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Tischchen, Betten, Truhen, Ringe, Bänder, Locken und anderes für den Verstorbenen gefertigt. Alles wird am Beisetzungstage in feierlichem Zuge nach dem Grabe geschafft. Boote setzen den großen Leichenzug über den Nil. Laut klagen die Klageweiber und ergreifend schluchzen die Leidtragenden, um ihre Unschuld am frühen Tode des Verschiedenen zu bezeigen. Alle Geräte, Gegenstände und Opferspenden werden in der Gruft aufgestellt. In einer Nische steht die mit Blumen geschmückte Mumie. Vor ihr klagt die Gattin in tiefem Schmerze. Rechts davon stehen zwei röhrenförmige Altäre für Trankopfer, davor ein Gestell mit Krügen, in denen man das Opferwasser und die starken Getränke mitgeführt hat. In den Vasen daneben liegen die Eingeweide. Diener und Dienerinnen tragen noch immer Ausstattungsgegenstände herbei. Die Priester sind eifrig bei ihrer Arbeit. Einer nimmt unter vielen seltsamen Handlungen die Mundöffnung vor, ein anderer besprengt eine Mumie mit Weihwasser und bewuchert sie mit Weihrauch; ein dritter trägt Sprüche vor. Sänger, Flöter und Harfner lassen ihre traurigen Weisen ertönen. Ist die Feierlichkeit zu Ende, legt man die Mumie in den Sarg und schafft diesen in das eigentliche Grab im Hintergründe und erbaut rafch eine Ziegelwand. Den Schluß bildet das Totenmahl in der Kapelle. Dem Verstorbenen bleibt der Ehrenplatz. Nach dem Mahle mahnen die Sänger die Teilnehmer, die Freuden des kurzen Erdenlebens wieder zu genießen, denn alle Klagen der Welt geben dem Menschen, der im Grabe ruht, das Glück nicht wieder. Darum säume nicht, dich an ihm zu erfreuen.
Ii. Die Phönizier.
A. Darbietung.
Wie ein Bolk an der syrischen Küste die alte Kultur verbreiten half.
1. Land und Volk.
Am Ostrande des Mittelmeeres breitet sich westlich von Syrien ein schmaler, flacher Küstenstreifen aus. Die Ebene ist meist kaum eine Stunde breit. Doch zeichnete sich dies Flach- und Hügelland durch große Fruchtbarkeit aus, da es nicht an natürlicher und künstlicher Bewässerung fehlte. Im Unterlande gediehen Feigen, Olbänme, Obst und Wein (Rosinen) nebst Getreide; höher hinauf gewährten frische Bergweiden Rindern und Schafen saftige Kost; das Hochgebirge (Libanon) trug dichte Zedern-und Zypressenwälder; dazu bargen die Berge Eisen und Kupfer. Schon frühzeitig ließ sich hier ein fleißiges Volk nieder, das man die Phönizier
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— 45 —
geworden. — Australien hat nur eine bedeutende H a l b i n s e l, §)orj, im
Norden.
b. Australien ist in Bezug auffenkrechtegliederung der flachste
aller Erdteile, daher Einförmigkeit der Grundzug seiner Boden-
beschäffenheit. Das Innere ist eine ganz niedrige Hochebene (von etwa
400 m Erhebung), welche an den Küsten von etwas größeren Erhebungen um-
säumt wird. „Diese Hochebene ist zum größten Teil Wüste, namentlich gilt dies
von West-Australien, das mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluß
eines beträchtlichen Gebietes von Südaustralien, eine der größten Wüsten der
Erde ist, furchtbar durch den Mangel an Wasser, sowie durch endlose, fast un-
durchdringliche Gesträuchdickichte, hier Skrub (spr. Skröb) genannt, und nicht
weniger durch weite Strecken, bedeckt mit dem berüchtigten Stachelschwein-
gras, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff ist und vom Vieh nicht ge-
fressen wird. Wie die Sahara, so enthalten auch die australischen Wüsteneien
nur hie und da Sandstrecken, welche ihre Entstehung vorzugsweise der Ver-
Witterung von Sandsteinen verdanken. Aber selbst in seinen landschaftlich freud-
losesten und einförmigsten Teilen zeigt das große Innere als Ganzes keineswegs
vollkommene Pflanzenarmut, im Gegenteil rufen gelegentliche starke Regenfälle
im Frühjahr eine Menge höchst mannigfaltiger Blumen hervor und bekleiden den
Boden besonders mit kleinen anspruchslosen Kräutern derart, daß die wenigen
hundert Holzpflanzen der centraleren Gegenden an Zahl weit zurückstehen hinter
den Arten von nur krautartigem Wuchs."
Von Gebirgen sind nur zwei zu nennen: im 80. die Australalpen (mit dem
Berge Kosciusko, 2200 m hoch), an die sich nördlich die Blauen Berge an-
schließen. Der Westfuß beider Gebirge senkt sich zu der großen Tiefebene des
Murray (spr. Mörreh), und über beide 'Gebirge führen Eisenbahnen. Nach Nord-
westen setzen sich die Blauen Berge in dem Berglande V0n Queensland (spr.
Kwinsland) fort, das mit schwachen Erhebungen in der Halbinsel Jork endigt.
Iii. Bewässerung.
Australien ist der wasserärmste Erdteil, was in dem Mangel
an bedeutenden Gebirgen und dem Mangel an Regen seinen Grund hat. Den
vorkommenden Flüssen fehlt das eigentliche Flußbett und die gleichbleibende
Wassermenge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und statt zu befruchten,
zerstören sie dann; zur Zeit der Dürre verschwinden sie nahezu ganz oder bilden
eine Reihe unzusammenhängender Tümpel. Auch der größte Fluß A u st r a -
liens, der Murrat) (spr. Mörreh), dessen Flußgebiet mehr als das Doppelte
des Rheines umfaßt, zeigt die Natur aller anderen australischen Flüsse. Er ent-
springt auf den Australalpen und wird zur Winter- oder Regenzeit mit zahlreichen
kleinen Dampfern oder Barken befahren. Andere Flüsse sinden ihr Ende in
großen, salzigen Steppenseeen.
Iy. Klima.
Australien wird vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten;
daher liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche in der südlich-
gemäßigten Zone. Die gebirgigen Südost- und Ostküsten haben Regen
zu allen Jahreszeiten, doch fällt im Inneren oft jahrelang kein Tropfen Regen.
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.bfcllothfllc
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von Vulkanen und besitzen einen großen Reichtum an Metallen.
— Die Kordilleren gliedern sich in 3 Gruppen: a) Die Kordilleren von
Nordamerika mit dem Eliasberg; fc) die Kordilleren von Mittel-
amerika mit dem Hochland von Mexiko und c) die Kordilleren
von Südam erika oder Anden (d. h. Metallgebirge) mit dem Aconcagua
(spr. Akonkagwa), dem höchsten Berge Amerikas (fast 7000 m hoch).
Kleinere Gebirge sind in Nordamerika das Alleghany- (spr. Ällegehni-)
Gebirge, das sich in gleicher Richtung mit der Küste nach Sw. hinzieht, von
einer breiten Küstenebene umsäumt wird und durch Reichtum an Eisen, Kohlen
und Petroleum ausgezeichnet ist, — in Südamerika das Küstengebirge
von Venezuela, das Hochland von Guayana und das Bergland von
Brasilien, welches letztere die Ostecke von Südamerika ausfüllt.
Die wichtigsten Tiefländer, die zusammen 2/3 des Erdteils ausmachen, sind
in Nordamerika: 1. Das nordische Tiefland hat im nördlichen Teile öde
Felsplatten und Seeen, im südlichen großen Reichtum an Pelztieren (Bär, Polar-
fuchs, Biber), weshalb es ein wichtiges Jagdgebiet bildet. — 2. Die Mississippi
Tiefebene ist teils mit großen Wäldern, teils mit ausgedehnten Weideebenen,
die den Aufenthalt großer Büsfelherden bilden, bedeckt. Die Weideebenen heißen
am Oberlaufe des Mississippi Prairien (spr. Prärien), am Unterlaufe Savannen.
„Dann und wann geraten die durch die Sonne ausgetrockneten Prairien in Brand,
oft absichtlich von den Indianern angezündet. Das Feuermeer wälzt sich mit
ungeheurer Schnelligkeit vorwärts und treibt das Wild dieser Steppen in bunter
Menge vor sich her, bis ein breiter Fluß oder ein Wald dem verheerenden Ele-
mente eine Schranke setzt."
Tiefebenen in Südamerika: l. Die Tiefebenen des Orinoko liegen
zu beiden Seiten dieses Stromes und heißen Llanos (spr. Ljanos, d. h. ebenes
Land). Sie bedecken sich während der Regenzeil mit manneshohen Gräsern,
welche großen Herden verwilderter Pferde, Rinder und Maulesel reiche Nahrung
bieten. Bei andauerndem Regen wird die Steppe überschwemmt und die Tiere
suchen dann ihre Zuflucht auf niedrigen Hügeln, schwimmen aus Mangel an
Nahrung oft stundenlang umher und nähren sich von den über das Wasser her-
vorragenden Grasspitzen. In den Llanos ist die Viehzucht die Hauptnahrungs-
quelle der Bewohner. — 2. Das Tiefland des Amazonenstromes ist die
größte Ebene Amerikas (so groß wie der Rumpf von Europa). Durch
reiche Bewässerung und hohe Wärme ist das ganze Gebiet zur größten
Waldfläche der Erde geworden. Der Urwald ist durch bunte
Schmetterlinge, glänzende Käser, schimmernde Kolibris, kreischende Papageien und
kletternde Assen belebt. — 3. Die Ebene des La Plnta liegt zwischen den
Anden und dem Bergland von Brasilien. Auf den weiten Steppen, Pampas
genannt, weiden Millionen von halbwilden Rindern und Pferden unter der
Aufsicht von ebenfalls halbwilden Hirten, den Gauchos (spr. Ga—utschos), d. h.
Kameraden. Diese sind leidenschaftliche Kartenspieler, doch zugleich berühmt durch
ihre Geschicklichkeit mit der Riemenschlinge (dem Lasso) und ihre Fertigkeit im
Gebrauche der Bolas (Kugeln), die sie gegen Menschen und Tiere schleudern.
Die Erzeugnisse an Häuten, Hörnern und Fleischextrakt werden von den Hafen-
städten ausgeführt.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Eliasberg Mexiko Amerikas Nordamerika Südamerika Venezuela Guayana Brasilien Südamerika Nordamerika Mississippi_Prairien Südamerika Amerikas Europa La_Plnta Brasilien
— 36 —
Südamerika ist arm an Seeen. Der wichtigste See daselbst ist der
Titicacasee. Er liegt am Fuße eines Berges (des Sorato) in Peru, ist
einer der höchstgelegenen Seeen der Erde (3900 in hoch) und so groß wie das
Großherzogtum Hessen.
Iv. Klima.
„Infolge der großen Ausdehnung Amerikas von N. nach S. sind hier alle
Zonen der Erde vertreten, nur die südlichkalte fehlt. Wie in Asien, sind auch
hier große Gegensätze vorhanden. Durchschnittlich aber ist Amerika nicht so
warm, wie die Alte Welt. (So hat z. B. die Stadt Boston, die etwa mit Rom
in gleicher Breite liegt, gerade so kalte Winter wie Königsberg.) Der Einfluß der
Wälder und Gewässer, die große Ausdehnung am Eismeere und kalte Strömungen
von daher machen sich fühlbar. Im ganzen sind die Ostküsten Nordamerikas kälter
als die Westküsten, die Ostküsten Mittel- und Südamerikas wärmer (Golfstrom)
als die Westküsten. Der meiste Regen fällt an den Westküsten ganz Amerikas
(Gebirge!)." — „ Südamerika liegt mit seiner größten Ländermasse in der
heißen Zone. Dennoch ist es hier nicht so furchtbar heiß, wie in dem etiva in
gleicher Breite liegenden Afrika. Die Ursachen hierfür sind hauptsächlich folgende:
Die Schneeberge im W. senden frische Lüfte und zahlreiche Flüsse ins Land; der
Atlantische Ocean überschüttet den 0. stellenweise mit Regen, so daß sich hier die
gewaltigsten Flüsse und dichtesten Urwälder gebildet haben. Die Wälder halten
ihrerseits wieder die Feuchtigkeit lange fest, so daß die große Hitze auch durch die
Ausdünstung der Wälder gemildert wird. An der Westseite wird die Abkühlung
hauptsächlich bewirkt durch einen kalten Meeresstrom, der die Küsten von Peru
und eines Teiles von Chile bespült."
Y. Produkte.
a) Amerika zeichnet sich durch großen Reichtum an Mineralien aus:
es ist der gold- und silberreichste Erdteil. (Kalifornien, Mexiko, Süd-
amerika.) Dazu kommen große Kupfer-, Blei- und Steinkohlenlager, sowie Petroleum-
quellen (in Nordamerika) und Diamanten (in Brasilien).
b) In Bezug auf die Pflanzenwelt besitzt Amerika unter allen
Erdteilen den größten Pflanzenreichtum und den größten zu-
fammenhängenden Wald der Erde. Nicht nur die „vier großen
Geschenke Amerikas": Mais, Kartoffeln, Tabak und Chinarinde gedeihen
vortrefflich, sondern auch fast alle nutzbaren Gewächse der übrigen Erdteile (Baum-
, v wollenstrauch, Kaffeebaum, Zuckerrohr, Reis), so daß sie zum Teil Hauptaus-
führartikel geworden sind. Die Urwälder Südamerikas liesern Nutzhölzer
und die Nadelwälder Nordamerikas bilden die reichsten „Holzmagazine der Erde".
c) Die Tierwelt Amerikas hat wenig einheimische Haustiere, zeigt überhaupt
auffallende Armut an großen Säugetieren, dagegen ein Vorherrschen
von Reptilien und farbenprächtigen Infekten. Elefant, Kamel und Löwe
finden in Tapir, Lama und Puma nur schwache Vertreter. Im N. leben viele
Bären und andere Pelztiere, auch Hirsche und Rehe, was auf einen früheren Zu-
fammenhang Nordamerikas mit Asien hinweist. In der V ogelwelt aber herrscht
eine Mannigfaltigkeit in Bezug auf Bau, Färbung und Stimme, wie
sonst nirgends auf der Erde (Papageien, Kolibris u. f. w.). Über die höchsten
Andengipfel erhebt sich der Kondor, der größte Raubvogel der Erde. Groß ist
a l
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Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Südamerika Peru Hessen Amerikas Asien Amerika Boston Rom Nordamerikas Amerikas Südamerika Afrika Atlantische_Ocean Peru Chile Amerika Kalifornien Mexiko amerika Nordamerika Brasilien Amerika Nordamerikas Amerikas Nordamerikas
22 —
der „waldreiche Ural" genannt, reicht nicht bis an das Kaspische Meer,
wodurch hier ein großes „Völkerthor" zwischen Asien und Europa geöffnet
ist. (Nur die europäische Seite des südlichen Urals ist waldreich, die asiatische
ist Steppenboden.)
Die übrigen Hauptgebirge Europas kommen bei den einzelnen Ländern
zur Besprechung.
B. Hochebenen
sind Ebenen, welche mehr als 200 m über dem Meeresspiegel liegen. Sie
sind in mehrfacher Beziehung wichtig: I. Die Hochebenen haben den größten
Anteil an dem Aufbau der Gebirge, indem sie für diese die Grundlage bilden.
— 2. Sie sind von Einfluß auf die Richtung und Geschwindigkeit der Flüsse.
— 3. Sie begünstigen die Bildung von Seen. — 4. Sie sind durch ihr
meist kühles Klima von Einfluß auf Die Pflanzenwelt. — 5. Sie sind von
Einfluß auf Beschäftigung und Dichtigkeit de? Bevölkerung. (Hochebenen sind
meist schwach bevölkert.) — 6. Sie üben, wenn sie in großer Ausdehnung
vorkommen, einen hemmenden Einfluß aus den Völkerverkehr aus.
In Europa treten die Hochebenen nur in sehr beschränktem Maße auf.
Die wichtigsten sind folgende:
1. Das centrale Hochland der ^Halbinsel umfaßt 2/5 der ganzen
Halbinsel (4200 Meilen) und giebt derselben eine trapezförmige Gestalt
Es senkt sich, wie aus dem Laufe der Flüsse zu erkennen ist, allmählich von
0. nach W. und fällt hier in Stufen zum Meere ab. In alter Zeit reich
bewaldet, ist es jetzt infolge leichtsinniger Entwaldung großenteils baumlos,
unfruchtbar, öde und viel rauher, als man der südlichen Lage nach vermuten
könnte. Es ist im N. vom Kantabrischen Gebirge (d. i. die westliche Fort-
setzuug der Pyrenäen) und im 8. von der Sierra Morena (d. h. schwarzes
Gebirge) eingefaßt. Der Ostrand wird nicht, wie man früher glaubte, durch
ein scharf ausgeprägtes Gebirge (das sogen. Iberische Gebirge) gebildet,
sondern ist vielmehr ein wellenförmiger, etwas erhöhter Hochlandsrand, welchem
einzelne Berggruppen aufgesetzt sind. — Die Hochebene ist in großen Strecken
mit Steiugerölle und Thon bedeckt und gehört zu den unfruchtbarsten Gebieten
Europas. Die Flüsse haben sich ein tiefes Bett mit steilen Ufern ge-
graben und können nur durch Anwendung von Schöpfmaschinen zur Bewässerung
benutzt werden. Daher fehlen hier die Wiesen und die Zucht des Rindviehes
tritt zurück. Aber auf den dürren Heiden wachsen gewürzhafte Kräuter, das
Lieblingsfutter der Schafe, und die Schafzucht wird deshalb hier Vorzugs-
weise betrieben. Die Merinos, Schafe mit feiner Wolle, wandern in nn-
geheuren Herden stets umher und kommen nie unter ein Dach. Den Sommer
verbringen sie aus der Hochebene, im Winter ziehen sie in die tiefer gelegenen
Landschaften.
Das centrale Hochland wird durch mehrere von 0. nach W. sich hin-
ziehende Gebirgsketten, welche verschiedene Namen tragen, aber gewöhnlich als
Kaltilisches Scheidtgebirge bezeichnet werden, obgleich die Spanier diesen Namen
nicht kennen, in eine nördliche und südliche Hochebene geschieden. Die nörd-
liche Hochebene, das Hochland von Ältkastilien und Leon genannt, ist 800 m
hoch; der Hauptfluß ist der Duero. — Die südliche Hochebene, das Hochland
von ilenkastilien und Estremadura ist etwa 650 m hoch und wird im nörd-
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— 24 —
zügen (Landrücken) in eine Reihe einzelner Becken gegliedert; außerdem ist
es vor den Tiefländern anderer Erdteile dadurch bevorzugt, daß es nach den
verschiedenen Richtungen hin unmittelbar mit dem Meere in Berührung tritt.
Die wichtigsten Tiefebenen sind folgende:
1. Die Osteuropäische oder Sarmatische Tiefebene nimmt den ganzen
Osten des Erdteils ein und steht im Zusammenhange mit dem Tieslaude
Asiens. Ihre Bedeutung besteht iu der Vermittelung zwischen Asien und
Europa auf dem Laudwege. Sie breitet sich zwischen dem Nördlichen Eis-
meere, dem Ural, dem Kaspischen Meere, dem Kaukasus, dem Schwarzen
Meere, den Karpaten, der Weichsel und der Ostsee aus, grenzt an 4 europäische
Staaten (Rumänien, Österreich, Deutschland und Skandinavien) und wird
von 4 Meeren (dem Nördlichen Eismeer, dem Kaspischen und Schwarzen
Meere und der Ostsee) bespült. Sie scheint trocken gelegter Meeresboden zu
sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpaten und der Ural noch
durch die Steinsalzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Bei genauerer
Betrachtung ist sie nicht so einförmig, wie man früher glaubte. Denn sie
enthält außer einem centralen Hochland von großer Ausdehnung, das
sich von Nw. nach So. erstreckt und dem die Waldaihöhe angehört, noch
einige vereinzelte Landrücken. Außerdem ruft das Klima auf einer so weiten
Fläche bedeutende Unterschiede in der Pflanzen- und Tierwelt und auch im
Leben der Menschen hervor. Neben reichen Getreidelandschaften in der
Mitte des Gebietes finden wir im N. ausgedehnte Tundren und im 8. ge-
waltige Steppen.
2. Das Germanische oder Deutsche Tiefland ist die Fortsetzung der Ost-
europäischen Tiefebene nach W. zu, umfaßt den ganzen nördlichen Teil des
Deutschen Reiches und außerdem Holland und zieht sich bis über das Mündnngs-
gebiet des Rheines hin. Es hat nur eine Abdachung nach X. und zeigt
namentlich 4 Bodenformen, nämlich Heideland, Moorland, Marschland und
Geestland. (Ausführlicheres hierüber s. die „Geographie des Deutscheu
Reiches/')
3. Das Französische Tiefland schließt sich im W. an die Deutsche Tief-
ebeue an und umfaßt den N. und W. Frankreichs. Es nimmt die Hälfte
Frankreichs ein, ist aber nicht durchweg ebeu, fondern meist wellenförmig
gestaltet und liegt im Mittel 10» m über dem Meere. Die Flüsse haben
meist ein tief eingeschnittenes Bett und sind an ihrer Mündung durch den
Einfluß von Ebbe und Flut so erweitert, daß sie iu deu unteren Strecken
selbst für Seeschiffe fahrbar sind. Nach den 3 Hauptströmeu gliedert sich
das Frauzösche Tiefland in das Tiefland der Garonne, der Loire
und der Seine. Links von der Garonne bis zum Flusse Adour stud in
den Sandstrecken „der Heiden" (les Landes) zahlreiche Sümpfe und Seen.
Die Luft ist hier uugesund, Ortschaften sind selten, Straßen fehlen; das Auge
des Wanderers gewahrt selten einen Menschen, ausgenommen vielleicht einen
Hirten, der aus Stelzeu seine Schafherde bewacht, oder einen Briefboten^
der auf hohen Stelzen mit der Schnelligkeit eines trabenden Pferdes über
die trostlose Sandfläche dahinlänft. Das Tiefland der Loire umfaßt die
Mitte des Französischen Tieflandes und ist so fruchtbar und gut angebaut,
daß mau es die Kornkammer und deu Garten Frankreichs nennen kann.
Das Tiefland der Seine liegt im N. Frankreichs, ist am wenigsten
eben, sondern dnrch Hügelreihen und Hügelgruppen gegliedert.
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asien Europa Kaukasus Ostsee Deutschland Skandinavien Ostsee Holland Moorland Frankreichs Frankreichs Stelzeu Frankreichs Frankreichs
— 26 —
6. Die Ebro- oder Aragonifche Tiefebene wird von dem Ebro, welcher
alle Wasseradern der Tiefebene vereinigt, durchflössen. Sie erscheint als
trocken gelegter Boden eines früheren Binnensees und ist darum au vielen
Stellen eine wüste Salzsteppe. Daraus erklärt sich die geringe Bevölkerung.
Weite Strecken sind ohne Baum und Strauch, ohne Krautgewächse und ohne
menschliche Wohnungen; nur die Uferstriche des Ebro sind fruchtbar. Die ganze
Ebene besitzt nur einen wichtigen lebhaften Handelsplatz, das ist Sarag o f fa,
7. Das Rhone- oder ^roven<zalifche Tiefland liegt am Unterlaufe der
Rhone und wird im 0. von den Alpen, im W. von den Sevennen begrenzt.
Es hat ein mildes Klima und namentlich im nördlichen Teile hohe land-
schaftliche Schönheit und große Fruchtbarkeit. Hier gedeihen Wein, Öl- und
Mandelbäume ausgezeichnet. Östlich von der Rhone gedeihen außerdem
Orangen und Citronen und bei Nizza (spr. Nissa) giebt's sogar ein Palmen-
wäldchen.
8. Die Lombardifche oder Oberitalische oder po-Tiefebene ist eine
von 3 Seiten, im W. und N. von den Alpen, im 8. von dem nördlichen
Teile der Apeuuinen eingeschlossene, nach 0. gegen das Adriatische Meer ge-
öffnete nahezu wagerechte Ebene, welche sich nur gauz allmählich von W. nach
0. zum Adriatischeu Meer und von N. und S. zum Po senkt. Sie zeichnet
sich (mit Ausnahme des westlichen Teiles, der von grobem Geröll bedeckt ist)
durch große Fruchtbarkeit aus, weshalb sie „der g r ö ß t e G a r t e r
Europas" und „das Paradies des Land mannes" genannt
worden ist. Diese Bezeichnung verdient sie auch; deuu das Gras wird oft
sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais gedeihen üppig, und iu dem
sumpfigen Mündungsgebiete des Po wird sogar Reis gebaut. Der Mais
wird gewöhnlich erst nach dem Weizen auf die abgeernteten Äcker gesät und
reift doch noch. Zwischen den Feldern stehen in langen Reihen Obst-,
Feigen-, Mandel- und Maulbeerbäume oder Ulmen und Pappeln, woran
sich Weinreben emporranken und von Banm zu Baum wie Guirlaudeu
winden. Die Fruchtbarkeit verdankt die Ebene dem milden Klima, der
gegen kalte Nordwinde geschützten Lage, der reichen Bewässerung,
der tiefen Schicht fruchtbarer Anschwemmungserde und dem
Fuiße der Bevölkerung. Die Bewässerung geschieht durch den Po,
dem vou beiden Seiten zahlreiche Nebenflüsse zuströmen, und durch die Etsch,
außerdem durch zahlreiche Kanäle. Letztere dienen nicht nur für die Zwecke
der Landwirtschaft, sondern auch, da viele von ihnen schiffbar sind, dem Handel.
9. Die Walachische oder Donan-Tiefebene wird im Norden von den
Transsilvanischen Alpen begrenzt und von der Donau von Orsova an bis zur
Mündung ins Schwarze Meer durchflössen. Sie war ursprünglich ein Meer-
busen des Schwarzen Meeres, wurde aber im Laufe der Zeit durch Anschwemmungen
der Flüsse ausgefüllt. Sie ist teilweise Steppenlau d mit ausgedehnten
Weideflächen, teilweife ein fruchtbares Getreideland (Weizen, Mais).
Daher ist Getreide der Hanptansfnhrartikel der Tiefebene.
10. Das Tiefland Skandinaviens liegt an der Ostseeküste Skandinaviens
und das Tiefland Englands an der Nordseeküste Englands.
Rückblick auf die senkrechte Gliederung Gnropas.
Übersieht man die Gruppierung der Gebirge in Europa, so erkeuut man,
daß für die Entwickeluug der Kultur die Bodengestalt
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— 48 —
c) Der Ärno kommt von dm Apenninen, fließt nach W. und mündet
in den Golf von Genua.
Kv"; d) Die (der) Tiber ist der längste und größte Fluß der eigentlichen
C .'Halbinsel, kommt ebenfalls von den Apenninen, fließt von X. nach 8. und
inündet ins Tyrrhenische Meer. Er ist mit dem Arno dnrch einen Kanal
verbunden.
An Seen ist Italien nicht sehr reich. Sie lassen sich als Apenninen-
und Alpenseen unterscheiden. Erstere haben meist eine runde Form und sind
vielfach Kraterseen; letztere sind langgestreckt und meist größer und wichtiger.
Von den Alpenseen sind folgende hervorzuheben:
a) Der Lago-Maggiore (spr. Madschore) oder Laugensee wird von
dem T i c i n o durchflössen. Seine Ufer zeigen sowohl die Wildheit der Alpen-
welt als auch die Lieblichkeit des italienischen Himmels. — b) Der Comer-
• U + sce wird von der Ad da durchflössen. — c) Der Gardasee ist der größte
£ Ulvon den italienischen Alpenseen und wird vom Mincio durchflössen. Die
Umgebungen dieser Seen gehören zu den schönsten und fruchtbarsten Italiens
und haben wegen des Schutzes, den die Alpenmauer gegen die kalten Nord-
winde gewährt, ein wärmeres Klima und eine südlichere Pflanzenwelt als die
Poebene, in welcher zwar Weinbau, aber oft wegen der harten Winter kein
Anbau von Oliven und Südfrüchten möglich ist.
4. Klima. Alle Reisenden schwärmen von dem Blau des italienischen
Himmels, von der Durchsichtigkeit der Luft, welche den fernen Landschaften einen un-
beschreiblichen Zauber verleiht, von der Farbenglut, in welcher in dem süd-
lichen Italien Land, Meer und Himmel prangen. Das ist im ganzen richtig.
Indessen ist das K l i m a Italiens infolge der beträchtlichen Ausdehuuug
der Halbinsel von N. nach S., sowie deren mannigfacher Bodenbeschaffenheit
ein sehr verschiedenes und keineswegs srei von Unannehmlichkeiten
(Sumpffieber, der heiße Wind Sirokko).
O b e r i t a l i e n hat ein gemäßigtes Landklima und vier
Jahreszeiten mit- bedeutender Regenmenge und Schneefall. Hier gedeihen
Wein, Maulbeerbäume, Weizen, Mais und in den feuchten Niederungen Reis
M i t t e l i t a l i e u hat selten Schnee und Eis, und die immergrünen Bäume
(Ölbaum, Lorbeer, Cypresse und Pinie) werden immer häusiger, doch be-
dürfen Pomeranzen, Citronen und Granaten noch einigen Schutzes. —
Süditalieu (von Neapel an gerechnet) hat nur zwei Jahreszeiten (einen
Sommer und eine Regenzeit) und entfaltet in der Pflanzenwelt eine feltene
Pracht und Fülle von dem Maulbeer- und Ölbaume an bis zur Palme, der
Baumwolle und dem Znckerrohr. Am mildesten ist das Klima auf Sizilien,
in der Ebene bei Neapel und an der Küste von Genna, wo ein Schneefall
zu deu Seltenheiten gehört. Dagegen sind die Höhen der Apenninen oft 6
Monate mit Schnee bedeckt. -— Die Sommerhitze wird in Italien am höchlten
durch deu aus Afrika kommenden heißen Wind Sirokko gesteigert, der
Menschen und Tiere erschlafft und die Gewächse verdorrt.
5. Bevölkerung. Die Apenninenhalbinsel ist von 31 M i l l. M e n s ch e n
bewohnt, also ziemlich dichtbevölkert; auf 1 (jk.ni kommen N0 Einwohner.
Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Po-Tiefebene. (Grnnd?) Auffällig
ist die bedeutende Zahl großer Städte, worin Italien nur von Eng-
land übertroffen wird; sie ist eine Folge der zahlreichen und blühenden Einzel-
staaten anf der Apenninenhalbinsel im Mittelalter. — Die Bewohner lind
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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4. Die Ungarische Tiefebene wird von dem Bogen eingeschlossen, den
die Karpaten bilden. Sie zerfällt in die Kleine und die Große Ungarische
Tiesebene. Erstere liegt zwischen dem Leithagebirge und dem Bakonywalde
und wird in der Richtung von W. nach 0. von der Donau zwischen Preß-
bürg und Waitzen durchflössen. Hier teilt sich die Donan in 3 Arme, welche
die beiden Inseln Schutt zwischen sich einschließen. Diese Inseln sind reiche
Gartenlandschaften, die Wien und Budapest mit Gemüse versorgen. Ans
dieser Strecke kommen der Donau die beiden Karpatenflüsse Waag und
Gran und der Alpenfluß Raab zu. Aus dem rechten Donauufer dehnt sich
die Ebene freier aus. An ihrer tiefsten Stelle liegt der Neusiedler See.
Er ist der Rest eines großen Binnensees, ist aber nur in regenreichen Jahren
gefüllt, sonst eine grüne Sumpffläche. Die Große Ungarische Tiefebene
liegt östlich vom Bakonywalde und wird von der Donau durchflössen, welche
hier von rechts die Drau und Save (beides Alpenflüsse) und von links die
fischreiche Theiß aufnimmt, welche auf den Karpaten entspringt. Auf dem
rechten Donauufer liegt der fchöne Plattensee, der von waldigen Hügeln
umrandet ist. Die eigentliche Niederungarische Tiefebene liegt links von der
Donau. Sie ist jedenfalls trocken gelegter Boden eines ehemaligen
Binnensees, der von Donau, Theiß, Drau und Save gespeist wurde und
durch die Felsengasse des Eisernen Thores abfloß. Der größte Teil dieser
Ebene sind große Weideflächen, welche Pußten genannt werden. (Pußten
heißen eigentlich die zerstreut liegenden Hütten der Hirten; der Name ist aber
auf die Steppenlandschaft felbst übergegangen.) Auf ihnen weiden große
Herden von Rindern, Pferden und Schafen, die von halbverwilderten, be-
rittenen Hirten gehütet werden. Wo aber bei genügender Bewässerung
eine fleißige Bevölkerung wohnt, dort entwickelt der Boden eine außerordeut-
liche Fruchtbarkeit (Weizen, Mais, Tabak). An den Flüssen hat sich hohes
Schilf angesiedelt, welches von zahlreichen Sumpfvögeln belebt wird, die in
dem fischreichen Wasser reichliche Nahrung finden. „Als Steppenland entbehrt
die Ungarische Tiefebene fast ganz des Waldes. In den waldlosen Flächen
lebt naturgemäß eine andere Tierwelt; sie ist arm an Arten, aber außer-
ordentlich reich an Einzelwesen derselben Art. Scharen von Trappen eilen
im schnellen Fluge dahin; dunkle Schwärme von Staren schwirren durch die
Luft; zu Millionen bedecken zuweilen die Heuschrecken den Boden, und ihnen
folgen zu Tausenden die Wanderdrosseln; dazu tritt noch das große Heer der
Springmäuse und anderer Nagetiere, die das Bild erst vollenden."
Kleinere Tiefebenen in Enropa sind folgende:
5. Die Gnadalqnivir-Tiefebene, auch ^ndalujische Tiefebene genannt,
liegt auf der Pyrenäenhalbinsel und wird vom Guadalqnivir (spr. Gwadal-
kiwir) durchflössen. Sie ist an den Stellen, wo sie gut bewässert ist, außer-
ordentlich fruchtbar, fo daß selbst Zuckerrohr und Baumwollenstrauch gedeihen
und in der Umgebung der Städte Gruppen von Dattelpalmen mit stark-
stämmigen Orangenbäumen abwechseln. Die Wälder bestehen zum Teil aus
Korkeichen, deren Rinde eines der wichtigsten Ausfuhrprodukte Spaniens
ist. Die Tiefebene eignet sich auch vortrefflich zu Viehzucht (audalufifche
Pferde) und Ackerbau; letzterer liefert viel Getreide, so daß die Andalusifche
Tiefebene die reichste Kornkammer Spaniens bildet. Am fruchtbarsten
sind die Gegenden um Kvrdova und Sevilla (spr. Sewilja). Wo die Bewässerung
in der Ebene fehlt, ist Steppe und au der Küste im W. eine kahle Sandwüste.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Ortsnamen: Bakonywalde Donau Wien Budapest Donau Neusiedler_See Donau Donau Donau Enropa Spaniens Spaniens Sevilla
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Thal oas reizendste und eine der schönsten Gegenden Europas. Das
Cantabrische Gebirge ist das einzige der Halbinsel, das dichten Hochwald und
reiche Weiden besitzt. Im W. schließt sich daran das wild zerrissene Berg-
l a n d v o n G a l i z i e n. Dieses bildet den nordwestlichen Vorsprung der Pyrenäen-
Halbinsel und erinnert durch seine lieblichen Thäler, seine üppigen Wiesen
und die Erzeugnisse der Viehzucht an die Schweiz. Das centrale Hochland
wird durch das kastilische Zcheidegebirge in das nördlich gelegene Hochland
von Altkastilien und das südlich gelegene Hochland von Neu-
k a st i l i e u geschieden. Die beiden Hochebenen haben .ihren Namen von den
zahlreichen Kastellen (befestigten Plätzen), mit denen.die vordringenden West-
goten ihre Eroberungen gegen die Mauren" schützten. — Die zwei Tiesebenen
sind die ^ndalusische und die Äragonische Tiefebene (s. S. 26).
3. Lewiljseruttg. Die Halbinsel wird von 5 Strömen bewässert.
Diese sind: Dnero, Tajo, Olladiana, Guadalqnivir und Etiro (s. S. 30).
Da dieselben, mit Ausnahme des Ebro, in den Atlantischen Ozean münden,
so sind die Bewohner vorzugsweise auf den ozeanischen Verkehr angewiesen.
Übrigens sind die Ströme im Sommer wasserarm, im Winter aber oft reißend;
dazu sind sie fast alle Hochlands ströme und haben tief eingegrabene
<J Betten und Stromschnellen, sind darnm zur Vermittelnng des Verkehrs und
zur Bewässerung der Hochebene nicht sehr geeignet. Der wasserreichste
. und am weitesten schiffbare Strom ist der G n a d a l q n i v i r.
4. Klima. Kein Land Europas hat so große klimatische Gegensätze wie
die Pyrenäenhalbinsel. Das Klima der K ü st e n e b e n e n im 0., S. und W.
ist ein ozeanisches, so daß der Pftanzenwnchs in größter Üppigkeit ge-
deiht. Im südlichen Teile der Halbinsel wachsen sogar neben Wein und
Cutfjj.o Südfrüchten ganz vortrefflich der Baumwolleustrauch, das Zuckerrohr, die
^ Dattelpalme, die edle Kastanie und der Johannisbrotbaum Die Früchte von
letzterem dienen als Viehsntter, und die Kastanien vertreten die Stelle unserer
^ i, Kartoffeln. Ölbäume sind sehr verbreitet und kommen bis zum Alter von
1000 Jahren vor, so daß Spanien das bedeutend st e Oliven-
l a n d Europas ist. Unter den Waldbäumen steht die Korkeiche
obenan; ihre Rinde wird etwa alle 10 Jahre abgeschält und bildet einen
wichtigen Handelsartikel. ^ Anders ist es auf dem H^laim^L^nrlzmten
Teile der Ebro-Tiefebeue. Hier herrscht ein ausgeprägtes Landklima mit
schroffen Gegensatzen'^er Temperatur sowohl zwischen Sommer "nnd'winter,
als auch zwischen Tag und Nacht: auf Gluthitze des Sommers folgt empfind-
liche Kälte im Winter, und auf einen heißen Tag folgt (im Frühling und
Herbst) uicht selten eine reifbringende Nacht. Dabei sind zu jeder. Tageszeit
Stürme häufig. — Portugal ist die eigentliche Regen provinz
der Pyrenäen-Halbinsel (die vorherrschenden Westwinde führen die Wolken
des Ozeans beständig zu) und steht zu dem trockenen Spanien in großem
Gegensatz.
5. Bevölkerung. Die Pyrenäenhalbinsel wird von 22 M i l l. Menschen
bewohnt. Diese sind der Abstammung nach ein Gemisch aus sehr verschiedenen
Völkerschaften. Die Ureinwohner hießen Jterer; sie haben sich in dem
Volksstamme der Basken, welcher das nordwestliche Spanien bewohnt, nn-
vermischt erhalten. Die Iberer vermischten sich mit Kelten, Germanen,
Römern, Karthagern un5 Mauren. Die Keligion ist die römisch-katholische;
diese ist hier so vorherrschend, wie in keinem anderen größeren Staate Europas.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Lewiljseruttg
Extrahierte Ortsnamen: Europas Schweiz Olladiana Atlantischen_Ozean Europas Johannisbrotbaum Spanien Europas Portugal Spanien Spanien Europas