Zweiter Abschnitt. H Festland der Alpen. 1. Frankreich. 87
d'hospktalet; K) von Noguera Pallaresa nach Die de Sos. 4) Der Paß
von Gavarnie, von Bareges am Adour in Frankreich durch wilde Felsen-
schlünde nach Lorla, Brolo und Ainsa in Spanien.
4. Abdachung.
Frankreich hat eine dreifache Hauptabdachung: 1) eine westliche,
durch die Sevennen bestimmt, nach dem Atlantischen Oceane, welcher
die Garonne und Loire folgen. 2) Eine südliche, durch die Seven-
ncn und Alpen bestimmt, welcher die Rhone folgt. 3) Eine nörd-
liche, durch das Goldhügel-, Morvan- und Ardennengebirge bestimmt,
nach dem Canal, der die Seine folgt.
5. Ebenen, Moräste, Landseen.
1) Das ganze nordwestliche Frankreich, d. i. das Gebiet
der Seine, ist eine völlige Ebene, wenig durchschnitten, selbst der Wald
von Orleans ist nur eine geringe Erhebung des Bodens. Das Depar-
tement der Aube bildet eine am wenigsten durchschnittene Flache, in
welcher auf der nördlichen Seite kaum 3 bis 4 Zoll Erde über der
Kreide liegt. Man nennt diese Gegend Champagne pouil-
leusc. Fast eben so ist die Flache, in deren Mitte Chartres liegt.
2) Die Loire-Ebene, oder der ganze mittlere Theil des Loire-
gebiets von Revers bis Angers.
3) Die Ebene am Biscayschen Meere, oder das ganze
untere Gebiet der Garonne, welches nördlich mit der Loire-Ebene zu-
sammenhangt. Auf dieser ganzen weiten Strecke trifft man oft meilen-
weit keinen Ort an, und nur der kleine Fluß Eyre durchströmt diese
Haide, die sich bis an das linke Ufer der Garonne erstreckt. Besonders
zwischen Bordeaux und Bayonne findet sich eine 20 Ml. lange und
10 Ml. breite Sandsiache, les Landes, wo die wenigen, von der
Schafzucht lebenden Einwohner sich fast allgemein zum leichteren Fort-
kommen der Stelzen bedienen.
4) Die Bendee, oder das Gebiet der untern Loire, zwischen
dem Meere, der Loire, der Sevre Nantaise und Niortaise, mit vielen
Graben und Erdwallen durchschnitten und dichtem Gehölz (Bo-
cage) durchzogen, wo man selten eine Stadt, meistens nur Weiler
und einzelne Hauser antrifft. Im Ganzen ein höchst schwieriges und
unübersehbares Terrain, in welchem durch die vielen sich durchkreuzen-
den Wege und Fußsteige, besonders bei nasser Witterung, die Communi-
cation sehr erschwert ist. Zwischen Nantes und la Nochelle, und zwi-
schen Saumier und Sablcs d'olonne cxistiren Hauptcommunicationen.
(Vende'ekrieg 1793 bis 1795.)
Große Moraste, d. h. solche, die als wichtige Operationshindcr-
nisse gelten könnten, hat Frankreich nicht. Einzelne morastige Stellen
gibt es wohl in den angeführten Ebenen; so wie die Sümpfe bei Aigues
Mortes, einer kleinen Stadt am Mittelmeere, zwischen dem See von
Thau bei Cette und der untern Rhone. Zwischen den Rhonemün-
dungen sind die Etangs de Volcares und de Berre. Aehnliche Sumpf-
strecken finden sich zwischen dm Müirdungen der Gironde und des
Adour.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Lorla Spanien Frankreich Atlantischen_Oceane Goldhügel- Frankreich Angers Bordeaux Bayonne Nantes Frankreich
110
Iv. Reine Geographie.
und kn den südlichen Gegenden und am Meere herrscht ein fast immer-
währender Frühling; daher auch Italien von jeher der Garten von
Europa genannt, und sein Himmel als der reinste ist gepriesen worden.
Die bisweilen eintretende Hitze wird durch die S ewinde und den Schnee,
womit die Alpen und Apenninen einen großen Thcil des Jahres (die
ersteren immer) bedeckt sind, der aber in den Niederungen selten fallt,
gemäßigt. In Absicht der Verschiedenheit des Klima theilt man mit
Saussüre Italien in vier Regionen ein. Die erste enthalt Ober-
italien, das Vieles mit Deutschlands Klima gemein hat; wo die Lagu-
nen frieren, der Schnee oft 14 Tage lang liegen bleibt, die Nachtfröste
im September anfangen und bis zum April dauern. Besonders wenn
der Nordwind, tramontana (weil er von jenseits der Berge kömmt) weht,
ist die Kalte weit unerträglicher als bei uns; weil man hier kaum den
Gebrauch der Kamine kennt, und überall steinerne Fußböden und schlecht
verwahrte Thüren und Fenster findet. Die zweite Region, vom
43. bis 41. Gr. der Breite, begreift den Kirchenstaat, das südliche Tos-
cana und das nördliche Neapel, und ist schon die Heimath der Orangen,
Eitronen und Oliven; Schnee und Eis sind hier eine seltene Erschei-
nung. In der dritten -Region, vom 41. bis 39. Gr. (Neapel,
außer der südlichsten Spitze), ist fast gar kein Schnee, und alle Arten von
Südfrüchten gedeihen im Freien. Die vierte, ganz südliche Re-
gion, von 39 — bis 35 Gr. 50 Min., enthaltend Calabrien (mit
Sicilien und Malta), hat nur auf den höchsten Bergspitzen Schnee
und Eis, oft eine unerträgliche Hitze und ist das Vaterland der Dattel
und Aloe. Schon ist die außerordentliche Fruchtbarkeit und das herr-
liche Klima Ealabriens oben S. 99 erwähnt. Selbst Haidestriche
sind hier mit Zimmetrosen und Salbei geschmückt, und der dornige
Kapernstrauch blühet glanzend weiß neben dem dunkelgrünen Rosmarin;
auch wachst hier die immergrüne und die Cochenillen-Eiche, und die blü-
thenreiche Esche gibt das Ka lab rische Manna. Das eigentliche Bild
des schönsten Gartens von Europa findet sich aber in der dritten
Region, im Neapolitanischen. Nie wird hier die üppigste Vegetation
durch Kalte unterbrochen; mit langen Reihen der schönsten Pappeln sind
regelmäßig die Felder durchschnitten, und prangen und blühen mit Oel-
baumen, Reiß, Getreide, und der sich üppig um Ulmen und Obst-
baume rankenden Rebe.
Und dennoch theilt auch dieses schöne Land mit der übrigen Erde
manche ihrer Plagen und Beschwerden. Oft ist die Hitze kaum zu er-
tragen, zumal wenn der Sirocco weht; da drohet die brennende Lust
Alles zu ersticken, und kein Regen erquickt die lechzenden Fluren; die
ganze Lebenskraft ist wie gelahmt, die Pflanzen stehen wie versengt,
und eine gänzliche Erschlaffung tritt an die Stelle der regsamsten Natur-
thatigkeit. Dazu kommen in einigen Gegenden die pestilenzartigen Nebel
aus Morasten, zumal den Pontinischen, und waldlosen Bcrgflachen
(Maremma), welche die Luft verdicken und ungesund machen; wah-
rend in andern schöneren ^Strichen reiche Schwächlinge aus fernen Lan-
dern sich wie in einem Paradiese ergötzen, eine balsamische Luft ein-
athmen, und dadurch ihre zerrüttete Gesundheit wieder herzustellm
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Europa Italien Deutschlands Neapel Neapel Sicilien Malta Ealabriens Europa
118 Iv. Reine Geographie.
Westgrenze der Schweiz, und geht in zwei gleichlaufenden Zügen, de-
ren westlicher einen Theil der Grenze macht, nordöstlich hinauf, bis zur
Quelle der Biers; wo sich der östliche Zug neben Solothurn hin bis
an den Rhein zwischen Bafel und Klingenau, der westl. hingegen um
das rechte Ufer des Doubs herum den Vogefen zuwendet. Der höchste
und rauheste Theil gehört der Schweiz an. Es ist bei weitem nicht
so hoch, als die Alpen, hat aber sehr schöne Thaler und herrliche Vieh-
weiden. Die höchsten Spitzen sind schon bei Frankreich Seite 83
angeführt.
Pässe über dieses Gebirge: 1)Der Paß von Gex, Straße
von Gens nach Chalons an der Saone in Frankreich. L) Der Dolepaß,
Str. von Nion nach Besançon. 3) Die Orbeklause, Engpaß im Lhale
der Orbe, Haupt- und Kunststr. von Pverdun nach Frankreich. 4) Der
Paß la El uzet te ln Neufchatel, durch eine enge Felsenkluft in das Tra-
versthal. 5) Der Kcttenpaß, Fortsetzung des vorigen, vom Lravers-
thale durch eine Bergschlucht in das Berricresthal, Haupt- und Kunststr.
durch beide Pässe von Neufchatel nach Besançon. 6) Der Paß am Neuf-
chateller See, Kunststr- längs dem Ufer des Sees von Neufchatel nach
Pverdun. 7) Der Paß des Felsenthors (Pierre pertuis ) bei Dachs-
seiden, durch einen engen Felsenschlund (Pierre pertuis) am Flusse Biers
hinauf zum 8) Jmmertbalerpaß, von Sanzeboz durch das enge Jm-
merthal in den Kettenpaß; Kunststr. von Basel nach Pontarlier in Frank-
reich. Es sind hier noch 6 Seitenpässe, theils Kunststr., theils Saum-
wege. 9) Der Paß über den obern Hauenstein. Bon Liesthal
über Wallenburg nach Langenbrück und Ballstall. 10) Die Dünner«
klause, Fortsetzung des vorigen Passes, eine Kunststraße nach Solothurn.
Ii) Der Paß über den niederen Hauenstein, Kunftstraße von
Basel nach Lueern. 12) Der Paß von Aarburg, Kunststraße von
Aarau nach Solothurn; durch eine Bergfeste vertheidiget.
4. A b d a ch u n g.
Die Schweiz hat vier Abdachungen : 1) Einenördlichehaupt-
abdachung, welcher der Rhein mit der Thur, Reuß und Aar fol-
gen. 2) Eine südwestliche, durch die Berner und Walliser Alpen
bestimmt, welcher die Rhone folgt. 3) Eine südliche, welcher der
Ticino folgt. 4) Eine nordöstliche, welcher der Inn folgt. Die
genannten Flüsse bilden auch die vier Hauptflußgebiete in der Schweiz.
5. Ebenen, Moraste, Seen.
In einem Gebirgslande, wie die Schweiz ist, können der Natur
des Landes nach keine großen Ebenen sich finden. Nur in einigen
Ka ntonen sind weite Thaler mit ausgedehnten Feldern. Dahin gehören
besonders die Kantone Zürich und Luzern, überhaupt der Theil der
Schweiz zwischen Zürich, der niedern Limmat, der Aar, von der Lim-
matmundung aufwärts bis Büren, dem Vieler und Neufchateller See,
dem Iurttngebirge, der Mittlern Saane, Freiburg, Thun, Burgdorf,
Luzern und Zürich. Diese ganze Gegend ist kein Gebirgsland; nur
einzelne steile Voralpen finden sich hier, meistens gut bebauete Hügel-
reihen, Weinberge, Wiesen, Felder und Anpflanzungen; wellenförmiger
Boden, überall mit Wegen durchschnitten, für alle Waffen geeignet.
X
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Pierre
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Bafel Frankreich Frankreich Frankreich Neuf- Basel Frank- Langenbrück Solothurn Basel Aarburg Solothurn Rhein Schweiz Luzern Neufchateller_See Freiburg Burgdorf Luzern
Zweit.abschn. Iii.karpath.u.balkanland. 1. Polen u.preußen. !6;
ten. Gegen Osten grenzt ihr Land an Rußland, von dem es durch
den Polnischen Landrücken getrennt ist; gegen Norden an die
Ostsee; gegen Westen an den W c ich selr ü cken, welcher die natür-
liche Grenze zwischen Polen und Deutschland macht, und gegen Süden
an die Karpathen, die es von Ungarn trennen. Zwischen Polen und
Preußen existiren zwar Sümpfe und Brüche, doch war eine Grenze
von jeher blos ethnographisch, obschon die alten Polen mit den übri-
gen Slavcnstammen, den Letten und Porussen, verzweigt waren. — In
den vorhin bezeichneten Grenzen betragt die Größe des Landes, welches
zwischen 36 Gr. 41 Min. und 45 Gr. 40 Min. der Lange, und zwi-
schen 48 Gr. 39 Min. und 56 Gr. 20 Min. der Br. liegt, etwa
5700 Q. M.
2. Oberfläche, Boden.
Polen ist, wie also schon der Name sagt, ein ganz ebenes, flaches
Land, das zur großen Europäischen Ebene gehört, die sich an die Nord-
deutsche Ebene anschließt. Blos im Süden senden die Karpathen ein-
zelne Zweige gegen die Weichsel hinauf. Sonst sieht man bis an die
Pilica keinen Berg- nur fruchtbares Ackerland wechselt mit kahlen Step-
pen, herrlichen Weideplätzen, Triften und unermeßlichen Wäldern, mit
Sümpfen und Torfmooren. Südlich der Pilica, bis an die Weichsel,
wird die Oberfläche wellenförmig und es erheben sich hier einige Berge
bis zu 2000 F.; solche sind der Lyfa und der heil. Katharinen-
berg. Im Allgemeinen ist der Boden sehr fruchtbar; nur im Nor-
den der Weichsel findet sich vieler Sand, im Süden dagegen bedeckt
eine schwarze vegetabilische Erde die Oberfläche; doch wechseln hier häu-
fig Haiden und Moraste. Im Osten der Weichsel und im Süden des
Bug nehmen wieder Sand und Moraste überhand. Der fruchtbarste
Boden ist an der Nidda und Nidzika um Krakau und Warschau
herum. Der Wasserreichthum des Landes scheint den Eulturverhaltnis-
sen bis jetzt mehr hindernd in den Weg zu treten; viele Flüsse sind
nicht mehr schiffbar, und fleißige Hände arbeiten nicht daran, die vie-
len stehenden Wasser zu fruchtbaren Wiesen und Niederungen nmzu-»
schaffen. Preußen ist ebenfalls durchaus ebenes Land, die bedeutendste
Höhe der Galtqarben bei Königsberg betragt höchstens 500 F.
Meistens ist der Boden sandig und leicht; trefflichen Marschboden ha-
den aber einige Niederungen an den Flüssen.
3. Gebirge mit den Passen.
1) Die Karpathen (vergl. S. 172) (von dem Slavischeu
Worte Karpat oder Krapat, d. h. großes Gebirge), ein Europäisches
Hauptgebirge, zieht sich vom linken Donauufer bei Preßburg in einem
großen, 200 Ml. langen nördlichen Bogen bis' an dasselbe User der Do-
nau bei Orsowa. Die Donau trennt die Karpathen von den östlichen
Alpen. Von Iablunka an bis zur nördlichen Absenkung des Polnischen
Landrückens machen sie das Grenzgebirge Polens aus, das seine nörd-
lichen Zweige bis an die obere Weichsel und zwischen dem San und dem
Bug hin streckt. Der erste 5000 F.hohe Theil heißt I ablu nkagebirge;
11 *
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
210
Iv. Reine Geographie.
die Ostsee zu ist das Land höher und mit oft schroffen Kreidefelsen be-
setzt. Ansehnliche Wälder wechseln mit Moor- und Haidestrichen, un-
zähligen kleinen Seen und Flüssen; fruchtbares Marschland und Mergel
verdrängt oft den Flugsand, auf dessen weite Strecken dann wieder
Lehm folgt. Ueber die Hälfte des Landes besteht aber aus vorzüglichem
Boden. Etwa 154 Q.m. bedecken Haiden, Flugsand und Gewässer.
3. Gebirge.
Berge hat, wie gesagt, die Halbinsel nicht, und was man hier
Berge nennt, sind bloße Anhöhen und mäßige Hügel, indem der höchste
Punkt des niedrigen, die Halbinsel durchziehenden Landrückens, der
Himmclsberg, nur 1200 F. hoch ist. Dieser Landrücken ist eine
Fortsetzung dessen, der sich zwischen Meklenburg und Holstein, aus der
Lausitz kommend, hinzieht, und die Küstcnflüsse der Ostsee vom Gebiete
der Elbe trennt, darauf nach der Halbinsel geht und sie nordwärts
durchzieht, endlich mit der sandigen Landspitze Skagenshorn endiget.
4. Abdachung.
Der erwähnte Landrücken bildet in seiner ganzen Ausdehnung
eine Wasserscheide zwischen der Nord- und Ostsee, folglich findet auch
auf der Halbinsel eine Abdachung östlich und westlich nach beiden Mee-
ren hin Statt; dock) neigt sich das Land mehr nach der Nordsee hin,
aber so unbedeutend, daß die Flüsse alle nur einen sehr langsamen,
schleichenden Lauf haben.
5. Ebenen, Moraste, Land feen.
Ehemals waren die Ebenen Dänemarks voller Wälder, welche jetzt
aber sehr dünn und licht geworden sind; doch gibt es längs der Ost-
küste noch ansehnliche Waldungen. Längs der Westküste aber finden
sich sehr ausgedehnte Moor - und Haidesirecken, die nur hie und
da Weideplätze haben, sonst größtentheils unfruchtbar und nicht selten
auch wirkliche Operationshindernisse sind. Die bedeutendsten davon
heißen:
1) Die Eiderbrüche, auf beiden Seiten der mittleren Eider
in Schleßwig und Holstein. 2) Die Bredstädter Moore, östlich und
nordöstlich von Bredstädt und nördlich von Husum; durch den Ockholmer Ca-
nal werden sie nach und nach trockener. 5) Die Flensburger Moore
und Tondernschen Brüche, nördlich von den vorigen zwischen beiden
gleichnam. Städten. 4) Die Haderslebcr Moore zwischen Wolsind und
Holding. 5) Die Moräste von Rye in Nord-Jütland, westlich von
Aarhuus und Skanderborg, mit vielen kleinen Seen. 6) Die Moore von
Holstebroe, südöstlich von dieser Stadt in Jütland, auf beiden Seiten
der Aue, welche in den Nisumfiord fließt. 7) Die Sümpfe von Aal-
borg, im N. O. dieser Stadt bis zur Spitze Jütlands.
Seen finden sich, zumal in Jütland, in großer Zahl, doch er-
reicht keiner eine beträchtliche Größe. In Schleßwig sind die größten
der Witten-, der Goresköger- und Hostrupersee; in Jütland
der Fiol-Skanderborg-, Brabant-, Juel- und der Lange
.See, der Wi borg sec, Siörring- und Au fee.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
220
Iv. Reine Geographie.
5. Ebenen, Moräste, Seen.
1) Die ganze Ostseite Englands ist ebenes Land (die ostenglische
Ebene), das sich vom Hauptzug der Gebirge und Landrücken östlich bis
an die Nordsee erstreckt. Blos einige Seitenrücken vom Silburg und Edge-
Hill durchziehen diese Ebene, die einen schwarzen, sehr fruchtbaren Boden
hat, und vortrefflich angebaut ist. Einige Haiden und kahle Steppenstriche
ausgenommen, ist alles tragbares Land.
2) Auf der westlichen Abdachung der größern Insel ist die Ebene an
der Irischen See und dem untern Dee, zwar weit kleiner als die vorige,
aber eben so fruchtbar und angebaut; doch finden sich auch hier große Hai-
den und Moraststrecken.
3) Das ganze innere und mittlere Jreland ist eine weite Ebene
mit niedriger Holzung, vielen größern und kleinern Seen und Morasten
durchzogen, und von der kleineren südlichen Ebene, in welcher Cork liegt,
durch die Berggruppe auf beiden Seiten des Fl. Blackwater getrennt.
Große Moraste gibt es nur in England und Jreland; in Schott-
land, die hochliegenden Bergmoore ausgenommen, keine, aus demselben
Grunde, wie in der Schweiz. Doch sind in England durch anhaltenden
Fleiß schon viele Moräste ausgetrocknet, und in die schönsten Getreidefelder
umgewandelt; nur mit den sogenannten Washbrüchen in der großen ost-
englischen Ebene am Washbusen herum ist dieß noch nicht geschehen, und nur
erst lheilweise der Anfang gemacht. Nur auf zwei Straßen kann man da-
her diese Gegend durchreisen, von Ely an der Ouse nach Huntington westlich,
und von hier nach Pelcrborough nördlich. Mehrere andere kleinere Morast-
ftriche an der Irischen See, zwischen Liverpool in Lancaster u. a. sind ohne
Zusammenhang und fast alle schon urbar und gangbar gemacht. Daffelbe
gilt von den größeren Morasten in Chester, und den Sümpfen an der rech-
ten untern Themse.
In Jreland sind ausgedehntere Moraste schon häufiger, besonders
im westlichen Theile, namentlich in der menschenleeren Provinz Connaught,
wo sie sogar die Luft verpesten. Der größte von diesen Morasten findet sich
aber in der Provinz Lcinster, westlich von Dublin, und heißt der Allen-
morast, oder Morast von Kildare. Auch der Morast von Au tri m
in der Provinz Ulster, die Shannon und Suirmoore gehören hierher u.a.m.
Von Land feen finden sich die meisten in Schottland und Ire-
land; in letzterem die größten.
In England sind blos zu merken: das Winander Meer, nörd-
lich vom Busen von Moreeambe, Ml. lang, § Ml. breit. Der Coni-
stonsce, westlich von jenem, der Ulleslake in Cumberland. In Schott-
land: 1) Der Loch-Lomond, in Mittelschottland, 5 Ml. lang, 2 Ml.
breit, 600 F. tief, mit Z0 zum Theil bewohnten Inseln. Durch den Le-
vin fließt er in die Clyde ab. 2) Der Awe, dem vorigen nordwestlich,
eben so lang und breit, mit einem Abfluß in den Linnebusen. 3) Der
Tay, nördlich vom vorigen; Abfluß durch den Tay in den gleichnamigen
Busen. 4) Der Er rach und Renach, nördlich vom vorigen; Abflüsse in
die Tay. 5) Der Neß, südlich von Jnverneß, 9 Stunden lang mit schö-
nen Umgebungen; Abfluß in den Murraybusen. 6) Der Bich und Lochy,
südwestlich vom vorigen; Abfluß des erster» durch den Neß in den Murray-
busen, des letzter» in den Linnebusen. 7) In Nordschottland der Königs-
set, der Mary, Sh in, Ravernsee und noch eine Menge kleinere.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Huntington Mary
Extrahierte Ortsnamen: Englands Nordsee Silburg Irischen_See Cork England Schott- Schweiz England Pelcrborough Irischen_See Liverpool Lancaster Jreland Dublin Schottland England Cumberland Schott- Mittelschottland Linnebusen Linnebusen Nordschottland Ravernsee
Zweiter Abschn. V. Kjölenhalbmsel. Schweden u. Norwegen 23-7
Trangösund bei Wiburg, und von hier fast parallel mit der ganzen Küste
des nfinischen und Bothnischen Meerbusens, und heißt Rapakiosi- Geb.,
ein sehr felsiger Höhenzug, den die Woxa durchbricht, c) Der dritte zieht
sich zuerst westwärts bis zum 63£ Gr. der Br.^ und 44 Gr. der Länge,
theilt sich hier in zwei Aeste, welche beide eine südliche Richtung nehmen;
so daß sich der östliche zwischen dem Saima- und Paijänesee, der westliche
aber zwischen dem letztern See und der Küste des Bothnischen Busens bis
zum Finnischen Busen hinzieht.
4. Abdachung.
Die Hauptabdachung des Landes ist eine südliche zur Ost-
see und eine südöstliche zum Bothnischen Busen. Nur ein kleiner Theil
zwischen dem Langsieldgebirge, dem Glommen- und Kinne-Kullege-
birge dacht sich nach der Nordsee und dem Kattegat hin ab.
5. Ebenen, Moräste, Landseen.
Nur der südliche Theil von Schweden, von dem Wener-, Wet-
ter» und Hjelmarsee an bis zur Südküste, hat ebenes und fruchtbares
Land, das aber nördlich in steinigen Boden übergeht. Nur kleine ein-
zelne Anhöhen und zerstreute Gehölze unterbrechen diese ausgedehnte
Ebene. Auch ganz Finnland ist eine'große Fläche, welche mit zahllosen
Seen und Sümpfen angefüllt ist. Der felsige Hochrücken, welcher diese
Ebene durchzieht, ist nur von geringer Höhe und Breite. Im Nor-
den dieser Fläche ist der Anbau sehr dürftig, im Süden aber sind
schöne Wiesen und Viehweiden. Stellenweise ist sie ganz mit Steinen
übersäet, unter denen sich nicht selten ungeheuere Granitblöcke finden.
Der Moräste, Brüche und Torfmoore sind eine unzählige
Menge. Das ganze nördliche Norwegen besteht nur aus Bergen und
Morästen, eben so Lappland. In Schweden hat vornehmlich der
südliche ebene Theil viele Brüche und Moräste, an deren Urbarmachung
man oft vergebens gearbeitet hat. Besonders morastig ist die Gegend
zwischen dem Wcner- und Wettersee. Ungeheuere Torflager erstrecken
sich durch die ganze Halbinsel, und bilden den für die Reisenden so
gefährlichen Tellcgrod.
Von der Menge Seen überzeugt Jeden der erste Blick auf die
Eharte. Wir führen blos die wichtigsten an.
1) Der Torneasee, ein großer Gebirgssee in der Tornea-Lapp-
mark, dessen Ausfluß die Tornea-Elf ist. L) Der Luleasee, südl. vom
vorigen. Z)Der Piteasec, ebenfalls ein Bergsee, südwestl. vom vorigen;
Abfluß des Pitea-Elf. 4) Der Hornsee, südlich vom vorigen, einer der
größten. 5) Der U me asee, drei zusammenhängende Seen, von der Umea-
Elf durchflossen. 6) Der Angermannasee, südlich vom vorigen. 7) Der
Störsee, südwestl. vom vorigen, mit vielen Abtheilungen und Buchten.
L) Der Fämundsee und der Miosensee, sind in Norwegen die größ-
ten. Durch den letztern geht die Lougenelf, und führt sein Wasser dem Glom-
men zu; er ist 13 Ml. lang, Z Ml. breit. Der Fämundsee ist 9 Ml.
lang und 2 Ml. breit. Kleiner sind in Norwegen der Tyrifiorden,
der Randsfiorden, der Nordsiöe, der Spirillen u. m. a. 9) Der
Siljansee, ein tiefes Felsenbecken. 10) Der Malarsee, westlich von
Stockholm, mit mehr als 1300 Inseln, ron denen die größeren fruchtbar
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Zwekter Vi. ¡Djtjeei und Ilraender» Rußland. 21/
^ ^ U
Vi. Ostsee- und Uralländer.
Rußland.
1. Name, Lage, Größe.
Rußland hat seinen Namen von den Bewohnern desselben, den
Russen (Rosfi), über deren Abstammung und Benennung weitev-
hin noch Einiges Vorkommen wird. Das Land, welches unsers Erd-
theils umfaßt, liegt auf beiden Abdachungen als ein großes Ganze zwi-
schen 42 Gr. 15 Min. bis 68 Gr. 20 Min. der N. Br., und zwi-
schen 38 und 82 Gr. der Lange grenzt gegen Norden an das Eis-
meer, gegen Süden an das Schwarze Meer und den Kaukasus (der
hier Asien von Europa trennt), gegen Osten an den Ural, das Wolga- und
Irgenigebirge, gegen Westen an das Manfclkagebirge (S. 236), wo-
durch es von Skandinavien getrennt wird, an die Ostsee und den Pol-
nischen Landrücken, der es von Polen trennt, an die Karpathen zwi-
schen dem Pruth und Dnjester, die es von Ungarn und der Türkei
trennen. In dieser natürlichen Begrenzung umfaßt es 72,861 Q. M.
(Polen nicht mit gerechnet.)
2. Oberfläche, Boden.
Das ganze Land ist eine Fortsetzung der großen osteuropäischen
Ebene bis zur Grenzscheide von Asien. Hier erst erbeben sich wieder
wirkliche Gebirge, da dort nur eine von vielen Landrücken durchzogene
unermeßliche Fläche mit großen, tief ins Land hinein schiffbaren Flüs-
sen, weiten Landfeen, ausgedehnten Steppen und Ungeheuern Wäldern
sich zeigt. Nach Maaßgabe der mehr nördlichen oder südlichen Lage
der einzelnen Landstriche gestaltet sich die Oberfläche auf eine vier-
fache Art.
1) Der Polarerdstrich vom 78. Gr. 20 Min. der Br. bis
zum 67. Gr. zeigt die größte Einförmigkeit; die Erde steht nackend und
holzlos da, und Steppen, Moraste und Torfmoore bedecken den Boden.
Ewiges Eis und beständiger Schnee erstarren die Erde, der Wald wird
verkrüppeltes Gesträuch und die Thier-, so wie die Pflanzenwelt scheint
hier ihr Ende erreicht zu haben.
2) Der kalte Erdstrich vom 67. bis 57. Gr. der Breite.
Hier unterbricht zuerst der flache Landrücken, der sich vom Manselka-
Gebirge westlich um den Onegasee, dann südlich zum nördlichen Wol-
garücken zieht, die große Flache in etwas. Unzählige Gewässer sendet
er südlich und nördlich als Flüsse und Seen in die Ebenen. Wald,
Morast und Seen wechseln mit einander ab, und nur hier und da
zeigen sich mäßige Anhöhen und Landrücken ohne beträchtliche Erhebung.
3) Der gemäßigte Landstrich, vom 57. bis 50. Gr. der
Br., hat meistens eine wellenförmige Oberfläche mit mäßigen Anhöhen,
die ostwärts aber bedeutender werden, und sich zuletzt an das Wolga-
gebirge und die Irgenigebirge anreihen. Dichte große, meistens Nadel-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Kaukasus Europa Skandinavien Ostsee Ungarn Asien
Zweiter Abschnitt. Vl Ostsee- und Uralländer. Rußland. 249
3) Der Ural, das Hyperborei sche und Rypheische Ge-
birge der Men, scheidet Europa von Asien, indem ^ von der Wai-
gatzstraße südwärts bis gegen Turkestan zwischen den nördlichen Enden
des Kaspischen Meeres und des Uralsees, als großer Grenzgürtel zwi-
schen beiden Welttheilen sich hinzicht. Nördlich reicht aber der Ural
nicht ganz bis zur Meerenge Waigatz, sondern lauft etwa 10 Ml. von
der Insel Waigatz als Vorgebirge ebne Namen aus, und setzt sich viel-
leicht bis Nowaja - Semlja fort. Seine ganze Lange betragt 380 Ml.,
wird gegen Süden zu immer breiter, und erreicht eine Höhe von 6500 F.
Seine einzelnen Abschnitte sind:
a) Das Gebirge Pejassowoi-Pawdinskoi, der nördlichste oder
Wüste Ural, erstreckt sich von der Straße Waigatz bis an die Quelle der
Petschora und der in den Ob fließenden Soswa- (62 Gr. der Br.). Lau-
ter öde Felsenmassen, kümmerlich mit verkrüppeltem Holze bewachfen, und
das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Nvrdsibirien hat ungeheuere
Waldungen, die sich östlich an den Ural anschließen, und sich vom Jletz«
flusse bis an den Tobol, Ob und Ienisei ziehen. Der Jletzkische Wald
ist hier vielleicht der größte in der ganzen alten Welt.
I.) Der W er chotu rische Ural, Fortsetzung des wüsten Ural an der
Qu. der Petschora und Scswa bis zur Stadt Werchoturi, von der das
Gebirge den Namen hat. Er ist höher und starker bewaldet als der vorige
und folgende Theil. Seine Thaler haben schöne Weiden. Kalkgebirge mit
vielen Klüften und Grotten streichen wcstl. von seinem Rücken bis zur Kama.
c) Der Jckatharinenburgische Ural zieht sich vom 58. Gr. der
Breite, wo der vorige endigte, bis 55| Grad südlich von Jekatharinenburg,
wovon er den Namen hat. Er ist etwas niedriger als der vorige, aber dicht
bewaldet. Der Wald zieht sich auch westlich von ihm bis zur Kama, östlich
aber ist die große Sibirische Steppe. In der neueren Zeit hat man in die-
sem Theile des Ural viel Gold und Platina gesunden. In der Gegend von
Kuschtom Koi, auf der Ostscite des Gebirges, fand man Goldklumpen zu
6 Mark Gewicht, und die Goldkörner liegen beinahe dicht unter dem Rasen.
d) Der Orenburgische Ural erstreckt sich von 55]- Gr. der Breite
südlich in der Statthalterschaft Orenburg (woher er den Namen hat), bis
zur Quelle des Tobol (51 Gr. der Breite). Er ist der höchste Theil des
Ural, 6000 bis 6500 F. hoch, sehr rauh, die höchsten Gipfel nackte, mit
M006 bedeckte Felsen, die südlicheren und mittleren Theile aber fast undurch-
dringlicher Wald. Nur geringe Zweige ziehen sich ostwärts vom'hauptrücken
in das obere Gebiet des Tobol, westlich aber gehen längere Arme durch die
Statthalterschaften Orenburg und Saratow, und bilden an den Quellen des
Uralflusses und der Bjelaja einen Gebirgsknoten, von welchem nach allen
Seiten hin Gewässer abfließen, und mehrere Zweige südlich fortgchen: als
das I a m a n g e b i r g e, der Baschkirische Ural, das S a k m a r a g e -
birge u. s. f. Der ganze Theil des Ural aber von 6 bis 6 heißt auch
wegen seines Reichthums an edeln Metallen, besonders Kupfer und Eisen,
das Uralsche Erzgebirge.
e) Der Kirgisische Ural trennt sich vom vorigen an der Quelle
des Tobol (51 Gr.), und zieht sich südlich bis gegen Turkestan (47 Gr.),
wo er sich in niedrigen Sand - und Steppenbergcn auflöset, welche sich dann
weiter verbreiten. Westlich gegen den Fluß Ural ziehen sich von diesem süd-
lichen Zweige aus beiden Seiten des Jlck wieder zwei große, hohe, felsige
Arme fort, die zwei Gebirgskessel bilden, in welche» der Jlek zwischen senk-
rechten Wänden sich kurchspühlt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Kaspischen_Meeres Petschora Werchoturi Jekatharinenburg Kuschtom_Koi Orenburg Orenburg Saratow Bjelaja
476 Vh. Geographie der außereuropäischen Erdtheile.
10 bis 12 Seemeilen im Umfange, und ist vulkanischen Ursprungs. Man
findet kein süßes Wasser, dagegen Brodfrucht.
26) Die Marquejaö- und Washingtons-Inseln.
Sie liegen nördlich von den niedrigen Inseln, sind bergig, haben die
gewöhnlichen Australischen Producte. Die wohlgebauten Einwohner verwen-
den vielen Fleiß auf das Tättowiren, und essen Menschenfleisch. La Do-
minica ist die größte der Marquesas-Inseln. Bon den Washingtons-In-
seln ist Nukahiwa, mit 16,000 E. die bemerkenswertheste. — Im S.o.
der niedrigen Inseln liegt noch die Pitcairns-Insel, die 1814 mit 46
Menschen bewohnt war, die Nachkömmlinge von Englischen Matrosen und
Otaheitischen Weibern sind.
26) Die Sandwich-Inseln.
Sie liegen vom 18° 54' bis 22° 20' N. Br. und vom 217° 26' bis
222° 46' O. L. Sie sind von Cook entdeckt, vulkanischer Natur, und ent-
halten gegen 300 Q. M. Oberfläche. Man findet Berge, die zum Lheil
sehr hoch sind; die Thaler werden durch Bäche bewässert und sind fruchtbar.
Das Klima ist gemäßigt, vorzüglich in den Gebirgsgegenden. Man findet
außer den gewöhnlichen Australischen Producten, jetzt auch Europäische Haus-
thiere und Gemäße, Weintrauben, Citronen, Apfelsinen u. s. w. Die zur
Malaiischen Race gehörigen Einwohner sind etwa 400,000 an der Zahl,
von dunkelbrauner Farbe, edelmüthig und kriegerisch. Sie unterhalten sorg-
fältig gepflegte Pflanzungen, mit Einfassungen von Steinen, verfertigen Zeuge,
Angelhaken von Perlenmutterschalen, Matten. Auch bauen sie Schiffe nach
Europäischen Mustern, und treiben Handel nach China, Kamtschatka und
Nordamerika. Der König bewohnt ein auf Europäische Art erbautes Haus,
welches von geübten Soldaten, die mit Flinten bewaffnet sind, bewacht wird.
Es sind mehrere Missionsstationen auf den Inseln, auch hat man Kirchen
erbaut, in denen am Sonntage regelmäßig Gottesdienst gehalten wird. Biele
Einwohner haben schon lesen und schreiben gelernt, welches in Schulen gelehrt
wird, die auf den Missionsstationen errrichtet sind.
Die bemerkenswerthesten dieser Inseln sind:
Owaihi, die größte, ist 190 Q.. M. groß, und sehr gebirgig. Hier
ist der 14,894 Pariser Fuß hohe Maunaroa. Der Weltumsegler Cook wurde
hier den 14. Februar 1779 von den Einwohnern in einem Streite erschlagen.
Ferner M a uwi, hat gegen 28 Q.. M. Oberfläche. M orotai, 8 Q. M.
groß, fruchtbar. Owahu, 25 Q. M. groß, gut angebaut, und hat die
Stadt und den Hafen Hanarura. Den Hafen schützt ein mit Kanonen
besetztes Fort. Hier ist die Residenz des Königs, und der Erfrischungsplatz
für die mehresten Schiffe, welche den nördlichen Stillen Ocean befahren.
Das Christenthum findet hier guten Fortgang. Atowai, so groß xoit
Owahu, ist bergig und hat ein schönes bewässertes Thal.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Cook Weltumsegler_Cook
Extrahierte Ortsnamen: China Kamtschatka Nordamerika Hanarura