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berühren abwechselnd das Meer. Die Zugänge in das Innere
sind geöffnet. Kein Wunder daher, wenn diese Küstengebiete
Kleinasiens früh der Kultur erschlossen wurden, um so mehr, als auch
der Boden allezeit zu ergiebiger Ausnutzung lockte.
Die innere Hochfläche leidet unter großer Trockenheit. Die
Pflanzenwelt ist daher auch eine spärliche. Weite Strecken tragen
einen durchaus steppenartigen Charakter. Der Boden ist ein-
förmig und oft weithin mit Salzkristallen bedeckt. An dem Auf-
bau dieses Tasellandes hat auch vulkanische Tätigkeit mitgewirkt.
Dafür zeugen die der Hochfläche aufgesetzten, jetzt erloschenen
Bulkankegel, so der Erdschias (3900 m) am Ostrande. Das Klima
zeigt scharfe Gegensätze. Die Sommer sind heiß. Hier sind die
Gebiete zu suchen, in denen die Kreuzfahrer schwer zu leiden hatten.
Die von den Gebirgsrändern dem Meere zueilenden Wasser-
ädern sind naturgemäß von kurzem und zugleich schnellem Lauf,
dafür aber wasserreich (ergiebige Beregnung!) und als Ernährer der
Pflanzenwelt bedeutsam. Diese ist denn auch — noch dazu bei
günstigen Bodenverhältnissen — an den Abhängen der Gebirge,
in den Talmulden und im Küstensaum eine außerordentlich reiche.
Die Randterrassen zeigen durchweg eine üppige Vegetation und zumeist
auch eine prächtige Bewaldung (Hochwald). Hier gedeihen Süd-
srüchte (Oliven, Feigen ■— Bereitung feinen Olivenöls — u. a.), Wein,
Baumwolle, Getreide, Tabak, Reis, Mais, Mohn (Opiumbereitung) u. a. m.
An das Vorhandensein des Maulbeerbaumes knüpft sich die Pflege
des Seidenspinners. Die Wälder liefern vortreffliches Bau-
holz. Doch wiffen es die Türken nicht in der rechten Weise auszunutzen.
Auf den der Küste vorgelagerten Inseln wird besonders vorzüglicher
Wein gewonnen. Den besten liefert die Insel Samos. — Die sich
von den inneren Gebirgsrändern zur Hochfläche wendenden Fluß-
läufe versiegen in dem meist kalkhaltigen Boden, oder sie münden
in Salzsümpfe und Salzseen. Auch die im Innern entstehenden
und die Randgebirge durchbrechenden Flüsse sind wasserarm
(Saleph — Barbarossa) und folgen der Abdachung des Tafel-
landes nach Norden und Westen. So verläuft der Menderes
(Mäander) zum Ägäifchen, der Granicus zum Marmara-
und der Kisil Jrmak zum Schwarzen Meere. Letzterer ist der
größte Strom Kleinasiens (1000 km). Aber keiner der Flüsse
ist schiffbar. In den besser befeuchteten Tälern der Hochfläche
werden Getreide, Mohn, auch Baumwolle angebaut. Die wich-
tigften Vertreter der Tierwelt sind Ziegen und Schafe. Die
Angoraziege wird mehr in den nördlichen Teilen der Hochfläche
gezüchtet. Ihr seidenartiges Haar liefert das berühmte Kämel-
garn (Kamelotts). Die Wolle der Schafe findet vor allem Ver-
Wendung zur Herstellung der türkischen Teppiche. Kleinasien ist
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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quellen an den Gebirgsräudern, z.b. die Schwefelquellen bei Tislis),
und Erdbeben machen sich noch bemerkbar im Bereiche des Ararat
(Sündflut — Arche Noahs), der höchsten Gebirgsmasse (5200 m)
im Gebiete des armenischen Hochlandes, welche immer noch als Brenn-
Punkt eines gewaltigen unterirdischen Feuerherdes angesehen wird.
Sie erhebt sich am Südrande der Hochebene von Eriwan (Russisch-
Armenien) noch etwa 1000 m über die Grenze des ewigen
Schnees. Die majestätische Erhebung hat zwei Gipfel, den
Großen und den Kleinen Ararat (Höhenunterschied etwa 1000 in).
Beide verbindet ein Gebirgszug, über den in etwa 2500 m Höhe ein Paß
führt. Am Ararat stoßen Türkisch-, Russisch- und Persisch-
Armenien zusammen. Die armenischen Geographen bezeichnen den
Ararat als den Mittelpunkt der Erde, von dem nach der Sünd-
flut die Neubelebung des Erdbodens ausgegangen sein soll.
In den Randgebieten des armenischen Hochlandes erschließen
zumeist liebliche Täler, die fruchtbar und klimatisch begünstigt
sind, den Zugang zur inneren Hochfläche, die in ihren höheren
Teilen rauher (lange und strenge Winter), in den Flußtälern teil-
weise aber auch von milderem Klima ist und dort dann naturge-
mäß auch in der Pflanzenwelt einen größeren Reichtum zeigt. Im
allgemeinen ist das Hochland von Armenien gut beregnet. Es
ist daher ein Quellgebiet (zugleich Wasserscheide) zahlreicher
Ströme, die selbst im trockneren Sommer von den Schnee-
seldern der Gebirge noch ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Hier haben Rion (Schwarzes Meer), Kur und Aras (Kaspisee),
Euphrat und Tigris (Persischer Meerbusen) sowie viele kleine Wasser-
läufe (Nebenflüsse jener) ihren Ursprung. Natürlich sind auch abfluß-
lose Gebiete im inneren Hochlande zu finden, so im Bereiche des
Wan- und des Urmiasees (etwa 2000 m ü. d. M.). Sonst sind die
Hochebenen zumeist mit kurzem, saftigem Grase bedeckt. Die
Gebirgsränder sind zum Teil mit herrlichen Waldungen bestanden,
in denen immergrüne Bäume, Buchen, Eichen, Fichten und
Birken vertreten sind. In den erwähnten Tälern aber gedeihen
— in den besonders gut geschützten mit großer Üppigkeit — Weizen,
Gerste, Reis, Flachs, Mais, Tabak, Baumwolle, Obst— vor allem
Kirschen und Aprikosen — auch Wein u. a. Erzeugnisse. Unter den
Haustieren sind in erster Linie Pferde und Rinder zu erwähnen.
Auch die Seidenkultur wird gepflegt. Unter den Industriezweigen
ist die Teppichweberei hervorzuheben.
Die Weideflächen Armeniens werden vorwiegend von Kurden
belebt, besonders aber der südliche Teil des Landes, das Hoch-
land von Kurdistan. Freilich kommen diese zu allerlei Räubereien
ausgelegten Gesellen mit ihren Herden auch bis zu den Abhängen
des Ararat und beziehen im Sommer selbst die grünen Matten bis
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Armenien Armenien Armenien Armeniens Kurdistan
— 19 —
i
Das Land ist heute im Besitze der Türken ltürkisch-Armenien mit
Erserum (Karawanenstratze von Tarabison nach Täbris)], der Russen
^Russisch-Armenien mit Eriwan (fruchtbares Tal, Blick aus den
Ararat, in der Nähe das Kloster Etschmiadstn) und Batum (pontischer
Hasenplatz, Bahn nach Baku (am Kaspisee, Petroleumquellen)] und der
Perser ^Persisch-Armenien mit Täbris (200000 Einw. — siehe das!)].
Kaukasien.
Von Russisch-Armenien bzw. von der Hochfläche von Eriwan führt
das Tal der Kur bzw. dasjenige des Rion hinüber nach Kaukasien,
das 4/5 f° groß wie Deutschland ist, jedoch nur 8 Millionen Einwohner
zählt. Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach
Norden und Süden und ist ebenfalls russisches Gebiet.
Durch seine Mitte streicht vom Schwarzen Meere bis zum
Kaspisee in nordwestlich-südöstlicher Richtung der mächtige Gebirgs-
wall des Kaukasus, der an Länge etwa den Alpen gleichkommt.
Er steigt von Süden her steil auf, hat eine mittlere Höhe von
etwa 3000 m und senkt sich nach Norden hin mit seinen Vorbergen
etwas allmählicher zu den Tälern des Kuban und des Terek. Wegen
seiner auffallend zahlreichen Bergkegel hat man ihn auch wohl den
Tausendgipfligen genannt. Im Elbrus (5600 m) und im Kasbek
(5000 m) steigt er zu den größten Höhen auf, wie sie von den Alpen
nicht erreicht werden. Im Gebiete dieser höchsten Gipfel zeigt das ge-
waltige Kettengebirge die geringste Breite und die größte Zugäng-
lief)feit. Östlich vom Kasbek führt in einer Höhe von etwa 2300 m
der Darielpaß über das Gebirge. Dieser Einsenkung folgt die Straße
von Wladikawkas nach Tiflis. Auch eine Bahn überschreitet in etwa
1000 m Höhe das Gebirge. Wer diese Wege benutzt, kann herrliche
Gebirgspartien schauen, wie sie reizvoller auch unsere Alpen kaum
zu bieten vermögen. Im übrigen aber steht der Kaukasus hin-
sichtlich der Wegsamkeit, der Naturschönheiten, der Gletscherwelt,
der Reichhaltigkeit der Vegetation, der Seenbildung u. a. m. weit
hinter unseren Alpen zurück. Freilich hat auch der Kaukasus
saftige Matten und sonst wohlverwendbare Weideflächen, dazu
milde, fruchtbare und geschützte Täler mit einer üppigen Pflanzen-
welt sowie an seinen Abhängen teilweise eine reiche Bewaldung
(Eichen, Buchen, Kastanien, edle Nadelhölzer). Aber im allgemeinen ist er
doch ein wildes, schwer zugängliches Gebirge, in dem steile, schwierig
oder gar nicht zu durchschreitende Quertäler zum schmalenhaupt-
kämm hinaufführen. Parallelketten und Längstäler fehlen. Kein
Wunder daher, wenn es den Russen erst nach harten Kämpfen und
vielen Verlusten an Menschenleben gelang, die Bewohner dieser
Naturfestung mit ihren vielen Schlupfwinkeln, welche Helden-
mütig um ihre Freiheit kämpften, zu überwinden. Unter diesen
2*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Baku Kaukasien Kaukasien Deutschland Kaukasus Kaukasus Kasbek Tiflis Kaukasus
— 39 —
trockenen Zeit (Mai bis Oktober — Mittelmeerklima!) zu unterscheiden.
Die Temperatur zeigt große Gegensätze. Die Westseiten der Gebirge
sind besser beregnet als die Ostseiten und die noch weiter landeinwärts
liegenden Hochflächen (im Osten Wüstenklima). Die Weideflächen des
Landes (Hochflächen, Abhänge der Berge — wenig saftiges Gras —
vereinzelte Baumgruppen — Dornen und Disteln — in besser befeuchteten
Gegenden auch Ölbäume, Zypressen, Feigenbäume u. a. m.) beleben
Schase, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und Maultiere. In einigen
Tiesländern (z. V.) aber, auch in einzelnen Küstenstrichen und Gebirgs-
tälern gedeihen Weizen, Oliven, Datteln, Feigen, Wein, Aprikosen,
Maulbeerbäume u. a. m. (Syrien und Palästina einst und jetzt!)
Syrien ist heute türkisches Gebiet (Bevölkerung: Nachkommen der
alten Syrer, Araber — Islam — in Palästina etwa 70000 Juden —
sonst Türken, Armenier, Griechen, Deutsche u. a. — Das Arabische ist
Landessprache.
In Phönizien (Lage! Schilderung dieses alten Kulturstaates und
seiner Bewohner) waren auch Tyrus (Sur) und Sidon (Saida) wichtige
Hasenplätze. Beirut (120000 Einw.) ist heute noch der bedeutendste
Hafen Syriens. Eine Bahn verbindet ihn mit Damaskus (am Rande
der Wüste, reich bewässertes, fruchtbares Gebiet, 140000 Einw., die
volkreichste Stadt der asiatischen Türkei — Karawanenstratzen — Ge-
webe, Waffen u. a., Handel — Bahn nach Haifa). Von Damaskus
erfolgt der Handel nach Europa auch über Äleppo (Haleb, 130000
Einw., herrliche Umgebung, Oliven- und Obsthaine, einer der wich-
tigsten Handelsplätze des Orients — Nachweis!).
Die einstige Hauptstadt Palästinas (= Westpreutzen, 1 Mill. Einw.),
Jerusalem, erhebt sich auf der unfruchtbaren Hochfläche Judäas [80000
Einw., vonjuden, Christenundmohammedanernbewohnt,Talhinnom,
Tal Josaphat (Kidron), Garten Gethsemane, Ölberg, Jafator, Kirche
des Heiligen Grabes, Omar-Moschee — mit dem Hafen Jafa (Japho
oder Joppe) durch eine Bahn verbunden]. Südlich: Bethlehem (Ge-
burtskirche), Hebron (Patriarchen) und Bersaba [Südgrenze Palästina
— im Norden Dan, ostwärts Cäsarea Philippi (Leben Jesu)]. Westlich
von Jerusalem: Emmaus. Nordöstlich: Jericho (ärmliches Dorf) und
Gilgal (Bach Krith).
In Samaria liegen Sichem (Nabulus — Jerobeam) und Samaria
(einst Königssitz des Reiches Israel), in Galiläa Jesreel (fruchtbare
Ebene), Nain (Kleiner Hermon), Nazareth und am See Genezareth die
traurigen Reste der einst so blühenden Städte Tiberias und Kapernaum,
„seine Stadt", in Peräa (Ostjordanland) Bethabara (Johannes) und
im „Lande der Philister" (Lage!) Gaza (Bedeutung für den Durch-
gangshandel) und Askalon (Hafen versandet, ärmliches Dorf — ehe-
dem die beiden blühendsten Orte unter den fünf Städten der Philister).
Arabien.
Arabien wird von Syrien, dem Ostjordanlande, dem Meer-
busen von Akaba, dem Roten Meere, der Straße von Bab el
Mandeb, dem Golf von Aden, dem Arabischen Meere, der Straße
von Ormus, dem Persischen Meerbusen und Mesopotamien
begrenzt. Gegen Norden und Nordwesten (Wüstengebiet) läßt sich die
Grenze nicht genau bestimmen.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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— 31 —
Bewässerung — recht fruchtbar. Die weitere Fortsetzung des
Ghör wird von dem Wadi el Araba und dem Meerbusen von Akaba
gegeben, welch' letzterer mit dem Meerbusen von Suez, dem Kanal
von Suez und dem Mittelländischen Meere die dreieckige Halb-
insel Sinai bespült. Diese steigt im südlichen Teile in dem wilden
Gebirgsstocke des Sinai (Urgestein) noch zu einer Höhe von 2600 m
auf (Horeb — Moses und die Gesetzgebung). Die Täler des Gebirges
sind wasser- und pflanzenarm, wie überhaupt die ganze Halb-
insel fast vegetationslos ist. Nur in einigen Tälern gedeihen auch
unter Zuhilfenahme von künstlicher Bewässerung Datteln und
Tamarisken. Die Bewohner sind Beduinen. — Das Ostjordanland
(Peräa) endlich ist ein welliges Steppengebiet, das vornehmlich
(wie auch viele Teile des Westjordanlandes) Weidezwecken dient und
allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste übergeht. —Wir erkennen
aus obigem, daß das eigentliche Palästina (das alte Kanaan) zwischen
dem Jordantal und der Küste einerseits, dem Libanon und der Wüste
(im Süden) andererseits ein ziemlich abgeschlossenes Gebiet bildet,
in welchem das Volk Israel einst frei bleiben konnte von einer
Vermischung mit den Heiden. — Die Küste ist hafenarm und die
Ebenen am Meere zeigen besonders im Norden (siehe oben!) große
Ergiebigkeit (fruchtbarer Alluvialboden).
Ganz Syrien mit Palästina steht in der Hauptsache unter dem
Einflüsse des Mittelmeeres. Es sind eigentlich nur zwei Jahres-
zeiten zu unterscheiden, eine regenlose Zeit (vom Mai bis Oktober)
und eine Periode mit Regen (Winterregen). Die Temperatur zeigt
große Gegensätze. So hat z. B. Damaskus am Rande der Wüste
schon eine sehr hohe Sommertemperatur, während andererseits das
Thermometer auch wieder nicht selten unter 0° sinkt. Ähnlich, ja
noch krasser, liegen die klimatischen Verhältnisse an anderen
Orten des Landes. Je weiter nach Osten, desto mehr tritt das reine
Wüstenklima in sein Recht. Die Hochflächen des Landes und die
Abhänge der Berge (soweit diekalkgebirge nicht vegetationslos sind —
siehe oben!) dienen mit ihrem nicht immer gerade saftigen Grase als
Weideflächen für Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und
Maultiere. Hin und wieder sind die Grasflächen von Dornen und
Disteln durchsetzt. Da und dort sind auch vereinzelte Bäume (meist
Koniferen) oder Baum- und Gebüschgruppeu zu sehen. An
geschützten und besser befeuchteten Stellen finden sich Ölbäume,
Zypressen, Feigenbäume u. a. Gewächse. In einigen Tiefländern,
aber (wie z. B. im Jordantal, in der Ebene Jesreel u. a. — siehe oben!)
auch in einzelnen Küstenstreifen und Gebirgstälern gedeihen Weizen,
Oliven, Datteln, Bananen, Feigen, Wein, Aprikosen u. a. Er-
Zeugnisse (Maulbeerbaum — Seidenraupe). Freilich, das Altertum sah
allüberall eine größere Fruchtbarkeit und eine höhere Kultur.
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— 52 —
verläuft und eine nördliche Kette des Himalaja darstellt. Seinen
Namen erhielt das Gebirge nach dem 5560 m Höhe erreichenden
Karakorumpaß. Es trägt den zweithöchsten Gipfel der Erde
den Godwin Austen oder Dapsang (8620 m). Dieser hat wieder den
größten Gletscher mit einer Länge von 5 6 km aufzuweisen. Die
Karakorumkette bildet zudem die Wasserscheide zwischen den Fluß-
gebieten des Indus und des Tarim. Die Pässe des Himalaja
liegen teilweise in bedeutender Höhe (5000 in und mehr. — Vergleich
mit den Alpen!) und sind schwer zu übersteigen. (Abb. 18.)
Abb. 18. Ansicht des Kantschindschinga mit den Vorketten des Himalaja.
Aus Hölzels Geographischen Charakterbildern. Verlag von Ed. Holzel, Wien.
Das Gebirge ist in allen Teilen reich an Niederschlägen,
ganz besonders aber sein Südabhang. Hier schütten die Monsune
ungeheure Mengen von Feuchtigkeit aus, in den niederen Regionen
als Regen, in größeren Höhen als Schnee. Über Tscherrapundschi
und seine jährliche Regenhöhe siehe Asien im allgemeinen! So erklärt
es sich auch, daß auf der Südseite des Himalaja die Schneegrenze
niedriger, nur etwa 4900 m hoch, liegt, während sie auf der Nord-
seite, welche der wenig beregneten Hochfläche von Tibet zugekehrt
ist, eine Höhe von 5 300 m erreicht. Zudem treffen die Nordwand
des Gebirges trockene Winde, sogenannte „Schneefresser". (Schnee-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 54 —
des Gebirges Eisenbahnen gebaut wurden, mußten Abholzungen
eintreten.
Die Bewohner des Himalaja setzen sich aus zahlreichen
Stämmen zusammen, welche sämtlich zur großen mongolischen Völker-
samilie gehören. Hierhin rechnen auch die in den höchsten bewohn-
baren Gebieten und an den nördlichen — schon auf chinesischem
Boden (Tibet) liegenden — Abhängen ansässigen Tibetaner. Sie
alle stehen in Hinsicht auf Bildung und Religion noch auf ziemlich
niedriger Stufe. Sie stecken zumeist tief im Aberglauben, wie
die meisten Völkerschaften Jnnerafiens. Wo die Viehzucht vor-
herrscht, ist ihre Lebensweise eine nomadisierende. Am dichtesten
besiedelt sind die dem indischen Tieflande (Hindostan) zugewendeten
Täler, wo die Bewohner seßhafter sind, aber auch vorwiegend
Ackerbau und Viehzucht treiben. Dasselbe gilt freilich noch von
einigen Hochtälern. Größere Siedlungen sind aber auch hier
nicht gerade zahlreich.
Die Unzugänglichkeit des Gebirges, welche durch die zahl-
reichen, aber schwer zu übersteigenden Pässe nicht beseitigt wird,
förderte die Selbständigkeit einzelner Ländergebiete. So be-
stehen u. a. im östlichen Teile die unabhängigen Staaten Nepal
und Bhutan. Herrlich gelegen ist auch das Hochtal von Kaschmir
im nordwestlichen Teile des Gebirges, das zudem außerordent-
lich fruchtbar ist. Dieses Gebiet, das unter englischer Ober-
Hoheit steht, ist wohl das reizvollste des ganzen Gebirges. Hier
vereinen sich landschaftliche Schönheit und eine hohe Kultur
des Bodens zu seltener Harmonie. Saftige Wiesen wechseln
mit prächtigen Waldungen, üppigen Reis-, Getreide- und
Gemüsefeldern und ausgedehnten Obsthainen, und ein schier
betäubender Duft von Rosen und Jasmin strömt einem allüber-
all entgegen. An den Abhängen gedeiht die Weinrebe. Die
Bewohner stehen hier auch auf einer höheren Kulturstufe. Ein
Gebiet von solcher Anmut hat das Gebirge nicht mehr aufzu-
weisen, wenngleich es noch manch ein liebliches Tal von ähnlicher
Vegetation und Naturschönheit in sich birgt. In Kaschmir wird
eine Ziegenart gezüchtet, deren seidenweiches Haar zur Herstellung
der weltberühmten Kaschmirschals verwendet wird. Auch Teppiche,
Seidenwaren, Rosenöl, Waffen u. a. bilden Erzeugnisse des
regen Handels, dessen Wege vor allem nach Indien führen. In
der Hauptstadt des Landes, Srinagar (100000 Einw.), sind auch
die erwähnten Zweige des Gewerbes vertreten. Sie hat eine
herrliche Umgebung. Im Palast zu Srinagar wohnt der Herrscher
des Landes (der Fürst oder Maharadscha), der seinen Untertanen
gegenüber unumschränkte Gewalt hat, den Engländern aber tribut-
pslichtig ist. Im östlichen Gebiete Kaschmirs ist Leh im oberen
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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bleiben sie ganz aus oder fallen sie nur spärlich, so sind gewöhnlich
schreckliche Hungersnöte in dem dicht besiedelten Lande die
Folge. Andererseits treten wieder durch übergroße Regenmengen
in manchen Gebieten Überschwemmungen ein. In den Küsten-
strichen wird die Tropenschwüle etwas durch die Nähe des Meeres
gemildert, auch in den Gebieten, die an höhere Erhebungen grenzen.
Aber im allgemeinen ist das Klima Indiens den Europäern
unzuträglich, und nicht umsonst sind in bevorzugten Tälern des
Himalaja und in anderen Gebirgstälern des Landes (so z. B.
in den Nilgiri) Gesundheitsstationen (siehe oben!) errichtet
worden, die europäischen Beamten und Soldaten zur Erholung
dienen. Die noch in der Entwicklung begriffene Jugend wird von
Hause aus — wenn anders es die Mittel der Eltern gestatten —
in kühlere Gegenden geschickt.
Ans Wunderbare grenzt der Arten- und Formenreichtum der
indischen Pflanzenwelt, in welcher Fruchtbarkeit, günstige Be-
feuchtung und Wärme vereint wirken. Hier hat der Reis seine
Heimat. Er braucht sehr feuchten Boden. Eigenartig erscheint eine
Neispflanzung zur Nachtzeit. „Mond und Sterne schimmern aus
den Wasserspiegeln (den nahen Flüssen und Seen) empor, als wäre da
unten ein zweiter Himmel. Tausend Leuchtkäfer ziehen mit tanzendem
Fluge darüber hin und kriechen an Halmen und Blättern empor. Und
ein Konzert erschallt, wie wir in unserer Heimat kein ähnliches kennen.
Tausend verschiedene Stimmen lassen sich hören. Die einen klingen wie
dumpfe Glocken, die anderen wie das Meckern einer Ziege. Die einen
erinnern an das Geräusch einer großeu Holzschnarre, die anderen an
hellklingende, weiche Müdchenstimmen. Eine große Zahl von Fröschen
und Eidechsen hat hier ihre Heimat, und eine ebenso zahlreiche Insekten-
schar hilft als begleitender, summender, brummender und trommelnder
Chor bei der Feldmusik. — Aber der Wanderer lasse sich's ja nicht ein-
fallen, nur einen Schritt vom gebahnten Wege zu gehen, um nach einem
jener Musikanten zu sehen, einen Leuchtkäfer zu fangen oder eine Blume
zu pflücken. Er gerät sofort in den Sumpf, aus dem er sich nur mühsam
und beschmutzt wieder herausarbeitet. Eine Anzahl häßlicher Blutegel
würde sofort seine Beine bedecken und ihm viel Mühe verursachen, sie
wieder los zu werden. Auch verweile er nicht zu lange zwischen den
Reisfeldern, denn dem Fremden drohen dort gefährliche Sumpsfieber."
(Tischendorf nach Wagner.) Weiter gedeihen Baniane (indischer Feigen-
bäum), Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Pfeffer (Malabar),
Zimt, Maulbeerbaum (Seide), Mohn (Opiumbereitung), Jute (Ge-
spinste verschiedener Art), Weizen, Mais, Tabak, Hirse und in den
Wäldern Kokospalme, Sagopalme, Farbhölzer u. a. m. Die
Kokospalme findet eine sehr vielseitige Verwendung und ist einer
der wichtigsten Bäume für die Tropenländer wie für den Welt-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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den benachbarten Küsten Sumatras und Javas, bemerkbar und
rief auch hier noch Unheil hervor. Ungeheure Massen von Dämpfen
und vulkanischer Asche wurden von dem Feuerschlunde ausgestoßen,
und die Seismographen an allen großen Plätzen der Erde zeigten
zu dieser Zeit eine schwere Katastrophe an. Mehrere Tausende
von Menschen büßten hierbei ihr Leben ein.
Die Gebirge treten an vielen Stellen bis dicht an die Küsten
der Inseln heran. Wo sie aber Spielraum in mehr oder minder
breiten Küstenebenen lassen, da rieseln auch ausreichend Wasser-
ädern, die zwar naturgemäß bis zu ihrer Mündung ins Meer
nicht zu großer Entwicklung gelangen können, wohl aber eine reiche
Wasserfülle aufweisen; denn die ganze Inselwelt liegt ja im Be-
reiche der Monsune, welche aus verschiedenen Richtungen (welchen?)
über diese Inseln hinstreichen. Ihre Feuchtigkeit geben sie vor allem
in ergiebigem Maße an die Gebirge ab, welche dann wieder die Ge-
burtsstätten der zahlreichen Wasserläufe sind. Aber auch die
Küstengebiete sind ausreichend mit Niederschlägen bedacht, zu-
mal auch die Passate noch Regenmengen mitführen und hier nieder-
schlagen, so daß das heißfeuchte Tropenklima an manchen Stellen
den Europäern gefährlich werden kann. Auch im Gebiete dieser
Inselwelt wirken aber Gebirge und Meer mildernd auf die
klimatischen Verhältnisse ein. Leider werden die Philippinen
— besonders die nördlichen Eilande — nicht selten schon von
Taifunen heimgesucht.
So ist denn auch die Vegetation eine außerordentlich üppige.
In den Flußniederungen und in den Küstengebieten der meisten
Inseln gedeihen Reis, Zuckerrohr und Tabak (Sumatra, Philippinen).
An den Abhängen finden sich Kaffeeplantagen, höher hinauf Tee-
strauchanpflanzungen. Das charakterisiert besonders die Pflanzen-
welt Javas. Auf den Molukken sind Muskatnuß- und Gewürz-
nelkenbaum zu Hause, der erstere auf Banda, der letztere besonders
auf Amboina. Auf den Philippinen, besonders auf Luzon, wird
wieder neben Tabak viel Hanf, der sogenannte Manilahanf, gewonnen.
Man erhält ihn aus den Stengelfasern hanfartiger Gewächse.
Die Gebirge sind zudem mit dichten Waldungen bedeckt. Es sind
echte Tropenwälder, in denen u. a. Sago-, Arekapalmen, Eben-
holz- (Bedeutung!) und Brotfruchtbäume vertreten sind. Die Früchte
des letzteren (evtl. näher darauf eingehen — Anschauung!) bilden die
Hauptnahrung der Eingeborenen. Aus ihnen läßt sich u. a. auch
ein dem Weizenbrot sehr ähnliches Gebäck herstellen. Der Brot-
fruchtbaum trägt fast neun Monate lang ununterbrochen Früchte,
und 2—3 Bäume genügen, einen Menschen zu ernähren. ■— (Er-
wähnt sei noch, daß aus den Kleinen Sundainseln Bali und Lombok
die Pflanzen- und Tierwelt eine gar verschiedene ist. Die Meeres-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Sumatras Javas Sumatra Javas Banda Luzon Bali Lombok
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der Fremdenzufuhr dem Eilande nicht gerade zum Segen geworden
zu sein. Sonst setzt sich die etwa 20000 Seelen starke Bevölkerung
in der Hauptsache aus Aino, Russen und Japanern zusammen,
und die Haupterwerbsqnelle bildet wohl der Fischreichtum der
angrenzenden Meeresteile. Dazu sind die gebirgigen Gegenden der
Insel gut bewaldet und reich an jagdbarem Wild. Die bekannteste
Siedelung Sachalins ist das kleine Korssakowsk. (Abb. 47.)
Ergebnis. Sibirien (12l/a Mill. qkm, ll/B mal Europa, 8 Mill.
Einw.) wird auf drei Seiten von Gebirgen umrandet. Allein der
Norden ist nach dem Nördlichen Eismeere hin geöffnet. So hat das Land
trotz seiner Lage an zwei Meeren (Nördliches Eismeer, Großer Ozean
— lange Küstenstrecke) dennoch vorwiegend binnenländischen Charakter.
Weftsibirien (Lage!) ist ein großes Tiefland. Die Weftgrenze bildet
der Ural (leichte Verbindung mit dem Mutterlande). Ostsibirien wird
vom Altai-, Sajanischen, Jablonoi- (Zentralasien) und Stanowoi-Ge-
birge sowie von den Erhebungen der Tschuktschen Halbinsel (Ostkap)
umrandet» Sachalin und Kamtschatka (gebirgig, vulkanreich) begleiten
den östlichen Gebirgsrand (Aufbau des Bodens — fruchtbare Gebiete
nennen! — Tundren).
Für die Flußentwickelung sind günstige Vorbedingungen gegeben.
(Welche?) Sibirien ist reich bewäffert. Zum nördlichen Eismeere (Ab-
dachung!) wenden sich Ob (4200 km = 4 tn«l Weichsel, Ursprung auf
dem Altai) mit Jrtisch (Altai) und Tobol (Ural), Jeniffei (Satanisches
Gebirge — Lauf noch länger als der des Ob) mit den drei Tungusken
Ibaikalsee (= Provinz Schlesien, reich an Fischen, heiße Quellen nahe
den Ufern)! und Lena (4 mal Weichsel, Quelle in den Gebirgsland-
schaften des Baikalsees, umfangreiches Flußgebiet). Der Amur (Süd-
oftabhänge des Jablonoigebirges, Teil der Südgrenze) verläuft nach
Osten zum Pazifischen Ozean (Mündung gegenüber von Sachalin).
Die nicht geringe Bedeutung dieser Flußläuse sür die Schiffahrt wird
durch die lange währende Eisbildung herabgesetzt. Die Küsten des
Nördlichen Eismeeres sind 8—9 Monate vereist.
Das Klima Sibiriens ist noch ausgeprägter kontinental als das-
jenige des Mutterlandes. So hat in Werchojansk, östlich der Lena,
das Thermometer während des langen, eisigen Winter schon einmal
— 69,8° C gezeigt. Die Sommer sind kurz und heiß. Der Boden
taut nur oberflächlich auf. In Südsibirien (Breite von Berlin) sind
die klimatischen Verhältniffe ungleich günstiger.
Der Norden ist das Gebiet der Tundren (etwa 9 Monate Eis und
Schnee — im kurzen Sommer taut der Boden in den oberen Teilen —
weite, unzugängliche Moräste — Flechten, Moose, niedere Gräser,
Beerengeftrüpp — nomadisierende Renntierzüchter — ganze Gegenden
unbewohnt — Scharen von Waffervögeln — an der Küste Eisbär und
Polarsuchs — vereinzelt Jäger). Südwärts folgt die sibirische Wald-
region. Der Westen hat mehr Nadelhölzer (Fichten, Tannen, Lärchen,
Zedern), der Osten viel Laubwald, so auch Kamtschatka, Sachalin und
das Amurland. Das ganze Gebiet ist reich an Wild (Zobel, Hermelin,
Edelmarder, Blaufuchs, Otter u. a. — Hauptursache der Besitzergreifung
Sibiriens durch Rußland). Südlich der Waldzone liegt der Gürtel des
Getreides (Fruchtbarkeit des Bodens — Getreidegrenze westwärts
weit hinauf — unbebaute Gebiete).
Die Gebirge sind erzreich. Im Ural findet sich vor allem Eisen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Lena_( Lena Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Europa Sajanischen Zentralasien Sachalin Kamtschatka Pazifischen_Ozean Sachalin Sibiriens Werchojansk Berlin Kamtschatka Sachalin Sibiriens