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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 31

1901 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 31 liehen Höhe von etwa 400 m. Manchen schönen Wasserfall bildend, eilen muntere Bäche und Flüsse den Strömen zu. Üppige Feldfluren wechseln mit Obst- und Weingeländen, zahlreiche Dörfer und kleine Städte einschliefsend. Überall treten altersgraue, Sagenreiche Burgen und Schlofstrümmer dem Wanderer entgegen. Das Gebirge hat nicht nur einen ausgedehnten Bestand an Nadelholz, sondern besitzt auch manchen herrlichen Laubwald. Die Hügelkette des Schwarzwaldes wird in drei Gruppen eingeteilt: Das Rheinthal begrenzen die Vor- berge, die mit Laubwald bestanden sind und in Obstgärten und Rebenhainen prangen. Edle Kastanien und Wallnüsse gedeihen hier in vorzüglicher Güte. Hinter diesen Vorbergen zieht sich die Mittel- region hin, deren Hauptzier in prächtigen Tannenforsten besteht. In den Thälern wachsen Ahorn, Buche, Esche und Birke, und die Wiesen sind mit dem üppigsten Graswuchse bedeckt. In der höchsten Region findet man nur noch etwas Hafer und Dinkel. Das Holz bildet den Hauptschatz, den der Schwarzwälder besitzt. Die marktfähigen Tannenstämme, die ein vortreffliches Material für den Häuser- und Schifibau gewähren, werden von den Holzarbeitern gefällt und zum Teil durch die Bäche dem Rheine zu- geflöfst. Hier werden sie meist zu großen Flöfsen vereinigt, die dann den verschiedenen deutschen Rheinhäfen, oder aber dem holzarmen Holland zutreiben. Der gröfsere Teil wird im Lande selbst ver- arbeitet. Große Sägemühlen, die sich die ungeheure Wasserkraft der Bäche und Flüsse zu nutze machen, schneiden die Stämme zu Brettern und Balken, die den vielen Dörfern und Städten als Bauholz zugehen. Sehr entwickelt ist das H olz-Kleingewerbe, dessen wichtigste Erzeugnisse in Kübeln, Küchengeräten, Schachteln, Bürsten und pracht- voll geschnitzten Figuren bestehen. Weltbekannt ist die seit dem 17. Jahrhundert dort heimische Uhrenindustrie. Die ersten Uhren, die man verfertigte, waren die höchst unvollkommenen Waaguhren. Erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelte sich dieses Gewerbe zu einer wahren Volksindustrie, als man begann, statt der Waag- uhren die besseren Pendeluhren zu verfertigen. Auch sie wurden später dadurch vervollkommnet, dafs man die hölzernen Räder durch messingene mit eisernen Betriebswellen ersetzte; zudem stattete man sie von aufsen geschmackvoller aus und baute sie in allen Gröfsen. Die Blütezeit der Uhrenfabrikation fällt in die Jahre von 1810 bis 1830. Eine gewaltige Förderung brachte die vom Staate gegründete Uhrmacherschule zu Furtwangen, die namentlich zu einer voll- kommeneren Bauart antrieb. Zahlreich sind die Arten von Uhren, die im Schwarzwalde erzeugt werden : Wand-, Stand-, Gewicht- und Federuhren, kunstvoll gearbeitete Stutzuhren ünd Regulatoren, die sich durch ihre pünktliche Genauigkeit besonders auszeichnen. Aus den kleinen Bergdörfern gehen Kisten auf Kisten mit Uhren gefüllt in alle Lande. In diesem Orte werden Zifferblätter in allen Gröfsen geschnitzt, dann lackiert und zum Schlufs bemalt, in jenem werden

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 59

1901 - Langensalza : Beyer
Vii. Die schlesische Mulde. 59 diirfnisse der Gebirgsdörfer und -städte schon vielfach durch eigene Ernten gedeckt werden können. Der Aufsenhandel hingegen ist schon seit alter Zeit ein sehr reger und vermittelt den Austausch vieler polnischen und russischen Rohstoffe gegen die Gewerbe- erzeugnisse der eigenen Landschaft und seiner Nachbargebiete. Ein bedeutender Durchgangsverkehr verbindet ebenso die s. gelegenen Länder, vornehmlich Österreich - Ungarn, mit den großen Absatzgebieten des Nordens. Der Mittelpunkt dieses Verkehrs ist Breslau. Von den Ausfuhrwaren gehen Kohlen, Kalk und Gewebe nach Österreich-Ungarn, die letzteren vielfach auch nach Holland, Schweden, Norwegen, Italien und dem Orient. Porzellan- und Glas- waren gelangen fast nach allen europäischen Staaten, während Italien sehr viel Spiritus empfängt. Getreide, gemästetes Vieh und Bunz- lauer Waren bleiben meist auf dem deutschen Markt. Zur Einfuhr kommen an erster Stelle die Rohstoffe für die Gewebeindustrie: Roh- baumwolle und Seide, ferner Kolonialwaren, russische Pelze, Wein, Bier und Obst. Handelskammern: Breslau, Görlitz, Hirschberg, Landeshut, Lieg- nitz, Oppeln, Sagan und Schweidnitz. 6. Verkehrsmittel. (Siehe S. 51.) Die Nebenflüsse der Oder sind wegen ihres reifsenden Gewässers nur flöfsbar. An Kanälen ist allein der Klodnitz-Kanal vorhanden, der Gleiwitz mit Kosel verbindet. Seine Wasserstrafse bedarf aber wie die der Oder noch gewaltiger Verbesserungen, wenn den wirtschaftlichen Ansprüchen genügt werden soll. Das Eisenbahnnetz ist ein recht entwickeltes. Sein Hauptknoten- punkt ist Breslau. Von hier aus führen folgende drei Hauptlinien: Íbeuthen, Königshütte Myslowitz, Kosel — Ratibor — (Wien), i Sagan, Guben — (Frank- 2. die niederschl. Bahn: Breslau — Liegnitz I ^urt a-d-0. Berlin), \ Bunzlau — Görlitz — ( (Dresden), 3. die Oderbahn: Breslau — Glogau — Grünberg — (Küstrin — Stettin); aufserdem merke f Liegnitz — wie 2, 4. die Sudetenbahn: Ratibor — Neifse — J Glatz, Waldenburg — [ Hirschberg — Görlitz. Aufgaben. a) mündliche: 1. Begründe geologisch die fruchtbaren und unfruchtbaren Stellen! 2. Warum haben die Sudetengipfel nur Knieholz, Moose und Flechten, die Abhänge nur Nadelwald, Gras und Kräuter?

3. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 98

1901 - Langensalza : Beyer
98 Zweiter Teil. Gesamt-Rückblik. von ihnen jährlich verschwinden. Kaum 25°/0 des deutschen Bodens- hat noch Waldbestand. Mufs sich einem da nicht der Gedanke auf- drängen, dafs der Ackerbau dem Walde gegenüber schon viel zu weit vorgedrungen ist, und dafs ähnlich wie in Spanien und auf Sicilien der Mangel an Wald für Klima und Bodenfruchtbarkeit verhängnis- volle Folgen nach sich ziehen wird? Grofs ist der Einflufs der Wälder auf die Wolkenbildung; denn der lockere Waldboden wirkt wie ein Schwamm, der eine ungeheure Menge von Feuchtigkeit fest- zuhalten vermag und durch Ausdünstung an die Luft vieles wieder abgiebt, was ihm die Niederschläge brachten. Durch diese Wechsel- beziehung regelt er nicht allein sein eigenes Gedeihen, sondern auch das seiner näheren und ferneren Umgebung. Wie manche Strecken unsrer deutschen Mittelgebirge, die, urbar gemacht, nur einen ganz kärglichen Ertrag an Hafer und Kartoffeln bieten und wegen einer zu dichten Bevölkerung eine Armut aufweisen, wie sie selbst in manchen Heidegegenden nicht anzutreffen ist, trügen besser noch ihren grünen Blattschmuck! Erfreulicherweise ist man seit den letzten Jahrzehnten zur Einsicht gelangt und heute überall eifrig bemüht,, unsern jetzigen Waldbestand zu schonen und zu mehren. Von der gesamten Forstfläche des deutschen Reiches fallen 65% auf Nadel- und 35% au^ Laubholz. Unter dem Nadel- holz überwiegt die Kiefer, die besonders in sandigen Gegenden ge- deiht. (nenne . solche!) Fichten und Tannen krönen die Gipfel der Gebirge (Beispiele!), während die Buche die thonigen Gegenden Norddeutschlands oder die unteren Abhänge der Erhebungen schmückt.. Die Eichen, die in seltener Schönheit ,,fest und unerschütterlich" als Sinnbild deutscher Kraft emporwachsen, zieren besonders die kiesigen Gaue des rheinisch-westfälischen Schiefergebirges, des Spessarts und des Odenwaldes. Bedeutend sind endlich die Bestände an ge- mischten Laubhölzern. Ungefähr 82 Millionen cbm Holz werden alljährlich in Deutsch- land verbraucht und zwar zu gleichen Teilen als Nutz- und Brenn- holz. Namentlich hat sich der Bedarf an jenem durch die aufge- blühten Industrieverhältnisse derart gesteigert, dafs im Jahre 1899 an rohem und gesägtem Bau- und Nutzholz für 273 Millionen M eingeführt werden mufste. Diesen Bedarf decken wir zum gröfsten Teil durch Einkauf in Rußland (100 Millionen M), Österreich- Ungarn (100 Millionen M), in Schweden (41 Millionen M) und in den Vereinigten Staaten von Amerika (21 Millionen M). Genannte Länder weisen alle einen ungeheuren Holzbestand auf. An erster Stelle steht das zu Rußland gehörige Grofsfürstentum Finnland mit 57°/0 seiner Bodenfläche, es folgen Schweden mit 45%, Rulsland mit 40% und Österreich-Ungarn mit 32°/0. a) Der größte Teil der deutschen Bodenfläche (68°/0) wird von der Landwirtschaft benutzt, die überall mit Umsicht und grofsem Ver- ständnis betrieben wird, obwohl der Boden wegen seiner mannig-

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 168

1901 - Langensalza : Beyer
Vierter Teil. Kurze Erläuterungen der für Handel und Gewerbe wichtigen ausländischen Nutzpflanzen, sowie der tierischen und mineralischen Erzeugnisse. A. Pflanzliche Erzeugnisse. Affenbrot, die Frucht des Affenbrotbaumes, der im tropischen Afrika heimisch, aber auch in Ost- und Westindien angebaut wird. Der Baum erreicht nur eine Höhe von 10—22 m, aber einen Stammumfang von 47 m. Der französische Naturforscher Adanson fand in Senegal einen Stamm von gy2 m Durchmesser, der portu- giesische Inschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert aufwies. Nach seiner Dicke schätzte er ihn auf 5150 Jahre. Der Affenbrotbaum ist den Eingeborenen von grofsem Nutzen: Der meist hohle Stamm dient als Wohnung, auch wohl als Begräbnisplatz für Zauberer, die Blätter werden pulverisiert und dann zum Aufgufs verwandt oder unter die Speisen gemischt, das säuerliche Fleisch der gurkenähnlichen Früchte, die bis 1/3 m lang werden, liefert ein kühlendes Getränk, die Asche der Fruchtschale dient mit Palmöl zusammen zur Seifen- bereitung, und die Fasern der Baumrinde werden zur Anfertigung von starken Geweben, besonders Stricken, benutzt. Bambusrohr, in allen Tropengegenden heimisch, von baumartigem Wuchs, 12 —18 m hoch und oft über 60 cm dick. Die älteren Stämme dienen zum Bau der Häuser, die jüngeren zur Herstellung von Wirtschaftsgerät, Stöcken, Matten und Flechtwerk. In Europa dienen seine jungen Zweige zur Verfertigung von Möbeln, Spazier- stöcken, auch wohl zur Herstellung von leichtem Flechtwerk. Bananen, die Früchte der Pisangpflanze, die in allen Tropen- ländern angebaut werden. Die mehlreichen Früchte, die unseren Pflaumen ähneln, obwohl sie viel gröfser sind, bilden roh oder ge- röstet das Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen. Auch die Bast- fasern sind sehr wertvoll. Baumwolle, ein flaumartiger Gespinststoff, der die Samenkörner der reifen Kapseln der Baumwollstaude einhüllt. Bei der Reife

5. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 154

1907 - Langensalza : Beyer
154 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. I. Deutsch-Südwest-Afrika. 1. Lage und Gröfse: Die Kolonie ist fast 21/2mal so groß als Preußen, hat aber nur etwa 200000 Einwohner. Sie grenzt im N. an portugiesisches, im O. und S. an englisches Gebiet und um- faßt einen Teil vom Ovambo-Lande, sowie das Damara- und Groß- Nama-Land, wozu auch die Lüderitzsche Besitzung Angra Pequeña rechnet. 2. Bodenform und Bewässerung: Die Küste, deren Länge 400 km beträgt, besteht aus einem 20—30 km breiten Sanddünen- gürtel, der nur hier und da von nackten, unfruchtbaren Felsen unter- brochen wird. Das Hinterland steigt zu einem teilweise bewaldeten Stufenlande von 1500 bis 2000 m langsam empor, das sich nach O. hin zu der großen, von Buschmännern bewohnten Kalahari-Wüste hinabsenkt. Überall herrscht großer Regenmangel, so daß die nur zur Regenzeit (Dezember bis Mai) wasserreichen Flüsse später bald versiegen. 3. Klima und Bodenfruchtbarkeit: Das Klima ist im allge- meinen gesund, trocken und nicht sehr heiß. Während der großen Regenzeit ist ein üppiger Graswuchs fast allenthalben vorherrschend, der dann den Hereros1) im Damara-Lande die Grundlage für eine ziemlich entwickelte Viehzucht gewährt. Die Viehherden bestehen meist aus Rindvieh, Fettschwanzschafen und Ziegen. Sämt- liche europäische Gemüse, Kartoffeln, Korn, Mais, Kaffee und Tabak sind mit Erfolg angebaut worden. So bieten denn die Täler und Niederungen, die auch die trockene Jahreszeit hindurch ge- nügende Feuchtigkeit aufweisen, dem deutschen Ackerbauer gute Ge- legenheit zur Besiedelung dar. Vom Bergbau kann vorläufig keine Rede sein, obwohl es an Erzen, namentlich an Kupfer und Gold, nicht mangelt. Auch läßt das Vorkommen des „Blaugrundes", jenes eigenartigen Gesteins, das sich auf den benachbarten englischen Gebieten noch stets als diamant- führend erwies, mit Sicherheit auf Diamanten schließen. 4. Der Handel ist im allgemeinen noch Tauschhandel, wobei der Eingeborene mit großer Geriebenheit vorzugehen versteht. Namentlich werden aus dem deutschen Zollgebiet grobe Tischler- arbeiten, grobe Eisenwaren, Kleidungsstücke, Bier in Flaschen, Brannt- wein, Leder und Lederwaren, Mehl, Reis, Zucker, Konserven, Kaffee, Tee, Tabak, Glas und Porzellanwaren eingeführt, wogegen wir natür- lichen Guano, Straußenfedern, Vieh, Häute und Elfenbein von dort be- ziehen. Die Einfuhr in das Zollgebiet betrug Iq05: 271000 M, l) Die Hereros sind ein Negervolk, tief schwarz und meist Nomaden. Sie überragen an Begabung die meisten anderen Negerstämme und bearbeiten auch die Erze ihres Landes.

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 35

1907 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 35 5. Trage mit selbstgewählten Zeichen die landwirtschaftlichen Gebiete und die Gewerbebezirke ein! 6. Füge in wenigen Zügen die behandelten Landschaften bei und verbinde die Hauptbahnstrecken! 7. Die oberrheinische und die niederrheinische Tiefebene, ein Vergleich! Anhang: Kulturbilder. Der Schwarzwald und seine Industrie. Der Schwarzwald, der nach dem Riesengebirge und dem Böhmer- walde die mächtigste Erhebung im deutschen Mittelgebirge bildet, erstreckt sich von Basel bis zur Mündung des Neckars. Er erreicht im Feldberg eine Höhe von 1500 m. Nach dem Rheine zu wie eine steile Mauer abfallend, dacht er sich nach Osten und Südosten hin allmählich ab und geht dann in die schwäbischen Stufenland- schaften über. Während der südliche Teil ein rauhes, von tiefen Schluchten zerrissenes Gebirge ist, erscheint der Norden als ein niedriges, mit Getreide bebautes Hügelland in einer durchschnitt- lichen Höhe von etwa 400 m. Manchen schönen Wasserfall bildend, eilen muntere Bäche und Flüsse den Strömen zu. Üppige Feld- fluren wechseln mit Obst- und Weingeländen, zahlreiche Dörfer und kleine Städte einschließend. Überall treten altersgraue, Sagenreiche Burgen und Schloßtrümmer dem Wanderer entgegen. Das Gebirge hat nicht nur einen ausgedehnten Bestand an Nadelholz, sondern be- sitzt auch manchen herrlichen Laubwald. Die Hügelkette des Schwarz- waldes wird in drei Gruppen eingeteilt: Das Rheintal begrenzen die Vorberge, die mit Laubwald bestanden sind und in Obstgärten und Rebenhainen prangen. Edle Kastanien und Walnüsse gedeihen in vorzüglicher Güte. Hinter diesen Vorbergen zieht sich die Mittel- region hin, deren Hauptzier in prächtigen Tannenforsten besteht. In den Tälern wachsen Ahorn, Buche, Esche und Birke, und die Wiesen gewähren mit ihrem üppigen Graswuchse einen herzerfreuenden An- blick. In der höchsten Region findet man nur noch etwas Hafer und Dinkel. Der Dinkel ist eine Weizenart mit seitlich zusammen- gedrückter Ähre. Er ist weniger anspruchsvoll als Weizen. Das Holz bildet den Hauptschatz des Schwarzwälders. Die marktfähigen Tannenstämme, die ein vortreffliches Material für den Häuser- und Schiffbau liefern, werden von den Holzarbeitern gefällt und zum Teil durch die Bäche dem Rheine zugeflößt. Hier werden sie meist zu großen Flößen vereinigt, die dann den verschiedenen deutschen Rheinhäfen, oder aber dem holzarmen Holland zutreiben. Der größere Teil wird im Lande selbst verarbeitet. Große Säge- mühlen, die sich die ungeheure Wasserkraft der Bäche und Flüsse zu nutze machen, schneiden die Stämme zu Brettern und Balken, die den vielen Dörfern und Städten als Bauholz zugehen. Sehr entwickelt ist das Holz-Kleingewerbe, dessen wichtigste 3*

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 101

1907 - Langensalza : Beyer
3. Bodenschätze. Ioi finden, müssen auch die Bäume mittlerer Größe der wachsenden Ausbreitung des Ackerbaues, dem steigenden Bedürfnis der Schiff- fahrt und der Industrie weichen, so daß Millionen von ihnen jährlich verschwinden. Kaum 2 5 °/o des deutschen Bodens hat noch Wald- bestand. Muß sich einem da nicht der Gedanke aufdrängen, daß der Ackerbau dem Walde gegenüber schon viel zu weit vorgedrungen ist, und daß ähnlich wie in Spanien und auf Sizilien der Mangel an Wald Klima und Bodenfruchtbarkeit verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen wird? Groß ist der Einfluß der Wälder auf die Wolken- bildung; denn der lockere Waldboden wirkt wie ein Schwamm, der eine ungeheure Menge von Feuchtigkeit festzuhalten vermag und durch Ausdünstung an die Luft vieles wieder abgibt, was ihm die Niederschläge brachten. Durch diese Wechselbeziehung regelt er nicht allein sein eigenes Gedeihen, sondern auch das seiner näheren und ferneren Umgebung. Wie manche Strecken unserer deutschen Mittelgebirge, die, urbar gemacht, nur einen ganz kärglichen Ertrag an Hafer und Kartoffeln bieten und wegen einer zu dichten Be- völkerung eine Armut aufweisen, wie sie selbst in manchen Heide- gegenden nicht anzutreffen ist, trügen besser noch ihren grünen Blattschmuck! Erfreulicherweise ist man seit den letzten Jahrzehnten zur Einsicht gelangt und heute überall eifrig bemüht, unseren jetzigen Waldbestand zu schonen und zu mehren. Von der gesamten Forst fläche des deutschen Reiches fallen 65 °/0 auf Nadel- und 35% au^ Laubholz. Unter dem Nadel- holz überwiegt die Kiefer, die besonders in sandigen Gegenden gedeiht. (Nenne solche!) Fichten und Tannen krönen die Gipfel der Gebirge (Beispiele!), während die Buche die tonigen Gegenden Norddeutschlands oder die unteren Abhänge der Er- hebungen schmückt. Die Eichen, die in seltener Schönheit „fest und unerschütterlich" als Sinnbild deutscher Kraft emporstreben, zieren besonders die kiesigen Gaue des rheinisch-westfälischen Schiefer- gebirges, des Spessarts und des Odenwaldes. Bedeutend sind endlich die Bestände an gemischten Laubhölzern. Ungefähr 82 Millionen cbm Holz werden alljährlich in Deutsch- land verbraucht und zwar zu gleichen Teilen als Nutz- und Brennholz. Namentlich hat sich der Bedarf an jenem durch die aufgeblühten Industrieverhältnisse sehr gesteigert. (Siehe Anhang.) Unseren Bedarf decken wir zum größten Teil durch Einkauf in Ruß- land, Österreich-Ungarn, Schweden und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Genannte Länder weisen alle einen ungeheuren Holz- bestand auf. An erster Stelle steht das zu Rußland gehörige Großfürstentum Finnland mit 57 °/0 seiner Bodenfläche, es folgen Schweden mit 45%, Rußland mit 40 °/0 und Österreich-Ungarn mit 32 %. a) Der größte Teil der deutschen Bodenfläche (68 °/0) wird von der Landwirtschaft benutzt, die überall mit Umsicht und großem

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 191

1907 - Langensalza : Beyer
Fünfter Teil. Kurze Erläuterungen der für Handel und Gewerbe wichtigen ausländischen Nutzpflanzen,, sowie der tierischen und mineralischen Erzeugnisse. A. Pflanzliche Erzeugnisse. Affenbrot, die Frucht des Affenbrotbaumes, der im tropischen Afrika heimisch, aber auch in Ost- und Westindien angebaut wird. Der Baum erreicht nur eine Höhe von 10—22 m, aber einen Stammumfang von 47 m, Der französische Naturforscher Adanson fand in Senegal einen Stamm von 9 1/2 rn Durchmesser, der portu- giesische Inschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert aufwies. Nach seiner Dicke schätzte er ihn auf 5150 Jahre. Der Affenbrotbaum ist den Eingeborenen von großem Nutzen: Der meist hohle Stamm dient als Wohnung, auch wohl als Begräbnisplatz für Zauberer, die Blätter werden pulverisiert und dann zum Aufguß verwandt oder unter die Speisen gemischt, das säuerliche Fleisch der gurkenähnlichen Früchte, die bis 1/3 m lang werden, liefert ein kühlendes Getränk, die Asche der Fruchtschale dient mit Palmöl zusammen zur Seifen- bereitung, und die Fasern der Baumrinde werden zur Anfertigung von starken Geweben, besonders Stricken, benutzt. Bambusrohr, in allen Tropengegenden heimisch, von baumartigem Wuchs, 12—18 m hoch und oft üher 60 cm dick. Die älteren Stämme dienen zum Bau der Häuser, die jüngeren zur Herstellung von Wirtschaftsgerät, Stöcken, Matten und Flechtwerk. In Europa dienen seine jungen Zweige zur Verfertigung von Möbeln, Spazier- stöcken, auch wohl zur Herstellung von leichtem Flechtwerk. Bauanen, die Früchte der Pisangpflanze, die in allen Tropen- ländern angebaut werden. Die mehlreichen Früchte, die unseren Pflaumen ähneln, obwohl sie viel größer sind, bilden roh oder ge- röstet das Hauptnahrungsmittel der Eingeborenen. Auch die Bast- fasern sind sehr wertvoll. Baumwolle, ein flaumartiger Gespinststoff, der die Samenkörner der reifen Kapseln der Baumwollstaude einhüllt. Bei der Reife springen die Kapseln auf, und die Samenhaare treten heraus. Diese
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