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1. 2 - S. 99

1913 - Grünstadt : Riedel
99 er in Spanien und in den mittelamerikanischen Staaten als National- getränk gilt. Die Kakaobohne ist der Same des Kakaobaumes, welcher ursprünglich nur in Mexiko, Westindien und Südamerika vorkam. Man hat ihn aber auch in die Tropengegenden der „Alten Welt" verpflanzt. Heute gedeiht er auf den Philippinen, den Inseln des ostindischen Archipels, und neuerdings baut man ihn auch mit vielversprechendem Erfolge in den deutschen Kolonien „Togo" und „Kamerun" an. Der Kakaobaum kommt nur in Küstenniederungen und Fluß- tälern mit feuchtheißem Klima fort und liebt gleich dem Kaffeestrauche den Schatten höherer, dicht belaubter Bäume. Aus den roten Blüten, welche das ganze Jahr hindurch austreiben, aber nur zum kleinsten Teile fruchtbar sind, entwickeln sich Früchte, die nach Form und Größe unsern Gurken ähnlich sehen. Im Innern liegen in 5 Reihen ungefähr 25 bis 30 weiße Samenkörner, die in getrocknetem Zustande eine rotbraune Farbe erhalten. Nach der Reife befreit man die Bohnen von dem Fruchtfleische und trocknet sie. Vielfach werden sie aber auch vor dem Trocknen in die Erde vergraben oder in großen Fässern eingemacht. Sie geraten hier in eine mehr oder minder starke Gärung, wodurch sie eine dunklere Farbe gewinnen und ganz oder teilweise von dem ihnen in frischem Zustande anhaftenden herben, bitteren Geschmack befreit werden. Zuletzt werden die Kakaobohnen wie Kaffee geröstet und zermahlen um endlich in den Handel zu gelangen. Die Zubereitung für den Handel kann indes eine mehrfache sein: 1. „K a k a o p u l v e r" oder „K a k a o m e h l", worunter man weiter nichts zu verstehen hat als die zermahlenen Bohnen. 2. „Entölter Kakao", der dadurch gewonnen wird, daß man der Bohne einen Teil ihres Fettes entzieht, wodurch der Kakao einen hohen Grad von Verdaulichkeit erlangt. 3. „S ch o k o l a d e", welche aus Kakaomehl besteht, dem Zucker, vermischt mit Vanille, auch Zimmet oder Gewürznelken, bei- gegeben werden. Amerikaner, Engländer, Franzosen und Holländer sind seither die Hauptversender von Kakao geworden. Jedoch ist auf dem Gebiete der Schokoladefabrikation Deutschland keineswegs zurückgeblieben. Die großen Schokoladefabriken in Berlin, Dresden, Köln re. haben zumteile Weltruf erlangt (Stollwerk), und wenn nicht alle Anzeigen trügen, wird auch der Anbau von Kakao in unsren Kolonien sich immerhin einen bescheidenen Platz erobern.

2. 2 - S. 101

1913 - Grünstadt : Riedel
101 gesuchtes Tannenholz vom Böhmerwald oder von den Bayrischen Alpen. Die Stäbchen, aus denen die innere Einrichtung besteht, sind oft aus Ahornholz gefertigt, das meistens in der Schweiz ge- wachsen ist." Die Tasten der Klavier- und Orgelinstrumente sind aus asiatischem Ebenholz. „Zu dem Inneren der Beine, des Rumpfes und Deckels dienen weniger kostbare Holzarten." (Wagner, Entdeckungsreisen). Aus den starken Rippen unserer Waldriesen baut der Küfer die Bütten und Fässer, die im dunkeln Keller den Saft der Trauben, den Absud des Gerstenmalzes aufnehmen, auf daß daraus nach trüber Gärung erquickende Getränke entstehen. Das Dunkel dieser Keller aber zu erleuchten wandern ungezählte Fichten- und Kiefern- stämme in die Zündholzfabriken. Bei dieser vielseitigen Verarbeitung der einzelnen Holzarten spielen gewisse Eigenschaften desselben eine entscheidende Rolle. Einmal bevorzugt man Hölzer, denen Härte, Festigkeit und Dauer- haftigkeit eigen sind, bei andrer Gelegenheit sind weiche oder elastische Stoffe erwünscht, und dann wieder sieht man auf Schönheit der Farbe. Zu ersteren zählen Eichen-, Nuß-, Kirsch- und Birnbaumholz, weich dagegen ist das Holz der Linden, Pappeln, Erlen, Weiden, Birken, Ulmen, Eschen, Kiefern, Tannen und Fichten. Sie alle ffnden gelegentlich bei dem Tischler Verwendung. Oft aber werden sie mit dünnen Brettchen (Furnieren) aus fremden Hölzern belegt um dadurch den Schein hervorzurufen, als sei das Gerätestück massiv aus jenem ausländischen Holze hergestellt. Häufig mag unser staunendes Auge an den Schaufenstern der Möbelläden getäuscht werden durch Mahagoni-, Palisander- und Ebenholzstücke, die in Wirklichkeit einem deutschen Tannen- oder Kiefernstamme entsprangen und nur einen ausländischen Aufputz tragen. Mahagoni ist ein Kind des tropischen Amerika, von hübscher rotbrauner Farbe, die meist eine feine Aderzeichnung aufweist. Aus Südamerika kommt auch das Palisanderholz, welches schwarze Farbe mit roter Aederung besitzt. Ganz schwarz, schwer und hart ist das Ebenholz, dessen eigentliche Heimat Ostindien ist, das aber in einigen verwandten Sorten auch in Afrika und Amerika gefunden wird. Diese ausländischen Hölzer sind naturgemäß sehr teuer. Unsere Holzarbeiter und Tischler verstehen sie aber künstlich nachzuahmen. Sie geben gewöhnlichen einheimischen Holzarten durch Beizen die Farbe des ausländischen Vorbildes, deren Aehnlich- keit diwch passende Oelfarbenanstriche noch erhöht wird. llo tausendfach verschiedene Formen unter geschickter Menschen- hand, in sinnreichen Maschinen das Holz anzunehmen vermag, nicht minder zahlreich sind die Möglichkeiten, wo es wie durch Zauber- kraft in neue, völlig fremde Stoffe sich wandelt. Klingt es nicht fast märchenhaft, daß das Zeitungsblatt, in dem wir beim Mittags-

3. 1 - S. 133

1912 - Grünstadt : Riedel
loo Knöpfen, Uhrketten und vielen anderen Schmucksachen verarbeitet. Eine der härtesten Arten ist der „Anthrazit". Die Braunkohle hat ein viel jugendlicheres Alter und ist daher in Farbe, Glanz und Härte von ihrer älteren Schwester wesent- lich verschieden. Braun und glanzlos, läßt sie das Holzgefüge zum Teil noch recht deutlich erkennen, Man findet sogar Stücke, die noch so sehr Holzgepräge haben, daß man sie mit der Axt spalten kann. An Heizkrast stehen sie hinter den Steinkohlen beträchtlich zurück. Gleich den einstigen Wäldern sind die Kohlenlager fast über die ganze Erde verbreitet, am reichsten aber ist die nördliche Erd- hälfte damit gesegnet. China, Nordamerika, England, Belgien, Frankreich, Böhmen, Westfalen, Rheinprovinz, Schlesien, Sachsen weisen bedeutende Kohlenfelder auf. Das Koblenaebieu der. Saa^x. an dem auch unsere Pfalz Teil hat, (&t. Ingbert, Bexbach 2c.) ist das ausgedehnteste Europas. Es hat eine Länge von 70 Irrn und ffo "stellenweise 15 km breit. Das bedeutendste Braunkohlenlager Deutschlands befindet sich zwischen Halle und Zeitz. Aus den Abfällen der Braunkohlen werden die „Preßkohlen" (Braunkohlenbriketts) hergestellt. Sie verglühen nur sehr langsam, haben aber eine geringe Heizkraft. Ein Produkt der Steinkohlen ist das „Leuchtgas", dessen Bereitung wir bereits kennen lernten, und das, wie gleichfalls schon betont, ebensowohl als Leuchtmittel wie als Heizmaterial Verwendung findet. Die bei der Gewinnung des Leuchtgases ausgeglühten Kohlen heißen „Koks". Da durch das Ausglühen unter Abschluß der Luft die meisten Gase und Beimischungen entweichen, besteht der Koks fast aus reinem Kohlenstoff und bildet so ein gutes gleichmäßiges Heizmaterial, das zwar schwerer entzündlich ist, aber eine viel größere Heizkraft besitzt, als die Steinkohle selber. Auch hat die Koksheizung den Vorteil, daß Ruß und Rauch sich in geringerem Maße entwickeln und überdies weit weniger Aschen- und Schlacken- rückstände bleiben. Wie die Steinkohle dem Walde, so verdankt der „T o r f" dem Sumpfe sein Dasein. Denn er bildet sich nur auf nassem Boden, dessen Untergrund das Wasser nicht durchläßt. Moose, Farnkräuter, Schachtelhalme und andere Sumpfpflanzen überziehen als dichte Decke solche „Sümpfe" oder „Moore" weithin. Die abgestorbenen Pflanzen^ und Pflanzenteile sinken Jahr für Jahr von der Oberfläche des Wassers hinab auf den Grund. Während es oben lustig weiter grünt, müssen die unten von der Luft abgeschnittenen Pflanzenreste langsam verkohlen, weil das Wasser ihnen einen Teil ihres Sauer- stoffes entzieht, während der Kohlenstoff zurückbleibt. Jedes Jahr bildet sich so eine neue Moorschichte, der sich Reste von Bäumen und Sträuchern sowie Erde beimengen. Geht das längere Zeit so fort, dann erheben sich die Moorschichten endlich bis an die Ober- dhi Ä 4i 'wjf V ♦Vf*’

4. 1 - S. 132

1912 - Grünstadt : Riedel
132 gemacht. Die Gasheizung erwies sich als sehr bequem, reinlich und wirksam. Auch läßt sie sich sehr leicht regulieren. Sie fand nament- lich in Kaffeehäusern, Konditoreien. Restaurationen re. Eingang; ihrer allgemeinen Einführung steht indes der hohe Preis des Gases entgegen. Jede Art der geschilderten Heizvorrichtungen hat neben mehr oder minder großen Vorzügen auch ihre Schattenseiten, unter Um- ständen können sie dem Hause wie der Gesundheit seiner Bewohner sogar Gefahren bringen. Darum bedürfen sie alle, der kleinste Ofen wie größte die Zentralheizung einer sorgfältigen Bedienung und aufmerksamen Ueberwachung. Die Beheizungsmaterialien. Zu all den Ruhmestiteln, die seine Sänger und Bewunderer dem Walde beigelegt haben, dürfen wir noch einen weiteren hinzu- fügen: er ist seit Jahrtausenden der große, der einzige irdische Wärme- quell gewesen. Seitdem den Menschen das Geschenk des Feuers ward, gab er aus seinem unermeßlichen Reichtume das Mittel dieses Feuer zu nähren und Wärme zu verbreiten: das Holz. Und es ist bald mehr, bald minder benütztes Heizmaterial geblieben bis auf den heutigen Tag, das man selbst dort nicht ganz entbehren mag, wo andere Dtoffe ihre Heizkraft in den Dienst des Menschen stellen. In solchem Falle fördert es wenigstens den Verbrennungsprozeß und trägt zur besseren und vollständigeren Ausnützung der Heizkraft der benützten Brennstoffe bei. Denn manche Hölzer (Kiefern, Tannen, Fichten, Pappeln 2c.) brennen leicht und rasch mit starker Flamme. Andere kommen dagegen nur langsam in Brand, erzeugen dafür aber auch eine große und lang andauernde Hitze (Eiche, Buche, Birke re.). Lange Jahrtausende jedoch bevor das erste Feuer auf unserem Planeten flammte, bargen unermeßliche Wälder ihre Reichtümer im Schoß der Erde. Durch irgendwelche Ereignisse entwurzelt, ver- schüttet und begraben, überdauerten die wesentlichen Reste der ver- schlungenen Holzmassen als Kohle die nun folgenden, ungeheuren Zeiträume und mit ihnen schlief, die sie einst von der Sonne em- pfangen, die Leucht- und Wärmekrast. Jetzt aber, da wir jene Schätze urzeitserner Urwälder als Braun- und Steinkohle hervorholen, strahlt die darin geborgene Licht- und Wärmemenge mächtig aus zu unserem Segen. Aus je älteren Zeiten die Kohlen stammen, desto tiefer liegen sie gewöhnlich und sind desto fester, schwärzer und glänzender. Das Holz ist zum harten brennbaren Steine geworden, dessen Hitze drei- mal so groß ist als die einer gleich großen Menge des besten Buchen- holzes. In England findet man eine Steinkohle, die solche Härte besitzt, daß man sie schleifen und polieren kann, sodaß man sie zu

5. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 168

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
^--rr 168 wenn ihre Wälder verschwunden sind? Die Winde fahren her und hin; fällt auch auf dürren Sand ein warmer Regen, was hilft er diesem Sande? Begierig eingesogen, wird sein Wasser ebenso schnell wieder abgegeben; keine Pflanzen sind vorhanden, die das Wasser an sich fesseln könnten; nur wenige Pflanzenarten können überhaupt auf dürrem Sande gedeihen, weil nur wenige imstande sind das Wasser lange festzuhalten. Die Fackeldisteln und die blatt- losen Wolfsmilchgewächse sind fast die einzigen Bewohner tropischer Wüsten; unser Sandgras wächst auf Flugsand dürrer Heiden und wird schon hier, indem cs durch seine Wurzelausbreitung den locke- ren Sand befestigt, nützlich. Das Sandgras zeigt uns die Möglich- keit auch Wüsteneien ganz allmählich mit einer neuen Pflanzendecke zu bekleiden. Wenn die Frühlingssonne die Schnee- und Eismassen, die sich im Winter auf dem Gebirge angehäuft haben, zum Schmelzen bringt, so schwellen die Ströme plötzlich an; ein Bergstrom kommt zum ande- ren; die Wassermasse stürzt mit Macht ins Tal hinab. Bedeckt ein Wald des Gebirges Grund, fließen die Ströme durch fruchtbares Land, so wird ein großer Teil des schmelzenden Schnees, der auf den Bäu- men oder unter ihnen liegt, von der lockeren Dammerde des Bodens aufgesogen und zurückgehalten, während er da, wo ihn der Boden nicht aufnimmt, die Wassermenge der Flüsse vermehrt. Seitdem die Wälder verschwanden oder über alle Gebühr gelichtet wurden, sind die Übers chwemmungen der Flüsse im Frühjahre furchtbarer als je hervorgetreten. Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem Winde. Der W i n d s ch u tz des Hochwaldes ist in mancher Gegend nicht ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der junge Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Ausbreitung des Flugsandes; er hemmt die nachteilige Einwirkung austrocknender Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. Der wohltätige Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffenheit einer Gegend läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der Gesundheitszustand der Menschen und Tiere, das Gedeihen der Pflanzen ist von der Luftbeschaffenheit einer Gegend abhängig; manche verheerende Krankheit, die wir vormals nicht kannten, hängt vielleicht mit einer Veränderung der Atmosphäre durch die Verminderung der Wälder zusammen. Der Wald hat aber auch noch eine sittliche und nationale Bedeutung, In unseren zahlreichen deutschen Walddörfern blüht

6. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 352

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
352 gepflegte Pflanzungen. Dort gedeihen Hains, eine der Kartoffel ähn- lich schmeckende Wurzel, Mais, Reis, Bohnen, Bananen und Baum- wolle. In den Savannen und Palmenwäldern kommt vereinzelt der Elefant, häufiger der Büffel, besonders häufig die Rntilope vor. Vas Klima ist den Europäern nicht zuträglich, da sie dort viel unter dem Lieber zu leiden haben. Der wichtigste Handelsartikel ist Palmöl, das aus dem Fleische der Palmölfrucht gewonnen wird und an der afrikanischen Küste nicht selten die Stelle unserer Butter vertritt. Die zahlreichen harten Kerne dieser Frucht enthalten ein noch feineres Ol. Die Reger verstehen jedoch nicht es auszupressen. Die haselnuß- großen Kerne werden deshalb durch die am Ztrande angelegten euro- päischen Faktoreien in großen Mengen nach Europa ausgeführt und hier zu Gl verarbeitet. Der dem Ztamme durch Einschnitte abgewonnene Saft liefert dem Reger den Palmwein; Ztamm und Blattstiele aber geben Baustoffe für seine Hütte. Die Eingeborenen sind größtenteils noch Heiden,- doch wirken unter ihnen deutsche Missionäre mit schönem Erfolge. Das Togoland umfaßt ein Gebiet, das etwas größer als Bayern ist und ungefähr 1v2 Millionen Einwohner zählt. Die größten Orte dieses Schutzgebietes sind Lome, Togo und Klein-Popo mit je etwa 4000 Einwohnern. Im Jahre 1902 waren in der Kolonie etwas über 150 Deutsche ansässig. Die Verwaltung führt ein kaiser- licher Beamter, der in Rnecho seinen Zitz hat. von Togoland aus fahren wir in drei Tagen nach der süd- östlich gelegenen deutschen Besitzung Kamerun. Sie liegt an den Ufern des Kamerunflusses. Die einzelnen Teile dieses Gebietes, das etwa so groß wie ganz Deutschland ist und ungefähr 31/2 Millionen Ein- wohner zählt, sind landschaftlich sehr verschieden, während sich im westen das vulkanische, üppig bewaldete Kamerungebirge mit dem Götterberge bis zu einer höhe von 4000 Meter erhebt, breiten sich zu seinen Füßen im Züdwesten des Landes sumpfige, mit Mangrove- dickicht*) bewachsene Riederungen aus, durchfurcht von zahllosen Was- serläufen, die sich in vier mächtigen Ztrömen in das Kamerunbecken ergießen. Rn diesem Becken liegen die Faktoreien der europäischen, vorwiegend deutschen, Kaufleute. Daneben finden wir im Wasser selbst sogenannte Hulks verankert, Warenschiffe, die jahraus, jahrein ihren Platz behalten. Den Handel zwischen den Faktoreien und der im Inneren des Landes wohnenden, hauptsächlich Rckerbau treibenden Bevölke- rung vermitteln vornehmlich die Duala, ein an der Küste ansässiger Regerstamm. Begünstigt wird dieser Zwischenhandel dadurch, daß die * Mangrove — ein tropischer Urwaldsbaum mit zahllosen Luftwurzeln.

7. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 355

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
355 Neue Ansiedler strömen zu und heilen die Wunden, die der Krieg dem beginnenden Wohlstände geschlagen hat. Der Zitz des Kaiserlichen Landeshauptmanns ist in Windhuk. Zeit 1900 verbindet eine Eisenbahn die Hauptpunkte der Kolonie. Zur Ausfuhr kommen besonders häute, Wolle, Gummi, Hörner, Straußen- federn und Guano. Zn diesem Zchutzgebiete waren im Iahre 1906 unter 6372 Europäern etwas über 4000 Deutsche. Unser größtes und wichtigstes Kolonialgebiet ist Deutsch-Gst- afrika. Es ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Ueich und grenzt im Westen an den Eanganjika-Zee und den Kongostaat; im Norden durchschneidet die Grenze den Viktoria-Zee und im Süden berührt sie den Njassa-Zee. von der Küste aus, die ihrer ganzen Länge nach eine sumpfige Niederung bildet, steigt das Gebirge stufenförmig bis zu der höhe unserer Voralpen an und geht in eine 8—10 Tagereisen breite Hochfläche über. Dann folgen weitausgedehnte Grasflächen und hinter diesen mächtige Gebirgsstöcke, von denen sich der Kilimandscharo 6000 Meter hoch erhebt. Bis zu der höhe von 1800 Meter umrauschen diesen Berg herrliche Bananenwälder,' weiter oben ent- wickelt sich in üppigster Großartigkeit der von Elefanten, Büffeln und Affen belebte tropische Urwald mit himmelhohen Baumriesen und dichtem Unterholz. In der höhe von beinahe 3000 Meter sind die Flächen mit Heidekraut bewachsen. Erst von 5000 Meter an treffen wir auf Schnee und Gletschereis. Die weiten Täler der Gebirge sowie die Ebenen, in die das Gebirge nach den großen Seen Innerafrikas zu abfüllt, sind äußerst fruchtbar, hier gedeihen in üppiger Fülle Neis und Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee, vanille und andere wert- volle Gewächse. Wie die Pflanzenwelt so ist auch die Tierwelt Gst- afrikas sehr mannigfaltig. In Zümpfen und Flüssen Hausen Krokodile; an den Ufern tummeln sich Flußpferde; auf den Sandbänken leben Marabue, Flamingo und Reiher. In den Bergen schleichen Hyänen und Schakale, in den Wäldern klettern Paviane und Meerkatzen. Auf den Grassteppen weiden in Herden Büffel, Zebra und Antilopen; zu den Wassertümpeln eilen Giraffen, in Dickichten lauern Löwen und Panther. Auch Straußenherden sind nicht selten; desgleichen finden sich am Njassa- und am Viktoria-See Elefanten in ansehnlichen Herden. Die Bewohner dieses ausgedehnten Ländergebietes, deren Zahl auf etwa sieben Millionen geschützt wird, gehören größtenteils zu den Bantunegern. An der Küste wohnen die Suaheli, ein durch Ver- mischung der eingewanderten Araber mit den eingeborenen Negern entstandenes Volk, das sich zum Islam bekennt und namenllich den 23*

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 122

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
122 als Speise genossen, oder zum Getränke bereitet wird, theils zu Gewürzen und zur Arznei; sie liefern das nöthige Bau- und Brennholz, und sind in unzähligen Dingen, welche sie hervorbringen, für Fabrikanten und Handwerker unentbehr- lich. In diese Klasse gehören: die Apfel- und Birnbäume, der Quittenbaum, der Pomeranzenbaum, der Jitronenbaum, der Granatbaum, die Aprikosen-, Pfirsch-, Kirschen-, Zwetschgen-, Oliven-, Pistazien-, Mandel-, und Nußbäume. Der Maulbeerbaum der Holderbaum, Feigenbaum, der Paradieöfeigenbaum, der Brodbaum, die Eichen, die Buchen, Tannen, Fichten, Kiefer- und Lerchenbäume, die Ulmen, Rüstern, Birken, Eschenholz, Kastanien, der Kaffeebaum, der Cacoabaum, der Zimmrbaum, der Lorbeerbaum, der Muskat- nußbaum, Ltndenbaum, Buxbaum, Erlen, Ebenholz u. a. m. Ii. Klaffe: Stauden und Sträucher. Diejenigen Gewächse, welche mehrere Stämme aus einer Wurzel treiben, heißen Sträucher oder Stauden. Die meisten braucht man zu Hecken, viele davon tragen eßbare Beeren, einige davon braucht man auch zu Gewürzen und Arzneien. In diese Klasse gehören: die Iohannesbeerstaude, die Stachelbeeren, der Himbeer, und Heidelbrerstrauch, der Hagedorn, der Sauerdorn, die Kornelkirschen, der Wein- stock, der Schlehdorn, die Vanillepflanze, der Rosmarin, die G^würznägelchen, der Pfeffecstrauch, der Wachholder, das Süßholz, das Bitterholz, der Haselnußstrauch, der Rosenstrauch, der Buchs, der Kellerhals, der Theestrauch u. drgl. Hl. Klaffe: Krauter. Unter Krauter versteht man solche Gewächse, welche einen grasartigen Stamm haben, und meistens nur ein Jahr dauern. Einige dienen zum Gerüche, einige zur Speise, andere zur Füt- terung, und wieder andere zur Färberei. Hieher gehören: der Wersing, Kopfkohl, Blau- und Winteckohl, Blumenkohl, Kohlraben, Spinat, Artischocken, Spargeln, Distelarten, Lat- tich, Salatsorten,Zichorie,Mausöhrchen,Ropunzeln, Garten- und Brunnenkreffe, Rüben, Petersilien, Sellerie, Rettige, Erdapfel, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Rokambole,

9. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 105

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
105 mehr Hitze kann erzeugt werden. Vom Kohlenstoffgehalt hängt also der Brennwert unserer Heizmittel ab. Am meisten werden Holz und Kohlen verwendet. Vom Holz benutzt man hauptsächlich Buchen-, Eichen-, Kiefern- und Fichten- holz, von Kohlen Torf, Braun- und Steinkohlen. Alle Teile der Holzgewächse, von den Wurzeln bis zu den Zweigen, sind als Brennmaterial verwertbar. Holz frisch gefällter Bäume ist reich an Wasser. Seine Verwendung zur Heizung ist nicht ratsam, da ein großer Teil der Wärme zur Verdampfung der Feuchtigkeit verbraucht wird. Darum ist es notwendig alles Brennholz gehörig austrocknen zu lassen. Der Kohlenstoffgehalt und damit der Brennwert des Holzes hängt von seiner Festigkeit und Härte ab. Leichtes, lockeres Holz verbrennt rasch mit großer Flamme und läßt wenig glühende Kohlen zurück. Schweres, hartes Holz dagegen entwickelt wenig Flamme, dafür aber anhaltend glühende Kohlen und eine große Hitze. Als Brennmaterial eignet sich deshalb das harte, feste Holz unserer Buchen- und Eichenarten besser als das weiche der Nadelhölzer. Das letztere entzündet sich leichter wegen seiner lockeren Beschaffenheit und namentlich wegen seines reichen Harz- gehaltes. Der Torf ist die jüngste Kohle. Er bildet sich noch gegen- wärtig in den Torfmooren. Das sind anfangs Sümpfe, in denen Wasserpflanzen üppig gedeihen. Die untersten Schichten sterben ab und sinken auf den Grund des Sumpfes, wo sich noch andere Pflanzenreste, Blätter, Blütenteile, Früchte, Äste, Zweige, anhäufen. Neue Pflanzen wachsen über den abgestorbenen und verdrängen durch ihr Ansammeln nach und nach das Wasser. Schließlich entsteht an Stelle des Sumpfes trockenes Land, mit Erde und Pflanzen bedeckt. Das Torflager ist vollendet; der Verkohlungs- vorgang, der schon während der Ablagerung eingeleitet wurde, schreitet weiter. Die Pflanzenreste des Torflagers verkohlen all- mählich unter dem Abschluß der Luft. Die hiebei entstehenden Gase verflüchtigen sich und scheiden aus; mehr oder weniger reiner, durch den Druck der Oberschichten zusammengepreßter Kohlenstoff bleibt. Je länger die Pflanzenreste in der Erde liegen, desto weiter geht die Verkohlung vor sich, desto reicher wird der Torf an Kohlenstoff. Mit diesem steigt auch der Brennwert des Torfes. Seine Farbe ist lichtbraun bis pechschwarz. Heim Brennen hinterläßt er sehr viel Asche, die von mineralischen Beimengungen herrührt und ein gutes Dungmittel bildet. Die Braunkohle ist aus Ablagerungen vorweltlicher Pflanzen entstanden, bei denen jedoch die Verkohlung schon bedeutend weiter vorgeschritten ist. Sie enthält 60—75 % Kohlenstoff und läßt weniger Asche zurück als der Torf. Die Steinkohlen sind ebenfalls umgewandelte Pflanzenreste; sie entstammen aber einer noch früheren Zeit als die Braunkohlen. Ihre Bildung hat wahrscheinlich ähnlich wie die des Torfes in

10. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 351

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
351 4. Dem Wiking mar zu schroff kein Riff, Zu schaumig keine Brandung: Kraft stieß hindurch das Drachenfchiff Und Tttut erzwang die sanbung. 5. Zu Friebensarbeit zieh'n wir aus, Zu bauen, nicht zu fechten, Doch blitzend schützt uns 5chiff und Naus Das 5chwert in unsrer Rechten! 6. Und daß wir in der neuen Welt Dem alten Reiche leben, Des soll, unfcheidbar uns gesellt, Fin Lanner Zeugnis geben: 7. pflanzt auf dies rauschende panier ln jedes Reulands Drache: wohin wir wandern, tragen wir Mit uns die deutsche Sprache. Felix Datin. 179. Deutschlands Kolonien in Afrika. efteigen wir in Hamburg einen der Dampfer, die regelmäßig Fahr- ten nach der zunächst erreichbaren deutschen Besitzung, Togaland, unternehmen! Die Fahrt währt etwa zwanzig Tage. Tin Kilometer vom Ufer entfernt, muß das Schiff Kicker werfen, da Togo an seinem fünfzig Kilometer langen, seichten Gestade keinen Hafen hat, in den ein europäisches Schiff einlaufen könnte. Neger kommen in ihren aus Baumstämmen gefertigten Booten herbei und holen Menschen und waren durch die wildaufschäumende Brandung ans Sand, wobei es nicht immer ohne ein unfreiwilliges Bad abgeht. Um Strande sind die niedrigen Stein- und Holzgebäude der europäischen Faktoreien* angelegt. Der Strand ist, abgesehen von einem schmalen Streifen hellgrauen Sandes, mit dichtem Buschwerk bewachsen, das außer auf den kleinen, mannsbreiten Negerpfaden kaum zu durchdringen ist. Jenseits des Dickichts liegt eine wilde, tropische Landschaft, in der weite Savannen mit üppig wuchernden Gras- und Schilfrohrbeständen, mit Gruppen von Gl- und Kokospalmen und riesenhaften, über vier Meter dicken Nffenbrotbäumen abwechseln. Zn der Nähe der Dörfer liegen fleißig * Faktorei — Handelsniederlassung.
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