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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 130

1904 - Trier : Lintz
130 Das Russische und Rumänische Tiefland. und weiter ostwärts hängt sich an eine der vorspringenden Halbinseln eine lange Jnselreihe an, deren Hauptglied die Doppelinsel Nöwaja- 8 ehu ja (rnss. — neues Land) ist. Landeinwärts breitet sich die nordische Tundra aus, eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechteusteppe, die an erhöhten Stellen während der kurzen Sommerzeit trocken und dürr wird, an den tiefern aber Sumpfland bleibt. Dann folgt ein breiter Waldgürtel, der vom 65. Parallelkreise bis zum Nordrussischen Landrücken reicht. Das ganze Gebiet ist ein sehr tiesgelegenes Flachland; nur ein niedriger Höhenzug, das Timan-Gebirge, macht sich im 0 bemerkbar. Dasselbe zweigt sich vom Ural an der Stelle ab, wo mit diesem auch der Nord- russische Laudrücken zusammenhängt, zieht sich aber nach Nnw und trennt das Becken der Petschora ab. Größere Bedeutung hat die Nördliche Dwina, die sich aus zwei Flüssen bildet, so daß sie. wie wahrscheinlich der Name Dwina sagt, wirklich ein „gedoppelter" Strom ist. Auf dem Unterlaufe hat sie eine Breite von 2—4, bei Archangel, wo sie in das Weiße Meer mündet, sogar von 7 km. Gleich den Ostseeländern gehört das Nordrussische Tiefland dem Vergletfchernngsgebiete der Eiszeit an. Sehr junge Meeres- ablagernngen weisen darauf hin, daß das Nördliche. Eismeer früher weiter nach 8 reichte. 4. Jas Mrat-Gevirge. § 146. Als östlicher Grenzwall des Russischen Tieflandes zieht sich der Ural etwa 2500 km weit von N nach S. Er ist fast dreimal so lang als die Alpen, steht ihnen aber an Höhe weit nach. Seine mittlere Höhe schwankt zwischen 600 und 1200 m, und seine höchsten Erhebungen bleiben uoch beträchtlich unter 2000 m. Als ein stark abgetragenes früheres Hochgebirge ist sein Oberflächenbau sehr einförmig. Von W steigt er meist so allmählich an, daß er dem Auge kaum als Gebirgszug erscheint, während er auf der Ostseite plötzlicher ins Tiefland abbricht. Die Breite des Zuges beträgt meist nur etwa 75 km. Im 8 teilt sich der Ural iu mehrere Ketten, und schließlich geht er in ein breites Berg- und Hügelland über. Während die nördliche Hälfte des Ural unter Schnee und Eis vergraben liegt oder das Bild der nordischen Tundra zeigt, prangt die südliche in reichem Wald schmucke. Wo das Gebirge sich zu gliedern begiuut, entfaltet es auch einen größern Formenreichtum. Der höchste Gipfel ist in X der Tölpos (1660 m), im S der Jaman Tau (Tau — Berg, 1650 m).

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 145

1904 - Trier : Lintz
Das Ebrobecken, — Das nordwestliche Küstengebiet. 145 X. Die Pyrenäen Halbinsel. Den westlichen Abschluß des Mittelländischen Meeres bildet eine dritte südliche Halbinsel, die nach den Pyrenäen, die sie vom Rumpf Europas trennen, den Namen Pyrenäen-Halbinsel führt. Auf ihr liegen die beiden Staaten Spanien und Portugal. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Pas Gvroveckeu. Zwischen den Pyrenäen, die auf der spanischen Seite in kahler, § 171 wilder Form aufragen, im N, dem Iberischen Scheidegebirge, das sich bis zu 2350 m erhebt, im Sw und dem Catalonischen Küsten- gebirge im 80 ist das Ebrobecken tief eingesenkt. Infolge der tiefen Lage hat dasselbe ein trocknes kontinentales, im Winter sehr kaltes, im Sommer heißdürres Klima. Seine weiten, nackten Ebenen bilden einen grellen Gegensatz zu dem heitern Grün, das ringsum die untern Abhänge der Gebirge schmückt. Aus den Ebro zu (Richtung?) wird das Land immer öder und kahler. Der Boden besteht aus Mergel-, Ton- und Gipsschichteu und ist infolge der frühern Meeresbedeckung salzhaltig. Weite Strecken siud nur Salzsteppen, und wo der Ebro solche durchfließt, sind seine Ufer kahl, unbebaut und ohne jeden Reiz. 2. Aas nordweltliche Küstengebiet. An die Pyrenäen setzt sich nach W das Aantabrische Gebirge an. § 172 Dasselbe ist im 0 gleich dem Baskenlande ein freundliches Bergland, prangend im üppigen Grün von Wiesen und Wäldern. Weiter nach W nimmt es aber die Form einer mächtigen, geschlossenen Gebirgskette an, in der kein Paß mehr tiefer als 1200 m eingesenkt ist. Am höchsten steigt es in den Pikos de Europa (2680 in) an. Schließlich geht das Gebirge in das Bergland von Galizien und Nordportugal über. Der Bau dieser Gebirgslandschaft spiegelt sich in der Küste wieder. Dem Kantabrischen Gebirge folgt dieselbe nach W; aber zahlreiche Vor- sprünge von malerischer Gestalt erinnern an die tiefe Schluchtenbildung der aufsteigenden Gebirgskette. Noch vielgestaltiger, zerrissener wird die Küste da, wo sie zuerst nach Sw und dann nach 8 umbiegt. Wie auf der Westseite Norwegens unterbrechen tief einschneidende Buchten, hier Rias genannt, eine hochragende Steilküste. Der einzige größere Fluß unter den zahlreichen Küstenflüssen ist der Minho (minjo, v. minimns — der kleinste, d. h. von 6 Haupt- flüfseu Spaniens). Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B. 1904. irv

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 154

1904 - Trier : Lintz
154 Afrika. Höhe gelegene Tsad-See (27000 qkm) ist in ihm nicht einmal die tiefste Stelle. Der bedeutende Schari und andere Flüsse führen ihm eine große Wasserfülle zu. Der See ist sehr seicht, eigentlich ein ungeheurer Sumpf, der in der Regenzeit doppelt so groß ist. Südlich vom Tsad-See fließt nach W der 1400 km lange Benui'. Dieser Nebenfluß des Niger ist einer der stattlichsten und wichtigsten Ströme Afrikas. Er folgt einem tief eingeschnittenen Graben. Zahlreiche Granitkuppen, südlich von ihm, in Adamaua, auch stattliche Basaltgebirge schmücken sein Abflnßgebiet. Die Bodendecke desselben besteht meist aus rötlichem Latent, der im tropischen Afrika eine große Verbreitung hat. Der Niger steht dem Nil an Lanslänge nach, übertrifft ihn aber an der Mündung an Wassersülle, da er das Wüstengebiet nur auf einer Seite und auf einer kürzern Strecke berührt. Sein Stromnetz ist nur wenig verästelt. (Warum? s. Karte!) Erst der Benue verstärkt die Wassermasse bedeutend (um 12—15 000 edm i. d. Sek.). Weil der Niger in einer Höhe von nur 900 in entspringt, hat er sich nicht ties einschneiden können. Er stießt vielmehr in breitem Bett, und der träge Lauf führt zu zahlreichen Stromteilungen und Jnselbildnngen. Zwischen dem 15" und 9" N bildet der Niger jedoch Stromschnellen und an der Mündung gleich dem Nil ein großartiges Delta. Die Wasserscheide zwischen dem Niger und den Küstenflüssen wird nur durch eine Boden schwelle gebildet. Diese wird nach 0 immer nied- riger, und nach 8 sendet sie Abzweigungen. Die höchsten Erhebungen des ganzen Westsudan, die aber 1500 m nicht übersteigen, liegen nord- westlich von der Nigerquelle. Auf ihnen entspringt der Senegal. Vom Tsad-See bis fern im W zum Senegal hin zeigt die Landschaft meist das Bild der Savanne, der mit Bäumen besetzten Grasflur. Der Übergaug von der Wüste vollzieht sich überall iu einem breiten Steppenstreifen. Nach 8, näher der Küste, nimmt mit der Niederschlagsmenge auch die Üppigkeit des Baum- wuchses zu. Im eigentlichen Küstengebiete treten dort, wo die Regenmenge groß und die Trockenzeit, weil sie unter dem Äquator in zwei kleinere zerfällt, nur kurz ist, auch echte Urwälder auf. Eine sehr bedeutende Niederschlagsmenge geht in dem Regenwinkel von Kamerun, wo das hohe Kamerun-Gebirge als Regen sammler aufragt, uieder (Debuudfcha mit über 9 iu Regen), weshalb dort das Urwaldgebiet ziemlich groß ist. Die Küste zieht sich von Kap Verde, das den Namen „Grünes Vorgebirge" nur mit Rücksicht auf die nördlichen, von der Saharaglut berührten Küstenstrecken erhalten hat, bis zum Kap Palmas nach 80, von dort bis zum hochragenden Kamerun-Gebirge (4070 m) nach 0. An diese Küste von Oberguinea gliedert sich dauu die nach 8 gerichtete Küste von Niederguinea an. In dem entstehenden Winkel liegt die

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 158

1904 - Trier : Lintz
158 Afrika, Abessinien, hergeleitet von Habesch, von den Einwohnern selbst aber Jtiopia (Äthiopien) genannt, ist ein Gebirgsland von erhabener Schönheit. Es steigt sast ringsum in ungeheurer Steilheit ans den umgebenden Landschaften empor, besonders aber im 0. Dort streicht das Randgebirge fast geradlinig von 8 nach X, nach Vereinigung mit dem aus- gebogenen westlichen Randgebirge noch einen Ausläufer längs der Küste des Roten Meeres entsendend. Unter den Bergen, die wie riesige Säulen aus der Tiese emporsteigen, ist der Ras Daschan (4620 m) der höchste. Dem ostafrikanischen Hochlande ist im 0 eine bald schmälere, bald breitere Küstenebene und dieser sind wieder Inseln vorgelagert, von denen Sansibar die größte ist. Ju der Verlängerung der Soinal-Halbinsel,, des Osthorns von Afrika, liegt Sokotra, ein hohes Felseneiland. Die Entwässerung Ostafrikas erfolgt nach drei Meeren hin. (Nach welchen?) Nach 0 fließen zahlreiche Küstenflüsse. Das Klima Ostafrikas ist im allgemeinen trocken und heiß, auf dem Hochlande etwas kühler, an der Sansibar-Küste und in dem Seengebiete unter dem Äquator etwas feuchter. Das Gebiet von M a f s a n a ist die h e i ß e st e Gegend auf der Erde mit einer Durchschnittswärme im Juli von 35° C. Mit dem Höchststande der Sonne tritt die Regenzeit ein, in den Äquatorgegenden daher eine doppelte. Je weiter vom Äquator, desto länger dauert die Trockenzeit, desto größer ist die Dürre. Infolge des trocknen heißen Klimas wiegt die Vegetationsform der Steppe vor, die streckenweise sogar in wüstenartige Öde übergeht. In der Baumsteppe kommt der gewaltige Affenbrotbaum vor. Die höheren Berge und Berggruppen bilden, weil sie Steigungsregen empfangen, inmitten der Steppe gleichsam Oasen des Pflanzenlebens, denen selbst Ur- Wälder nicht fehlen. In Abessinien werden nach der Höhe drei Klima- und Pflanzenzonen unterschieden: 1. die feuchtbeiße Kolla (voit 800—1700 m) mit reichem Palmenschmuck, 2. die Woiua - Dega (bis 2400 in) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflanzenleben, die auch den größten Teil des Hochlandes umfaßt, und 3. die Dega, d, i, die sehr pflanzenarme und während einer langen Zeit des Jahres schneebedeckte Hochregion, Die Kolonie Deutsch-Ostasrika. 189- Die Kolonie Dentfch - Ostafrika, die eine Größe von 960(Xx) qkm hat, und deren Einwohnerzahl auf 5—6 Mill. geschützt wird, breitet sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste aus. In ähnlicher Weise wie bei Togo und Kamerun lassen sich vier Natur- gebiete unterscheiden. Die Küste, Mrima genannt, ist weder so trocken wie die von Togo noch so sencht wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht aus dem Kalkboden vorzüglich (1 Mill. Bäume), und auf feuchtem Boden hat sich ein üppiger Pslanzenwnchs entwickelt. Inmitten desselben liegen Reisfelder und Zuckerrohrpflanzungen und die Felder der Eingeborenen. Es fehlt der Küste nicht an guten

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 159

1904 - Trier : Lintz
Das Tafelland Südafrikas nebst der Insel Madagaskar. 15v Häfen. Der beste und zukunftsreichste Hafenplatz ist Daressalkm (— Friedenshafen, 10000 E.), wo sich der Sitz der Regierung be- findet. Im X ist Tanga, der Ausgangspunkt der Usambara-Bahn, im 8 Liudi der wichtigste Hafen. Die hafenlose Stadt Bagamoyo (13 000 E.) gegenüber Sansibar hat nur Bedeutung als Ausgangspunkt vielbegangener Karawanenwege. Die Küstenebene oder das Gebirgs- Vorland ist Steppe und im Gegensatz zum Küstensaume dünn be- völkert. Es folgt als drittes Gebiet der Gebirgsabfall des oft- afrikanischen Hochlandes, aus dem reichliche Steigungsregen nieder- gehen. Wertvolle Anbaugebiete sind namentlich die Gebirgslandschaft Usambara (ussamlckra), wo bereits große Kaffeeplantagen angelegt wurden, und das anmutige Koudeland im N von Njassa, das von dein Rnsidschi entwässert wird. Das Hochland ist Steppe. Manche gut angebaute und volkreiche Gegenden gibt es aber in dem regenreichen Zwischenseen gebiet, zwischen Viktoria- und Tanganjika-See. Der Kilimandscharo bildet eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe. Sein Kulturgürtel reicht von 1000—2000 m und ist von den Wadschagga in ein gut angebautes Laud verwandelt worden. Andere Völker Deutsch-Ostafrikas sind die als gute Ackerbauer geltenden Wanyamwesi, die W ah ehe, die Massai, die nicht zu den Bantn- negern gehören, und die Suaheli, die gleich deu Arabern und in- dischen Kaufleuten an der Küste wohnen und als Träger und Handelsvolk Bedeutung haben. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Kautschuk, Elfenbein, K o p r a, Sesam und Kaffee. Ge- plant ist eine zweite Eisenbahn, die von Daressalam nach Mrogoro führen soll. 7. |>as Tafelland Südafrikas neßft der Inset Madagaskar. Südafrika bildet ein großes Tafelland, das zum Meere in § 190. Stufen abbricht. Im 8 bilden die Kleine und die Große Karroo (karrü, iu der Hottentottensprache karusa = wüst, kahl) die breiten Treppen- stufen dieses Absturzes. Beim Emporsteigen zu ihnen und zu der eigent- liehen Hochfläche des Innern glaubt man drei hintereinander liegende Gebirgszüge zu erblicken. (Welche Namen führen diese?) Der O st a b s a l l des südafrikanischen Tafellandes, der sich plötzlicher vollzieht, sührt den Namen Drakensberge. Die bedeutendste Erhebung derselben ist der Mont aux sources (o ßurß, = Berg an den Quellen, 3400 m). Die Hochflächen des Innern nehmen sowohl nach N als auch nach S und W an Höhe ab. Am höchsten liegt das Hohe Veld im südlichen ^eile Transvaals, das eine durchschnittliche Höheulage von

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 99

1904 - Trier : Lintz
Die Große ungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 99' Gebirge als letztes Glied des langen Karpatenzuges an, das Banater Gebirge, durch das sich die Donau gewaltsam einen Weg bahnen mußte. In tiefer, euger Felsenspalte fließt dort der Strom dahin. In dem berühmten, finstern Engpaß von Kasan erreicht er eine Wassertiefe von 75 m. Hochragende Felsen fassen ihn malerisch ein. Nachdem sie aber zur Seite getreten sind, erscheinen die Felsenriffe unter dem Wasser. In einer Breite von 2500 m wehren sie den Strom, der in wildem Wirbel, weit ausgebreitet, über sie hiuwegbraust. Früher, vor Eröffnung des Schiffahrtskanals (1896), sperrten die Riffe die Schiffahrt voll- ständig, und man nannte die Stelle deshalb Eisernes Tor. Den Wasserabfluß aus den Ost- und Süd-Karpaten sammelt die Theiß, der eigentliche Hauptstrom der Niederungarischen Tiefebene. (Welcher Nebenfluß geht ihr aus dem Siebenbnrgischen Hochlande zu?) Vom Eintritt in die Tiefebene ab schleicht die Theiß nur noch träge zwischen sumpfigen Ufern daher. Die Neigung zu verheerenden Über- schwemmungen wird bei ihr noch erhöht durch die Stauuug der Donau im Engpaß von Kasan. Schon der träge Laus der Donau und Theiß verrät die geringe Nei- gnng der Großen ungarischen Tiefebene. Diese hat eine mittlere Hohen- läge von 110 in und liegt etwa 30 in tiefer als die Kleine ungarische Tiefebene. Sie ist etwa 9 mal so groß als diese und nimmt eine Fläche von rund 110000 qkm eiu. Ausgedehnte Sandschollen und Löß- tafeln*) wechseln mit den tiefer gelegenen und meist versumpften, breiten Flußtäleru ab. Die Saudscholleu sind streckenweife von lofem Flugsand bedeckt, und solche Gegenden sind landschaftlich dnrch oft dicht gedrängte Hügelreihen gekennzeichnet, die sich, den herrschenden Winden entsprechend, von Nw nach So oder mehr merimonal**) hinziehen. Die Lößland- schaften zeichnen sich durch senkrecht eingeschnittene Flußtäler aus. Wo die Große ungarische Tiefebene nicht angebaut ist, zeigt sie das Bild einer völlig bäum- und stranchlosen Grassteppe, die zu beiden Seiten der untern Theiß Alföld (= Niederung) genannt wird. Die Ursachen der Steppenbildung sind das kontinentale Klima und die Regenarmut des Sommers. Der Juli bringt schon wenig, August und September sind fast ohne Regen. Die lange Dürre vernichtet fast das ganze Pflanzenleben, besonders auf saudigem Boden, und verbrannt liegen die Heideflächen, die ungarischen Pußten, da. An- dauernde Dürren vermögen auch die Holzgewächse nur schlecht zu ertragen. Soweit das Auge reicht, ist kein Baum und Strauch zu sehen. Ein eigentümliches, bräunlich- grüues Gras, hart, von kurzem Wüchse, bedeckt deu häusig infolge des schlechten Wasserabflusses salzhaltigen Boden. *) 2öß ist eine durch deu Wind zugetragene, sehr feine, etwas kalkhaltige und daher fruchtbare Erdart vou gelblicher Färbung. **) d. h. in der Richtung der Meridiane, also von 8 nach N.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 116

1904 - Trier : Lintz
116 Das Britische Jnselreich, erdgeschichtlich gehört. Besonders die äußere, welche im 8 Cotswold Hits (kotswold, Etil« — Hügel) genannt wird, tritt deutlich hervor. Nördlich von der Humbermündnng erreicht sie das Meer. Das Klima des südöstlichen England ist durchaus ozeanisch, regenreich und für die Entfaltung des Pflanzenwuchses günstig. Die Wälder sind aber beinahe vollständig verschwunden. Nur in statt- lichen, dichten Baumgruppeu haben sich noch Spuren von ihnen erhalten. Im Wechsel mit Feldern und Wiesen, Dörfern und Einzelgehöften geben sie der englischen Ebene das anmutige Gepräge einer Parklandschaft. Ein anderes Bild zeigen die Rückeuflächeu der Hügelzüge. Infolge der Durchlässigkeit des Kreide- und Kalkgesteins, aus denen sie bestehen, sind sie trockene Gebiete und bilden große, baumlose Heiden. Die Entwässerung des südöstlichen England erfolgt durch die Themse, die nach 0 fließt, und durch die Ouse (üf), die in die Wash- Bucht mündet. 2. Jas Gebirgsland des nordwestkichen England. 128. Vom südlichen England gliedert sich ganz im W die weit vor- springende Halbinsel von Cornwall (kornnöl) ab. Durch den Bristol- Kanal und diebreite Trichtermündung des Severn (ßeiuent) wird sie abgeschnürt. Sie ist an dieser Stelle nur 60 km breit und läuft in das Kap Lands End (ländsend) fpitz aus. Den äußersten Vorsprung des englischen Bodens bilden jedoch die noch etwa 50 km weit ins Meer vorgeschobenen Scilly-Jnseln (ßilli, wahrscheinlich von sceillic — See- klippe), die Zinn-Inseln der Alten. Die Küste von Eornwall ist meist steil und besonders im 8 formenreich. Fast das ganze Innere der Halbinsel ist erfüllt von dem Berq- land von Cornwall. Am höchsten, zu 620 m, erhebt sich die aus Moor und Heide bestehende Hochfläche des Dartmoor (därftmir). Im Gegensatz zu deu ödeu Hochslächeu sind die Täler, besonders die süd-- lichen, durch ein üppiges Pflanzenleben ausgezeichnet, weil in ihnen sich der Einfluß des warmen Golfstromes am stärksten bemerkbar macht. Nördlich vom Bristol-Kanal bildet die Küste die breite Halbinsel Wales (nels — Land der Fremden). Dieselbe wird im N durch die weniger tief einschneidende Bucht von Liverpool (liwerpül) abgetrennt und hat selbst wieder zwei halbinselartige Vorsprünge. Auch sie ist von Gebirgen erfüllt, und zwar siud zwei Gebirgsgruppen zu unter- scheiden, die die beiden vorgestreckten kleinen Halbinseln füllen. Eiue nordsüdlich verlaufende Gebirgskette, das Äambrische Gebirge ge- nannt, fetzt sie miteinander in Verbindung. Am höchsten erhebt sich der Snowdon (ßuödn — Schneeberg, 1090 in).

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 180

1904 - Trier : Lintz
180 Australien und Ozeanien, Dnrch den Oberflächenbau zusammen mit der Lage des Erdteils zwischen dem 10° und 40° 8 wird die Natur des Klimas bedingt. Dieses ist im allgemeinen heiß und trocken. Nur die nördlichsten Gebiete, die noch im Bereich der Tropenregen liegen oder unter dem Einfluß eines feuchten Nordwestmonsuns stehen, sowie die südöstliche Küste, die reichliche Steiguugsregeu durch den Südostpassat *) erhält, werden genügend mit Feuchtigkeit benetzt. Das weite Innere ist infolge des muldenförmigen Oberflächenbaues vom Meereseinflnffe abgeschnitten, Australien ist daher das Land heißer Dürreu, Bei der Trockenheit des Klimas können in weiten Gebieten des Innern von Australien keine dauernden Stromläufe entstehen. Das einzige größere Stromsystem ist das des Murrah (mörre), der den noch längern Darling (därlirtg) aufnimmt. Aber auch diese beiden Ströme, die zeitweilig sehr wasserreich sind, verwandeln sich in der Trockenzeit mancher Jahre in Ketten langgestreckter Lachen. Der größte Teil Australiens ist abflußlos. Die Wassertümpel, welche die nicht dauernd fließenden Gewässer zurücklassen, werden Creeks (kriks) genannt. Mehrere Stromläufe des Innern streben dem salzigen Eyre-See zu. Entsprechend dem trocknen Klima wiegt im Innern Australiens die Steppe vor. Diese ist sehr eigenartig, fast unwirtlicher als die Wüste, Der Boden ist entweder mit hartem Stachelschweingras oder mit einem undurchdringlichen Dornbusch, dem Scrub (skröp), bewachsen. An der regenreichen Nord- und Ostküste ist der Pflanzenwuchs dagegen üppig. Noch eigenartiger als die Pflanzen- welt ist die Tierwelt Australiens. Die Säugetierarten Europas, Afrikas und Asien sehleu fast alle, und an ihre Stelle treten viele Arten Beuteltiere, wie das K ä n g n r u h. Der menschlichen Besiedeluug bot das erst zu Anfang des 17. Jahrhunderts von Europäern betretene Festland Australien große Schwierigkeiten dar. Für den Ackerbau ist nur ein kleiner Teil des Landes, hauptsächlich der 0 geeignet. Das Hanvtgetreide ist Weizen. Von andern Kulturen sind Zuckerrohr- und Weinbau die wichtigsten. Viel bedeutender als der Ackerbau ist die Viehzucht, von der 2ln des Erdteils ausgenutzt werden können. Hauptzweig derselben ist die Schafzucht. Am meisten wurde aber die australische Einwanderung durch den Lockruf des Goldes gefördert. Auch andere Metall- schätze und Köhlen sind vorhanden. Das Eisenbahnnetz Australiens ist schon ziemlich ausgebaut. (Neune Hanptlinieu desselben!) In politischer Hinsicht gehört Australien zu England. Die 5 Kolonien des Festlandes: Neusüdwales, Biktoria, Queensland *) Unter Passat winden versteht man die von den Polen nach den Äquatorgegenden ziehenden Luftströmungen, die auf der nördlichen Erdhälfte infolge der Drehung der Erde als Nordost-, ans der südlichen als Südostpassate auftreten. Die iu der Höhe in umgekehrter Richtung stattfindenden Luftströmungen werden Antipafsate (= Gegenpassate) genannt.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 25

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes. 25 am besten an dem Verkrüppeln des Banmwnchses. Die Baumgrenze liegt in der Schweiz in etwa 1800 m Höhe; darüber befindet sich die Höhenzone der blumigen Alpen matten (Alpenrosen), und in einer Höhe von 2600m beginnt an der Schneegrenze die Schnee- und Eisregion des Hochgebirges (Edelweiß). Wahrend die Wärme mit der Höhe stetig sinkt, nimmt die Regen- menge zu, jedoch in den Alpen nur bis zu einer Höhe von etwa 2000 m, um dann wieder abzunehmen. Regenreich sind auch die West- lichen Abhänge des Jura, weil sie gleich den Alpen Steignn gsregei:*) empfangen. Die grabensörmige Einsenknng zwischen dem Jura und den Kalkalpen erhält dagegen wenig Regen, weil sie im Regen schatten des erstgenannten Gebirges liegt. Große Bedeutung hat in den Alpen der Föhn, ein von den Alpenhöhen herabwehender warmer und trockner Wind, ein sog. Fall- wind. Derselbe erscheint als warmer Wind, weil herabfließende Luft sich mehr erwärmt, als die Wärmeabnahme mit der Höhe beträgt, und als ein trockener Wind, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Als ein warmer Wind vermag der Föhn große Schnee- Massen schnell zu schmelzen, so daß die Alpenweiden früh schneefrei werden, und als ein trockner Wind bringt er den Schnee gleich zum Verdunsten, wodurch die Überschwemmungsgefahr der Flüsse vermindert wird. Erwerbsquellen, Städte, Berkehr. Der Ackerbau wird nur in § 20. dem nordwestlichen Hügel- und Flachlande der Schweiz in größerem Umfange betrieben. In den Alpentälern fehlt es für ihn an Raum. Die ausgedehnten Grasmatten der Alpen und des Jura werden zur Vieh- zucht benutzt, die in der Form der Alpenwirtschaft betrieben wird. Hauptzweck derselben ist die Käsebereitung. Der Obstbau hat sich fast allgemein verbreitet, und streckenweise, besonders in der Umgebung der Seen (warum?), wird auch Weinbau betrieben. Da Pflanzenbau und Viehzucht als Erwerbsquellen nicht genügen, mußte sich das Schweizer Volk auch gewerblicher Tätigkeit zuwenden. So entwickelte sich im Gebiet der Kalkalpen zwischen Vierwald stätter und Bodeu-See das Baumwollgewerbe und auf dem Jura das Uhrengewerbe; der auf diesem in 1000m Höhe gelegene Uhrmacher-Ort Chanx de Fonds (scho d' so")**) zählt jetzt 40000 E. Auch die meisten *) Da kalte Luft nicht so viel Wasserdampf aufnehmen kann als warme, werden feuchte Winde beim Aufsteigen zu kälteru Gebirgshöheu, die zugleich eiue Stauung bewirken, gezwuugeu, durch sog. Steigungsregen einen Teil ihrer Feuchtigkeit abzugeben. **) Der höher gestellte, kleiner gedruckte Buchstabe u zeigt den Nasallaut an.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 29

1904 - Trier : Lintz
Das Böhmisch-bayerische Waldgebirge. 29 altes Gebirge, dessen Bildung längst vor der Aufrichtung der Alpen erfolgte, ist es stark abgetragen. Seine Berge haben daher meist die Form von schön gerundeten Kuppen. Das Gebirge besteht aus zwei Abschnitten, aus dem niedrigen: Oberpfälzer Wald im N und aus dem eigentlichen Böhmer Walde iiu 8, der im Arber bis 1450 m emporsteigt. Beide sind durch eiue tiefe Einsenkuug, welche die Eisenbahnlinie von Regensburg nach Pilsen benutzt, getrennt. Dem Böhmer Wald, der sich nach 8 verflacht, ist im Sw ein Parallelzug, der Bayerische Wald, vorgelagert. Da sich der lange Zug des Böhmisch-bayerischen Waldgebirges nach 80 erstreckt, stauen sich an ihm die von W, vom Atlantischen Ozean her ziehenden Regenwolken. Beim Aufsteigen derselben zu dem Gebirge müssen Steigungsregen entstehen. Das Böhmisch-bayerische Wald- gebirge ist daher regenreich und infolgedessen streckenweise von großen Torfmooren bedeckt. Doch auch herrliche Waldungen schmücken dasselbe, wie sein Name schon verrät. Aber nirgendwo trifft man mehr das srühere Bild des ungestört wuchernden Urwaldes an. Dem Vordringen des Menschen bot das Waldgebirge große Hinder- nisse dar; seine höhern Teile sind daher fast unbewohnt. Da ein Ver- kehr zwischen den zu beideu Seiten wohnenden Völkern nur durch die Einsenknng zwischen dem nördlichen und südlichen Gebirgsabschnitte er- folgen konnte, mußte das Böhmisch-bayerische Waldgebirge als eine Völker- und Sprachgrenze zwischen deutschen und slavischen Völkern wirken. 5. Die innere Koäjevene. Zwischen den genannten Gebirgswällen dehnt sich eine weite Ebene ans, die aber im 8 sehr hügelig ist und auch in andern Teilen noch von niedrigen Hügel- oder gar Gebirgsketten durchzogen wird. Sie liegt iu bedeutender Höhe über dem Meere, im Durchschnitt über 500 m hoch und steigt nach 8 mehr und mehr zu den Kalkalpen an, während sie sich nach X zur Donau hin senkt. Auch nach 0 hin findet eine allmähliche Abdachung statt, wie der Abfluß der Donau erkennen läßt. Nach N hin wird die Landschaft immer slacher. Die geringe Neigung des Bodens bewirkte die Versumpfung großer Landstriche, besonders längs der Fluß- laufe. Die Öde der Torfmoore, der sog. Moose, und die Einförmigkeit der Ebene stehen in schroffem Gegensatze zu der Formenpracht, die das Alpengebirge am fernen Horizonte malt. Der Wasserabfluß der Schwäbisch-bayerischeu Hochebene sammelt sich in der Stromrinne der Donau. Weil die Hauptabdachung der
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