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1. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 77

1821 - Magdeburg : Rubach
Europa. 7 7 9, Was von den Obstbäumen gilt, das gilt auch von andern Baumen, vielleicht noch mehr ge- rade von ihnen. Sie stehn im Felde, im Walde. Niemand kann sie bewachen; wenn ihr sie beschädi- gen wolltet, könnte es euch vielleicht Niemand weh- ren. Aber wird euch euer Gewissen nicht verklagen? Sagt es euch nicht, daß es schändlich ist, einen jungen Baum zu zerknicken, den Gott zum Nutzen der Menschen aufwachsen laßt, von dessen Blättern und Früchten noch so viele Thiere leben, in dessen Schatten noch so mancher Ermüdete einst ausruhen könnte. Schändlich ist's und bleibt es, wenn's auch Niemand sieht, auch nur eine Satzweide abzuschä- len. — Doch davon noch weiter ein anderes Mal; jetzt von den Baumen selbst, deren Holz wir ge- brauchen. Europa ist daran auch jetzt noch nicht arm. Schweden, Rußland, mehre Gegenden von Deutschland, Böhmen u. s. w. liefern vieles Holz zum Bauen und zu Tischlerarbeiten. Unsere Holz- arten finden sich fast in ganz Europa, namentlich Eichen, Buchen, Eschen, Birken, Ahorn, Akazien, Linden, Pappeln, Tannen, Fich- ten, Lerchenbäume u. s. w. Nur in Spanien findet sich die Korkeiche, ein merkwürdiger Baum, dem es gut bekommt, wenn man ihm alle vier oder fünf Jahr die Rinde abschält. Dadurch eben wird dieser Baum so nützlich, indem uns diese Rinde die besten Stöpsel auf Flaschen und Bouteillen giebt. Die nützliche Weide sollte auch bey uns noch mehr angepflanzt werden; eben so die Kiefer, welche in jedem, selbst dem magersten Boden fortkommt, sehr schnell wächst, und auf Bergen, auf denen das Gras leicht vertrocknet, die Weide verbessert. 10. Eben so reich ist Europa an nützlichen Kräutern, ob wohl viele derselben erst später in unsern Welttheil eingeführt sind. Die Pastinake, die Mohrrübe, der Spargel, der Saueram- pfer, der Kümmel, die Chamille u. s. w. wach- sen fast überall wild. Der Kohl hat sich von Eng-

2. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 22

1821 - Magdeburg : Rubach
22 Erster Abschnitt. Dle Witterung, die Hitze und Kälte und übers Haupt das, was man unter dem Klima versteht, ist in den einzelnen Landern der Erde sehr verschie- den. Das Klima richtet sich zum Theil nach der Lage des Landes. In der heißen Zone ist es im Allgemeinen heißer, als in den gemäßigten. Be- sonderen Einfluß auf das Klima haben Berge und Meere. Auf hohen Bergen ist es kälter, so daß auf ihnen selbst zwischen den Wendekreisen der Schnee nicht austhauet; in den Thälern, welche die Winde nicht durchstreichen können, heißer. Das Meer, dessen Warme und Kalte immer gleichmäßiger bleibt, mildert in der heißen Zone an den Küsten die Hitze, in der kalten und in den gemäßigten Zonen die Kälte. Darum ist es z. B. in Eng- land warmer, als in Deutschland, obwohl jenes noch zweiter nach Norden zu liegt, als unser Vater- land. — Pflanzen und Thiere sind über den ganzen Erdboden verbreitet. Im tiefsten Norden nur und auf den höchsten Bergen erstarrt alles Le- den in den unermeßlichen Eisfeldern, welche die Pole umlagern, oder sich über die Gipfel der Berge ausbreiten. Da findet wenigstens der Mensch keine Spur von Leben. Sonst überall treffen wir Pflan- zen und Thiere an, in dem Meere, wie in den Steppen, in den Gebirgen, wie in der Ebene. Und welche Mannichfaltigkeit herrscht nicht unter ihnen. Die Eiche, wie das Moos , das am Boden kriecht, wie verschieden sind sie nicht, und doch hat jedes seine ihm eigenthümliche Schönheit, jedes feine Be- stimmung! Gleich wie in dem Baume der Vogel Nistet und Tausends-von Geschöpfen von seinen Früchten leben, so nährt auch das Moos Thiere, so dient auch das Moos, die Erde zu verschönern, kahle Felssn 'mit frischen Grün zu umkleiden und indem es verwes't, ein fruchtbares Erdreich auf dem Gestein zurückzulassen, in dem- schon Gräser und Kräuter Wurzel schlagen können. Einen Fleck nur nehmt in eurem Garten, auf dem Anger und auf

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 286

1821 - Magdeburg : Rubach
286 Sechster Abschnitt. schnitten von zahllosen Flüssen, von vielen und groß- ßen Seen, und bedeckt mit unabsehbaren Wäldern, in welche die Indianer, die Ureinwohner Amerika's, zurückgedrängt sind. An den Küsten haben die Eu- ropäer, vornehmlich die Engländer, mehrere Nieder- lassungen. Das nordöstliche der einzelnen hierher gehörenden Länder ist Grönland, das früher blü- hender und fruchtbarer gewesen seyn muß; denn cs erhielt von seinen grünen Küsten den Namen grü- nes Land. Schon vor 800 Jahren war es von Dänemark und Norwegen aus bevölkert, so daß hier 1406 im 190 D. standen. Jetzt ist hier alles öde und wüste. Der Winter dauert bis im Mai und fangt im September wieder an. Das fehlende Holz ersetzt das Treibholz. Rennthiere, Seehunde, Seevögel und Löffelkraut sind die einzigen Produkte des Landes. Die Grönlän- der sind jetzt durch die Bemühungen der herrnhuti- schen Glaubensboten, welche sich in den unwirthli- chen Gegenden niedergelassen haben, größtentheils zum Christenthume bekehrt worden. — An der Bafsin's und Hudsonsbai leben die Eskimos vom Fischfänge. Sie sind in Sitten, Bildung und Sprache den Grönländern ähnlich, und leben wie diese, des Sommers in Zelten von Seehundsfellen, des Win- ters in Erdhöhlen. Sie sind klein von Körper, abergläubisch, und noch größtentheils Heiden. — Südlicher liegen die Indianer land er, in denen der Sommer kurz aber heiß und Alles mit Wald, Sümpfen und Seen bedeckt ist. Die Indianer leben von Jagd und Fischerey, unter Zelten von Fellen, bald hier bald dort. Sie treiben einigen Handel mit Pelz werk, das sie an die Engländer und Russen verkaufen. In ihren Sitten sind sie noch roh, gegen gefangenene Feinde, die sie oft lang- sam zu Tode martern, grausam; dabei treu in dem Halten der geschlossenen Verträge; gastfrey, gutmü- thig und einträchtig. Sie glauben an ein höchstes Wesen, das sie den großen Geist nennen. Einige Stämme haben angefangen, Ackerbau zu treiben, so

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 122

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
122 als Speise genossen, oder zum Getränke bereitet wird, theils zu Gewürzen und zur Arznei; sie liefern das nöthige Bau- und Brennholz, und sind in unzähligen Dingen, welche sie hervorbringen, für Fabrikanten und Handwerker unentbehr- lich. In diese Klasse gehören: die Apfel- und Birnbäume, der Quittenbaum, der Pomeranzenbaum, der Jitronenbaum, der Granatbaum, die Aprikosen-, Pfirsch-, Kirschen-, Zwetschgen-, Oliven-, Pistazien-, Mandel-, und Nußbäume. Der Maulbeerbaum der Holderbaum, Feigenbaum, der Paradieöfeigenbaum, der Brodbaum, die Eichen, die Buchen, Tannen, Fichten, Kiefer- und Lerchenbäume, die Ulmen, Rüstern, Birken, Eschenholz, Kastanien, der Kaffeebaum, der Cacoabaum, der Zimmrbaum, der Lorbeerbaum, der Muskat- nußbaum, Ltndenbaum, Buxbaum, Erlen, Ebenholz u. a. m. Ii. Klaffe: Stauden und Sträucher. Diejenigen Gewächse, welche mehrere Stämme aus einer Wurzel treiben, heißen Sträucher oder Stauden. Die meisten braucht man zu Hecken, viele davon tragen eßbare Beeren, einige davon braucht man auch zu Gewürzen und Arzneien. In diese Klasse gehören: die Iohannesbeerstaude, die Stachelbeeren, der Himbeer, und Heidelbrerstrauch, der Hagedorn, der Sauerdorn, die Kornelkirschen, der Wein- stock, der Schlehdorn, die Vanillepflanze, der Rosmarin, die G^würznägelchen, der Pfeffecstrauch, der Wachholder, das Süßholz, das Bitterholz, der Haselnußstrauch, der Rosenstrauch, der Buchs, der Kellerhals, der Theestrauch u. drgl. Hl. Klaffe: Krauter. Unter Krauter versteht man solche Gewächse, welche einen grasartigen Stamm haben, und meistens nur ein Jahr dauern. Einige dienen zum Gerüche, einige zur Speise, andere zur Füt- terung, und wieder andere zur Färberei. Hieher gehören: der Wersing, Kopfkohl, Blau- und Winteckohl, Blumenkohl, Kohlraben, Spinat, Artischocken, Spargeln, Distelarten, Lat- tich, Salatsorten,Zichorie,Mausöhrchen,Ropunzeln, Garten- und Brunnenkreffe, Rüben, Petersilien, Sellerie, Rettige, Erdapfel, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Rokambole,

5. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 192

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
192 Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten Ueberznge bedeltt wird. Daö Wasser rinnt dann an den Wänden der Bcrgritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht eö unten am Berge als Quelle hervor. Die Gebirge. Die Oberfläche des festen Landes ist entweder Nrgebirge oder Flötzgebirge oder aufgeschwemmtes Land. In den Urgebirgen sind die bekanntesten Steinarten Granit und Thonschiefer; sie enthalten weder Muscheln, noch Steinkohlen, noch Salze, sind aber reich an mancherlei Erzen. Das Nrgebirge findet sich nur auf den höchsten Punkten der großen Gebirge; man sicht eö als de» eigentlichen Kern der Gebirge an. Die Flötzgebirge bestehen hauptsächlich'anö Kalk, Gips und Sandstein; sic führen auch Muscheln, Salz und Steinkohlen bei sich und sind oft sehr reich an Eisen und Blei, aber arm an andern Erzarten. In den Flötzgebirge» findet man oft große Schichten oder Lagen von Steinen übereinander, die gerade aussehen, als ob man aus gewaltigen Werkstütken von Sandstein und Gips eine Niefcn- mauer aufgeführt hätte. Solche Schichte» nennen die Bergleute Flötze; denn flößen oder flötze» bedeutet das 'Ansetzen deö Gesteins durch Wasser; und offenbar sind alle Flötzgebirge durch Wasser gebildet. Die Flötzgebirge bilden schöne, ansehnliche Berge, die nicht so hoch, wie die Urgebirge, sind, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße dieser Gebirge und die Thäler sind gar fruchtbar. Auf den Höhen der Flötzgebirge ist es freilich hie und da etwas kahl und unfruchtbar. Denn das Kalkgebirge hat oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach, noch weniger einen Sec. Da müssen denn die Leute oft sehr weit hinunter gehen, um Wasser für sich und ihr Bieh zu holen, oder sie müssen das Negenwasser auffangen. Das aufgeschwemmte Land besteht aus losem Sande, aus Lehm und aus Töpferthon, und man findet dann weder Erz, noch gediegenes Metall, sondern höchstens noch Braunkohlen. Wenn aber auch im aufgeschwemmte» Lande nicht viel zu holen ist, so kann doch der Mensch durch seinen Fleiß gar viel hinein- tragen. Denn Wasser giebtö da zieinlich viel. Es giebt daher überall im aufgeschwemmten Lande Sümpfe, feuchte Ebenen, wo viel Laubwald und schönes Gras wächst, fetten Akkerboden mitten im Sande, große Flüsse mit fruchtbaren Ufergegendcn, und viele kleine Seen. Die Hügel bestehen aus Sand, Thon und Lehm. Hat unser Baterland und namentlich die Mark einen Überfluß an aufge- schwemmtem Lande, so fehlt eö dock auch nicht an Flötz- und Urgebirgen. Gar herrliche Flötzgebirge giebt es z. B. in der sächsischen Schweiz, in Schlesien, südwärts vom Main über den Odenwald hinweg bis zum Nekkar. Wer an der Donau hinuntergeht, von Negcnöburg an bis fast nach Wien, der sieht linker

6. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 257

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
Die Baumwollenpflanze. Von allen Stoffen, welche die Menschen zur Bekleidung benutzen, spielt keiner eine so wichtige Rolle, als die Baumwolle. Sie kommt von einem Ge- wächse, welches zur Malvenfamilie gehört und entweder kraut- oder holzartig ist. Der Baumwolleubaum erreicht eine Höhe von 15 — 20 Fuß. Die Blätter der Pflanzen sind breit, lappig, der Kelch doppelt; die Krone ist fünfblättrig, gewöhnlich gelb, zuweilen roth, und enthält eine große Anzahl Staubgefäße, deren Staubfäden zusammengewachsen sind. Die Frucht ist eine Kapsel, welche sich in mehreren Klappen öffnet und viele Samen einschließt; diese Samen sind mit einer langen, dichten, weißen, zuweilen gelben Wolle besetzt; und diese Wolle ist die Baumwolle. Die Baumwollenpflanze erfordert ein warmes Klima; sie gedeiht innerhalb der Wendekreise und in den wärmeren Theilen der gemäßigten Zone; am besten in einem nicht zu fetten, sondern sandigen, trokkenen Boden. Zur Herbstzeit bietet ein Baumwollenakker einen außerordentlich schönen Anblikk wegen der breiten, dunkelgrünen Blätter, der großen gelben Blumen und der schneeweißen Wolle, welche aus den halboffenen Kapseln hervorleuchtet; denn die Pflanze trägt, wenn sie noch in der Blüthe steht, auch schon reife Frucht. Das Einsammeln geschieht, indem man die Kapseln, welche sich zu öffnen begonnen haben, mit der Hand abpflükkt. Sic werden dann getrokknet, worauf die Wolle von den Samenkörnern getrennt w»d. Bor Christi Geburt war der Anbau der Baumwollenpflanze und der Ge- brauch der Baumwolle zu Kleidern wahrscheinlich auf Indien beschränkt. Ein griechischer Schriftsteller, welcher im fünften Jahrhundert v. Ehr. lebte, berichtet, daß dre Indier eine Pflanze haben, welche anstatt der Frucht Wolle trägt, ähnlich wie die der Schafe, nur feiner und besser, woraus sic ihre Kleider machen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Baunnvollenbau durch die Araber nach Europa gebracht. Zuerst wurde er in Spanien, dann in Sicilie», dem südlichen Italien und Griechenland betrieben. Der Gebrauch der Baumwollcnzcuge war aber selbst im Mittelalter noch sehr beschränkt und die Verarbeitung derselben bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts unbedeutend. Die wenigen Baumwollenwaaren, die man brauchte, wurden auö Indien geholt und aus China. Jetzt ist die Verarbeitung der Baumwolle, besonders in England, zu einem außerordentlichen Umfange gestiegen; ja, man ist sogar auf den Punkt gekommen, daß ungeachtet des niedrigen Arbeistlohneü in Indien und China, und ungeachtet deö weiten Trans- ports nicht unbedeutende Mengen Baumwollenzeuge von Europa nach Indien ausgeführt werden. Diese ungewöhnliche Erscheinung verdankt man den Ma- schinen, die in England allein 1'/, Million Menschen beschäftigen. Wenn Alles, was jetzt verarbeitet wird, mit den Händen bewerkstelligt werden sollte, so müßte je der fünfte Mensch in ganz Europa in Baumwolle arbeiten. Das isländische Moos. Unter allen Gewächsen ist das isländische Moos eines der nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie Island, Lappland u. s. w. sehr häufig, und auch hin und wieder in unsern deutschen Gebirgöwaldungen und auf dürren Hcideplätzen. Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Aestlein vertheilt, die sich in noch kleinere, mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich ins Röthliche fallend, glatt; außen sind sie weißlich oder grünlich-gelb. Am bittern Gefchmakke, der sehr stark ist, kennt man aber

7. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 1

1837 - Leipzig : Crayen
Erster Abschnitt. Die ältere brandenburgische Geschichte bis zum Anfänge der Regierung der hohenzollernschen Regentenfamilie. Bis 1415 nach Christi Geburt. Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis auf die Regierung des anhaltinischen Hauses. Bis 1133 nach Christi Geburt. 1. Das Land. c\$n dem nordöstlichen Deutschland, zwischen und an der Elbe und Oder, da, wo die Havel und Spree ihren Lauf haben, beginnt die Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staats, zu dessen glücklichen Unterthanen wir gehören. Jetzt umfaßt die Provinz Brandenburg dem größten Theile nach diese Gegend, welche, wie gegenwärtig, so auch in der ältesten Zeit den deutschen Landern beigezahlt wurde. Von diesen wissen wir aber aus der grauen Vorzeit wenig zu erzäh- len.- Ein fremdes Volk hat uns die ersten Nachrichten darüber mitgetheilt. Es sind die Römer. Ihnen lag jenseit der Donau und des Rheins, in weite Fernen nach Osten und Norden hin, das große, freie, deutsche Land. Dieses Land war im Alterthume nicht so herr- lich angebaut und so zahlreich bewohnt, wie jetzt. An vielen Stellen breiteten sich auf den Gebirgen und in den Thalern sehr große Wal- dungen aus, hier und da waren Sümpfe und Moraste in Menge, da und dort sah man große Heidestrecken. Die Wälder, Sümpfe und Moore füllten im Herbste und Winter die Luft mit Nebel an. Je weiter sich die deutschen Gegenden nach der Ostsee und der Weich- sel hin ausdehnten, desto unfreundlicher und rauher wurden sie, desto kälter und feuchter war die Lust. Vormb. br. pr. Gesch. 4. Aufl. 1

8. Mit zwey illuminirten Charten - S. 358

1789 - Hannover : Pockwitz
3^8 Geographie. aber wegen der ungesunden Luft, welche die vielen Moräste und Sümpfe hier verursachen, nicht auf derinsel, sondern im Herzogthum Piemont wohnt, wo wir ihn sogleich bei suchen wollen. Die beste Stadt darauf heißt Cagliari. Jetzt gehen wir wieder auss feste Land in Das Fürstettthum Piemont. Es gränzt ans mittelländische Meer, und an die Schweiz, Savoyen, Frankreich, Genua und Mayland. Seine Größe betragt 624 Quadratmeilen, auf welchen dritthalb Mlllionenjmenschen leben, die, einige wenige aus< genommen, katholisch sind. Das Fürstenthum wird durch den Fluß po bewässert, hat fast lauter ebenen Boden und ist ungemein fruchtbar: Getreide, Mais, Reis, Oliven, Nüsse, Castanien, Hanf, Taback, Wein und Buchsbaum hat es im Ueberfluß. Auch ist es das Vaterland der Trüffeln, die man hier in der größten Schönheit, und von allerhand Farben und Größe in Menge ausgräbt. Oft findet man Stücke, die 12 bis 14 Pfund schwer sind. Schönes Rindvieh und Maulthiere hat das Land gleichfalls; den größten Reichthum jedoch macht die Seide aus, welche die beste in ganz Italien ist. Dies Land gehört dem König von Sardinien, der auch in demselben wohnt. Er heißt Victor Amadeus Ii. geboh, rrn 1726. Die vornehmsten Städte darin sind: Turin, die Hauptstadt des Fürstenthums, und Re» sidenz des Königs von Sardinien, eine der schönsten Städte in Europa. Sie hat 82,000 E. und eine Universität. Es wird! hier eine erstaunliche Menge seidener Zeuge ver- fertigt.

9. Mit zwey illuminirten Charten - S. 104

1789 - Hannover : Pockwitz
ic4 Geographie. dertjährige Fichten. Dagegen sind feine kleineren Brüder über und über mir dichten Waldungen, vorzüglich mit Roth, Tannen bewachsen, unddiethäler sind sämmtlich mit Bächen und Flüssen bewässert. Der Harz ist il Meilen lang und 4 breit. Die Luft auf demselben ist sehr rauh, und schon in der Mitte des Oktobers fällt oft Schnee, der nicht leicht vor dem Zuliuö schmilzt. Er liegt zuweilen in einer solchen Höhe, daß er bis an Len ersten Stoch der Häuser reicht. Natürlicherweise ist der Sommer hier nur kurz, weswegen auch die Einwohner das ganze Jahr hindurch einzuheizen pflegen: denn an Holz läßt es ihnen die gütige Natur nicht fehlen. Im ganzen Gebirge liegen 42 Städte und Flecken, die aber nicht alle zu unserm Laube gehören. Man theilt nemlich den Harz ein in den (!>bcrharz, der ganz dem Churfürsten von Hannover gehört, und in den Unterharz, an welchem auch verschiedene benachbarte Laudesherrn An, theil haben. Der größte Reichthum dieses Gebirges besteht jn Mineralien aller Art, vornemlich aber in Metallen und Halb, Metallen. Sold wird nur in geringer Menge gewonnen, aber desto größer ist der Reichthum an Silber, und die Harz, Silbergruben gehören zu den ersten in ganz Deutschland. Rupfer wird ebenfalls in großer Menge und vorzüglicher Güte, und Elfen gleichfalls und von guter Art gewonnen. Eben so beträchtlich ist der Ertrag an Bley; aber Zinn giebt es desto weniger. An Halb, Metallen und anderen Mineralien hat der Harz Salmcv, Zink, Arfe< ink, Schwefel, Vitriol rc. Der reine Gewinn an den sämmtlrchen Mineralien, welche der Harz liefert, soll sich auf 600,oco Rthlr. belaufen: eine eben so große Summe aber ziehen dir Arbeiter. Es besteht daher das Hauptge« werbe der Harzbewohner im Berg t und Hütten r Bau, und die Leute, die sich damit beschäftigen, sind die nützlichen Berg,

10. Mit zwey illuminirten Charten - S. 109

1789 - Hannover : Pockwitz
109 Deutschland. liegt aber doch hoch , weswegen es hier kälter ist, als in den Nachbar« Ländern. Dir größten Flüsse sind: die Elbe, die an der nördlichen Grenze hinfließt, das Land von den preußischen Ländern und von Mecklenburg trennt, und nach und nach die Jetze, Ilmenau, Luhe und Seeve aufnimmt, und die Aller» in welche die. Ocker, Fuhse und Leine falr len. Der Boden des Fürstenchums ist im Ganzen genom- men nicht sehr fruchtbar. Da , wo die Natur nur irgend Miene zur Fruchtbarkeit macht, sucht man ihr durch Fleiß undarbeit nachzuhelfen; einige Gegenden aber können zum Ackerbau gar nicht genützt werden. Daher fehlt es hier uni» da an Getreide, manche Ortschaften dagegen haben lieber- fluß. Besser als das gewöhnliche Getreide gebeyht den Buchweizen, daher dir Einwohner aus Buchweizen-Grütze jährlich manchen schönen Thaler gewinnen. — In den mei- sten Gegenden ist der Flachs-und Hanfbau im vortrest lichsten Stande.— Der Garten»und Obst-Bau wird vornemlich in den Elbe-Gegenden sehr stark getrieben, unk> die Einwohner bringen den Ueberfluß ihrer gewonnene» Früchte nach Hamburg. — Waldungen finden sich an mehreren Orten in beträchtlicher Größe. Sie bestehen rheill aus Tannen, theils aus Erchen, Buchen, Birken rc. — Der Hopfen-Bau ist gleichfalls in einigen Gegenden wich- tig, könnte aber doch noch ausgebreiteter seyn, als er ist.— Die Horn-Viehzucht ist in den Heide - Gegenden, wo der Graswuchs fehlt, schlecht, und Milch, Butter und Käse wird in solchen Haushaltungen nur selten gesehen. Je nä- her nach der Elbe zu, desto häufiger und schöner wird das Vieh. — Beträchtlicher ist die Schaafzucht. , Am mei- sten hält man die drollrgten Heidschnucken, weil diese Art in den Heidegegenden am besten gedeyht. — Auch die Pferdezucht ist vortreflich und wird durch das Land-Ge- stüt
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