dem Walde oder aus der Schneidemühle von Dreier kaufen, um Waren herstellen zu können - das holz bildet ihr Rohmaterial. Was für Waren fertigen die genannten Handwerker aus dem holz an? Nun ist aber nicht alles holz gleich gut - es ist auch verschieden in der Farbe. hier sind holzproben! Das Eichenholzist fast weiß und wird spater graubraun. Trotz seiner großen Poren ist es hart, fest und schwer. Idenn es im lvasser liegt, verhärtet es sich immer mehr. Gut ausgetrocknet gibt es gutes Nutzholz. Das holz der Ulme sieht gelblich, auch rotbraun aus, gleicht in seinen Eigenschaften vielfach dem Eichenholz und wird besonders von Stellmachern und Drechslern gebraucht. Wagenbauer, Böttcher, Drechs- ler und Tischler verwenden gern das holz der Esche, da es zähe und elastisch ist, sich selten wirft und auf weißlichem Grunde eine feine braune flderung zeigt. Weniger gut eignet sich das holz unserer Buchen als Nutz- holz. Es ist zwar hart, aber es reißt und wirft sich leicht, und nur das holz der Weißbuche ist zähe und elastisch. Diese Hölzer werden darum mehr vom Wagenbauer und Drechsler als vom Tischler gebraucht. Letzterer nimmt gern das harte, schön spaltbare holz des Rhorns, das sich spiegelglatt hobeln läßt und eine gefällige Maserung zeigt. Weniger begehrt ist das Birkenholz- denn es trocknet schwer, wird leicht morsch und wirft sich gern. Weil es zähe ist, wird es zum Wagenbau verwendet. Weinfässer macht man am liebsten aus dem weichen holz der Roßkastanie. Auch die Linde und die Pappel (Zitterpappel oder Espe) haben weiches holz. Weil es sich leicht bearbeiten läßt, wird es zu Schnitz- und Drechslerarbeiten verwandt. Man macht aus ihm Schaufeln, Mulden, Tröge u. a. Das Erlenholz ist rötlich, weich und im Wasser haltbar. Es wird, da es sich gut beizen läßt, viel vom Tischler gebraucht. Ferner macht man Brun- nenrohre, Pantoffeln, Mulden und anderes aus Erlenholz, fluch das holz unserer Obstbäume, das holz des Kpfel-, Birn- und Kirschbaumes, weniger das des Pflaumenbaumes, ist als Nutzholz sehr geschätzt. Kiefernholz kann nur als Bau- und Brennholz gebraucht werden. Kuch das Tannenholz ist mehr Bau- als Nutzholz für Handwerker. Aus Lärchenholz macht man wohl Röhren zu Wasserleitungen. d) Beim Tischler. Wir gehen zu Tischler Krause und sehen uns seine Werksta11 an. Der Meister steht an der Hobelbank. Beschreibe sie! (Dicker holztisch mit kräftigen Beinen, Löcher, Falzen, Kurbel zum Drehen Marquardt, Heimatkunde u. Arbeitsschule 9

2. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 186

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
186 B. praktischer Teil Hm Meisten interessiert uns das Heidekraut. (Es liebt den trockenen Sandboden und die sonnige Ebene, kommt aber auch in trockenen Fichten- wäldern vor. Wie es von der Ebene den hellen Sonnenschein empfängt, so schützt es mit seinen harten Strauchstengeln wiederum das Land vor zu großer Trockenheit, und so ermöglicht es das Wachstum der übrigen kreide- pflanzen, lvie kann die pflanze aber in dem dürren Loden leben? Sie steht dichtgedrängt- der holzige Stengel braucht wenig Saft- die immer- grünen Blätter sind klein und schmiegen sich, in vier Reihen geordnet, dicht an den Stengel. Die mattroten Llütchen bilden einseitige Ähren und bestehen aus einem kleinen grünen Kelch, einer glockenähnlichen Müten- kröne, acht Staubgefäßen und dem Stempel und sind reich an Honig (Heide- Honig). Für die heidebewohner ist es die schönste Zeit, wenn der Sonnen- strahl des Hochsommers über der blühenden Heide zittert. Stbseits. 1. Es ist so still' die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle, ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale- die Kräuter blühn- der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft. 2. Laufkäfer hasten durchs Gesträuch in ihren goldnen panzerröckchen, die Bienen hängen Zweig um Zweig sich an der Edelheide Glöckchen, die Vögel schwirren aus dem Kraut, die Luft ist voller Lerchenlaut. 3. Cin halb verfallen, niedrig Haus steht einsam hier und sonnbeschienen- der Kätner lehnt zur Tür hinaus, behaglich blinzelnd nach den Lienen- sein Junge auf dem Stein davor schnitzt pfeifen sich aus Kälberrohr. 4. Kaum zittert durch die Mittagsruh ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten. Dem Klten fällt die Wimper zu,' er träumt von seinen honigernten. — Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. Theodor Storm. Auch an Tieren ist die Heide nicht arm. Schmetterlinge schaukeln sich im warmen Sonnenschein, Lerchen schwirren jubelnd empor, das Summen unzähliger Bienen klingt einschläfernd an unser Ghr, Käfer aller Art laufen im Schatten des Heidekrautes wie in einem verzauberten Wald umher, und dort am Stein freut sich die muntere Eidechse der war- men Sonnenglut. Seht nur, wie ihre Schuppen grünlich schillern, wie sie mit den Kugen behaglich blinzelt und gleich einer Schlange züngelt! 5lber das kleine, 10 bis 15 cm lange Tierchen ist nicht giftig- es frißt nur In- sekten, Spinnen und Würmer, und wenn du ihm nahst, so flieht es eilig davon. Sein langer Schwanz bricht leicht ab, wächst aber sonderbarerweise nach einiger Zeit wieder. 3m herbst kriechen die Eidechsen zum Winterschlaf in ihre Schlupfwinkel. c) Die Bewohner der Heide. Da steht ein einsames Haus,' es gehört dem Heidebauer Kunze. Was fällt euch daran auf? (Das lange Stroh- bzw. Rohrdach, die kleinen Fenster, das Fehlen der Wirtschaftsgebäude.) Wir treten ein und werden von der Hausfrau freundlich empfangen (Klei-

3. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 222

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
222 B. praktischer Teil schießt pfeilschnell derhabichtauf das ängstlich piepende Mäuschen herab. Jene regelmäßigen Schläge kommen von dem Buntspecht her, der den Insekten nachstellt- dort zanken Kuckuck und Elster, und hier klettert das flinke Eichhörnchen behende den Stamm empor. In diesem Loch unter dem Baum wohnt der schlaue Fuchs, und in jener Waldwiese grasen gegen 5lbend Hirsche und Rehe. Der Jäger Ebschied. 1. Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben? Wohl den Ttteifter will ich loben, solang' noch mein' Stimm' erschallt. Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald! 2. Tief die Welt verworren schallt, oben einsam Rehe grasen, und wir ziehen fort und blasen, daß es tausendfach verhallt: Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald! 3. Bonner, das so kühle wallt! Unter deinen grünen Wogen hast du treu uns aufgezogen, frommer Sagen Aufenthalt! Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald! 4. Was wir still gelobt im Wald, wollen'? draußen ehrlich halten, ewig bleiben treu die alten: Deutsch panier, das rauschend wallt. Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald! Joseph Freiherr v. Tichendorff. Wir treten in den Nadelwald, hier fehlt die grüne Pflanzendecke- alles ist mit dürren Nadeln bedeckt, welche von den zahlreichen Kiefern oder den unscheinbaren Fichten (Rottannen) herrühren, die ihr an den quirlförmig ausstrahlenden Asten leicht erkennen könnt. Dort der Baum mit der hellgrauen Rinde ist eine Weiß- oder Silbertanne. Weißbärtige Flechten hängen an der rissigen Rinde- am Grabenrand stehen große Farne, und stellenweise ist der sandige Boden mit den holzigen Ruten und roten Glöckchen des Heidekrautes bedeckt, zwischen dem Finger- Hut und Königskerze wuchern. — Ein Volk von großen braunroten Ameisen hat aus Fichtennadeln und Sand ein kunstvolles Mittelding von Stadt und Bergwerk gebaut und die zahlreichen Gänge mit Holzsplittern, Strohhälmchen und Nadeln gestützt, Rn den Baumstämmen sitzt die N o n n e, deren Raupen ganze Kiefernbestände vernichtet haben, und in den Zweigen der Bäume fliegen Goldhähnchen, Tannenmeise und Kreuz- schnabel (Legende!) umher und lassen sich die in den Tannenzapfen versteckten Samen gut schmecken. (Lesestücke: „Das Abenteuer im Walde", „Kinderlied von den grünen Sommervögelein".) von der entfernten Thaussee tönt schwach der hufschlag eines Pferdes herüber, haltet die Hand ans Ohr, legt das Ohr auf die Erde - was merkt ihr? (Es ist deutlicher zu hören.) Wie kommt das? Nun, das Aufschlagen der Hufe des Rosses erzeugt einen Schall. Dadurch gerät die Luft auf ähn- liche Weise in wellenförmige Schwingungen wie das Wasser, wenn du einen Stein hineinwirfst. Diese Schallwellen treffen unser Ohr um

4. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 85

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der Wohnort 85 Mädchen.") Das war im Jahre 1 8 06. Hber das Unglück unseres Vater- landes ging ihr so sehr zu herzen, daß sie schon 1810 starb, tief betrauert von dem König Friedrich Wilhelm Iii. und dem ganzen Volke. Das preußische Volk hat sich aber nicht allein dem großen Schmerze hingegeben, sondern im Jahre I 8 I 3 ist es aufgestanden wie ein Mann und hat in den herrlichen Freiheitskriegen Napoleon I. und die Franzosen aus dem Lande gejagt, und der Sohn der edlen Königin, Wilhelm I., schlug, wie wir schon wissen, 1870 die Franzosen noch einmal gründlich in ihrem eigenen Lande und nahm ihren Kaiser gefangen. Neuerdings erinnert ein Granitstein mit dem Relief der Königin Luise an diese unvergeßliche Königin. Wir wandeln durch die schattigen Gänge, die mit Kies bestreut sind und im Sommer an jedem Sonnabend gefegt werden, hier geht's an dunklen Nadelbäumen (Edeltannen, Lärchen, Kiefern) vorbei, dort pran- gen Laubbäume (Birke, Buche, Erle) in ihrem herrlichen jungen Grün, nur Esche und Eiche wollen sich mit ihren Blättchen noch nicht ganz hervorwagen. Die Hecken und Sträucher (Schneeball, Jasmin, Haselnußstrauch) werden immer buschiger und dichter und verdecken nebst dem jungen Blätterdach der Baumkronen die zarten Frühlings- blümchen (Waldmeister, Leberblümchen, Goldstern u. a.); die Vögel (Rotkehlchen, Grasmücke, Zaunkönig, Drossel u. a.) schlüpfen durch die Zweige und pfeifen muntere Weisen, und hier ist auch der Spielplatz mit der saftigen Rasendecke und der mächtigen Eiche in der Mitte, auf dem die munteren Turner (Turnverein!) ihre Bälle werfen und frohe Marschlieder singen. Da ergreift auch uns echte Wanderlust, und wir singen: „hinaus in die Ferne", „Der Mai ist ge- kommen", „Wem Gott will rechte Gunst erweisen" u. a. Wir sehen uns unser Wäldchen jetzt genauer an. Km meisten fällt die virke mit ihrem schlanken Stamm, der weißen Rinde, den dünnen, braunen, oft hängenden Zweigen und den niedlichen kleinen hellgelben Blättchen auf, zwischen denen die reich mit Blütenstaub beladenen Kätzchen hängen. Letztere bildeten sich schon im vorigen herbst, kommen aber erst im Frühjahr zur vollen Entwicklung. Sie bestehen, wie beim Haselnußstrauch, ebenfalls aus einer langen Spindel, an der die Staubfädchen unter dem Schutz von Deckblättchen sitzen. Die Stempelkätzchen sind sehr viel kleiner als die Staubblattkätzchen- sie stehen am Ende der Zweige, entwickeln sich etwa mit dem Laub zugleich und bilden sich zu den kleinen geflügelten Früchtchen um, die schon im Kugust reifen. — Der Baum ist sehr nützlich: Grüne Virkenreiser schmücken als „Maien" am pfingstfest unsere Häuser,- aus trockenen Birkenzweigen werden Faßreifen, Besen (Wie wird ein Besen gebunden? preis 0,30 bis 0,50 M.), aber auch Ruten für unartige Kinder gemacht - aus der Rinde kann man Dosen, Körbe und andere Gegen- stände herstellen, auch Birkente er gewinnen, der dem Leder den Juchten-

5. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 86

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
86 B. praktischer Teil geruch gibt (3 u ch t c n I e ö e r), und das holz verwendet man zu Brenn- und Nutzholz (pantoffelmachen, herstellen von Pfeifenköpfen, Ta- baksdosen u. a.). Ein hübscher Baum unserer Anlagen ist der Lärchenbaum. Cr ist schlank und hat zierliche Nadeln, die in dicken Büscheln zusammenstehen. Sie halten den kalten Winter nicht aus und werden darum im herbst ab- geworfen- im Frühjahr grünt der Baum gleich den Laubbäumen wieder aus. hier steheu auch noch andere edle Koniferen, so die Zeder, die vom Libanon stammt (Salomos Tempelbau), die Weymouthskiefer! mit den sammetweichen Nadeln, die Ldel- oder Nottanne u.a. von den vögeln unseres Hains erfreuen uns die Singvögel (nennen!) am meisten. Unterscheide sie 3) nach ihrem Federkleid, b) nach ihrer Stimme. Der kleinste unter ihnen ist der Zaunkönig. Er hat nur kurze Flügel und einen kleinen Schwanz. Seine Gestalt ist ganz dem Leben in Hecken und Gebüschen angepaßt: sein kaum 10 cm langes Körpercheix zwängt sich leicht durch die Sträucher,- sein braunes, mit dunklen Streifen und Flecken gezeichnetes Gefieder gleicht dem Braun der Hfte und der Farbe des Erd- bodens,- die Flinkheit und Munterkeit seiner Natur befähigt ihn zum Weg- fangen der Spinnen, Insekten und Larven - ja, er ist pfiffig genug, seine Nahrung selbst im strengsten Winter bei uns zu finden. Sein kugelrundes Nest ist schwer zu finden - denn von außen gleicht es ganz der Umgebung: entweder liegt es mitten in dürren Blättern, oder es ist außen mit Moos bedeckt, oder es besteht aus Flechten. (Lesestück: „Oer Zaunkönig und der Bär".) Das Lied der Vögel. 1. Wir Vögel haben's wahrlich gut, wir fliegen, hüpfen, singen. Wir singen frisch und wohlgemut, daß Wald und Feld erklingen. 2. Wir sind gesund und sorgenfrei und finden, was uns schmecket,- wohin wir fliegen, wo's auch sei, ist unser Tisch gedecket. 3. Ist unser Tagewerk vollbracht, dann ziehn wir in die Bäume- wir ruhen still und sanft die llacht und haben süße Träume. 4. Und weckt uns früh der Sonnen- schein, dann schwingen wir's Gefieder, wir fliegen in die Welt hinein und singen unsre Lieder. Hoffmann v. Fallersleben. Im Nestbau sind die Vögel außerordentlich geschickt, obgleich kein Mensch ihr Lehrmeister gewesen ist. Schon der Ort ist ihnen nicht gleich- gültig: der Storch sucht sich stets einen Grt aus, von dem er Umschau halten und leicht auffliegen kann (Vachfirst, Baum, Schornstein). Krähen und Naben flüchten sich in die Kronen hoher Bäume,' der Specht legt seine Wohnung im Baumstamm an; die Schwalbe zieht es in die Nähe voll Menschenwohnungen (Insekten), und die Sänger bevorzugen niederes Gesträuch oder Furchen und Vertiefungen in der Erde, fluch das Ma- terial, aus dem die Vögel ihre Häuschen bauen, ist verschieden: Storch

6. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 185

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die nähere Umgebung 185 besonders dort, wo der Kcker locker (pflügen) oder der Kbsturz groß ist. Wir verfolgen eine der hauptrinnen: sie wird immer breiter und tiefer und empfängt von den Seiten kleinere Zuflüsse. Kber wo ist denn die Erde geblieben, die früher in der Rinne lag? Das ist leicht zu erklären, hier seht ihr sie am Wiesenrande weit ausgebreitet liegen. Die Kraft des Wassers hat sie heruntergerissen und hier abgelagert,- so ist die Rinne „ausgenagt" worden. Ahnlich hat auch die Drage ihr Fluß- bett ausgenagt. Wie sieht die Sandablagerung aus? ((Erst Steine, dann grober, dann feiner Sand.) Warum diese Lagerung? Wie hat der Ge- witterregen auf das Wasser der Drage eingewirkt? (Gestiegen, schmutzig' sie führt allerlei Geröllmassen mit sich und fließt schärfer.) Ausgaben. Ton, Lehm und Sand sind auf ihre Durchlässigkeit zu prüfen (die Erdarten werden über Gaze festgedrückt, dann etwas Wasser darüber). Man fülle einige Blumentöpfe mit verschiedenartiger Erde (Humus, Lehm, Gemisch von Sand und Lehm), säe überall Koggen ein und beobachte das verschiedene Wachstum. Zeichne Khre, Getreidehaufen, Blitz, Blatt und Blüte der Linde, die Schmetter- lingsblüte der Erbse (farbig)! Garben, Mandeln und Erbsenschoten lassen sich durch Kneten herstellen. Modelle können angefertigt werden von Sense (mit Ge- rüst), Forke, Erntewagen, Harke, Feldscheune. Ein Elektrophor wäre wünschen?- wert. (Abb. 28.) 3. auf der Heide. a) Wanderung zur Heide. Wir machen uns früh auf, um der warmen Mittagshitze zu entgehen,' denn der Weg ist lang, und die Wanderung geht oft querfeldein. Wir müssen schon hier und da über ein leeres Stop- pelfeld wandern, das uns die Nähe des herbstes verkündet. 5ln einem Feldrain machen wir Rast und verzehren unser Frühstücksbrot. Noch schmückt herrlicher Blumenflor unsere Umgebung: Schafgarbe, wilde Möhre und Glockenblume wetteifern mit Löwenmaul, bunten Wicken und zierlichen Kleeblüten an Pracht. Marienkäferchen erklettern die pflanzen, Lienen summen und Schmetterlinge fliegen; aber es fehlt doch schon die Üppigkeit und Farbenpracht des Frühlings: wir merken, daß der herbst winkt. b) Die Heide. Endlich haben wir unser Ziel, die Heide, erreicht. Sie dehnt sich in welligen Erhebungen fast endlos vor unseren Blicken aus: selten ein kümmerliches Buchweizen-, Hafer- oder Kartoffelfeld, selten ein Haus, nur hier und da eine verkrüppelte Kiefer, Weiden-, Wacholder und Ginstergebüsch' aber unten der feine rosenrote Schim- mer, der aus dem Grünbraun der kleinen Blättchen herausleuchtet, das ist das Heidekraut (Crika), das jetzt im Kugust blüht. Neben ihm duften Thymian und Lavendel' der gelbe Mauerpfeffer bedeckt den Boden, den ihm Flechten und Moospolster freilassen, und über ihnen erheben Heidenelke, Glockenblume, Kamille und Wucher- blume ihre Köpfe (Lesestück „heidenröslein", v. Goethe.) Marquardt, Heimatkunde u. Arbeitsschule 13

7. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 221

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die nähere Umgebung 221 sott im Jahre 1814 hergestellt und nach unserem Feldherrn Blücher be- nannt. Stephenson war armer Leute Rind' sein Vater war Heizer an einem Kohlenbergwerk, und der Knabe lernte früh Krmut und Not kennen- aber schon als Kuhhirte bildete er Maschinen aus Ton und stellte an den Lachen kleine Mühlen auf. Erst mit 18 und 19 Jahren lernte er lesen und schreiben - aber bald holte er durch eisernen Fleiß das versäumte nach und wurde durch seine Erfindung ein bedeutender Inann. 1825 hatte England die erste Eisenbahn mit Personenbeförderung, und 1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland (Nürnberg—fürth)- nach zwei Jahren hatte auch Berlin eine Bahn (Berlin—potsdam). Spruch. Wer einem Fremdling nicht mag freundlich sich erweisen, der war wohl selber nie in fremdem Land auf Reisen. Friedrich Rückert. Aufgaben. Modelliere in feuchten Land den Bahnkörper, eventuell auch die Lage der Weichen am Bahnhof! Zeichne Signal-, Warnungstafeln und Schutz- zäune an der Bahn, Möbelwagen, Handtasche, Uoffer, Stationsuhr, Zugführer- tasche, Wegerich! (ftbb.36.) Knete Schwellen und Schienen! Stelle Modelle von Signalstangen her! Wald und Holzgewinnung. a) Der Wald. Wir wollen heute einen weiteren Spaziergang machen, nach der Schweinhauser Stadtforst. Ivo haben wir schon kleinere Wälder gesehen? (Unseren Hain, den Wald am Groß-Lübbesee, 5. 84 und 194.) Damals lag der lockende Frühling oder der heiße Sommer auf den Bäumen- aber heute herrscht schon Herbststimmung vor- denn die Blätter werden gelb und rot und liegen teilweise am Boden. Knmutig zieht sich auf den welligen höhen ein Laubwald hin. Km Waldrande stehen mächtige Eichen mit knorrigen Ästen, gebuchteten, mit Galläpfeln besetzten Blättern und kleinen Eicheln (Beschreiben!)- weiß- rindige Birken wechseln mit schlanken Eschen und fruchtbeladenen Haselnuß st räuchern- endlich wandeln wir unter dem üppigen Dach starkstämmiger Rot-und W eißbuchen dahin, deren braune Bucheckern schon hin und wieder den Boden bedecken. In den Lichtungen bilden Wacholder, wilde Rose, Dornen-, himbeer- und Brombeer- gesträuch das Unterholz, und unter dem schattigen, feuchten Laubdach entwickelt sich ein üppiges Uloospolster mit zahlreichen Pilzen und den Resten der üppigen Sommerflora (Glockenblume, Kreuzkraut u.a.). hier kriecht die schwarze oder rotgelbe nackte Waldschnecke - Lauf- käfer, Marienwürmchen, Schmetterlinge und Fliegen aller 5lrt tummeln sich im Grün, und dort am Steinhaufen schlägt wohl eine Kreuzotter ihre Wohnung auf. Über das raschelnde Laub hüpft eine 5lmsel- eine Drossel singt im Gebüsch, und aus beträchtlicher höhe

8. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 225

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die nähere Umgebung 225 gatter! (Rahmen, in dem mehrere Sägen in regelmäßigen Abständen senkrecht stehen.) Sind die Baumstämme angefahren, so entfernt man ihre Rinde mit dem Schäleisen. Dann bringt man den Stamm auf die Lahn der Schneidemühle. Dort wird der Stamm durch Malzen gegen das Sägegatter gedrückt- dieses bewegt sich hin und her und zerschneidet den Baum zu Brettern. Die Bretter werden dann durch eine Kreissäge seitlich be- schnitten. Abfall und „Schalen" bilden Brennholz- die Bretter werden in großen Stößen zu<m Trocknen aufgestellt. (Wie geschieht das?) Früher wurden die Sägemühlen vielfach durch Wasserkraft betrieben (vgl. Wasser- mühlen!), heute geschieht es meist mit Dampf, preise der Bretter und Bohlen? (Just. Hemer: „Der Wanderer in der Sägemühle".) Welches ist also der Nutzen des Waldes? Cr liefert Nutzholz für die Industrie, Brennholz für den Hausbedarf, Beeren und Pilze zur Nah- rung, gibt dem Jäger das Wild und dem Wanderer den kühlenden Schat- ten und ist auch für die ganze Gegend wichtig- denn er macht sie natur- schön, mildert den Gegensatz von Kälte und Wärme und zieht die Feuchtig- feit an; dazu macht er den Boden fruchtbar und gibt Arbeitern lohnen- den Verdienst. c) Die germanischen Urwälder. Früher war auch bei uns der Wald viel weiter verbreitet als heute,- ja es gab fast nur Wälder und Wiesen und selten ein Ackerfeld. Die Drage war viel breiter und tiefer als jetzt, und im Frühjahr setzte sie regelmäßig weite Waldstrecken unter Wasser. So entstanden denn große Sümpfe, in denen im folgenden Sommer Kraut und Unterholz üppig wuchern konnten. Auch die Bäume wurden viel dicker und größer als heute,- denn da niemand das holz brauchte, wuchs der Baum so lange, bis er anfing, inwendig zu faulen. Sturmwind oder Blitzschlag brachen dann solch einen Baumriesen um, und aus seinen Wur- zeln erstand ein üppiges Baum- und Strauchgewirr, so daß man Mühe hatte, hindurchzukommen. Solch ein wilder, ungepflegter Wald heißt Urwald. In dem Dickicht des Urwaldes gab es mancherlei gefährliche Tiere. Aus den dichten Gehegen brach der gefräßige Wolf hervor und zerriß Rehe und Hasen, aber auch Schafe und Ziegen,- aus höhlen und Strauch- dickichten funkelten dem einsamen Jäger die unheimlichen Augen des zot- tigen Bären entgegen, und mit wildem Ungestüm stürmte der wütende A u e r o ch s dem Angreifer entgegen. Alle diese Tiere sind mit dem Urwald und seinem Zurückweichen vor dem Ackerlande entweder ausgerottet oder über unsere Grenzen gescheucht worden, und nun können wir sicher wohnen. d) Jetzt wollen wir die Skizze von der nächsten Umgebung unserer Stadt überblicken und im Zusammenhang zeichnen! (vgl. hierbei die Skizze des Kreises Vramburg, S. 246.)

9. Unsere Volksschule - eine Arbeitsschule - S. 56

1914 - Ansbach : Prögel
56 9. Heide. Große Sandflächen mit Heidekraut und Zwerg- kiefern haben wir auch. 10. Schlucht. Da haben wir hier Klammen in Menge. 11. Eine Sandbank finden wir an der Großsteinhauser Mühle. 12. Einen Wasserfall können wir ebenfalls dort veranschau- lichen. Europa. 1. Klimatische Verhältnisse der Alpen. Wir haben gesehen, daß auf den Bergen der Schnee am längsten liegt, es ist also dort kälter, gegen Süden ist kein Schnee mehr, es ist also wärmer. — Oder: Auf welcher Seite unserer Straße finden wir die meisten Katzen? Auf welcher Seite der Häuser sehen wir hier Weinstöcke und Obstspaliere? (Südseite.) Oder: Was wir an unserer Schulmauer beobachten? Aus der Nordseite ist es kalt, auf der Südseite warm. Oder: Wir kommen auf eine Wiese an einem kalten Winter- tag und betrachten die Maulwurfshaufen. Gegen Norden sind sie gereift, gegen Süden nicht. Warum? Darnach behandeln wir die Poebene. Die Schüler finden dann leicht, daß am Südabhange sehr warm ist, daß dort Süd- früchte gedeihen; im Norden der Alpen dagegen herrschen kalte Winde usw. Folge davon! usw. 2. Alpenwirtschaft. Hier haben wir die ausgedehnten steilen Bergwiesen, auf welche im Herbst die Kühe getrieben werden. 3. Die rauchenden Kalköfen auf der Dietrichinger Höhe veranschaulichen ganz gut Vesuv und Ätna. 4. Gletscher. Unsere Steiniggasse (Weg gegen Rolbingen) ist manchmal so zugefroren, daß wir den schönsten Gletscher haben. 5. Sogar Steppen (Rußland) kann ich hier verdeutlichen. Dazu dienen die hochgelegenen, wasserarmen Triften gegen Walschbronn, welche im Sommer dürr und rissig werden, bei anhaltendem Regenwetter aber üppig sind. Dazu kommt noch das Bild der Viehherden!

10. Bd. 4 - S. 171

1913 - München : Seyfried
171 Ii. Die Natur. a) Wetter: Schlüsse aus der Lage. Kalte Luft, Stürme, Schnee, langer Winter, Schlitten fahren. b) Boden bedeck ung: Wieder au das Relief! Was wird da oben wachsen? Wald. Was für Wald? Fichten, Latschen. Vergleiche mit den Alpen. Was wächst im Wald? Heidel- und Preiselbeeren, Moos. Was blickt da aus dem Boden? Was wird aus den Felsen, wenn sie zerbröckeln, verwittern? Was ge- deiht darauf? Hafer, Kartoffeln, Flachs. Später können die Kinder am Relief auch die Bodenbedeckung durch Fichtenzweige. Moos usw. andeuten. Es geschieht mit Freude, notwendig ist aber diese Ausgestaltung nicht. Ja, allzureiche Zutaten können spielerische Wirkungen erzeugen und der ursprünglich gewollten Klarheit der Vorstellungen schaden. Iii. Das Volk. a) Beschäftigung: Was die Leute treiben. 1. Zn den Wäldern: Holzfällen, Kohlenbrennen, Beeren- sammeln. 2. Zn den Steinbrüchen: Bau- und Pflastersteine her- stellen, Glas machen. 3. Auf den Wiesen: Ziegen hüten. 4. Auf den Feldern: Getreide, Kartoffeln, Flachs bauen. 5. In den Häusern: Webstühle. b) Lebensweise: Verdienst — Kost Kleider. c) Ort: Wunsiedel. Beschäftigung der Leute in den Fabri- ken. Warum? So haben die Schüler aus der Karte durch die räumliche Darstellung hindurch einfache Schlüsse ziehen und eine kausale Reihe finden lernen, die, einmal bis zur Geläufigkeit geübt, leicht auf verwandte Gebiete (Rhön, Spessart, Erzgebirge) übertragen werden kann. Diese dem Wesen der Erdkunde ebenso wie dem Interesse der Kinder entsprechende Arbeitsweise verbürgt Erfolge des geographischen Unterrichts besonders dann, wenn wie ge- wöhnlich die stofflichen Einzelheiten rasch vergessen werden. 'Wh' 'iiiih
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TM Hauptwörter (200)200

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