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1. Für Seminare - S. 56

1912 - Breslau : Hirt
56 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. Zerstörungswerkes wird durch die verschiedenen Entwicklungsstufen der Wüste deutlich zur Anschauung gebracht. Die mit Blöcken übersäte Hammada, die reine Fels- wüste, ist der ursprüngliche Typus der Wüste, so die Hammada Nordafrikas, die Atacama-Wüste in Chile, große Teile der zentralasiatischen Gobi. Aus ihr entwickelt sich die mit abgeschliffenen Quarzstücken und mit Quarzsand bedeckte Kieswüste, wie sie in Libyen und Arabien angetroffen wird. Sie bildet den Übergang zur reinen Sand wüstes die z. B. in Nordafrika und Zentralsten verbreitet ist. Diese verschiedenen Formen kommen in derselben Wüste meist nebeneinander vor. Stärkere Wirkungen erzielt der Wind auch in den eisfreien Regionen der Hochgebirge, wo er, an lebendiger Kraft wenig einbüßend, ähnliche Bildungen wie im trockenen Tieflande schafft. § 30. b) Windablagerungen. Die reine Sandwüste zeigt fo recht die auf- bauende Tätigkeit des Windes. Bald breitet er den Flugfand flachen- artig aus (Flugfandwüsten), bald wirft er ihn zu Hügeln und bogen- förmigen oder langgestreckten Wüllen auf (Dünenwnsteu). Die Grundform der Festlandsdünen zeigt die Gestalt eines Hufeisens ibogen- oder Sichel- dünen — Barchane). Die Außen- oder Wind-(Luv-)seite ist flach, die entgegen- gesetzte, die Leeseite, steiler geneigt; die beiden Flanken sind in der Richtung des Windes verlängert. Je länger der Wind an einer solchen Düne arbeitet, desto mehr strecken sich die beiden Flügel aus; schließlich nimmt die Sand- anhänsung die Gestalt eines langgestreckten, im Sinne der Windrichtung ver- laufenden Walles an. Die Windablagerungen sind aber keineswegs auf die Wüste beschränkt; sie kommen auch in trocknen, sandigen Gebieten anderer Klimazonen vor, so in Südrußland, Ungarn, im Norddeutschen Tieflande, wo sie jedoch durch die Vegetation bald fest werden. Besonders dent- lich äußert sich die Tätigkeit des Windes an sandigen Meeresküsten, wo er die dem Wasser entstammenden Sandmassen zu Küstendünen (Bild 36) aufhäuft (vgl. § 28). Am weitesten werden wegen ihrer Leichtigkeit die feinen Stanbmengen fortgeführt. Diese wirken bodenbildend, wenn sie, wie in der Nähe von Wüsten, in großen Massen auftreten. Äolifchen Ursprungs ist der Land löß (Bild40). ein sehr feinkörniger, gelblicher, ungeschichteter Boden von lehmigerbeschaffenheit. Wo er auf Grasflächen abgelagert wurde, hielten ihn die Grashalme fest; aus der das Gras bedeckenden Staubschicht sproßten bald ueue Halme hervor, womit wieder die Bedingung neuer Lößbildung gegeben war. So erklärt sich die Kapillarröhrchenstrnktur des Lösfes. Eigentümlich ist ihm die Neigung zu vertikaler Zerklüftung, die wahrscheinlich bedingt wird dnrch die feinen Kanälchen, die Hohlräume ausgewitterter Wurzelfasern, welche ihn senkrecht durchziehen. Der Löß hat eine weite Verbreitung auf der Erde. Er bedeckt ausge- dehnte Flächen in China (in einer Mächtigkeit von mehreren 100 m) sowie in Nord- und Südamerika. In Deutschland tritt er in weniger zusammenhängender Ausdehnung und in geringerer Mächtigkeit (30 bis 60 m) in einer bald breiteren, bald schmäleren Zone auf, die sich vom Oberlauf der Weichsel bis zu den Rheinmüudungen am Südsnße des Norddeutschen Tieflandes erstreckt. Er ist hier diluvialen Ursprungs und die Bildung eiues eiszeitlichen Steppenklimas. * Die Sandwüste kann auch durch Ablagerung des bewegten Sandes in tieferen, im Windschatten gelegenen Gebieten entstehen.

2. Für Seminare - S. 58

1912 - Breslau : Hirt
58 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 41. Hochmoor bei Gottesgab im Erzgebirge. Im Hintergrund der südwestlich vom Orte gelegene Spitzberg. Die Hochmoore besitzen eine eigenartige, einförmige Pflanzenwelt: Moospolster, Wollgräser mit weißen Fadenbüscheln, Heidekraut, rote Moosbeeren, strauchartige Moorliefern und Zwergbirken. Dazwischen blinkt überall das dunkle Moorwasser. 42. Schichten im Steller Moor bei Burgdorf in Hannover. Über das schlammige Niedermoor breitete sich Bruchwald aus. Als dieser zum tlbergangsmoor vermodert war, wucherte darüber das mächtige Hochmoor aus Sphagnum-Moosen und Wdllgras, an trockenen Stellen auch aus Heide und Strauchwerk und bildete dicke, filzige Schichten mit deutlich erkennbaren Pflanzenresten.

3. Für Seminare - S. 59

1912 - Breslau : Hirt
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 59 (Grünlandsmo or), meist mit grasartigen, kalkliebenden Gewächsen, Riedgräsern und Binsen, bestanden. Wenn der Boden durch weitere Ausnutzung arm an Pflanzen- Nährstoffen wird, namentlich an Kalk, so entwickelt sich aus dem Flachmoor das in der Mitte flachhügelig gewölbte Hochmoor (Bild 41, 42). An seiner Bildung hat hauptsächlich das Torfmoos (Sphagnum) einen großen Anteil. Hochmoore entstehen an wässerigen oder sumpfigen Örtlichkeiten mit Kalk- oder Nährstoff- armem Boden auch ohne die Unterlage eines Flachmoors. Am verbreiterten von den beiden Arten des Moors sind die Hochmoore. Sie bedecken in Norddeutschland und in Irland große Strecken. Am Niederrhein sind Flachmoore nicht selten. Im allgemeinen ist die Moorbildnng räumlich auf die gemäßigte Zone be- schränkt. In den Tropen, wo die Verwesung infolge der Hitze sehr rasch vor sich geht, treten die Moore nur in dem kühlern Klima der Gebirgswelt auf. — Torf, Braunkohle, Steinkohle, Anthrazit und endlich Graphit stellen verschiedene, zeitlich aufeinanderfolgende Stufen des Verkohlungsprozeffes dar. c) Geologische Tätigkeit von Tieren. Die durch das Tierleben bewirkten geologi- schen Veränderungen bestehen zum weitaus größten Teile in der Anhäufung tieri- scher Überreste auf dem Boden des Meeres. Un- zählige tierische Organismen sind im Verein mit mikro- skopisch kleinen Vertretern der Pflanzenwelt unablässig an der Arbeit, auf dem Boden und in den oberen Waffer- schichten des Meeres geolo- gische Formationen zu schaffen. Von den 300 Mill. qkm Meeresbodenfläche nicht kontinentaler Bedeckung scheint nur die kleinere Hälfte dem anorganischen Tiefseeton anzugehören; die größere Hälfte bedeckt organischer Tiefseeschlamm, der zu 60 bis 80°/0 aus den Resten von Kalk- und Kieselschalen tragenden Tierchen besteht (vgl. § 52). d) Korallenriffe. Die bekanntesten und vielleicht auch die tätigsten unter den Arbeitern des Meeres sind die risfbildenden Korallen, kalkabsondernde Tier- chen, die, zu Stöcken vereinigt, mächtige Bauten bis nahe an den Meeresspiegel aufführen (Bild 44). Zu den Lebensbedingungen der Korallen gehört salzreiches, nicht zu kaltes Meerwasser, das durch Strömung und Wellenschlag für stete Nahrungszufuhr sorgt. Daher sind die Riffkorallen an die Tropenmeere, und zwar an deren obere Schichten gebunden. Es scheint, daß sie unter 40 bis 60 m Tiefe absterben und Temperaturen unter -^-20° nicht ertragen. Die Korallenbauten treten in verschiedenen Formen auf: als Küsteuriffe, die sich unmittelbar an die Küste anschließen, als Wallriffe, die durch einen mehr oder weniger breiten, freien Kanal (Lagune) von der Küste getrennt sind, als jf ffiv, Laqun-ca y S traiulrilt Vallriff -Atoll Korallenbauten (aus der Vogelschau). Stranäriff Slntncfrift Iväßrift tt Lamme. 1, aaan e> ttvaurift i Jml t .Lagune tt Jtoil il 43. Korallenbauten (Seitenansicht).

4. Für Seminare - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 A. Allgemeine Erdkunde. — Iii. Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 49. Kopf des Geiranger Fjords. Nur ein kleiner Teil des vielgewundenen, trogförmigen Schluchtentales ist zu überschauen. Steil tauchen die firngekrönten Felswände in die klare Wasserfläche, kaum Platz für eine Landung lassend. Nur im innersten Winkel des Fjords hat der grauweißliche Fluß die Landbildung begonnen und eine kleine, sogleich von einer menschlichen Siedlung benutzte Ebene angesetzt. 5v. Der innerste Teil der Bucht von Cattaro, von Osten gesehen. Die vielgewundene, stellenweise sehr enge Bucht bildet einen der besten Naturhäfen Europas. Der Karst- boden weist am Ufergelsnde üppigen Pflanzenwuchs auf. Aufwärts verschwindet plötzlich die Vegetation, nur tupfenweise erscheinen anfänglich noch Sträucher, dann sind die Berghänge kahl und weiß. Die Halb- insel in der Mitte zeigt die auswaschende Wirkung der starken Regengüsse.

5. Für Seminare - S. 123

1912 - Breslau : Hirt
72. Württembergische Kolonie Haifa. Die schwäbischen Kolonien in Palästina wurden seit 1863 unter großen Schwierigkeiten gegründet. 1800 deutsche Kolonisten zählen wir jetzt dort, davon 750 in Haifa, der am großzügigsten angelegten Kolonie. 73. Jarmuktal im Ostjordanlande. Die Abzweigung der Hedschas-Bahn nach dem Mittelmeerhafen Haifa führt durch das wasserreiche und daher stellenweise gut angebaute und dichter besiedelte Tal des Jarmuk, eines linken Zuflusses des Jordan. Das Bild zeigt die charakteristische Kalktasel des Ostjordanlandes, in die der Fluß eine vielfach gewundene, steile Erosionsrinne eingeschnitten hat.

6. Für Seminare - S. 129

1912 - Breslau : Hirt
1, Vorderasien, 129 Gipfeln aus einer Wald- und Baumregion hervor, die in den tieferen Teilen des Gebirges aus Eichen- und Buchenwäldern, höher hinauf aus Nadelwaldungen besteht. Die Nordseite des Gebirges ist trockener und daher weniger waldreich als die Südseite. — Ziskankasien mit seinem trockenen Klima bildet eine spärlich bevölkerte Steppe. So stellt der Kaukasus uicht nur eine Völker-, sondern auch eine wirkliche Klimascheide dar. 75. Naphtha-Bohrtürme der Firma Gebr. Nobel in Baku. Der Ort hat sich zum stärksten Wettbewerber Pennsyloaniens entwickelt. Das dunkelgrüne Naphtha wird durch Röhren nach den Raffinerien auf der Ostseite Bakus, nach der „schwarzen Stadt", geleitet. Mitz den Naphtharllckständen heizt man im holzarmen Südrußland Lokomotiven, Dampfer und Maschinen. c) Bevölkerung. Der Kaukasus mit seinen schwer zugänglichen Tälern ist immer eine Zufluchtsstätte bedrängter kleiner Völkerschaften gewesen. Darum ist die Be- völkerung bunt gemischt und der Kaukasus ein „Gebirge der hundert Sprachen" geworden. Die Bergvölker, von denen namentlich die Tscherkessen durch körper- liche Schönheit ausgezeichnet sind, wurden nach langem, hartnäckigem Kampfe im 19. Jahrhundert von den Russen unterjocht. Im N des Hauptkammes ist die Be- völkerung mohammedanisch, im 8 christlich. (1) Politische Zugehörigkeit und Siedlungen. Ganz Kankasien ist russischer Besitz. Den Mittelpunkt des dichter bevölkerten Trauskaukafien bildet in jeder Be- ziehnng das herrlich gelegene Tislis (an 200), d. i. Warmstadt (vgl. Teplitz), wegen seiner heißen Quellen so genannt. Über Tiflis führt die Transkaukasische Eisenbahn (die „Olbahn") von Baku (225), der ersten Industrie- und Handelsstadt am Kaspischen See, nach Batüm (35) am Schwarzen Meere, dem Hauptausfuhr- platz der Petroleumindustrie von Baku. In Ziskankasien, am Beginn der be- rühmten Heerstraße über den Kaukasus liegt die Festung Wladikawkäs (75). 4. Das Hochland von Iran. a) Bodengestalt. Das stark gefaltete, im Mittel etwa 1000 m hohe § 102. Hochland von Iran, d. i. Land der Arier, wird von Randgebirgen ein- geschlossen. Südlich vom Kaspischen See haben vulkanische Massen den Demawend im Elbnrs-Gebirge zu 5700 m Höhe aufgeschüttet. Die Ost- seite wird durch das parallel dem Indus verlaufende Sn leim an-Gebirge Lennarz, Erdkunde für Seminare. a

7. Für Seminare - S. 134

1912 - Breslau : Hirt
134 B. Länderkunde. — I. Asien. dessen Fortsetzung bis zur Bering-Straße streicht und am Ostkap endet. Ein Hügelland im N des Ochotskischen Meeres verbindet das Stanowoi-Gebirge mit dem gebirgigen Kamtschatka, wo gewaltige Vulkanberge sich bis zu Montblanc- Höhe erheben. Ihre rauchenden oder feurig überhauchten Schneegipfel ragen über grünen Küstenniederungen, dunklen Kiefernwäldern und kahlen Scheiteln empor. Die Ströme Sibiriens, Ob, Jenissei und Lena, entspringen sämtlich in den wasserreichen Hochgebirgen des 8. Wegen der weiten Ausdehnung des Tieflandes konnten sie sich zu Riesenströmen entwickeln, welche die dreifache Länge des Rheines übertreffen und einzeln ein Gebiet von der vierfachen Größe des Deutschen Reiches entwässern. Ob und Jenissei empfangen je einen Nebenfluß, der länger als der Hauptstrom ist; jener nimmt den Jrtisch, dieser die Obere Tungüska aus dem Baikäl-See auf, dem die Selenga zuströmt. Den größten Teil des Jahres sind die Ströme in ihrem Unterlauf und an der Mündung mit Eis bedeckt, so daß sie nur im Nachsommer freies Fahrwasser haben und den Verkehr bis zum Meere gestatten. Bei allen taut die Mündung später auf als Mittel- und Unterlauf. Daher herrscht im Frühsommer weithin große Überschwemmung. b) Klima. Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Das ganze Gebiet ist den vom Eismeer herkommenden Nordstürmen geöffnet, die grimmig kalt über das Land fegen, während die Gebirgsmanern im 8 den Wärme spendenden Südwinden den Zutritt verschließen. Die kurzen Sommer sind aber in Westsibirien oft fo heiß, daß die Bauern ihre Feldarbeit bei Nacht verrichten. Die Winterkülte nimmt nach 0 zu und erreicht nördlich von Jakütsk den höchsten Betrag (Werchojänsk mit mittleren Jahresextremen von 4-29,6° und —63,9°, vgl. §63). Der spärliche Niederschlag fällt meist im Sommer. Mit reichlicheren Niederschlägen ist die Ostküste bedacht, die im Herbst ihre Regenzeit hat. Der Winter ist die Zeit der Trockenheit; darum ist die Schneedecke dünn und der Boden bis in beträchtliche Tiefe gefroren*. Die Erde taut nur an der Oberfläche auf, und fo bilden sich weite Sümpfe. In manchen Gegenden bleibt der Boden unter 1 bis 2 und bis zu 9 m tief ständig gefroren. c) Bodenbedeckung und Bodenschätze. Weite Tundren, im Winter Schnee- und Eiswüsten, im Sommer beim oberflächlichen Auftauen des Eifes weite Snmpflandfchaften, beherrschen den N und No. Nur Eisbär, Polarfuchs und Renntier finden hier ihre Lebensbedingungen2. Südlich des Tuudreu- gürtels breitet sich das Wald gebiet aus. Im W fetzt sich der Wald vor- wiegend aus Nadelholzbestäudeu zusammen, im 0, besonders an der pazifischen Küste, erscheinen auch dichte Laubwälder. Den Flüssen entlang reicht der Wald in das Tundrengebiet hinein. In den Wäldern hat die Zahl geschätzter Pelz- tiere (Zobel, Hermelin, Stein- und Edelmarder), deren Nutzwert ehemals die Russen zur Besitzergreifung des Landes veranlaßte, infolge schonungsloser Raubjagd schon stark abgenommen. Während in Ostsibirien die Waldzone bis zu den Randgebirgen reicht, gelangt im südlichen Teile des W die Region des Ackerbaues und der gewöhnlichen Viehzucht zu größerer Ausdehnung; 1 In Sibirien können daher Pferde auch im Winter durch „Scharrfutter" erhalten werden. — 2 In dem Grundeise der Tundren findet man Überreste diluvialer Säugetiere, so des Mammuts, dessen Stoßzähne das fossile Elfenbein liefern.

8. Für Seminare - S. 138

1912 - Breslau : Hirt
138 B. Länderkunde. — I. Asien. genommen und der Boden gartenmäßig angebaut. Die dicht aneinandergereihten Ackerfluren der Ebeue erzeugen Getreide (Weizen, Gerste, Hirse, Hafer) und Hülsenfrüchte. Der wichtige Reisbau herrscht im ganzen Lande und erreicht erst in der Breite von Peking seine Nordgrenze; noch weiter nach N und Nw erstreckt sich die Zone der Baumwollkultur. Für den Baumwuchs ist in der Ebene kaum noch Raum geblieben. Den Verkehr vermitteln fahr- bare Straßen, die von Kamelen, Pferden, Maultieren und Eseln belebt werden. 78. Tee-Pflanzung in China. Der Tee verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden wiederholt, jedoch höchstens fünfmal jährlich, geerntet, an der Sonne getrocknet, über Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heisz zwischen den Händen gerollt. Dann erfolgt ihre Sortierung und Verpackung. Schwarzer und grüner Tee werden von den Blättern desselben Strauches durch verschiedene Behandlung gewonnen. Das gebirgige Südchiua besitzt mittelmeerische Vegetation mit immergrünen Sträuchern. In den Tälern und Sumpfniederungen gedeihen Reis, der aber den einheimischen Bedarf nicht deckt, und Zuckerrohr. Der Mohnbau hat namentlich in der Provinz Setschwan große Bedeutung gewonnen. Die sanften Gehänge der Berge und Hügel sind mit Teegarten1 sbild 78) geschmückt. Die Zucht der Seidenraupe, über ganz China verbreitet, blüht am meisten im Mündungsgebiet des Jäutsekiäug, am Kaiserkanal und in Schantuug. China liefert etwa die Hälfte des jährlichen Ro hseidebedarfs der Erde. Die waldgeschmückten Gebirgshöhen sind reich an wertvollen Holzarten. In den Gebirgen hat Südchina nur schmale Saumpfade für Maultiere und Pferde, in den Tälern dagegen blüht die Schiffahrt auf Flüssen und Kanälen, soweit diese nicht, wie der Kaiserkanal, infolge der Entwicklung der Küsten- schisfahrt streckenweise in Verfall geraten sind. 1 Der Tee ist das Nationalgetränk der Chinesen.

9. Für Seminare - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 143 der Ostseite etwas mehr als an der Westseite; am stärksten befeuchtet ist der 3. Der Wintermonsun bringt namentlich der Westküste starken Schnee- fall, doch sind auch die östlichen Küstenstriche oft hoch mit Schnee bedeckt. b) Wirtschaftsleben. Das milde Klima und der fruchtbare Verwitteruugs- bodeu haben die Bodenkultur zu hoher Entwicklung gelangen lassen. Bis jetzt dieuen zwei Fünftel der Bodenfläche, und zwar die Talniederungen und die uu- tereu Berggehäuge, sorgfältig betriebenem Ackerbau; eine etwas größere Fläche, nämlich die Höhen, nimmt der Wald ein. Unter den Erzeugnissen des Boden- baues steht der Reis obenan, einträglich ist ferner die auf die Kultur des Maul- beerbaums gegründete Seidenzncht^, wichtig auch der Anbau von Tee. 81. Japanische Bronzearbeiter. In den Gewerben waren die Chinesen Lehrmeister der Japaner. Aber diese haben die gewerbliche Tätig- keit in einer Weise weiterentwickelt, daß die japanischen Handwerker die chinesischen nunmehr, namentlich auch in der Herstellung von Metallwaren, weit übertreffen. Auf trocknem, nicht künstlich bewässertem Ackerlande baut mau Gerste, Weizen, Hirse- und Bohnenarten, Baumwolle und Tabak. Die Wälder des klimatisch begünstigten Südens weisen neben einigen tropischen Gewächsen (Palmen, Bambus) immergrüne Laubhölzer der subtropischen Zone auf; im Norden erscheinen Buchen- und Ahornarten sowie nordische Nadelhölzer. Auf Kiuschiu und im 8 von Hondö werden Kampfer- und Talgbaum kultiviert, im N wächst der Lackbaum 2. Eine fehr wichtige Rolle als Erwerbs- und 1 Japan ist der zweite Rohseideproduzent der Erde. 2 Die Früchte des Talgbaumes liefern eine Talgart, der Saft des Lackbaumes bietet den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackwaren.

10. Für Seminare - S. 147

1912 - Breslau : Hirt
4. Jnnerasien. 147 Karakorüm fort. Der Karakorüm, das „schwarze Gebirge", umschließt im W mit dem Himalaja, dem Hiuduküsch, dem Kweuluu und dem Tien- schau das Pamir-Hochland, ein burgartig emporgehobenes, seenreiches, von breiten Mulden und zahlreichen Ketten durchzogenes Steppengebiet von 5000 m Höhe. Der Tienschan, das „Himmelsgebirge", bildet das südwestliche Gebirge des stafselsörmig nach No zurückweichenden, nur in der Pforte der Dsüngarei unterbrochenen Nordwestrandes von Jnnerasien. Im No begrenzt der Altai die Dsnngarei. Dieses Steppenland bildete wiederholt ein Aus- bruchstor nach W für die mongolischen Völker und vermittelt jetzt eiueu großen Teil des Güteraustausches zwischen China und Rußland. Am Baikal-See schließen das Sajäuische und das Jablonoi-Gebirge den Wall. Die Ost- grenze Zentralasiens sind die meridional streichenden Ketten des östlichen Tibet, die nach 8 und 80 fächerförmig auseiuaudergeheu, und verschiedene Randgebirge, darunter das Chingan-Gebirge. B. Der innere Teil Zentralasiens. a) Oberflächenbild. Der Kwenlnn, der sich vom Pamir gegen 0 bis § 115. zum Chingan-Gebirge und bis nach China hinein erstreckt, scheidet Jnnerasien in zwei Teile. 1. Das Hanhai im N ist der größere Teil (etwa 1000 m hoch). Es trägt seinen Namen (Hanhai = „trockenes Meer") mit Recht; denn noch zur Tertiärzeit bildete es das Becken eines Meeres, das durch die Dsün- garische Pforte einen Abfluß fand. Der abflußlose westliche Teil heißt nach dem einzigen größeren Fluß Jnuerasieus, dem Tarim (Bild 84), der in den Lobnor mündet, das Tarimbecken oder nach den Bewohnern Osttnrkestän. Der östliche Teil führt verschiedene Namen: Gobi („Wüste"), Schämo („Sandmeer"), die Mongolei. 2. Den Südteil bildet Tibet, ein von hohen, parallelen Gebirgsketten durchzogenes, gefaltetes Hochland, das höchste der Erde (fast Montblanc- Höhe, 4500 m). Der westliche Teil und die Nordostecke sind abflußlos. Im gebirgigen, seenreichen 0 und 30 liegen die Quellgebiete der großen Ströme Ost- und Südostasiens. b) Klima, Pflanzen, Tiere. Für das Klima des Landes sind Verhältnis- mäßig heiße Sommer und eisig kalte, fast wolkenlose Winter bezeichnend. Durch die Trockenheit der Luft werden die Temperaturgegensätze noch ver- schärft. Die durch Steigungsregen befeuchteten Randgebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am Außenrande dichten Wald. Höher hinauf folgt zunächst ein breiter Schuttgürtel von verwittertem Gestein; dann beginnen Bergmassen aus festem Fels. Das Innere ist wegen seiner sehr spärlichen Niederschlagsmengen meist Sand wüste mit Steppen und Oasen oder Kieswüste. Da der Wald fehlt, so dient bei dem Mangel an Holz der getrocknete Kot der Herden als Brennstoff. Die Sandwüsten Zentralasiens sind auch die Heimat furchtbarer Stürme. Anbau des Bodens gestatten nur geschützte und durch Quellen und Flüsse 10*
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