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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 3

1912 - Berlin : Oldenbourg
Das Mittelmeer und die Mittelmeerländer. 3 Die drei südeuropäischen Halbinseln. (Die Pyrenäen-, Apenninen- und Südosteuropäische Halbinsel.) Vergleichende Betrachtung. Wirkungen der Halbinselnatur auf die Bewohner. — Die Seelage und ins- besondere die mehr oder minder starke Abtrennung der drei südeuropäischen Halb- inseln vom Festlandsrumpfe durch mächtige Hochgebirge weisen die Bewohner auf Seeschiffahrt, Seehandel und Seefischerei hin. In der Tat ist im Laufe der Geschichte jede der drei Halbinseln, Italien sogar zweimal, Mittelpunkt einer Seeherrschaft gewesen: zuerst Griechenland in der Zeit der Perserkriege, später Rom nach der Niederwerfung Karthagos und im Mittelalter die Städterepubliken Genua, Venedig und Pisa, zuletzt die Pyrenäenhalbinsel im Zeitalter der Ent- deckungen. Das natürliche Handelszentrum des Mittelmeeres ist Italien; aber die früher geeinigten und stärkeren Westmächte Frankreich und England haben zum größten Teil die Seeherrschaft im Mittelmeer an sich gerissen. Verwandte Züge in der Bodengestalt der Länder. — Alle drei Halbinseln liegen im Bereiche des südeuropäischen Gebirgssystems, das durch große gefaltete Erhebungen und weite Einbruchsbecken gekennzeichnet ist. Seine bedeutsamsten Erhebungen sind die Alpen und die Pyrenäen. Mit den Alpen stehen in Zusammenhang Apennin, Karpaten und Balkan, dann das dinarische Gebirgssystem. Jede Halbinsel besitzt indes ihre Besonderheiten in der Ge- staltung des Oberflächenbaues. Auf der Apenninenhalbinsel tritt der Vulkanismus stark hervor (Vesuv, Jschia, Procida, Ätna, Liparische Inseln), in der Pyrenäen- Halbinsel nimmt die Spanische Tafel (die Alt- und Neukaftilische Hochebene und deren Scheidegebirge), auf der Balkanhalbinsel die Tyrakische Masse (das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar-Dagh, das Witoschgebirge, der Rilo-Dagh und der Despoto-Dagh) eine besondere Stellung ein. Die letztgenannten Gebirge sind im Gegensatze zu den jungen Kettengebirgen Reste alter Erhebungen, großen- teils abgetragene Massive wie die meisten Glieder der Mitteldeutschen Gebirgs- schwelle, und ihr Boden setzt sich aus Granit, Gneis, Schiefer und anderen älteren Gesteinen zusammen. Gemeinsam wieder ist allen drei Halbinseln, daß den westöstlich verlaufenden Hauptketten große Tieflandsbuchten vorliegen: den Pyrenäen die Aragonische oder Ebro-Ebene, den Alpen die Lombar- dische oder Po-Ebene, dem Balkan das Becken von Ostrumelien. Ähnlichkeit in Hinsicht aus Klima, Bewässerung und Wirtschaftssystem. In klimatischer Beziehung gehören die drei Halbinseln zur Mittelmeerregion, d. h. sie haben heiße, trockene Sommer und milde Winter, und die Niederschläge fallen hauptsächlich im Frühjahr und Herbst. Dieser Umstand bestimmt auch die Natur der südeuropäischen Flüsse, die im Sommer meist trocken liegen, dagegen im Frühjahr und Herbst wild überschäumen und die Schiffahrt be- hindern. Die klimatischen Verhältnisse bedingen ferner die Pflanzenwelt und das Wirtschaftssystem dieser Gebiete. Ihre Charakterpflanzen sind der Ölbaum, das eigentliche „Leitgewächs" dieser Zone, ferner die Pinie, die Zypresse, der Maulbeerbaum, dann Lorbeer, Myrte und Oleander, endlich die Zitronen- und

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. uncounted

1912 - Berlin : Oldenbourg
Marokkanische Küste Der Kalkselsen von Gibraltar mit Stadt Mittelmeer Anfchwemmungsebene Bucht von Algeciras Agave Opuntia Immergrüne Korkeichen Die Straße von Gibraltar, von Norden gesehen. Wenige Kilometer östlich vom Kap Tarifa. der Südspitze von Spanien, öffnet sich in einem weiten Bogen die über 10 km lange, prächtige Bucht von Algeciras. deren Name in den letzten Jahren so berühmt geworden ist. Bon der schmalen Halbinsel, die diese Bucht auf der Ostseite abschließt, springt ein 425 m hoher, steil aufragender Fels vor. der nur durch eine ichmale Anschmemmungsebene mit dem Festlande verbunden ist und an dessen Fug sich die Stadt Gibraltar ausbreitet. An den Abhängen dieses Felsens haben die Engländer, die Gibraltar im >panischen Erbfolgekriege an sich rissen, starke Befestigungen angelegt, deren Kanonen den Eingang zum Mittelmeere beherrschen. Die ganze Landschaft atmet südliche Pracht. Vor uns liegen das tiefblaue Meer, die sonnenbeglänzten Felsen, die fremdartige Pflanzenwelt. Der Vordergrund des Bildes zeigt uns die eigenartige Natur Südspaniens nahe bei Algeciras. In dem trockenen, steinigen Boden wurzeln mächtige Korkeichen, deren Rinde einen Hauptausfuhrgegenstand Spaniens bildet, Agaven und Opuntien überkleiden dürftig den felsigen Boden, der unter der drückenden Sommerhitze des Südens zu verschmachten scheint. Reben, aus denen feurige Weine gepreßt werden, reifen an den Gehängen des Meeresufers.

3. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. uncounted

1912 - Berlin : Oldenbourg
Palme (Phönix dactylifera) Palme (Brahea Rözlii) Araucaria Pinie Agave Lorbeer Myrtlius communis americana Oleander Crmtflciidaitm Cypresse Yucca elepliantipes striata Cereus Rosmarin Acanthus Cirsium spinosus nemorale Opuntia Vegetationsbild ans den Gärten von Bordighera, In den Gärten der Riviera, die die Villen der italienischen Nobili umgeben, entfaltet sich unter der Gunst des Klimas und unter der geschickten Hand der Kunstgärtner eine Pflanzenpracht, die die höchste Bewunderung des nordischen Reisenden erregt. Neben die einheimischen Gewächse der Mittelmeerzone, wie Pinien, Lorbeer, Oleander und Öl- bäum, und neben nordische Nadelbäume reihen sich die stolzen Kinder der Tropen wie die Phönix- und Anceapalme, und eingeführte Ziergewächse ans der neuen Welt, wie die Ägave Amerikana und die Araucaria. Von der Fülle der Pflanzenwelt schweift der Blick hinüber auf das dunkelblaue Mittelmeer mit seiner buchtenreichen, dicht besiedelten Küste und auf die Ausläufer der Apenninen, die dieses unvergleichliche Landschaftsbild im Norden begrenzen.

4. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. uncounted

1912 - Berlin : Oldenbourg
Themse (Nach einem Acmarell von R. Reschreiter. München.) Südenglische Parklandschaft an der Themse bei Oxford. Dem südenglischen Hügellande mit seinen reizvollen Tälern und Flüssen fehlt der geschlossene Wald fast ganz, und der wenig lohnende Getreidebau geht immer mehr zurück. Die Wiese mit alten Baumgruppen und Waldstreifen, der Park, beherrscht das Landschaftsbild. Stille Dörfer und altertümliche Schlösser bilden dessen eigenartige Aus- stattung, ein wohltuender Gegensatz zu den rauchigen Fabrimstrikten in Mittelengland. Aus den wasserreichen Flüssen herrscht ein lebhafter Bootsverkehr, namentlich wird von der bewegungsfreudigen englischen Jugend dem Rudersport? eifrigst gehuldigt.

5. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 36

1912 - Berlin : Oldenbourg
" Russische Tundra. Tundra bedeutet waldloses Land. Die Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes. Je nach- dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er .das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablausen. Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses. Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose, bald Flechten die Oberhand, und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtentundra. In flachen Vertiefungen breitet sich die stark durchfeuchtete Torstundra aus. Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn- tieres, dessen Aufzucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist das winterliche Gewand der Tundra. Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee- Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen. Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojeden in ihren trichterförmigen Zelten Nnr am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtstreifen daran, daß die Sonne, das Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat. (Nach den „Bildern ans Rußland". Verlag von Wachsmuth, Leipzig.) Wolga. Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk, und in dem weiten einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung. Sie ist die größte natür- liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum an kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch. Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom. Verfrachtet werden Haupt- sächlich Navhtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung. Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.

6. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 4

1912 - Berlin : Oldenbourg
4 Europa. Orangenbäume. In Süditalien und Sizilien treten auch die stachlichten Agaven auf. Große Strecken sind indes auch mit Getreide und Reben angepflanzt. Besondere Bedeutung hat die Pflanzenwelt Südeuropas insbesondere dadurch, daß sie schon frühzeitig den Kunstsinn der Völker angeregt hat. Das Akanthus- blatt wurde zum Vorbild der Arabesken an der korinthischen Säule, das Laub des Lorbeers schmückte die Stirn des Siegers, und der Zapfen der Pinie krönte den Thyrsusstab. Das vorherrschende Wirtschaftssystem ist in den nördlicheren Teilen noch Ackerbau und Wiesenknltur, in den südlichen Gartenbau mit künstlicher Be- Wässerung. Rinder und Pferde werden hier von Büffeln und Maultieren ersetzt. Statt der fehlenden Butter verwendet man Öl. Bevölkerung. Auf der Pyrenäenhalbinsel gesellten sich zur alten Bevölke- rung der Kelten i. W. und der Iberer in den übrigen Teilen — von diesen stammen die Basken in Navarra und im Kantabrifchen Gebirge ab — phöni- zische, griechische und römische Kolonisten. Im Mittelalter folgten neue Überflutungen durch die Sueven, Alanen, Vandalen und Westgoten, 711 endlich der Einfall der Mauren. In Italien verschmolzen mit den lati- nischen Stämmen in der Mitte der Halbinsel die Etrnsker in Toskana, die Ligürer, der östliche Ausläufer des iberischen Volksstammes, die Gallier in der Po-Ebene, die griechischen und phönizischen Kolonisten im S., später die Goten und Langobarden im N., die Normannen in Süditalien und die Mauren auf Sizilien. Von der deutschen Einwanderung sind nur noch ein paar kleine Sprachinseln übrig geblieben, die Lette communi (7 Gemeinden) nördlich von Vicenza und die tredeci communi (13 Gemeinden) nördlich von Verona; am Südabhang des Monte Rosa finden sich ebenfalls noch einige kleine deutsche Gemeinden. Die Bevölkerung ist auf der Pyrenäen- und Apenninen- Halbinsel in weit überwiegender Zahl romanisch, aber stark gemischt. Die Südosteuropäische Halbinsel bewohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romanen (in der Walachei) und Türken. Sie zeigt das bunteste Völkergemisch. Die Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in Bezug auf ihre geographischen, Wirtschaft- lichen und ethnographischen Verhältnisse. Die Pyrenäen-Halbinsel. (600000 qkm, 25 Mill. Einw.) Das Königreich Spanien. (500000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39.) Beziehungen Spaniens zu Afrika. Infolge seiner Annäherung an Afrika, von dem es sich erst in den letzten geologischen Zeiträumen losgelöst hat, ward Spanien von dorther zweimal zum Schauplatz der Weltgeschichte gemacht. Um seinem von Rom bedrängten Vaterlande einen Ersatz für Sizilien,

7. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 6

1912 - Berlin : Oldenbourg
Hafen von Malaga Südöstliche Ausläufer der Sierra Nevada Photochrom der Äercintglen Kuuftaiiilalicn Vi.'©. München. Malaga. Die spanische Riviera, zu der das jugendliche Faltengebirge der Sierra Nevada schroff abfällt, bildet zu der trockenen Hochfläche Jnneripaniens, der Meseta, die streckenweise zur echten baumlosen, nur von den Büscheln des Espartograses bedeckten Sleppe wird, einen erfreulichen Gegensatz. Sie wetteifert an Schönheit mit der Riviera Frankreichs und Italiens, und unter der fast afrikanischen Hitze gedeihen auf dem vom Hochgebirge her wohl bewässerten Boden nicht bloß alle Südfrüchte, sondern auch tropische Kulturen, so das Zuckerrohr, die Baumwolle und die Palme. Des größten Ruhmes unter allen Erzeugnissen der spanischen Riviera erfreut sich aber der feuerige Malagawein, dieser „flüssig gewordene Sonnenstrahl", wie der Spanier sagt.

8. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 35

1912 - Berlin : Oldenbourg
Rußlands 35 Gewässer. Als Folge der Weiträumigkeit des Landes, in dem, abgesehen von dem sehr trockenen südöstlichen Gebiete,' fast überall Abfluß vorhanden ist, ergibt sich die Größe der Flüsse und Flußgebiete. Die Wolga geht an Größe allen Flüssen Europas voran; auch die anderen Flüsse, namentlich die Dwina und der Dnjepr, übertreffen die übrigen europäischen Flüsse mit Ausnahme der Donau an Länge und Größe des Stromgebietes bei weitem. Schon dadurch kommt ihnen ein sehr großer Verkehrswert zu. Überdies haben sie infolge der Tieflandsnatur des Gebietes geringes Gefälle, ruhigen Lauf und sind meist schon im Oberlaufe schiffbar. Nur der Dnjepr bildet da, wo er den südrussischen Granitrücken durchsetzt, Schnellen, was eine Unterbrechung der Schiffahrt zur Folge hat. Endlich konnten die Flüsse wegen der niedrigen Wasserscheiden durch Kanäle leicht verbunden werden. Klima. Maßgebend für das Klima Rußlands ist in erster Linie seine Lage in der gemäßigten Zone und zwar in deren nördlichem, subarktischem Teil; es erstreckt sich aber auch noch in die Polarzone. In zweiter Linie wirkt bestimmend die Entfernung vom Ozean; dadurch ist das Osteuropäische Tiefland dem Einfluß des Meeres entrückt. Das Hauptmerkmal des russischen Klimas ist die große jährliche Wärmeschwankung, die 25— 35° betrügt. Die Temperatur von Moskau stimmt im Januar mit der von Haparanda (Schweden), im Juli mit der von Paris überein. Der Sommer ist weit heißer als in Westeuropa, der Winter dagegen sehr hart und lang. — Die Niederschlüge nehmen mit der Ent- fernung vom Ozean ab und zwar namentlich in der Richtung nach O. und So.; sie fallen zumeist im Sommer. — Mittelmeerklima herrscht an der Krimküste. Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Gleichförmigkeit des Klimas über weite Gebiete harmoniert auch die Gleichförmigkeit der Pflanzendecke über breite Zonen hin. Den Norden des Osteuropäischen Tieflandes bedeckt die Tundra, in der keine Bäume, nur mehr Zwergsträucher, Flechten und Moose fortkommen. Anbau und eigentliche Viehzucht sind hier ausgeschlossen; die Bevölkerungsdichte ist daher sehr gering. Südlich der Tundra bis ungefähr zu einer Linie von Kiew über Tnla nach Kasan ist ursprünglich ein ungeheures Waldland gewesen. In seinem nörd- lichen Teil bildet der Wald auch heute noch durch den Reichtum an Pelztieren, Vögeln sowie durch die Gewinnung von Holz die Hauptnahrungsquelle. Der südliche Teil des Waldlandes ist dermalen bereits ein Gebiet vorherrschender Landwirtschaft, namentlich das im Süden gelegene Schwarzerdeland. Den Süden Rußlands nimmt die offene Grasflur ein, die Steppe, welche im O. zur Halbwüste wird. Eine Ausnahme macht die Halbinsel Krim, die am Südabhang ihres Gebirges mit schönen Laubwäldern bekleidet ist und sogar Mittelmeervegetation aufweist. Die Tierwelt. Den Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt ent- sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich der Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer. Vielfraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen,

9. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 43

1912 - Berlin : Oldenbourg
Die Alpen. 43 Der Entfaltung der Gletscher geht in den Alpen parallel die Ausbildung der Seen. Sie sind ein landschaftlicher Schmuck, wie ihn kein anderes Hoch- gebirge der Erde in solcher Schönheit und Fülle aufzuweisen vermag. Nach ihrer zonenartigen Verteilung spricht man von schweizerischen, italienischen, bayerischen, Salzkammergut- und kärntnerischen Alpenseen. Nenne Beispiele von jeder Gruppe! c) In vertikaler Richtung weisen die Alpen alle Abstufungen des Klimas und der Pflanzenwelt vom Mittelmeer bis zur Polarwelt auf. Man steigt aus dem Gürtel der Zwergpalme und der Südfrüchte in die Region der sommer- grünen Laubhölzer, dann der Nadelwälder und der Alpenmatten empor, die end- lich über Zwergholz und Geröllschutt zur Fels- und Schneeregion hinanführen. Und wie die Flußgebiete, fo scheiden die Alpen auch Klima und Pflanzenwelt des mittleren Europa und Südeuropas. 3. Gesetzmäßigkeit in der Längen- und Breitenentwicklung der Alpen. Die Alpen nehmen von Westen nach Osten an Höhe ab, aber an Breite zu. Bedeutsame Wirkungen ergeben sich aus dieser Tatsache. Es ist ohne weiteres klar, daß — von anderen Umständen abgesehen — mit der Abnahme der Höhe auch die Niederschläge im Gebirge und damit zu- gleich die Bedingungen der Gletscher- und Seenbildung sich verringern. Wichtiger aber erscheint hierfür noch die Lage der einzelnen Alpengebiete zur vorherrschen- den Windrichtung. Die regenspendenden Winde Europas kommen vom Atlantischen Ozean und geben auf dem Wege uach Osten allmählich ihre Wasserdämpfe ab, wie folgende Tabelle zeigt. Mit den Niederschlagsmengen muß in den Alpen auch die Gletscher- und Seenbildung gegen Osten zurückgehen. d) Mit der Abnahme der Höhe gewinnen die Alpen an Aufgeschlossenheit. Die französischen Alpen haben infolge ihres geschlossenen Aufbaues die geringste Zugänglichkeit. Diese wächst aber im Fortschreiten gegen Osten, wie die Verminderung der Paßhöhen zeigt: a) Mit der Abnahme der Höhe gegen Osten tritt die Gletscher- und Seenbildung zurück. Niederschlagsmengen in den Alpen. Tegernsee 1180 mm Wien 2560 mm 570 mm. St. Gotthard 2100 m Brenner 1350 m Simplon 2000 m Semmering 1000 m.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
4 Die Germanen. barem Gelände, um die Aussaat zu besorgen und die Ernte zu bergen. Die Felle der geschlachteten Tiere schabten diese Wandergermanen mit Feuerstein und bereiteten daraus ihre Kleidung, auch Schläuche und Riemen; mit den Sehnen bespannten sie ihre Bogen. 3. So rückten sie in die endlosen Urwälder und Sümpfe, die den Boden unsres Vaterlandes bedeckten. Um 300 v. Chr. waren sie zu beiden Seiten der Weichsel angelangt. Da trennten sich die Stämme in die oft- und westgermanische, letztere in die nord- und die südgermanische Wandersäule. Von den Nordgermanen stammen die Skandinavier; die Südgermanen zerfielen wieder in die nieder- und die oberdeutsche Gruppe. 4. Jeder Stamm bildete seine Lebensformen und damit seine Sprache weiter aus, wobei sie ihre Erfindungen und deren Benennung gelegentlich miteinander austauschten: so sind die Ausdrücke für Hafer, für Dreschen, für Ochs und Fohlen, Lamm und Widder, Fuchs und Eichhorn, Neh und Renntier, auch für den Hahn, der um 500 v. Chr. am Mittelmeer und bald nachher bei unsern Vorfahren erscheint, für See und Flut, für Klippe, Strand und Eiland; für Steuer, Mast und Segel, Netz und Angel, für Zinn, ferner eine stattliche Zahl von Bezeichnungen für Kamps und Bewaffnung, Reiten und Kleidung (Hose, Schuh), Wörter für Mehl und Braten; für taub, stumm und blind; für Harfe, malen (= zeichnen und schreiben) und Buchstaben; für Zwerge und Elfen — gemeinsames Sprachgut der Urgermanen und der heutigen Deutschen geworden. Lange lebten die Germanen mit den Kelten gemischt, bis es ihnen gelang, sie zu unterwerfen oder zu verdrängen; zu Cäsars Zeit waren einzelne germanische Stämme schon auf das linke Rheinufer über-□ getreten.□ I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland kälter und feuchter als heutzutage. Den größten Teil bedeckten Moore und endlose Wälder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Obgleich die Germanen schon Ackerbau trieben, hatten sie das Nomaden-leben noch nicht völlig aufgegeben. Die nördlichen Stämme, namentlich
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